Schritte für die nächsten Wochen

  • Guten Abend,

    gestern hab ich es nicht mehr geschafft zu schreiben, mein Freund und ich sind ziemlich früh ins Bett gegangen. Hat richtig gut getan :) .

    Heute war auch ein langer Tag: Bin um 6 Uhr aufgestanden wie immer und bin erst um 10 Uhr zur Uni; dort dann zwei Stunden arbeiten, danach eine Vorlesung, anschließend eine nette Unterhaltung mit zwei Kommilitonen und einem Dozenten, danach Bibliothek und dann wieder ein Vortrag - wie ab jetzt jeden Donnerstag *urks* . Anschließend ging es dann um 20 Uhr nach Hause.

    Die Atmosphäre war extrem seltsam, als ich dann vom Bus hierhin gelaufen bin: Die erste Minute des Fussballspiels waren schon angebrochen und die Straßen sind wie leer gefegt. Dafür dringt eine eindeutige Geräuschkulisse aus mehreren Wohnzimmern. Ich bin froh, nicht in einer von diesen Kneipen, in einem Stadion oder bei Großleinwand-Fussball zu sein. Hier ist es gemütlich und alkfrei.

    Gestern hatte ich noch einen Test gemacht, mein Freund musste herhalten. Er wollte, dass ich mit einer Bekannten zusammen auf einem Fussballturnier Kuchen und Getränke verkaufe.
    Mal abgesehen davon, dass das per se nichts für mich ist, habe ich die letzten Wochen gemerkt wie sehr ich das Wochenende (noch) für mich brauche. Ich hatte jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder ich sage ab mit der Ausrede, etwas für die Uni tuen zu müssen (=Arbeit haben). Das habe ich bisher immer getan und dafür Mitgefühl und Verständnis geerntet. Heute habe ich aber abgesagt, weil ich Zeit für mich haben will (= für mich, Eigenverantwortung). Und natürlich wurde das keineswegs so positiv aufgenommen. Ich hatte aber nur kurz ein schlechtes Gewissen, jetzt überwiegt die Freude: ich habe etwas für mich getan! Mich für mich eingesetzt. Es geht weiter Schritt für Schritt.

    JoeDoe : Ich finde es ist immer gut die Sache mit dem Zwang wirklich sehr wörtlich zu nehmen, dann fällt auch das Nicht-Wollen in sich zusammen. Meiner Meinung nach ist da das Bild bei den Co's: "Schiebst du deinem Angehörigen den Trichter in den Mund und kippst Alk rein?" sehr eindrücklich. Das hat natürlich nie jemand getan. Ich habe es gewollt.

    LG
    Plejaden

  • Guten Abend,

    so nun ist endlich Wochenende - und ich bin froh drum. Bin heute Morgen wie gewohnt aufgestanden und hab ein wenig im Forum geschmökert, danach ging es dann zur Uni. Dort hab ich ein wenig gelesen und bin dann zu einem Seminar, musste dort ein Referat halten. Ist gut gelaufen, die Dozentin ist zufrieden :) . Danach wollte ich eigentlich noch mehr lesen, doch ich musste arbeitstechnisch was machen, verschwundene Dinge suchen, die mein Kollege verlegt hat. Argh! Aber ich habe alles gefunden und bin dann heim. Das geht schon die ganze Woche so und deshalb hab ich mir gesagt: Stopp, jetzt ist mal gut.

    Daheim hab ich Mittag gegessen und dann die Zoosendung geguckt - ich mag das unglaublich gerne! Danach noch ein wenig WoW gespielt und gelesen, und nun schreibe ich hier.

    Ich kann inzwischen übrigens richtig gut Nein sagen! Ich hatte die letzten Wochen reichlich Gelegenheit zu üben, hauptsächlich auf der Arbeit aber auch ein wenig in der virtuellen Welt. Ich spüre, wie ich immer "authoritärer" werde (weiß nicht wie ich das anders ausdrücken soll :oops: , ich hoffe ihr versteht was ich meine?), ich kann immer bestimmter sagen "Nein, heißt nein und damit basta."
    Ich habe das Gefühl in den vergangen Monaten gewachsen zu sein. Ich wollte erst schreiben, erwachsen geworden - aber das bin ich nicht :lol: . Die meisten Kommilitoninnen halten mich für 5-8 Jahre jünger als ich wirklich bin. Das freut mich irgendwie.

