• Sunshine,
    es geht nicht um das Thema Abhängigkeit,
    davon habe ich zumindestens nicht geschrieben,da du mich ansprichst.
    Ich habe meine Gedanken mitgeteilt zu der Beziehung vom Nichtrinkenden zum Trinkenden.
    Du hast da wohl was falsch verstanden.

    Mäuki

  • Liebe Mäuki,

    wo Liebe ist und wo nicht, das muss nun wirklich Jeder für sich selbst herausfinden. ich denke nicht, daß das überhaupt irgendwem Anders zusteht. Nichtmal beim eigenen partner kann man aufgrund seines Verhaltens auf das Vorhandensein oder eben nicht Vorhandensein von liebe schlussfolgern. Weder trennung noch zusammenbleiben sagen irgend etwas über Liebe aus.

    Dennoch wundert mich eine Sache. Wenn Du Deine Beziehung in solch schillernden Fraben ausmalst, was zieht Dich dann in dieses Forum?

    Bist Du hier um Deinen Partner zu heilen?

  • Kaleu,
    deine Aussagen in deinem ersten Absatz gebe ich dir teilweise recht,
    warum betonst du das so und warum sagst du mir das?
    Ich habe teilweise dasselbe geschrieben.
    Warum fässt du es für mich zusammen?

    Was mich in dieses Forum zieht?
    Die Tatsache das ich Alkoholikerin bin.
    Ich möchte mich austauschen(einfach gesagt)
    Ich lebe in einer Beziehung in der nicht getrunken wird.
    Folglich Nein zu deiner letzten Frage.

    Reicht das aus damit du dich nicht mehr wunderst?
    Warum hast du dich überhaupt gewundert lag es nicht auf der Hand?
    Und warum wolltest du es wissen?

    Mäuki

  • Puh...Ich bin aus dieser Debatte raus.... da fehlen mir echt die Worte...(und das passiert nur sehr selten....) *kopfschüttel*

    Ich kann nur hoffen, dass hier nicht zu viele "nasse" COs lesen...

    Grüße
    Girasole

  • Mäuki
    du schreibst:
    Wenn ich nicht trinken würde und mein Partner trinkt?
    Dann würde ich versuchen ihn dabei zu unterstützen Hilfe anzunehmen,
    ansonsten wenn es zu dem Zeitpunkt unmöglich ist für denjenigen Hilfe anzunehmen,
    würde ich einfach nur dasein,
    als jemand der einfach da ist und sagt:Ich liebe dich auch wenn du durch die Krankheit anders bist.(Und es ist ja nicht alles anders)
    Dies alles nur unter der Vorraussetzung das Liebe da ist.


    ----------------------------------------------------------
    du würdest also bei deinem Partner bleiben und ihm ggf beim sich zu tode trinken ungerührt zusehen können (aus Liebe?)

    Ich kann das nicht,deshalb bin ich gegangen,habe ich nun deiner Meinung nach nicht geliebt?

    LG R..

  • Liebe Mäuki,

    für mich liegt zurückblickend genau darin die Schnittmenge der beiden Süchte/bzw. Abhängigkeiten - der Alkoholabhängigkeit und der Co-Abhängigkeit - in dem Wunsch nach einer Liebe, die heilt. Die eine Leere füllen und eine Traurigkeit beseitigen kann, die einen überwältigt, so dass man denkt, man wird ihrer niemals alleine Herr werden.

    Darin waren mein XY und ich uns so nah und haben uns so angenommen und verstanden gefühlt, wie ich das vorher mit keinem Menschen hatte: wir haben genau diese Sehn-Sucht nach absolutem Angenommensein und Geliebtwerden geteilt.

    Und wie es kommen musste, haben wir beide uns gegenseitig wegen dieser Sehn-Sucht verfehlt.
    Kein Mensch kann das leisten, es sei denn, er leistet es für sich selbst: sich annehmen. Sich selbst lieben.
    Leben wollen. Mit allem, was dazugehört. Der Angst vor Ablehnung. Der Angst vor Veränderung. Der Angst vor der Unberechenbarkeit des Lebens.
    Der Angst vor dem Tod.

