Trocken, abstinent oder pausierend ? Was denn nun ?

  • Hallo zusammen,

    drei Begriffe tauchen in diesem Forum laufend auf : Trockenheit, Abstinenz und Trinkpause. Ist jemand, der seit 5 Jahren eine Alk-Trinkpause einlegt abstinent oder ist er schon trocken ?

    Es wird hier hin und wieder darauf hingewiesen, daß ein Alkoholiker bis an sein Lebensende Alkoholiker ist. Also ein trockener Alkoholiker. Oder ein Abstinenzler ? Oder gewesener Alkoholiker ?

    Muß derjenige, der eine Alkoholkrankheit mit 20 Jahren hatte und bis zum 70ten Lebensjahr trocken bzw. abstinent war, bzw. pausiert hat, auch bis zum bitteren Ende den „Makel“ des trockenen Alkoholikers mit sich führen ?

    Gibt es irgendwo exakte Definitionen dieser Begriffe, oder sind es nur Synonyme ? Ich komme da wirklich nicht klar.

    LG ernetica

  • Servus Ernetica,

    aha, daher "weht der Wind". Alkoholiker, ein Makel. Ja, gut, dann mal folgendes:
    Ja, ich bin Alkoholiker. In kürze werden es vier Jahre, in denen ich abstinent lebe.
    Ich bleibe ein Leben lang Alkoholiker, ob ich weiterhin abstinent lebe, einen Rückfall "baue" oder nicht.

    Aber wo ist das Grundproblem? Dich stört scheinbar der Ausdruck Alkoholiker, für Dich stellt er einen Makel an der Person dar.

    Ein Alkoholiker ist krank. Er leidet an einer Krankheit, die nicht heilbar ist(wie viele andere Krankheiten auch), aber die zum Stillstand gebracht werden kann. Und zwar ausschliesslich dadurch, dass der Betroffene abstinent lebt. Dann spricht man von einem trockenen Alkoholiker.

    Es gibt aber auch Alkoholiker, die versuchen, trocken zu leben, aber nicht mit der erforderlichen Konsequenz, ihr Leben komplett umzustellen und ihre Einstellung zum Alkohol dauerhaft zu ändern. Diese "Art" Alkoholiker schafft es oft für einen längeren Zeitraum keinen Alkohol zu konsumieren, fällt aber irgendwann wieder in die alten Verhaltensmuster zurück und trinkt dann wieder. Die "Zwischenräume" ohne Alkohol bezeichnet man dann als Trinkpausen, da sich die Einstellung dierses Menschen nicht geändert hatte, der unbedingte Wunsch, ohne Alkohol leben zu wollen, nicht da war.

    Hilft dir das bei Deinem Problem weiter?

  • Hallo Spedi,

    netter Beginn Deiner Antwort mit der Erwähnung des Windes, das paßt ja momentan. Aber Deine Erkenntnis nun zu wissen, woher der Wind nun weht kann ich nicht nachvollziehen.

    Es ist doch wohl unwiederlegbar, daß die Bezeichnung „Alkoholiker“ in unserer Gesellschaft nicht abwertend zitiert wird. Dies wird für manche, die betroffen sind, nicht als angenehm empfunden. Bei Dir scheint dies nicht zu sein.

    Aber Du hast deutlich das beantwortet, was ich durch meine Frage wissen wollte : Alkoholismus ist unheilbar. Die Krankheit kann aber gestoppt werden, schreibst Du weiter.

    Man ist (wird) also nie geheilt (werden), wenn ich das richtig verstehe. Aber man ist doch auch nicht mehr krank, wenn sie über einen so langen Zeitraum wie o.a. angehalten wurde.

    Irgendwie machen mich Deine Worte nicht stabiler in meinem Bestreben alkoholfrei zu leben, wenn ich weiß, daß die Alkoholkrankheit unheilbar ist.

    Gruß von ernetika

  • Hallo Ernetika,

    Willkommen hier.

    Meine Frage: Warum suchst du so ein Forum, wenn du nicht bereit bist konstruktive Antworten auch konstruktiv anzunehemen?

