• Hallo liebes Forum,

    es sind schon wieder einige Tage vergangen, seitdem ich mich vorgestellt habe, nun jedoch mag ich an dieser Stelle auch einen eigenen, kleinen Thread erstellen - In der leisen Hoffnung, den ein oder anderen Rat für meinen weiteren Weg erhalten zu dürfen.

    Um ganz ehrlich zu sein, hätte ich gerne auch schon viel früher damit beginnen wollen, habe mich aber doch zunächst darauf beschränkt, hier zu lesen und weiter in mich zu horchen. In vielen Beiträgen habe ich mich, oder besser gesagt: mein Verhalten!, wiedererkennen können und das allein hat mich bereits weiter bestärkt, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten.

    Nach fast 6-wöchigem Nicht-Trinken, merke ich langsam, wie ich ein wenig Ordnung in meine Gefühlswelt bekomme, und mir wird ferner auch bewusst, dass ich Vieles aufzuarbeiten habe und vor Allem, dass ich mir die Zeit dafür nehmen muss: Eigentlich wollte ich hier auch meine kleine Suchtgeschichte niederschreiben, aber nach drei Stunden und nichtendenwollenden Zeilen muss ich erkennen, dass dieses Unterfangen den Rahmen eines Forums einfach sprengt!

    Nur so viel sei als "technische" Info dazu gesagt:
    Seit 16 Jahren Alkohol,
    seit 12 Jahren täglich.
    Im wesentlichen nur Bier, Menge 6-8 Flaschen a 0,5l.
    Ausbrüche: 1 Trinkpause von ca. 6 Wochen im Jahr 2000 und in den Jahren 01/02 eine Phase mit bis zu 3 Flaschen Wein pro Tag.
    Additionals: Bis vor 8 Jahren auch viel Cannabis und 95/96 Amphetamine (bis hin zu psychotischen Zuständen, nicht lustig!).

    Das nur so zu den Eckdaten, genauer kann ich das jetzt textlich nicht beschreiben, da auf einen Satz zwei weitere, erläuternde Sätze folgen, die ihrerseits wieder einer Erklärung bedürfen. Ich beantworte aber gerne jede aufkommende Frage!

    Nun ja ...

    Ich habe mich in dieser Woche endlich aufgerafft, und mich auf die Suche nach weiterführender Hilfe begeben. Suchtklinik, Caritas, Hausarzt ... überall bekomme ich zwar Rat und auch Angebote, aber überall werde ich auch anders eingeschätzt und bekomme entsprechend andere Empfehlungen. Im Einzelen: Die Suchtklinik bietet mir die Möglichkeit, ein 16-wöchiges, stationäres Therapieprogramm zu durchlaufen. Wartezeit dafür beträgt etwa 3 Monate und in der Zwischenzeit gibt es Gruppen- und Einzelgespräche im wöchentlichem Wechsel. Die Caritas bietet ein ähnliches Angebot, allerdings mit einem ambulanten Rehabilitationsprogramm (ca. 1 Jahr). Mein Hausarzt, der mich vielleicht am besten einschätzen kann, rät mir von der stationären Lösung eher ab und empfiehlt auch eine allgemeine psychotherapeutische Behandlung.

    Ganz konkret stelle ich mir also nun grad die Frage, ob ich das stationäre Angebot wahrnehmen soll, oder ob ich es eher auf dem ambulanten Weg versuchen soll! viele Argumente sprechen dafür: Sich einfach mal allen Belastungen entziehen und den Fokus ganz konzentriert auf sich richten zu können, sind schon verlockende Aussichten. Andererseits bedeutet diese "Flucht" aber auch, dass ich viele Verpflichtungen des täglichen Lebens meiner Partnerin auf's Auge drücken würde und zudem ein erhebliches finanzielles Problem entstehen würde: Die Suche nach einem qualifizierten Job habe ich zwar bis auf Weiteres hinten angestellt, eine einfache Helfertätigkeit scheint mir aber doch möglich zu sein. Nicht nur der finanzielle Aspekt spielt hier eine Rolle, sondern auch das Gefühl, etwas für den eigenen Lebensunterhalt leisten und wieder Energie aus getaner Arbeit schöpfen zu können.

    Ich bin einfach total unsicher, wie ich da jetzt weiter vorgehen soll. Wirkliche "Tiefpunkterfahrungen" in Form von ernsthafter existenzieller Bedrohung habe ich mit meinem Alkoholkonsum nicht erlebt, auch wenn ich häufig psychisch schwer "am Ende" war. Brauche ich vielleicht diesen klinischen Rahmen, um das Gefühl des Scheiterns zu manifestieren oder habe ich die Kraft, aus der rationalen Überlegung heraus diesen doch aufkommenden, manchmal wehmütigen Abschied vom Alkohol zu überwinden?