    LG
    Plejaden

  • Hallo B Pley :wink:

    Zitat

    Ich wollte erst schreiben, erwachsen geworden - aber das bin ich nicht . Die meisten Kommilitoninnen halten mich für 5-8 Jahre jünger als ich wirklich bin. Das freut mich irgendwie.

    Ja, wie sollst Du dabei auch erwachsen werden? :lol:

    Freue dich weiterhin daran,auf ewige Jugend :lol:

    Gruß Andi

  • Hallo Plejaden
    Wenn immer ich hier lese ,entdecke ich Gemeinsamkeiten.So ne Art geistige Verwandschaft.Viele Dinge erahne ich so,wie ich sie dann in deinem Thread schwarz auf weiss lese.Wird andersrum ähnlich sein.

    "Ich kann inzwischen übrigens richtig gut Nein sagen! "
    Da bin ich auch dabei,beim Lernen.Ich staune jedesmal,wie leicht das gehen kann.Und wie wenig von Abneigung mir daraus erwächst.Auch das Rantasten in der Begründung einer Ablehnung kenne ich.Wobei das "Rumgeeiere" mich bald mehr vor Konflikte mit mir selbst stellte,als die Ablehnung an sich,als das Nein sagen.Von daher sage ich meist nur schlicht und einfach Nein,und reiche kaum noch irgendwelche Begründungen dafür nach.Und fertig.Wer es genauer wissen will,der erfährt es dann so wie es ist:Mir tut es nicht gut.Oder:Ich bin viel lieber mit meinem Sohn zusammen....Naja,so in der Art.

    "Ich habe das Gefühl in den vergangen Monaten gewachsen zu sein. Ich wollte erst schreiben, erwachsen geworden - aber das bin ich nicht :lol: . "

    Das habe ich vor kurzem auch geschrieben.Nur fühle ich mich das erste Mal in meinem Leben erwachsen.Verantwortung übernehmen,sich Problemen stellen und sie nicht wegspülen,selber aktiv werden und Konsequenzen ziehen und für mich selbst durchsetzen...In der Form noch nie oder schon lange nicht mehr gemacht.Ich steh auf meinen eigenen Füßen.
    Für mich ist das erwachsen.
    Vor allem ist das eine ganz spannende Sache.Oder auch Entwicklung.

    Ein schönes Wochenende!

    Lütze

    Trocken seit 2.11.2007

  • Hallo zusammen,

    heute war der gemütliche Tag, den ich mir durch mein Nein-Sagen quasi "erarbeitet" habe 8) . Ich bin um acht Uhr aufgestanden, hab einen Tee getrunken und bin dann los Brötchen kaufen. Nach dem Frühstück hab ich WoW gespielt, und musste feststellen - mit dem Nein-Sagen ging es heute erst richtig los! Alle fünf Minuten wurde ich über den Chat in Instanzen eingeladen - das sind Gebiete, die man nur in Fünfer-Gruppen schafft, also sind immer einige Leute daran sich so eine Fünf-Mann-Gruppe zusammenzusammeln.
    Nachdem ich dann zum zehnten Mal Nein gesagt habe, habe ich dem Glück etwas auf die Sprünge geholfen und den Charakter in den DND-Modus versetzt (Do Not Disturb = Bitte nicht stören). Gut, ich weiß, das geht im wirklichen Leben nicht, aber Herrgott, es ist meine Freizeit :roll: :lol:

    Gegen frühen Nachmittag bin ich dann nochmal los und hab etwas eingekauft und weil meine Eltern weg waren hab ich mir was Feines gekocht, unter anderem leckeren Schoko-Griespudding. Jetzt bin ich papp-satt.

    @Andi: Stimmt eigentlich, wie soll ich bloß erwachsen werden wenn ich immer von so einem Haufen umgeben bin :lol: . Aber es tut mir sehr gut.

