Hier stehe ich nun und weiß nicht weiter...

  • Dank Euch für Eure Antworten,

    Sie ist heute Morgen auf leiser Sohle Richtung Arbeit abgedüst, ich habe heute frei und somit genügend Zeit die gestrigen Ereignisse, zu verarbeiten.
    Als ich gestern abgehauen bin, war ich noch nicht richtig vorbereitet, ich wusste zum einen nicht wohin und zum anderen hatte ich mich von meinen "Alten Leben" noch nicht richtig verabschiedet. Ich war emotional zu beteiligt, hatte keinen klaren Kopf, und wollte quasi Duschen ohne Nass zu werden. Das ich mich so leicht habe erpressen lassen, ärgert mich schon ganz schön. Genau wie, dass ich hinterher genau wieder in der Ecke gestanden, in die sie mich haben wollte, nennt man beim Boxen einen technischen k.o.

    Aber. Ich nehme aus der Aktion auch viele Erkenntnisse mit. Zum einen, soweit bin ich vorher noch nie gegangen ,habe noch nie meine Tasche gepackt und bin weg. Wenn im nachhinein auch Ziellos, Ich hatte wenn auch nur kurze Augenblicke, in den ich mich tatsächlich frei gefühlt habe. Sie hat die Tatsache das ich meine Tasche gepackt habe, hat Sie umgehauen. Gut es kam zur der Erpressung und ich bin eingeknickt, aber ich entwickel mich, und habe das Gefühl das ich das nächste mal nur besser vorbereitet sein muss.
    Materiell, dass ich weiß, wo ich hingehen kann.
    Mental, dass ich jetzt weiß, womit ich beim nächsten mal zurechnen habe.

    Irgendwie sehe ich es somit auch positiv, die Erkenntnisse aus dem gestrigen Tag überwiegen die Niederlage.
    Ich weiß jetzt wie sehr sie am Alk hängt. Ich dachte insgeheim ist es vielleicht nicht so schlimm. Sie wird es ohne Hilfe von außen auch schaffen. Da sie sich immer gegen eine Therapie oder SHG gewährt hat, habe ich ihr schon ein bisschen geglaubt. Wenn sie gesagt hat, ich brauche das nicht, ich kann es auch alleine schaffen.
    Diese Illusion bin ich jetzt los.
    Wenn ich alles zusammen nehme, habe ich meine Ersten Schritte getan, ich habe dieses Forum entdeckt; das mir unheimlich viel kraft gibt. Dafür danke ich Euch allen und hoffe auch weiterhin auf Euch.
    Ich werde also weiter zwei Schritte nach vorn machen und nur einen zurück wenn es sein muß. Aber ich bin entschlossen etwas zu ändern.
    Ich suche mir jetzt eine SHG um weiter Schritte zugehen.

  • hallo innocent,

    Zitat von Innocent

    Wenn ich alles zusammen nehme, habe ich meine Ersten Schritte getan, ich habe dieses Forum entdeckt; das mir unheimlich viel kraft gibt. Dafür danke ich Euch allen und hoffe auch weiterhin auf Euch.
    Ich werde also weiter zwei Schritte nach vorn machen und nur einen zurück wenn es sein muß. Aber ich bin entschlossen etwas zu ändern.
    Ich suche mir jetzt eine SHG um weiter Schritte zugehen.

    hallo innocent,

    das hört sich doch schon ziemlich sortiert an, schön. das mit der shg ist auch ein guter schritt. mir hat das damals sehr geholfen, in zweierlei hinsicht: zum einen dabei, meinen trinken freund und seine "argumente", die schuldzuweisungen und mitleidstouren zu durchschauen und irgendwann auch mal abprallen zu lassen, und zum zweiten dabei zu erkennen, dass ich nicht spinne, und beim starkbleiben in der entscheidung mich zu trennen, wenn er nicht aufhört zu trinken.

    ich kenne auch diese drohungen: "wenn ich dich nicht mehr hätte, würde ich mich tottrinken". letztlich ist das auch eine suiziddrohung, und die hat mich genauso belastet wie dich, und mit meine größte angst war, dass er sich wirklich was antut, wenn ich ihn verlasse. die angst war lange zeit größer als mein leiden, unter anderem deshalb habe ich so lange gezögert mit meinem schritt.

