Beiträge von Sunshine_33

    Moin Lyni,

    Du schreibst immer von den Kumpels, gibt es denn auch 1-2 gute Freundinnen in Deinem Leben? Zur Zweisamkeit muß es ja nicht immer ein Kerl sein.
    Auch mit einer lieben Freundin kann man was zusammen unternehmen, eine schöne Zeit verbringen, sich mal aussprechen, ein gemeinsames Hobby ausüben, zusammen sporteln, kochen... und all diese tollen Dinge...
    Da fiele auch die s.exue*le Komponente weg und Du weißt dann einfach, das die Freundin Dich um Deiner Selbst Willen gern hat. Das kann ja auch eine gute und wichtige Erfahrung sein.

    Ansonsten...hörche mal in Dich hinein, was Dir auch allein Spaß machen könnte? Denn es kann auch nicht immer ein anderer Mensch um einen herum sein, das geht nicht mal in der tollsten Beziehung.
    Weil da jeder mit überfordert wäre.
    Hast Du ein schönes Hobby?
    Magst Du eine bestimmte Sportart?
    Wie kannst Du Dich selbst verwöhnen?
    Ein schönes Buch, liest Du gern?
    Tolle Musik dazu ?
    Oder wie wäre ein Wellnestag, nur für Dich allein ?
    Und wie wäre es mit einem schönen Strauss Tulpen, nur
    für Dich allein, den Du Dir schenkst ?

    Verstehst Du, was ich meine?
    Was kannst Du Gutes für Dich selbst tun?
    Das herauszufinden wäre auch wichtig, um eine Art neues "Belohnungssystem" für Dich aufzubauen. für Dinge, die Du gut
    hinbekommen hast?
    Eine Woche Trockenheit darf beispielsweise auch schon mit irgendwas schönem gefeiert werden.
    Denn Du kannst darauf sehr stolz sein!
    Jeder Weg fängt mit dem ersten Schritt, dem ersten Tag, der ersten Woche an... :wink:

    LG Sunshine

    Zitat

    Hier gefällt es mir erstmal gut und ich fühle mich hier wirklich willkommen und angenommen :)

    Na, das ist doch die Hauptsache, liebe Lyni :)
    Und ich möchte auch betonen, es gibt ja auch so einige Leute, die mit diesem Forum hier trocken geworden sind !
    Ohne weitere reale Gruppe und auch ohne Thera.
    Möglich ist also auch das !

    LG Sunshine

    Moin Karl,

    Kaleu schrieb Dir:

    Zitat

    Und da leg ich meine Hand in's Feuer, daß jeder trockene Alkohoiker den Du fragst Dir ganz genau das Gleiche erzählt. Solange er keine Hilfe annahm - dann weil er noch weiter saufen wollte!

    Da muss ich widersprechen !!
    Bei mir war es nicht so!
    Ich wünschte mir sehnlichst, mit dem Saufen aufhören zu können. Ich habe mehrere Versuche dazu unternommen. Aber dann kamen die Entzugssymtome und ich bekam große Angst bis hin zu extremen Panikattacken.
    Im nachhinein bin ich froh, nie einen kalten Entzug weiter durchgezogen zu haben, denn dann wäre ich sicher nicht mehr am Leben.
    Ich wollte also weiß Gott nicht weiter saufen.

    Was also hat mich sonst abgehalten, zu handeln?
    Ich habe mich so furchtbar geschämt für meine Sauferei und vor allem dafür, das ich es nicht allein wieder stoppen konnte.
    Ich habe mich zu sehr geschämt, um zum Arzt zu gehen und alles zu erzählen. Ich habe mich auch vor anderen sehr geschämt, Freunden, Arbeitskollegen etc.

    Dann brach irgendwann alles zusammen und ich landete auf der Intensiv.
    Dort bekam ich endlich Hilfe, um die ich mich nicht getraut hatte, zu bitten.
    Und ich nehm sie sehr dankbar an.
    Ich weiß noch meine Gedanken, als ich nach der Untersuchung aufs Zimmer kam... die waren: "schau her, nun bist Du hier gelandet!!"
    Und der zweite Gedanke war: "Endlich bist Du hier gelandet, wo Dir geholfen wird.
    Ja, so war das...
    Ich ahnte allerdings nicht, wie schlimm es gesundheitlich um mich schon steht und ich hätte den Entzug beinah nicht überlebt.
    Es wurde dann ein sehr harter Weg für mich in die Trockenheit.
    Ich mußte nach der Entgiftung erstmal wieder essen lernen, laufen lernen und vieles mehr.
    Trotzdem konnte ich ab dann meinen Weg in die Trockenheit gehen.
    Und ich nahm auch ab dann jede Hilfe dankbar an.
    Ich habe auch nei mehr meine Krankheit verheimlicht, ich bin von vorn herein sehr offen damit umgegangen.
    Denn ich wollte nicht wieder erneut lügen... ich hatte einfach genug davon.

    Ob man es allein schaffen kann?
    Ich denke, es gibt sicher Menschen die das schafften.
    Aber warum sollte man??
    Ich denke, dahinter steckt nicht immer, das man im Grunde weiter saufen will.
    Sondern dahinter kann ebenso die Scham stehen, nun Alkoholiker/in zu sein und die Angst, nun sozusagen geächtet zu werden dafür.
    Denn Alkoholismus ist immer noch ein bisschen ne "Schmuddelkrankheit".
    Ich hatte auch diese Ängste, bewahrheitet haben sie sich NIE.
    Im Gegenteil, als ich trocken wurde, habe ich viele neue Freunde finden können. Und keiner ist mir da blöd begegnet aufgrund meiner Krankheit.
    Auch Arbeitskollegen und meine Chefs nicht.
    Von daher waren diese Ängste unbegründet, trotzdem waren sie da.

