Sexleben mit nem SUFFI????

  • Hallo Karl,
    Das "zerlegen" hilft mir schon. Und zwar deshalb, weil ich spüre, dass da etwas innerhalb der Sexualität war was mit Macht/Ohnmacht zu tun hat. Und was ich spürte ist ein bei mir dadurch wackelndes Vertrauen welches ich zuvor nicht gekannt hatte. Und ich gehe davon aus, dass dieses "wackeln" nichts mit den leichten SM-Zügen zu tun hatte sondern damit dass ich spürte dass es hier um "machtvolles" gehen sollte.

    Irgendwie hatte ich - so jetzt nach dem Ende und mehr Informationen - das Gefühl dass diese Unfruchtbarkeit, die Problematik mit Menschen umzugehen und auch keine Gefühle geäußert werden konnten durch Sexualität ausgelebt wurden. Ich weiß nicht so genau, wie ich das beschreiben soll. Ich spürte nicht nur das Machtverlangen sondern bilde mir ein dass er mir dadurch etwas geben wollte - aber nicht verstehen konnte, was ich wirklich hätte gebraucht.

    SM, Fesselspiele ect. finde ich nicht schlimm, wenn beide Partner aufeinander zählen können, wenn Vertrauen zugegen ist und man sich vortastet - ohne dass einer der Partner verletzt wird; sei es körperlich oder seelisch. Ich selber konnte auch klar sagen "ja" oder "nein" und es war immer eine Sache von zweien.

    Normal wäre für mich des Leben von Sexualität und Lust - Unnormal wäre für mich die persönliche Stärke daraus zu beziehen sich zu versuchen über dei Sexualität zu definieren. Und genau dieser Eindruck ist bei mir - nachträglich - entstanden.

    Für mich ist es wichtig, mich zu begreifen oder auch für mich irgendwann mal sagen zu können, ob dieses Feeling richtig war. Auch deshalb um nicht wieder in Machtspiele zu geraten die über den Sex ausgetragen werden. Denn wenn ich ehrlich zu mir bin, dann muss ich sagen, auch ich habe die Sexualität (die bei uns früher mal super war) genutzt um eine vermeintliche Bindung zu erreichen.

    Diese Veränderung - Steigerung der exotischen Wünsche - dennoch aber wohl Abfall der Potenz fällt mir erst rückwirkend zum Ende der Bezeihung auf. Also zu dem Zeitpunkt, als wir es nochmals "versuchen" wollten. Und irgendwie hatte ich so das Gefühl, am Anfang wollte er Macht spüren und beweisen - ich hatte auch kein Problem damit - und je weiter ich mich entfernte, desto schwerer wurde es für ihn sich als Mann bestätigen zu können.

    Ich hoffe es kommt jetzt nicht wirr rüber, ich will nicht in die Thematik Sexsucht abdriften sondern habe einfach das Gefühl, als wären Probleme oder innere Wünsche verändert worden. So, als wäre über die Sexualität manches ausgelebt worden, was er nicht in Worte packen konnte. Ich spürte wohl "irgendwas" in den Zeiten, aber nicht so dass ich es definieren konnte. Einfach ein Gefühl, dass nicht dazugehört zu Sex in Freuden mit einem geliebten Partner.

    Sein Absturz ging rasend schnell, dennoch habe ich innerhalb meiner Trennung von ihm noch den einen oder anderen "Rückfall" erlebt und da meinte ich, dass organisch oder kopftechnisch er sich beweisen wollte, es aber einfach nicht klappen wollte.

    Dieses nicht klappen war zu einem Zeitpunkt, wo ich selber merkte ich bin weit weg von ihm - viel zu weit für das, was geschah. Wohl stellen sich mir auch deshalb diese Fragen.

