Rückfall-Vorbeugung

  • hallo,

    na dann werd ich mal ganz ehrlich versuchen meine Gedanken dazu hier aufzschreiben...da ich ja gerade erst den Rückfall hinter mir habe...

    Ich kann mit all dem geschriebenem hier was anfangen,ganz konkret...ich vertsehe das alles..und habe es nicht umgesetzt...habe bewußt angefangen nicht mehr entgegen zu steuern,OBWOHL ich im Kopf,in meinen Gedanken den Rückfall schon kommen sah...
    Ich fing an,wahrscheinlich schon vor längerer Zeit,ganz intensiv an dem Tag,wo(ich denk,ihr erinnert euch)alles doof war....es wieder allles als Verzicht zu sehen...meine gedanken waren völlig ungeordnet...alles..aber auch wirklich alles,was ich gelernt hatte..fand ich sinnlos und es konnte mich nicht mehr erreichen...ich wollte/will kontrolliert trinken können....andere können es doch auch...ja das waren meine gedanken...obwohl ich ganz genau weiß,daß es nicht funktioniert...und trotzdem spielt mir mein Hirn einen Streich...

    ich hab mir keine Hilfe hier geholt...und konnte es bei anderen nie verstehen,warum sie es nicht taten,wenn sie in Gefahr waren..

    Ich bin also zielstrebig und da mal konsequent auf meinen Rückfall zugesteuert und hatte kein Gewissen dabei...
    Ich hatte das Bedürfnis, mich mal wieder umnebelt zu fühlen...
    Um zu vergessen,um zu verdrängen????
    Obwohl ich weiß,daß es nicht funktioniert...

    Für mich selbst alles völlig unverständlich und hätte das jemand vor einem Monat zu mir gesagt"Kiki,du hast bald einen Rückfall...da hätte ich nur so gemacht: :shock::shock::shock:

    Und dann ging alles ganz schnell...Gedanken und das tun...

    Laß das erste Glas stehen...das hab ich nicht getan...

    ich sag ja immer."alles hat Sinn im Leben"...und vielleicht (hört sich natürlich jetzt super doof an) hat auch der Rückfall irgendeinen Sinn im Leben und ich hoffe,daß ich jetzt wieder nach vorn schauen kann...

    Das waren meine gedanken dazu...vielleicht ist das jetzt auch am Thema vorbei...egal...mir tat es gut..

    Liebe Grüße
    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Liebe Kiki,

    da freue ich mich, und das bestimmt nicht alleine, aber riesig über deine Rückmeldung.

    Zitat von kiki

    ich sag ja immer."alles hat Sinn im Leben"...und vielleicht (hört sich natürlich jetzt super doof an) hat auch der Rückfall irgendeinen Sinn im Leben und ich hoffe,daß ich jetzt wieder nach vorn schauen kann...

    Das hört sich überhaupt nicht blöd an, es hat Sinn und du wirst daraus wachsen.

    Zitat

    Das waren meine gedanken dazu...vielleicht ist das jetzt auch am Thema vorbei...egal...mir tat es gut..

    Das Thema ist getroffen.

    Danke ! ... und liebe Grüße
    Freund.

  • Liebe Kiki,

    vielen Dank,daß Du deinen Rückfall,und die von Dir gemachten Erfahrungen,die er beinhaltet,hier zur Reflektion aller,niederschreibst!!

    Ein weiterer Schritt,zur allgemeinen Aufarbeitung,und zur Risikominimierung!!

    Danke

    Liebe Grüße,Andi

  • Liebe Kiki,

    so öfters ich deinen Beitrag lese, umso beachtlicher was darin alles steckt.