    LG Sunshine

    Guten Morgen, Lyni

    Zitat

    Mit der SHG warte ich lieber noch, wenn überhaupt. Es stimmt wahrscheinlich schon, was hier gesagt wurde, dass der Altersdurchschnitt dort um einiges höher als 19 ist. Weiß nicht, ob das so das Gute für mich ist...


    Das Alter ist doch völlig uninteressant in einer SHG. Aber ich kann auch verstehen, das es schön wäre, wenn auch jemand im eigenen Alter dort ist.
    Andererseits findest Du in einer realen SHG bei den etwas älteren und länger Trockenen wahrscheinlich eher eine Schulter zum anlehnen als bei den merkwürdigen "Freunden". Hm.

    Du hast aber ja nun schonmal hier eine SHG gefunden. Denn wir sind ja ebenso eine. Und Du hast hier den großen Vorteil, das immer jemand da ist, rund um die Uhr sozusagen.
    Da Du aber sehr viel von Dir preis gibst, möchte ich Dir dringend zum erweiterten Bereich raten.
    Momentan denkst Du, ich hab nix zu verbergen, kann ruhig jeder wissen, was ich so tue... aber diese Einstellung kann sich ändern... Du wärst nicht die erste, die dann um Löschung von Threads bitten würde. :wink:

    Im erweiterten Bereich findet außerdem ein sehr intensiver Austausch statt und dort sind auch sehr junge Damen, mit denen Du Dich sicher auch austauschen könntest, Du würdest dort also sicher herzlich aufgenommen werden. Außerdem gibt es dort auch einen Chat, der genutzt werden kann. Montags ist dort immer Treff. Bei Bedarf könnte man dieses Angebot aber sicher auch ausweiten, denke ich.

    LG Sunshine

    Zitat

    Bleibt noch die Möglichkeit von Einzeltreffen mit Leuten, denen der Alk so noch nie was bedeutete.

    Wenn Du den Satz noch so ergänzt, das nicht nur Alk gemeint ist, sondern auch jegliche andere Drogen, finde ich das ne gute Idee.
    Allerdings... wenn damit Leute gemeint sind, die Dich für ihren Spaß benutzen, finde ich auch das nicht nur bedenklich, sondern vor allen Dingen sehr traurig, das Du Dich für sowas hergibst.
    Ich wünsche Dir von Herzen, das Du lernst, Dir selbst was wert zu sein.

    Lynielle, Du denkst vielleicht... oh man, was soll n das noch fürn Leben sein... kein Saufen mehr, keine anderen Drogen ? :roll:
    Dann sage ich Dir mal was aus meiner eigenen Erfahrung:
    Ich habe sowas zu Anfang meiner Trockenheit gedacht.
    Ich befürchtete ein langweiliges Leben und dachte, wie kann ICH denn je
    wieder lustig sein ohne Alk?
    Diese Denke stellte sich später als kompletter Schwachsinn heraus.
    Es war nicht so und es trat auch nicht ein.
    Im Gegenteil, ich kann noch viel lustiger drauf sein, seitdem ich trocken bin.
    Der Humor ist ja in mir und ich brauche keine Droge, um ihn hervorzuzaubern.
    Und Saufpartys geben mir schon sehr lange nix mehr.
    Ich bin viel lieber mit Leuten zusammen, die nicht drogensüchtig sind und habe super viel Spaß mit denen. Wir treffen uns, machen was zusammen, üben mein Hobby Fotografie zusammen aus und all diese Dinge, die das Leben so toll und bunt machen.
    Es gibt diese Menschen, man muß nur etwas nach ihnen schauen/suchen.
    Nicht jeder hat was mit Alk und anderen Drogen am Hut.
    Nur sehen wir diese anderen Menschen gar nciht, solange wir selbst süchtig sind.
    Weil wir sie gar nicht sehen wollen!

    Also keine Angst, man verliert nix, wenn man nicht mehr säuft, ganz im Gegenteil. Der Gewinn daraus ist unglaublich groß und man ist endlich wieder FREI !

    LG Sunshine 8)

    Zitat

    Ich muss und werde es schaffen heute Abend nichts zu trinken.
    Das andere geht auch so.

    ICH habe die Kontrolle!!!

    Du bist nicht mal eine Woche ohne Alk.
    Der Stoff ist noch nicht mal ganz aus Deinem Körper und aus der Birne
    auch noch lange nicht. Ich meine damit nicht nur nasses Denken, sondern
    ein physisch "nasses Gehirn".

    Du hast gar nix unter Kontrolle !!
    Eher hat Dich die Situation ganz schnell unter Kontrolle, und einhergehend dann auch wieder der Alkohol.

    LG Sunshine

    Natürlich gleichen sich alle Geschichten, Firebird.
    Weil Suchterkrankungen relativ gleich ablaufen.
    Auch wenn der nasse Alkie behauptet, bei ihm/ihr sei "natürlich alles ganz anders"... und andere trinken ja viel mehr... und er/sie könne jederzeit wieder aufhören, wenn er/sie das so will... oder wenn der Stress weniger wird... oder die WM vorbei ist... das Schützenfest... der Ärger im Job...oder oder oder...
    Im nassen Denken gefangen, glaubt man sowas am Ende auch selbst, wenn man es sich nur lange genug einredet.