    Ich spüre einfach auch für mich dass ich auch im Bereich Sexualität nun an meine Abgrenzungen komme. Das meine Sexualität einher geht mit meinem Wunsch nach Trennung. Oft hatte ich mich in der Anfangszeit nach ihm, seiner Nähe, auch der Sexualität gesehnt, die bis kurz vor Schluß schön war. Dennoch hatte ich das Gefühl er stünde unter Erfolgsdruck und seine Wünsche würden zunehmend nicht nur extremer, sondern auch egoistischer werden. Ich hatte zu einem gewissen Zeitpunkt den Eindruck, ich als Person spiele keine Rolle mehr sondern nur noch seine emporgesteigerten neuen Experimente.

    Das war dann auch für mich der Zeitpunkt zu sagen "no" weil ich kein Vertrauen mehr empfand. Wenn ich liebe und vertraue bin ich zu Experimenten bereit, da aber das Vertrauen bereits weg war erfolgte da dann eine klare Abgrenzung.

    Dennoch denke ich oft an die Empfindungen und Gedanken die ich hatte als ich den Eindruck hatte es verändert sich etwas. Vielleicht genau das Gefühl, der Körper ist benebelt es muss mehr, anders, exotischer und experimenteller vielleicht auch mächtiger werden.

    Ich weiß, ist alles etwas wirr, was ich schreibe, aber so ganz einfach fällt es mir nicht, diese wirren Gefühle in passende Worte zu packen.

    Lieben Gruß von Dagmar

    **Die Aussage von Diandara fand ich gut nachvollziehbar - mehr, damit der Pegel stimmt - anders damit es überhaupt noch gespürt wird - Steigerung ins Neue für den nächsten Kick***

  • Hallo Dagmar!

    Ich kann Dir nur sagen, dass meine Erfahrungen mit Deinen zum Teil auch übereinstimmen. Dass ich mehr und mehr das Gefühl hatte, dass es nicht mehr um mich als Person ging, dass Macht eine wichtige Komponente war (wenn ich die Initiative ergriff, hatte er oft keine Lust, als ob es ihm nur dann wirklich "was bringt", wenn er selber wollte, nicht wenn ich wollte.) - und Du hast ja in meinem Thread gelesen, wie "fremd" sein Sexualleben werden musste, damit er noch einen Kick kriegen kann...

    Und dass diese Entwicklung mit steigendem Alkoholkonsum einherging war ganz deutlich zu beobachten. Wie Diandra sagt, es verändert sich im Laufe der Sucht stark und irgendwann spielt alles nur noch in einer Scheinwelt, das kann ich 100% unterschreiben. Zum Teil hatte ich das Gefühl, gewisse Bereiche seines Lebens betrachtete mein Mann als ob er da in einem Computerspiel agiert, das nichts mehr mit der Realität zu tun hat. Irres Zeug, das er machte, wovon er aber das Gefühl hatte, es habe keinen Einfluss auf das "wahre Leben" und er könne es wie aus der Distanz beobachten. Echt schlimm...

    Ich hab Dir keine Antworten, Dagmar, bloss dass ich mir auch schon solche Fragen gestellt habe, weil ich auch so Beobachtungen gemacht habe. Aber ob wir da je Antworten drauf bekommen? Und ob wir sie brauchen?