    Lütze : Du schreibst mir aus der Seele. Ich habe früher meine Absagen immer begründet, um die Verletzung für den Anderen zu verringern; ich wollte also nur nett sein. Aber die haben es natürlich anders gesehen, nämlich dass ich unsicher bin oder noch zu überreden sei, und haben erst recht nachgebohrt. Seitdem ich stringent bin geht es gut.
    Und ja, ich fühle mich mit jedem Tag eigenverantwortlicher. Nicht mehr fremdbestimmt, als Spielball finsterer Mächte (ja ja, das war mal - nasser Pathos)

    LG
    Plejaden

    P.S.: Heute ist übrigens Mittsommernacht; genießt den längsten Tag des Jahres :lol:

  • Guten Abend,

    heute war nochmal ein ruhiger Wochenend-Tag. Ich bin erst um 10 Uhr aufgestanden (uuuuiiiii...) und hab einen kurzen Morgenspaziergang gemacht, bevor ich meinen Freund geweckt hab. Wir haben gefrühstückt, dann hab ich WoW gespielt und er ist zum Fussball gefahren. Zwischendurch war ich noch duschen und hab die Betten neu bezogen. Ich liebe es in einem frisch bezogenem Bett zu schlafen :lol: könnte mich immer sooo reinkuscheln! Dann noch ein bisschen aufgeräumt.
    Abends haben wir gegrillt, meine Eltern hatten so ein "Kartonfass" Wein aufgemacht, da war mir der Alkohol zu nahe und ich habe drinnen gegessen.

    Heute bin ich hier irgendwo im Forum wieder über den Satz "nie wieder Alkohol" gestolpert. Ich weiß noch sehr genau, am Anfang meiner Trockenheit hat mir diese Aussicht sehr große Angst bereitet. Das war auch der Grund, warum ich so lange auf der Suche nach dem goldenen Mittelweg war - kontrolliert trinken, aber bloß nicht ohne Alkohol leben müssen!
    Inzwischen hat "nie wieder Alkohol" oder "ein Leben lang kein Alkohol" etwas Befreiendes, Erleichterndes für mich. Es ist wie ein Versprechen an eine schöne Zukunft, wie "ich sorge gut für mich, heute und für alle Tage".

    Ich bin sehr froh, dass ich es heute so sehen kann, nach monatelanger Arbeit an mir und meinen Gedanken. Und der Weg geht weiter.

    LG
    Plejaden

  • Hallo Plejaden,

    mir ging es ganz am Anfang sehr ähnlich wie Dir: ‚Nie wieder Alkohol!’, das hatte schon eine ganz besondere Dimension. Ein paar Tausend Jahre Menschheitsgeschichte zum Beispiel waren dagegen eine viel überschaubarere Größe :roll: :wink:. Heute -fast ein Jahr später- hat dieser Satz eine fast natürliche Selbstverständlichkeit. Emotional berührt mich allerdings die Gegenvorstellung wesentlich mehr: Es doch noch einmal mit dem Alkohol zu probieren, eines Tages sogar den echten Wunsch dazu entwickeln zu können, jagt mir mit all der gemachten Erfahrung einen fiesen Schauer über den Rücken.

    Daher:

    Zitat

    Und der Weg geht weiter.


    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • So, gestern Abend war ja Chat, sehr aufschlussreich. Für alle Interessierten: Mein Freund hat meine SIM-Karte wiedergefunden und ist beim DVD-Gucken nicht eingeschlafen (oh-ho 8) ) dafür aber anschließend am Computer. Manchmal könnte er mir leid tun, wenn ich nicht wüsste, dass er selbst Schuld daran ist ;) .

    Wie dem auch sei, heute war unerwartet ein langer Tag. Ich bin um 8 Uhr auf zur Uni, hab gelesen, danach ein Seminar und anschließend eine Stunde arbeiten. Während der Arbeit hat mich eine Kommilitonin gefragt ob ich nicht heute Abend für sie zum Vortrag gehen könne. Sie muss da immer aufbauen helfen. Sie sah wirklich nicht gut aus, ganz blass und hat gezittert. Ich habe dann zugesagt, bin nochmal rasch nach Hause, Mittagessen und Umziehen, dann wieder zurück zur Uni. Dort noch ein wenig gelesen und dann den Vortrag bestritten. Der war super, der Referent war witzig und charmant, so vermittelt sich Wissen doch wesentlich besser. Um 20 Uhr ging es dann nach Hause.