    Zitat

    Ich möchte jetzt nichts sagen und dann dauert es doch noch bis ich etwas gefunden habe.
    Ich bleibe jetzt aber mit Nachdruck dran.

    Du mußt hier nichts vorweisen, was Du getan hast, um Dein Leben wieder in Deine Hände zu nehmen, Du musst hier auch keine Trennungsurkunde und einen neuen Mietvertrag vorweisen, um weiter schreiben zu "dürfen". :wink:
    Das Forum dient ja auch den Angehörigen von Alkoholikern zum Austausch.
    Und es kann gut sein, sich hier den Rücken stärken zu lassen, gut tun, zu hören, das man selbst nicht in seiner Wahrnehmung eingeschränkt ist sondern das der Alkie einem auch viel Mist einquatscht.
    Und man kann hier auch seinen Frust, und seine Trauer über alles rauslassen.
    Darum schreibe lieber weiter hier und hole Dir so selbst Hilfe und Unterstützung auf DEINEM WEG.
    So wäre zumindest mein Tipp :wink:

    LG Sunshine

    Hallo Firebird,

    Zitat

    Ich hab dummerweise Mitleid, was mir den Schritt mich zu trennen unnötig schwer macht aber es gibt keinen anderen Weg wenn ich wieder mein Leben leben will.

    Dieses Mitleid nützt aber niemanden etwas, Firebird, am allerwenigsten Deiner alkoholkranken Partnerin.
    Die einzige Hilfe ist die Nichthilfe, so steht es hier ganz oft geschrieben.
    Und so ist es auch, Du kannst NICHTS TUN, damit Deine Partnerin mit dem Saufen auhört. Du siehst ja selbst, das es immer so weiter geht. Sie muss erst noch viel tiefer runter, wie es scheint. Die bisherigen Probleme reichen ja nicht aus, so brutal seh ich das halt.
    Vielleicht auch von daher, das ich mich selbst beinah totgesoffen habe, ehe ich endlich trocken werden konnte/wollte.

    Ich habe mich übrigens auch manchmal nach Besäufnissen mit Ausrastern entschuldigt. Und evtl. auch versprochen,weniger zu trinken. Klappte aber nie. Auch wenn ich das durchaus manchmal ernst meinte, wenn es mir sehr schlecht ging nach dem Besäufnis.
    Mir war damals allerdings noch nicht klar, das ich das gar nicht mehr aus eigener Kraft schaffen konnte, weil ich schon viel zu süchtig nach Alk war.

    "Mitleid"... kann aber auch ein Deckmäntelchen sein, selbst nichts ändern zu wollen, selbst nicht aktiv werden zu müssen. Angst, wieder allein zu sein etc.

    Und dieses "Mitleid" führt dann zum verharren in krankmachenden Situationen.
    Und dieses Verharren führt widerum dazu, das der Alkie in Ruhe weitersaufen kann. Weil... passiert ja nix wirklich schlimmes...

    LG Sunshine

    Hallo Honeymaker,
    mal ein paar Sachen von mir als trockene Alkoholikerin rausgepickt:

    Zitat

    Aber wirft dann das nicht grundsätzlich die Frage auf, ob man überhaupt mit einem Ex-Alkoholiker liiert sein kann? Sind die Jungs dann per se ein No-Go-Area?

    Erst einmal gibt es keinen Ex-Alkoholiker, sondern nur nasse und trockene Alkoholiker :wink: . Unsere Krankheit ist nicht heilbar und sie kann auch jederzeit wieder ausbrechen, wenn wir nicht auf uns achten und uns keine stabile Trockenheit aufbauen.
    Können wir nun als trockene Alkoholiker keine Partner in Beziehungen mehr sein? Das würde ja bedeuten, das wir von nun an wie Aussätzige sind, nur weil wir suchtkrank sind. :(
    An einer Sucht zu erkranken kann übrigens jeden erwischen, das nur mal am Rande...
    Nein, das ist Quatsch, natürlich haben wir ebenso das Recht auf Zweisamkeit und ein glückliches Leben.
    Ich persönlich halte mich auch für sehr beziehungsfähig.
    Allerdings würde ich keinen Partner wollen, der in meiner Anwesenheit Alk konsumiert.
    Du trinkst ja noch hin und wieder, wie ich lese. Auf Feiern etc.
    Von daher würdest Du für mich von vornherein allein deshalb schon als Partner ausscheiden (mal davon abgesehen, das ich eh nicht auf Frauen stehe :lol: )

    Zitat

    Aber was ist dann mit jemandem, der motiviert wieder entziehen will und wieder Nähe sucht? Die Frage ist jetzt rein hypothetisch, weil ich nicht weiß ob ersteres zutrifft (oder wieder eintreten wird) und zweites nicht der Fall ist. Aber das ist die Frage, die mich bechäftigt. Was dann tun?


    Ich nehme an, damit ist Deine on-off-Beziehung gemeint?
    Wenn jemand motiviert entzieht, dann soll er das doch gerne tun. Das wäre doch ganz wunderbar.
    Aber... nur nicht mehr saufen funzt nicht.
    Es muss meistens auch sehr viel anderes im Leben geändert werden.
    Evtl. sogar der Familien/Freundeskreis verlassen werden, wenn da gebechert wird. Und viele andere Änderungen kommen höchstwahrscheinlich auf einen zu.
    Wenn man bereit ist, auch sein restliches Leben zu ändern, um trocken bleiben zu können, dann hat man eine Chance auf wirkliche Trockenheit.
    So meine persönliche Meinung, beruhend auf meinen Erfahrungen.
    Mit dem allen hast DU aber nix zu tun.
    Das muss der Betroffene alles selbst wollen und bewerkstelligen.
    Sicher, Unterstützung dabei zu haben ist prima. Die hatte ich auch von meiner gesamten engsten Familie.
    Aber die meissten Wege mußte ich doch allein gehen, auch weil ICH das so wollte.

