Apfelessig und Apfelsaft

  • Hallo Zusammen,
    was ist mit der Rückfallgefahr bei Apfelsaft- und essig? Beispielsweise wenn man Apfelsaft so in der Küche statt im Kühlschrank stehen läßt? Gährung?! Meine Eltern lassen sich ihren Apfelsaft auch jeden Herbst pressen von selbst gesammelten Äpfeln. Apfelsaft im Handel kaufen tun sie in der Regel fast nie. Lauern da eher Gefahren oder eben weniger?
    Dann liebt mein Vater es, in alle möglichen Getränke einen Schuß Apfelessig zu geben...??? Soll gesund sein und ihm schmeckt es scheinbar so gut :roll: Ist meine Skepsis berechtigt oder doch übertrieben?
    Vor allem geht es mir um den Apfelessig!!!
    Es wäre toll wenn mir da jmd. was zu sagen/ schreiben könnte....
    Gruß Anna

  • hallo anna

    hmmmm..... also wenn apfelsaft anfängt zu gären entsteht alk ganz klar! das das nicht geht ist auch klar. wie wird der überhaupt konserviert?? ich mein jetzt den selbstgepressten.

    bei apfelessig ist das so ne sache, der wird ja aus apfelwein gemacht, eigentlich wird der alkohol bei der umsetzung in essig verwandelt so das da nüscht mehr drin sein dürfte, nur ist es wirklich so?? gesund ist das wohl, nur denke ich gibt es da sicher genug alternativen, ein spritzer zitrone tuts da sicher auch.

    ich denke bei unserer krankheit sollte man einfach die finger von den sachen lassen wo man sich nicht sicher ist. und lieber ein mal zu viel verzichten als einmal zu wenig.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Also, das ist ja schon länger her, seit das Thema mit dem Apfelessig hier aufkam. Auf meinem Apfelessig steht drauf: Aus 100 % Direktsaft, von Apfelwein steht da garnichts. Hat der, den ich habe nun Alkohol, draufstehen tut da nämlich nichts davon.

    Viele Grüße

  • Servus Angelina1,

    nachdem ich mich mit dem Thema Lebensmittel z.T. sehr intensiv auseinandergesetzt habe, hier mal ein allgemeinverbindlicher Ansatz zum Thema Essig(e) aus industrieller Herstellung, die alle Alkohol während der Herstellung enthalten, es sei denn, es wird ausdrücklich das Gegenteil auf dem Etikett ausgewiesen.

    Warum ist das so?
    Bei der traditionellen Methode (=Rundpumpverfahren ) rieselt eine alkoholische Flüssigkeit (=Maische) in großen Bottichen (=Essigbildner) ständig über Buchenholzspäne, auf denen leistungsfähige Essigbakterien angesiedelt sind. Zusätzlich wird permanent Luft zugeführt (=Gegenstrom). Die große Austauschoberfläche auf den Buchenholzspänen ermöglicht den Essigbakterien eine optimale Aufnahme des Luftsauerstoffes. Die Maische wird so lange über die Späne geleitet, bis sie in Essig umgewandelt sowie der geforderte Säuregrad erreicht wurde. In ca. 6 Tagen hat sich in dem Bottich der Alkohol in Rohessig verwandelt.

    Bei einer schnellen Methode entfällt jegliches Trägermaterial in Form von Buchenspänen. Die Bakterien befinden sich direkt in der alkoholischen Maische, sie sind eingetaucht. Man spricht daher auch von einem „Submers“-Verfahren. Über eine Belüftung wird der Inhalt des Tanks permanent mit Luftsauerstoff versorgt, so dass die Essigbakterien jederzeit die benötigte Sauerstoffkonzentration zur Gärung erhalten. Der Herstellungsprozess dauert nur noch ca. 1 Tag.

    Die Gärung findet meist in einem Temperaturbereich zwischen 28°C und 32°C statt. Das Aroma des Essigs ist abhängig vom Ausgangsprodukt (vergorenes Obst, Wein, vergorenes Malz, Branntwein, vergorene Beeren etc).

    Wie Wein bekommt auch der Essig erst durch die Kellerlagerung Reife. Während der Lagerung in großen Behältern wird der anfänglich scharfe saure Geschmack abgebaut, der Essig wird milder und entfaltet sein endgültiges Aroma. Je länger die Reifung, desto „milder“ der Essig.

    Hilft Dir das weiter bei Deiner Entscheidungsfindung?

