Beiträge von Mich1

    @ Yorkie:
    keine heroischen Taten. Nur Selbstverständlichkeiten. Und weißer Ritter? Eher der Ritter von der traurigen Gestalt?!? Und verpflichtet fühlen soll sie sich zu nichts!! Was ich gebe, gebe ich gerne. And for free!!! Ich erwarte nichts. Aber sie ist viel zu schade für mich um sie aufzugeben. Der Wein ist wohl eher ein Eingeständnis an mich selbst, etwas Grundlegendes falsch gemacht zu haben. Aber was? FRagen über Fragen. Anscheinend bin ich doch nicht stark genug. Und Hund gut!! Der kann meinen Kummer nachvollziehen.
    Klare Gedanken? Meine Gedanken sind bei meiner Frau und meiner Ehe. Sie ist für mich das Wertvollste überhaupt.
    Kraft? Ich habe mein Leben lang kämpfen müssen. Nur beginne ich mich langsam zu fragen für was? Irgendwann war es mal für Geld, dann für eine ruhmreiche Nation, jetzt für eine Ehe. Wo ist das Ende der Kraft? Bei mir selbst? Beim Willen? Bei der Angst vor der Leere?

    Dante
    Wein ist weg, das mit Bude abschließen und so, das zuckt nicht. Da gibt es noch eine Hund, der mich über alles liebt und den ich nicht alleine lassen will, (der liebt mich so, wie ich bin) und ich habe nur einen Freund, der mein Problem kennt, und der muß genauso wie ich um 3e wieder raus. Und mein Herz ist momentan entweder eine Baustelle oder eine Mördergrube. Oder zerbrochen?

    @ Kater: Zuerst einmal finde ich es toll, das Du es 4 Jahre ausgehalten hast. Und die Hölle war und ist meine Ehe nicht.Wir haben lediglich einen filmreifen Start zu dieser hingelegt. Mit grollendem Ex-Ehemann, Polizei, Staatsanwalt, Morddrohungen, Anzeigen, Mordversuchen, Geschwistern, die alle dagegen waren, Anzeigen wegen allem möglichen, usw.usw. Ich habe mich dabei, meine jetzige Frau zu beschützen sehr oft am Rande der Legalität bewegt und darüber hinaus. Und gerade deswegen ist es mir so eminent wichtig, all das, wofür wir gekämpft haben, aufrecht zu erhalten. Ich weiß auch, daß ich heute und hier und jetzt kläglich versagt habe, aber auch meine Kräfte sind irgendwann am, Ende. Wie die Wahl, die Du ansprichst, aussieht, weiß ich letztendlich selber, aber sie ist nunmal meine einzige, große Liebe. Und die einfach gehen lassen?
    Mein Job ist ein kein leichter, und ich habe mal zu Ihr gesagt, wenn es soweit ist, das Du über mein Leben zu entscheiden hast, dann bin ich tot, weil Du es verpennst. Und ich würde das ertragen. Nicht, weil ich ich hörig bin, oder von ihr abhängig, sondern weil es sie wert ist, für sie zu leben. Lebe ich im falschen Zeitalter?

    :( Genau in diesem Augenblick sitze ich hier und habe mehrere Gefühle gleichzeitig. Zum Einen bin ich sauer auf mich, weil ich nach 3 Jahren !! zufriedenerTrockenheit vor einem Glas Wein sitze. Zum anderen bin ich traurig, weil ich nach nicht mal 6 Monaten Ehe einsehen muß. daß meine Frau ihre "immerpräsente" Mutter so sehr vermißt, weil jetzt aufgrund Alzheimer im Pflegeheim, das ihr Interesse an unserer Ehe gleich Null ist.D.h., sie ist nur noch in der Wohnung Ihrer Mutter und schläft und schläft und schläft. Weil derjenige, der schläft, ja keine Sorgen, Ängste und Nöte hat. Alles andere wird einfach verdrängt. Wobei ich ja eigentlich dankbar sein muß, das sie das Trinken aufgegeben hat. Jetzt fange ich Idiot damit an.
    Sollte jemand hier den Zusammenhang vermissen, den gibt es sehr wohl, aber es ist eine sooooooo lange Geschichte mit so vielen Höhen und Tiefen. Und einige davon waren wirklich extrem schwer verdaulich. Und trotzdem haben wir alles zusammen gemeistert. Ich dachte immer, und war auch fest davon überzeugt, das ich der Part von uns Beiden bin, der das Ruder hält. Und wenn ich mich jetzt so ansehe, ....... Ich sehe unsere Ehe, all das, für das wir über Jahre hinweg gekämpft haben, dahingehen. Habe ich so dermaßen versagt? Wie gesagt, es scheint zusammenhanglos, aber es ist sooooo viel mehr. Ich weiß nicht mehr weiter.