    Ich weiss, am Ende muss ich diese Entscheidung ganz allein für mich treffen, aber vielleicht hat der ein oder andere von Euch einen kleinen Rat oder Denkanstoß für mich.

    OK, soweit, ich danke jedenfalls fürs Lesen und freu mich über jede Antwort!

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo Joe,

    schön dass du dich entschieden hast einen eigenen Thread aufzumachen. Ich kannd dir nur empfehlen, es mir gleichzutun und in regelmäßigen Abständen hier über dein Gefühlsleben, deine Fortschritte aber auch Tiefpunkte zu reflektieren. Mir tat und tut das immer wieder sehr gut.

    Zur Frage nach der richtigen Therapie: Das ist natürlich nicht so einfach zu beantworten, schon gar nicht, wenn einem von verschiedenen Seiten verschiedene Empfehlungen gegeben werden.

    Prinzipiell würde ich persönlich (nur meine Meinung) an deiner Stelle eher die ambulante Behandlung in Betracht ziehen. Der große Vorteil einer stationären Behandlung ist sicher, das man dort in Ruhe unter "einer Käseglocke" sein Leben völlig neu strukturieren und überdenken kann. Man wird aus dem Alltag rausgenommen und kann sich in der stationären LZT den Grundstein für ein völlig neues Leben legen.

    Wenn aber im eigenen Umfeld das meiste passt - und bei mir ist das z.B. der Fall, sehe ich keine Notwendigkeit für eine stationäre Behandlung. Ich habe eine nichttrinkende Ehefrau, ich habe keine Freunde die sich besaufen, ich habe keinen Alkohol im Haushalt, ich habe kein Umfeld aus dem ich mich lösen müsste. Aus diesen Gründen hat mir meine Suchtberatungsstelle zur ambulanten Therapie geraten, die ich mittlerweile angetreten habe - und ich denke, das war für mich der richtige Schritt.

    Aber du musst es selbst wissen. Höre in dich hinein, schreibe dir Vor- und Nachteile der verschiedenen Therapien auf und entscheide dann in Ruhe.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Blizzard,

    dank Dir, für Deine Antwort und Einschätzung.

    Deine Argumente bekräftigen meine Tendenz, mich nicht in eine stationäre Therapie zu begeben. Ähnlich wie Du, habe auch ich das große Glück, mich nicht von meinem Umfeld lösen zu müssen, da Alkohol dort keine wesentliche Rolle spielt. Und für meine Partnerin gilt: Es bedarf schon einer Gruppe von vier Personen, die sie in einem einstündigen Gespräch dazu überreden, am Sylvesterabend mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr anzustoßen (was aber nicht bedeutet, dass sie ein 0,1l Glas auch austrinkt :) ).

    Auch meine Eltern / Schwiegereltern begrüßen meinen Schritt und unterstützen mich in meiner Entscheidung. Ich glaube, das ist schon sehr sehr viel wert und gibt auch eine Menge Kraft.

    Im Augenblick versuche ich mich und mein Alkoholproblem irgendwie einzuordnen und vielleicht mache ich bei manch einem den Eindruck, ich würde mein Problem herunterspielen, oder wirke gar überheblich. So habe ich beispielsweise gestern in einer offenen Alkoholgruppe versucht, meine Position und meine Vorstellung für die Zukunft zu bewerben - in der Hoffnung auf Zustimmung von erfahrenen "Trockenen". Leider blieb die Zustimmung aus - vielleicht weil die stationäre Lösung für den ein oder anderen wirklich die bessere Lösung war. Und vielleicht habe ich mich auch etwas ungeschickt ausgedrückt - Ich war schließlich zum ersten Mal da und mich emotional zu öffnen und öffentlich Gefühle zu beschreiben ist grundsätzlich Neuland für mich. Von daher: 2. Versuch in 2 Wochen!

    Soweit.

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Sehe ich auch als Zwickmühle, soll ich das eine oder das andere tun.
    Ist wirklich schwer zu sagen, ob eins davon besser ist. Sind einfach 2 verschiedene Möglichkeiten.

    Da kannst du nur in dich hineinhorchen.

    Ich habe keine Therapie gemacht. Nicht in einer Klinik und auch nicht ambulant. Nicht weil ich nicht wollte, sondern weil ich es situationsmäßig nicht konnte. Ich bin durch einen Pflegefall an mein zu Hause gebunden.

    Allerdings gehe ich von anfang an 2 x zu einer realen SHG. Das Forum habe ich erst viel später gefunden. Aber das ist mein ganz persönlicher Weg, der für mich bis jetzt richtig ist.