    • nicht mehr entgegen gesteuert, obwohl ich den Rückfall kommen sah
    • es wieder alles als Verzicht gesehen
    • meine Gedanken waren völlig ungeordnet
    • alles, was ich gelernt hatte, fand ich sinnlos und es konnte mich nicht mehr erreichen
    • ich wollte/will kontrolliert trinken können, andere können es doch auch
    • und trotzdem spielt mir mein Hirn einen Streich
    • ich hab mir keine Hilfe hier geholt
    • Ich bin also zielstrebig auf meinen Rückfall zugesteuert und hatte kein Gewissen dabei
    • ich hatte das Bedürfnis, mich mal wieder umnebelt zu fühlen

    Ich sehe die Zeit bei dir nicht als verloren, weil du trotz Alarmglocken wusstest was du tatst, weil dein Wissenspotential, das du dir hier geschaffen hast, nicht verloren ist, da du es gerade aufarbeitest.
    Gehe deinen Weg weiter und lerne aus deinen Fehlern.

    Liebe Grüße …
    Freund.

  • Hallo Freund...

    weißt du,was das schlimme daran ist...
    Das ich 1. genau weiß,daß ich nicht kontrolliert trinken kann...und trotzdem darüber nachdenke..

    das ich 2. genau weiß,daß ich zuviel weiß über Alkoholismus,um irgendwann mal zu trinken,wie es Nicht-Alkoholiker tun...ich würde NIE normal trinken können...rein gedanklich nicht,weil ich doch weiß,was Alkohol macht...wo Gefahren lauern...wie heimtückisch alles ist....und trotzdem kamen diese Gedanken,denen ich dann wieder irgendwann freien lauf ließ,trotz der Gefahren,um die ich ja wußte...und das ich mir vieles,wenn nicht sogar alles aufgebaute in meinem trockenem Leben wieder kaputt machen kann...

    Und dann hab ich immer dieses WARUM im Kopf...
    Warum hab ich nichts gegen meine Gedanken getan...Warum hab ich den bereits im Kopf geplanten Rückfall nicht verhindert..???

    ich könnt 1000 Fragen mir stellen...

    Lieben gruß
    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Hallo Kiki,

    erst einmal zu 1., ein recht komplexes Thema.

    Zitat von kiki

    ... weißt du,was das schlimme daran ist...
    Das ich 1. genau weiß,daß ich nicht kontrolliert trinken kann...und trotzdem darüber nachdenke

    Ich spreche ja immer von jener geistigen Loslösung vom Alkohol. Das bedarf nun einmal einiger Zeit.
    Also nach einem halben oder ganzen Jahr kann man da noch nicht von sprechen, man ist vlt. auf gutem Wege.

    Was bedeutet für mich geistige Loslösung ?
    Der Alkohol darf in meinem Denken KEINE Rolle mehr spielen, darf keine Alternativmöglichkeit mehr sein, kein Tröster bei egal welchen Ereignissen. Ich muss mich gänzlich von ihm und meinen Gedanken an ihn getrennt haben.
    Solange ich über ihn nachdenke, ihn kontrolliert trinken zu können, andere tun es ja auch, habe ich mich nicht von ihm lösen und trennen können, sehe das Nichttrinken noch als Verzicht.
    Du wolltest noch irgendwie gerne trinken mit dem Gedanken/Traum, dies kontrolliert zu können, so zu sein wie andere auch.
    Du hast scheinbar noch nicht gänzlich mit dem Alkohol abgeschlossen.

    Liebe Kiki, sei nicht traurig, viele Menschen tun es dir gleich, wollen es aber nur nicht wissen, weil sie verdrängen ... und nicht so offen damit jetzt umgehen wie du ... und stecken in den Anfängen eines Rückfalls.
    Lass uns gemeinsam den Weg weiter beschreiten.

    Gruß, Freund.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (23. Juni 2007 um 13:14)

  • P.S. Und wenn wir hier z.B. von räumlicher und geistigen Distanz zum Alkohol sprechen, alles aber auch alles zu meiden, wo man mit dem Alkohol auch nur periphär zusammen kommt, hat das seinen Sinn.

