Überübermorgenland - Postfach :-)

  • Liebe Katha,

    für Deinen Aufstieg auf diesen einen Berg,
    der Dich so über alle Maßen belastet,
    wünsche ich Dir alles erdenklich Gute.

    Die vielen Beiträge,
    die Du von uns allen hier im Forum bekommst,
    zeigen deutlich, dass Du nicht alleine bist.

    Bei meinem heutigen Lauf nehm ich Dich mit.
    Dann können wir uns in aller Ruhe unterhalten.
    Mal sehen welche spannenden Themen wir finden ;)

    Und wenn mich dabei jemand anschauen sollte,
    als wäre ich nicht ganz gesund im Kopf,
    dann schau ich einfach zurück,
    als wäre ich ganz gesund im Kopf.

    Viele Grüße
    Correns

  • Lieber Correns,

    Deine Worte haben mir total gut getan.
    Wie auch bei Frank gestern spüre ich – und ganz sicher nicht nur ich – dahinter wieder eine menschliche Wärme und Aufrichtigkeit, die so wertvoll ist.

    Tja, der Berg *soifz. Er ist im Schatten meines höchsten Berges gewachsen.
    Ich habe jetzt schon langsam das Gefühl, ich leiere ;-), weil ich immer noch an dem Thema hänge, aber ein paar Jahre handle auch ich nicht in zwei Tagen ab.
    Nur noch wenige Tage wird es dauern, dass weiß ich, denn einen Fuß habe ich bereits auf die Spitze gesetzt. Der Aufstieg schmerzt, die eigenen Erkenntnisse schmerzen und doch ist es so unvermeidlich wie die Entfernung eines Splitters aus der eigenen Haut.
    Ich kann die neue (nachdenkliche) Unbeschwertheit aber bereits fühlen, ich will wieder die werden, die ich bin.

    Und gerade jetzt fällt mir ein, wie zornig ich wurde mit zwanzig.
    Ich wurde zur Gesetzlosen mit Werten und fing an, Menschen richtiggehend zu zwingen, hinter Fassaden zu sehen. Hinter die von anderen Menschen und hinter meine eigenen.
    Und Jeder, der dieser geballten Wut in Leder, Ketten und Nieten die Hand reichte, war menschlich wertvoll für mich :-).
    Was für ein Auftrag für das vormalige kleine, rothaarige Mädchen – ich muss grad lachen bei der Erinnerung.
    Tatsächlich hat sich im Inneren wohl nicht viel geändert, nur bin ich sanfter geworden, längst nicht mehr zornig, oft eher traurig, was mir mehr entspricht als Zorn.
    Ich wünsche Jedem Unabhängigkeit und damit Freiheit (soweit wie möglich), Freude und einen aufrechten Gang und vor allem, dass er nie vergisst, dass jeder Mensch wertvoll ist (bis auf sehr wenige Ausnahmen).
    Meine Freunde verschone ich weitestgehend mit leidenschaftlichen Plädoyers in Sachen Menschlichkeit, denn die gucken immer so betreten *g.

    Von mir sagt man im realen Leben, dass ich nur abzuschalten wäre bei 250 h/km auf einem Moped in der rush hour, dabei rede ich nur noch halb soviel wie früher.
    Sehr clever, dass Du dich beim Laufen mit mir unterhalten magst, dann brauchst Du vor einem Hörsturz keine Angst zu haben, wenn ich auf einer Distanz von 10 km nur einen gekeuchten Halbsatz herausbringe, weil mir dauernd die Luft weg bleibt :-).
    Dann höre ich eben zu, wenn das Blut mir nicht zu sehr in den Ohren rauscht. Ich bin sicher, da gibt es viel zu lernen für mich.

    Ich halte Dich im Übrigen für sehr gesund im Kopf. Mich auch. Ich bin nur anders. Pfeifen kann ich auch nicht. Ich bin auch nicht gedacht zur Limbotänzerin oder Slalomläuferin, sondern eher für den aufrechten Gang. Da muss ich durch, da hilft nix, auch wenn´s oft schwierig und unangenehm ist.