    Bisher hast Du gut als CO funktioniert. Hast mehrere Runden mit Deinem alkoholkranken Ex gedreht. Das kann auch jahrelang noch so weiter gehen. Geht ja auch schon eine lange Zeit so, wie ich herauslese.
    Trotz längerer Tennungen bist Du immer wieder zu ihm zurück, bis sich alles immer wiederholte.
    Du kannst aber auch wieder Dein eigenes Leben in die Hände nehmen und Dich von Deinem Suchtmittel fern halten, denn das ist Dein Ex ja wohl.
    Ansonsten wärest Du längst über alle Berge.
    Denn in den meisten Fällen ist es nicht nur so, das der Trinker süchtig ist, sondern ebenso der Partner. Und zwar NACH dem Alkoholiker.

    Retten kannst Du keinen Alkoholiker.
    Das weisst Du ja inzwischen.
    Auch durch DEIN Verhalten wirst Du nix ändern.
    Das interressiert einen nassen Alkie nämlich ebensoviel, als wie in China n Sack Reis umfällt.
    Ich lese hier manchmal, das man sich vom alkoholisierten Partner fernhalten soll.
    Nur noch mit ihm reden soll, wenn er "nüchtern" ist.
    Sich ansonsten distanzieren.
    Das ist auch alles richtig so, dient aber meiner Meinung nach nur dem Selbstschutz. Darum ist es richtig.

    Wer sich aber davon erhofft, das sich das irgendwie auf. den Partner und seiner Suchterkrankung auswirkt, der irrt sich einfach. Denn das wird nicht geschehen.
    Solange ein Alkoholiker saufen will, wird er das tun.
    Mein Partner distanzierte sich auch von mir, wenn ich gesoffen hatte. Sprach dann kein Wort mehr mit mir.
    Unterstützte nie meine Sauferei, entschuldigte mich nirgends, deckte nie mein Tun.
    Das änderte an meinem Verhalten aber nix.
    Okay, ich versprach nach einigen Besäufnissen evtl. das ich weniger trinken werde und blabla.
    Das tat ich evtl. auch mal für 3-4 Tage (als ich das nach konnte) bis sich die Wogen wieder geglättet hatten. Aber das wars dann auch schon.
    Bei mir mußte erst weitaus mehr passieren als ein nervender Partner, der mir ins Ohr quasselte. Denn so empfinden wir nassen Alkoholiker Partner, die einen trocken legen wollen.

    Und "nur nüchtern" mit einem nassen Alkie reden bringt meiner Meinung nach auch nix. Denn dieses "nüchtern" gibt es längst nicht mehr. Ein nasser Alkie denkt auch nass. Auch, wenn er mal ein paar Stunden oder gar Tage "nüchtern" ist. Der Alk hat längst die gesamte Denke erreicht und verändert. Da is nix mehr mit "nüchtern miteinander reden".
    Wollts halt nur mal erwähnt haben... :wink:

    LG Sunshine
    (ALkoholikerin, 11 Jahre trocken)

    Soooo nun sollten ja via Vorstellung, Feiertagschat und nun auch hier im Forum die "Besitzverhältnisse" geklärt sein :wink:

    Für mich, Coolman ist es allerdings komplett uninteressant wer hier wem`s Freundin oder Freund ist.
    Für mich bist DU hier ins Forum gekommen, um DIR für DEINEN WEG in die Trockenheit Unterstützung und Wegbegleitung zu holen.

    Die meisten von uns hier gehen ja (und das auch recht erfolgreich) den Weg der Risikominimierung.
    Und Du als erst seit kurzer Zeit abstinent Lebende solltest um Deiner eigenen Abstinenz willen auf alle Risiken verzichten, die in einen Rückfall führen könnten.
    Und dabei hast Du halt nix zu suchen in einer Situation, in der Du so ahutnah mit Alkohol konfrontiert wirst.
    Und sei es bei Deinem trockenen Freund, bei dem zuhause trotzdem der Schwager Alkohol konsumiert.
    Dann solltest Du Dich da einfach fern halten, bis der Schwager wieder weg ist und gut isses.

    Denn schau mal Coolman, Dein Freund triggert es vielleicht wirklich nicht, wenn der Schwager in seiner Gegenwart Alk trinkt.
    Aber was ist mit Dir ??
    Du bist nicht Dein Freund und er ist nicht Du !
    Was ist, wenn DICH diese Situation triggert?
    Was ist, wenn DU danach Saufdruck schiebst?
    Was ist, wenn Du den Alk derart dicht an Dich ranlässt, nach so kurzer Zeit der Abstinenz und es Dir damit evtl. schlecht geht?

    Verstehst Du, was ich Dir damit sagen willst?
    Du musst Dir Deine eigenen Trockenheit aufbauen und Du musst ganz sicher nicht hinnehmen, das in Deiner Gegenwart Alk konsumiert wird, nur weil Dein ebenso alkoholkranker Freund das kann, ohne das es ihn triggert.