  • Hallo Freund,

    Zitat von Freund

    P.S. Und wenn wir hier z.B. von räumlicher und geistigen Distanz zum Alkohol sprechen, alles aber auch alles zu meiden, wo man mit dem Alkohol auch nur periphär zusammen kommt, hat das seinen Sinn.

    siehst du,auch das weiß ich und ich eiere meine ganze Trockenheit mit meiner Partnerschaft rum...habe durch meinem Freund keine Räumliche Distanz zum Alkohol...und ich finde nicht die Konsequenz mich zu trennen und dann kommt so ein punkt...ist doch eh alles sinnlos...kannste auch dein altes Leben weiterleben...und das geht ja nu mal gar nicht..

    Um wirklich weiter ernsthaft an meiner Trockenheit zu arbeiten...müßte ich jetzt augenblicklich meinen partner vor die Tür setzen und das trau ich mich so auch nicht...siehst du und da hängt es...
    ich habe Angst vor dem danach..wenn die beziehung wirklich beendet ist...wie geht es mir dann...besser... schlechter...sicher kann man mit klarem kopf mit jeder Situation umgehen...aber ich hab trotzdem Angst vor ner Trennung und andererseits wünsch ich sie mir,um endlich frieden zu haben..und dieses hin und her in meinem Kopf treibt mich oft in den Wahnsinn...

    Ich HATTE echt abgeschlossen mit dem Alkohol in meinem Denken und dann nach 8 Monaten Leben ohne Alkohol wurden meine Gedanken wieder aktiv,aber in die verkehrte Richtung..und auf einmal hatte ich wieder NICHT mehr abgeschlossen mit dem Alkohol..

    Aber dadurch,daß ich heut viel hier lese und schreibe...ist bei mir vieles wieder besser im Kopf heut...irgendwie ist schon ein kleines Licht wieder zu sehen...und gestern dacht ich echt noch."Wie kommste da wieder raus und kommst du überhaupt wieder raus oder fängt die ganze Sche*** wieder von vorn an...

    Liebe grüße
    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Liebe Kiki,

    Zitat von kiki

    ... das ich 2. genau weiß,daß ich zuviel weiß über Alkoholismus,um irgendwann mal zu trinken,wie es Nicht-Alkoholiker tun ...

    Du hattest dich scheinbar von dem Gedanken des kontrollierten Trinkens, vom Alkohol selbst, noch nicht genug gelöst.
    In deinem Leben und deinen Gedanken spielte der Alkohol noch eine große Rolle, eben ihn mal wieder trinken zu können wie jeder gesunde Mensch.

    Zitat von kiki

    ... und dann hab ich immer dieses WARUM im Kopf...
    Warum hab ich nichts gegen meine Gedanken getan...Warum hab ich den bereits im Kopf geplanten Rückfall nicht verhindert..???

    Ich denke mir, dass eben diese Verzichtsgedanken sich zu sehr wieder etabliert haben, du das Wissen und die Erfahrungen anderer zu lapidar, nicht für DICH, genutzt hast.

    Liebe Grüße,
    Freund.

  • Hallo Ihr Lieben,

    den Thread komplett zu lesen, das spare ich mir für heute Abend auf, das hier ist so wichtig und lehrreich das ich mich lieber in Ruhe hier einlese um später darüber zu reflektieren.

    Nur soviel, das was Kiki schrieb kann ich nachvollziehen.

    Ich bin so froh das sie uns hier an Ihren Gedanken teilhaben läßt.

    Ein ganz dickes
    DANKESCHÖN
    dafür.

    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Liebe Kiki,

    du fühlst und schreibst:

    • finde nicht die Konsequenz mich zu trennen
    • ist doch eh alles sinnlos ... kannste auch dein altes Leben weiterleben
    • müsste ich jetzt augenblicklich meinen Partner vor die Tür setzen und das trau ich mich so auch nicht
    • wie geht es mir dann ... besser ... schlechter ...
    • ich hab trotzdem Angst vor ner Trennung und andererseits wünsch ich sie mir, um endlich Frieden zu haben

    Irgendwie lese ich aber aus deinen Sätzen, dass du von deiner Partnerschaft nicht so sehr überzeugt bist und viel, viel mehr ein trockenes, glückliches und friedliches Leben für dich führen würdest.