    LG
    Spedi

  • Nachtrag - Alzheimer lässt grüßen...


    Wer 100%ig sicher gehen möchte, dass er alkoholfreien Essig verwendet, kann nur mit Essigessenz arbeiten. Diese ist zu 100% synthetisch hergestellt und frei von geglichem Alkohol.

    Nach entsprechender Verdünnung der Essenz (siehe Flaschenetikett!) kann dem so gewonnenen "Essig" eine individuelle Note durch Zugabe von (getrockneten!) Kräutern oder Früchten "verpasst" werden. Bitte dabei auf folgendes achten: jegliche frischen Früchte können -trotz sorgfältigster Sauberkeit bei der Verarbeitung- zu gären beginnen. Das liegt an der enthaltenen Flüssigkeit. Damit wäre dann theoretisch auch hier Alkohol enthalten. Meistens "kippt" der Essig jedoch um und wird ungeniessbar.

    Ich empfehle daher die Beschränkung auf (Gefrier-)getrocknete Kräuter. Dort habe ich derartiges noch nicht erlebt.

    Ich setzte immer nur Kleinstmengen an (<0,125 L), so wird der "Essig" nach der "Reifezeit" (ca. 4 Wochen, dunkel, zimmerwarm) schnell verbraucht und ich kann immer wieder variieren.

    Meine Favoriten zur Zeit: Lavendelessig für Blattsalate und
    Kreuzkümmel-/Koriander-/Sternanis-Essig für warme Gerichte...

    LG
    Spedi

  • Hallo Spedi,

    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Na, wenn das so ist, werde ich wohl ebenfalls in die Essigherstellung einsteigen mit Kräutern, bin ja sowieso eine Kräuterhexe... Balsamico, Apfelessig & Co. werde ich aber trotzdem vermissen....

    Lieben Gruß

  • Hallo Zusammens
    Wenn ich mal etwas dazu schreiben darf.
    Essig entsteht letztendlich durch die Zweite Vergährung,fast alle Essige die im Handel angeboten werden werden gestoppt,das Heist der Prozess wird nach Abschluss durch Schwefeln abgebrochen.
    Somit wäre da Kein Alkohol mehr drin.
    Ganz anders sieht es aus,wenn man Essig selber herstellt.
    Ob aus Früchten oder Kreutern.
    Alle müssen dieseen Umwandlungsprozess machen,und um diese Umwandlung zu Stoppen,müsste er abgeschwefelt werden.
    Gruß Hans

  • Hallo zusammen

    Da möchte ich nun auch ein paar Worte zu sagen:

    Aller Essig, der aus Alkohol durch Gärung, also Bakterienarbeit gewonnen wurde, müsste Spuren von Alk enthalten, denn chemische Reaktionen grade in der organischen Chemie laufen praktisch nie vollständig ab, es entsteht immer ein Gleichgewicht zwischen Ausgangsstoff(en) und Endprodukt(en), welches nur mehr oder weniger stark auf einer Seite der Reaktionsgleichung liegt.

    Ein gutes Beispiel sind die Ester: Eine Säure und ein Alkohol, also zB Phosphorsäure mit Methanol, reagieren unter Wasserabspaltung zu einem Ester. In dem Pott bleibt aber immer ein Drittel der Ausgangsstoffe erhalten, nur zwei Drittel reagieren tatsächlich. Gibt man nun etwas zu, um die restliche Säure zu neutralisieren, spalten sich vorhandene Estermoleküle unter nunmehr Wasseraufnahme wieder in Säure und Alkohol, um das Gleichgewicht von 1:2 aufrecht zu erhalten, sodass am Ende, nach vollständiger Neutralisierung, alle Estermoleküle wieder zu Alkohol werden, die neutralisierte Säure ist dann zu einem Salz geworden.

    Viele Ester sind übrigens Aromastoffe von Früchten. Wenn ich mich recht entsinne, gibt Phosphorsäure mit Ethanol, also unserem Besäufnisalk, Birnenaroma ('naturidentisch'). Das aber nur nebenbei, es ging ja um Essig...

    Auch da ist aber ein Gleichgewicht im Spiel, wenn auch nicht so krass wie bei Estern. Gut anschaulich vorstellen kann man sich auch folgendes: Wenn die Bkterien fast allen Alk verbraucht haben, fällt es ihnen immer schwerer, die letzten Alkmoleküle überhaupt zu 'erwischen'.

