Diesmal mach ich es richtig!

  • Hallo allerseits,

    hatte heute endlich mal einen relaxten Tag und konnte ausschlafen.
    Ein gutes Gefühl sich nicht nach einer durchwachten Nacht vom Wecker aus dem Bett prügeln lassen zu müssen.
    Meine Schlafstörungen machen mir schon ganz schön zu schaffen, vor allem wenn ich sehe, wie wunderbar meine Frau nebendran schlafen kann.
    Aber natürlich gönne ich ihr das von Herzen:-)

    Ich bin froh, morgen wieder zur Suchtberatung gehen zu können.

    Mir geht es gefühlsmässig momentan gar nicht gut.

    Mir wird immer mehr bewusst was für Schäden der Alkohol bei mir angerichtet hat und was für Unsummen ich dafür ausgegeben habe.
    Meine letzte ''Heldentat'' war das ich über die letzten Jahre eine Erbschaft meiner Tante mit fast 100000 Euro versoffen habe.
    Ich schäme mich dafür, sehr sogar. Das Geld hätte ich für andere Dinge viel besser anlegen können.
    Aber auch die Jahrzente davor hat mich der Alkohol viel viel Geld gekostet.
    Und trotzdem habe ich mit Pausen immer wieder angefangen.

    Mit klarem Kopf sage ich mir: Du Idiot, warum hast du das getan????
    warum hast du wider besseres Wissen immer wieder angefangen????

    Ganz einfach, weil ich süchtig bin. Der Alkohol hat mich im Griff und ich habe keine Chance gegen ihn; ich bin machtlos.

    Nur wenn ich nicht trinke und trocken bin, dann kann ich mit meiner Sucht leben und auch aus meinen Leben was machen.

    Ich bin jetzt an einem Punkt angelangt wo ich definitiv nicht mehr will.
    Ich will trocken werden für mich. Wenn ich auf mich achte und gut mit mir umgehe, dann kann ich auch für meine Familie da sein.

    Meine Sucht kommt nicht einfach von irgendwo her...da steckt mehr dahinter. Seelische Narben, Zurückweisungen, Komplexe, Als Kind nicht geliebt worden sein. Gerade das Urvertrauen was jedes Kind braucht, hatte ich nie...nie...nie.
    Meine Mutter manisch depressiv und selbst abhängig von Tabletten und Alkohol hat mir das Leben zur Hölle gemacht und mein Vater war als Topmanager von 365 Tagen im Jahr nur vielleicht 65 Tage da.

    Ich will jetzt hier nicht rumjammern, nur ich bin sicher, hinter jeder Sucht steckt auch etwas ganz tief dahinter.
    Und da will ich ran...das was ich all die Jahre verdrängt und weggesoffen habe, das muss jetzt raus...aber so richtig raus!!!
    Deswegen freue ich mich auf die ambulante Therapie.Das wird bestimmt gefühlsmässig manchmal auch hart, aber nur so geht es.

    Werd mich heute mittag wieder melden...ich merke mir fallen die Augen zu...dann werde ich mir das mit dem erweiterten Bereich auch noch mal anschauen, denn alles will ich hier im öffentlichen Bereich nicht preisgeben.

    Wünsch euch allen eine gute Woche!

    Frank

  • Guten Morgen,

    war heute bei der Fachstelle Sucht und hatte ein Gespräche bei Frau XY.
    Sie musste beurteilen ob ich für eine ambulante Therapie geeignet bin oder nicht.
    Sie hat mich unter andererm gefragt in was für Abständen ich trinke, wenn es zu Rückfällen kommt, aus was für Gründen ich dann trinke und wieviel und wie lange.
    Sie wollte wissen, ob ich wirklich bereit für die Therapie bin und auch wie es mit meiner Motivation aussieht.
    Die ambulante Therapie ist immer Montags und Dienstag von 17:45 bis 19:20 Uhr. Zusätzlich gibt es alle zwei Wochen Einzelgepräche.