    Danke. Viele Grüße
    Katha

  • Moin Katha,

    ich hab das irgendwie gar nicht recht mitbekommen, daß bei Dir so ne große Sache ansteht...ich wünsch Dir auf alle Fälle alles Gute und will nur mal kurz anmerken, daß Deine humorvolle Art sicher nicht die schlechteste Möglichkeit ist, an sowas ranzugehen.

    Ich drück Dir beide Daumen, daß alles glattgeht und wir Dich recht schnell wieder bei uns haben...in Punkto humorvolle Beiträge haben wir hier nämlich ein gewaltiges gap, wie ich finde...

    Übrigens hat mich Dein Post neulich dazu animiert, Oskar Wilde auf meine akutelle Leseliste zu setzen..."Das Bildnis des Dorian Gray" hatte ich noch hier irgendwo rumkugeln. Ich kann nur hoffen, daß Deine Sternschnuppe ein etwas besseres Frauenbild hat als der gute Oskar :)

    Halt die Ohren steif...Du packst das !

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Liebe Katha,
    ich habe nicht soo viel hier gelesen in der letzten Zeit, möchte dir aber auf jeden Fall alles Gute für deine "große Sache" wünschen.

    Und dass ich mit der Auslöser für den offenen Mund war, tut mir wirklich leid.
    Das und auch anderes lag nicht in meiner Absicht.

    Grüße vom Land
    Susanne

  • Liebe Thalia,

    ganz herzlichen Dank für Deine Worte.
    Ich freue mich immer über einen Besuch von Dir und hoffe, dass es Dir gut geht und Du voran kommst auf Deinem Weg, wie immer das aussehen mag für Dich.

    Eine Schnecke wohnt jetzt auf meinem Grill und hat damit den Herbst eingeläutet :-).
    Nur noch wenige Tage der Planung und ein wenig Organisation, nicht zuviel, denn ich weiß ja nicht viel und kann mich deshalb kaum präparieren.
    Na dann halt, es kann Ruhe einkehren.
    Loslassen, zulassen, überlassen, vertrauen, Zutrauen, einfach sein.
    Ich habe einen kleinen Garten und einen Blick direkt in die Wolken und nenne das Glück.
    Wenn ich also erst einmal nicht mehr zum See hopsen kann, dann wird mir dieser Anblick sicher helfen. Auch das macht mir Ruhe im Bauch.
    Und zur Not habe ich eine eiserne Reserve Wunderkerzen in der Schublade *g, wenn´s hart auf hart kommt, werde ich sie anzünden, wild im Kreis schwenken und schmutzige Lieder dazu singen, falls mir welche einfallen :-).
    Gibt ja nicht so irre viele Dinge, die man im Liegen erledigen kann, wenn man in der Mitte dann temporär etwas zerbrechlich ist.
    Aber das alles ist ja nur äußerlich (also irgendwie ;-)) und die Zeit ist absehbar (auch irgendwie ;-)). Dieser Berg darf sein.

    Dieser andere Berg aber, der mir innen das Licht ausknipst und kleine Grundgewichte an meine Mundwinkel hängt, die mir so gar nicht stehen, der mich zum Lachen bringt, um mich dann über Glasscherben und glühende Kohlen laufen zu lassen, den habe ich endlich ausgehöhlt und werde ihn jetzt ins Nirvana schleudern, auch wenn ich Muskeln hab´ wie ein Spatz am Schienbein :-). Mal im Ernst: Den Quatsch brauche ich nicht, wenn ich komplett auf mich selbst reduziert bin. Dann benötige ich meine Phantasie, um bunte Lampions aufzuhängen und meine Ruhe, um meine Knochen heilen zu lassen, ohne verfrüht wieder rumzuturnen. Ruhe und Entspannung werde ich lernen müssen. Super Gelegenheit jetzt, meinst Du nicht auch? ;-). Und so bekommt vielleicht Jeder von uns oft das, was er braucht und nicht das, was er sich wünscht. Ruhig aber entschlossen nehme ich das jetzt mal als Geschenk.