    Fazit: Ein zumindest winziger Rest bleibt immer.

    Anders kann es bei synthetischem Essig sein, wenn er nicht durch chemische Umwandlung von Alk hergestellt wird. Da mach ich mich die Tage nochmal schlau und poste das dann hier.

    LG Noty

    PS: Das klingt für Menschen mit wenig Chemiekenntnissen schwierig. Wenn wer Fragen hat, nur zu! Heute aber keine Antwort mehr von mir, ich muss langsam ins Bett.

    Notyetaname

  • Moin,

    um die Verwirrung noch zu steigern: Alkohol (Äthanol) entsteht ja
    auf natürlichem Weg durch die Umwandlung von Stärke mittels
    Hefebakterien.

    Da ja nun Brot, Kartoffeln, Gemüse und Obst Stärke enthalten, und
    Hefebakterien praktisch überall vorkommen, machen sich die
    kleinen Biester nach dem Backen / Abfüllen / Pflücken immer
    und überall an die Arbeit und produzieren Alkohol.

    Es ist hinlänglich bekannt, dass reife Früchte (nicht nur über-reife)
    sowie jeder Saft, aber auch eben Brot Spuren von Alkohol enthält.

    Letztendlich ist es wie überall im Leben: die Dosis mach das Gift.

    D.h. solange eine Wirkung des Alkohols durch die geringen Mengen
    ausgeschlossen ist (wer trinkt schon 3 Flaschen Apfel-Essig auf
    einmal), ist es Ermessenssache, ob man nun Apfel-Essig oder
    andere Produkte weiterhin zu sich nimmt.

    Viel problematischer als die Spuren von Alkohol im Essig ist die
    geschmackliche Nähe vieler Produkte, die keinen Alkohol enthalten.
    So sind englische Wein-Gummis zwar ohne Alkohol hergestellt, aber
    die Geschmacks-Imitation ist mir zu nahe dran.
    Ähnlich geht es mir mit Kinderpunsch. Kann ich zwar trinken,
    erinnert mich aber zu sehr an "echten" Punsch.
    Gleiches Thema: Gebäck mit Rum- oder Bittermandel-Aroma.
    So was lasse ich lieber...

    Gruß
    Ralf

  • Hallo nochmal

    Erst mal Dank an Ralf. Seinen Ausführungen habe ich nichts hinzuzufügen :)

    Jetzt noch wie versprochen was zum synthetischen Verfahren:
    Hier wird aus Kohlenmonoxid und Methanol, einem sehr nahen Verwandten des Ethanols mit Hilfe eines Katalysators Essigsäure gewonnen. Dabei sollte kein Ethanol entstehen, aber meine Hand würde ich dafür nicht ins Feuer legen. Auch nicht dafür, dass das Endprodukt völlig frei von Methanol-Resten ist. Methanol ist bekanntlich der Alkohol, der in schwarz gebrannten Produkten gelegentlich enthalten ist (wenn der Vorlauf nicht vom Schnaps getrennt aufgefangen wurde) und hin und wieder zu Todesfällen führt (Methanol ist ca. 70 ((in Worten: siebzig)) mal so giftig wie Ethanol.)

    Wie Ralf also schon richtig sagte, ist es Ermessenssache. Vor Spuren von Alkohol können wir uns nicht schützen. Nicht im Essen, nicht in Getränken und auch nicht in der Atemluft, wenn eine Kneipe in der Nähe ist und der Wind ungünstig steht.

    LG Noty

    Notyetaname

  • Hallo zusammen,

    Zitat von elchtreiber

    Moin,

    D.h. solange eine Wirkung des Alkohols durch die geringen Mengen
    ausgeschlossen ist (wer trinkt schon 3 Flaschen Apfel-Essig auf
    einmal), ist es Ermessenssache, ob man nun Apfel-Essig oder
    andere Produkte weiterhin zu sich nimmt.

    Gruß
    Ralf

    wenn ich keine Wirkung bemerke laufe ich Gefahr als nächstes meine Grenzen auszudehnen.

    Was kommt denn nach z.B. dem Essig, alkoholfreies Bier ?

    LG Martin

  • Hallo Zusammen
    Martin schreibt

    Zitat

    Was kommt denn nach z.B. dem Essig, alkoholfreies Bier ?