    Ich. Will. Leben.

    Und ich möchte nie mehr in meinem Leben einen Menschen wegen meiner eigenen ungestillten Sehnsucht verfehlen. Und mich selbst auch nicht.
    Ich werde allein bleiben, bis ich sicher weiß, dass ich es kann. Für mich selbst.

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Renate ,
    ich habe für mich gesprochen/geschrieben,
    wie ich handeln würde.Momentan.
    Nicht über andere ,auch nicht über dich.
    Und deine Frage kann ich dir nicht beantworten.
    Ich spüre deine Gefühle nicht.


    inbetween,
    dein letzter kleiner Abschnitt,
    den teile ich nicht ,
    ich glaube das kann man auch in einer Beziehung erarbeiten.(das war jetzt nur mein Gedanke/Glaube für mich,ich sehe das es bei dir anders ist)

    Mäuki

  • Ich finde, daß in diesem (hoch spannendem) Thread allzuviel mit dem Wort "Liebe" hantiert wird....

    Ich bin davon überzeugt (und das auf mich selbst anzuwenden war bitter): Alkoholiker und Co's und andre Abhängige können in aller Regel nicht lieben; sie können natürlich sehr sehr intensive Gefühle empfinden, auch für andre Menschen, aber das was dahintersteht ist doch vor allem der Kick und nicht der Gegenüber. Und das merkt man dann garnicht.

    Ist vielleicht arg pessimistisch, aber ich glaube daß "Liebe" selbst unter gesunden Menschen etwas seltenes ist. Wenn sie auf ein so hohes Podest gehoben wird wie ich es hier teils lese ist sie bloß ein Rauschmittel...und die Perspektive einer eigenen Entwicklung hin zu einem gesunden, selbstverantwortlichen Leben wird so verstellt. Wie das bei Rauschmitteln halt so üblich ist.

    Nicht falsch verstehen: Wirkliche Liebe ist etwas ebenso seltenes wie großartiges... aber dafür muß man verdammt weit sein, erstmal sich selbst kennen und annehmen können, für sich stehn können auch ohne daß sie sich ereignet. Liebe nimmt nichts ab. Dafür ist sie nicht da. Sie bereichert nur was auch ohne sie schon gut ist.

    Und das können weder Alkoholiker noch Cos, auch nach Absetzen der jeweiligen Droge noch eine sehr lange Zeit nicht. Dafür muß man sich erstmal selbst zurückerobern. Und das dauert.

    Lohnt aber--- ganz für sich

    LG

  • Garcia,
    ja die Liebe ,die wirkliche,die ist selten und großartig.
    Und ich hebe sie oft auf den Podest,
    und schau sie mir an.
    Weil ich so nie vermutet hätte.
    Ich hab sie nach 50 Jahren entdeckt.
    Ich freue mich drüber und sie würde mir fehlen.

    Aber ich vergesse nicht an mir zu arbeiten,
    weil es ohne dem die Liebe für mich nicht geben würde.
    Ich könnte es nicht fühlen.

    Und ich weiß es lohnt sich.

    LG Mäuki

  • Hallo,

    ich lese hier auch mit großem Interesse mit und ich war in meiner langjährigen Partnerschaft (aus der ich mich vor 2 Jahren lösen konnte) abhängig und alkoholkrank, letzteres werde ich für immer bleiben.

    Mein Ex hat auch getrunken, ob er alkoholkrank ist, kann nur er selbst beurteilen- auf jeden Fall war bei unserer Beziehung der Alkohol gleichzeitig verbindend und zerstörend. Ich möchte hier nichts näheres darüber schreiben, nur soviel, das ich mich erst nach der Trennung auf meinen Weg in die Trockenheit machen konnte. Innerhalb dieser (kranken) Beziehung war das nicht möglich. Und zu der Zeit war er meine große Liebe...heute weiß ich nicht mehr, ob er das wirklich war??

