Hallo ihr Lieben, bin heute zum ersten mal hier (nachdem ich mich durch viele Seiten gelesen habe) und lege nun einfach mal los...
Mein Freund ist Alkoholiker und wird leben seit gut 2 Jahren zusammen. Wir sind beide "Krebse", was alles nicht leichter macht, wobei ich Menschen nicht an Sternzeichen ausmache. Ich habe immer gehofft, dass er irgendwann erkennt, dass er krank ist und habe ihm immer wieder gesagt, dass ich hinter ihm stehe und ihm helfe...
Er weiß schon, dass er ein Alkoholprobem hat und hat 3 Entgiftungen hinter sich, die damit endeten, dass er nach 2 Tagen zur Bude rannte, um sich mit Bier und Jägermeister "zuzukippen"... Tja und da machste nix...
Habe auf Warnungen von Freunden und Familienmitgliedern nicht hören wollen, die selbstverständlich auch bei mir Veränderungen festgestellt haben (ich habe mich immer mehr zurückgezogen, gelogen und das ganze Programm, um IHN zu schützen)...
Mit der Zeit wurde er immer aggressiver und unser Alltag wurde bestimmt von Depressionen, Alkohol, Auseinandersetzungen und späteren Entschuldigungen seinerseits... Ich könnte ja für alles nichts und es täte ihm so leid, dass ich alles abbekäme... und ich nahm ihn immer wieder in den Arm...
Ich denke mal, viele von Euch kennen das und sagen jetzt mmmh, typisches Verhalten einer Angehörigen. Na ja vor drei Wochen eskalierte das Ganze und er ist zum ersten Mal auf mich losgegangen... er schmiß mir einen Gegenstand vor den Kopf was mit einer Platzwunde, einem Bruch und einem Krankenhausaufenthalt für mich endete. Er selber wurde in Polizeigewahrsam genommen und befindet sich seit demher wieder zu einer Entgiftung. Gesehen habe ich ihn seitdem nicht mehr... wir telefonieren und er sagte, er will mich nicht sehen, weil ich Hochverrat begannen hätte (weil ich die Polizei an diesem Abend rief) und er menschlich von mir enttäuscht sei. Außerdem wäre er dort, wo er ist, vor mir geschützt. Wenn ich mit ihm über alles sprechen möchte, blockt er sofort ab und lenkt auf andere Themen um... und erzählt eigentlich nur von seinen Leidensgenossen und deren Schicksale (die mich - entschuldigt bitte - nicht wirklich interessieren, da wir, meiner Meinung nach genug Probleme haben)...
Sorry, dass ich hier so weit ausgeholt habe... In mir ist eine riesige Leere und ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll. Ich kann nachts nicht schlafen, weil ich immer wieder über alles nachdenke, an ihn denke, über sein Verhalten nachdenke usw. Er hat eine ziemlich lange Ehe hinter sich, die wohl u. a. auch am Alkohol scheiterte. Für mich weiß ich eigentlich meinen Weg... aber...
es tut so weh und irgendwie komme ich mir nun benutzt vor, was ich allerdings auch zugelassen habe, und dann nach diesem Vorfall weggeschoben. So nach dem Motto, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, einen Fehler gemacht und kann nun gehen.
Ich wünsche Euch allen ein gesundes und glückliches neues Jahr.