    ich habe ihn dann aber auch mental sorfälig geplant (ich musste nicht ausziehen, wir hatten zwei wohnungen, das macht es natürlich viel leichter), aber trotzdem: habe mir gedanken gemacht, wo ich hin kann, wer mich auffängt, wie ich mich ablenken kann, wie ich mich abschotte bei erpresser-anrufen und smssen, was ich am telefon sage... alles immer und immer wieder im kopf durchgespielt und auch aufgeschrieben. und irgendwann wars dann so weit, da konnte ich dann. weh getan hat es trotzdem sehr, die trennung, aber jetzt - mit abstand - geht es mir soooo viel besser als vorher, und ich frage mich - wie wohl die meisten, nachher ist man immer klüger :wink:, warum ich das nicht schon eher getan habe.

    also: mach du mal deine schritte, und solange dir die richtung klar ist, ist es auch nicht so schlimm, wenn mal einer zurückgeht. aber nicht so viele, bitte :wink:.

    lieben gruß

    lavendel

  • Ich werde dran bleiben, immer weiter.Dabei langsam lernen, was mit mir in den letzten Jahren passiert ist. Irgend etwas hab ich nicht mit geschnitten.Wenn ich die Beiträge lese, ist es so als würde ich in meine eigene Vergangenheit, und auch in meine Zukunft sehen können.
    Ich kann mich noch nicht damit abfinden, das es so sein wird, wie ihr alle es beschrieben habt.
    Gewiss es gibt Ausnahmen, aber diese liegen eher im Promillebereich als das es tatsächlich eine Chance gibt, nicht den weg der Trennung und damit der Selbstheilung in anzutreten.
    Ich kam in dieses Forum, weil ich wußte das mit meiner Frau etwas nicht stimmte, nun nach nur ein paar Wochen,weiß ich dass wir beide auf unsere eigene Art krank sind.
    Wo durch ist mir nicht klar, keine Ahnung wann es Anfing, und wer von uns beiden zuerst auf dem Zug ins Nimmerland war. Nur jetzt fahren wir mit voll Dampf.
    Das Forum hier offnet mir die Augen,allerdings mit einem Dosenöffner, schonungslos sind all eure Beitraäge und Geschichten.Meine eigen ist ist keine andere und wird wohl keine andere. Das ist mir nun klar.

  • Hallo Innocent..
    ja, die Angst vor den Schritten, die nötig sind..die ist mir vertraut.. ich habe sooft an ihn geglaubt, um dann wieder eine Etage tiefer als zuvor zu fallen ..bin ich doch auch seit kurzem wieder im Tiefflug unterwegs... so kann es nicht weitergehen!! Ich hoffe, du holst dir hier die Kraft und die Stärke...
    Unsere Co-Abhängigkeit gaukelt uns die guten Gefühle für den Partner immer wieder vor... erinner dich, wie oft hast du auch gehasst? wie oft war da der Ekel? Wie oft hast du sie dir weg gewünscht?
    Ich kann sagen, dass ich mir manchmal seinen Tod gewünscht habe...:oops:...seit der Lektüre von Dr Kolitzus Büchern, weiß ich, dass ich damit nicht allein bin..
    Ich versuche mioch genau an diese Situationen zu erinnern..aber mal ehrlich, mußt du dich anstrengen, um diese Situationen zu erinnern? Kannst du nicht fast jede einzelne so abrufen??

    Ich sage dir, es ist goldrichtig:2 Schritte vor und 1 zurück..so kommst weiter.. du schaffst das..da bin ich sicher!!! Ich schreibe sofort hier, wenn ich wieder merke, dass ich schwach werde ..ich schreibe zudem noch Tagebuch und mache Therapie...du bist auf dem Weg-lass dich nicht runterschubsen!!