    Ich habe den''TÜV'' für die ambulante Therapie wohl bestanden, da sie mir am Schluss sagte, ich bin dafür geeignet.
    Diesen Donnerstag um 08:00 Uhr habe ich wieder ein Gespräch mit meinem Suchtberater. Zu diesem Termin bringe ich dann auch meine Unterlagen für die Beantragung der Therapie mit.
    Dann hoffe ich natürlich das der Antrag schnellstmöglich genehmigt wird!

    Ich habe ja Montag vor einer Woche meine Blutwerte kontrollieren lassen, unter anderem auch für die Fachstelle Sucht.
    Meine Werte sind glücklicherweise alle okay und im Normbereich.
    Auch meine Leberwerte!!! Darüber bin ich sehr froh.

    Lediglich meine Cholesterinwerte sind etwas zu hoch. Aber auch da weiss ich die Ursache: zu viel Fastfood in der Mittagspause.

    Heute bin ich irgendwie zufrieden mit mir :D endlich tue ich w i r k l i c h was. Ich will trocken werden und es dann auch bleiben!
    2,5 Wochen ohne Alkohol bin ich jetzt. Noch nicht wirklich viel, aber ein kleiner Anfang auf dem ich bauen kann :arrow: ich freue mich auf die Therapie, ich will endlich anfangen richtig an mir zu arbeiten!!!

    Gute Nacht und liebe Grüsse

    Frank

  • Guten Morgen Frank,

    Deine Aktionen hören sich sehr konkret an.
    Vielleicht hast Du dieses Mal
    tatsächlich die richtige Weiche gestellt.
    Es würde mir sehr für Dich gefallen.

    Viel Glück
    Correns

  • Soso, was seh ich denn da, da hat's Dich wieder hingeledert. Scheint Dir ja ein Licht aufgegangen zu sein, wenn Du Therapie machen willst. Da hattest ja vorher keine Zeit für.

    Auch eines Deiner ganz großen Problem - ich hör mal auf zu trinken damit ich mehr Zeit hab um so weiter zu machen wie gehabt.

    Denkste, geht natürlich in den Schlüpfer und zwar formvollendet :D

    Die Ursachen für Deine Trinkerei hast Dir nämlich nicht ansehen wollen. Und dafür hast Du sicher auch Gründe, die Dir vielleicht nicht so bewusst sind oder waren und erst werden müssen. Aber dafür ist Therapie da.

    Es gibt nämlich noch mehr Formen von Sucht als die Alkoholsucht. Der zweiten hast in den ganzen Jahren immer weiter gefrönt. Immer schön Stress haben. Ich kann ja nicht. Und ich hab ja keine Zeit. Und ich muss ja noch.

    Bis Du eben wieder in den gleichen Schmodder rutscht.

    Du sagst Du hast Deine Zeit vergeudet.

    Ich sage - Blödsinn.

    Denn wenn das nötig war, damit mal bei Dir ankommt, dass es so eben nicht geht, dann war jeder einzelne Rückfall bitter nötig.

    Zur Quartalstrinkerei kann ich Dir nur sagen, ich hab ja auch eher meine Sessions gehabt als Spiegeltrinker zu sein. Heute spielts keine Rolle mehr ob Quartalssäufer oder nicht, aber eins weiss ich.

    Ich hätte mich nicht langsam weggesoffen, nicht wie ein Spiegeltrinker, langsam, schleichend und qualvoll.

    Nixda. WIe in allem - ich hätte das direkt gemacht. Noch 2 oder 5 Jahre länger und ich hätte mich ganz einfach an einem Abend totgesoffen.

    Denn bei mir war der Sinn immer nur - ich will nicht da sein.

    Hat das am Anfang noch mit wenig Alkohol funktioniert musste die Menge doch irgendwann radikal zunehmen um den Effekt - ich merk nix mehr - noch zu erzielen. Und wenn ich gesoffen habe, dann hab ich gesoffen. Von wegen 8 Bier udn 8 Korn oder so Kinkerlitzchen. Damit hab ich mich vielleicht mal warm gemacht.

    Ich konnt schon nicht mehr stehen, nicht mehr reden, nicht mehr denken - aber saufen ging noch.