    Dir auch einen lieben Gruß und noch einen sonnigen Nachmittag.
    Katha

  • Katha, wer solche Sachen schreibt wie:

    " Eine Schnecke wohnt jetzt auf meinem Grill und hat damit den Herbst eingeläutet "

    Oder wie:

    " Loslassen, zulassen, überlassen, vertrauen, Zutrauen, einfach sein. "


    Oder:

    " Dieser andere Berg aber, der mir innen das Licht ausknipst und kleine Grundgewichte an meine Mundwinkel hängt, die mir so gar nicht stehen, der mich zum Lachen bringt"


    Oder gar:

    " Und so bekommt vielleicht Jeder von uns oft das, was er braucht und nicht das, was er sich wünscht. Ruhig aber entschlossen nehme ich das jetzt mal als Geschenk. ",


    Also wer sowas schreiben kann und also auch denken kann und es ergi auch mal gefühlt hat oder fühlen kann, da muß ich mir ja gar keine Sorgen machen. Das ist ein schönes Gefühl. Es wird werden. Bin mir sicher. Mach dir nicht zuviel Sorgen und sorg gut für dich, ok?

    Ich denk solang an dich und schick dir das was Silberkralle immer "Kraftpäckl" nennt.

    Sehr LG von Frank

  • Lieben Dank, Andreas

    Ich bin voll auf den Stümpen nach dem 34 km-Lauf mit Correns :-).
    Es war ein wunderschöner Tag, der nachhallt und mich immer wieder lächeln lässt.

    Es wundert mich gar nicht, dass Du das, was mich beschäftigt, nicht so recht verfolgen kannst, denn es ist ein ziemliches Knäuel von Dingen, die da auf mich zukommen und verarztet werden wollen.
    Die Wirbelsäulen-OP ist wegen der Sollbruchstellen notwendig und was soll´s: Das Teil hat ewig gehalten, obwohl es ständig überstrapaziert wurde, und es gibt keinen Grund zum Klingeln. Klar, ich habe manchmal Angst davor – zum ersten Mal übrigens überhaupt vor einer OP, denn es wird ein ziemlicher Klopfer - und es wäre blöd, jetzt die Heldin zu mimen, andererseits bringt mich die Aussicht auf weniger Schmerzen nach vorn.
    Ich denke, ich werde wieder wesentlich mehr Energie und Unternehmungsgeist haben, wenn ich sie nicht täglich verbraten muss, um Schmerzen auszuhalten, die vielleicht nicht sein müssten. So ähnlich wie beim Zähne ziehen oder bei Schwangerschaften: Da ist man froh, wenn man endlich dran kommt ;-).

    Alle anderen Dinge hängen bei mir zusammen und ich mache erstaunliche Fortschritte, die sich über alle Bereiche erstrecken. Ich habe ja nun ein paar Kandidaten, die ihre schlechte Laune hemmungslos an Anderen auslassen, vorzugsweise an mir, weil ich fast jedes menschliche Verhalten verstehen und verzeihen kann.
    Das ist vorbei. Ich brauche grad keine menschlichen negativen Wellen, die mal so ein bisschen rumschwappen wollen. Ernster Blick von mir, gepaart mit sachlicher Bemerkung & ein bisschen uneigennützigem Zweckoptimismus und schon knicken sie jetzt ein und sehen selbst, dass ihr Leben gar nicht sooooo bescheiden ist und ich nix dafür kann, wenn´s ihnen die Petersilie verhagelt hat. Mir geht´s besser damit im Moment, für Endlosgeblubber und die Abteilung „Ich hätt´ da gern mal ein Problem“ hab ich grad kaum Nerven.

