• Servus Newby,

    würdest Du bei z.B. Diabetes auch so reagieren???

    Zitat

    Scham versagt zu haben.
    Scham eingestehen zu müssen das ich nicht besser bin als mein Vater damals.


    Nimm es doch so, wie es ist: wir leiden an einer unheilbaren Krankheit, die tödlich verläuft, wenn wir sie nicht durch 100%ige Abstinenz zum Stillstand bringen.
    Du hast für Dich erkannt, dass es so nicht weitergehen kann, und jetzt beginnst Du ein trockenes Leben. Für Dich, und für niemend sonst.

    LG
    Spedi

  • Newby,

    Zitat

    Das muss ich erst noch verstehen.
    In meinen Augen ist man Alki weil man sich selbst nicht unter Kontrolle hat.


    Und genau dafür wäre der Klinikaufenthalt (auch für Deine Psyche!) das Nonplusultra gewesen!

    Dann merkst und fühlst Du nämlich, dass Du krank bist - und nicht sonst irgendwas...

    LG
    Spedi

  • Zitat von Spedi

    ...würdest Du bei z.B. Diabetes auch so reagieren???

    @Spedi: Ich weiß schon, wie Du das meinst, aber es ist da schon noch (leider) ein Unterschied: Beim Gros unserer Gesellschaft bist Du als Diabetiker ein armer, bemitleidungswürdiger Tropf, den man mit allen Mitteln unterstützen muss. Als Alkoholiker bist Du ein willenloser und charakterschwacher Sozialschmarotzer.

    Ich habe das jetzt etwas überspitzt und es denken mit Sicherheit nicht alle so, aber aus den genannten Gründen kann ich die Angst sich zu outen sehr gut verstehen.


    Hallo newby,

    ja, wir haben uns in Bezug auf Alk tatsächlich nicht mehr unter Kontrolle. Aber nicht, weil wir charakterschwach sind, sondern weil uns die Krankheit die Kontrolle genommen hat.
    Fällt aber das nicht mehr zu Kontrollierende weg (-> Trockenheit), dann kann man auch ohne Scham der Gesellschaft gegenüber auftreten. (meine Meinung).

    Liebe Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hallo newby,

    ich denke der Thread zeigt mal wieder eindrucksvoll, wie sich jemand verhaelt, der keine Hilfe annehmen will. Die Frage ist dann nur: Was versprichst Du Dir von der Anwesenheit hier im Forum, wenn Du sowieso alles besser weisst und saemtliche Ratschlaege ignorierst? Trockengeschreichelt wird hier naemlich niemand. Es gilt hier konsequent an sich zu arbeiten und nicht endlose Diskussionen darueber zu fuehren, warum man das nicht tun will (oder nicht "noetig" hat).

    Michael

  • Hallo Newby,

    ich habe mich am Anfang auch sehr geschämt, vor meinem Kind am meisten, ich habe mit meinem Mann und meinem Sohn sehr viel gesprochen und das half mir ja auch. Heute binde ich mit Sicherheit nicht jedem an die Nase dass ich Alkoholikerin bin, wenn es aber notwendig ist, tue ich das auch um mich zu schützen weil es um mein Leben geht und ich hab ja nur eins.
    Wenn Du es für Dich annimmst dass Du unheilbar krank bist, dass mit jedem weiterem Glass Deine Kraft und ein Stück von Deinem Leben verlorenen geht und dass es immer schwerer darauszukommen wird, vielleicht wirst Du auch diese Gedanken nicht mehr haben.

    Zitat

    " das ist doch alles garnicht so schlimm"
    "soviel war das doch nicht"
    "du kannst doch jederzeit aufhören"

    ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und viel Geduld!!!!

    LG Maria

  • Hallo Newby,

    ich gehöre auch zu denjenigen die keinen stationären Entzug gemacht haben.
    Ich hatte ähnliche Voraussetzungen wie Du, Untersuchung bei meiner Hausärztin, sowie tägliche Vorstellung und Telefon-Kontakt, allerdings kannte ich damals das Forum noch nicht, mit dem Wissen von heute, würde ich den stationären Entzug wählen.

    Letztlich bleibt die Entscheidung jedem selbst überlassen.

    Wenn Du dir ganz sicher bist, alkoholkrank zu sein und auch bereit bist, dieses zu akzeptieren und Hilfe anzunehmen, ohne im Hinterkopf noch das "Hintertürchen" offen zu lassen, dann finde ich hast du eine gute Chance trocken zu werden und auch zu bleiben.

    Das Thema "Outing" ist so individuell, wie der Mensch selbst.

    Ich denke, Familienangehörige, enge Freunde, Menschen die mir wichtig sind, sollten es wissen.