    Allles Liebe..Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo an Euch,

    wie im Zeitraffer das ist genau die richtige Wortwahl. Ich frage mich wie dick die Scheuklappen waren die mich die letzten 20 Jahre vor der Wirklichkeit abgeschirmt habe. Es kommt mir vor als hätte ich mit jedem Tag, mit jedem Betrag hier eine neue Erleuchtung. Ihr habt leider in allem recht, sie ist schneller wieder zur Tagesordnung über gegangen als ich kucken konnte. Ich habe gestern den ganzen Tag darüber nach gedacht wie es weiter gehen soll oder muß. Am Abend war ich dann nur leer, hatte keinen Kopf mehr für den ganzen scheiß.
    - Der Gedanke, daß Trennung das einzige ist was bleibt, setzt sich erst langsam, findet sich neu in meiner Gedankenwelt.
    Ich getrennt allein? Ach du lieber Gott.
    Die Tage der Trennung, wie soll ich den die überstehen, das Geheule die Vorwürfe, die Drohungen, wo soll ich hin wie soll ich das machen?
    –und warum? ich liebe sie doch!
    Okay, im großen und ganzen bin ich wirklich noch nicht so weit. Das sehe ich schon selber. Aber ich habe vom Baum der Erkenntnis probiert, und jetzt habe ich den Salat. Die Büchse der Pandora ist offen, nichts bringt mich hinter den Punkt von heute.
    Viele Fragen bleiben und die Antworten kommen erst langsam, setzten sich mit jedem Buchstaben und jeden Beitrag in meine Birne.
    Zurück auf die Sachebene? Das ist unmöglich, da es sich um ein Emotionales Problem handelt.
    Ich werde eure Hilfe noch lange brauchen. Dies ist nur eine der vielen Erkenntnisse der letzten Woche.

  • Zitat von elle

    Sieh' mal, deine Frau erpresst dich mit Selbstmorddrohungen und am nächsten Tag geht sie wieder zur Arbeit..und du hängst dem ganzen nach. Du musst nicht deine Tasche packen und weggehen, um Momente von "Freiheit" zu erleben - aber diese Momente zu spüren, wieder zu erleben, das sollte dich antreiben. Such' sie dir, egal wie.

    Hi Innocent,

    weißt Du, vielleicht schaut sie Dich sogar mit großen Augen an, hat alles vergessen und denkt: was will der denn, tickt der noch sauber?

    Wenn ich mit meiner Kollegin darüber sprach, sagte sie manchmal merkwürdige Dinge. Vor einigen Wochen sagte sie: du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank, 4 Jahre macht du und tust, dann hörst du auf und der andere soll sagen - klasse. Das war ein Teil eurer Beziehung und ist jetzt einseitig weg. Da habe ich dumm geschaut.

    Du hast schon so viele riesige Schritte gemacht, einfach klasse, bleib dabei. Du siehst, dass ich mir gerade einen klassischen Haken verpaßt hatte, K.O. in runde 1 1/4 Jahre und? Brauche ich halt was länger, andere werden nach 20 Jahren rückfällig, fangen wir wieder an, müssen neu anfangen, aber sie haben dann einen gewaltigen Erkenntnisfundus und den holst Du Dir gerade.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Innocent,

    richtig, der Zeitraffer bricht uns immer wieder das Genick. Im Zeitraffer kommt die Erkenntnis nur in den Kopf und wir müssen es fühlen lernen, dass es nicht gesund ist, was da mit uns und unseren Partnern passiert. Das ist die Krux. Das Fühlen lässt sich viel, viel langsamer verändern. Da ist nix mit Zeitraffer.

    Deine Angst davor, alleine zu leben, getrennt zu leben – ich kann sie so gut nachfühlen, weil es mir ganz genauso ging. Immer und immer wieder habe ich deshalb den Kontakt zu meinem Ex gesucht und das Hoffnungspflänzchen genährt, dass irgendwann doch wieder alles gut wird. Ne, ne, das waren meine Scheuklappen, meine Verdrängungs-Kuscheldecke, die mich hoffen ließen. Die Liebe, die ich immer sah, war nur eine Illusion, die ich brauchte, um mich geliebt zu fühlen. Jetzt geht es schon ganz gut ohne Beziehung, mich als liebenswerten Menschen zu betrachten. Rückfälle gibt es natürlich immer wieder, schließlich haben sich in meiner „Gefühlsbank“ viele Ängste angesammelt, die da gut verwahrt ein Leben lang darauf warten, durch irgendwelche Schlüssel wieder zum Leben erweckt zu werden.

    Irgendwo hat der Kaltblütige etwas von einem Tape geschrieben. Erfahrungen und daraus entstehende Gefühle speichern sich ab wie auf einem Tape, ganz hinten in unserem Kopf, wo wir bewusst wohl keinen Einfluss nehmen können. Aber wir können neuere und bessere Erfahrungen machen, die uns andere, schönere Gefühle erleben lassen. Und damit zum Teil die alten, schlechten Erfahrungen überschreiben. Aber es dauerte seine Zeit.

