...was muß noch passieren???

  • Hallo Dörthe,

    woher kennst du meine Geschichte?
    Ok, wie wir wissen ähneln sich diese Geschichten sehr. Ich hab gerade die Trennung nach 16 Jahren hinter mir. Meine Jungs sind 13 und 6.
    Ich kann dir von mir aus nur sagen du hast alles richtig gemacht. Auch ich wohn jetzt viele 100 Kilometer von meinem Mann entfernt.
    Schuldgefühle hab ich nicht, da ich sehr lange gebraucht habe und auch immer alles festhalten wollte und jede Hoffnung genutzt habe aber es hat keinen Zweck, wenn sie es nicht selber einsehen.
    Deinen Kindern hast du einen Großen Gefallen getan, glaub mir, auch wenn du schreibst sie haben ihn nie alkoholisiert gesehn. Willst du zurück gehen und warten bis der Tag kommt und sie ihn betrunken sehen?
    Kinder sind sehr sensibel sie haben Antennen von denen wir träumen.
    Du hast keine Schuld, er trinkt,nicht du. Du bist Stark und ziehst dein Ding durch. Das werden dir deine Kinder danken.

    Kopf hoch wir schaffen das!!!

    Wie geht es deinen Kinder jetzt? Fragen sie nach ihrem Vater? Wie hast du es mit den Besuchen geregelt?

    Du kannst dir und deinen Kindern Hilfe holen bei Familienhilfen der AWO oder Caritas.

    LG
    Elocin

  • Hallo Dörthe,

    nein mein Mann zieht immer noch die Mitleidtur ab, mit Selbstmord drohungn usw. Säuft jetzt richtig, natürlich bin ich daran Schuld. ;-).
    Meine Kinder fragen auch nicht nach ihm.

    Aber an deinen Kindern siehst du doch das du alles richtig gemacht hast.

    LG
    Elocin

  • Hallo Dörthe!

    Mein Mann war auch Spiegeltrinker, bis zuletzt hat es kein Außenstehender bemerkt, hat bis zum letzten Tag gearbeitet und fuhr dann noch selbst ins Krankenhaus mit Nierenversagen und Leberversagen aufgrund einer deftigen Leberzirrhose, Du siehst also, es kann sehr lange dauern, bis mal alles zusammenbricht, dann gehts aber unter Umständen auf Leben und Tod.

    Anzeichen habe nur ich beobachtet die letzten Monate z.B. Gewichtsabnahme, er hat kaum noch gegessen, fror entsetzlich und schlief zu Hause nach der Arbeit schnell ein.


    Ich glaube nicht, das Dein Mann merkt, das er zu viel und zu regelmäßig trinkt, von Deiner Beschreibung her ist er schon zu tief in der Sucht drin, das realisiert der nicht.

    Mein Mann hat nach eigenen Aussagen damals das Nierenversagen nicht mit seinem Alkoholkonsum in Zusammenhang gebracht :!: Nicht eine Sekunde, denn die Realität wird ja täglich weggesoffen, ist so.

    Schön, das es Deinen Kindern gut geht :wink: , das hat keiner verdient, sich die Kindheit klauen zu lassen und ich hoffe, das Du Dir die Schuldgefühle nicht mehr einreden läßt, der Konsum Deines Mannes ist echt daneben.

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

    Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können sie neu aufziehen!

  • moin dörthe

    setz deine kinder bloß nicht irgendwie unter druck das sie ihren vater anrufen, sag eher deinem mann klipp und klar das das die konsequenzen aus seinem verhalten sind. klar wird er das nicht glauben, klar sind immer die anderen schuld, aber das mußt du dir ja nicht anhören bist ja weit genug weg.

    von meinen 4 kindern gehen nur noch die beiden kleinen ziehmlich regelmäßig zu ihrem vater, aber auch das nur weil er wieder bei seiner mutter wohnt und es von uns bis da hin nur 15 min sind. die großen wollen sich das nicht mehr antun.

