Rückkehr sinnvoll?Lieben Dank für Antworten

  • Hallo Sonnenschein. Gefühls-Chaos bei dir ja? Ich habe deine Geschichte sorgsam gelesen. Es gibt ein paar Dinge, die bei dir/euch positiv sind
    , im Gegensatz zu den anderen Geschichten hier von Angehörigen (mich eingeschlossen). Einmal ist mir aufgefallen, daß dein Freund (Ex-Freund) schon darüber spricht. Super. Von sich aus, meine ich. Dazu kommt, daß er zur Therapie geht. Da bist du ja Lichtjahre weiter!! Dann geht es also primär um deine Angst, um dein Vertrauen (übrigens, kommst du mir stark vor, eher nicht mit-abhängig, sondern liebend, aber noch verständig). Was denkst du, könnte nicht Zeit euch helfen? Laß ihn doch zunächst einmal los. Wenn er ein paar Schritte weiter ist, dann könnt ihr doch gemeinsam überlegen, ob ihr euch zueinander hingezogen fühlt. Ich könntet drüber reden, wie ihr euch eine Beziehung vorstellt. Ich würde dir raten, mit ihm zu reden und euch beiden die Zeit zu geben. Macht doch aus, daß ihr aufeinander wartet ein paar Monate! Und ich würde dir raten, Beziehung kann man versuchen, aber zunächst keine gemeinsame Wohnung. Und versuche, zu verzeihen und zu vertrauen dann. Alles im Leben hat seine Zeit, auch übermäßiger Alkoholkonsum kann seine "Zeit gehabt haben". Es kann auch gut gehen. Hab Vertrauen dann und versuche bewußt, zu verzeihen. Aber gib euch Zeit! Keiner kann dir sagen, was in deinem Leben richtig oder falsch ist, ich rate dir nur, was ich für richtig halten würde. Ich hoffe, du verstehst. lg Kaddip

  • Meine letzten 2,5 Jahre war ich nicht fair zu mir und auch nicht zu anderen Menschen, die mich gern haben. Ich habe alle meine Kraft und Liebe in einen Kampf gegen Alkohol gesteckt und leider verloren. Wir hatten nach einem Jahr Beziehung eine gemeinsame Wohnung, ich glaubte, daß er dann aufhören muss, denn dann bin ich ja da und er ist nicht mehr alleine. Natürlich ein Trugschluß.

    Ich habe einen Mann verloren, den ich sehr liebe, der leider zwei Gesichter hat, einerseits das Tolle, von dem intelligentesten und integersten Mann, den ich kenne, das zweite Gesicht hat kleine Pupillen, kann nicht richtig sprechen, ist voll von Angst und Verzweiflung und Depression und steht unter starkem Alkoholeinfluß. Er ist suchtkrank und ich habe ihn nicht deshalb verlassen, sondern weil er nichts dagegen unternommen hat, nicht mit mir zusammen, nicht alleine, sich nicht anspornen ließ durch Liebe, durch Streit, Drohungen, Verständnis, Hilfe, Predigten, schlicht und ergreifend durch nichts. Jetzt sitze ich hier in meiner Wohnung, habe auf meinen Kopf gehört, statt auf mein Herz, habe ihn rausgeworfen und mich vorher fast 4 Wochen bei den Eltern versteckt, verkrochen, feige gewesen, abgehauen. Alle seine Sachen hier.
    Ich bin vermutlich irgendwann mit abhängig geworden, aber von ihm. Ich hatte geglaubt, er könne der Mann sein, der mich vor der Banalität retten kann, in dem ich Erfüllung finde. Hätte er auch, hätte er nicht getrunken. Hat er aber. So war es sehr oft ein Alptraum, wieder hoffen, Hoffnung wieder begraben, immer ein Auf und Ab. Er trinkt nicht jeden Tag, aber ca. alle 8 Tage und dann exzessiv. Depressiv, alleine. Jetzt habe ich ihn verlassen. Beziehungsweise, er hat mich getauscht. Ich stellte ihn letztlich dann doch vor die Wahl, Alkohol oder ich. Und er wählte nicht mich. Natürlich sagt er jetzt, ich hätte ihn verlassen, aber genaugenommen stimmt das nicht. Zwischendurch hatten wir eine tolle Zeit, bis zu drei/vier Wochen hat er mal geschafft, nicht zu trinken. Auch mal ein Abend, wo er ein Glas Wein und weiter nichts trinken konnte. Aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich immer wissen müssen, daß es so endet. Ich glaubte, wenn ich ihn nur genug liebe, nett genug bin, könnte ich ihn heilen. Erst eine Selbsthilfegruppe und dieses Forum hier mussten mir die Augen öffnen, daß er sich selbst helfen kann, wenn er nur will, alles andere chancenlos ist.