    Und deswegen weiss ich, ich hätte es nichtmal zum Spiegeltrinker geschafft, ich hätte mich vorher todgesoffen. Ganz einfach so an einem Abend.

    Und wenn ich das lese:

    Zitat

    Ich fühle mich nicht wohl im Leid, nur manchmal waren meine Saufexesse regelrechte Hinrichtungen.
    Ich wollte mich zerstören und deswegen habe ich Unmengen Alkohol in mich reingeleert. Furchtbar aber wahr.

    kommt mir das seltsam bekannt vor.

    Dieser ungeheure unbekannte unerklärliche Druck dass es RICHTIG rein muss. Am besten mit 'nem Feuerwehrschlauch.

    Überhaupt erkenne ich viel in Deiner Geschichte von mir wieder. Auch wenn ich mir die Rückfälle erspart habe.

    Vielleicht weil ich gleich das Glück hatte gleich zu merken, ich mach's mit einem Rutsch. Nicht langsam. Ich verreck nicht mit 55 an Leberzirrhose sondern mit 42 an akuter Alkoholvergiftung.

    Und ich hoffe Dir wird so langsam klar, dass Du eben auch dieses Schicksal vor Dir hast. Da ist Job und Frau nur Nebensache, denn es geht wirklich um Leben und Tod bei Dir. Ich verwette meinen Knackarsch, dass die Mengen jedes Mal erschreckend zunehmen und das Tempo unkontrolliert steigt.

    Eben Exzesse.

    Und da führt nunmal kein Weg dran vorbei dass Du Dir die Zeit nimmst, mal zu schauen WARUM!

    Hier spielt nämlich die psychische Abhängigkeit eine entscheidende Rolle. Und der Grund warum man am liebsten nicht da sein will.

    Nimm Dir dieses Mal die Zeit dafür. Denn das braucht Zeit. Job und Frau sind dabei so wurscht wie nur was, die kannst Du mal ruhen lassen. Tust Du's nicht, verlierst Du Beides - samt Deinem Leben - sowieso für immer.

  • Wenn ich Dir noch 2, 3 Ratschläge mitgeben darf.

    Lass die Selbstüberzeugungen - diesmal mach ich alles richtig. Lass das Chacka und weiss nicht was weg, das kannst Du noch so verstärken, es wird nichts bringen, weil das alles nur auf der Oberfläche schwimmt und Du unbedingt ein bisschen tiefer an Dich ran musst.

    Ob Du schon weisst wie das geht, keine Ahnung, ob Du schon Ansätze hast, weiss ich auch nicht.

    Aber eins kannst machen, nimm Dir einen Moment. Ohne Lärm im Kopf wie Du alles richtig machen wirst und was Du noch alles machen musst. Dir ein Netz spannen ist schon richtig, Dir jetzt ein paar Sicherheiten über Doc, Therapietermine schaffen, all das ist wichtig und richtig.

    Nur nimm Dir dennoch einen Moment der Stille. Und lass mal das was da von innen nach aussen will einen Moment lang hochwandern. Das was Du unbedingt weg haben willst.

    Und zum zweiten Mal verwett ich meinen Knackarsch heute. Da sitzen Trauer und Schmerz und zwar in erheblichem Ausmass. Und die sind Dein Job für die Zukunft.

    Mit Chacka geht das nicht.

    Mit Weinen aber.

    Was man vielleicht erst noch lernen muss. Ich mussts.

    Schlimm genug, dass ich so kaputt war, dass ich die natürlichste Sache der Welt wieder lernen musste.

  • Hallo miteinander,

    da möchte ich zustimmen !

    Zitat

    Da sitzen Trauer und Schmerz und zwar in erheblichem Ausmass. Und die sind Dein Job für die Zukunft. ......Mit Weinen aber.
    Was man vielleicht erst noch lernen muss. Ich mussts.

    Meine Tränen sind mir neben meinen vielen glücklichen Momenten das Wertvollste, was ich durch meine Trockenheit bekommen habe.

    Ich konnte zuvor zwar auch weinen aber das war so ein haltloses, meist schrecklich versoffenes Rumgejaule, da ich heute nur noch schrecklich finde.