    Trotz allem finde ich einen Klinikaufenthalt auch gut. Käseglocke hin oder her. Ich denke auch, in so einem geschützten Rahmen hat man doch gute Möglichkeiten sich auf sich selbst zu konzentrieren und intensiv ohne Ablenkung an sich zu arbeiten. Es bewegt sich viel in dieser Zeit und wenn man entlassen wird, denke ich, wird man nicht mehr der gleiche sein wie zum Zeitpunkt der Einlieferung.

    Aber auch zu Hause eine ambulante Therapie zu machen, hat sicher seine Vorteile. Man lernt so Schritt für Schritt ein Leben im Alltag ohne Alkohol zu leben und arbeitet auch an sich durch die Therapie und kann es sofort im Alltag umsetzen und sehen, wo es hakt.

    Ich hätte auch immense Schwierigkeiten, mich zu entscheiden.

    Vll. ist es wirklich nicht schlecht, sich mal hinzusetzen und aufzuschreiben. Vor- und Nachteile. Vll. werden die Gefühle und Gedanken klarer, wenn man sich mal sortiert.

  • Hallo Joe,

    ich habe auch keine Therapie-Erfahrung, darum kann ich Dir schlecht raten, Brigitte und Blizzard haben ja eigentlich auch schon das wesentliche dazu geschrieben.

    Einen eigenen Thread hier aufzumachen, halte ich für eine prima Idee. So können wir Dich gut begleiten auf Deinem Weg in die Trockenheit, denn dann wissen wir auch immer, wo Du so stehst und wir können entsprechend beraten.

    Zu Deinen Tiefpunkt-Überlegungen...
    Mh, der persönliche Tiefpunkt sieht bei jedem anders aus, der kann psychisch oder auch körperlich sein. Bei mir kam am Ende beides zusammen, existenziell bedroht war ich auch zu keinem Zeitpunkt. Ich hätte mich trotzdem fast totgesoffen, obwohl nach außen hin alles einigermaßen okay schien.
    Mir wurde im KH sehr klar gemacht, das ich mich totsaufe, wenn ich noch einmal trinke. Das hat für mich als Schock sozusagen ausgereicht.
    Aber ich wußte es im Grunde auch so, denn ich wollte schon nicht mehr leben, wußte nur keinen Weg aus der Sucht. Aber es gibt Wege.

    Viele, die noch nicht ganz unten waren, haben wohl oft diese wehmütigen Gedanken an Alkohol, hat er uns doch jahrzehntelang begleitet. Und in unserem Kopf bleibt er auch für immer, unser Suchtgedächtnis arbeitet einfach sehr gut, auch nach vielen Jahren noch. Leider flüstert es uns immer nur tolles über Alk ins Ohr, nie das schlimme, was wir wohl alle schon erlebt haben.

    Oder erzählt es Dir von den peinlichen Beschaffungsmaßnahmen, dem Lügen-müssen für die Droge, den peinlichen Auftritten, die viele hatten. Nööö, davon will es nix wissen. Es beschwindelt uns also im Grunde, um wieder an Stoff zu kommen.

    Von daher kommen wohl auch manchmal diese wehmütigen Gedanken. Ich denke aber, die vergehen, wenn ein abstinentes Leben zu einer Lebenseinstellung werden. Dazu kann man selber viel beitragen.
    Und ich sag Dir was, Joe !
    Das is n verdammt schönes Leben. Man ist wieder frei und kann tun und lassen, was man will, die Droge Alk bestimmt nicht mehr das Leben.
    Und Du kannst wieder viele Dinge ganz intensiv genießen, wahrscheinlich noch viel intensiver wie je zuvor. Das sag ich nich nur so, weils sich so schön anhört, sondern weil viele andere die gleichen Erfahrungen gemacht haben.

    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute auf Deinem Weg in die Trockenheit, lass Dich hier dabei auch begleiten, ich schau gern ab und zu nach Dir und schreib Dir dann auch was, wenn mir was passendes dazu einfällt, was Dir evtl. helfen könnte.

    LG an Dich
    Lilly

  • Hallo zusammen,

    schön, dass Ihr mich ermuntert, hier weiter zu schreiben ... mach ich natürlich auch gerne, geht ja auch um mich :wink: !

    Also vielleicht mal so ganz grundsätzlich zum Thema Therapie: Ich habe für mich schon beschlossen, dass ich in irgendeiner Weise therapeutisch an mir arbeiten möchte. Dieser ganze Mißbrauch (auch mit den anderen Drogen) hat ja irgendwo seine Ursachen und ich glaube schon, dass es am Ende wohl doch recht förderlich sein kann, diese Ursachen einmal etwas intensiver zu beleuchten und Strategien zu entwickeln, damit ich in Zukunft drohendes Fehlverhalten rechtzeitig erkennen und gegensteuern kann.