    Noch in aller Kürze: ich habe heute morgen irgendwo im Forum einen Satz gelesen, der mich sehr beeindruckt hat. Sinngemäß lautete er: Ich bewege mich innerhalb meiner Möglichkeiten, wenn das jemandem nicht reicht, dann ist das sein Problem.
    Ich hatte früher immer das Problem, dass ich zugelassen habe, dass Leute mich über mein Limit gepusht haben. Ich habe dem Druck nachgegeben udn nacher ist dann alles in sich zusammengebrochen, weil ich die mir gestellte Aufgabe nicht geschafft habe. Wie auch, sie lag außerhalb meines Limits. Es ist jetzt mein Pflicht für mich einzustehen und mich selbst zu beschützen.

    JoeDoe : Diesen "Versuchungsgedanken" bin ich ja vor einiger Zeit entkommen, indem ich ganz objektiv geschaut hab, war es WIRKLICH so "schön" sich zu betrinken oder mit anderen zusammen "ein Bierchen zu heben"?
    Nein, es war nicht mehr "schön". Da war nur noch Gier, unstillbare Gier nach dem ersten Glas nach mehr mehr mehr, Angst, nicht genug abzubekommen, Flaschenzählen, Gedankenkarusselle ("Eigentlich reicht es für heute, ich bin schon total betrunken, es geht mich bereits schlecht, aber wenn ich jetzt aufhöre zu trinken ist der Abend "gelaufen".")
    Im Augenblick kann ich gar nicht in Worten ausdrücken, wie sehr ich das nicht mehr will. Sieht man allein schon daran, dass ich dazu keinen Satz finden konnte der keine Verneinung enthält ;) . Verneinungen können vom Gehirn nämlich nicht verarbeitet werden, sagt mir meine Therapeutin.

    LG
    Plejaden

  • Hallo Plejaden,

    Zitat

    Verneinungen können vom Gehirn nämlich nicht verarbeitet werden, sagt mir meine Therapeutin.

    Das verstehe ich nicht. Das hieße doch, dasss ich über "verneinendes" Denken mein Gehirn beeinflussen könnte- Autosuggestion... :?:


    LG kommal

    unterwegs...

  • Ganz kurz nur vor der Uni:

    Wenn man versucht sich durch Autosuggestion zu beeinflussen und dabei denkt "Ich bin nicht traurig" kann irgendein Teil des Gehirns (mir ist grade entfallen welcher) die Verneinung nicht verarbeiten und es kommt "Ich bin traurig" heraus. Also das Gegenteil dessen was man eigentlich erreichen wollte.
    Besser ist es alles positiv (im Sinne von Nicht-Verneinend ;) ) zu formulieren, in unserem Fall: "Ich bin fröhlich"

    Das ist ganz konkret für die Trockenheitsarbeit ganz wichtig. Wenn ich Suchtdruck bekomme und dann denke "ich will nicht trinken"... böse Falle. Lieber: "Ich bin trocken und ich bleibe trocken"

    Ob das mit der Verneinung wirklich stimmt kann ich jetzt wissenschaftlich nicht belegen. Solange ich mir nicht sicher bin formuliere ich eben alles positiv, auch AT-Vorsatzformeln. Sicher ist sicher ;)

    LG
    Plejaden

  • Kleines Postscriptum: Mir ging es so, vielleicht geht es anderen ähnlich - ich hatte am Anfang Probleme Vorsatzformeln und Leitsätze positiv zu formulieren, weil der Satz auf diese Weise positiv besetzte Wörter enthielt die auch noch mich bezeichneten :shock: .

    Zum oberen Beispiel: Der Satz "ich bin nicht traurig" enthält immer noch das Adjektiv "traurig", das war bekannt und gewohnt. Aber "ich bin fröhlich"...

    Ich weiß, sehr verdreht. Ich war aber sehr depressiv, und da passieren solche Gedankengänge schnell. Dieser Mechanismus ist mir auch erst im Nachhinein klar geworden.