    Ich bin jetzt seit 21 Monaten trocken und erst jetzt bin ich in der Lage, mir diese Beziehung nüchtern, realistisch und ehrlich anzuschauen. Es war nicht alles schlecht, es war für diese Zeit so wie es eben war- doch mittlerweile habe ich viel über mich gelernt und das wichtigste was ich gelernt habe ist, mich selbst anzunehmen, mich selbst zu lieben mit allem was mich ausmacht- als ich noch getrunken habe, war das nicht möglich.

    So wie Frank es schreibt:

    Zitat

    aber dafür muß man verdammt weit sein, erstmal sich selbst kennen und annehmen können, für sich stehn können auch ohne daß sie sich ereignet. Liebe nimmt nichts ab. Dafür ist sie nicht da. Sie bereichert nur was auch ohne sie schon gut ist.

    Ich bin jetzt seit 2 Jahren solo und ich habe bisher auch noch gar kein Interesse an einem neuen Partner- okay ein bißchen Sehnsucht manchmal schon, aber innerlich merke ich , ich bin noch nicht so weit. Und das ist in Ordnung für mich. Ich habe vieles in meinem Leben und an mir selbst verändert und damit geht es mir gut- so darf es gerne bleiben. Ich sehe es auch so wie Frank:

    Zitat

    Und das können weder Alkoholiker noch Cos, auch nach Absetzen der jeweiligen Droge noch eine sehr lange Zeit nicht. Dafür muß man sich erstmal selbst zurückerobern. Und das dauert.

    Ich glaube auch, Abhängigkeit (egal welche) macht Liebe unmöglich bzw. kaputt und auch krank...

    Liebe Grüße, Lena

  • Hallo Mäuki und alle anderen,

    was in der Gesellschaft gilt, gilt auch in der Partnerschaft.
    Die (Nächsten)liebe geht nur soweit, wie ich mein Leben nicht in Gefahr bringe oder erheblichen Schaden nehmen würde.

    Das hört sich hart an, ist aber so. Keiner würde mir einen Vorwurf machen, wenn ich bei einem Verkehrsunfall "nur" den Notruf wähle und nicht versuche einen anderen aus einem stark brennenden Auto zu ziehen.
    Eigensicherheit geht immer vor.

    Also was soll da rauskommen einen trinkenden Partner zu unterstützen.

    Vor einem Jahr hätte ich auch noch sagen können:
    "Ich will doch gar keine Hilfe. Ich hab doch nicht mal ein Problem. Wenn mich dann noch jemand umsorgt (jemand muss ja waschen, kochen, ...), noch besser, kann ich in Ruhe weitertrinken."

    Jetzt ist das vorbei. :lol:

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo zusammen
    ist es am Ende nicht so das es mir mit einem Partner eher besser als schlechter gehen sollte.
    Ich lasse das Wort Liebe mal außenvor.
    Kein Mensch ginge doch ernsthaft auf Partnersuche damit mal negative Aktion und erstmal ein Berg Probleme ins Haus kommen oder?(außer er überschätzt sich selbst/unterschätzt das Problem maßlos,)Nun ist es bei Süchten doch so sie können innerhalb einer Partnerschat entstehen oder erst nach und nach sichtbar werden.
    Dann ist es wichtig (aber manchmal schwer)bei SICH zu bleiben ,nicht ausgleichen zu wollen,die eigenen Grenzen verschieben etc.
    Beispiel ,, wenn du durch eine Einaufsstrasse gehst und dir schießt jemand ins Knie ,fragst du dann WARUM??
    Ist das wichtig??????
    Schau auf dich ,deinen Schmerz,deine Verletzung und handle entsprechend, suche nicht nach Gründen(Entschuldigungen) warum der andere es tat!
    Was interessiert es dein kaputtes Knie ob der andre ne schlechte Kindheit hatte ,nen schlechten Tag ,ein Suchtproblem,einen anderen treffen wollte etc. pp.
    LG R..