    Die Büchse der Pandora, ja, ich habe manches Mal gedacht, mein Gott, was kommt denn noch alles! Und immer noch kommt das ein oder andere hoch, was mir ein ganz besch..... Gefühl macht. Allerdings weiß ich inzwischen, dass ich da dann einfach durch muss, es aushalten muss, damit es weggehen kann.

    Hab Geduld mit dir selbst. Der Zeitraffer ist nur zu Anfang, irgendwann wird die Geschwindigkeit erträglicher, weil du erste Ergebnisse siehst.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Ist Analyse
    Ich habe gerade erst angefangen mein "Psychoskop" zu enträtseln, stehe davor wie ein Kind, dass noch nie ein Kaleidoskop gesehen hat.Bin verwundert über die vielen Bilder, die bei jeder Drehung ständig wechselnd vor meinen Augen spielen.
    Das wird ein langer Weg,- vielleicht wird er nie zu ende gehen. Ich weiß es nicht.

    Klar ist, und völlig richtig.
    Erst kommt die Erkenntnis dann die Einsicht.
    Noch laufe ich in der gleichen Spur, wie tausend Tage vorher, mache immer noch die gleichen Fehler, stelle meine eigenen Interessen hinten an. Helfersyndrom, Co-Abhängig so ist das wohl. Fühle mich immer wieder verantwortlich und lasse mich auf die gleichen Spielchen ein. Funktioniere wie ein Pavlowscher Kötter, immer wenn es klingelt, läuft mir das Wasser im Munde zusammen.
    Wie gut kenne ich eigentlich diese Frau mit der ich 20 Jahre mein Leben geteilt habe? Sie kommt mir mit jedem Tag, fremder vor. Das kann sie nicht seine, die mit der ich alles gemeinsam gemacht habe, der ich alles erzählte was mich bewegt.
    Meine Frau eine fremde, gelebt wie in einer Symbiose in gegenseitiger Abhängigkeit.

    Ich werde sehen wohin ich mit meinem Halbwissen komme, wie weit es reicht, aus diesem Zoo auszubrechen.
    Die Gefühlswelt ist eine andere, moralische Ansprüche Eigenanteile ausmerzen. Ich will langsame Schritte gehen. Die letzten Wochen waren mir etwas schnell, zu schnell. Im Moment habe ich wieder meine Rolle eingenommen und funktioniere wie gehabt. Ich brauche das erst mal um kraft zuschöpfen und mich wieder auf zuladen.
    Aber, im hinteren Teil meines Kopfes, da bewegt sich was, es ist erwacht und läßt sich nicht mehr befrieden.

    Zukunft

    Es wird ein wildes Gejammer einsetzten und es werden sich entsetzliche Szenen abspielen. Kurz, es wird die Hölle werden.
    Aber davor habe ich keine Angst mehr, die Hölle habe ich schon gesehen, täglich bei dem Gedanken an meine tote Tochter, da sehe ich sie täglich und jede Nacht.
    Meine Frau hat einen anderen Weg für sich gefunden, den hatte sie schon lange vor der Hölle eingeschlagen. Für sich alleine ihren eigenen Dämon geweckt.

  • Hallo Innocent,

    Zitat

    Ich werde sehen wohin ich mit meinem Halbwissen komme, wie weit es reicht, aus diesem Zoo auszubrechen.


    Erweitere es! Und setz' es um!

    Zitat

    Im Moment habe ich wieder meine Rolle eingenommen und funktioniere wie gehabt. Ich brauche das erst mal um kraft zuschöpfen und mich wieder auf zuladen.


    So kannst du dich nicht aufladen - deine Energie wird immer weniger, wenn du weiterhin "funktionierst". Wenn du dich selbst veränderst, dann wirst du daraus Energie und Kraft schöpfen können. Dich weiterentwickeln. Wer sich ausruht, der kommt nicht an sein Ziel! Dafür muss man schon sein Leben selbst in die Hand nehmen, und es auch leben!

    Zitat

    Es wird ein wildes Gejammer einsetzten und es werden sich entsetzliche Szenen abspielen. Kurz, es wird die Hölle werden.


    Ja, so stellt man sich es vor. Aber es wird für dich schön sein, befreiend - und das Beste daran: du wirst endlich aufatmen und dein Leben wieder genießen können!