    Auch hier hilft der Faktor Zeit ! Erstmal "muß" ich es für mich selbst verinnerlicht haben, der Rest ergibt sich oftmals von selbst.

    Habe Geduld mit Dir und "anderen", es bleibt eine Krankheit, DEINE KRANKHEIT !

    Lieben Gruß, Rose :)

  • :shock: Was ist denn das für eine Klinik?


    Morgen erstmal,

    Newby, ich kann verstehen, dass es dir schwer fällt deinem Umfeld zu sagen, dass du alkoholkrank bist.
    Mein Mann hatte es erst mir gesagt (ich wusste es schon lange), dann seinen Eltern, seinem Bruder und dann sämtlichen Menschen, die wir kennen. Ihm sind nur positive Reaktionen und noch viel mehr Hilfsangebote ins Haus geflattert.
    Weisste, die Sucht entwickelt sich schleichend, über Jahre. Wenn du länger nüchtern bist, wird dir auffallen, was du betrunken so alles angestellt hast und dir wird bewusst werden, dass es jeder, der mehr mit dir zu tun hatte, es wohl auch schon vorher gemerkt haben muss. Es ist ja nicht so, als würde es plopp machen und du bist Alkoholiker, also hat das Umfeld auch genug Zeit festzustellen, dass du Probleme hast. Sie sagen dir dazu nur nichts, weil sie nicht wissen, wie! Wenn du aber den Anfang machst, sind sie diese Sorge los und du wirst sehen, dass du verstanden wirst.
    Einige Spinner gibts immer, die dich als charakterschwach und "du bist wie dein Vater" hinstellen. Diese Menschen haben dir nichts positives zu geben und darauf kannste getrost verzichten!

    ZU der Klinik: wenn du zu deinem Arzt gehst und der dich einweist, müssen sie dich aufnehmen. Auf jeder Inneren gibt es 2 oder 3 Entgiftungsbetten. Ich finde dieses Klinikpersonal grob fahrlässig, denn bei einer stationären Entgiftung bekommst du mehr als 4 oder 5 Tage Medikamente, also kann das Argument dieser Frau nicht gelten.
    Wenn du es wirklich willst, dann findest du einen Weg!
    Ich kann nur sagen, dass ich echt erleichtert bin, dass dein Mann und einige PNs dich nun doch überzeugt zu haben scheinen - man macht sich ja doch Sorgen. Prima!

    Gruß
    Heike

  • Hallo Newby,

    über die Klinik kann ja nichts sagen aber es ist schön zu lesen dass Du dran bleibst und nicht gleich aufgegeben hast.

    Wünsche Dir viel Kraft und Geduld und einen schönen und vor allem trockenen Tag!!!!

    LG Maria

  • Hallo Newby,

    ich bin ja kein Arzt und das erste ist ja dass Du darüber mir Deinem Arzt sprichst, aber mir ging es ähnlich und es hat sich nach paar Monaten nach und nach alles normalisiert.
    Aber wie schon geschrieben der Arzt kann Dir nur wirklich helfen welche Schäden Du durch Dein Alkoholkonsum trägst, tragen wirst oder auch nicht kann nur er/sie beantworten.
    Hab aber auch einwenig Geduld mit Dir und Deinem Körper nach Jahren langen Alkoholmissbrauches muss Dein Körper sehr viel Arbeit leisten.


    LG Maria

  • Hallo Newby,

    Zitat von newby

    Derzeit beschäftigen mich Fragen wie:
    - wie lange dauert es bis mein Hirn wieder normal arbeitet? Bis mein Kurzzeitgedächtnis wieder voll da ist? Bis das aufhört das mir die passenden Worte nicht einfallen, das ich Worte ganz und richtig aussprechen kann?

    Newby

    dir fallen jetzt viele Dinge an dir auf die du nicht gemerkt hast als du Alkohol getrunken hast. Das beste ist, du fragst deinen Arzt mal diesbezüglich.

    LG Maddin

  • Servus Newby,

    diese "Lücken" beim Sprechen und Denken haben mich an den Rand der Verzweiflung gebracht.
    Ich kann nur von mir sagen, dass es sich komplett "gelegt" hat und nicht mehr auftritt. Es dauerte aber knapp ein Jahr, bis es nicht mehr auftrat.

    Gib Dir selbst ZEIT und GEDULD...(ja, ich weiß - aber sofort...)

    Und kläre solche Fragen immer auch mit dem (Fach-)Arzt, dann hast Du sehr oft Gewissheit über Deinen "Zustand". Du hast auch gesundheitlich viel nachzuholen, wie fast alle Alkoholiker.


    LG
    Spedi

  • Hallo Newby,
    wollte Dir eine Schubkarre "Geduld" rüberschieben.