  • Huhu, da möchte ich jetzt auch einmal meine Erfahrungen kurz schildern,
    Also, wenn eines überwiegend stimmte , dachte ich, dann war es unser Sexualleben..
    Er war mein erster Mann und der Sex hatte zunächst keine übergeordnete Rolle... Wir hatten beide Spaß..innerhalb der 21 Jahre und der beiden Kinder gab es mal Phasen mit viel, mal mit weniger Sex ..finde ich auch normal... Allerdings nahm es im Zuge seiner mir immer bewußter werden Alkoholsucht eine immer größere Rolle ein.. Ich muss gestehen, dass ich manchesmal mit ihm geschlafen habe, weil ich Angst hatte, dass er, wenn ich es nicht tue trinkt...Es war auch so, dass er wenn er keinen Sex bekam, den gesamten nächsten tag unausstehlich war...und ich suchte die Schuld bei mir.. Es war auch nie möglich einfach mal zu kuscheln.. für ihn mußte es immer im Sex enden..
    Innerhalb seiner ersten Therapie ist er (er war ja beide Male hier vor Ort) munter in die Stadt zum Sexkino gelaufen(Hat keiner mitgekriegt)
    Ich denke, dass es bei meinem Noch auch stark in die Richtung Sexsucht geht... er kann nichts einfach genießen.. alles was ihm gute Gefühle macht, wird gnadenlos durchexerziert.. Kiffen, Saufen, Sex, manchmal auch Pillen.....
    Natürlich hatte er wenn er stark betrunken war auch Erektionsprobleme, aber diese Nächte waren dann furchtbar..weil er endlos weitermachen wollte..bis der Alk ihn dann dahinraffte oder ich ihn schroff abwies..
    Heuit denke ich auch, was ist das denn ?? Wie konnte ich das nur mit mir machen lassen???
    Ich weiß nur eins....so NIE wieder....
    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Ja liebe Tihaso,
    genau so läuft das Spiel - so erscheint es mir. Was am Anfang mal o.k. schien war es vielleicht nicht, das möchte ich auch gar nicht mehr groß durchleuchten. Aber irgendwie hat sich wie der Suchtverlauf auch die Sexualität geändert.

    Das Kuscheln und das was ich als Zuneigung empfand schlich sich langsam fort. Dieses liebevolle im Arm halten, wich und einfach das, was als Gefühl impliziert werden konnte.

    Und ich sehe für uns Co hierin eine ganz große Gefahr. Wir wollen "ihn" nicht verlieren und sind dann auch bereit und deshalb tiefer auf seine Wünsche einzulassen, als wir es real täten. Ich selber bin ein paar Mal an die Grenzen dessen gestossen, was ich heute nicht mehr täte. Ich habe mich quasi unter Druck setzen lassen.

    Es ging in soweit gut, weil ich damit klar kam und weder Moral noch meine eigenen Grundlinien verlassen habe. Aber: das wären die nächsten Schritte gewesen, die gekommen werden, das spüre ich mehr als deutlich!

    Genau dieses Gefühl wovon Du schreibst - eine Art Höchstleistung, die bitte belohnt werden muss. Wenn es dann nicht so klappt mit der Standfestigkeit dann muss es erzwungen werden. Nicht wie in normalen Paarbeziehungen wo dann einfach liebevoll gekuschelt wird. Alles ein "ich muss beweisen dass ich ein toller Hecht bin".

    Irgendwann sagte ich zu meinem Sex: "Ich kann Deinen Satz nicht mehr hören - machen wir Sex - ich liebe jemanden, bin gerne mit ihm zusammen und eventuell führt das dann zu Sex - aber auf jetzt, eine Runde Sex, dass steht für mich für einen kalten Vorgang wie "jetzt wird abgewaschen".

    Ich glaube Tihaso, so etwas mit sich machen zu lassen ist deshalb normal weil die Veränderungen schleichend waren. Ein Aufwachen also ganz schwer ist, bzw. es wohl so läuft wie bei mir, dass es ganz schwer in Worte zu fassen ist und noch schwerer zu begreifen ist. Wenn dann aber dieses "Hallo wach" Element kommt, dann geht es schnell.

    Genau dieses NIE WIEDER kommt dann nämlich automatisch ans Tageslicht. Mit jedem Ding, das ich nun besser begreife wird der Abstand größer und das Bewußtsein, dass das so gar nicht das ist was ich normalerweise lebe.