  • Hallo Innocent..
    du schreibst so klar..in Bildern, die genau dieses Elend,in dem wir stecken wiederspiegeln...
    Es wird immer ein Teil von uns sein..die co-Abhängigkeit steckt in uns und wir müssen lernen, sie klein zu lassen, um unser Leben zu schützen..
    Ich kämpfe auch jeden Tag ..darum die Hoffnung auf ein gemeinsames Leben nicht hochkochen zu lassen..darum, mein Leben wiederzufinden..darum, auf dem Weg zu bleiben..
    Gestern hatte ich seit Wochen mal einen richtig entspannten Abend.. ich war hier in der Stadt zum Geburtstag einer Pinte.. (25.) es spielten verschiedene Bands und auch ein Kumpel mit seiner Band...ich habe den Abénd wirklich befreit genossen...war zufrieden und habe mich gut unterhalten.....habe sogar mit einem jengen Mann ein wenig geflirtet..(mehr will ich auch gar nicht..HIlfe..) aber es tat gut und ich war traurig, weil ich nach Hause mußte, weil meine Babysitter schon um 23 Uhr mit mir gerechnet hatte ..es war fast 1 Uhr..
    du wirst sehen, es kommen auch solche Tage und ich habe mich einen kurzen Moment frei gefühlt...
    Konnte lange nicht einschlafen und dann kamen auch zum ersten Mal wieder die Gedanken an ihn...ein schlechtes Gewissen wollte sich reinschleichen..ich habe es nicht zugelassen...sondern mein Tagebuch malträtiert..
    Nun fehlt mir Schlaf, aber ich bin dankbar für einen wirklich schönen Abend für mich....nach so vielen JAhren....

    Du schaffst das... meine Tochter (8) hat ihren Vater so beschrieben:
    Jeder hat seinen Lebensweg und der ist nicht immer gerade.. bei meinem Papa staht da aber noch ne große Schnapsflasche im Weg und der kriegt sie einfach nicht weggeräumt!!!!

    Und dies ist der Punkt unsere Partner müssen ihren Weg gehen und wir unseren ..sie müssen selber die Flasche wegräumen ..und nicht wir..das ist zum Scheitern verurteilt..

    Dir einen lieben Gruß..wir alle stehen dir bei..du schaffst das!!!!!!!!!!!
    Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Gestern als ich nach Hause kam, war es wieder soweit, nach dem sie 2 Tage gut da stand und sich wirklich zusammen gerissen hat. Roch ich wieder meinen alten bekannten "Boris der 1." Ein lausiger Rotwein wenn ihr mich fragt. Aber ich trinke so wieso keinen Wein.
    Nun ja, ich hatte einen recht langen Tag, und irgend wie keinen Bock, wieder die Laier mit du hast getrunken, nein, ich habe nicht getrunken zu spielen.
    Es war halt wieder einer dieser kleinen Nadelstiche, die mir unumwunden zeigen, dass sie nicht auf hören will, oder kann. In jedem Fall nichts dazu tut, um es irgendwie in den Griff zu bekommen.
    Ihr werdet jetzt sage, klar das haben wir dir doch schon gleich gesagt. Sie wird nicht aufhören und du bist der Dumme.
    Stimmt.
    Aber ich brauche im Moment noch diese Bestätigung, ich muß einfach sehen das sie sich genau so verhält wie alle Alkis, um zu begreifen das sie wirklich einer ist.
    Ins geheim`, habe ich natürlich geglaubt, oder besser gehofft, das sie es schaffen kann. Da sie zwar regelmäßig, aber doch nicht sich bis zum Absturz säuft.
    Wenn ich hier lese, daß sich einige bis zum völligen Absturz saufen und das auch noch regelmäßig. Hatte ich mir gesagt, na ja , soweit ist das ja noch nicht. Das harte Zeug nimmt sie ja auch nicht usw. tausend Gründe dafür gefunden, das es nicht so schlimm ist wie geglaubt.
    Das nennt man wohl, sich selber einen vormachen. Bäng!
    Wie schön ist sie, doch die Illusion, die eine jeder von uns Realität nennt.
    In der Eigenbetrachtung, mache ich alles falsch.
    Da ich selber offensichtlich noch nicht bereit bin ,gleich und ohne weiteres gelabber zu gehen. Bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als auch so ein Ultimatum zu stellen. Wie es viele von Euch schon gemacht haben.
    Ich frag mich wie viel Zeit gebe ich ihr?
    Und was soll sie tun?
    Soll ich ihr sagen, höre auf bis dann und dann? So wird sie mir sagen ich habe doch aufgehört.
    Sage ich ihr, nimm Hilfe an, bis dann und dann, wird sie sagen.
    Hilfe brauche ich nicht.