    Mir ging es besser, nach dem ich mir eingestanden habe, den Kampf verloren zu haben, kapituliert zu haben.
    Danach sind auch die Fragen und Gedanken immer leiser geworden.

    Mit der Kapitulation habe ich mir meine gedankliche "Hintertüre" zugemacht.
    Der Satz, den ich mir immer und immer wieder sofort gesagt habe, egal, was für Gedanken kamen, "heute" trinke ich nicht.

    Viel Wasser trinken und "schnelles Gehen" haben mir die erste Zeit geholfen.
    Denk ganz fest daran, es wird besser.
    Aber nur, wenn Du Dein "Heute" trocken schaffst!
    Glaub einfach daran, auch wenn du es vielleicht heute noch nicht so ganz fühlen kannst.

    Wünsch Dir Geduld und gute 24 Stunden
    Tabaluga

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Hallo Newby,
    heute Morgen hast Du doch schon eine positive Erfahrung gemacht:
    Aufgewacht ohne Kopfschmerz und Übelkeit.

    Du wirst feststellen, wie viele positive Erfahrungen Du machst, mit jedem trockenen Heute!


    Lieben Gruß
    Tabaluga

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • ...das ist nun aber kein Grund in Schuldgefühlen zu versinken, gelle?!

    Rede mit deinem Mann darüber, wenns dir Leid tut, dann sag ihm das und der Käse ist gegessen. Mit allen anderen Menschen kannst du ebenso verfahren. Es gibt keine Schuldfrage, deine "Schuld" ist mit dem Tag an dem du trocken wurdest abgegolten. Und lass dir keine Schuldgefühle einreden, auch nicht von deinen nächsten Verwandten.
    Sieh nach vorne und nicht zurück!

    Schönen Tag
    Heike

  • :shock: Hä? Du warst nun einmal in der Suchtberatung und dir wurde die Diagnose Borderline gestellt?
    Wenn dem so ist, kann ich dir nur dringend empfehlen, dir noch eine andere Meinung einzuholen!

    Eigentlich ist es klar, dass du nie wieder Alkohol konsumieren kannst. Dazu brauchst du keine Suchthilfe, das liest du hier ständig und sollte dir auch selbst klar sein, wenn du deinen Verstand einschaltest.

    Mich interessiert viel mehr, wie es dir geht? Wie fühlst du dich? Alles OK?

    Schönes Wochenende

    Heike

  • Hallo Newby,

    hast Du ja länger nichts geschrieben wie geht es Dir denn??? konntest Du für Dich etwas tun???
    Schreib einwenig wenn Du möchtest natürlich.

    LG Maria

  • Hallo Newby,

    schön zu lesen, mit Borderline habe ich keine Erfahrung aber Alkohol ist keine Lösung, bleib dran.

    Wünsche Dir einen schönen trockenen Tag :) !!!!!

    LG Maria

  • Hallo newby,
    auf jedes Handeln,sowie auch für jedes Tun,erfolgt immer eine Konsequenz!!

    Ob Du sie nun ausbaden,musst,wie Du es nennst,ist egal!

    Raubbau,haben wir alle mit unserem Körper getrieben,jetzt liegt es an uns,einiges wieder an uns gutzumachen!

    Da nützt alles ärgern nichts,besser ist es,wenn wir es so annehmen,Geduld mit uns,und unseren Körper haben,und auch unsere Psyche gesunden lassen!

    Nimm es so an,wie es ist,und habe Geduld mit Dir,deiner Psyche,deinem Körper!

    Alles dauert seine Zeit,die Du,Dir geben solltest,um zu gesunden!

    Gruß Andi

  • Hallo newby,

    Zitat

    Gestern Abend hatte ich heftigsten Streit in der Familie.
    Es ging soweit das ich meinen Mann der Wohnung verwiesen habe
    Es würde zu weit führen, zu erklären wie es dazu gekommen ist.

    Schade,daß wir uns so gar kein Bild davon machen können,aber vieleicht möchtest Du dieses ja auch nicht.

    Schade,finde ich auch newby,daß Du dich hier so wenig mitteilst,und wir so nicht an deinem Weg teilhaben können,das finde ich schade!

    Aber na ja,wenn Du so,gut damit zurechtkommst,dann ist das ja auch ok.Trockenheitsarbeit,muss täglich stattfinden,egal wie sie aussieht,nur mal so mit auf dem Weg :wink:

    Gruß Andi

  • Iss schon ok,
    kannst die Sandsackhandschuhe wieder einpacken newby,ein jeder hat eben so seine Erfahrungen gemacht,die er hier im Erfahrungsaustausch mitteilt.

    Alles Gute,für deinen Weg!

    Gruß Andi

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