    Und ein Gefühl wird in mir ganz stark: ich selber kann für mich in Zukunft wählen. Ein Suchtkranker ist evtl. gezwungen diesen Kick nach mehr und Selbstbestätigung weiterhin zu erarbeiten. Es wird immer eine Art Wettkampf sein sich als der Beste darzustellen. Eine Stresssituation ohne Ende und garantiert alles andere als ein schönes Ventil. Um nichts in der Welt wollte ich seine nächste Partnerin sein!

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    meine Frau hatte in meinem Hirn oft einen mit im Bet, meinen Nebenbuhler aus der Flasche. Wir haben beide gesoffen und hatten trotzdem wunderschöne unvergeßliche Erlebnisse, d. h., wenn ich auch noch einen neben mir hatte, waren wir ja schon ne ganze Gruppe, ein Rudel. Ein Paar sind ja zwei, irgendwann sind wir zusammen kommen, da paßte es, irgendwann nicht mehr, wir haben irgendwann aufgehört es passend zu machen, da waren wir kein Paar mehr. Was da für Hirnis mit mir im Bett waren spielt heute keine Rolle. Meiner Frau kann ich nicht ins Hirn langen, mir schon.

    Im Prinzip heißt das doch, süchtig, einen in der Birne, Sexualleben kaputt. Ich finde daß insofern interessant zu betrachten, weil einige Mitglieder sagen, daß der Co-Abhängige ein stoffloser Süchtiger ist, also nichts in, nur etwas an der Birne hat, somit recht wenig zu einem intakten Sexualleben beisteuern kann = 2x krank, 2x ohne Funktion.
    Uns Kerlen fehlt immer 1cm, wenn der jetzt dran gezaubert würde, wäre dann etwas anders? Ich habe erst neulich entdeckt, daß ich außer einem kleinen Pillemann noch ganz andere Dinge besitze, die hatte ich schon immer, nur kam ich da nicht dran, meine Arme waren zu kurz, mein Kopf zu, schön wenn andere sich dorthin langen können, mit 20, 30 oder 40, ich brauchte länger um mir ins Hirn zu langen.

    So, jetzt feile was an meiner Sprungtechnik, weil die weniger was mit meiner Standhaftigkeit zu tun hat, sondern mehr mit meiner Beweglichkeit im Kopf. Wenn jemand mit Suppiman den dreifachen Krohnleuchtersprung mit Klappstuhlbindung wagt und Spaß daran hat ist das doch super, Flugzeugpaarungen sind auch im Kommen, ohne Pilot, da geht es ganz schön ab.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • dass Du Deine Sprungtechnik übst :)

    Wobei Du, so denke ich, einiges bestätigst von dem was mein Gefühl war.

    Ohne Funktion - oder mit eigenartig ausgerichteter Funktion - egal, wie man es nennt, ich denke mal, das kann gehörig ins Auge gehen. Mir war das aufgefallen, als mein Ex ein paar Wünsche avisierte, die er früher nicht an mich herangetragen hätte. Ich selber hätte mich fast von mir und meinem eigenen "Wollen oder Nichtwollen" entfernt.

    Da erst - und das war ganz zum Schluß - kam mir das Gefühl dass da irgenwo irgendwas ganz anderes läuft als Liebe, Zuneigung mit dem Höhepunkt Erotik. Wie Du sagst: "Der Moment wo es nicht mehr passt".

    Mich erschreckt es einfach Karl, wenn ich mir überlege, wie weit man sich von sich selber entfernen kann oder könnte nur um eine falsche Liebe zu halten. Mich erschreckt es, dass ein Süchtiger so verändert sein kann und immer mehr den Kick durch immer extremere Spiele sucht. Mich erschreckt die gegenseitige Wirkung, die dadurch erzielt werden kann und die Folgen. Die könnten nämlich ohne weiteres sein, dass jemand nun selber nicht mehr mit sich klar kommt.