    Jetzt sitze ich hier und fühle mich benutzt, weggeworfen, auch als Versager. Ich weiß, der Schmerz wird nachlassen, frage mich nur wann. Ich denke immer an einen Satz: Es gibt keinen Ersatz für die Wahrheit!

    Also höre ich auf, mich zu belügen. Ich habe auch schon daran gedacht, daß es den Menschen, den ich liebe, gar nicht gibt, denn ich liebe ja nur die nüchterne Seite. Und wenn ich ihn in der Gesamtheit betrachte,..naja...

    Aber meine Geschichte ist anders als deine. Er war zu nichts! bereit. Hat immer nur beteuert, er kann selbst aufhören, immer für begrenzte Zeit (3 Monate, 6 Monate). Er hat aber nie begriffen, daß Alkohol ihn so weit gebracht hatte, daß er lügt, versteckt, Angst hat, Depressionen hat. Er wollte seinen Freund Alkohol nie ganz aufgeben und nie für immer. Und schon gar nicht in einer Therapie die Augen geöffnet bekommmen. Er hat sogar immer geglaubt, er weiß schon alles. Dabei weiß er gar nichts darüber. Er hat immer versucht, seine Umwelt an sein Suchtproblem anzupassen, nicht das Problem anzugehen.

  • Ja, der Dämon kommt wieder. Erst Verhaltensrückfall, dann Trinkrückfall. Das kennen wir zu gut stimmts ?
    Das habe ich begriffen, daher werde ich diesmal nicht wieder umfallen. Ich finde es richtig, daß man Verantwortung gegenüber anderen, seinem ganzen Umfeld, auch gegenüber möglicherweise zukünftigen Kindern, zeigt. Verantwortung für sein Verhalten möchte ich nicht mehr übernehmen, denn das ist grundfalsch. Er hat mich immer wieder dazu gebracht, aber das funktioniert nicht mehr. Genauso hat er ja auch mir gegenüber keine Verantwortung gezeigt. Was man immer wieder liest bei euch ist, daß eure Partner euch als Egoisten bezeichnet haben. War bei mir genauso und ist es immer noch. Es hat mir geholfen, es bei euch auch zu lesen, denn man fühlt sich schon schlecht gell? Was ich schlimm finde ist, daß auch die sozialen Kontakte so leiden. Wir haben uns hier in der Wohnung total isoliert.

  • Zitat

    Es tut so gut sich austauschen zu können, da man sich eigentlich nicht mehr traut, in seinem Umfeld mit diesem Thema anzufangen.


    Ja das stimmt schon, aber diese Leute haben auch recht. Wir dürfen nicht genauso beratungsresistent sein.

    Zitat

    Es ist so seltsam, man fragt sich immer, wie es sein, dass ausgerechnet man selbst so ein Pech hat. Um einen herum scheint es überwiegend recht harmonisch.


    Nein, glaube ich nicht, es gibt wahnsinnig viele alkoholkranke Menschen, und auch viele andere Probleme/Sorgen. Sehr viele Menschen reden nicht darüber, weil sie glauben oder gesagt bekommen (war bei mir auch so), sie sollen nicht "schlecht" über ihren Partner reden.

