Trinkgläser für Alkohol, sagt mal, sehe ich das zu eng?

  • Hallo zusammen,

    am Silvesterabend fragt man mich, ob ich mit Apfelschorle im Sektglas auf das neue Jahr anstoßen möchte.

    In der Pizzeria bekomme ich den grossen Spezi in einem 0,5er Weizenbierglas.

    Und eben in der SHG erzählen doch auch einige, dass sie mit Wasser oder Saft im Sektglas angestoßen haben.

    Ich will keinen Alkohol mehr trinken und ich will auch keine nichtalkoholischen Getränke aus Gläsern trinken, aus denen üblicherweise Alkohol getrunken wird.

    Auch aus meiner Wohnung habe ich alle Wein, Bier und Schnapsgläser rigoros entsorgt.

    Sehe ich das zu eng? Wie seht ihr das?

    Ein frohes neues Jahr noch, wünscht

    der Klaus

  • Hallo Klaus!
    Dir auch ein gutes neues Jahr!
    Ich trinke keinen Alkohol und ich trinke meine Getränke auch nicht aus Gläsern, die für alkoholische Getränke bestimmt sind.

    Ich würde mich unwohl fühlen.

    Liebe Grüße
    Tabaluga,
    trockene Alkoholikerin

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Hallo Klaus...

    ... ich (und viele andere) sehe das ganz genauso, wie Du.

    Wenn wir zb eine Apfelsaftschorle aus einem Weinglas trinken würden, werden sofort Signale an unser Unterbewußtsein gesendet. Das muss nicht unbedingt heißen, dass Du sofort "Lust" auf Wein hast, aber diese "versteckten Boteschaften" speichern sich bei uns ab - und das ist natürlich nicht Sinn der Sache.

    Manche finden das albern - ich kann das total nachempfinden. Bei mir gibt es auch keine Bier-, Schnaps und andere Alkgläser mehr im Haushalt.

    Wenn ich auf einer Party bin (was ich nicht mehr so oft mache), trinke ich grundsätzlich auch "normalen" Gläsern, auch wenn angestoßen wird, wurde ich schon mal gefragt, ob ich ein Sektglas mit Wasser haben möchte... Habe natürlich nein gesagt. Ich schäme mich meiner Trockenheit nicht (mehr...), ich sage wie's ist - und es kommt überraschend gut an.

    Alles wird gut
    8) Frank

  • Hallo und frohes neues auch von mir.

    Also ich trinke auch keinen Alkohol aber doch sehr wohl Saft aus Sektgläsern, Cola aus Biergläsern und im Sommer meinen Spezi auch aus einem Biermaß. Wenn ich ehrlich bin habe ich mir da auch sooo noch nie Gedanken gemacht, was daran liegen wird das ich NUR und AUSSCHLIESSLICH Bier getrunken habe und das dann NUR aus der Flasche und NIE aus dem Glas. Ich war auch nie Kneipengänger so das ich da "Glaserfahrungen" hätte sammeln können. Ich kann mir aber auf der anderen Seite sehr gut vorstellen das es Leute gibt die es gewohnt waren ihr Bier, ihren Wein, Sekt oder Schnaps aus dem dazugehörigen Glas zu trinken und das die dann damit heute probleme haben aus eben solch einem Glas zu trinken weil es zu sehr an die "nasse"Zeit erinnert.
    Alles in allem sehe ich es grundsätzlich so das man die Wünsche anderer zu Respektieren hat. Wenn du mein Gast auf ner Party wärst und du mich darum bitten würdest ein Wasserglas zu deinem gewünschten Getränk zu bekommen, würde ich ohne lange zu hinterfragen warum, deinem Wunsch nachkommen.