    Ganz konkret meine ich damit z.B., dass ich mir vor Allem meiner Stärken und Fähigkeiten besser bewusst werden sollte und diese auch dann im Hinterkopf behalte, wenn ich einer Kritik ausgesetzt bin (sei sie jetzt gerechtfertigt oder nicht). Auch fehlt mir allzu häufig der Mut, diese Stärken und Fähigkeiten auszuspielen, um mich beruflich oder auch im privaten Umfeld in eine "Wohlfühlposition" zu bewegen. Ich ziehe mich lieber zurück, und lähme mich und mein Unwohlsein, anstatt die Arschbacken zusammenzukneifen und mit stetigem Versuchen meinen Selbstwert und mein -bewustsein zu stärken.

    Da glaube ich, dass eine Therapie auf jeden Fall nicht schaden kann, aber für den Augenblick konzentriere ich mich doch erst einmal auf das "Nicht-Trinken".

    Damit auch direkt zum Thema: Wie fühle ich mich eigentlich, gute fünf Wochen nach der Entgiftung und ganz ohne Alkohol? Ich mag einfach mal berichten:

    Die ersten paar Tage war ich einerseits recht stolz auf mich und die begonnene Abstinenz (Mit erhobenen Haupte und geschwollener Brust an den Bierkästen im Supermarkt vorbei!) aber andereiseits auch immer wieder erstaunt über die vielen Automatismen meiner Trinkerei (Abendessen vorbereiten und kein Bier aufmachen hatte etwas von "In den Urlaub fahren" mit dem Gefühl, die Herdplatten nicht ausgemacht zu haben .... Panik! Ich habe etwas vergessen! Alarm!). Nun ja, mittlerweile haben sich diese beiden Gefühle wieder etwas normalisiert: An den Alkoholika im Supermarkt wandere ich relativ wertneutral vorbei und in den Situationen, an denen ich normalerweise mein Bier geöffnet habe, greife ich zu Wasser, Saft oder Cola, ohne dabei echte Verlustgefühle zu entwickeln. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch ein paar Tage hatte, an denen mir der Blick in die Zukunft sehr düster erschien, weil ich mir einfach völlig ziellos und verängstigt vorgekommen bin. Ich glaube, ohne den Halt meiner Partnerin hätte ich da ernsthafte Rückfalltendenzen entwickelt.

    Mittlerweile fühle ich mich jetzt eigentlich fast so wie früher :roll: , ABER: Ich flüchte nicht vor meinem latenten Unwohlsein, bin zu jeder Tages- und Nachtzeit klar und ansprechbar und lerne langsam, meine Gefühlswelt offen auszusprechen, anstatt mich mit Alkohol in eine Pseudo-Gute-Laune zu katapultieren. Ich glaube, dass das schon mal sehr viel wert ist, und dass ich, wenn ich mit meinen Gefühlen weiter ehrlich und offen umgehe, auch immer besser mit mir umzugehen weiss.

    Und erste "Erfolge" habe ich ja auch schon vorzuweisen: Als ich letzte Woche erstmalig eine Alkohol-Gruppe besucht habe, habe ich vor 15 Leuten ganz ruhig meine Karriere und Probleme schildern können. Ich mag solche "Mittelpunktsituationen" nicht, besonders, wenn es sich dabei thematisch auch noch um meine Person dreht. Aber ich habe mich tapfer geschlagen: Weder Schweißausbrüche, Pulsrasen noch zittrige Stimme haben mich behindert und auch die Kritik, die von einigen Gruppenteilnehmern gekommen ist, habe ich konstruktiv und nicht persönlich empfunden. Ganz ehrlich: An diesem Abend fand ich mich richtig gut und habe das Gefühl gehabt, mich zu mögen! Mehr davon, und es geht weiter aufwärts!

    Tja, soweit erstmal für heute, ich fahre jetzt mit meiner Partnerin zu Ihren Eltern: Es wird eine Wohnung frei und wir überlegen, ob wir dort einziehen sollen ... Aber mit Mitte 30 wieder zurück auf das Grundstück der Eltern, da müssen wir erstmal klären, ob die Rahmenbedingungen auch passen....

    Ich wünsch Euch allen noch einen schönen Sonntag!

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo zusammen,

    wir haben beschlossen, nicht in die Wohnung, die im Haus der Eltern meiner Partnerin frei wird, einzuziehen. Die Vorstellungen vom gemeinsamen Zusammenleben und den notwendigen Freiräumen sind doch zu unterschiedlich.