    er heult mir auch nach drei jahren trennung noch die ohren voll das er die kinder so wenig sieht, nur andererseits hat er sogar noch nen hausschlüssel und er braucht nicht zu fuß hier her laufen, aber dann könnte er ja nicht saufen, sein problem.

    deinen kindern und dir geht es jetzt gut, das ist wichtig, lass dir keine schuldgefühle einreden, das können wir alkis nämlich wunderbar, für mein eigenes saufen hab ich auch immer alle anderen verantwortlich gemacht nur nicht den der schuld war, wenn es da überhaupt ne schuld gibt, nämlich mich selbst. wenn dein mann was gegen seine sucht tut wird das verhältniss zu den kindern automatisch wieder besser, nur muß er eben was tun, ansonsten muß er mit den konsequenzen leben.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Liebe Dörthe,

    nachträglich auch ein herzliches Willkommen. Du hast geschrieben:

    Zitat von dörthe


    Schuldgefühle habe ich, weil ich Angst habe meinen Kindern den Vater genommen zu haben. Mein Mann hat nie vor den Kindern getrunken. Angst ihm unrecht getan zu haben, habe ich, weil er immer wieder sagt er würde nicht trinken, hätte alles unter Kontrolle und könne jederzeit aufhören. Und morgens (so wie heute) wenn er nüchtern ist, hört sich das für mich so überzeugend an und dann fang ich wieder an zu zweifeln.

    Du wirst noch sehr oft an Dir zweifeln, weil Deine Zweifel einfach dazu gehören, um zu Dir selbst zu finden, Deinen Weg zu gehen und mit Deinem Auszug hast Du Dich schon ganz weit auf den richtigen Weg gemacht.

    Du hast sicher gelesen, dass nasse Alkoholiker die besten gelebten Schauspieler der Welt sind und es ist ihr Job, die Umwelt, das Umfeld im Irrglauben zu lassen, dass alles OK sei. Kinder Dörthe, die bekommen alles mit, jedes Gefühl, jeden Gedanken, jeden Blick, alles, auch ohne leibhaftig dabei zu sein, sie wissen es nur noch nicht zu deuten.

    Für was sollst Du Schuldgefühle haben? Weil Dein Mann die tolle Idee hatte, sich ein Auto zu kaufen, das niemand braucht? Weil er sich zum Spritsparen gleich noch eines dazu kauft? Wer am Fenster raus knallt und seine Familie da noch vorwurfsvoll mit reinzieht, der sollte sich mal Gedanken machen, aber nicht Du und er kann sich wenig oder keine Gedanken machen, da die um etwas anderes kreisen.

    Zitat von dörthe


    Was am schlimmsten für mich ist, ist das es immer noch "Freunde" gibt, die mir nicht glauben. Denn mein Mann trinkt, wenn wir irgendwo eingeladen sind, immer nur Wasser. Und er sieht auch nicht aus wie ein Alkoholiker. Aber wie sieht ein Alkoholiker eigentlich aus???

    Sieh mal Dörthe, da Du den Unterschied zwischen einem Alkoholiker und nicht Alkoholiker nicht erkennen kannst, werden auch andere es nicht erkennen. Wenn ich eine Krankheit, ein unsichtbares Leiden mit mir rumschleppe, erkennt es auch keiner, erst wenn es ausbricht. Meine Frau sah immer gut aus, niemand sah etwas, nach ihrem Infarkt hat sie sich verändert, für mich unmerklich, für Außenstehende offensichtlich, Menschen die sie selten sahen, die dachten sich etwas, konnte aber auch vom Infarkt kommen. Die letzten 2 Monate, bevor sie einen Entzug mit LZT machte, war die Veränderung extrem und als ich eines Tages einige Bilder auf dem PC zusammen schob, da wurde es offensichtlich. Heute, nach nur knapp 3 Monaten, ist sie wieder nicht wieder zu erkennen.