    Kaleu : Danke auch für den Plumpsklo Vergleich. Der ist einfach nur genial ;) . Vor allem wenn man inzwischen wieder an der frischen Luft ist. ;)

  • Hallo zusammen, Hei Frank,

    habe mal deine "Historie" hier im Forum verfolgt. Tja, da sind verdammt viele Wiederholungen in den Texten!!! Holst Du Dir Deine Threads manchmal wieder hervor und lässt die Situationen und Stimmungen Revue passieren, auch die "Heide-Witzka-Jetzt-oder-Nie"??? Ich glaube Kaleu hat die Nagel auf das Kopf getroffen. Ich hoffe, Du kannst damit genauso viel anfangen wie ich!

    Kaleu , Danke!!!

    Zitat

    Ohne Lärm im Kopf wie Du alles richtig machen wirst und was Du noch alles machen musst. Dir ein Netz spannen ist schon richtig, Dir jetzt ein paar Sicherheiten über Doc, Therapietermine schaffen, all das ist wichtig und richtig.

    Nur nimm Dir dennoch einen Moment der Stille. Und lass mal das was da von innen nach aussen will einen Moment lang hochwandern. Das was Du unbedingt weg haben willst.

    Und zum zweiten Mal verwett ich meinen Knackarsch heute. Da sitzen Trauer und Schmerz und zwar in erheblichem Ausmass. Und die sind Dein Job für die Zukunft.

    Schade um Deinen Knackarsch :lol: Diesen Job für die Zukunft versuche ich anzunehmen und diese Momente will ich mir nehmen.

    Gruß
    Eni

  • Guten Morgen,

    mir gehts im Moment psychisch richtig dreckig.

    Meine Frau und ich haben richtig Probleme, da gehts richtig zur Sache.
    Mit Respekt, Achtsamkeit und Liebe hat das nicht mehr viel zu tun.

    Gestern ist sie komplett ausgeflippt, hat mich beleidigt, Sachen rumgeschmissen und mir dann noch ins Gesicht geschlagen.

    Und das hatte definitiv nichts mit Alkohol zu tun. Sie hat mich insgesamt 3 x besoffen gesehen. Und da hab ich ihr nie was etwas getan.

    Sie hat psychische Probleme und ich kann nicht mit ihr reden.
    Vielleicht lasse ich mir aber auch, seit dem ich wirklich ernsthaft trocken werden will, nicht mehr so viel von ihr gefallen und sage meine Meinung.
    Früher habe ich aus schlechtem Gewissen öfter mal was runtergeschluckt, obwohl ich meistens immer heimlich gesoffen habe.
    Wenn Sie noch nicht mit mir zusammengewohnt hat oder wenn sie mal ein paar Tage nicht da war...

    Ja.....sch..sse grad alles...

    Wichtig ist, das ich nicht getrunken habe. Gestern hat sie hier so Radau gemacht, da hätte ich mir früher 150% einen reingesoffen und nicht zu knapp.

    Aber genau das will ich nicht mehr. Weil ich ändere nichts damit.
    Wenn diese Ehe in die Brüche geht, dann kann ich mit Saufen auch nichts daran ändern, sondern nur alles beschleunigen.

    Und lieber Kaleu...Momente der Stille habe ich auch...und die tun verdammt weh, da sind auch schon ein paar Tränen geflossen.

    Da meine Frau im 3 Monat schwanger ist, würde es mir für unser zukünftiges Kind sehr leid tun, wenn wir uns trennen würden.
    Ich bin selbst ein Scheidungskind und hatte ne Sch..sskindheit, ich weiss von was ich rede.

    Jetzt versuche ich zu schlafen...obwohl meine Gedanken Karussell fahren.

    Frank

  • Moin Frank,

    ich hoffe, es geht Dir heute morgen etwas besser.

    Du hast hier nun einige Kommentare erhalten, die z.T. ganz schön ans Eingemachte gehen. Auch wenn ich den teils spöttischen, teils überheblichen Unterton nicht nachvollziehen kann, sind rein inhaltlich gesehen einige Dinge dabei, die ich auch so sehe.

