Grund/Basisbausteine für den Weg ins trockene Leben

  • Mein Gott,

    mit welcher Geduld hier immer und immer wieder Neu angemeldeten und neuen Mitgliedern wie mir versucht wird diese Basis/Grundbausteine nahe zu legen.

    Danke!

    Heut Vormittag war ich wieder im Meeting. Hatten dort auch ein Neuen. Wieder das gleiche wie hier im Forum. Aufzählen und Erfahrungsberichte der Basis- Grundbausteine für den Weg ins trockene Leben.

    Immer und immer wieder nehme ich es auf wie einen Schwamm. In der Erkenntnis mein nasses Denken in trockene Ufer bringen zu wollen. Und zu wissen, daß da welche sind die wissen wie ich dort hinkomme.

    karsten (und andere) schrieb in einem anderen Thread:

    Zitat

    Wenn ich an einem Punkt angekommen bin, wo ich nicht mehr weiter kann, weil der Alkohol mich nicht mehr leben läßt, dann brauche ich keine Erkenntnis, dass der Alkohol aus meinem Leben verschwinden muß. Dann mache ich das von ganz alleine.

    Es muß aber eben der persönliche Tiefpunkt sein. Wenn ich den erreicht habe, brauch mir eigentlich keiner sagen, dass es keinen Alkohol im Haus geben darf, dass ich Menschen, die weiter trinken, nicht sehen will, weil der Alkohol mein Leben so zerstört hat, dass ich ihn um jeden Preis aus meinem Leben verbannen will.

    Etwas, was mein Leben vernichtet hat, mich an den Abgrund bis vielleicht kurz vor den Tod gebracht hat, gehe ich aus dem Weg, wo ich nur kann.

    Die Erkenntnis, das dies nicht ausreicht und auch andere Lebensveränderungen notwendig sind, kann man hier lernen, aber wer weiterhin den Kontakt mit Alkohol, egal in welcher Form sucht und nicht unterbindet, dem kann der Alkohol noch nicht genug geschadet haben.


    rose

    Zitat

    Aber es gibt gewisse Grundvoraussetzungen, wie z.B.

    ein alkoholfreies zuhause,
    einen Partner, der zumindest !!! nicht in meinem Beisein Alkohol konsumiert,

    Veranstaltungen zu meiden, auf denen Alkohol getrunken wird.

    Ohne diese mindestens 3 Punkte, wäre Ich nicht trocken geworden.
    Mir sind harte Worte lieber, damit erspare ich mir unnötiges Fehlverhalten.
    Es gibt eigentlich nur einen Weg zum Trockenwerden, Geradeaus und konsequent.

    blue

    Zitat

    Ich bin Alkoholiker,und ich mache keine Ausnahmen,wenn es darum geht,für mich jegliches Risiko zu minimieren!Weder gehe ich auf Veranstaltungen,wo voerdergründig Alkohol konsumiert wird,weder lasse ich zu,daß in meiner Wohnung Alkohol konsumiert wird,selbst wenn das mit fadenscheinigen Behauptungen versucht wurde,so nach dem Motto,wir bringen die Flaschen selber mit,und wenn sie leer sind,entsorgen wir diese.Solche Menschen,die durchaus zu meinen Umfeld gehörten,hatten,und haben in meinem Leben keinen Platz mehr.Ich habe gänzlich mit dem Alkohol abgeschlossen,ohne Ausnahmen,bedingungslos!

    freund

    Zitat

    Wenn man zu jenen 2% ( d.h. 2 von 100 Menschen) gehören möchte, die lebenslang abstinent bleiben,
    muss man schon manches anders machen als die anderen 98%.

    Einen schönen Sonntag und Zeit zum Nachdenken

    Ich glaub ihr wißt gar nicht was diese Worte für mich bedeuten. Tiefe Dankbarkeit erfüllt mich.

    Ich hatte erst alleine versucht mit dem trinken auf zu hören. Ging nicht. Zu sehen es gibt diesen bewährten Weg und ich bin nicht allein, läßt mich demütig werden und zu tiefste Dankbarkeit verspüren.

    Danke an alle die Menschen die mich in meinem trockenen Weg unterstützen und mir durch ihren Weg Mut geben auch wenn ich mal stolpere.

    lg panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo Panther,

    ich danke dir für diesen tollen Beitrag!

    Das ist DER Satz der Sätze:

    Zitat

    [quote]Ich hatte erst alleine versucht mit dem trinken auf zu hören. Ging nicht. Zu sehen es gibt diesen bewährten Weg und ich bin nicht allein, läßt mich demütig werden und zu tiefste Dankbarkeit verspüren

    Dort steckt ALLES drin was einige vieleicht noch brauchen.