    Von Standpunkt meiner neu gewonnenen Klarheit war die Diskussion aber ein weiteres positives Erlebnis: Ich (bzw. Wir) haben klare Vorstellungen entwickelt, diese offen und ehrlich angesprochen und konnten so auch direkt eine Entscheidung treffen. Zu "Trinkerzeiten" hätte ich zum einen meine Bedürfnisse weder richtig für mich formuliert, noch diese offen diskutiert, zum anderen hätte ich tagelang darüber nachgedacht, ob meine Entscheidung richtig gewesen wäre. Diese "nüchterne" Art, Entscheidungen treffen zu können, erlebe ich als sehr befriedigend.

    Dennoch hab ich grad einen etwas flauen Start in die neue Woche: Meine Partnerin muss wieder arbeiten (nach 4 Wochen Urlaub) und so bin ich jetzt jeden Tag wieder für einige Stunden allein. Und ganz ehrlich: Ich weiss grad nicht wirklich etwas mit mir anzufangen. Ich verspüre zwar keinen wirklichen Drang, mir ein paar Flaschen Bier zu besorgen, aber eine echte Idee, wie ich mein Alleinsein sinnvoll überbrücken soll, habe ich auch nicht. Nicht, dass es nichts zu tun gäbe und nicht, dass sich keine Dinge fänden, die mir eigentlich Spaß bereiten ... aber trotzdem: Ein Gefühl von "Pause" und Langeweile macht sich breit!

    Ich hoffe doch sehr, dass ich die Motivation nicht ganz schleichend verliere ... Ein wenig Sorgen mache ich mir da allerdings :( .

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo JonDoe,

    Zitat

    Diese "nüchterne" Art, Entscheidungen treffen zu können, erlebe ich als sehr befriedigend.

    Zitat

    Nicht, dass es nichts zu tun gäbe und nicht, dass sich keine Dinge fänden, die mir eigentlich Spaß bereiten ... aber trotzdem: Ein Gefühl von "Pause" und Langeweile macht sich breit!

    Zwischen diesen beiden Sätzen muß doch was passiert sein??? Lies doch noch mal nach.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo kommal,

    hmmm, nein, eigentlich ist nichts passiert ... nur, dass ich eben wieder einige Zeit für mich allein bin und dann die "große Denkmaschine" anspringt.

    Diesen positiven Entscheidungsprozess habe ich ja bei einer ganz konkreten und nicht alltäglichen Frage erlebt.

    Das, was ich gestern und heute erlebe sind eher Dinge wie:

    "Könnstest ja mal die Küche putzen"
    "Schaff doch mal Ordnung im Büro"
    "Mach doch mal eine GROßE Runde mit dem Hund"
    "Lies doch ein Buch"
    .....

    Ich kann mich irgendwie zu nichts motivieren, und warte darauf, dass meine Partnerin von der Arbeit nach Haus kommt. Denn dann funktioniert das mit der Motivation wieder. Bis dahin sitze ich eigentlich nur herum und denke über mich und mein Leben nach.

    Vielleicht trifft der Titel "Arbeitslosen-Alltags-Depression - JETZT AUCH OHNE ALKOHOL!!!" so ein wenig mein Empfinden.

    hmmmm ...

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo JoeDoe,

    Zitat

    Ich kann mich irgendwie zu nichts motivieren, und warte darauf, dass meine Partnerin von der Arbeit nach Haus kommt


    und nun? Versteh mich nicht falsch, das ist hier kein Spiel. Aber fällt Dir nichts auf?

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo kommal,

    ganz ehrlich gesagt: Nein.
    Nur, dass ich Probleme habe, mich sinnvoll mit mir selbst zu beschäftigen, Angst davor habe, allein zu sein.
    Es gäbe 1000 Dinge, die ich tun könnte, und ebenso viele, die ich tun müsste. Aber irgendwie hänge ich immer wieder

    darin fest, mein Leben (in unnötiger Tiefe) zu reflektieren und mich zu fragen, warum? wieso? weshalb?

    Mit meiner Partnerin habe ich das Thema auch schon oft erörtert, aber sie kann mir ja auch nicht helfen, wenn ich

    allein bin. Einen Termin beim Psychologen habe ich erst in drei Wochen, die nächsten Treffen von Suchtklinik und

    Caritas finden auch erst nächste Woche statt ...

    Dieser innere Stillstand und die damit einhergehende Depression macht mich halt manchmal irre. Und ungefährlich sind

    diese Zustände sicher auch nicht, so nach dem Motto: "Geht's Dir nüchtern dreckig, kannste ja auch wieder trinken".