    Zitat

    Wie lange seid Ihr jetzt getrennt lebend?

    leider erst 4 Wochen, ich räume gerade seine Sachen in Umzugskartons und alles in sein eines Zimmer hier in meiner Wohnung. Ich habe noch viel vor mir. Ich schaue nach vorn und versuche, nicht mehr dauernd zu weinen, natürlich wird er mir sowieso alles, was ich tue, als Egoismus ankreiden, aber damit erpreßt er mich! nicht mehr.


    Zitat

    Mein Ex ist nicht der "typische" Trinker, wenn ich das mal so sagen darf.


    Meiner auch nicht. Kaum einer ist das. Wir hatten so glückliche Wochen ohne Alkohol, immer fing ich an, zu vertrauen, dann war es wieder aus. Ich zweifelte ständig an meinem Urteilsvermögen bezüglich Alkohol. Sehr oft war es dann aber auch überdeutlich. Ich habe ein Tagebuch darüber geschrieben, das tat gut und ich konnte nachlesen, wie oft ich schon in solchen Situationen war. Er hats verbrannt, als ich ihn einmal bat, es zu lesen. Ich hatte gehofft, er begreift doch noch. Aber er hat es nichtmal gelesen. Und wenn doch, hat es nichts gebracht.


    Zitat


    Warum hängen wir denn bloss so sehr an denen?

    Aus Liebe! Wir lieben diese Männer, weil wir wissen, wie sie sein könnten, wie sie wirklich sind, ohne Alkohol. Wir wollen helfen und begreifen nicht, warum sie nicht begreifen. Warum sie sich nicht bewegen. Warum sie nicht kapieren, daß Alkohol alles alles kaputt macht.

    Zitat

    Ist es die Angst, dass ein anderer nicht anders wäre oder irgendwann auch Macken zeigt, mit denen wir nicht umgehen können?


    Nein, ich glaube, ich bin mittlerweile sehr mackenresistent, aber ich möchte nicht mehr mit einem Alkoholiker zusammensein, alles aber das nicht. Ich hätte mir gewünscht, er hätte mich einfach wegen einer anderen Frau verlassen, nicht wegen paar Bier.

    Zitat

    Man kommt sich selbst so beknackt vor. Alle um einen herum erleben tolle Dinge und man selbst steckt mitten im Alk-Thema drin.

    Ach, auch nicht. Die sagen halt nix.
    Frage an einen Moderator: Wie hoch wird die Zahl der Alkoholiker in Deutschland denn geschätzt??
    Da hängen doch überall massenhaft Schicksale dran.

    Zitat

    Was bin ich froh, dass es dieses Forum hier gibt!


    Ich auch!

  • Hallo,

    ich habe mal gelesen in jeder 8. Familie gibt es einen Alkoholabhängigen. (wenn ich mich täusche bitte korrigieren). Die Dunkelziffer ist noch höher.
    Und da es ja eine Familienkrankheit ist und wenn man dann mal hochrechnet wie viele Personen dann betroffen sind. Puuuuh.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Ich habe mal irgendwo gelsen : Wir würden viel mehr wegwerfen, hätten wir nichts die Angst ein Anderer würde es aufheben !

    So geht es mir oft. Die, die meinen Freund gut kennen oder die die mich kennen, wissen um das Problem.

    Außenstehende halten ihn für einen Goldjungen, wo einfach alles stimmt. Er hat ein charmantes Wesen, sieht blendend aus und hat überall ein Entree, da er stundenlange Vorträge über seinen Beruf halten kann, wofür sich jeder interessiert. Deswegen fragen sich die Leute auch oft wo ich denn ein Problem habe. Die haben ja auch nicht mit ihm zusammen gelebt und kennen ihn nicht.