    Ja, neulich Nacht. Da fiel mir einiges tatsächlich wie Schnuppen von den Augen :-). Außerdem stand mein Releasing an. Interessante Angelegenheit. Es hat meine Knochen aufgeweicht (sogar mein Kinn! :-)) und ich hab weinen müssen. Am nächsten Tag war ich immer noch weich, aber ich habe laut mit mir selbst lachen können und etwas Uraltes fiel von mir ab :-).
    Ich muss tatsächlich noch lernen, mich in meinem eigenen Thread so auszudrücken, dass es allgemeine Billigung findet ;-).
    Es reicht oft nicht, zu wissen, sondern man muss es fühlen: Ich kann an mir rumfeilen, soviel wie ich mag. Und ich mag gar nicht soviel. Das Streben nach Perfektionismus. Ich bin ja Mensch und nicht dazu gemacht, perfekt zu sein. Manche Scharte kann ich auswetzen, manches variieren oder verändern, komplett umkrempeln wird nicht funktionieren.
    Aber habe ich nicht das Recht, an Anderen herumzukritteln.
    Und das habe ich getan. Mit der besten Absicht. Sind nicht die Wege der Hölle damit gepflastert: „Ich hab´s ja nur gut gemeint?“
    Klar habe ich es gut gemeint. Und absolut uneigennützig. Man kann Andere nicht verändern, ihr Verhalten beeinflussen? Man kann!
    Ich war aber an Jemanden geraten, dem ich das Misstrauen nicht aus der Seele schütteln kann und wenn ich ihn auf den Kopf stellen würde. Verkantet, verhakt, verschlossen, missgünstig, zugeknöpft, nie fröhlich oder offen, voller Vorurteile, pessimistisch bis auf die Knochen.
    Da kann ich gar nichts tun. Zum ersten Mal. Das habe ich verstanden. Wir werden nie zusammen lachen können, rumfeixen oder die Füße in einen See baumeln lassen.
    Ich werde diesen Menschen nicht fallen lassen, sondern mit Anderen teilen, denn allein kann ich die negativen Strömungen im Moment gar nicht bewältigen. Ich lasse ihn also, wie er ist und alle Anderen auch ;-). Klingt vielleicht alles banal, hat aber viel mit Vertrauen zu tun.
    Nur mit dem Herzen und auf keinen Fall mit dem Kopf erreichen zu wollen, dass der Andere sich neben mir so wohlfühlt, dass er entspannen, locker lassen oder sogar einschlafen kann, was der größte Vertrauens“beweis“ ist. (Schwafel, schwafel, aber ich bin gerade so friedlich unterwegs :-))

    Der gute Oscar ;-). Dein Post hat mich wiederum dazu animiert, mal wieder mein eigenes Bild von den Frauen in meiner unmittelbaren Umgebung unter die Lupe zu nehmen.
    Während die Männer mir nahelegen, die eine oder andere Sache vor der OP zu erledigen, sich anbieten, Einkäufe zu erledigen, ein Freund hunderte von Kilometern fahren wird, um mich zum Spital zu bringen, der nächste mir Pfefferspray geschenkt hat, weil er den Eindruck hat, ich wäre „*hüstel.. ganz in Ordnung“ und deshalb nicht möchte, dass mir etwas passiert ;) und wieder ein anderer mir schon einen Trainingsplan erstellt hat, dass ich mich jetzt schon fühle, wie „GI Jane“ für Rekonvaleszenten :D und mir empfohlen hat, meine Walkingstöcke neben dem Sofa zu parken für den Notfall, rufen mich die Damen an, um mir in epischer Breite von all den schönen Dingen zu erzählen, die sie für die nächsten Wochen geplant haben, für´s nächste Jahr, für dieses und für´s nächste Leben :-).
    Motorrad fahren, Sauna, schwimmen, Kurztrips, Feste, Parties, Urlaub, Kanu fahren, Squash spielen, Essen gehen, Date´s, was ER gesagt hat, wann ER es gesagt hat, wie ER es gesagt hat (inkl. Interpretation, wie ER es eigentlich gemeint haben muss, damit es wieder passt ;-)) und ICH, ICH, ICH… bis ich denke: Eigentlich ist es mir im Moment relativ egal, in welche Richtung der jeweils Angebetete nun gestern Morgen gepupst hat oder ob der Nagellack heute zum Schnürsenkel passte ;-). Bevor ich mir das weiter anhöre, verpflichte ich mich eher, noch auf der Intensivstation 50 einhändige Liegestütze rückwärts zu absolvieren *g.
    Aber natürlich habe ich dann sofort ein schlechtes Gewissen und lausche dann ergeben auch noch die nächsten Stunden den Ergüssen, indem ich mich zur Geduld mahne.
    Und wie mein knurriger, zynischer Lieblingsdetektiv grummele ich mir dann selbst zu: „Du bist nicht menschlich heute Abend“. ;)

    Was mich nach vorn bringt jetzt grad, sind ganz andere Dinge. Lachen vor allem, mit anderen Menschen zusammen oder eben auch allein. Alles, was ich draußen sehe und fühlen kann. Freundliche, fremde Menschen, Sonne Regen und der quietschbunte Schrank, den ich heute bei einem Kunsthandwerker entdeckt habe. Zum Nachmachen schön :-).