    Und ehrlich gesagt, am meisten erschreckt mich derzeit, dass mein Ex noch immer versucht in körperlichen Kontakt mit mir zu kommen obwohl ich sogar das "in den Arm nehmen" (welches als Hilfsmittel dienen soll) ablehne. Es passt nicht mehr - das aber kommt bei ihm nicht an - klar, kann er vermutlich nicht mehr real erfassen .... aber ich habe einfach das Gefühl er ist gar nicht mehr in dieser Welt ... nun auch logisch, er hat sich ja seine eigene gezimmert.

    Es macht mich etwas traurig, was aus Erotik werden kann. Für mich war sie immer die Verfeinerung von empfundenen Gefühlen - quasi die Krönung einer Beziehung. Eine Sache, in der auch experimentiert werden darf. Speziell in langjährigen Beziehungen gewinnt man ja Vertrauen und Offenheit, entdeckt Vorlieben und nähert sich "eigentlich" einander an. Aber genau hier hatte ich zeitgleich mit seinem Abstieg und meinem Verlassen das Gefühl nun ist auch dieser Bereich bei ihm total aus der Waage geraten - und ich bekam Angst mit mitreißen zu lassen.

    Ich denke eine verdammte Gefahr, die da auf mich lauerte und noch lauert, denn noch lebe ich hier, er hat seine früheren Morallinien verlassen und sein Versuch Druck auszuüben bzw. mit allen Mitteln seine Ziele zu erreichen sind vielseitig.

    Ich gehe davon aus, über den klaren Willen meine Entscheidungen zu treffen und zu verantworten, ich bin mir aber keinesfalls sicher, ob sich nicht früher oder später Gewalt in seine Forderungen einmischt.....

    Vielleicht ist dieser, jetzt für mich offen gewordene, Gedanke der Grund warum mir das Beschreiben so schwer fiel....

    Wer weiß, ich lerne auch noch über mich.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ihr Lieben !

    Obwohl ich die Überschrift für dieses topic nicht so mag, von mir an dieser Stelle auch noch mal einen Kommentar (habe mich auf den Anfangsseiten dazu ja auch schon geäußert)

    Wir müssen uns nicht darüber unterhalten, dass sich Alkoholkonsum auf das Sexualverhalten auswirkt. Sicher ist das auch bei jedem Alkoholkranken anders.

    Mein Ex hat regelmäßig so viel getrunken, dass GV gar nicht mehr stattfand. Nicht nur das er immer einschlief oder müde und fertig war auch hat er mich in keinster Weise anders berührt als harmloses kuscheln. Vielleicht auch deswegen, weil er wußte das nichts mehr funktioniert. Gewissermaßen aus Angst zu "versagen" einfach gleich seingelassen.

    Wie ich schon sagte ist mir S** in einer Beziehung schon wichtig und abgesehen davon, dass er nicht stattfand hat es mir weh getan , dass ich als Nymphomanin dargestellt wurde, wenn ich das Thema mal angesprochen habe. :shock:

    Das andere Extrem kenne ich auch. Ich habe im Bekanntenkreis einen Mann, der meiner Meinung nach auch ein Alkoholproblem hat und eher auf "schrägere" Dinge steht. Ich denke, genau wie er sich von Alkohol den "Kick" holen möchte, will er das auch in anderen Bereichen.

    Wie auch immer ein für beide Partner befriedigendes und schönes Sexualleben ist mit einem Alkoholiker NICHT möglich. Es sollte ja beim S** für beide Seiten schön sein und Spaß machen und einem Alkoholiker ist das ganz egal. Es geht nur noch um ihn und seine Bedürfnisse, egal ob nun "schräger" S*** oder gar keiner.

    Ich habe mich übrigens damals abgegrenzt um nicht in der Co-Schraube unterzugehen. Als Co bekommt man ja hier geraten auf sich und seine Bedürfnisse zu achten, also habe ich mir auch DAS woanders geholt.
    Lustigerweise hatte ich zu keiner Zeit ein schlechtes Gewissen, da er ja "Freundin Flasche" hatte..