    Ich glaube im übrigen nicht, dass man mit jemandem eine Familie gründen soll, der mit sich nicht im reinen ist. Ob es Depressionen, Alkohol oder beides ist.
    Ich wünsche mir auch nichts mehr, weiß aber dass das mit meinem Freund nicht wird. Zur Zeit wenigstens nicht.

    Liebe Grüße an Dich.

    Emma

    In every heart, there ist room - A sanctuary safe and strong
    To heal the wounds of lovers past - Until a new one comes along

    (Billy Joel)

  • Zitat

    Kannst Du nicht einfach
    umziehen?


    Hm, es war schon meine (Miet-)wohnung. Er hatte das erste Jahr eine eigene und dann wollte ich die gemeinsame, ich Schaaf, hab ja gedacht, dann muss! er aufhören zu trinken, klar. Leute, macht das nicht. Ich habe nie bereut, daß ich mich für ihn entschieden habe, trotz aller Widrigkeiten damals, er ist ja noch immer verheiratet, hat einige Kinder...aber das war ok, das hätte ich wieder getan, weil ich ihn liebe (liebte?), naja..lassen wir diese Frage mal außen vor. Aber das Zusammenziehen habe ich so bereut. So so so bereut. Denn es hat nichts gebracht und nur Schwierigkeiten nach sich gezogen. Kein Rückzugsort für mich. Sehr schwere Trennung. Ich möchte hier erstmal wohnen bleiben, weil ich so irre viele Sachen habe, die schwer zu transportieren sind und weil ich mal zur Ruhe kommen mag. Ich habe schon alle seine Sachen aus der Küche in Kisten gepackt und alles aus dem Wohnzimmer. Ich packe alles in sein Zimmer und mach dann da die Tür zu. Ich hab körperliche Schmerzen beim Einpacken der Kisten, aber ich stehe es durch. Ich muss mich manchmal echt setzen und Luft holen. Wahnsinn, was das alles bewirken kann. Jetzt muss ich deshalb auch aufhören für heute mit Packen.

    Du schreibst, ihr wart ein halbes Jahr getrennt. Hmm. Das ist schon lange. Ich drücke dir die Daumen, daß Du ihm und dir jetzt Zeit geben kannst und schicke dir ganz viel Stärke!!!

  • @Schneggsche: Wie lieb, du machst dir Gedanken um die Satzstellung?? Ich glaube, das geht uns allen so, daß wir hier runtertippen im Affenzahn und daß der Kopf viel schneller diktiert, als wir schreiben können!! Außerdem lauert da schon wieder der Wunsch, fehlerlos zu sein. Wieso dürfen wir keine Fehler machen? :) Denk mal drüber nach. Du hast dir sicherlich auch nicht mehr erlaubt, schlechte Laune zu haben, weil er dann den Spieß sofort umgedreht hat und ER hatte dann schlechte Laune! oder?

    @Sonnenschein76: Ich verstehe deinen Wunsch, ihn zu sehen, würde aber Abstand auch für besser halten. Ist halt gefährlich, weil ja immer so wahnsinnig viele Emotionen, Wünsche, Liebe, Hoffnungen, Verantwortungsgefühle im Spiel sind!! Paß auf dich auf!

    Ich wüßte nicht, was ich ohne euch alle täte!
    Vermutlich nicht kapieren, immer weiter lieben, und ihn damit immer weiter in die Sucht treiben. Habt ihr dieses knapp 30minütige Video gesehen, was hier im Forum gepostet ist? Wahnsinn! Da wird ganz ganz deutlich, wie falsch sich auch liebende Freundinnen verhalten können und der alkoholabhängige Mann in dem Video hat quasi kaum eine Chance, mit diesem Umfeld aufzuhören, zu trinken. Irre. Das hat mich ganz schön fertig gemacht, das Video, aber ich bin trotzdem froh, daß ich es angesehen habe!