    Dir viel Spaß beim Lesen und einen schönen und entspannten Abend.

    Herzliche Grüße
    Katha

  • Liebe Susanne,

    es gibt nichts, rein gar nichts, wofür Du dich entschuldigen müsstest.
    Ich habe große Achtung vor jedem Menschen, der so offen und ehrlich handelt und auch schreibt wie Du und keine Bedenken hat, seine Meinung zu äußern.
    So realistisch und sachlich, wie ich sein kann, so idealistisch bin ich auch.
    In meiner Welt dürfte sich Jeder äußern, wie er mag. Die Vielfalt wäre bereichernd und die Möglichkeiten unendlich.
    Nicht alle Menschen können miteinander verdrahtet werden.
    Daran ist kein Vorteil, kein Nachteil. Es ist.
    Ich hielt mich immer für tolerant. Und denke in letzter Zeit öfter an die, die ich ablehne. Die Intoleranten z.B. :-). Das bringt mich zu der Frage: Wie tolerant bin ich also wirklich?
    Und zu anderen Fragen.

    Die rote Ampel kam mir in den Sinn.
    Da bleibe ich stehen.
    Von jeher schon.
    Es könnte mich ja ein Kind beobachten,
    auch wenn ich selbst es gar nicht sehen kann.
    Irgendjemand wird sich schon etwas gedacht haben,
    als er die rote Ampel plante.

    Dann fiel mir ein, wie ich vor einigen Jahren in Portugal
    an einem sehr heißen Tag vor einem unbeschrankten Bahnübergang stand
    in einem kleinen, staubigen Dorf.
    Mit mir im Auto saßen meine Kinder und mein damaliger Freund.
    Und wir warteten. Weil die Ampel rot war.
    Und warteten. Mehr als eine halbe Stunde lang
    in der Autoschlange. Und es war kaum zum Aushalten bei der Hitze.

    Ein Fahrer scherte plötzlich aus und preschte mit seinem Wagen vor
    bis an das Signalhäuschen, trat die Brettertür ein, verschwand kurz im Häuschen
    und gleich darauf leuchtete die Ampel grün.
    Alle fuhren sofort los über den Bahnübergang. Also.. alle Portugiesen *g.
    Wir guckten erst doof, dann bestürzt, dann grübelnd.
    Und fuhren dann hinterher.
    Ich weiß bis heute nicht, ob die Signalanlage im Eimer war
    und der Mann vor uns im Auto davon wusste,
    weil er das Übel bereits kannte,
    oder es vielleicht nur glaubte,
    ob er eventuell sogar ein Angestellter der Bahnlinie war,
    oder ob Portugiesen generell keine roten Ampeln an Bahnübergängen mögen.

    Ich habe aber den Verdacht, dass wir auch heute noch dort stehen würden,
    wenn ich nicht, wie die Anderen, einfach drüber gefahren wäre. Bei äh.. rot? Grün?
    Und so denke ich jetzt oft, dass rote Ampeln zunächst erst einmal ihre Berechtigung haben,
    dass man aber nie sein Hirni komplett ausschalten sollte im Umgang mit ihnen,
    wenn man beispielsweise nicht in der Pampa verenden will.
    Seltsamerweise denke ich aber andererseits immer noch nicht, dass man generell stets allen Anderen hintergurken sollte ;-).
    Je mehr ich weiß… ;)

    Liebe Grüße und einen schönen Abend
    Katha

  • Liebe Katha,

    anlässlich deines an mich gerichteten Posts erneuere ich meine guten Wünsche für dich.

