Beiträge von September

    Guten Morgen,

    im Laufe der letzten Tage hat sich, ausgelöst durch ein Gespräch mit einen
    Psychologen, meine Einstellung zu diesem Forum, bzw. meiner Teilnahme daran,
    geändert. In der Folge habe ich erst daran gedacht, mich hier einfach nicht mehr zu
    melden, aber das entspricht nicht den Ansprüchen, die ich an mich stelle. Ergo, zur
    Erklärung:

    Durch das o.g. Gespräch ist mir klar geworden, dass es z.Zt. nicht der Alkohol ist,
    der in meinem Leben die Problematik ausmacht. Klar verkenne ich nicht die Ge-
    fahren, die überall lauern, aber ich habe seltsam wenig Probleme, damit umzugehen.
    Saufdruck hab' ich nicht, von Triggern bin ich bisher verschont geblieben ... .

    Mein größtes Problem ist hingegen die Bewältigung der psychischen Folgen von
    Alk.missbrauch, Vertrauensverlust bzgl. "Freunden" ... in Kombination mit dem
    körperlichen Zusammenbruch, Krankenhaus, Koma & haarscharfem Überleben
    (als auch hier unerwähnt gebliebener, zusätzlicher Geschehen).
    Vor allem ist, wie oftmals erwähnt, so gut wie kein Vertrauen in sowas wie ein
    "normales, soziales" Umfeld mehr da & möglich. Seit dem Aufwachen aus dem Koma
    gilt das Prinzip: "Don't trust & don't believe!". Anders ausgedrückt, muss ich
    mich mit 1A-Traumafolgen auseinandersetzen.

    In Bezug auf Vertrauen bedeutet das, dass ich es vorsichtig, mit mgl. vielen
    positiven Erfahrungen verbunden, wieder lernen muss. Und genau da liegt
    die Scbwäche bzw die Gefahr für mich in diesem Forum.

    Aussagen wie: "Der richtige Weg tut weh/muss weh tun!", "Das Leben ist kein
    Ponyhof!", "Wir sind hier nicht bei Wünsch-Dir-was", "nicht persönlich nehmen",
    hingeschlotzte Antworten mit Selbstgerechtigkeitsanspruch oder Sprüche wie:
    "Gut, dass ich mein Vertrauen noch habe!" (alles sinngemäß!) sind für mich Gift.

    1. helfen sie mir nicht weiter & 2. bergen sie das Risiko einer Retraumatisierung.
    Die kann & will ich mir nicht leisten, weil damit auch die Rückfallgefahr steigt.

    Aus diesem Grunde werde ich in diesem Forum zukünftig nur noch & wieder
    einfacher, gelegentlicher Mitleser sein.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es evtl. zu der "Materie" noch Nachfrageb geben
    könnte!? Aus diesem Grunde bitte ich die Admin./Mods., dafür diesen Thread
    doch noch 2-3 Tage geöffnet zu lassen und danach, falls nix kommt, zu schliessen.

    Lange Abschiede sind nicht so mein Ding!
    Deswegen ... macht's gut ... Tschüss

    September

    Hallo,

    Doro : Gehe mal etwas mit Deinen Anregungen schwanger. Danke jedenfalls!

    @Matthias: Deine Äußerungen erinnern mich an den Spruch:

    "Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch sein Gutes hat!".

    Das ist bestimmt richtig und wahr und kann mich weiter bringen.
    Nur bedeutet es auch, dass ich bei jedem spontan hingeworfenen Mist
    gleich den dazugehörigen Käfer spielen muss? Bestimmt nicht.

    Weisst Du, vor gar nicht mal allzu langer Zeit hätte ich bei vergleichbaren
    Verlautbarungen, wie sie hier geäußert wurden, in/auf der Spitze der
    Palme gesessen & Zeter und Mordio geschrieen.

    Zwischenzeitlich habe ich aber etwas dazugelernt.

    Einladungen zum (Affen-)Kostümball kann & darf ich auch ausschlagen!
    Selbst ohne Angabe von Gründen oder zwickenden Stellen.
    Und das Ganze hat nix mit Arroganz zu tun, oder Entwicklungs-
    verweigerung oder mangelnder Einsicht bzgl. der Ver- bzw. Bear-
    beitung wunder Punkte. Es ist schlichtweg mein Recht mich so & dafür
    zu entscheiden.