  • hallo!
    man nennt den suchtkranken nicht umsonst den mann mit den tausend masken. er hat für jede situation, die kommt eine parat, um in den co schuldgefühle aufkommen zu lassen. frag dich mal wieviel male er dir was versprochen hat und es ist nicht eingetreten. als ich noch gesoffen habe, war es bei mir genauso. ich könnte ein ganzes buch darüber schreiben, wie ich meine frau wieder auf meine seite bekam.
    lasse dich nicht einlullen und stehe zu dem, was du ihm sagst.
    machst du aber einen rückzieher, so hat er dich wieder da, wo du eigentlich nicht hin willst.
    Seine sauferei macht nicht nur ihn krank, sondern den partner gleich mit, ausser er zieht rechtzeitig die reissleine: der eine säuft ihn und der andere hat ihn im kopf. es dreht sich alles um den betroffenen, den man mit aller macht von der flasche bekommen will. wer aber lässt sich schon was wegnehmen.
    um von der krankheit loszukommen muss man kapitulieren können, alles andere bringt sonst nichts.
    lass du erst mal los von den gedanken ihn helfen zu wollen und mach dinge die du schon gerne mal machen wolltest.
    als meine frau nicht mehr auf meine masken hereinfiel und mich machen lies was ich wollte, ging es mir mit der zeit immer schlechter,
    wenn er es ehrlich mit sich meint, so macht er nägel mit köpfen und macht eine thera, da er allein nicht herauskommt aus dem sumpf der sucht. Will er das nicht,so ist das seine entscheidung, denn er ist für sich verantwortlich und nicht du, dann muss er eben noch weiter saufen, bis er bereit ist was zu machen. es ist seine entscheidung ob er sich umbringen will usw.
    er ist verantwortlich für sein leben, genauso wie du für deins bist.
    mein frau holte sich damal die kraft um dies alles aushalten zu können in einer SHG denn dort bekam sie den nötigen rückhalt dazu.
    ich kann dich verstehen, das es dir schwer fällt, das einzuhalten, denn dazu braucht man kraft und stärke um das alles ertragen zu können, aber glaube mir, anders als dir grenzen ihn gegenüber zu setzen und diese auch einzuhalten, kommst du nicht aus deiner co-abhängigkeit heraus. solange du aber immer wieder auf seine leeren verspechungen hereinfällst, wird euer leidensweg weiter so bleiben und sich noch verstärken.

    Wer ständig seine Daseinsberechtigung beweisen,
    durch Gutsein verdienen, es den anderen immer recht
    und alles richtig machen muss, wird sich selbst Fremd
    und weiß schließlich nicht mehr, wer er ist,
    was er braucht und was ihm schadet.
    Und das macht Krank !!!!!!!!!

