Hallo Ihr,
der Einfachheit halber kopiere ich mein Posting aus dem Betroffenen-Bereich hier herein:
"Heute habe ich mich online zu kostenlosen Programmen meiner Krankenkasse angemeldet: Einmal das 4-Wochen-Anti-Stress-Programm, bei dem man lernen kann, auch unter Druck gelassen zu bleiben und dann noch bei einem Programm, dass einem eine Art Online-Lauf-Coach bietet (ich habe nämlich festgestellt, dass ich nicht optimal laufe seit der letzten Erkältung, aber Laufen ist gut für mich, entspannt mich total und baut überschüssige Kräfte und Agressionen ab, und, und, und). Dienstag beginnt meine Therapie. Mal sehen, wie alles zusammen wirkt.
Momentan kann ich nicht soviel schreiben, ich befasse mich derzeit in meinen Gedanken sehr mit meiner Entwöhnung und Entwicklung und ganz besonders mit meiner Partnerschaft. Ich habe meinen Gefährten durch meine Sucht über lange Zeit unter starken Stress gesetzt und tue es durch die nun entstehenden - wenn auch positiven - Veränderungen wieder/weiterhin. Ich flippe noch immer aus, wenn ich mit meinen Gefühlen nicht klar komme, schreie ihn an und gehe ihm bannig auf die Nerven, die seit längerem blank liegen. Ich weiß nicht, wie lange er das noch ertragen kann und wie ich ihm helfen kann. Ich will ihn nicht verlieren. Ich nehme daher alles wahr, was sich positiv auf meine Entwöhnung und Persönlichkeitsentwicklung auswirken kann.
Mein Gefährte ist manchmal nicht einverstanden mit dem, was ich hier schreibe, weil er es vollkommen anders sieht. Möglicherweise haben wir beide Scheuklappen, Kommunikationsprobleme und andere Schwierigkeiten, die uns in unserer Sichtweise einengen. Mich noch mehr als ihn, die mit den inneren Konflikten bin nun mal ich. Ich wünsche mir, dass wir beide lernen, mit meiner Sucht umzugehen."
Meine Frage ist nun: Was kann ich noch tun, außer nicht zu trinken, um meinem Gefährten allmählich wieder Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln? Er kann es mir selbst nicht recht sagen, vielleicht geht es ihm zu nahe, er schützt sich selbst, wie auch immer - ich fühle mich jedenfalls hilflos. Ich werde bloß wütend, wenn er nicht mit mir redet, wenn er auf dem Sofa schläft, wenn er über meinen Kopf hinweg entscheidet. Wenn er Verhaltensweisen an den Tag legt, als würde ich noch trinken.
Was würde Euch als Partner/in helfen, wieder Stärke zu sammeln, wieder Selbstvertrauen und Mut zu finden? Oder habt Ihr schon Erfahrungen gemacht? Ich war lange Zeit selber Co, aber da war ich Kind, das ist etwas anderes.
Euch allen ein gutes Neues Jahr.
LG, Meni