    Ich finde dein erstes Posting schon ziemlich fragwürdig, aber deine Antwort einfach nur arrogant. Wenn du der Meinung bist, dass Alkoholiker mit einem Stigma leben (was tatsächlich der Fall sein kann) und dich das aus diesen Gründen nicht ermuntert nüchtern zu bleiben, dann geh.

    Ich denke allerdings, dass du noch nicht weit genug unten warst und eines Tages begreifst um was es beim Alkoholismus geht. Gruß Julia

    Ich bin der Kapitän meines Lebens.

  • Hallo Forum,

    die Worte thread und posting vermeide ich, weil ich glaube, daß es hierfür auch verständliche Wörter gibt. Ich schreibe hier im Bereich „Allgemeine Gespräche und Informationen von Betroffenen“ ..., eben weil ich betroffen bin und Informationen suche.

    Wer in diesem Forum liest oder schreibt hat Probleme mit dem Alkohol, abgesehen von denen, die dies Forum als „Peepshow“ benutzen, wie Freund es an anderer Stelle benannte.

    Nun, ich bin betroffen, weil ich merke, daß mir kontrolliertes Trinken nicht mehr gelingt und ich stehe mit meinen 24 Jahren ja erst am Anfang einer hoffentlich nie beginnenden Karriere bezüglich Alkoholkrankheit. Deshalb ist es wichtig für mich Informationen und Erfahrungen zu sammeln, die hier im Forum ja auch sehr vielfältig zu erhalten sind.

    Dazu gehört auch das Verstehen des Vokabulars (oder besser des Wortschatzes), das diese Krankheit betrifft; und deshalb auch die Überschrift über meinem Frageartikel.

    Wenn ich etwas tue, dann will ich etwas erreichen. Und ich tue etwas, weil ich die Hoffnung habe, das gesteckte Ziel zu erreichen. Und gerade diese Hoffnung ist nach meiner Ansicht auf dem Weg wichtig. Um jetzt gleich Belehrern vorzukommen : Natürlich müssen alle Voraussetzungen (hier also neben anderem die komplette Lebensumstellung) erfüllt sein.

    Was durch den letzten Absatz meiner Antwort auf Spedi´s obigen Beitrag deutlich werden sollte, ist mein Gefühl der Verunsicherung auf dem Weg zum Erreichen eines Zieles, die durch negativ klingende Aussagen wie : Alkoholismus ist nicht heilbar, auftritt. Es braucht jetzt niemand zu wiederholen, ich habe verstanden, daß Alkoholismus unheilbar ist.

    Die Antwort von Karsten war mir schon hilfreicher, weil hier etwas Positives anklang; er ist glücklich und zufrieden. Das Positive, was einem Mut macht und bestärkt, den voraussichtlich mühsamen nüchternen Weg zu gehen, kommt m.E. ein wenig zu kurz. Aber das ist rein mein persönliches Empfinden. Liegt vielleicht auch daran, daß diejenigen, die das Ziel erreicht haben (außer den Moderatoren) im Forum nicht mehr schreiben.

    Zu der Antwort von aristoteles möchte ich mich nicht weiter „delektabel positionieren“. Auch wenn man das Abitur mit Notenschnitt 1,2 abgeschlossen hat, bedarf es hier keiner „Polemik“ in solcher Form. Nicht einmal den Ansatz der Beantwortung meiner Frage konnte ich Beitrag entnehmen.

    LG von ernetika

  • hallo ernetika,

    du schreibst, kontrolliertes trinken gelingt dir nicht mehr, d. h. deine alkoholkarriere hat schon begonnen, ob trocken oder nass in die eine oder andere richtung wird diese karriere gehen.

    da nützt auch keine "wissenschaftliche" begriffsklärung im vorfeld. das empfinde ich persönlich als typisches rumeiern in der hoffnung doch nicht süchtig zu sein.
    alkoholismus lässt sich nicht durch begriffsdefinitionen wegdiskutieren.
    du bekommst hier nicht die antworten, die du dir erhoffst (offensichtlich nass erhoffst) und weist im gegenzug auf deinen notendurchschnitt im abitur hin, ich kann dir sagen, das interessiert hier keinen.

    grüße space

  • Hey, hey Spacegirl,

    Du mußt schon richtig lesen : Nicht ich habe einen Notenschnit von 1,2 im Abitur, sondern aristoteles alias julia, die dies im Oktober vergangeneen Jahres - unter dem Hinweis auf ihre Psychologiekenntnisse - mitteilte.