    Grüße Eure Emma

    In every heart, there ist room - A sanctuary safe and strong
    To heal the wounds of lovers past - Until a new one comes along

    (Billy Joel)

  • Zitat von Sabine M

    Ich denke auch, dass unsere alkoholabhängigkeit zwar diverse diesbzgl. Probleme verstärken kann (aber nicht unbedingt muss) - dass aber der eigentliche Grund ganz einfach in der Parnerschaft selbst zu suchen ist. Ich bin übrigens die Alki und ganz gegen alle Klischees ist es mein nicht trinkender Mann, der kaum mehr Lust auf S.. hat, was mich die letzten Jahr sehr belastete.

    Hallo,

    ich möchte mich mal hier Sabines Worten anschließen, nur das ich nicht in einer SM-Beziehung lebte. Auch Nicht-Alkie-Männer können sich so verhalten, kein Interesse an S* haben und auch nicht an kuscheln.

    Und sorry, "schräges" Sexualverhalten kann auch schon vorher so "drin" gewesen sein, Alkohol könnte das allerdings verstärken, das kann ich mir durchaus vorstellen.
    Die Veranlagung zu gewissen Verhaltensweisen werden schon früh angelegt, da trinkt man normalerweise noch gar keinen Alk.
    Und die S*-Vorstellungen von Männern und Frauen unterscheiden sich ja sowieso etwas, würde ich mal sagen. :wink:

    Alles dem Alk in die Schuhe zu schieben finde ich persönlich etwas zu einfach. Sicher verändern wir uns immer mehr, auch unser Wesen, das stimmt schon, aber nicht komplett, jedenfalls war es bei mir nicht so. Die Gefühle sind halt immer irgendwie betäubt, aber schon noch vorhanden. Ich würde sagen, Alkohol schränkt die Liebesfähigkeit stark ein, aber vernichtet sie nicht völlig. Darum vielleicht eine Suche nach dem immer größeren Kick, um sich selbst noch irgendwie spüren zu können ?

    Bei mir war das allerdings nicht der Fall, mich hat das alles nicht mehr besonders interessiert, Saufen war mir wichtiger, darum drehten sich am Ende alle meine Gedanken. Der Rest… nice to have… aber im Grunde egal. So wie einem alles immer egaler wird, nicht nur S*
    Und daraus entstehen doch dann auch die ganzen partnerschaftlichen Probleme, die dann auch entsprechende Auswirkungen zeigen.
    Und sicher hat Alk auch entsprechende körperliche Auswirkungen, die bei Männern halt einfach mehr auffallen :wink: aber dat is ja nu nix Neues, das Alk auf Dauer am Ende impotent macht. Erektionsstörungen sind halt ne Vorstufe davon.

    LG
    Lilly

  • Interessant Eure Meinungen zu hören. Wobei ich einfach für mich selber sagen muss, die Veränderungen die ich an ihm entdecke sind ekelhaft, maschinenhaft und es widert mich an. Ich bin soweit, dass ich das einfach vom Alkohol trenne und sage ich finde diesen Menschen mit diesen Aktionen grässlich (egal, warum der jetzt so ist) - ich will das nicht um mich haben.

    Die Frage waren für mich nicht die Praktiken, sondern ein Unverständniss dass innerhalb von kurzer Zeit ganz viel, ganz radikal anders wird. Eigentlich schneller als ich selber Veränderungen kenne. Nun gut, aber da zeigt sich ja auch wieder das wir uns unterschiedlich entwickeln, mein ex und ich - und zwar in entgegengesetzte Richtungen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Tja, da ich nunmal mein Mundwerk im Herzen trage konnte ich es mir nicht verkneifen meinen Ex-Lover mit dem Thema zu konfrontieren als er wieder versuchte mir körperlich näher zu kommen und seinen Hormonspiegel zu entlasten.