    Das ist wie Tick-Tack-to spielen. Wenn der andere Anfängt. Ich kann nicht gewinnen.
    Irgendwo hier habe ich gelesen, daß wir viel eher, dass sagen was wir nicht wollen, als das was wir tatsächlich wollen.
    - Ich muß jetzt langsam definieren, was ich will.

  • Zitat

    Wenn ich hier lese, daß sich einige bis zum völligen Absturz saufen und das auch noch regelmäßig. Hatte ich mir gesagt, na ja , soweit ist das ja noch nicht. Das harte Zeug nimmt sie ja auch nicht usw. tausend Gründe dafür gefunden, das es nicht so schlimm ist wie geglaubt.


    Mein Mann hat IMMER "nur" Bier getrunken...

    Zitat


    Das nennt man wohl, sich selber einen vormachen. Bäng!


    Genauso ist es! Nimm endlich die Beine in die Hand!

    Zitat

    Und was soll sie tun?


    Das ist ihre Sache! Damit hast du nichts zu tun, denn du wirst es nicht beeinflussen können!

    Ich würde ihr an deiner Stelle ein Ultimatum setzen (das genauso für dich gilt). Sag ihr doch bis dann und dann kann sie was unternehmen, wenn nicht, bist du weg. So hab ich es damals gemacht. Das war sehr hilfreich für mich selbst! Aber eigentlich weiß man ja auch schon vorher, dass das eh nichts bringt...

    Zitat

    Ich muß jetzt langsam definieren, was ich will.


    Du weißt, was du willst, du traust dich nur nicht, es in die Tat umzusetzen. Warum eigentlich? Dein Leben wird viel entspannter werden, ohne ihr Problem...

    kaltblut : ich bin noch nicht weg *g*

  • Hallo Innocent,

    als ich gestern tanken war und an der tür der tankstelle „innocent“ las muste ich sofort an dich denken.
    Ich verfolge deinen thread nun schon eine ganze weile und lese fleißig mit.
    Deine verzweiflung geht mir so manches mal durch mark und knochen.
    Deine frau und du habt einen doch sehr schweren schicksalsschlag hinter euch und ich kann nur vermuten das so etwas verbindet. Das kann man nur nachempfinden wenn man das selber erlebt hat, darüber kann und will ich mir kein urteil erlauben. Auch glaube ich das du für dich ganz alleine entscheiden kannst wann es zeit ist die beine untern arm zu nehmen und zu gehen/laufen. Ich denke das du selbst entscheiden kannst wann dein persönlicher tiefpunkt erreicht ist und es für dich das beste ist einen anderen weg zu gehen, welchen auch immer. Durch diesen forum haben wir mit sicherheit viel gelernt so das man nicht ganz unwissend in manche situationen rasselt und wenn doch holt man sich hier wieder ein bischen kraft wenn die batterie mal wieder am abschmieren ist.
    Was ich dir mit all dem sagen möchte ist:
    Treffe DU deine entscheidungen wenn du es für richtig hälst. Lerne evt zu unterscheiden was los lassen aber nicht fallen lassen ist. Ich habe das eine ganze weile überhaupt nicht begriffen, bis ich endlich davor stand.
    Ich wünsche dir von ganzem herzen das du den für DICH richtigen weg findest, ohne ein schlechtes gewissen dabei zu haben.

    Liebe Grüße Lillith

  • ayki79
    für ein paar Augenblicke habe ich meine Frau zurück. Dies Augenblicke ohne Alk. Lassen mich immer wider zweifeln was als nächstes zutun ist. Wenn ich ansehe, sehe ich die Frau die ich liebe.Egal, ob ihr jetzt sagt,:Nein du liebst sie nicht wirklich sonder, alles teil der Krankheit, oder so.
    nur ich liebe Sie halt, sehe in einem Augenblick mein ganzes Leben mit Ihr. Meine Gefühle für sie sind, trotz des ganzen Zorn, der Verzweiflung und des Niedergangs da. Ich sehe die Frau die mein Kind gebar, die mit mir die schwersten Zeiten meines Lebens teilte. Alles in einem Augenblick. Diese Frau ist mehr als die hälfte meines Lebens und meines Seins.
    Noch kann ich nicht gehen.