    Das ist meine Meinung dazu und müssen musst Du in Wirklichkeit natürlich gar nix :wink: . Du entscheidest am Ende, was Du tust.
    Ich hoffe nur, Du tust nichts, nur weil das Dein Freund für okay hält...trockenheitstechnisch.
    Denn das könnte FÜR DICH fatale Folgen haben...

    LG Sunshine

    Hallo Coolman,

    Nun, Dein Zuhause ist natürlich KEINE alkoholfreie Zone mehr, wenn Besuch Alkohol mitbringt !
    Warum tut Dein Besuch überhaupt sowas und warum lässt Du so etwas zu?
    Du hast eine lebensgefährliche unheilbare Krankheit und das Verhalten Deiner Leute bringt Dich in Gefahr. Denn wie nah ist das Glas denn, wenn es so dicht neben Dir steht?

    Wenn Deine Familie, Deine Freunde Dich gern haben/lieben, sollten sie sowas wirklich unterlassen und das werden sie auch, wenn sie selbst nicht an der Pulle hängen.
    Rede doch da bitte nochmal mit denen drüber, damit Dein Zuhause wirklich alkoholfrei ist und bleibt.

    Die meisten hier gehen ja den Weg der Risikominimierung, bei sich zuhause zu dulden, das da Alk gesoffen wird, halte ich aber eher für den Weg der Risikomaximierung, sorry.
    Du bist noch ganz frisch trocken und dann solche Gefahren einzugehen, halte ich für äußerst leichtsinnig.

    BTW: Ich bin ja nun schon einige Jährchen trocken, und trotzdem konsumieren weder meine Familie noch Freunde in meiner Gegenwart Alk.
    "Freunde", die meinten, sowas tun zu müssen, habe ich gleich am anfang miener Trockenheit aussortiert. Brauche ich nicht, sowas sind nämlich keine Freunde.
    Und meine Familie liebt mich und tut sowas einfach nicht. Fertig.

    Was woanders passiert, darauf habe ich keinen Einfluss. Was aber in meiner unmittelbaren Nähe, in meinem unmittelbaren Leben passiert, darauf habe ich sehr wohl Einfluss.
    Und zwar den, zu bestimmen, was in meinem Haus passiert und mit welchen Leuten ich mich umgebe.

    LG Sunshine

    Zitat

    Gesoffen hab ich ja manchmal auch weil irgendwas dran schön war (Was genau weiß ich ni.) - jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich ni mehr aufhören konnte und es fast nur noch beschis.sen war und ich merkte, dass ich Alkoholiker bin.

    Natürlich war es so. Ich für meinen Teil kann das zumindest so unterschreiben. Klar fand ich es oft lustig, drauf zu sein, dann war doch alles so easy, die Probleme verschwanden und man machte Party.
    Tja... eben bis zu der Zeit, wo sich langsam das Blatt drehte. Ich wurde ja nicht von heut auf morgen Alkoholikerin. Aber irgendwann war ich halt abhängig. Und dann begann das große Leiden... ich muss das jetzt nicht alles aufschlüsseln, das hat hier ja jeder so oder so ähnlich selbst erlebt.

    Zitat

    Und jetzt mal ohne jemanden beleidigen zu wollen: Ich kann mir ni vorstellen, grade bei Alkoholikern ni, dass sie ni wieder in ihrem Leben an Alk denken. Bei Menschen die noch nie welchen getrunken haben oki.

    Ich bin nun 11 Jahre trocken.
    Vorhin habe ich noch Geschenke hübsch eingepackt und mir das dann alles so angeschaut und war recht stolz auf mich. Alles erledigt, ein gutes Gefühl... und plötzlich war da ein Gedanke an Alkohol. Nur ganz flüchtig, aber ich hab ihn wahrgenommen. Und kurz drüber nachgedacht, warum... ich wußte es aber gleich.
    Ich habe früher auch oft Belohnungstrinken zelebriert.
    Wenn ich was besonders gut gemacht hab, hab ich das gute Gefühl noch toppen wollen durch Alk draufkippen.
    Oder allgemein habe ich eine gute Stimmung damit noch mehr gepusht.
    Das Suchtgedächtnis hat mir heute also wieder gezeigt, das es auch nach 11 Jahren noch alles abrufbereit gespeichert hat.
    Ich könnte jetzt ja ganz überheblich so tun, als wäre das vorhin nie passiert.
    Mache ich aber nicht, denn ich muß keine Trockene "Vorzeige-Alkoholikerin" sein, mit Prädikat und Auszeichnung... so ganz schwebend über den Dingen...

    Von daher stimme ich Dir also zu...Gedanken an Alkohol können auch nach vielen Jahren Trockenheit noch auftauchen. Kann man aber mit leben, wenn man für sich weiss, was dann zu tun ist.
    Diese Gedanken führen bei mir nicht unmittelbar zu einem Rückfall, mir ist das schon öfters passiert.
    Zwar sind die Abstände zwischen den Gedanken zeitlich manchmal groß, aber es gibt die Gedanken eben noch und sie können auch schnell mal aufflackern.