    Der Groschen, daß Dich die Sauferei umbringt, war offensichtlich noch nicht gefallen...vielleicht ist er es erst jetzt. Du bist nicht der Einzige, der einige Anläufe braucht, um es zu packen, insofern sollte Dich das nicht noch zusätzlich belasten.

    Wichtiger finde ich, daß Du selbst analysierst, warum es vorher nicht funktioniert hat...da können Dir selbsternannte Forumspsychologen zwar Gedankenanstöße liefern, aber rausfinden, warum Deine anderen Versuche, trocken zu werden, gescheitert sind, mußt Du ganz alleine.

    Auch wenn man hier manchmal den Eindruck gewinnen könnte, man bräuchte es nur genauso machen wie der ein oder andere User hier, geht es mMn. an der Wirklichkeit vorbei. Wir Säufer sind nicht alle gleich, auch wenn das gerne mal so dargestellt wird...jeder hat ganz eigene Gründe für die Sauferei und diese Gründe sind nicht immer gleich offensichtlich, sondern müssen eben ergründet werden.

    Einen interessanten Ansatz hast Du geliefert...Du sprichst davon, daß Du Dir seit Deiner jetzigen Abstinenz nicht mehr so viel gefallen läßt und jetzt öfter Deine Meinung sagst...es impliziert mMn., daß das vorher anders war. Genau das war ein wichtiger Punkt auch bei mir - dieses Erkennen, daß man seine eigene Meinung viel zu selten hat deutlich werden lassen, daß man selbst um des Friedens Willen zurückgesteckt und geschluckt hat...im wahrsten Sinne des Wortes.

    Eine intakte Familie, die einen unterstützt, ist ein wichtiger Stützpfeiler für viele User hier, auch für mich. Die Tatsache, daß dieser Pfeiler bei Dir so nicht vorhanden ist bzw. gerade wegbricht, erschwert die Sache natürlich...darf Dich aber nicht abhalten, Deinen Weg durchzuziehen. Ich bin kein Freund von "Du mußt auf DICH schauen", aber in Deinem Fall würde ich tatsächlich dazu raten.

    Ein weiter Tipp:

    Für Dich wäre der erweiterte Zugang wirklich von Vorteil, denn da schlummern mMn. bei Dir einige Dinge unter der Oberfläche, die Du mal rauslassen solltest...und zwar nicht im Öffentlichen, sondern im Geschlossenen.

    Ich wünsch Dir wirklich, daß Du es diesmal richtig anpackst und die Sauferei hinter Dir läßt...zieh das jetzt durch.

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hallo Frank !

    Weswegen hat sich Deine Frau denn aufgeregt?

    War es ein Streit oder eher ein Monolog ?

    Du musst nicht antworten wenn Du nicht willst. Ich versuche nur zu verstehen.....

    Wünsche Dir noch einen guten Nachmittag/Abend
    Yvonne

    ichbinda123

  • Zitat von Andreas = Carpenter

    ...Du bist nicht der Einzige,
    der einige Anläufe braucht, um es zu packen,
    insofern sollte Dich das nicht noch zusätzlich belasten...


    Guten Abend Frank,

    da kann ich Andreas nur zustimmen.
    Bei mir hat es sogar peinlich viele Anläufe gebraucht.
    Das wichtigste Mittel, um trocken zu bleiben,
    ist für mich dran zu bleiben.

    Ich schreib hier immer wieder und halte mich so auf Kurs.
    Das regelmäßige Schreiben muss nicht die Methode sein,
    die bei Dir auch funktioniert. Aber schaden kann es auf keinen Fall.
    Ich wünsche Dir Stabilität.

    Viele Grüße vom Nordschwarzwald
    Correns

  • Guten Abend allerseits,

    zunächst mal dankeschön für die Rückmeldungen.

    Andreas, dein Beitrag hat mich angesprochen.

    Ich glaube, ich habe bei meinen früheren Versuchen alles auf die zu leichte Schulter genommen...frei nach dem Motto: Ich kann nach einem Rückfall ja wieder aufhören...ich stürz nicht gleich komplett ab...bla bla bla.