    Alles klar ? gruß ernetika

  • ok ernetica,
    das wäre ja nun geklärt, eigentlich um so schlimmer, fehlen dir die argumente, mußt du uralte äußerungen rauskramen, nebenbei, es interessiert trotzdem nicht.

    was meinst du zum restlichen teil meines postings?? leider kann ich auch hier nicht den ansatz einer auseinandersetzung feststellen.

    space

  • Hallo spacegirl,

    das Forum ist wohl weniger dazu geeignet, hier Dispute zwischen Dir und mir auszutragen. Nur einfach ok, ok zu schreiben, wenn Du hier falsche Aussagen machst, ist nicht der richtige Stil. Jeder Leser wird sich seinen Teil denken.

    Lies Dir mein Geschriebenes in Ruhe durch. Vielleicht formulierst Du unter dem Aspekt, daß ich hier – entgegen Deinen Behauptungen - nicht mit schulischen Leistungen geprahlt habe, Deine Antwort anders. Und die Nettikette bewahren !

    Gruß ernetika

  • Hallo ernetika,

    deine Antworten und dein Auftreten in diesem Faden erinnern mich aufs auffälligste an die Verhaltensweisen eines "Internettrolls", wenn dir das etwas sagt.
    Ne, gefällt mir nicht..ganz und garnicht.

    Liebe Grüße
    Woitek

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Kleine Bitte von mir: wenn hier zwischen zwei Personen eine Mißstimmung herrscht, dann tragt das bitte privat aus, aber nicht im Thread. Diese Art "Diskussion" bringt weder euch weiter, noch andere Leser des Forums.

    Ich gehe davon aus, dass ihr am Thema Alkoholsucht arbeiten wollt, jeder auf seine Weise, und nicht einen kindischen, rechthaberischen Streit vom Zaun brechen wollt.

  • ok spedi,

    ich werde mich aus diesem thread zurückziehen,
    wollte auch keinen privaten disput vom zaun brechen sondern nur auf widersprüche und fluchtverhalten vor der bitteren erkenntnis alkoholabhängig zu sein aufmerksam machen da ich mir selbst lange die frage gestellt habe bin ich abhängig und wenn ja, wie kann ich das rückgängig machen.
    ja, rückgängig machen geht nicht, irgendwann ist der point of no return erreicht und das zu akzeptieren ist harte arbeit.

    lg space

  • Space, schon kapiert - ich glaube, das sehen hier mehrere Leser. Es kommt halt immer darauf an, ob jemand Hilfe will oder nur nach einem Fluchtpunkt sucht um sich "ein Hintertürchen" offen zu lassen.

    Ernetika, mal ganz ehrlich, um auf Deinen Thread zurückzukommen: Ich gebe Dir schon recht, dass sehr vieles in diesem Forum nicht gerade "schön formuliert" ist. Aber was ist an einer Krankheit, die unbehandelt zu 100% tödlich endet, auch schönzureden? Sehr viele Alkoholiker tun sich unheimlich schwer damit, ihre Krankheit anzunehmen. Gerade in der Anfangsphase. Wenn Du die Beiträge hier gelesen hast, wirst Du feststellen, dass gerade diejenigen sehr stark rückfallgefährdet sind, in deren Threads immer nur beschönigende und "nette" Worte auf's Display kamen.