    Kämpf nicht gegen feinde die Du nicht besiegen kannst, gib auf und lebe mit ihnen

  • Die Gläserfrage kam in der Tagesklinik in einem Einzelgespräch zwischen meinem Therapeuten & mir zur Sprache: Ich bekam in einer Gruppensitzung zuvor den Verdacht, meine neue Gewohnheit, am Rechner 100%igen Zitronensaft aus Schnapsstampern zu trinken (an Stelle des damaligen Tequila) könnte ein Ersatzverhalten sein, welches mich gedanklich an ein altes Trinkmuster festhalten würde. Mein Therapeut bestätigte meinen Verdacht. Noch am selben Tag entsorgte ich meine Schnapsgläser.
    Es gilt mit allen Gewohnheiten zu brechen, die irgendwie an altes Trinkverhalten anlehnen. Das beschränkt sich nicht nur auf die Einnahme von Alkohol. Sämtliche Verhaltensmuster wie bestimmte Rituale, das Aufsuchen bestimmter Orte & wie wir wissen sogar der Freundeskreis bedürfen einer kompromisslosen Revision. Für viele hier im Forum mag mein beschriebenes Verhalten nicht von Belang zu sein, weil sie keinen Schnaps in dieser Form vor dem Rechner tranken. Für mich kommt so etwas nicht mehr in Frage.
    Meine Sekt-, Wein- & Biergläser stehen noch im Schrank. Ich habe mir schon vorher vorgenommen, diese zu entfernen & durch neue, wunderschöne farbige Kristallgläser zu ersetzen. (Ich schaute mich schon um: ein Glas 42 € :shock: ) Aber ich bin mir das auch wert & verbinde den Glastausch also mit etwas kostbarem.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Klaus,
    zu einer Alkoholfreien Zone,gehört auch alles dazu,waß ich mit dem trinken in Verbindung gebracht habe.Somit habe ich auch die gesamten Gläser die nun mal eben zu meiner "aktiven"Zeit dazugehörten aus meiner Wohnung verbannt,es waren reichlich,die haben mir,noch eine Menge Geld auf dem Flohmarkt eingebracht!

    Liebe Grüße,Andi

  • Hallo,
    schön, dass ich mit meiner Ansicht nicht alleine bin.
    Meine Frau hat mich ganz schön schräg angesehen, als ich die Apfelschorle aus dem Sektglas an Silvester abgelehnt und lieber mit meinem Wasserglas angestossen habe.
    Ich hab's ihr dann erklärt und sie hat gemeint, aus meiner Sicht hätte ich recht, das hätte sie gar nicht so gesehen.

    Ich habe Alkohol auch sehr selten aus Gläsern getrunken und habe daher auch keine direkte oder feste Assoziation von Bierglas zu Bier oder Weinglas zu Wein.
    Ich habe lange darüber nachgedacht, warum ich die Alkoholgläser trotzdem alle entsorgt habe.

    Zum allererst geht es mir darum, die Distanz, die ich heute zwischen mir und dem Alkohol geschaffen habe, nicht aufzuweichen.
    Ich stehe hier und Alkohol steht dort drüben, und hier auf meiner Seite hat nichts, was mit Alkohol zu tun hat, etwas verloren.

    Zweitens ist das so, dass wenn ich Saft aus einem Sektglas trinke oder Limo aus einem Bierglas, als würde ich zwar wollen, aber nicht dürfen.
    Jetzt mal überspitzt: So, als würde ich eigentlich Sekt trinken wollen, weil ich ja aber mit Alkohol nicht umgehen kann und ihn nicht trinken darf, möchte ich wenigstens ein Sektglas benutzen und in der Hand halten (und mir einbilden, dass auch Sekt im Glas drinnen ist).

    Aber ich darf ja Alkohol trinken, ich will nur nicht.

    Und zum Dritten komme ich mir einfach kindisch vor, wenn ich Limo aus einem Bierglas oder Saft aus einem Sektglas trinke. Als Kinder haben wir "erwachsen sein" gespielt, da gab es dann "Spielkaffee" (Kakao) aus Kaffeetassen, "Spielbier" (Limo) aus Biergläsern und natürlich auch "Spielschnaps" (Mineralwasser) aus Schnapsgläsern.