    Es grüsst dich recht herzlich heinrich alk und co-alk

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo sonnenschein!
    Ich bin noch mit meiner frau zusammen, denn meine frau holte sich hilfe, als sie am ende ihrer möglichkeiten war. Sie dachte auch, sie könnte mir helfen, dabei verlängerte sie das leiden nur unnötig, denn mir ging es doch gut bei meiner sauferei (dachte ich). Erst als sie sich grenzen mir gegenüber setzte und loslies von den gedanken mir helfen zu müssen, änderte sich was bei mir. Es war doch so, dass mir was an unserer ehe lag. Erst soff ich noch mehr, weil ich dachte, jetzt ist sowieso alles egal aber dann bekann ich doch gedanken zu machen, was ich eigentlich wollte. So bekann ich auch mir hilfe zu holen und ging in eine SHG um dort mit anderen abhängigen über mein problem zu reden. Dort bekam ich gesagt, dass ich erst mal nur ein problem hätte und das wäre, das ich saufe. Ich wusste, das ich dafür erst mal aus meinem umfeld heraus musste und beantragte eine thera, die ich auch bekam. Nach meiner thera machte ich mich wieder in die gruppe, wo ich heute noch regelmässig hingehe. Ich weiss auch ganz genau was co-abhängigkeit ist und kann mich gut in dich hineinversetzten, aber es bringt dir und deinem freund nichts, wenn du dir ihm gegenüber keine grenzen setzt und diese nicht einhälst. Du musst loslassen können von gewissen dingen. Loslassen heisst nicht fallenlassen und leb wohl zu deinem spritkopf zu sagen, sondern dir vor augen halten, das bei dieser krankheit der betroffene sich nur selbst helfen kann. Das alles musst du aber aushalten können, denn für deine zufriedenheit bist du selbst verantwortlich und nicht dein freund. Alkoholismus ist eine familienkrankeit, denn der eine säuft ihn und der andere hat ihn im kopf. Dabei dreht sich alles um den betroffenen und man vergisst sich dabei. Dadurch verlängert sich die leidenszeit. Du hast dich doch nicht umsonst in ihn verliebt, denn eigentlich ist er doch ein prima kerl, wenn er nur nicht saufen würde. Ist es nicht so? ich weiss nicht, wie lange er schon ambulante therapie macht und weiss auch, das man nicht einfach den schalter herumlegen kann. Habe ich aber den festen willen, was für meine gesundheit zu tun, so muss ich bereit sein dies mit allen was auf mich zukommt anzunehmen, sonst eiere ich noch weiter herum.
    Mir sind so ausreden, ich kann dies und das nicht machen weil ich wegen dem und dem nicht kann, sind meist nur ausreden, denn was hatt man davon, wenn man erst richig im schlamassel drin ist und arbeit und alles den bach herunter geht. Solange dein freund vorm alk nicht kapituliert muss er eben noch so weitermachen.
    Ich habe meine erste thera 1989 gemacht und fünf jahre nichts gesoffen. Bin damals auch nicht in eine SHG gegangen weil ich der meinung war, das ich so was nicht brauche. Diese fünf jahre trocken bezeichne ich heute als die hölle auf erden, den da ich mich krampfhaft trocken hielt. Im jahre 2000 war die nächste angesagt und da lernte ich totale kapitulation gegenüber dem alk. Heute bin ich froh nicht mehr saufen zu müssen, aber um dahin zu kommen, das ich zufrieden wurde mit meinem leben bedurfte es viel arbeit an mir denn es waren viele steine aus dem wege zu räumen die sich während meiner saufzeit angesammelt hatten.
    Ich wünsche dir und deinem freund, das er es schafft vom alk wegzukommen, aber frage ihn mal was ihn daran hindert, trotz ambulante thera noch zusätzlich in eine SHG zu gehen. Du kannst auch in eine gehen und dir dort informationen holen, denn es ist was anderes sich mit betroffenen von angesicht zu angesicht auszutauschen.

    Es grüsst dich recht herzlich heinrich alk und co-alk

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo Sonnenschein76, hallo Schneggsche,

    ich bin wieder paar Tage geflohen. Aber: ich bin jetzt alleine in meiner Wohnung, aber ich war über Sylvester mit meiner besten Freundin weg und vielen anderen von ihren Freunden. Es war ok. Ich hab nur um Mitternacht halt geweint und mich sonst abgelenkt. Habt ihr auch das Gefühl, daß die Ablenkung auch nur Murks ist und daß das Leiden dann eben nachher sowieso kommt? Ich wünschte mir, es gäbe einen Therapeuten, der das einfach aus dem Kopf klopfen könnte. Seufz. Mir gehts leidlich, habe vorhin geputzt und geräumt, alle seine Sachen sind ja noch hier. Ich gucke sogar aus dem Fenster, ob er kommt, obwohl ich mir das ja vor meinem offiziellen Ich gar nicht wünsche. Unverbesserlich komme ich mir vor, inkonsequent. Ich muss mich absichtlich an die schlimmen Momente erinnern, sonst ertrage ich es nicht. Aber immer wieder habe ich Rückfälle, suche ihn mit meinen Gedanken, tröste ihn aus der Ferne, sage ihm, alles würde gut.....jetzt heul ich schon wieder, ich bin eine doofe Nuss. Eure Geschichten sind meiner so irre ähnlich. Die sms, die Masken, dieses Nicht-Loslassen-Können, die Liebe, die übergroß erscheint, dieses Hin und Her.

