Hallo an alle,
vielen Dank für eure Antworten.
Kaleu : es ist zwar ein ernstes Thema, wie du es beschrieben hast,da musste ich auch schmunzeln;-)
Ich möchte nicht,dass sich jemand auf die Füsse getreten fühlt,weil ich dieses Thema mt der Lüerei angesprochen habe und alle Alkoholiker als notorische Lügner abstempeln. Bei XY ist die Lügerei ein grosses Thema,welches sich auch auf sämtliche Bereiche erstreckt.Selbstverständlich heisst das nicht,dass es bei allen so ist.
Ich kann die Aussage von Inbetween nur bestätigen,dass ich zu lange in dieser Beziehung verweilt hab,um meinen Prinzipien und meinem Selbstbild treu zu bleiben,jemandem,der offensichtlich krank ist helfen zu wollen,was ja intuitiv erst einmal vollkommen berechtigt ist. Nur dass das gerade in so einem Fall nicht fruchtet,wurde mir irgendwann bewusst.
Auch die Hoffnung,die er mir und anderen machte,liess mich weiter daran glauben,dass er etwas tun möchte.Denn einsichtig war er zu mancher Zeit.Es waren jedoch alles immer nur Worte,es folgten keine Taten.
Als Co habe ich ihm keinen Alkohol besorgt, ich habe ihn nicht entschuldigt oder in Schutz genommen,wenn seine Trinkerei mal eskaliert ist oder beschönigt. Oft hab ich mich zurückgezogen und gedacht,soll ers selbst ausbügeln.Oft haben seine Familie und ich schon im Vorfeld gesagt,dass wir nicht zu einer Feier,Veranstaltung oder was auch immer gehen,wenn er trinkt. Ich habe nicht nach Alkoholverstecken gesucht oder die Anzahl der Getränke gezählt,noch haben wir ihn irgendwann gedrängt was dagegen zu tun.Er wusste,dass ich sein Trinkverhalten nicht als normal empfand,also hat er sehr schnell irgendwann ausserhalb und nicht zu Hause getrunken,so dass ich die eigentliche Menge und Regelmässigkeit nicht mitbekam.Es sei denn es war zu viel und/oder es waren andere Substanzen im Spiel.Dann konnte er es nicht verbergen,wenn er nach Hause kam,weil er ab nem gewissen Level aggressiv und provokativ wurde,er liess mich dann nicht in Ruhe.Selbst wenn ich mich dann ins Schlafzimmer verzog,damit es nicht eskaliert,folgte er mir dorthin und machte weiter.
@schnuffig:Nein, er sagte mir nicht ich solle was gegen meine Sucht tun.
Wir waren letztes Jahr bereits 2X kurzzeitig getrennt.Grund war erneutes fahren ohne Führerschein unter Alkoholeinfluss.Wir waren gerade erst 2 Wochen in ner neuen Wohnung und die Anbindungen für öffentliche Verkehrsmittel waren mehr als schlecht.
XY kennt keine Grenzen und ich hab zwar immer Konsequenzen angedroht,aber nie zu 100% umgesetzt.Selbst nach dieser Aktion ist er wieder einige Male Auto gefahren und hatte intus.Mein Auto wollte er auch,um Dinge zu erledigen.Ich habs ihm nicht gegeben,dafür seine Mutter oder Schwester,die ja alle irgendwo ne gewisse Co-Abhängigkeit haben.
Ich hab ihm von mir aus letztes Jahr um diese Zeit gesagt,dass ich zu nem Therapeuten gehe.Er fand das sogar gut.Der Grund war einfach,dass ich zu sehr an meinen Wahrnehmungen gelitten hab,mein Selbstwert war im Keller durch die vielen unnötigen Beleidigungen,Demütigungen,leere Versprechnungen.Ich war ja diejenige,die übertreibt.Mein Therapeut schlug sogar vor,dass er auch gern mal kommen könne.Als ich ihm das sagte meinte er,klar warum denn nicht?Einige Tage später revidierte er es und meinte,dass er nicht zum Therapeut geht und schon gar nicht Paartherapie.Ich sagte ihm,dass es nicht um Paartherapie geht,sondern dass es nur für ihn wär,wenn er wolle. Er wollte nicht.
Nach und nach gingen mir immer mehr die Augen auf,was da so alles schief läuft. Ende letztes Jahres wollte er mal wiederne Therapie beginnen,hat sich dann aber kurzfristig umentschieden arbeiten zu gehen,weil er meinte,dann würde er wieder klarer im Kopf.
Er zog im Januar diesen Jahres wieder bei mir ein und ich sagte nur,dass das mit der Trinkerei klappen muss,keine Eskapaden zu Hause etc. und wenn das nicht funktioniert wir uns trennen müssen.
Er war ganz glücklich und meinte noch,dass er so froh wäre und weiss,dass es dieses Mal klappt,weil er es auch will.getrunken hat er immer zwischendurch,wurde jedoch nicht auffällig.Ich denke er hat sich bemüht es irgendwie zu kontrollieren. Im März wars dann soweit,es gab 2 Eskapaden und danach habe ich ihm in einem ruhigen Gespräch gesagt,dass ich das so nicht mehr möchte,nicht mehr zusehen möchte wie er sich kaputt macht und andere mit.Wenn er weiter trinken möchte kann er das tun,doch dann ohne mich.Ich hab ihm gesagt,dass ich ihn liebe,aber er etwas gegen sein Problem unternehmen muss,ich ihn gern dabei unterstütze und wir uns erst dann wieder über eine Beziehung unterhalten sollten und dass für mich jetzt nur noch Taten zählen und keine Worte. Er meinte ich hätte recht.Dann kam,er wisse,dass er alles kaputt gemacht hat und er wolle es besser machen,er liebt mich usw.
Ich bin nicht auf seine Lippenbekenntnisse eingegangen und ich denke er hat es bemerkt.Wir hatten noch regelmässig Kontakt und 2 Monate später teilte er mir dann per SMS mit,dass es vorbei wäre,er nichts mehr fühle und ich solls akzeptieren.Auf meine Nachfrage,ob er sich bewusst wäre,dass er gerade 8Jahre wegwirft,kam dann nur,er werfe nichts weg,wo nichts ist.Kurz nach unserer Trennung wurde er auch schon mit ner Anderen gesichtet und meinte,ich hätte ihn nicht verdient.
Mein Gott hab ich wieder viel geschrieben,hoffe nicht so durcheinander
garcia : Danke auch dir für deinen Beitrag.Mttlerweile denke ich auch,dass man wenn man in so ner Sucht steckt gar nicht wirklich und intensiv fühlen und lieben kann.Mir geht es inzwischen gut,natürlich muss ich wie ihr auch weiter auf mich achten und an mir arbeiten.Aber es fühlt sich gut und richtig an.
Denkt man im nachhinein vielleicht irgendwann an die Personen zurück,die es gut mit einem gemeint hatten?
Vielen Dank nochmals für eure ehrlichen Antworten und dass ich da einen kleinen Einblick haben durfte.
LG
Cocomel