Hallo Schneeglöckchen,
ich sage einmal, herzlich willkommen. Deine Geschichte kommt mir bekannt vor, meine Mutter hat auch getrunken und es wurde totgeschwiegen. Nach außen war und sollte alles immer in Ordnung sein.
Das ist es natürlich nicht, man leidet als Angehöriger, und der oder die Alkoholikerin tut sich auch nichts Gutes.
Hast Du überhaupt schon einmal Deine Mutter auf ihren Alkoholkonsum angesprochen?
Das ist nicht einfach. Ich hatte meiner Mutter einen Brief geschrieben. Das hat zwar nichts genutzt, sie hat deshalb nicht mit dem Trinken aufgehört, aber es war zumindest einmal ausgesprochen oder ausgeschrieben, jedenfalls irgendwie rausgekommen.
Ansonsten arbeite ich auch noch an dem Mitteilen, das bedeutet aber, dass ich mich auch mit mir auseinandersetzen muss. Du schreibst von Macken, die hat sicher jeder mit einem solchen Hintergrund. Allerdings habe ich mir, als ich einmal anfangen wollte, alle Macken aufzuzählen, erst einmal ein paar positive Dinge aufgezählt. Wenn man das macht, sehen die Macken auch schon wieder anders aus und wirken nicht so übermächtig.
Kontrolle scheint ein Knackpunkt zu sein. Das mit der Ordnung habe ich nicht so, ich bin eher unordentlich, meine Mutter war sehr ordentlich. Aber Menschen müssen für mich kontrollierbar sein, d.h. berechenbar.
Von meinen eigenen Plänen weiche ich in der Regel ab.
Viele Grüße
Simmie