    Heute sag ich mir: Ich will keinen Rückfall mehr. Ich will nichts mehr ausprobieren. Ich will die Sauferei nicht mehr in meinem Leben haben.
    Ich will Trocken leben.

    Mein Suchtberater hat jetzt bis zum 08. September Urlaub und dann hab ich direkt wieder den nächsten Termin.
    Bis dahin werde ich das Forum nutzen und hier lesen und schreiben.
    Für mich ist klar das ich zu diesem Termin immer noch trocken sein werde, o h n e Rückfall.

    Vielleicht hat sich bis zu diesem Termin schon etwas mit meiner ambulanten Therapie ergeben(Kostenzusage vom Rentenversicherungsträger)

    In der Regel geht das aber 2-3 Monate, auch diese Mühlen mahlen wohl langsam.

    Körperlich und geistig fühle ich mich ohne Alkohol sehr gut, wenn nur die Schlafstörungen sich auch wieder etwas regulieren würden.
    Ich bin positiver gestimmt und auch im Beruf wieder ausgeglichener und erfolgreicher.
    Das verdammte Zellgift Alkohol bremst wirklich alles aus, das wird mir immer klarer. Der Alkohol verändert die Realität.
    Als ich wieder mal gesoffen habe, kam mir das gar nicht so schlimm vor, ich dachte wirklich, ich habe weitesgehend noch alles im Griff. Von wegen...mein Geist und Wahrnehmungsvermögen war ziemlich vernebelt.
    Jetzt allerdings lichtet sich der Nebel und das was ich sehe, gefällt mir im Grossen und Ganzen.
    Ich bin mir aber auch darüber im Klaren, das mein zukünftiges trockenes Leben noch den einen oder anderen Test bereithält.

    Diese Tests werde ich meistern und nicht wieder trinken.

    Ich höre momentan viel in mich hinein und stelle fest, ich kann mir selbst wieder Gefühle gestatten und auch mal ehrlich weinen.
    Das befreit und tut gut. Ich werde das in Zukunft noch öfter machen, denn da will noch sehr viel raus...

    Ich bin froh, hier wieder von Anfang an ehrlich gewesen zu sein.
    Nur mit Ehrlichkeit, in erster Linie sich selbst gegenüber, ist es möglich kontinuierlich trocken zu bleiben.

    Rückfälle zu verschweigen ist kontraproduktiv, egal wie spöttisch manche Kommentare hier sind.
    Jeder, wirklich jeder hat die Chance trocken zu werden, auch ich :wink:

    Liebe Grüsse und startet gut in die neue Woche!

    Frank

  • Moin frank,

    Zitat

    Rückfälle zu verschweigen ist kontraproduktiv, egal wie spöttisch manche Kommentare hier sind.
    Jeder, wirklich jeder hat die Chance trocken zu werden, auch ich

    richtig, und jeder hat jeden Tag die gleiche Chance.
    Es ist nur saufen oder nicht saufen was zählt, alles (respektlose) Gerede (über andere) ist am Ende für "die Tribüne".
    Ich respektiere und bewundere Deinen Mut, Dich der Kritik hier zu stellen.
    Ich wünsche Dir wirklich viel Erfolg, auch wenn ich das nur marginal beeinflussen kann.
    Du bist der Gegner in Deinem Ring.

    Gruss Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    danke für deinen Beitrag.

    Du hast recht, ich bin der Gegner in meinem Ring.
    DAS muss ich mir immer wieder vor Augen halten :roll:

    Heute war ein guter Tag.

    Jetzt gehe ich zufrieden und redlich müde ins Bett.

    Liebe Grüsse

    Frank

  • Moin frank,

    Zitat

    Ich bin mir aber auch darüber im Klaren, das mein zukünftiges trockenes Leben noch den einen oder anderen Test bereithält.

    Diese Tests werde ich meistern und nicht wieder trinken.

    im wesentlichen geht es aus meiner Sicht nicht um "Tests meistern".
    Es geht um DICH, um DEIN Leben, um DEIN Überleben, um DIE WURST.