    LG Sunshine

    Liebe Heike,

    Dieser "langjährige Freund" hat anscheinend Null Ahnung von der Alkoholkrankheit. Denn hätte er welche, hätte er niemals so einen gefährlichen Unsinn erzählt.
    Du sollst nur einfach wieder in seinem Sinn "funktionieren", das ist bequemer für alle, so einfach ist das.
    Das für Dich so ein Kernschrott-Gequassel unter Umständen lebensgefährlich sein könnte, wenn Du drauf hörst, selbst das interessiert wohl nicht...
    Der persönliche Egoismus geht halt bei vielen Menschen IMMER vor. Auch wenn sie sich gern dabei noch als Gutmenschen verkaufen, die Dir doch "nur helfen wollen".
    :roll:

    Nein, es ist nicht immer leicht, Heike.
    Besonders nicht, wenn man sich sowas anhören muss.
    Und man wird auch über kurz oder lang drüber nachdenken müssen, einige "Freunde" (die eben KEINE sind) aus dem "Freundes"-Kreis zu entfernen.
    Ich kann Dir aber sagen, es ist dann auch kein großer Verlust, auch wenn das kurz mal anders erscheinen könnte.
    Es gab bei mir persönlich nur sehr wenige Menschen, von denen ich mich echt trennen mußte. Aber es gab sie...
    Freunde kann man neue finden, ein zu Schrott gesoffenes Leben ist weitaus schlimmer.

    Und Heike, wie viele Alkoholiker haben wohl schon gedacht, sie könnten nochmal "normal" Alkohol konsumieren?
    Millionen ! Und sie sind daran kläglich gescheitert, haben im schlimmsten Fall mit dem Tod dafür bezahlt.
    Wir reden hier nicht von nem Schnupfen, sondern von einer lebensgefährlichen Erkrankung !

    Liebe Heike, bleib Du bitte auf DEINEM Weg, der sich doch schon bisher ganz super macht ! Es lohnt sich ganz bestimmt!
    Und lass Dir um Himmels Willen keinen gefährlichen Quatsch eintrichtern, nur weil Du dann wieder händelbarer und bequemer damit bist. Denn um was anderes gehts ja nicht.

    BTW kann man auch mal überlegen, warum Alkohol trinken "normal" sein sollte?
    Unser Körper braucht ganz sicher keinen Alkohol zum Überleben.
    Und als "Genussmittel" hat er für uns endgültig ausgedient, weil wir alkoholkrank geworden sind.
    Dahin gibt es keinen Weg mehr zurück.
    Für mich bleibt außerdem fraglich, ob Alk für mich denn je ein Genußmittel war, wie ihn viele bezeichnen.
    Ich denke nicht, für mich war der Alk wohl immer Mittel zum Zweck. Nämlich um mich wegzubeamen.
    Vor vielen alkoholischen Getränken hab ich mich sogar zutiefst geekelt, ich hab sie trotzdem irgendwie in meinen Körper bekommen.
    Schöner "Genuss" :roll:
    Und bei anderen Menschen bezweifel ich auch sehr oft das angebliche "Genusstrinken", soll mir aber grundsätzlich egal sein.
    Ich brauch den Mist nicht mehr und bin nach wie vor jeden Tag dankbar dafür, auch nach so vielen Jahren Trockenheit noch.
    Ich hab nie vergessen, wie schlimm es in der nassen Phase meiner Krankheit war.

    LG Sunshine
    und meld Dich doch bitte mal öfters hier... ich freue mich, von Dir zu lesen! :D

    Hallo rabenweibchen,

    Zitat

    Vor zwei Wochen hat er!!! dann unsere Beziehung beendet.Er sagt er kann nicht mehr.Wir haben uns absolute Kontaktsperre verordnet.

    Na so ne Frechheit!
    Wie kann er es wagen ?? :evil:
    Wo doch im Grunde nur Dir allein so eine Maßnahme zusteht, oder wie? :wink:
    Naja, so ist es aber nicht.
    Auch ein Alkoholiker kann eine Beziehung beenden.
    Wird er auch tun.
    Nämlich genau dann, wenn der CO anfängt, zu sehr zu nerven.
    Wenn sozusagen der Nutzen geringer ist als der Ärger, den man mit seinem CO hat.
    Und weil man ENDLICH wieder in Ruhe saufen will ohne die Voll-Laberei des CO.

    Es ist also so, das er Dich für den Alk abgeschossen hat.
    Der ist ihm wichtiger, seine Entscheidung ist also getroffen.
    Erstmal... es sei denn, Du funzt wieder als CO.
    Dann wirst Du evtl. als "Partner" wieder in Betracht gezogen. So einfach ist das. :wink:
    Die Frage ist nur, mußt Du Dir sowas antun?
    Oder hast Du noch so viel Stolz im Leib, den Alkie gehen zu lassen und wieder Dein eigenes Leben in Deine Hände zu nehmen und selbst wieder zu heilen?
    Denn die CO-Abhängigkeit ist ja auch eine Krankheit!

    Zitat

    dann schreit mein Herz aber er ist doch der Mann mit dem ich mich ganz fühle und alt werden will.


    Besser wäre es, sich mit sich selbst "ganz zu fühlen".
    Dazu brauchts keinen Partner.
    Es sei denn, man ist beziehungssüchtig/CO und braucht immer einen anderen Menschen, um sich überhaupt zu fühlen.

    Das mit dem gemeinsam alt werden lese ich hier immer wieder, so als romantisch-verklärte Vorstellung :wink:
    Aber... ganz realistisch gesehen wird ein nasser Alkie kaum sehr alt.
    Das bedeutet dann wohl eher, das Du mit einem Pflegefall alt werden wirst, der Dich evtl. nicht mal mehr erkennt (aufgrund eines Korsakow oder ähnlichem) oder nur, wenn er n guten Tach hat.
    Falls Du nicht vorher selbst krank wirst...
    Die CO-Abhängigkeit führt nämlich auch im fortgeschrittenen Stadium zu physischen Erkrankungen, es bleibt nicht bei den psychischen.