    Zitat von dörthe


    Zweifel habe ich, ob ich wirklich alles getan habe, um ihm zu helfen. Oder ob ich zu früh aufgegeben habe!? Hören diese Gedanken irgendwann auf?

    Du hast definitiv noch nicht alles getan. Erst wenn Du aufhörst „zu helfen“, „aufgibst zu kämpfen“, Deine Machtlosigkeit annimmst, dann wirst Du mit den Gedanken umgehen können, sie werden immer da sein, aber sie werden sich verändern, so wie Du. Was Du bisher gemacht hast sind gewaltige Schritte in die richtige Richtung, mach weiter.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • hallo dörthe!
    DU machst es RICHTIG!
    GLAUBE mir..
    ich möchte dir etwas aus meiner familiengeschichte erzählen..
    ich(38 jahre )bin ein erwachsenes co-abhängiges kind von alkoholkranken eltern.ja toll,denkst du jetzt wahrscheinlich?und was hab ich damit zu tun?nun das möchte ich dir schildern...
    mein pa war alkoholiker(ich war noch kleinkind)meine ma forderte irgentwann von ihm wir oder der alkohol.er entschied sich für uns und hörte auf mit dem alk.alles war gut dachten wir.er hörte ohne fremde hilfe auf und wir waren echt stolz auf ihn.wir wussten es nicht besser.jahre später pendelte sich der alkohol in maasen wieder ein in unserer familie.ja und auch meine ma trank mit.nach aussen hin wurde immer der schein gewart das mein pa ja nicht mehr trinkt.alles war nach aussen hin in ordnung.nichts durfte nach aussen dringen.für uns kinder wars normal da wir es nicht anders kannten.was oder wieviel mein pa dann trank wissen wir bis heute nicht.auf jeden fall hats gereicht das er mit 57 jahren an leberzirrhose starb(vor 4 jahren).es geht noch weiter..seit letzter woche wissen wir das meine ma auch leberzirrhose hat.ich selber weis erst seit einigen wochen das ich co-abhängig bin(durch eine verhaltenstherapie wegen meinen schmerzdepressionen)ja und was ich damit meine ist das wenn sich meine ma damals gegen meinen pa entschieden hätte,hätte sie sich für ein besseres leben mit uns kindern(hab noch eine ältere schwester)entschieden....sie tat es aus liebe zu ihrer familie!seh diese worte nicht als vorwürfe meinen eltern gegenüber,ich liebe meine eltern.sie wussten es nich besser!ich denke du bist an dem punkt angelangt wo du deinen mann in liebe loslassen solltest und dir selber wieder mit liebe begegnen solltest..
    ich bin das erwachsene co-abhängige kind von alkoholkranken eltern.und fühl mich zur zeit (noch)wie ein wrack.es ist nicht mehr viel übrig von mir..aber ich werde es wieder finden..für meine eigene kleine familie(mann und 6 jährigen sohn)
    wenn ich dir noch einen rat geben darf..suche dir eine selbsthilfegruppe für angehörige von alkoholkranken.dort kann und wird man dir helfen deinen neuen besseren weg zu finden und zu gehen....
    ich wünsche dir alles erdenklich gute und vor allen dingen gaaaanz viel kraft...

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo dörthe,

    gut das du das mal schreibst. Bei mir kann das genauso werden.
    Ich hab mir auch meine Gedanken gemacht, alleine geht das nicht denn dazu kann ich meinem Mann zu wenig trauen.
    Ich wollt einfach mal beim Jugendamt nachfragen, aber ich glaub die Antwort kenn ich schon. Solange er nichts gegen seine Krankheit tut wird das nichts mit den Kindern. Obwohl sich eine Bekannte von mir bereit erklärt hat die Kinder zu betreuen und das sie dann auch dort schlafen. Aber ich denk das hat bei mir noch etwas Zeit.

    Meld dich doch mal beim Jugendamt oder beim Kinderschutzbund was die dazu meinen.

    LG
    Elocin

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