Hallo, liebe Mitglieder,
ich schreibe hier nachdem ich mich im EKA Bereich schon vorgestellt habe und hier ein eigenes Thema hatte, in dem es um meinen Ex ging.
Ich bin seit einigen Wochen getrennt und sehr labil im Hirn und im Gefühl. Mal denke ich, ich bekomme es schon hin und das Leben ist viel schöner ohne ihn. Mal bin ich völlig im Kontrollmodus und male mir schon aus, was ich alles sagen könnte, wenn wir uns wieder treffen, damit er sich ändert und ich glücklich bin. Dann merke ich, dass ich Stunden über ihn nachgedacht habe und weiß, ich bin mitten im Schlamassel drin, wieder abhängig vom Verhalten eines anderen.
Ich bin heute so verzweifelt und kenne auch Niemanden mit dem ich wirklich darüber reden könnte. Das macht mich sehr traurig....
Jahre lang habe ich gelesen wie eine Weltmeisterin, doch da war ich wieder mal im Hirn. Eigentlich nur eine Verlagerung meiner Sucht, wieder mal weg von mir, vom eigenen Fühlen...........
Mein Leben lang schon bin ich sehr unglücklich. Meiner Mutter starb sehr früh, an den Folgen ihres Alkoholismus. Meine Oma hat das alles nicht verpackt und kam in eine Nervenklinik, denn sie wurde dement. Mein Bruder ist durch einen Sturz geistig zurückgeblieben. Angeblich soll meine Mutter da nicht aufgepasst haben und er wäre vom Tisch auf den Kopf gefallen, als sie betrunken war. Eine ander Version ist, dass meine Mutter während der Schwangerschaft getrunken habe.
Ich dachte schon als Kind, dass ich nie Kinder haben wollte, denn alle waren ja "verflucht" in meiner Familie. Ich als einzige "normal" Überlebende, habe mir immer das Leben zur Hölle gemacht, ja keine Fehler machen. Ja immer lieb sein, damit ich ein wenig Liebe bekomme.
Ich bin bis heute nicht an den Kern gedrungen, habe zwar immer wieder Kurzzeittherapien und mal eine Reha gemacht, doch es war immer viel zu kurz. Viel zu kurze Zeit, um an meine Ängste zu gelangen.
Ich fand mich auch nicht wertvoll genug und mich nicht zumutbar für einen Therapeuten, mit mir diese Strapazen auf sich zu nehmen. Zumal ich leider im Laufe meines Lebens auch einige wirklich sehr unzumutbare TherapetInnen kennen lernen mußte.
Und deshalb nahm ich als Mittel der Wahl, um mich von meiner inneren Leere und der traumatischen Kindheit abzulenken, die Beziehungen als Lückenbüßer. Und stopfte mich mit Essen voll, um von den Beziehungen zu genesen.
Ich denke mittlerweile, ich bin ein hoffnungsloser Fall und ich versuche so viel, doch nichts klappt. Bin von aussen immer so nett und in Inneren hasse ich mich irgendwie.............und habe Schuldgefühle und Wut...........
Wut auf meine Mutter, die so früh starb und mir diesen Scherbenhaufen hinterlassen hat, Wut auf meinen Vater, der alle Verantwortung immer abgeschoben hat, Wut auf die Pflegemutter, die ihren Sohn zum Partnerersatz machte und mich zum lieben Mädchen. Sie selber auch hochgradig co-abhängig.
Ich komme einfach nicht aus der Wutspirale raus. Habe Angst, meine neue Arbeit anzutreten, weil ich dann wieder in diese existentielle Scham reinkomme. Bei jedem Fehler denke ich, ich bin unzulänglich, habe super viel Stress. Dabei finden mich immer alle sehr nett, klar ich reisse mir ja auch den A.... bis zu geht nicht mehr auf. Da mein Streßpegel aber auch enorm ist, packe ich das irgendwann nicht und ich gehe nicht mehr arbeiten. Ich konnte 25 Jahre dies Angst tag für tag besiegen. In den letzten 7 Jahren wurde es immer schlimmer und letztes Jahr habe ich 3 Mal gekündigt. Ich habe so eine Angst, es passiert wieder.
Jetzt suche ich wieder einen Therapeute,finde aber keinen geeigneten Traumatherapeuten. 2 habe ich ncht haben wollten und einer wollte mich nicht behandeln. Es ist sehr schwierig, sich immer wieder auf der Suche zu machen.Es gibt auch sehr lange Wartelisten bei den wirklich guten Therapeuten.
Es kommt hinzu, dass ich keine Familie habe, ausser meinem Bruder, der immer noch denkt, ich habe es ja so gut. Wohne in einer WG mit Jmd., der auch meint, wir geht es so gut, im Vergleich zu ihm. Komischerweise wirke ich nach aussen immer so kompetent. Ich habe leider gesehen, dass mein behindeter Bruder total gemobbt wurde, auch von der eigenen Familie. Wenn ich mal meine Traurigkeit gezeigt habe, hat man das auch oft ausgenutzt oder mir wurde gesagt, dass ich doch die Vergangenheit vergessen sollte. Gerade diese Menschen aber litten später unter psychosomatischen Krankheiten..
Ich habe im Moment auch nicht die Kraft auf eigenen Beinen zu stehen. möchte auch keine Hilfe annehmen, denn ich bin ja diejenige, die anderen hilft und ich denke, ich bin es nicht wert, dass man mir hilft oder es schwächt mich zu sehr......oder die anderen helfen ja nur, weil sie müssen, nicht weil sie wollen oder womöglich frage ich sie und sie sagen nein. Das würde mir noch mehr weh tun.
Mein ganzes Leben ist so traurig, kein Halt in mir, weil ich meine Mutter so früh verlor, mein Leben als Frau im Eimer, weil ich auch s.......Missbrauch erfuhr und diese Erfahrung in meiner Zeit als junge Frau immer wieder reinszenierte. Mein Bruder geistig behindert, und mir noch Schuldgefühle machend, weil ich ja als "gesunde" es so gut gehabt hätte, viel besser als er. Meine Freunde alle selber suchtbeladen und nicht sehr bewusst für Verhaltensmuster, ich co-abhängig........und finde auch keine Therapie........
Ich drehe mich im Kreis und komme einfach nicht raus.......und jetzt, wo ich mich getrennt habe, bin ich sehr viel alleine und habe Angst, mich bald wieder in die nächsten Co-Falle hineinzumanövrieren........alles besser als mich aushalten....
Ich musste das jetzt hier einfach so ehrlich reinschreiben, denn ich kann nicht lange so weiter...........mich macht dieses Leben einfach nur noch fertig und das schon so viele Jahrzehnte, das höhlt dermaßen aus.....