    Meine Aussage, dass wohl seine Empfindsamkeit und Reaktion des Körpers durch den Alkoholverzehr gelitten habe wies er weit von sich. Meine Aussage, dass der früher einmal schöne Erotikteil sich letztendlich als Ritt nach Texas ausdehnte schien ihm irgendwie nicht so gut bekommen zu sein. OB ich damit meine, dass er zu lange brauchen würde und mir der Sex mit ihm keinen Spass mehr gemacht habe?

    Musste ich leider bestätigen - Ich will Erotik ausleben mit einem Partner der auch ohne Alkohol Interesse hat, der spontan ist und sich auch lebt - sich und seine gefühlte Sexualität, Gefühle, Emotionen - ohne stimmulierende Drogen wie Alkohol.

    Was kam als Antwort - ich dachte ich bin auf dem Mond: "Probieren wir es morgen ohne Alkohol?".

    Hallo - das ist doch wohl der Witz schlechthin, als Spiegeltrinker wird es ihm wohl kaum ohne fachliche Hilfe gelingen ohne Alkohol zu sein - davon mal abgesehen ist das meilenweit vom Thema entfernt : einmal ohne Alk und alles ist o.k. scheint er zu meinen.

    Hinzu kommt die Beziehung ist beendet, er hat eine Gesellschaftstrinkerin und vermutlich auch hier und da seinem Hormonspiegel entgegen kommt. Trotz meiner Aussage, dass Erotik mit ihm keinen Spass gemacht hatte und ich keinerlei Fortsetzung wünsche wollte er wieder einen Versuch starten. Ja aber hallo - es scheint keinen eigenen Stolz mehr zu geben - oder ist sein Narzismus so verletzt, dass "er es sich beweisen" möchte.

    Ich kann nur sagen, dass ich das recht erbärmlich finde, wie er mit seiner jetzigen Beziehung oder was auch immer das sein soll umgeht. Die wird ja betrogen, beschissen und belogen wie es nur geht. Nun gut, seine Sache und sein Problem, wie er irgendwann aus diesen Nummern wieder rauskommt.

    Ich würde hoffen, dass nun nach meiner überdeutlichen Absage das Thema vom Tisch ist. Befürchte aber fast, er wird noch weiterhin seine Muster und Versuche abziehen, mir das Gegenteil zu bweisen bzw. beweisen zu wollen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Drei Monate sind nun seit diesem, meinem letzen, Beitrag zu diesem Thema vergangen und die Situation hatte sich extrem zugespitzt.

    Obwohl unsere Beziehung beendet war und bereits die Nachfolgerin "begattet" worden war so wurden die sexuellen Übergriffe immer häufiger und heftiger. Sinnlos war es ihn darauf anzusprechen - ebenso sinnlos wie klar zu sagen "nein". Am Ende half nicht einmal mehr die Schlafzimmertüre abzuschließen... ein überdeutliches "Nein" wurde icht registriert.

    Ich vermute durch die Enthemmung mittels Alkohol war er ähnlicher einem Tier als einem denkenden Menschen,(sorry, dafür, dass ich hier eventuell ein Feindbild schaffe, aber dieser eine (!) Mensch hat sich so verhalten) seinen Hormonen Abhilfe verschaffen wollen.

    In den Jahren zuvor war ich schon äußerst genervt durch beständige Pornofilme, die nachts heruntergeladen und betrachtet worden waren. Vor einigen Jahren wurde mir eine heimliche Webcam ins gemeinsame Schlafzimmer versteckt eingebaut (den Vorgang hatte ich jedoch erfolgreich verdrängt).

    Ich habe den Eindruck, dass durch den Alkohol alle Hemmschwellen fallen und quasi alle heimlichen Wünsche umgesetzt werden. Dazu gehören auch Clubbesuche, die eher einem seelenlosen Verkehr ähneln als Dingen mit Gefühl und Bestand.