    Du wirst dich nie an der Seite eines alkoholtrinkenden Partners und der damit verbundenen sozialen Kontakte vom Alkohol geistig lösen und mit der angestrebten Trockenheit leben können.

    Es gibt auch noch andere, Speedy würde sagen wohlriechende, Männer.
    Wenn dein derzeitiger Partner mit deinen lebensnotwendigen Konsequenzen nicht mitzieht, lebt er neben der falschen Frau … und viel wichtiger, du neben dem falschen Mann.

    So eine Trennung kann man auch über 1-2 Monate anberaumen, Zeit für ihn, neuen Lebensraum zu finden.

    Wir sind bei dir. Dir wird es besser gehen :wink: .

    Gruß, Freund.

  • hallo Freund,

    Zitat von Freund

    Irgendwie lese ich aber aus deinen Sätzen, dass du von deiner Partnerschaft nicht so sehr überzeugt bist und viel, viel mehr ein trockenes, glückliches und friedliches Leben für dich führen würdest.

    .

    ich bin auch von meiner Partnerschaft nicht überzeugt...nicht mehr...gar nicht mehr z.Z.

    Und wenn ich mir jetzt so Gedanken mach...dann komm ich auf den Punkt...daß ich wieder getrunken hab,um unsere Partnerschaft zu retten...ungefähr so."Wenn meine Partner nicht aufhört zu trinken,fang ich eben wieder an"...
    sag mir,wie bescheuert muß ein Mensch sein...um sowas zu denken und sogar noch anzufangen zu tun...
    Das kann ich selbst kaum glauben und es macht mich selbst ein wenig sprachlos..

    ich fang das saufen wieder an,um ne Beziehung zu retten,die schon lange den Bach runter ist...und das,obwohl ich weiß,wie meine Kinder es geniessen,wenn ihre Mutti nicht trinkt...und ich hab nix gelernt und will mit trinken meine Beziehung retten...und denk nicht an mich und meine Kinder...
    Man,man,man..

    Ich erkenne so einiges langsam wieder...

    Liebe grüße
    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Liebe Kiki,

    … dass ich wieder getrunken hab, um unsere Partnerschaft zu retten
    … wenn mein Partner nicht aufhört zu trinken, fang ich eben wieder an

    Hört sich ganz schön bescheuert an, kann ich aber vollends nachvollziehen, man geht den Weg des geringsten Widerstandes und gaukelt sich noch vor, es würde ja auch mal wieder schmecken. Man hat wie gesagt den Rückfall schon deslängeren inne und sucht nur noch nach dem Auslöser, nach der Rechtfertigung des angestrebten Aktes.

    Liebe Kiki, du befandest dich da in einem Strudel, es ist aber vorbei.
    Du setzt heute mit deinen Zielsetzungen wieder an.
    Das wirklich Wichtige, dein Leben und deine Kinder, ist dir wieder ins Bewusstsein gerückt.

    Siehst du den Sonnenschein !!?

    Gruß, Freund.

  • Hallo Kiki,

    Zitat

    ich fang das saufen wieder an,um ne Beziehung zu retten,die schon lange den Bach runter ist...und das,obwohl ich weiß,wie meine Kinder es geniessen,wenn ihre Mutti nicht trinkt...und ich hab nix gelernt und will mit trinken meine Beziehung retten...und denk nicht an mich und meine Kinder...

    Vieleicht wird Dir,jetzt auch die Situation bewusst,warum,Du Dir,entgegengesetzt,der schon damaligen partnerschaftlichen Probleme,gemeinsam,mit deinem Partner,eine neue Wohnmöglichkeit,geschaffen hast.

    Ich hatte dich darauf angesprochen!
    Auch über eine räumliche Veränderung,ist eine Partnerschaft nicht zu retten,wenn der eine Teil,einen Verzicht darin sieht,sein Suchtmittel weiter zu konsumieren.