    Lass' mich abscbliessend bitte noch bemerken, dass ich Deine Einstellung
    hinsichtlich des vorrangigen Hilfeaspektes bei Kommentaren bewundern muss.
    Für die überwiegende Mehrheit stimme ich Dir zu, aber nicht generell.
    Ich kann mich z.B. bei einigen Postern nicht des Eindrucks erwehren, dass
    sich deren Meinungs-/Hilfsäußerungen bei genauerer Betrachtung eher als
    Steigbügel zur größtmöglichen Verbreitung ihrer Belange entpuppen,
    denn als ehrliche, unterstützende & personenbezogene Hinwendung.
    Oftmals sehe ich jedenfalls eine Bestätigung dieser Vermutung darin,
    wenn ich mir das Verhältnis von Beiträgen zur Forumszugehörigkeit
    besagter Samariter so anschaue.

    Kann aber auch sein, dass mir da meine ja anscheinend überbordende
    Sensibilität wieder etwas vorgegaukelt ... ?! ;)

    Einen bunten Herbsttaggruss

    September

    Moinsen,

    @matthias: Ja, tut weh ... und zwar mein Fehler, Dich und
    Renate gestern nicht explizit von der Fraktionszugehörigkeit
    ausgeschlossen zu haben! Was ich hiermit nachholen möchte.

    Das von Dir genannte Argument des weisen Forummitglieds
    kenne ich. Grundsätzlich stimme ich dem auch zu, habe aber
    auch die Erfahrung gemacht, das es sich ebensogut als hervor-
    ragendes Totschlag- oder Killerargument benutzen lässt.
    Beliebt ist auch, Widerstand gegen diesen Spruch als Unein-
    sichtigkeit oder Beratungsresistenz abzuqualifizieren.

    Katha : Warum fragst Du? Drückt das meine Meinung nicht ausreichend aus?

    Lieben Nachmittagsgruss

    September

    Ahoi Matthias,

    ja ja, Dein genialer Bettkasten! Hättest Du ihn nicht, Du
    müsstest ihn erfinden!

    Gestern Nachmittag, auf meinen sinnenden Wegen durch
    diese Schei..stadt in der ich wohne, musste ich daran, Deinen
    Bettkasten, denken. Der hat ne interessante Funktion.
    Mich erinnert er an die Beichte in der kath. Kirche.
    Da wird reflektiert, bereut, Absolution erteilt und Buße getan.
    Genau was Du beschreibst.

    Ich bin zwar nicht bei dem Verein, aber Beichte finde ich hilfreich!

    Dir einen schönen Tag

    wünscht September

    Hallo sternenhimmel12,

    leider kann ich mit Deiner Antwort so gar nix anfangen.

    Bis auf den ersten Satz hat sie nix mit meinen Äußerungen zu tun. Ist eher in
    fast allen Belangen das Gegenteil!

    - Meine Bude sah aus wie Hulle (= keine Gemeinsamkeit)
    - Ich habe nie, NIE, in der Öffentlichkeit getrunken!
    - Ich habe nicht gestritten, sondern Kontakte abgebrochen.
    - Auf das Thema "Beziehung" gehe ich nur ganz am Rande ein.
    - Dinge wie "netter Mann" und "böser Mann" sagen mir nix. Was ist gut,
    schlecht oder böse? Alles eine subjektive Begriffswahl aus dem Blick-
    winkel egomanischer Vorteilschaffung oder -nahme.

    Ich möchte hier einen wirklich ehrlichen Austausch.
    So mache ich mir, tlw. sehr lange, Gedanken über das, was ich schreiben will.
    Das wünsche ich mir, zumindest in diesem Thread, auch von anderen.

    Schönen Abend ...

    ein etwas angemuffelter September

    Guten Morgen, oder vielleicht wäre um 03:47 h "Gute Nacht" doch noch besser?
    Ich liebe diese letzten stillen Stunden bevor die Wochenhektik wieder startet.

    Hier stehen noch ein paar Antworten aus ... .

    Liebe Renate, ich habe mir in den letzten Tagen so meine Gedanken zu Deinen um-
    fangreichen Zeilen gemacht. Was Du da mit Deinem xy erlebst ist ziemlich heftig.
    Ist für mich nicht einfach zu lesen, da auch ich diese plötzlichen Kontaktabbrüche
    "gemacht" habe. Du suchst nach dem "Warum" und "Wieso"!?