    Und danke dir für weitere kluge Gedanken:

    Zitat von Katharsis


    Ruhe und Entspannung werde ich lernen müssen. Super Gelegenheit jetzt, meinst Du nicht auch? ;-). Und so bekommt vielleicht Jeder von uns oft das, was er braucht und nicht das, was er sich wünscht. Ruhig aber entschlossen nehme ich das jetzt mal als Geschenk.

    Zwangsruhe für dich jetzt; ich wünsche dir, dass es dir weiterhin gelingen möge, dies als Geschenk zu sehen,,so wie du es so positiv beschrieben hast.

    Ähnlich versuche ich die Alkoholerkrankung wahrzunehmen, die mich zwingt, mich mit Dingen in mir auseinanderzusetzen, die ich mir ansonsten weiterhin nur ganz von weitem oder durch die fast geschlossenen Finger meiner geistigen Hände angesehen hätte... Gewünscht hab ich mir die Suchterkrankung nicht, aber vielleicht hab ich sie irgendwie gebraucht.

    Ich danke dir für deine Nachfrage, es geht mir ganz gut, auf jeden Fall besser als vor einem Jahr. Im Erweiterten Bereich bin ich regelmäßig aktiv und dankbar für den geschützteren Rahmen.

    Alles Gute dir und einen herzlichen Gruß
    von Thalia

  • Huhu Katharsis,

    alles Gute für dich für die nächste Zeit!

    Das kriegst du hin, und der See, der wartet ja. Der kann dir dann beibringen, wie Warten wirklich geht. Einfach still und mit spiegelnder Oberfläche in sich ruhen. Dabei fällt sogar die ersehnte Geduld an, quasi als Nebenprodukt. Nicht das schlechteste Ergebnis. Warte mal ab. 8)

    Deine Herbstschnecke auf dem Grill erinnert mich an eins meiner Lieblingsbücher. Es handelt davon, sogar im Titel, welches Geräusch eine Schnecke macht, wenn sie was isst. Kann dir vielleicht ähnlich wie der Anblick deines Gärtchens beim Warten helfen.

    Grüß bitte jedenfalls den Himalaya-Fasan von mir, wenn du ihn noch einmal wiedertriffst.
    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Moin Katha,

    vielleicht sind die Frauen an Deinem Umfeld schuld daran, daß der gute Oskar eher homosexuelle Neigungen zeigt ? :)

    Nee, im Ernst. Wilde hat schon ein ziemlich verschobenes Bild von Frauen...nicht, weil er evtl. häufig auftauchende, als negativ empfundene Merkmale als typisch weiblich kategorisiert, sondern weil er in die andere Richtung, nämlich in Bezug auf Männer, überhaupt kein Interesse zeigt, diese offenzulegen.

    Nun muß man das Ganze unter den damaligen Umständen betrachten...Ende 19.Jahrhundert...aber es fällt mir penetrant auf bei ihm und deshalb kommt bei mir auch nur relativ wenig Lesespaß auf. Zu einem meiner Favoriten wird er es nicht mehr packen...nun, ich geh davon aus, das wird ihn nicht dazu verleiten, in seinem Grab zu rotieren :)

    Diese "Ich"-bezogenen Menschen gibt es querbeet...ob Männlein, ob Weiblein, ob 16 oder 65...Sie sind anstrengend und ich tendiere dazu, es als ganz wichtige Aufgabe zu betrachten, diesen Menschen weniger Aufmerksamkeit zu schenken. Anstand und Höflichkeit verleiten einen manchmal dazu, sich irgendwelchen Schwachsinn anzuhören, ohne den Leuten direkt ins Gesicht zu sagen, daß sie ordentlich einen an der Waffel haben.

    Oft helfen da subtile Aussagen wie "Du, ist ja nett, aber ich habe gleich einen Termin" oder "Mir geht es grad ziemlich beschissen, ich hab eine ansteckende Grippe" überhaupt nicht weiter...und ich sag Dir was:

    Seit ich abstinent bin, hab ich auch gar keinen großen Bock mehr, mir irgendwas zu überlegen, um diesen Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Es ist mir nicht wichtig, everybody´s Darling zu sein...ich hab kein Problem mehr damit, wenn ich aus irgendwelchen Adressbüchern dauerhaft gestrichen werde....es gesellen sich dann eben andere Einträge hinzu...Menschen, die auch zuhören können und nicht nur von sich selbst quasseln...Menschen, mit denen ich mich gerne unterhalte.