  • Hallo kaleu, hallo an alle,


    danke für diesen - hoffentlich auch für eine(n) Co-Abhängige(n) "lesbaren" und "begreifbaren" Beitrag.

    Ich weiss nur sicher, dass ein Alkoholiker saufen kann.
    Das ist das, was ich sehe.
    Alle anderen Theorien halte ich für nicht verallgemeinerungsfähig und der eigenen Psyche geschuldet.

    LG Jürgen

  • Hallo nochmal
    Kaleu hat die nasse Denke sowas von fasssbar beschrieben ,ich wünschte ich hätte das vor einem Jahr gelesen.
    Denn auch ich ,,sah/vermutete,, etwas(positiv) in meinem xy was außer mir niemand sah!
    Jeden Mist entschuldigte ich damit das er es jetzt(damals) noch nicht besser kann,aber diesen guten Kern, ich sah in lange ,wollte konnte nicht anders.
    Dann letztes Jahr machte ich Schluß weil mir langsam das Außmaß seiner Sucht und die Kraft dahinter klarer wurde.
    Dann sein Entzug, ich schöpfte Hoffnung und ging den Weg jetzt 6 Monate mit ,mit dem Ergebnis das er aktuell Rückfällig geworden ist(laut Statistik kommt sowas ja häufig vor) Der Rückfall ansich war also noch von mir einkalkuliert (wenn natürlich nicht wünschenswert) aber die Art und Weise wie das passierte und wie er mich noch vor seinen Karren spannte................mich zu einer Lüge überredete (im Paargespräch)zeigte mir das er zwar ne Weile abstinent war aber im Kopf nie trocken.
    Ich stellte das am nächsten Tag richtig(widerrief meine Gefälligkeitslüge) und zog so seinen Zorn auf mich.
    Ich bin viel näher bei mir als noch vor einem Jahr und arbeite daran mir noch näher zu kommen.
    xy spiel dabei jetzt keine Rolle mehr.

    LG R..

  • Ich denke Kaleu hat es mehr als auf den Punkt gebracht:

    "Die Partnerschaft mit einem Suchti kann man nicht in der Partnerschaft reparieren"

    Jeder,sowohl Co als auch Alkoholiker muss sich auf seinen eigenen Weg machen und das ganz für sich selbst,wenn sich etwas ändern soll.
    Ist das in der bestehenden Partnerschaft nicht möglich,weil eine Einsicht oder Komprissbereitschaft fehlt, kommt es irgendwann zur Trennung.
    Wenn nur einer den Weg der Änderung für sich selbst geht kann das nicht gut gehen.

    Erst DANACH und mit genügend Abstand und klaren Gedanken kann eine wirklich Aussprache stattfinden,wenn man möchte.

    Vielen Dank nochmals für die wirklich sehr hilfreichen Beiträge.

    Cocomel

  • Zitat von Zotti

    was in der Gesellschaft gilt, gilt auch in der Partnerschaft.
    Die (Nächsten)liebe geht nur soweit, wie ich mein Leben nicht in Gefahr bringe oder erheblichen Schaden nehmen würde.

    Das hört sich hart an, ist aber so. Keiner würde mir einen Vorwurf machen, wenn ich bei einem Verkehrsunfall "nur" den Notruf wähle und nicht versuche einen anderen aus einem stark brennenden Auto zu ziehen.
    Eigensicherheit geht immer vor.

    Also was soll da rauskommen einen trinkenden Partner zu unterstützen

    Das ist, finde ich, die treffende Antwort auf die Beiträge bzgl. "...wenn es Liebe ist, bleibe ich bei meinem Partner, auch wenn er trinkt...denn er ist ja krank..."

    Bis auf dieses letztere Statement finde ich den Thread übrigens auch hochspannend und auch lehrreich für mich. Besonders der Austausch mit der "anderen Seite" (nicht herabsetzend oder so gemeint!) ist ungemein interessant!

    Danke dafür und
    liebe Grüße
    Girasole

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