    Es geht um die Entscheidung, nicht mehr Dein eigener Gegner zu sein.
    Am Anfang ist das schwer und ungewohnt, nach und nach wird es leichter und selbstverständlicher.
    Wenn Du diese Entscheidung trägst und immer dran bleibst, wirst Du mit jeder Situation irgendwie umgehen können, die das Leben so bringen wird.

    Ich drück' Dir alle verfügbaren Daumen und stehe gern mit Rat zur Seite.

    Gruss Jürgen

  • Guten Morgen,

    bin gerade von einer mehrtägigen Geschäftsreise zurückgekommen.

    Mir geht es gut, ich bin immer noch trocken und motiviert.
    Ich stelle fest, das ich ohne Alkohol viel belastbarer und ausgeglichener bin.

    Nur massive Schlafstörungen hab ich leider immer noch und deswegen lege ich
    mich jetzt nochmal ein paar Stunden schlafen.

    Meld mich heute abend nochmal:-)

    Gruss

    Frank


    Gruss

  • Hi Jürgen,

    vielen lieben Dank für deine Rückmeldung.

    Ja...nicht mehr mein eigener Gegner zu sein, darum geht es wirklich.
    Ich schreib heut abend noch mehr dazu :wink:

    Liebe Grüsse

    Frank

  • Hi Frank,

    ich wünsche Dir Alles Gute auf Deinem Weg, alles okay bei Dir?

    Grüße, tian

    Wir sollten nicht zu entdecken versuchen, wer wir sind, sondern was wir uns weigern zu sein.
    (Michel Focault)

  • Hallo Forum, hi Tian,

    ja es ist alles okay :)

    Die vergangenen zwei freien Tage haben mir gutgetan.

    Mir wird immer klarer, wie sehr ich die letzten Jahre immer wieder aufs Neue gegen mich selbst gekämpft habe.
    Das Schlimme ist, das ich mich selbst nie als Gegner gesehen habe, ich war aber tatsächlich selbst mein schlimmster Gegner.
    Deswegen habe ich ich auch immer wieder sehr exessiv gegen mich selbst gesoffen.

    Hört sich vielleicht zunächst etwas verrückt an, die Einsicht und das Eingeständnis das es aber genauso war, kann sehr heilsam sein.
    Für mich ist es heilsam und hilft mir bei Umdenken; denn ich will nicht mehr mein eigener Gegner sein.

    Ich war die vergangenen Jahre einfach zu passiv. Jetzt möchte ich Handeln und Aktiv trocken sein.
    Ich habe damit begonnen, für mich privat aufzuschreiben, was ich den letzten Jahren bzw. Jahrzenten so alles schief gelaufen ist.
    Ich möchte mich endlich mit meiner Vergangenheit auseinandersetzen, denn nur wenn ich sie aktiv behandle und dann auch irgendwann endlich abschliessen kann, habe ich eine reale Chance kontinuierlich trocken zu bleiben.
    Es heisst doch: Ursache und Wirkung.
    Das Saufen war bei mir die Wirkung, die Ursache sitzt tiefer...in mir.

    Ich wollte mit meinem Saufen auch viel verdrängen und betäuben.

    Für mich ist definitiv klar, das ich nicht mehr trinken will.
    Ich bin aber auch überzeugt davon, das ich an die Ursache ran muss.
    In mir sitzt noch etliches, was unbehandelt ist!

    Deswegen freue ich mich auch auf den Start der ambulanten Therapie, denn da wurde mir versichert, es geht auch an die Ursache.
    Früher habe ich Gefühle weggesoffen, jetzt möchte ich darüber sprechen.

    Ich bin froh und dankbar das ich trocken bin und schon einiges in meinen Leben besser und runder läuft.
    So wie es aussieht, haben meine Frau und ich doch noch die Chance auf ein Happyend...

    Trocken ist die Welt übersichtlicher als Nass. Ich muss aber auch dazu bereit sein, aktiv an mir zu arbeiten und nicht einfach nur passiv nicht zu trinken.

    Liebe Grüsse

    Frank

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