    Eine 100%tige Antwort kenne ich nicht. Eher eine Mischung aus dem, was da so
    zusammen kam. Ich erinnere mich, dass ich übersensibel auf Kritik reagiert habe.
    Ich hatte keine passenden Antworten parat und sofort war Funkstille. Tlw. mit,
    tlw. ohne vorherige Ansage. So musste ich mich nicht der Kritik bzw. meiner
    Problematik stellen.

    Verführerisch war dabei auch der Gedanke, dass der andere dadurch so leiden
    soll, wie ich durch seine "Ablehnung". Je doller die Versuche, mich zu er-
    reichen, desto grösser meine Befriedigung a la "Das hast Du jetzt davon!".

    Richtiggehend schlecht wird mir immer noch, wenn ich daran denke, wie ich so
    meiner damaligen Freundin (Wochenendbeziehung) ihren Urlaub verhagelt habe.
    Will da nicht in die Details gehen, da es unter aller Sau war.

    Es steckt schon ein enormes Erpressungspotential hinter dieser Handlungs-
    weise oder "Strategie". Die Frage ist, wie verdammenswürdig der Mensch
    dahinter ist?! Täter, Opfer oder beides zusammen?

    Ich hatte hier geschrieben, dass ich mir damals Hilfe gewünscht habe, diese
    aber im Freundeskreis nicht erhalten habe und deswegen so reagiert habe.
    Ein Beispiel nur, wo ich auch heute noch dazu stehe, ist folgendes:

    An einem meiner Tiefpunkte überwandt ich mich und rief meine älteste
    Freundin überhaupt an. Immerhin verband uns zu diesem Zeitpkt., mit
    Pausen, eine 30jährige Freundschaft bzw. zu Beginn Jugendliebe. Sie hatte
    sich schon so ihre (richtigen) Gedanken & Sorgen gemacht, wie sie sagte.
    War also nicht überrascht. Hilfe gab es trotzdem nicht!
    Begründung: schlechte Erfahrung mit Hilfe bei einer trinkenden Freundin
    in ihrer Vergangenheit. Auf meinen umgehend geäußerten Kontaktabbruch
    zu ihr reagierte sie nur höhnisch mit der Prognose, dass ich mich eh
    wieder bei ihr melden würde ... . Das ist niemals wieder geschehen und es
    wird nicht wieder geschehen!

    Ein anderer Abbruchsgrund war meine damalige Angst.
    Meine Wohnung sah entsprechend aus, Post unerledigt usw..
    Da war kaum mehr was zu verstecken und je näher mir jemand kam, desto
    panischer war ich. Abbruch schien da oft der letzte Ausweg, um wenigstens
    meinen Status zu halten.

    Was jetzt auf Deinen xy zutrifft, liebe Renate, vermag ich nicht zu sagen.
    Ich finde das Thema wäre ein guter Thread für Dich im Co-Forum, oder?

    So, lange wieder auf meinem smartphone rumgedrückt.
    Der Geräuschpegel vor meinem Fenster steigt, die Woche beginnt!

    Wünsche allen ganz viel Erfolg ...

    September

    (Mal ein kleiner aktueller Einschub zum Sonntagmorgen:

    Musste vor 1,5 Std. (06:45 h) jemanden zum Bahnhof bringen.
    Auf der kurzen Rückfahrt zu mir, nach der 2. Kreuzung, helles
    Licht und rotblinkendes STOP ... POLIZEI im Rückspiegel.

    Gehorsam rechts rangefahren, Fenster runter.
    Es näherte sich auf meiner Seite eine sehr hübsche, dunkel-
    haarige, blauäugige Gesetzeshüterin. Führerschein, Kfz.papiere.
    Dann der Standardspruch wg. Alkohol oder anderer betäubender
    Substanzen in den letzten 24 Stunden?!

    Nee, Nix, schon seit dem 21.12.2009 nicht mehr!
    Ich Idiot!!! ;) Schöner Stolz an falscher Stelle! Was hatte ich erwartet?
    Ein Lob von Miss Wunderschön in Uniform?