    Ich möchte nicht, dass es mir schlecht geht, und ich möchte auch nicht wieder trinken, aber aber aber ...

    (Ich glaube, was ich oben beschreibe, nennt Ihr das "Nasse Denken").

    Hmmmmm, glaube aber, trotzdem tapfer bleiben zu können!

    Nein, ich bin überzeugt davon!!!

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Nicht den Kopf hängen lassen, J.

    Kenne auch dieses Gefühl, nachdem ich kurz erst kurze Zeit trocken war. Ich konnte nichts mit mir Anfangen und wenn ich mich beschäftigt habe, musste ich mich erstmal so richtig dazu zwingen und dann habe ich es lustlos getan und alles hat mich angeödet.

    Der eine ist energiegeladen, der andere lustlos. Ich weiß ja nicht, ob bei dir eine Depression hinter steht oder ob es momentan eine Phase ist, denn du hast ja, indem du nicht mehr trinkst, dein Leben komplett geändert. Ist doch verständlich, dass da erstmal ein großes Loch entsteht, was sonst immer mit Alkohol gefüllt wurde.

    Auch wenn eine ernsthafte Depression dahinter steckt, so hast du die durch den Alkohol weggemacht. Ist eine Methode, aber ist sie sinnvoll. Mit Alkohol ist kein Arbeiten an sich und seinen Problemen möglich, also null Veränderung.
    Ist es eine Nachwirkung des Nichttrinkens, so glaub mir, das verläuft sich. Ich kann immer wieder nur sagen, die drei G's. Geduld, Geduld, Geduld.
    Zu jedem Ziel, was man sich setzt, führt ein längerer Weg. Du kannst nicht zum Ziel hinspringen.

    Und so Gruppen täten schon gut, vor allem in dieser Anfangsphase, wo man seine Probleme auf den Tisch legen kann. Bei uns gibt es massenhaft viele Gruppen. Ich könnte jeden Tag dahin einschließlich WE.

  • Hallo Brigitte,

    Danke für die ermunternden Worte!

    Ich denke, es ist so ein wenig von beidem: Einerseits eine latente Unzufriedenheit mit mir selbst (Depression?), andererseits aber eben jetzt auch dieses "Loch", welches früher mit Bier gefüllt war ...

    Die drei G's klingen gut! Innere Ruhe suchen und vor Allem sich selbst keinen allzu großen Druck machen (Ich glaube, dazu tendiere ich leider ein wenig).

    Und selbst wenn man den ganzen Tag nichts "Vernünftiges" auf die Reihe gebracht hat: Am Abend müde zu Bett zu gehen, ohne sich vorher die nötige Schwere angetrunken zu haben, sollte ich doch auch als "Erfolg" auf meinem Weg verbuchen! ... Auch das Eichhörnchen ernährt sich schließlich mühsam!

    Ist gar nicht so einfach ...

    ... aber machbar!

    Liebe Grüße

    J. (, der heute schon wieder etwas positiver gelaut ist!)

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Oh mann, genau in der gleichen Situation stecke ich auch! :roll:
    Es ist zwar nicht mehr so schlimm wie vor 4-5 Monaten, aber im Prinzip habe ich das selbe Problem. Meine Frau geht arbeiten und studieren, ist fast den ganzen Tag ausser Haus und ich sitze hier rum. In der Früh stehe ich auf und plane noch eine ganze Reihe von Dingen zu tun, zu denen ich mich dann oft selber nicht mehr motivieren kann. Dann bin ich wieder von mir selber enttäuscht und fange an zu grübeln und über mein ganzes Lebe nachzudenken. Gestern war z.B. so ein ganz schlimmer Tag (bzw. die erste Hälfte bis zum Nachmittag, danach gings wieder besser).

    Auch ich schwanke ständig zwischen dem Gefühl, das da eine depressive Erkrankung in mir vorliegt und der Vermutung, das dem nicht so ist, weil ich oft auch wirklich ganz gut fühle - und letztere Zeiten sind seit meiner Abstinenzentscheidung immer länger geworden. :D

    Ich weiß auch nicht so recht, wie man uns helfen kann. Ich glaube wir brauchen einfach wieder Arbeit.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Servus Blizzard,

    dazu möchte ich Dir nur einen Denkanstoss geben: sehr oft ist eine depressive Grunderkrankung vorhanden, die sich "bessert", wenn der Alkoholmissbrauch beendet ist.

    Wenn diese aber trotz Abstinenz nicht ganz verschwindet, ist ein Arztbesuch zur Abklärung unerlässlich!

    Umgekehrt ist es jedoch so: so lange jemand Alkoholmissbrauch betreibt, kann eine Depression nicht adäquat behandelt werden, teilweise wird die Depression durch den Alkoholmissbrauch noch schlimmer.