    Datt,kann nicht funktionieren,so nicht!!!

    Gruß Andi

  • Hallo Andi,

    Zitat von Blue Bouncer

    Ich hatte dich darauf angesprochen!
    Auch über eine räumliche Veränderung,ist eine Partnerschaft nicht zu retten,wenn der eine Teil,einen Verzicht darin sieht,sein Suchtmittel weiter zu konsumieren.

    wie wahr,wie wahr...ich hab mich aber an alles geklammert,was vielleicht unsere Partnerschaft retten könnte...sogar ans wieder trinken zum Schluß..
    Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende und muß erkennen,daß alles nix gebracht hat und ich auch nicht weiß,was unserer Partnerschft noch helfen könnte...

    Liebe Grüße
    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Hallo Allerseits,

    ich habe ja nun auch schon mehrere "erfolglose Versuche" hinter mir, ein Leben ohne Alkohol zu führen.

    Rückblickend kann ich auch sagen das es jedes Mal mit den Gedanken anfing, warum kann ich denn jetzt nicht nur einmal was trinken, obwohl ich auch nie mehr was trinken wollte.

    Ich selbst habe es damals nicht wahrgenommen, auch ich wusste nicht woher diese Gedanken denn kommen konnten, da ich es wie gesagt nie mehr wollte. Ich würde es heute als den bewussten Anfang des Rückfalls bezeichnen den ich selbst aber oft nie bewusst wahrgenommen hatte.

    Heute weis ich dank den Erfahrungen vieler Menschen hier warum und wodurch diese Gedanken entstehen, die man ja eigentlich nicht haben möchte.

    Bei mir kommen solche Gedanken aus dem Unterbewusstsein aus den Erinnerungen die dort gespeichert sind. Seit dem ich mehr Abstand halte zum Alkohol egal in welcher Form, habe ich solche Gedanken nicht mehr.

    Seit dem Abend nach der Entgiftung, wo ich in Gedanken schon wieder die ersten Flaschen leer hatte, mich gerade noch so selbst beim Versuch erwischt habe Alkohol zu kaufen, obwohl ich es nicht wollte, da mir die Gefahren bewusst sind, weis ich wie wichtig es für mich ist das sich unmittelbar in meinem Umfeld kein Alkohol befindet, so habe ich das mit dem "Alkohol aus 2ter Hand" verstanden und erlebt.

    Sollte ich wieder einmal solche Gedanken haben befürchte ich, nicht daran zu denken das erste Glas stehen zu lassen.

    Ich denke auch das jeder Mensch direkt und indirekt von seinem Umfeld beeinflusst wird, positiv und negativ, ob man es will oder nicht, bewusst oder unbewusst. Gerade das unbewusste handeln, das handeln gegen meinen eigenen Willen sehe ich bei mir als die größte Gefahr.

    Deshalb halte ich mich zu meinem Schutz fern vor Orten, Menschen oder dem Teufel selbst und ich lebe bisher ohne Verzichtsgedanken jeglicher Art.

    Je mehr ich mich von ihm fernhalte um so mehr sehe ich sein wahres Gesicht, bzw. über wie viele Menschen er schon mehr oder weniger die Macht hat und wie sehr er beeinflussen kann.

    Liebe Kiki ,

    Zitat

    ich habe Angst vor dem danach..wenn die beziehung wirklich beendet ist...wie geht es mir dann...besser... schlechter...sicher kann man mit klarem kopf mit jeder Situation umgehen..

    wie alles genau wird weis keiner vorher, aber Alles wird gut und noch viel besser als vorher, solange wir mit klarem Kopf jeder Situation gegenüberstehen und uns von "Situationen" aus alten Zeiten fernhalten, da diese ja Erinnerungen hervor rufen können...

    Freund`s Worten kann ich mich nur anschliessen und auch ich möchte weiterhin das gegenseitige nehmen und geben mit dir nicht missen müssen :!:

    Liebe Grüße, Alex

    ....ich lebe lieber ungewöhnlich...