    Hallo zusammen
    Hier eine Fortsetzung zu meinem ersten Beitrag. Seit jetzt genau 2 Wochen ist meine Schwiegermutter jetzt in München bei Ihrer anderen Tochter. Sie arbeitet in einem Pflegeheim und gewöhnt Ihre Mutter jetzt an einem Heimplatz. Seitdem geht es meiner Frau wieder bedeutend besser. Mir jetzt auch wieder. Sie hat definitiv das Trinken eingestellt und kann endlich mal ungezwungen und ohne irgendwelchen Druck "einfach leben".
    In vielen Gesprächen hat sich letztendlich herausgestellt, das es alleine der Druck war, 24 Stunden am Tag nur für die Mutter dasein zu müssen, der das alles ausgelöst hat.
    Jetzt kann endlich das "normale" Leben Einzug halten. Auch, wenn es trotzdem für beide von uns jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung ist.
    Aber daran können wir nur wachsen.
    Danke an diejenigen, die gepostet haben und auch gedanklicheUnterstützung gegeben haben.

    Hallo Yorki
    diese Situation trifft denke ich mal viele von uns. Jedenfalls habe ich auf Reha bei vielen anderen, auch bei mir, dieses "Symptom" entdeckt und auch durchlebt. Ich habe das durch Arbeit in der klinikeigenen Elektrowerkstatt kompensiert. Obwohl ich da auch des öfteren meinen "Schweinehund" überwinden mußte. War ich aber über diesen Punkt raus, dann lief es auch. So war es zumindest bei mir. Bestimmt hilft es anderen eher, sich einfach mal ruhig treiben zu lassen und abzuschalten. Das denke ich muß man für sich selber rausfinden. Wie immer Du es auch handhabst, ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg dabei!
    Mich

    Hallo,
    inwieweit es Dir hilft, kann ich nicht beurteilen, aber mir wurde beigebracht, mich in einer ruhigen Zeit mal hinzusetzen und eine Art "Notfallplan" aufzustellen. Also einen Zettel zu nehmen und darauf Sachen und Angelegenheiten zu notieren, die gemacht werden müssen, weil liegengeblieben, keine Lust etc. etc. Und ich habe gemerkt, das, wenn man sich beschäftigt, keine Zeit für Gedanken ans Trinken kommen.
    Muß aber auch dazusagen, das ich den "Saufdruck" nie hatte. Liegt wahrscheinlich an einer unerklärlichen Aversion gegen diese Wort.
    Auf jeden Fall viel viel Kraft für diese doch sehr kraftaufwendige und nicht leichte Zeit

    Mich

    da kommt ja richtig feedback. Das muß ich jetzt mal fixe zerklauben und vielleicht bekomme ich ja die Antworten auf das alles in einen Thread gepackt. :-))
    @ Teufelchen: Da gab es kein Wort. Da gab es einfach nur die Entscheidung, sie war einfach mit einem Mal da. Und dazu gabs eben nach 3 Tagen kaltem Entzug noch nen Krampfanfall. E voila, und der Rest kam nach und nach. 1/2 Jahr Reha und es ging wieder. Und meine Nüchternheit ist mir extrem wichtig. Aber alles dafür tun? Nur das, was im Rahmen des Erträglichen und auch Menschenmöglichen ist. Denn da ist es wie bei Ex-Rauchern. Die können u.U. ganz schön "militante" Züge aufweisen. :-)))
    @ Amine: Trocken bleiben werde ich auf jeden Fall. Dazu ist das Leben viel zu geil um es im Suff zu verblödeln. Außerdem hab ich in meinem Leben schon etliches mitgemacht, das weitaus gravierender war. Hut ziehen braucht es auch nicht, da ich es nicht als Besondere Leistung ansehe, etwas loszuwerden, was man sich letzten Endes und anfangs bei vollem Bewußtsein selber zugefügt hat. Es ist wohl eher der Sieg des Geistes über die Materie??Kaltherzig und egoistisch zu sein, denke ich ist nicht zwingend etwas, was der Alk verursacht. Ich meine, es sind Wesenszüge, die irgendwo in jedem sind, aber einer läßt es raus, andere eben nicht. Und Zhema Mutter ist jetzt erst mal vom Tisch, weil die nächsten 2 Wochen in Pflege( in professioneller). Und das mit dem Reiten?!? Ich laufe dann doch lieber und reiche geduldig meine Hand. Sie wird sie nehmen.
    @ Ela: Ich denke schon, das es was bringen wird. Ist zwar jetzt ein wenig zweckfremd, aber der stete Tropfen.......
    Ich hoffe, ich habe jetzt erst mal einiges abgedeckt. Falls ich was oder jemanden vergessen habe, sorry.
    Aber immer wieder gerne