    LG
    Spedi

  • Hallo Spedi,

    exakt so sehe ich die Sache auch. Als ich noch nass war, waren meine Depressionen zweifelsohne schlimmer, unberechenbarer und hätten gar nicht behandelt werden können.

    Jetzt wo mein Kopf klar ist und ich nun schon seit einigen Monaten nüchtern an mir arbeite, merke ich deutliche Besserung. Jedoch ist da immer noch eine Verunsicherung die durch regelmäßigen Gefühlschwankungen noch untermauert werden. Dazu kommt, das ich momentan sehr selbst-unsicher bin und mich wohl auch leicht beunruhigen lasse, wenn es mir mal schlechter geht.

    Wie dem auch sei, demnächst muss ich sowieso zur Psychiaterin, weil das der Rentenversicherungsträger, der meine ambulanten Therapiekosten trägt, so verlangt. Und da werde ich mein Problem dann auch ausführlich darstellen und abklären lassen.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Joe und Blizzard,

    falls bei Euch beiden wirklich Depressionen vorhanden sind, gehört ihr zum Arzt, das ist nicht auf die leichter Schulter zu nehmen und man sollte dann mal versuchen, das mit Medis in den Griff zu bekommen. Man(n) ist deswegen kein Weichei oder so, sondern krank. Und von Anti-Depressiva wird man auch nicht abhängig.

    Aber wenn das nicht so sein sollte, kann ich Euch beiden den Tipp geben, es mal mit Sport zu versuchen, der wirkt nämlich sehr ausgleichend für Körper und Seele. Muß ja nich gleich im Verein oder sonstwas sein, zum Beispiel könntet ihr Euch jetzt sofort n paar Sportschuhe anziehen und mal stramm ne Runde walken oder joggen (natürlich nich gleich ne Stunde :wink: ) Oder alle Freibäder haben noch auf, wie wärs mal mit Schwimmen ? Oder ihr holt mal eben das Rad aus dem Keller (falls vorhanden)und fahrt mal ne Stunde flott. Ich könnt Euch versprechen, das es Euch danach besser geht, ihr habt das Gefühl, was für Euch getan zu haben und werdet danach ein wohliges Gefühl verspüren.
    Den ganzen Tach nur rumhängen schlägt eindeutig aufs Gemüt, der Körper braucht auch Sauerstoff !

    Is erst 17:00 Uhr, vielleicht JETZT mal versuchen.
    Ein"naja, vielleicht morgen mal oder so..." wäre nich so schlau, man muß den inneren Schweinehund auch mal überrumpeln. Einfach ganz schnell Turnschuhe anziehen und schnell raus, das er es gar nicht so schnell merkt, wie ihm geschieht. Ist jedenfalls so meine Taktik, um ihm zu überrumpeln. Ich tu jetzt übrigens das gleiche, also, wie wärs ??
    Danach ne heiße Dusche oder n Bad einlassen und dann mit nem schönen Tee und nem guten Buch auffe Couch ?

    Lieben Gruß an Euch beiden Couchpotatoes :lol:
    Lilly

  • Hallo Lilly,

    verzeihe mir das ich bei deinem gutgemeinten Tipp mit dem Sport schmunzeln musst, aber damit rennst du bei mir offene Türen ein. Ich trainiere fast jeden Tag je nach Laune zwischen 1-4 Stunden. Der Sport ist tatsächlich neben meiner Ehebeziehung die einzige beständige Größe in meinem Leben. :D Ich weiß gar nicht, wie es mir in den letzten, emotional so schwierigen, Monaten ohne Sport ergangen wäre.

    Ansonsten: Wie gesagt, ich gehe demnächst zum Arzt, hab heute schon um Termin angesucht und hätte auch kein Problem damit, Anti-Depressiva zu nehmen. Von dem "ich-doch-nicht"-tripp bin ich jedenfalls lange runter. :wink:

    Herzlichst,

    Blizzard

    P.S. Entschuldige bitte Joe - mir fällt gerade auf, das ich jetzt dauernd in deinem Strang über mich schreibe, hört jetzt auch auf.

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo zusammen,

    mal der Reihe nach ...