    Ich bin nicht mehr erpicht darauf, alte Fesseln aufrechtzuerhalten, wenn ich spüre, daß es Zeit ist, diese Fesseln zu kappen. Einige Bekannte gehen, andere kommen dazu. Auch das ist typisch für meine Abstinenz...mir ein Umfeld schaffen, in dem es mir gutgeht.

    Ich war ja immer so ein Krebs-Typ...jemand, der sich die Sorgen und Nöte anderer Menschen gerne reingezogen hat, mehr oder minder wertvolle Tipps abgegeben hat...die entsprechenden Personen haben sich artig bedankt und erst dann wieder von sich hören lassen, wenn die nächste Lebenskrise anstand...auch das ist eine Form von "Ich-Ich-Ich".

    Vielleicht reagiere ich auch deshalb etwas allergisch, wenn ich hier ab und zu lese, daß Menschen noch mehr auf sich schauen wollen, egoistischer werden wollen. Für manche Menschen mag das sinnvoll sein, bei anderen frage ich mich "Wie, noch egoistischer ? Geht das überhaupt ?" :)

    Ich kann Deine Gedanken nachvollziehen bzgl. der Wirbelsäule. Nun weiß ich aus familiärer Erfahrung, daß eine OP da nicht ganz ungefährlich ist. Trotzdem ist das Argument, daß man nach der OP möglicherweise wieder eine ganz andere Lebensqualität hat, eine ohne ständigen Schmerz, nicht von der Hand zu weisen. Einfach ist die Entscheidung nur dann, wenn es gar nicht mehr anders geht.

    Ich wünsch Dir alles, alles Gute bei der OP und bin mir sicher, daß Du wie Phönix aus der Asche aus Deinem horizontalen Zustand in die Senkrechte durchstartest...und v.a. freu ich mich, wenn Du nach der OP ohne Schmerzen durchstarten kannst...

    Schönen Gruß und schöne Zeit Dir

    Andreas

  • Moin Katha,

    ich bin schlicht und einfach nur mit guten Gedanken bei Dir, sobald die OP ansteht.
    Ich war ja nun grad' auch erst im Krankenhaus, ich hab' schlicht und einfach den Arzt gefragt, ob er den Eingriff bei sich auch machen lassen würde und wie der JA sagte, hab' ich mir keine Sorgen mehr gemacht.
    Ich neige nicht dazu, mir das Kleingedruckte im Detail durchzulesen, bevor ich eine OP machen lasse. Das würde nur Ängste erzeugen oder verstärken um Dinge, auf die ich keinen Einflusse habe.
    Du packst das.

    Gruss Jürgen

  • Hallo Katharsis,

    ich wünsch' dir ganz viel Glück, aber auch Gelassenheit für die bevorstehende OP.
    Ich hatte 2007 eine Operation an der Halswirbelsäule für 2 falsche Bandscheiben und ziemlich Bammel davor. Leider gab es keine Alternative, da mein linker Arm schon gelähmt war. Wirklich geholfen hat mir die Aussage von jemand, die so was schon hinter sich hatte : "Ich hab' mich einfach ergeben. Es kommt wie es kommt". Und alles ist gut geworden.
    Das möchte ich hiermit an Dich weitergeben.

    Liebe Grüße
    Spes

    Ganz liebe Grüße
    Spes

  • Ich bin im Moment unterwegs wie eine kleine Beutelratte, schaffe gerade alles ran und werde mich wohl dementsprechend die nächsten Wochen von Dosensuppe ernähren :-).
    Sobald ich aufhören kann, zu blinzeln wegen Eurer Beiträge, Grüße und Wünsche, setze ich mich in Ruhe hin und antworte Euch gern.