    Ich persönlich tendiere sicher dazu, sehr direkt und schonungslos zu schreiben - ich bin auch in meiner "realen" Selbsthilfegruppe so offen. Das ist meine Art, mit mir und dem Thema umzugehen. Und ich möchte Dir auch sagen, warum ich dies so praktiziere. Keine Angst, das ist weder eine Rechtfertigung, noch eine Entschuldigung. Es ist nur eine Erklärung zum Verständnis:
    Wir Alkoholiker haben sehr oft schon sehr viel Zeit "verplempert" mit Ausreden, Schönreden, Beschwichtigen etc. und dabei unsere Gesundheit zum Teil unwiederbringlich ruiniert. Das möchte ich persönlich weder für mich noch für mein Umfeld (und dazu gehört auch das Forum) weiter praktizieren. Wozu auch? Jeden Tag, den wir mit diesem Hinauszögern verbringen, ist ein verlorener Tag. Manch einer mag noch "so viel Zeit haben", bei anderen kann dieser eine Tag der letzte gewesen sein, um haltlos so "abzustürzen", dass keine Hilfe mehr möglich ist.
    Ich habe das leider im eigenen Umfeld erleben müssen, nicht nur einmal.
    Ich möchte mich daher darauf konzentrieren, denjenigen, die wirklich Hilfe suchen, auch ohne Umschweife diese Informationen, die sie suchen, zukommen zu lassen. Und wenn Teil einer solchen Information ist, dass etwas wie Sch... aussieht, wie Sch... riecht und sich auch noch wie Sch... anfühlt, ja nun, dann sag ich halt auch, dass es Sch... ist. Da brauche ich nicht erst im Vokabular lange suchen, "was könnte denn jetzt schöner klingen". Davon wird's nämlich auch nichts anderes...

    In diesem Sinne, ich wünsche Dir die Kraft, Dich weiter mit diesem Thema auseinanderzusetzen und einen Weg für Dich zu finden.

    LG
    Spedi

  • Hallo ernetika!

    Heute ist erst mein 6.Tag der Nüchternheit/Trockenheit. das heißt ich bin ganz am anfang.

    Und natürlich war der erste Schritt als man merkte das sein eigenes Trinkverhalten nicht so gesund ist, sich zu fragen: Habe ich ein Alkoholproblem, bin oder werde ich Alkoholkrank, müßte ich mich als Alkoholiker bezeichnen?

    Das Wort Alkoholiker macht ertsmal Angst. verbindet man das doch mit Menschen die eventuell eine rote Nase haben, vielleicht ein aufgequollenes Gesicht, unter der Brücke leben, Haus, Job, Familie verloren haben. Ja wenn ich dieses Bild als Verständniss vom Alkoholiker habe kann ich mich nicht so wirklich damit identifizieren wenn ich diese Merkmale nicht habe. Und darum sind diese Selbsthilfegruppen da, oder so ein Forum oder auch diese Selbsttest. Einfach diese Krankheit in einem anderen Licht/Sichtweise sehen zu können und sich vielleicht in den Erfahrungsberichten wieder zu erkennen und für sich die persöhnliche Meinung zu bilden und sich zu hinterfragen.

    Erst als ich all die Erfahrungsberichte gelesen habe, habe ich gedacht o gott das ist ja wie bei mir. Und auch jetzt noch fällt es mir leichter über die Lippen zu bringen ich bin Alkoholkrank, als ich bin Alkoholiker. Ich denke das ist auch ein Prozess wo jeder für sich allein gucken muß und seine eigene Zeit braucht, all das was man liest und hört auch anzunehmen. Und in seinen eventuellen Vorurteilen den begriff Alkoholiker neu zu definieren.

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo ernetika

    Ich lebe seit fast 8 Jahre zufrieden abstinent,ob ich nun trockener Alkoholiker bin oder nicht das ist mir soetwas von egal, ich habe für mich erkannt das ich mit Alkohol nicht umgehen kann also trinke ich keinen mehr so einfach ist das.( ich meine nicht damit das aufhören )
    Es muß jeder für sich selber entscheiden wie die Bezeichnung seiner Krankheit ist, genau wie ich nicht jedem erzählen muß das ich keinen Alkohol mehr trinken "DARF", ich darf wohl, nur ich möchte nicht mehr.
    Trnkpausen sind einfach die Zeiten wo ich keinen Alkohol trinken darf, zb Krankenhaus Führerschein ect. wo ich also ein Ziel vor Augen habe wobei ich unbedingt nüchtern bleibe muß aber nicht darüber nachdenke das ich ein Alkohol -Problem habe.
    Fazit : Ich enscheide ob ich trokener Alkoholiker, Mißbräuchler, kontrolliert
    trinke, eine Trinkpause einlege oder mit Alkohol nicht um gehen
    kann,denn nur wenn ich für mich erkannt habe welcher " Typ"
    zu mir passt kann ich auch wirksam etwas dagegen unternehmen.

    Lieben Gruß Carp

    Es ist keine Schande Alkoholabhängig zu sein,
    es ist nur eine Schande nichts dagegen zu tun.

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