    Danke der Nachfrage Sonnenschein76. Ich denke, ich bin ok. Sollte ich Schulnoten vergeben, dann schwanke ich zwischen 3 und 6, ohne die 4 und 5 dazwischen zu touchieren.

    Ich drück euch und schicke euch Kraftpäckchen !

    Kaddip

  • Hallo ihr,

    euch auch ein Frohes Neues Jahr! Sorry, daß ich das vergaß. Ich setze wirklich viel Hoffnung in das Jahr 2008. Zum Beispiel, daß ich wieder ich werde. :)
    Mädels, überlegt mal, ihr habt auch Verantwortung für andere, z.B. für eure Freunde, eure Eltern, Kinder!!! etc.
    Ich habe auch gelogen, schon ein paar Mal. Vor allem, wenn meine Freundin fragte, wie es so läuft und ob er wieder trinkt oder seine Versprechen einhält. :( Gerade diese Freundin hat auch schlimme Erfahrungen mit dem Alkoholismus (in der Rolle der Tochter!). Ich schäme mich, daß ich sie angelogen habe. Sehr.


    Schlimm oder? Ich habe mir gedacht, daß ist fast so, wie Flaschen verstecken.

    Es hilft, sich eben nicht! isolieren zu lassen, von Freunden, Familienmitgliedern....ich denke, die Männer versuchen, uns zu isolieren, dann ist es leichter. Das ist bei dir Schneggsche ganz deutlich, laß das nicht zu!

    Ganz liebe Grüße
    Kaddip

  • Ja Schneggsche, da hast du recht. Ich finde auch, der Kontakt zum Papa ist wichtig, und du paßt ja auch auf, daß es nicht zu belastend wird für die Kleine. Mein Freund war auch immer ganz klasse, wenn die Kinder da waren und man konnte sich darauf verlassen, daß er dann nicht trinkt. Da war er in seiner Papa-Rolle.

  • Liebe Sonnenschein, liebes Schneegsche.

    Das stimmt, Mütter merken es durch die Telefonschnur. Hey Sonnenschein76, es heißt nicht, daß es immer schief geht. es kann auch gut gehen! Ich hätte an deiner Stelle auch Hoffnung, denn dein Freund setzt sich anders damit auseinander. Du bist natürlich dennoch immer in Gefahr. Du muss die Frage, ob du mit dem Risiko leben willst, für dich beantworten, denn die vollkommene Sicherheit hast du nicht. Aber hey, das hat keine! Auch nicht die Frauen, deren Männer noch nie getrunken haben!
    Du hast recht, du hast nichts verbrochen, du liebst und das ist nur natürlich.

  • Ach Schneggsche, wir sind zum zum Jahreswechsel vielleicht alle etwas weich und verwundbar....
    Bin mit meinem gestern beim Griechen gewesen und er hat mit mir sogar vorher um 1 Bier und 1 Ouzo "verhandelt"...
    Schlimm, aber ich wollte einfach bei ihm sein. Er war auch extrem lieb und fürsorglich...

    Es kommen auch wieder bessere Zeiten

    In every heart, there ist room - A sanctuary safe and strong
    To heal the wounds of lovers past - Until a new one comes along

    (Billy Joel)

  • Moinmoin,
    zum Thema Alkohol und Eskalation fällt mir ein, daß ich genau dadurch immer so lange nicht wußte, spinne ich, oder liegt er doch falsch. In dem Thread mit den "News" über Alkoholismus, wo das Video gepostet ist, redet man vom "funktionierenden Biertrinker". Da finde ich mich wieder. Mich haben mal Leute (auch ein Arzt) gefragt, was er denn trinkt. Und ich musste sagen, eigentlich "nur" Bier und Wein. Ganz selten, daß er mal Schnaps trank und das war eher früher. Da hatte ich gleich das Gefühl....daß die denken...."ach soooo, naja...dann, nicht so schlimm". Aber ich weiß heute, es war/ist schlimm. Denn auch wenn er noch ansprechbar war und nicht umfiel und alles, so ist die Bewußtseinsveränderung einfach nur eins: unerträglich!