  • Post-Postscriptum (danach ist aber auch Schluss): Ja ich weiß, Gefühle sind immer authentisch, deshalb sollte ich nicht versuchen mir auszureden, traurig, wütend etc. zu sein. Seht mir meinen Beispielsatz nach und Asche auf mein Haupt ;) .

  • Hallo Plejaden, Hallo kommal,

    warum so kompliziert? Das mit der Unfähigkeit bzw. Schwierigkeit von verneinendem Denken kann man mit einem ganz einfachen Beispiel demonstrieren:

    Stellt Euch doch einfach folgendes vor:

    Ihr liegt an einem warmen Sommertag auf einer bunten Wiese. Ein sanfter Lufthauch weht und am Himmel fliegen ein paar Vögel. Plötzlich betritt kein rosa Elefant die Szene.

    Und? Was gemerkt? :wink:

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Guten Abend,

    in der Halbzeitpause schreibe ich mal kurz ;) . Heute war wieder ein anstrengender Tag im geistigen Sinne, ich musste wieder zwei Vorlesungen nacheinander zu besuchen. Das mache ich auch nicht nochmal, wenn ich es verhindern kann. Davor und danach hab ich jeweils eine Stunde in der Bibliothek gelesen. Dann ging es nach Hause, dort ein wenig Mittagessen und ein Nickerchen. Noch ein wenig WoW gespielt und dann hab ich mit dem Zeichenprogramm am Computer so Muster entworfen, die ich immer gerne ausmale. Hab ich zum ersten Mal auf diese Weise versucht, hat nicht ganz so gut geklappt wie ich dachte, aber so schnell gebe ich nicht auf ;) .

    JoeDoe : Stimmt, das ist einfacher. Aber du weißt doch, ich kann mich nicht kurz und knapp ausdrücken ;) .

    So, ich schaue jetzt mal weiter ob sich die Bundesjogis nun von unseren türkischen Freunden die Butter vom Brot nehmen lassen ;) .

    LG
    Plejaden

  • Hallo Plejaden,

    Zitat

    Stimmt, das ist einfacher. Aber du weißt doch, ich kann mich nicht kurz und knapp ausdrücken :wink: .


    Tja, diese Tendenz erkenne ich bei mir auch leider viel zu häufig :roll: :wink: . Tja, die Liebe zum Detail.

    Nur so am Rande: Ich lese es zwar nicht so problematisch aus Deinen Beiträgen, aber aufgrund eines aktuellen Anlasses sei mir gestattet, einen kleinen Kommentar loszuwerden:

    Dieses Satzfragment:

    Zitat

    … Noch ein wenig WoW gespielt …


    findet sich doch sehr häufig (täglich?) in Deinen Beiträgen. Heute habe ich mit der Mutter eines 19-Jährigen gesprochen, die in einer gewissen Verzweifelung ob der Zukunftspläne ihres Sohnes gefangen war: Nach eigenen Angaben spielt der Junge 5-6 Stunden am Tag. Tatsächlich dürfte es sich aber um den vollständigen Zeitraum zwischen Erwachen und Schlafengehen handeln. Das Abitur ist er im Begriff abzubrechen usw. usf.. There’s something bigger than reality: WoW!

    Ist jetzt keine Kritik an Dir, aber gib trotzdem auf Dich acht :wink:

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Guten Abend zusammen,

    heute war wieder ein langer Tag, also schreibe ich jetzt erst. Weil er eben so lang war, bin ich erst um 8 Uhr aufgestanden, hab gefrühstückt und dann hier im Forum geschmökert und dann - das Bad sauber gemacht! Unglaublich ;) . Danach ging es dann aber zur Uni, dort war zwei Stunden arbeiten angesagt, dann eine Vorlesung und anschließend zwei Stunden Bibliotheksarbeit. Danach kam dann ein Vortrag dran - und der Typ fand einfach kein Ende :? . Hätte der ganze Spaß auch nur eine Minute länger gedauert, hätte ich meinen Bus verpasst. Danach wollte der Dozent uns noch einladen bei einem "netten" Umtrunk das Fussballspiel zu gucken, darauf habe ich natürlich dankend verzichtet.