    Mein Rat, rabenweibchen, wäre:
    Sieh mal lieber die Beendigung der Beziehung als DEINE Chance !
    Nimm wieder Dein Leben selbst in die Hand und häng Dich nicht an nen nassen Alkie. Das taugt nämlich nix und bedeutet nur unendliches Leiden. Und am Ende selbst krank werden. Es reicht, wenn sich einer dem Alk opfert.

    Und vielleicht merkt Dein Ex-XY ja , das die Sauferei als einziger Lebensinhalt doch nich so prall ist und das er auch anders leben könnte, wenn er es denn wollte...
    Denn er kann jederzeit professionelle Hilfe bekommen, er muß nur losgehen und drum bitten. Denn allein schafft man es nicht mehr aus der Sucht, ich kenne jedenfalls niemanden persönlich, der das schaffte.
    Und viele schaffen es auch mit Hilfe nicht, auch das soll mal nicht verschwiegen werden...

    Wie auch immer, hier geht es um DICH, rabenweibchen.
    Nicht um Deinen nassen Ex.
    Dem kannst Du nämlich nicht helfen, geschweige denn, trocken legen.
    Aber Dir selbst kannst Du hier helfen.
    Mit Unterstützung der anderen.

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin)

    Bei einigen Geschichten fällt mir immer wieder nur ein Satz ein:
    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.

    Du Karl, möchtest noch nicht sehen, was wirklich los ist.
    Darum prallen auch alle Ratschläge und alles Geschreibe von uns im Grunde an Dir ab, weil Du die Augen noch nicht ganz aufmachen willst.
    Du möchtest lieber noch ein bisschen die rosa Brille aufbehalten.

    Aber...
    Bei Alkoholikern gibt es keine Aufwärtsspirale mehr im nassen Stadium.
    Das wirst Du auch sehen.
    Auch wenn es kurzfristig mal anders aussieht und neue Hoffnung sich beim CO breit macht.
    Alles, was Deine Frau tut, weist auf eine Alkoholabhängigkeit hin.
    Ist aber egal, solange sie es selbst nicht wahrhaben will, wird es noch sehr lange so weiter gehen...

    Du bist noch nicht so weit, wirklich etwas ändern zu wollen, Karl. Selbst Deinen Kindern zuliebe nicht.
    Darum kann Dir hier auch niemand helfen.
    Weil Du weder wirkliche Hilfe noch Veränderungen willst.

    LG Sunshine

    Zitat von gehtdoch


    positiv zu vermerken ist aber definitiv das zusammenleben mit ihm: da ich mich verändere, tut er es langsam auch. das war ja meine hoffnung. etwas ist in gang gesetzt und ich wünsche mir sehr, das es auch so bleibt und wir beide daran arbeiten können. aber ich lasse es auf mich zukommen, versuche nichts zu zerreden und bleibe auch skeptisch, da ich wohl weiß, wie schnell man in alte verhaltensmuster fallen kann 8)

    liebe grüße heike

    Na, das hört sich doch gut an, Heike :)
    Ich denke, es ist für Angehörige auch nicht einfach, wenn ein Alkoholiker trocken wird. Der Alkoholiker brauchte erstmal ja auch viel Zeit, um zur Krankheitseinsicht zu kommen.
    Wie könnte man dann von einem Angehörigen erwarten, das der nun hoppla-hopp springt, wie es der abstinent Lebende gern hätte? Und zwar JETZT SOFORT ! :lol:
    Nee, ich denke, man muss auch den Angehörigen/dem Partner Zeit geben, mit der veränderten Situation klar zu kommen.
    Das einzige, was hier hilft, sind immer wieder offene Gespräche.
    Aber eben auch nicht alles total zerreden, wie Du schon anmerkst. Das ist auch nicht nötig.
    Der Angehörige muss nicht zwingend alles bis ins kleinste Detail verstehen (wollen), das geht gar nicht, wenn er nicht zufällig auch suchterkrankt ist.

    Wichtig ist allerdings, das die Bude alkfrei ist und das dem Partner ganz klar ist, das das so sein muss.
    Die restlichen Grundbausteine will ich grad nicht alle explizit ansprechen.

    Ich persönlich denke, man muss nicht immer alles auf den Partner abladen, der alles dann auch noch verstehen soll und all dieses symbiotische Getue, das ist für mich persönlich nix.
    Da krieg ich gleich Atemnot und Platzangst zugleich :lol:
    Einige Dinge kann man ebenso gut mit Freunden oder sonstwem besprechen oder speziell die Belange der Alkoholkrankheit in einer SHG.
    Was man hier alles so ablädt, muß man dann nicht mehr allein tragen und den Partner kann man dadurch sicher auch etwas entlasten.
    Es ist so schon für alle kein einfacher Weg... von daher Hilfe annehmen, wo es nur geht.
    So ist meine persönliche Meinung dazu.