  • Das ist genau die Krankheit, die das macht. Er kann nichts dafür, der Alkohol hat ihn voll im Griff. Es ist das Abbild meines Mannes, von dem ich jetzt 5 Monate getrennt lebe. Es ist alles so traurig, man kann es nicht begreifen. LG Katrine

  • Zitat von Sonnenschein76

    Liebes Schneggsche, ich bin sehr verzweifelt. Ich denke, er hat einen Rückfall. ... nicht ganz so happy und dachte mir, dass es ihm nicht gut geht, ...

    Heute morgen habe ich wieder versucht ihn zu erreichen. Wieder nur die Botschaft "bin in Termin", dann "ist alles ok". Letzte Nachricht heute Vormittag. Er war den ganzen Tag nicht im Büro, hatte dort angerufen.
    Es ist leider eindeutig. Er hat einen Rückfall. Er wird sich zuhause im Bett betrunken haben. Ich kann dort auch nicht anrufen. Ich habe Angst, dass seine Schwester mich mit recht fragt, warum ich noch Kontakt zu ihm gehalten habe. Ich ärgere mich so über mich selbst. Ich weiß, dass ich nicht Schuld bin.

    Hallo Sonnenschein,

    wenn ich Deinben Beitrag so lese, fällt mir auf, dass Du Dir vor allem um IHN Gedanken machst, dabei gesht es Dir doch selbst schlecht.

    Anrufen, im Büro anrufen, das ist ja schon fast Kontrollzwang. Aber es ändert nichts. Was willst Du damit bewirken? Wenn er es nicht will wird er nicht aufhören zu trinken. All deine Kontrollversuche werden ihn nicht davon abhalten können.

    Hast Du schon einmal überlegt, was Du für Dich tun kannst, damit es Dir besser geht?

    Gruß

    Marjel

  • Hallo Schneggsche,

    und wer kann das ändern?

    Wann fängst du an dein Leben zu leben?

    Liebe Grüsse
    Nicole

  • hi schneggsche!

    mir stellts die haare auf beim lesen deines threads.... ich kenn das alles, habe mich vor kurzem getrennt.... ganz abgesehen davon, dass du gar nich versuchen solltest, die kleine bei ihm zu lassen, wenn du nicht sicher bist, dass er trocken ist - lass dir bitte nicht verbieten mit dem kind andere leute zu besuchen, sie sozialkontakte schliessen zu lassen.... das ist ja pervers - sie soll nichts andres kennenlernen als eure abnormale situation, damit er sie leichter unter kontrolle hat. so seh ich das nämlich.
    und du hast absolut recht. sie muss jetzt mit andren kindern /erwachsenen zusammensein - wie soll sie sich sonst in einer riesngruppe von 20-30 kindern zurechtfinden. da hat meiner schon schwierigkeiten gehabt, beim wechsel von der krippe (15 kinder) auf kindergartengruppe (25 kinder)....
    falls es dich interessiert: es gibt ein gutes forum in deutschland: "starke-eltern", wo man bei erziehungsfragen wirklich gut beraten wird.... da kannst du dich auch über die entwicklungsphasen und was wichtig für die zwerge ist informieren.....deine ist wohl jetzt am "fremdeln", das ist normal, aber du kannst jetzt steuern, ob sie später mal mit andren zurechtkommt oder es schwer hat....vielleicht "treffen" wir uns ja mal dort :)
    ich kanns dir nur ans herz legen, denn du hast nicht nur die verantwortung für dich, sondern auch für dein kind.
    liebe grüsse reva

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