    Ich denke, es ist sein Lebensstil - welcher sich mit meinem nicht ergänzen lässt, weil ich andere Grundfundamente besitze. Aber es zeigt einfach, dass bei manchen Personen eine gewisse Haltlosigkeit sich in alle Extreme ausbreiten kann.

    Ich für mich muss sagen, dass Alkoholismus in einer Partnerschaft extrem belastend ist, kommen aber noch Nimmer-satte-sexuelle Exzesse hinzu, dann denke ich dürfte es für viele Frauen unerträglich werden.

    Umso weniger verständlich, dass Menschen wie ich es lange Zeit geschafft haben diese Dinge schön zusammen zu kehren und verschwinden zu lassen. Darüber spricht man/frau nicht .... Das ist nicht salonfähig.

    O.k. ich denke Frauen denken da so und so gefühlsorientierter als Männer und ich will weder einem Swingerclub noch einem Abenteuer einen gewissen Reiz in mancherlei Augen nehmen. Aber das exzessive, was sich in seinem Fall damit verband, brächte mir auch eine gesundheitliche Gefahr..... Wäre das schon ausgebrochen, als unsere Beziehung noch Bestand hatte (wovon nicht auszugehen ist) dann hätte mich das nicht nur Kopf und Kragen sondern auch meine körperliche Unversehrtheit kosten können.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo liebe Dagmar,

    ich denke, gewisse Verhaltensweisen können sich durch Alkohol verstärken, aber dazu müssten sie schon grundsätzlich in einem sein oder eine gewisse Tendenz dazu vorhanden.

    Ich denke, hier sind eine Menge Alkoholiker, die nie ihre Frau betrogen, auch nicht unter Alkoholeinfluss.
    Und ich tat das auch nie während meiner 16 jährigen Beziehung, in denen ich die größte Zeit alkoholabhängig war. Gelegenheiten hätte es aber weiß-Gott genug gegeben...

    Alkohol setzt sicher die Hemmschwelle herunter, aber das kann auch in ganz anderen Bereichen stattfinden. Nicht jeder Alkie geht fremd, das will ich damit nur sagen, man darf solche Dinge keinesfalls verallgemeinern.
    Sowas schürt außerden nur Feindbilder...

    Meine Meinung....

    LG
    Lilly

  • Deshalb hatte ich auch geschrieben Lilly, dieser eine (!) Ich war ja nun 8 Jahre mit ihm zusammen und ich denke nicht, dass er so ein Verhalten schon immer an den Tag gelegt hätte. Co-Abhängigkeit hin, Co-Abhängigkeit her, ich habe ja nicht immer die Augen verschlossen.

    Aber genau das will ich damit sagen - auch etwas als Info an Crevette - dass manche Menschen, wenige ganz sicher, sich selber komplett verlieren. Ich hatte mich immer gewundert, warum ich nicht schlafen kann, trotz Einschlafhilfe. Das hat sich erst gegeben, als ich überhaupt nicht mehr im alten Haus war. Also auch nicht um Kleidung abzuholen - nur eine kurze halbe Stunde, aber vermutlich kommen da wieder die hilflosen Versuche eines "Neins" zum Tragen.

    Hier sehe ich auch die Differenz zwischen einem Alkoholiker, der noch über einen Hinterkopf verfügt, und über einer Person, die abdriftet. Die einfach den Kick nicht mehr bekommt. Ich glaube Lilly, die wenigsten Alkoholiker gehen fremd, aber ich denke, wer Anzeichen verspürt, die ich in den vergangenen Jahren unter den Teppich der Scham kehrte, der setzt sich einer großen Gefahr aus.

    Mir fiel das Posting auch nicht leicht, aber ich denke manch eine Frau wird wie ich diese Geschehnisse lieber wegkehren als zu bearbeiten. Hieraus ergibt sich eine ganz imense Gefahrenzone.

    Lieben Gruß von Dagmar

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