    Blizzard : Du darfst mich bitte jetzt nicht falsch verstehen, aber es tut gut zu hören, dass ich nicht der einzige bin, der mit Verstimmungen und depressiven Gefühlen zu kämpfen hat. Manchmal glaube ich, dass ich der einzige Mensch auf der Welt bin, der sich mit solchen Problemen konfrontiert sieht :? , aber das ist natürlich Blödsinn!
    Ich denke auch, dass es für mich (und wohl auch für Dich) wichtig ist, den Blick einfach konsequent nach vorne zu richten und sich dabei stets der positiven Veränderungen bewusst zu sein, die man bereits gewonnen hat. Ich erwische mich leider immer noch viel zu häufig dabei, wie ich vergangenen Chancen und Gelegenheiten hinterhertrauere. Und obwohl ich weiss, dass das jetzt nichts mehr bringt, kann mir ein solches Nachdenken schon mal den ganzen Tag versauen und alle noch so guten Pläne über den Haufen werfen.
    Ich hoffe jedenfalls, dass ich meine Fehler aus der Vergangenheit eines Tages einfach akzeptieren kann, für mein Leben und meine Zukunft die entsprechenden Lehren daraus gezogen habe, und diese Wehmut über die Zeit immer kleiner wird.

    Zitat

    Ich weiß auch nicht so recht, wie man uns helfen kann. Ich glaube wir brauchen einfach wieder Arbeit.

    Ja :) , Arbeit würde mir auch wieder gut tun! Aber im Augenblick fühle ich mich noch zu unsicher, mich einer neuen Aufgabe in einer neuen Umgebung zu stellen. Allein der Gedanke an ein Vorstellungsgespräch führt bei mir zur Zeit noch zu fast panikartigen Zuständen :( . Von daher setze ich mir da bewusst kein Ultimatum und lass auch die Stellenanzeigen in der Zeitung unberührt. Auch wenn es finanziell langsam eng wird, ich möchte nichts überstürzen!

    Aber der Tag wird kommen, an dem wir uns wieder neuen Herrausforderungen stellen werden. Ganz sicher!

    @Spedi: Klasse ausgedrückt. Kurz, aber präzise und deckt sich mit meinen Plänen für die Zukunft. Wenn es nicht besser wird, werde ich auch intensiver in diese Richtung forschen (Daher auch der Termin beim Psychologen in drei Wochen).

    lilly : Eines vorweg: Du hast einen schönen, motivierenden Beitrag geschrieben, der wieder ein Stückchen Lebensfreude in mir erweckt hat! Aber eines möchte ich doch bitte klarstellen: Ich bin ein Weichei :D ! Nein, Scherz beiseite, aber ich kenne doch meine Schwächen und habe derer viele. Nur den Mut, diese auch offen zuzugeben und gegebenenfalls nach Hilfe zu suchen, wenn sie anfangen, mich zu belasten, habe ich bisher noch nicht gefunden (was ja seinerseits auch schon wieder eine Schwäche ist). Aber was ich beim Trinken geschafft habe (sich einzugestehen, dass man sich selbst nicht mehr helfen kann), kann ich sicher auch mit meinen psychischen Defiziten schaffen, sofern diese sich hartnäckig und "trocknungsresistent" zeigen. Wird schon!

    Und zum Sport: Eigentlich bin ich da ja schon ein wenig muffelig, aber wir haben Hunde, und die möchten jeden Tag Ihre Runden machen: Ergibt ein tägliches Minimum vom 2x45min bei jedem (!) Wetter. Dazu habe ich mit meiner Partnerin wieder das Schwimmen angefangen: 2x2000Meter pro Woche (mehr geht finanziell grad nicht). Tjo und sonst ... da ist dann wieder der Muffel :wink: ! Aber mal gucken: Den Endorphinspiegel ein wenig zu pushen ist in jedem Falle mal eine gute Idee ... Ich such mal meine Laufschuhe!

    In diesem Sinne, ich wünsch Euch was und werde weiter berichten!

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Das man während der nassen Zeit viel Mist gebaut hat, höre ich auch oft von meinen Gruppenfreunden. Nu sind diese schon jahrzehnte trocken, aber es kommt ihnen doch hin und wieder hoch. Allerdings habe ich das Gefühl, es belastet sie nicht mehr.

    Diese Leute haben für sich verinnerlicht, das Alkoholismus eine Krankheit ist und ihre Handlungen aus dieser Krankheit heraus resultieren. Natürlich kommt auch der Abstand der Zeit hinzu, was nunmal bei dir noch nicht der Fall ist und natürlich schämst du dich.

    Heute werden die Leute in dir einen neuen Menschen sehen und innerlich froh sein, dass du dich verändert hast. Du hast nun leider den Mist verzapft, aber du kannst ja die Vergangenheit nicht ändern. Was war das war. Heute kannst du an deiner Person herumfeilen.

    Nimm lieber diese Vergangenheit als Stütze, wenn der Saufdruck kommt und denke lieber daran, dass du da nicht mehr hinkommen willst.

    Mit der Zeit werden auch die Schamgefühle verblassen.

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