    Wenn das mit dem Alk freien Bier geklappt hat,dann kann man ja auch wieder richtiges Bier Trinken ???
    Falsch:
    Wie schon geschrieben,die kleinsten Auslüser künnen schon einen Rückfall verursachen,unser Suchtgedächniss schläft nicht,und Arbeitet im Hinterkopf
    ohne unser Wissen weiter,und dagegen müssen wir uns Schützen,und dürfen die Aufmerksamkeit nicht mehr vernachlässigen.
    LG Hans

  • Hallo Martin,

    Du schreibst:

    Zitat von Martin

    Hallo zusammen,
    wenn ich keine Wirkung bemerke laufe ich Gefahr als nächstes meine Grenzen auszudehnen.
    Was kommt denn nach z.B. dem Essig, alkoholfreies Bier ?

    LG Martin

    mit der "Ermessensentscheidung" habe ich mich in meinem
    Posting ausschließlich auf den Konsum von Essig bezogen.
    Von einer Ausweitung oder alkoholischen Getränken war
    nicht die Rede.

    Ich empfinde so eine Unterstellung als reine Polemik.

    Im Übrigen halte ich die Diskussion ausgerechnet über Essig
    für sehr wenig hilfreich. Essig enthält bis zu 0,2% Restalkohol.
    Aber Roggenbrot (0,3%), Apfelsaft (0,2%) und erst recht eine
    reife Banane (0,6%) enthalten gleich viel oder sogar mehr Alkohol.

    Essig wird aber eher wie ein Gewürz mengenmäßig verwendet,
    d.h. ein mit Essig-Öl-Marinade angemachter Salat enthält pro
    Portion vielleicht einen Esslöffel Essig und damit ca. 0,02 g
    Alkohol. 2 Gläser Fruchtsaft dagegen ca. 1,8g.
    Seltsamerweise fordert hier niemand den Verzicht auf Brot,
    Saft und Obst!

    Außerdem ist Essig in einer Vielzahl von Lebensmitteln enthalten,
    z.B. Ketchup, Senf, Mayonaise, fast alle fertigen Grillsoucen,
    Salatsoucen, fertiger Kartoffelsalat, Nudelsalat, erst recht
    natürlich Krautsalat, Sauerkraut. Das alles enthält Essig.

    Ich bin seit über 5 Jahren - zufrieden - abstinent (mit Essig).
    Würde ich Essig konsequent vermeiden, ist die Curry-Wurst,
    die Pommes rot/weiß, aber auch der Besuch in China-Restaurant
    (Soucen süß-sauer, sauer-scharf) ebenso tabu, wie beim
    Griechischen Restaurant (Krautsalat).
    Für micht geht dann die positiv erlebte Abstinenz in Verzicht
    über. Deswegen halte ich die Diskussion hier für
    unangebracht.
    Und die Unterstellung die Benutzung von Essig führe zum
    Rückfall ist m.E. weitgehend grundlos.

    Gruß
    Ralf

  • Hallo Karsten,

    Zitat von Karsten


    Es gibt eben die Gefahr, dass ich mich, wenn ich bewusst kleine Mengen Alkohol konsumiere, einem Risiko aussetze.

    Dann noch mal die direkte Frage: warum die Diskussion über
    Essig und nicht die Diskussion über Roggenbrot oder Apfelsaft ?
    Das kann ich nicht verstehen !

    Insbesondere fände ich es gut, wenn mal auf andere
    Lebensmittel mit erheblichem Risiko-Potential hingewiesen
    würde:

    So hat ein großer Discounter vor wenigen Wochen eine Reihe
    von Desserts auf den Markt gebracht, die alle erhebliche Mengen
    Alkohol enthalten.
    Der Hinweis darauf aber nur auf der Zutatenliste an
    letzter Stelle.

    Ebenso findet sich Alkohol in nicht unerheblicher Menge in
    einigen Eissorten, wo es vom Geruch (weil kalt) und Geschmack
    (süß-fruchtig) zunächst gar nicht auffällt.

    LG
    Ralf

  • Hallo Elchtreiber

    Zitat

    Dann noch mal die direkte Frage: warum die Diskussion über
    Essig und nicht die Diskussion über Roggenbrot oder Apfelsaft ?
    Das kann ich nicht verstehen !

    Hier habe ich noch ein paar Links zu dem Thema Apfelsaft.

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic14309.html

    und hier nochmals Essig!
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic7500.html
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic20650.html

    es gibt noch viel mehr in diesem Bereich . Schon alles gelesen?
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…rum26-0-50.html
    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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