    Bis dahin,
    Klaus

  • Jetzt musste ich grad grinsen, als ich diesen Thread durchgelesen hab:
    die Tasse aus der ich grade meinen Tee trinke(0,4l Fassungsvermögen, handlich, stabil) hab ich schon zu so ziemlich allem missbraucht, was man sich vorstellen kann:
    Sekt, Wein, Saft, heisse Hühnerbrühe, Linsen mit Rauchfleisch, ...
    das Einzige, was ich da assoziiere ist die schadenfreudige Erinnerung an der Doktorand, dem ich sie seinerzeit aus dem Büro geklaut habe ;)

    Aber mal im Ernst, wenn man von Schnapsgläsern mal absieht (die sind ja wirklich nur für Schnaps zu gebrauchen), finde ich es jetzt nicht so relevant, wie das Glas aussieht, aus dem ich trinke.
    Und was Sektempfänge und Ähnliches angeht: es ist doch allgemein üblich, dass, wenn da 30 Sektgläser stehen, in 10 Sekt, in 10 Sekt-Orange und in 10 Orangensaft ist. Es sind ja nun wahrlich nicht nur trockene Alkoholiker, die keinen Alkohol trinken. Es gibt ja auch Leute, die mit dem Auto da sind, noch was vorhaben, Diät machen, Antibiotika nehmen oder ganz einfach keinen Alkohol trinken (von denen, stell ich in den letzten Tagen fest, gibts sogar ne ganze Menge). Also ein Sektglas mit O-saft drin ist eigentlich was total Normales.

    Aber schlussendlich gilt natürlich: was der Trockenheit dient ...

    bei mir wars der Korkenzieher, der als allererstes den Abgang in die Mülltonne gemacht hat.

    In diesem Sinne

    Grüssle an alle, swiss

  • Korkenzieher???? Korkenzieher, stimmt, der ist noch da, aber nicht mehr lange!!!
    Swiss, Du hast meinen Korkenzieher auf dem Gewissen!!! :D

  • Hallo,

    ehrlich gesagt hab ich auch alle Gläser noch im Schrank stehen,aber da bin ich in nassen Zeiten nie ran gegangen.Ich müßte dann eigentlich ganz normale Trinkgläser wegschmeissen,da ich Bier nur aus der Flasche und alles andere aus einem ganz normalen Glas getrunken hab,Hauptsache es war schön groß.
    Auch wenn ich irgendwo zu Besuch war,hab ich immer nach einem normalen großen Glas verlangt,was sollte ich den mit solch Fingerhut von Sektglas.Ich persönlich verbinde also gar nichts mit trinken aus Sektgläsern,tu es ja aber trotzdem nicht.

    Einen lieben Gruß
    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Das Thema Gläser lässt mir keine Ruhe. Ich habe mich ja entschieden, alle Alk-Gläser aus dem Haus zu schaffen.
    Zum Flohmarkt? Sollen sich andere doch mit dem üblichen Inhalt dieser Gläser vergiften. Aber das scheint mir inhuman.
    Also im Keller einbunkern, vielleicht finden sich im Bekanntenkreis Interessenten. Bloß steht erstens schon eine Kiste seit eineinhalb Jahren dort (also noch aus meiner nassen Zeit), ohne das sich jäh Interessenten gefunden hätten.
    Dann beim ausräumen aus dem Küchenschrank die Erkenntnis, dass diese Unmenge von Gläsern bruchhindernd einzupacken sehr viel Mühe machen wird, sind es doch sage & schreibe 38 Stück! Nun hat man ja im Haushalt immer etwas in Vorhaltung wg. möglicher Gäste. Aber 38? Wie bringe ich in meiner 32qm-Wohnung 37 Gäste unter? Außerdem, was will ich mit alkoholsaufenden Gästen in meiner Wohnung?
    Kurz der Entschluss, den ganzen Klamauk in die Altglastonne zu schütten & sich am Scheppern zu erfreuen. Ich tue es bald, denn ich will nicht wie dieser nasse Alkoholiker dastehen, der hier seine Flaschen mit großem Schwung & entsprechendem Getöse immer nachts um halb 3 abkippt.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Der Weg zum Altglascontainer war belustigend; es hörte sich an wie ein Almabtrieb, & das mitten in Berlin & im Jänner!
    Jetzt habe ich auf einmal den Platz im Küchenschrank, den ich für ein schönes Service immer vermisste. Es hat eben alles auch etwas positives inne.
    Überhaupt erfreue ich mich im Gegensatz zu Fritz sehr am symbolischen oder, anders ausgedrückt, habe ich einen Hang zum Happening. :lol:

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
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