    Ganz lieben Dank, Ihr seid unbezahlbar!
    Katha

  • Guten Morgen Katha,

    in Gedanken bin auch ich bei Dir und wünsche Dir alles erdenklich Gute auf Deinem Weg der Genesung. Versuche an die schmerzfreie Zeit, an all das, was du dann wieder ohne Beschwerden tun kannst, zu denken! Ich lag lange, lange, lange nach ner OP in einer Klinik und kann erahnen, wie es Dir geht. Wir können glücklich sein, dass wir in einem Land und in einer Zeit leben, wo Hilfe in Form von phänomenalen Operationen möglich ist.

    So wie Spes es formuliert hat.... sich ergeben, es kommt wie es kommt! Spätestens wenn Du die Narkosenadel gesetzt bekommst....ergibst Du Dich, ob Du willst oder nicht :wink:

    Liebe Katha, alles Liebe und Gute für Dich! Ich erwarte schon mit Spannung Deine Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse :D

    Eni

  • Dann hat mich mein Gefühl doch nicht getrogen: Du bist da! :)
    Mein Thread trägt seinen Namen ja nicht von ungefähr…
    Du wirst vermisst, nicht nur von mir.
    Alles Liebe und dass Dir niemals der Sinn abhanden kommen möge, Begegnungen mit Menschen, die Dich verstehen oder die Du bereichern kannst und fast alles, was Du dir wünschst. Nicht alles, denn ein wenig muss offen bleiben als Nahrung für die Zukunft.
    Mir egal, ich heul jetzt doch
    (…und gut, dass ich mir in weiser Voraussicht Deine Grüße kopiert und direkt auf meinem Desktop platziert habe..)

    Dir, Correns, danke ich ganz herzlich für die Übermittlung. Hab´ ich Dir heute schon gesagt, dass ich Dich großartig finde? :)
    Und lasst Euch nicht die Unnerbüxen aus dem parkenden Auto klauen ;)

  • Lieber Frank,

    Dein Päckchen hat Wirkung gezeigt und ich war in der Lage, mich wieder besser zu sortieren und dabei zu lächeln.
    Du bist ein feiner Mensch und ich danke Dir ganz herzlich.
    Die Gedanken und Worte sind in mir, ja, aber in mir ist auch das Gefühl, dass es manchmal besser ist, meine weiche Stelle innen nicht ganz so offenherzig durch Zunge oder Finger zutage treten zu lassen. Ironie gehört auch zu mir. Andererseits ist es eine Art Prüfstein: Ich gebe Dir von mir und sehe dann, was Du damit anstellst.
    Das kann ich nur, wenn ich in dieser Situation dann auch mit jedem Resultat umgehen könnte. Da ist nicht immer ein Gottvertrauen, denn ich ein bisschen weiß ich halt auch von Menschen ;-).
    Ich werde für mich sorgen. Adagio. Erste Amtshandlung war die Anschaffung eines riesigen Schuhlöffels in einem freundlichen Schwarz und dann bin ich beim Putzen hier ganz gewaltig durch meine Wohnung getanzt :-). Das fällt ja später erst einmal flach.

    Dir wünsche ich ein bezauberndes Wochenende.

    Liebe Grüße
    Katha

  • Liebe Thalia,

    ich glaube fast nicht, dass ich kluge Gedanken in mir fabriziere.
    Ich denke eher, das Leben selbst stülpt sie mir über.
    Man müsste schon ein Vermeider erster Kajüte sein, sich die Ohren zustöpseln und sich einen Sack über den Kopf ziehen, um an manchen Erkenntnissen vorbei zu tänzeln.
    Und so höre ich mich manchmal selbst laut sagen(so mitten rein ins Universum), wenn es ziept und prasselt: „Boah nee, das ist jetzt aber nicht Dein Ernst, oder?! Doch? Verdammt. Hm.. na guuuut..“ :)

    Eine Suchterkrankung brauchen. Der Gedanke kam mir in der Tat ja schon öfter.
    Wenn ich sie als Symptom betrachte, gibt´s da auch eine Ursache.
    Da mal hinzuschauen, kann mir auf meinem Weg, in meinem Leben, doch nur behilflich sein.

    Ich freue mich total für Dich, dass es Dir besser geht als in der Vergangenheit.
    Ist ja alles nicht nur mühselig, sondern auch spannend :-).

    Herzliche Grüße auch an Dich und ein schönes Wochenende.
    Katha

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