    Lieben Gruß
    Kijara

    Ohne Alkohol seit 20.08.06

  • Hallo Kijara,

    das will ich doch nicht hoffen. Mit dem Trinken muss jeder allein für sich aufhören, dass kann keiner für ihn übernehmen.
    Den Terminus "Demut" habe ich schon einige Male bemeckert. Zur Einsicht in ein konsequent abszinentes Leben gehört nicht eine selbstbeschämende Denkweise über seine Krankheit.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Demut und Demütigung sind 2 verschiedene Dinge.
    Es kommt auch auf die innere Einstellung zur Demut an.

  • Zitat

    Zur Einsicht in ein konsequent abszinentes Leben gehört nicht eine selbstbeschämende Denkweise über seine Krankheit.

    hm, dante!

    Diese Art der Demut meine ich nicht. Ich lasse mich von gar niemanden mehr demütigen. Und schon gar nicht mit einer beschämenden Denkweise.

    Und doch gehört zum Leben eine gewisse Demut dazu. Und diese habe ich im Suff verloren. Und finde sie hier wieder.

    Demut in der Psychologie def. bei https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/de.wikipedia.org/

    Zitat

    Nach Erich Fromm (Die Kunst des Liebens) ist Demut die der Vernunft und Objektivität entsprechende emotionale Haltung als Voraussetzung der Überwindung des eigenen Narzissmus.

    Für mich heißt daß, daß ich von anderen Menschen lernen und annehmen kann und dabei mein eigenes Ego und nasses denken überwinden muß, damit ich einen gesunden Egoismus entwickeln kann und es mir selber wieder wert sein kann

    Demut in der Religion def. bei Wikipedia:

    Zitat

    Entgegen manchen Formen des religiösen Lebens, in denen eher Demütigung als Demut im Vordergrund stand, wird in der heutigen christlichen Spiritualität Demut nicht als ein sich klein Machen oder als Leugnen des eigenen Wertes gesehen, sondern als realistische Selbsteinschätzung des Menschen in seiner Position in der Welt: seiner eigenen Geringfügigkeit im Vergleich mit der Größe Gottes, aber zugleich seine Würde und seinen Wert als Geschöpf und Kind Gottes.

    Und so empfinde ich das auch. Demut nicht in Form von sich kleiner machen, sondern andere um Hilfe bitten kann mir zu helfen mein nasses denken aufzudecken und sie zu bitten ihre Erfahrungen mir mitzuteilen. Denn das kann ich nicht alleine, auch wenn ich aufhören will. Ich weiß doch gar nicht was nasses Denken ist und wie ich trocken werden kann. Wie gesagt alleine hab ich es nicht geschafft.

    Zitat

    Das Gegenstück der Demut ist Hochmut und Überheblichkeit

    Ich möchte lieber mit Demut und Dankbarkeit den Menschen begenen die sich Zeit für mich nehmen, von sich und ihren Erfahrungen erzählen, als mit Hochmut im Herzen und Überheblichkeit wieder einen Rückfall zu riskieren. Drum werde ich mit genau dieser Demut und Dankbarkeit lernen, annehmen und umsetzen. Den die SHGs egal welcher Art sind für mich keine Selbstverständlichkeit. Sind doch dort Menschen die mir zeigen und sagen könenn wie ich mein Leben wieder kriege und ich trocken werde. Und dafür ihre Zeit mir widmen.

    Und dafür hab ich gerne Demut im Herzen und schäm mich dessen nicht.

    gruß panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo ,

    ich schreibe es zur Sicherheit auch noch einmal:

    Demut " die Ergebenheit" hat mit der erniedriegenden Verhaltensweise "Demütigung" nichts zu tun.

    Eine unglückliche Wortverwandschaft aus der gerne Missverständnisse entstehen.

    Gruss

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Servus Panther

    ob es nun Demut ist oder nicht, Dankbarkeit ist es auf jeden Fall, was ich empfinde. Dankbarkeit, nicht mehr trinken zu müssen. Dankbarkeit, wieder im realen Leben angekommen zu sein, nicht mehr in einer Scheinwelt leben zu müssen. Dankbarkeit, diesen Weg überhaupt noch gehen zu dürfen - es hätte ja nicht viel gefehlt und ich wäre an den Folgen meiner Alkoholsucht verstorben.

    Es klingt vielleicht zynisch, aber erst der Weg in die Abstinenz hat es mir ermöglicht, zu mir zu finden und mich so annehmen zu können, wie ich bin.
    Als Trinker wollte und konnte ich das gar nicht, habe also auch immer "an den Problemen vorbei gearbeitet".

    LG
    Spedi

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!