    "Das letzte Mal Alkohol getrunken am 12.02.2007"

  • Hallo ...,

    meine letzten Jahre vor der großen Wende waren ja auch mit manchen Trinkpausen durchzogen.
    Die eine, ich hatte bereits berichtet, war anläßlich einer bevorstehenden MPU schon vorweg zeitlich begrenzt, wollte ich in 3 Monaten gute Blutwerte erreichen. Aber alles für die Katz. Mein nasses Denken gab mir den Garaus. Der Absturz am Tag x, egal mit welchem Ergebnis, war vorprogrammiert und leitete wieder eine lange Leidenszeit ein.

    Bei den anderen Trinkpausen hatte ich auch immer den Willen, nichts mehr zu trinken. Wie aber auch schon von manchen hier erwähnt, für immer (?) wohl nicht. Dazu fehlte mir eigentlich auch das Handwerkszeug, hatte ich bis dato noch nie Fremdhilfe o.ä. angenommen. Ich trug meine Nase einfach zu hoch.

    Was war es, dass es immer nur bei Trinkpausen blieb ?
    Es war die nicht vorhandene räumliche Distanz, die es mir unmöglich machte, eine geistige zu erreichen.
    Mein soziales Umfeld war mein Ein und Alles, das ich nicht missen wollte. Konnte ich den Menschen ja nicht verbieten, nichts mehr zu trinken. Aber ich wollte dabei bleiben und auferlegte mir, selbst den Alkohol nicht mehr zu trinken. Vermittelte mir mein Weg sogar manchmal, dass es mir dabei gut gehe und alles machbar sei, merkte ich aber nicht, dass unaufhörlich eine Zeitbombe in mir tickte, der Countdown lief und nicht zu stoppen war.

    Wer sich nicht mit allem Pipapo vom Alkohol löst, wird immer dem Traum des kontrollierten Trinkens hinterher laufen, und selbst bei den Gewissenhaftesten heißt es immer noch Vorsicht walten zu lassen, sein Leben und Tun mit seinen Gefühlen abzugleichen.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Freund,

    eine der tragenden Säulen meiner Trockenheit hatte ich ja schon festgemacht.

    Meine geistige und räumliche Distanz zu Alkohol

    heute möchte ich folgende Säule für mich hinzufügen:

    Kontrolliertes trinken von Alkohol ist für mich nicht möglich

    Leider bedurfte es erst eines traurigen Anlasses um zu dieser Erkenntnis zu gelangen.

    Vorher war diese Aussage nur Theorie für mich.

    Paolo
    P.S
    Auf wieviel Säulen mag meine trockenes, zufriedenes Leben wohl stehen?

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo nochmals,

    ich denke, dass dieser threat anhand realer aktueller Erzählungen und Berichterstattungen gezeigt hat, dass der Rückfall nicht der Akt des (Wieder)Trinkens ist, aus heiterem Himmel kommt, sondern sich über Wochen oder Monate entwickelt.

    Reagiert man auf seine Gefühle und stimmt darauf auch sein Handeln und Tun ab, lässt sein Unterbewußtsein auch mal zu Worte kommen und hört zu, stellt das einen großen Teil seiner eigenen Trockenheitsarbeit dar.

    Gute Nacht,
    Freund.

  • Guten Morgen Freund,

    du schreibst:

    Zitat

    [quote]lässt sein Unterbewußtsein auch mal zu Worte kommen und hört zu, stellt das einen großen Teil seiner eigenen Trockenheitsarbeit dar.

    Das empfand/empfinde ich immer als den schwierigsten "Teil" meiner Trockenheitsarbeit.

    Dazu gehört Selbstvertrauen,absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und dann noch gewisse Konsquenzen daraus ziehen.

    Puuuuh......ganz schön schwer. :wink:


    Lieben Gruß
    Kijara

    Ohne Alkohol seit 20.08.06

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!