    Zum morgendlichen Badputzen: Das war gut. Daran kann ich mich gewöhnen, morgens direkt für Ordnung zu sorgen. Mir kam gestern eine Idee: ich mache einen Wochenplan, jeden Tag erledige ich eine andere Kleinigkeit, welche, das entscheide ich spontan nach Tagesform. Ich habe einige Wochen lang früher mal versucht es wie meine Mutter zu machen und einmal pro Woche einen "Putztag" zu veranstalten, aber das geht gar nicht. Ich bin kein Putztagtyp ;) .

    JoeDoe : Solche Fälle kenne ich tatsächlich auch. Darunter ein Familienvater, der Frau und kleines Töchterchen verlassen hat weil sie ihn beim Spielen genervt haben. Das Problem entsteht erst, wenn die Leute dem Druck nachgeben im Spiel mehr erreichen zu wollen als im RL; und um in diesem Spiel etwas zu erreichen zu können, muss man zwangsläufig sein RL vernachlässigen. Aber letztendlich ist alles, was man in diesem Spiel erreichen kann irgendwie... hohl. Leer. Bedeutungslos. Ein Zeitvertreib eben.

    Ach und noch etwas: Wer meine Beiträge der letzten Monate aufmerksam verfolgt wird feststellen, dass ich vor WoW fast täglich Viva Pinata, davor Oblivion und davor Morrowind gespielt habe ;) . Zwischendrin dann nochmal Devil May Cry, aber das habe ich ja nicht selbst gespielt, weil ich für dieses Rumhopsen zu ungeschickt bin. Gott sei dank 8)

    LG
    Plejaden

  • Hallo Plejaden,

    Zitat

    Ach und noch etwas: Wer meine Beiträge der letzten Monate aufmerksam verfolgt wird feststellen, dass ich vor WoW fast täglich Viva Pinata, davor Oblivion und davor Morrowind gespielt habe :wink: .


    Habe ich nicht vergessen, daher auch meine Anmerkung :wink: . Ganz im Ernst: Solange Deine Beiträge nicht so aussehen: ‚… bin eine halbe Stunde zu spät nach Hause gekommen und hätte den Busfahrer fast ermordet, weil ich jetzt mein Quest verpasst habe …’, ist sicher nichts zu beanstanden, aber Du weißt ja wie das mit dem Kontrollverlust beginnt: Schleichend und unbemerkt.

    So, ich hoffe, ich habe Dir jetzt nicht die Laune aufs Zocken vermiest :wink:.

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Guten Morgen,

    nein hast du nicht :lol: . Tatsächlich habe ich mich schon vor einigen Wochen intensiv mit dem Problem Online-Sucht und Sucht nach Spielen wie WoW auseinander gesetzt - nur um relativ erschrocken festzustellen, dass es darüber fast gar nichts zu lesen gibt. Das Problem ist in der Wissenschaftswelt scheinbar noch nicht angekommen.

    Letztendlich sind es drei Faktoren, die den Suchtfaktor ausmachen:
    1. Das Spiel hat kein Ende. Der Spieler muss selbst entscheiden, wann genug ist. Etwas Neues, Besseres kriegen kann man jedoch immer, was viele Leute kein Ende finden lässt.
    2. Das Spiel geht weiter, auch wenn der Computer aus ist. Das spricht die menschliche Angst an "etwas zu verpassen".
    3. Der soziale Druck durch andere Spieler. Wer nicht regelmäßig online ist, der bringt es zu nichts. Das ist auch mein Kritikpunkt an den Spielemachern: Nur wer tatsächlich süchtig spielt, d.h. sein RL zugunsten z.B. von Verabredungen zu großen Schlachtzügen regelmäßig hintenan stellt (regelmäßig = täglich, jeden Abend!) bringt es zur bestmöglichen Ausrüstung und erntet dafür in der Community die höchste Anerkennung. Wer diese Ausrüstung nicht hat erntet dagegen nicht selten Spott.