    LG Sunshine

    Zitat von gehtdoch

    deshalb bin ich nun hier und deshalb habe ich alle feten für mich gecancelt, die mir gefährlich erscheinen. mit den gefühlen dabei werde ich auch noch klarkommen.

    in dem sinne,
    lg heike

    Das finde ich gut, Heike !
    Das ist tausendmal besser als irgendwelche fadenscheinige Argumente, warum man von bestimmten Feiern nicht fernbleiben "kann".
    Das halte ich eh für Schwachsinn, niemand wird in unserem Land gezwungen, auf eine bestimmte Feier zu gehen, so jedenfalls mein Wissen diesbezüglich :wink:

    Und wenn man doch so unabkömmlich ist bei einer Feier, dann müssen eben die anderen dann auch in Kauf nehmen, das auf so einer Feier kein Alk konsumiert wird.
    Auch das ginge ja !! :P
    Oder etwa nicht? 8)
    Weil sich doch nicht alle nach dem abstinenten Alkie richten "können" ?
    WARUM eigentlich nicht, frag ich dann mal ??
    Weil evtl. bei den anderen selbst AUCH ein Alkproblem vorliegen könnte oder zumindest mißbräuchliches Konsumieren von Alkohol?
    Ist das nicht so, wird es auch niemanden stören, wenns kein Alk gibt und aus die Maus.

    Bleib Du mal erstmal von Feten fern, das ist ne sehr gute Idee. Und schau einfach, was das mit Dir macht...
    Da passiert nämlich nix schlimmes... :wink:
    Wenn Du diese Zeit, wo die Party läuft, irgendwas schönes machst, dann wirst Du es kaum bedauern, nicht dagewesen zu sein.
    Und am Ende vielleicht sogar Freude empfinden darüber, das Du diese Zeit gut für Dich und Deine Bedürfnisse genutzt hast, was Gutes für Dich getan hast anstatt von Angesoffenen mit sinnlosen Gesprächen vollgeblubbert worden zu sein.

    LG Sunshine

    So, dann antworte ich gleich mal drauf:
    Ich hatte am Anfang meiner Trockenheit auch solche Ängste.
    Das ich nun nie wieder wirklich lustig sein kann ohne Alk im Blut. Als hätte ich in diesem Moment vergessen, wie schrecklich die Sauferei längst für mich gewesen ist.
    Es blieb bei mir nie bei der lustigen Party, ich hab zu Hause regelmäßig bis zum Komplett-Absturz weiter gesoffen.
    Die Partys waren ja eigentlich immer am WE, warum also dann nicht den totalen Abschuss?

    Als ich die erste Zeit abstinent lebte, ging es mir viel zu schlecht durch meine sehr schwierige Entgiftung, ich mußte danach erstmal wieder laufen lernen, und auch essen usw.
    Da hab ich sicher nicht an Partys gedacht. Aber später kamen dann auch solche "Verzichtsgedanken" in Sachen "Kein Spaß mehr ohne Alk"
    Ich bin dann über 1 Jahr lang zu keinerlei Feierlichkeit gegangen.
    War mir viel zu gefährlich.
    In meiner Familie und meine Freunde wußten alle Bescheid, wenn bei mir Feiern stattfanden, gab es selbstverständlich keinen Alk mehr.
    Weggeblieben ist trotzdem deshalb niemand.

    Im Laufe der Zeit merkte ich dann, das ich ohne Alk auch total lustig sein kann und viel Spaß habe an ganz vielen Dingen, die ich schon lange nicht mehr machen konnte, als ich noch gesoffen habe.
    Desweiteren schaute ich nach Leuten, die ebenfalls keinen Alk trinken. Aber jetzt nicht explizit nach Trockenen Alkoholikern, denn ich wollte mich nicht nur in diesen Kreisen bewegen.

    Mit Leuten zusammen zu sein, die Spaß am Hobby haben, am geselligen Beisammensein, am gemeinsamen Feiern ohne Alkohol, bedeutet NICHT, das ab jetzt nur noch innerhalb der realen SHG oder so machen zu können.
    Es ist ja nicht so, das alle Leute Alk zum feiern und Spaß machen brauchen.
    Diese Erfahrung muss man aber erstmal machen :wink:
    Und sich dafür auch mal vom Hintern erheben und diese Kontakte auch SUCHEN, also selbst aktiv werden !
    Und nich rumjammern über die "böse Gesellschaft"... "es wird ja überall gesoffen"... und blablabla... das ist definitiv nicht so!
    Und es ist auch nicht immer so, das man trocken den gesamten Freundes/Bekanntenkreis austauschen muss. Bei mir war es beispielsweise nicht so.
    Nur einige mußten gehen...

    Ein "Trauerkloß" oder gar "vereinsamt" bin ich also nicht geworden, ganz im Gegenteil. Ich habe mein schönes Hobby Fotografie wieder vor Jahren aktiviert und bin von daher eh immer
    sehr viel unterwegs. Gerne auch mit anderen Leuten zusammen, die ebenfalls nix mit Alk am Hut haben.
    Wir haben wahnsinnig tolle Zeiten miteinander in der Natur,
    und oftmals lachen wir uns geradezu scheckig. Und wir genießen die gemeinsame Zeit.

    Ich habe auch noch andere Hobbys und vielerlei Interessen, denen ich auch gern nachgehe.
    Ich habe wieder Power, habe einfach sehr viel Lebensfreude und will nie wieder nach ner durchgesoffenen Nacht morgens nicht hochkommen.
    Die Tage sind viel zu schön, um sie zu verpennen und das Leben ist einfach klasse ohne Sauferei.

    Für mich ist es jedenfalls so.
    Das nicht jeder Tag eitel Sonnenschien ist, is ja wohl auch klar.
    Auch ich habe Probleme zu meistern, mein Leben läuft ja nun auch nicht immer glatt.
    Aber damit kann ich heute wesentlich besser umgehen.
    Ich kann die Probleme nun anpacken und muss sie nicht mehr wegsaufen, weil ich keine Kraft mehr habe, sie anzupacken (wegen der Sauferei). Was für ein unseliger Teufelskreis war das doch...

    LG Sunshine