    @Lillith67

    Danke!

  • Hi Innocent,

    verlier Deinen Glauben nicht. Glauben heißt nicht machen, machen kannst Du nichts, nur mit Abstand, für Dich, mit innerem Sicherheitsabstand zu Deinem Selbstschutz.

    Diesen Saufquatsch mir meiner Frau, Du hast ihn gelesen, Wodka statt Wein, ein aufgequollener Körper, feuer-wasserleichengleich, alles ist möglich, wenn die Umstände es erfordern, das war täglich zum ko... Wenn Du ihren Blick im Krankenhaus gesehen hättest, als ich meinen Haustürschlüssel zurück verlangte, kastrieren war nichts dagegen, aber dann war gut.

    „Ich muß jetzt langsam definieren, was ich will“- Was hast Du denn jetzt für Dich definiert, außer, dass Du jetzt noch nicht bereit bist?

    Du packst das, glaube dran.

    Lg kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Meine Gedanken sortieren sich, werden langsam klar.
    Gestern war sie wider gut voll, es gab ein paar peinliche Auftritte und sie hat die Frau eines befreundeten Ehepaares angemacht. Ja, habe ich gedacht, das ist sie diese unterschwellige Aggression, dieses blöd anmachen, rechthaberische und aus jeder Mücke einen Elefanten machen.
    ICH, ICH, ICH. Alles dreht sich um sie.
    Ich verstehe sie langsam, oder nein besser, ich erkenne sie. Erkenne was da läuft, wie sich die Persönlichkeit im Suff verändert.
    Da der Stoff die Hemmschwellen eines Menschen herabsetzt, sehe ich wenn ich da eigentlich bei mir habe.
    Es ging ihr wahrscheinlich nie um mich. Sondern immer nur um sie selber.
    ICH WILL SAUFEN. Punkt
    Ich habe sie gefälligst dabei zu unterstützen. Auch Punkt
    Das sind die Kernaussagen. Alles andere ist vorgeschoben und klein.
    Klein vor allem wenn es um meine Bedürfnisse geht .-schon klar oder?!
    Wir sind ein Vehikel des Suff` s, keine Symbiose von gegenseitiger Unterstützung in einer Einheit die man Beziehung oder Ehe oder was auch immer nennt.
    Es ist vielmehr eine Parasit,- und Wirtbeziehung.
    Sie saugen uns aus, wie kleine Vampire, mal nehmen sie unser Blut mal ein Teil unsere Lebensfreunde.
    Funktionieren sollen wir, -tun wir das nicht, bricht die Hölle los, tun wir es schwelgen wir in Erinnerungen und Hoffnungen besserer Tage.
    Eine besondere Art des Kreislaufs des Lebens.

    Nach dem ich mich damit abgefunden habe, das ich das Gegengewicht auf der Wippe bin.
    Fange ich an meine Vergangenheit zu überprüfen. Ich weiß das meine Mutter auch immer gut dabei war und gleiche Züge wie meine Frau hatte. Leider ist sie schon viele Jahre tot, so dass ich mit hier nicht mehr in einen kleinen Erfahrungsaustausch treten kann.

    Aber egal, viele meiner kranken Verhaltensweisen habe ich mir wahrscheinlich in meiner Kindheit zugelegt, halfen mir meine Kindheit zu überleben. Man hat die gesoffen.

    Meine suche nach einer SHG oder einem Therapeuten ist bis erfolglos geblieben. Ich sage ja, ich lebe am anderen Ende der Welt, an dem hinteren meine ich. Aber ich werde mich weiter bemühen.