    Ich habe für mich alle diese Dinge ausgehebelt. Bin kürzlich aus einer Gilde ausgetreten, weil ich ungefragt zum Gildenmeister ernannt worden bin und plötzlich Stunden damit zubringen sollte neue Mitglieder zu werben :shock: . Mache nur Quests, weil man die machen kann wann man will und so schnell wie man will. An Gruppen nehme ich nur teil, wenn ich Zeit dafür habe - auch wenn ich dann tatsächlich oft den oben genannten sozialen Druck ausgehalten muss ("Ach komm, wir machen das schnell, dann schaffst du's noch zur Uni..."), woran ich aber letztendlich auch wachse. Nein heißt Nein.

    Letztendlich ist es, wie ich es gesagt habe - es ist alles hohl und nicht echt, wenn der Computer aus ist, ist alles Gold, Ruhm und Reichtum im Datennirvana verschwunden. Aber bei vielen Büchern oder Filmen ist es ja auch nicht anders ;) . Wenn ich ein Buch zu Ende gelesen habe, wenn ich die letzte Seite umschlage und die Deckel schließe, schließe ich auch die Welt, die ich für einige kurzweilige Stunden betreten habe. Sie löst sich dann auf, denn sie hat nur in meinem Kopf existiert.

    So, ist länger geworden als ich dachte, aber ich wollte das alles für mich selbst noch einmal präzisieren. Ich bin tatsächlich anfällig dafür in "Welten" zu versinken, das betrifft jedoch Kinofilme und Bücher genauso. Ich war z.B. mal wochenlang verrückt danach alles über die Hintergründe des Films "Donnie Darko" herauszufinden ;) , oder alles zu dem Buch "Eragon" zu erfahren.

    So Uni jetzt hier, wird ein längerer Tag.

    LG
    Plejaden

  • Hallo Plejaden,

    na, da bin ich ja beruhigt :wink: .

    LG

    J. (der auch mit der "ERAGON-Manie" konfrontiert wurde ... allerdings nur in einer beobachtenden Position :wink:)

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Guten Abend,

    heute war ein (geistig) anstrengender Tag. Ich bin zwar erst um 7 Uhr aufgestanden, aber dann ging es los. Mein Freund ist heute nach Berlin gefahren, will dort am Sonntag Fussball gucken. Hab ihm schon angekündigt wenn er das nächste Mal fährt und ich keine Uni habe, dann komme ich mit. Werde dann den ganzen Tag Museumsinsel gucken ;)

    Wie dem auch sei, ich bin dann um 9 Uhr los, der Umsteigebus ist mir vor der Nase weggefahren und ich stand ne Viertelstunde auf einem zugigen Acker herum bevor es dann weiterging. An der Uni angekommen gab es erstmal ein Seminar und dann musste ich vier Stunden auf die Wochenend-Ausleihe warten. Die Zeit ging relativ schnell rum, ich musste gegen meine Planung in die Universitätsbibliothek, die überraschenderweise nächste Woche geschlossen hat - das ist ungut, übernächste Woche wäre mein Referat :shock: . Also schnell ein paar Kopien gemacht, dann zurück und - drei Stunden italienischen Text lesen. Argh! Aber ich bin ganz zufrieden mit mir, ich kam schnell voran und hab viel auf Anhieb verstanden. Sprachen lernen könnte noch ein neues Hobby werden 8) .
    Um vier Uhr gab es dann endlich Ausleihe, ich bin dann sofort in den Bus und heim. An der Haltestelle hat mich mein Vater überraschenderweise abgeholt, ob ich denn mit einkaufen kommen wolle? Klar wollte ich, hab mich erstmal mit frischem Gemüse eingedeckt :lol: .

    Zu Hause angekommen habe ich ein wenig WoW gespielt (ja ja......) und habe danach ein bisschen mit den Musterentwürfen rumprobiert, die ich letztens entworfen habe. Ich werd mal schauen was schöner aussieht, wenn ich sie digital coloriere oder per Hand. Bin mal gespannt auf das Ergebnis :lol: .

    Für morgen früh habe ich direkt ein Projekt: Wenn meine Eltern zum Walken fahren sollten werde ich mir wieder Griesbrei kochen. Ich liebe das Zeug 8) .

    LG
    Plejaden

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