    Mich

    Liebe und abgrundtief geht schon ineinander her. Um das, was wir beide durchgemacht haben am Anfang unserer Beziehung, durchzustehen, dazu ist das abgrundtiefe dieser Liebe notwendig. Sonst wäre die Kraft dazu nicht dagewesen. Ich differenziere hier auch ganz genau zwischen abgrundtief und Selbstaufgabe. Das Eine geht, das Andere ist tödlich. Und meine Hoffnung ist, das ich irgendwann das Wort finde oder etwas tue, was der finale Auslöser sein wird, damit sie anfängt, Ihre Sucht aktiv zu bekämpfen. Ich will nur nicht ans Aufgeben denken.

    Hallo zusammen!
    Seit 5 Jahren bin ich jetzt mit meiner Frau zusammen, vor einem 1/2 Jahr haben wir geheiratet. Ich bin seit 08.04 trocken, nachdem ich als hochgradig alkoholabhängig bei einem kalten Entzug einen Krampanfall bekam( ironischerweise in der Suchtambulanz) und ein halbes Jahr Reha benötigte. Auch meine Frau war(ist) alkoholgefährdet. Ich denke, ich kann das ganz gut beurteilen. In Ihrer vorherigen Ehe lief so ziemlich alles schief, was nur schiefgehen konnte. Ihr Mann hat im Laufe der Jahre nicht nur ihre Existenz zerstört, sondern auch ihr Inneres. Und daher ist es so, das jedesmal, wenn eine Situation eine gewiße Dimension annimmt, d.h. sie eigentlich über ihr Vermögen beansprucht wird, der Alkohol ins Spiel kommt. Jetzt ist es gerade ganz extrem, da Ihre Mutter zunehmend an Alzheimer erkrankt, sie ständig für sie dasein muß und somit Ihr eigenes Leben vollkommen brachliegt. Obwohl Ihre Geschwister vom Fach sind und eigentlich wesentlich kompetenter für die Pflege wären, wird sie in meinen Augen total von Ihnen im Stich gelassen. Ausreden, wie keine Zeit, mein Mann/Frau ist krank usw. usw. sind die Regel. Und ich muß eben nunmal auch in die Arbeit, daher ist meine Zeit leider auch sehr begrenzt und ich muß auch gestehen, das ich hier keine echte Hilfe sein kann. Es gibt Tage, da sehen wir uns gar nicht, obwohl es nur ein paar Meter Luftlinie sind, die uns trennen.
    Und wenn ich dann wenigstens anrufe, merke ich an der Aussprache ganz deutlich den Alkohol. Ich spreche sie natürlich darauf an, aber dann werde ich angelogen, es wäre die Telefonverbindung oder müde oder was es an Ausreden eben gibt. Ich kenne diese Spielchen aus meiner Trinkerzeit ganz gut. Auch die Nummer mit Kaugummi, Bonbons und Zahnpasta.
    Und egal, wie oft ich die Hand auch reiche um ein Gespräch in Richtung Suchtberatung, KOnfliktbewältigung usw. zu lenken, um die Wege aus diesem Kreislauf zu zeigen, so oft verläuft es sich ins Leere.
    Gewiß wäre eine Möglichkeit, einfach zu sagen, der Alkohol oder ich, aber ich sehe das als den falschen Weg an, da ich der einzige bin, den sie eigentlich noch hat. Im Endeffekt stehe ich da und muß mir meine Hilflosigkeit eingestehen. Denn fesseln, zum Hausarzt bringen, mit Distra vollpumpen und abwarten kann es auch nicht sein. Aber helfen will ich Ihr, denn ich liebe sie nunmal abgrundtief. Und jeden Tag die Frage: Wie?"
    Ihr merkt, ich habe mir zwar selber helfen können, aber........