  • Ja, schon. Wenn ich mich hier mitteile, geht es mir meistens besser. Aber Hauptsächlich mache ich es um mich selber zu strukturieren. Meine Gefühle kann ich nur begrenzt wieder geben bzw. beschreiben. Wut Zorn Angst wie will man das beschreiben? Ich glaube das es kein, einzelnes Gefühl, ist sondern ein Cocktail mit seinem ureigenen Geschmack. Insgesamt bin ich hier so ehrlich wie ich es zur Zeit sein kann, soviel wie man selber gerade für sich entdeckt und so wahrhaftig ist man halt sein kann.
    Ich habe wenig Angst vor der Zukunft, keine mehr vor dem Tod. Nicht das ich mich morgen suizidieren will, oder ich in einer Dauerdepression mit meinem Leben abgeschlossen hätte. Ganz und gar nicht, die hälfte ist rum die andere soll besser werden.
    Als meine Tochter starb, und ich den grössten Teil meiner Trauer arbeit hinter mir hatte, wusste ich, was immer ich in meinem weitern Leben erleben werde. Es kann mir nicht so emotional weh tun wie der tod meines Kindes. Selbst mein eigener Tod, ob lang und schmerzvoll oder kurz und schmerzlos, wird mich nicht so zerreißen, wie der Tod meiner Tochter.
    - Deshalb mein Rat an die Eltern unter Euch.
    Rettet eure Kinder! Sie sind das Beste, was euch in eurem Leben passiert ist.

    Du denkst ich bin stark? Nein, weder stark noch schwach!
    Wenn wir zurückblicken, auf die Summe, der Teile unseres Lebens. Werden wir sehen, dass wir zu keinem Zeitpunkt unserer Tage so schlau und reif sind, wie an dem heutigen Tag. Leben ist Entwicklung auch unser Leben, Stillstand gibt es nicht wirklich, auch wenn es uns manchmal so vorkommt.
    Ich habe mich auf den Weg gemacht, weil ich wusste mit meiner Frau stimmt etwas nicht. Heute weiß ich, auch mit mir stimmt es nicht. Ich werde lernen mich zu begreifen.
    Sie steht nicht mehr in meinem Fokus. Ich bin kein Kaninchen mehr, das auf die Schlange starrt.
    Wohin mich das alles führt? Ich weiß es nicht.
    Aber ich weiß, es bringt mich wieder ein Stück weiter, auf dem Weg zu mir selbst.
    Wenn sie am ende dabei verloren geht, ist es ihre Sache, auch sie wird sich irgendwann ihren Problemen stellen müssen. Ich kann es nicht für sie tun.
    Wir haben alle unsere Dämonen. Ich habe den Kampf mit meinen aufgenommen.
    Ich hoffe du auch.

  • Hallo Innocent,

    doch, ich denke schon, dass deine Frau noch sehr in deinem Fokus steht. Nicht mehr als Diejenige, die du retten willst. Inzwischen ist sie für dich der Grund dafür, dass es dir schlecht geht und du durcheinander bist. Sie hat euer Leben kaputt gemacht mit ihrem Trinken, so lese ich zwischen den Zeilen. Ich habe gelernt, dass dies einfach der nächste Schritt ist. Reden, hoffen, beschützen, retten wollen, Machtlosigkeit empfinden, kraftlos werden, Vorwürfe machen, Schuld zuweisen, akzeptieren, loslassen, für sich selber sorgen, gesund werden.... so waren meine Schritte. Wobei ich am gesund werden immer noch jeden Tag arbeite.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette,

    nicht ganz, ich will ihr garnicht die schuld für irgend etwas geben.Wirklich nicht. Ich sehe meine Eigenanteile.
    Schuld, ist nicht das Thema, wenn das Kind im Brunnen liegt.Das habe ich immer gewußt.
    Ich habe verstanden, dass sie sich nicht ändern wird, egal was ich tue.
    Ich weiß ich wie lang der Weg noch ist, bis ich mein neues leben beginnen kann. -Aber im Grunde habe ich es schon begonnen.

  • hallo innocent,

    Zitat

    Ich weiß ich wie lang der Weg noch ist, bis ich mein neues leben beginnen kann. -Aber im Grunde habe ich es schon begonnen.

    das denke ich auch. wenn man einmal angefangen hat nachzudenken über die situation, über die partnerschaft, was nicht rund läuft, den alkohol... dann kann man irgendwann nicht mehr zurück, dann muss man weitergehen, und dann kommen nach und nach die schritte, die ette aufgezählt hat. mal schneller, mal langsamer, aber hinter die erkenntnis, dass deine frau dein und ihr leben mit dem trinken ruiniert, kannst du nicht mehr zurück.

    das wird schon noch bei dir, der mut und die nächsten schritte.

    lieben gruß

    lavendel

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