    Regnerisches Pusten war angesagt. Immerhin liess sich "meine" Sonn-
    tagsbeamtin nicht von ihrem Kollegen davon überzeugen, ihr die Arbeit
    mit dem Messgerät abzunehmen. Sehr zu meiner Freude, da ich somit
    während der Bla .../Pusterei ausgiebigst & dreist den genauen Farbton
    ihrer Augen versuchen konnte zu bestimmen.

    Ultramarinblau (Hell & Dunkel) mit Sprenkeln von warmen Grautönen.

    Dann piepste das blöde Gerät und der Zauber war vorbei!
    Papiere zurück, etwas rumdrucksige Verabschiedung, so als wäre es
    schön gewesen, wenn es noch was zu sagen gegeben hätte.

    Auf dem Weg zum meinem Auto hörte ich sie dann zu ihrem
    Kollegen sagen:"Endlich mal ein Netter, stimmte alles & so freundlich!"

    Tja, dachte ich so bei mir zurück im Auto, sowas erlebt "man" wohl
    nur nüchtern!

    Einen schönen Sonntag in die Runde ...

    wünscht September)

    Guten Morgen,

    Eure Einwände und Anmerkungen gehen mir durch den Kopf!
    Muss noch ein "böschn" weiter drüber Nachdenken.

    Einiges passt, anderes weniger. So habe ich mir über die
    angeführte Co-Abhängigkeit noch kaum jemals Gedanken
    gemacht. Tlw. war es situationsbedingt (solo & anfänglich
    woanders als heute wohnhaft) nicht notwendig. Oder aber,
    nach dem Koma etc. nicht vorrangig, da meine Umgebung
    (der verbliebene Rest) es vorzog sich auf meine REHA zu
    konzentrieren anstatt auf die ursächliche Thematik. Ist
    heute noch so!

    Na ja, und irgendwie ist es zugegebenermaßen auch oft
    in meinem Leben so, dass ich anscheinend irgendwas anders mache.
    Nicht besser oder schlechter, einfach anders. Mag ja sein bzw.
    ist so, dass ich mit allen Vor- & mannigfaltigen Nachteilen einer
    gesteigerten Sensibilität daherlebe. S.h., dass ich mir
    sehr früh über meine Abhängigkeit im Klaren war.
    Aber umso genauer habe ich auch gesehen, wie mir alles entglitt.

    Andererseits kann ich z.B. fürchterlich arrogant sein.
    Der Grund ist meistens, nee, immer Unsicherheit.
    Diese Arroganz hat mir aber bisher enorm geholfen trocken zu bleiben,
    weil ich mich damit abgrenze. Durchaus anzweifelbar, aber, am A*sch
    die Räuber, solange es mir hilft werde ich das nicht ändern.

    Was will ich sagen? ... Jepp, dass ich wahrscheinlich wirklich die
    Ausnahme war. Ich habe mir Hilfe gewünscht. Zwar ganz vorsichtige,
    weil mein chaotisches Innere damals ein riesiges Minenfeld war,
    aber immerhin. Wahrscheinlich verlange ich mal wieder zuviel?!

    Also, ich denke nach und melde mich. Dann schreibe
    ich Dir, RenateO, auch was ich damals gedacht und mir gewünscht habe,
    als ich meiner Verkriechphase hatte.

    Schönen Tag allen hier ...

    September

    Moinsen Andreas Carpenter,

    erstmal lieben Dank für Deine so schnelle Antwort!

    Für jetzt nur ein kurzes Feedback (später bestimmt mehr, versprochen!).
    Ich hatte & habe auch den Eindruck, dass die Poster dieser
    Kommentare wohl größtenteils unter den Harten Hunden
    der Trockenen Liga zu finden sind. Was sagt mir das?
    Hmm, nehme ich mal als Tagesdenksportaufgabe mit! ;)

    Dir eine. schönen Tag, cu

    September

    Hallo zusammen,

    ich bin gestern hier im Unterforum "Sonstiges zur
    Alkoholsucht ..." über den Thread "Helfen oder
    nicht?!" von Frozen tears gestolpert. Einige der
    dort gemachten Äußerungen haben mich tief be-
    troffen und sehr traurig gemacht (und wollen mir
    nicht aus dem Kopf).

    Es geht um Kommentare z.B. mit der Zielrichtung einen
    Alkoholiker lieber verrecken zu lassen, mitsamt Familie
    und Hab & Gut, solange er/sie keine Einsicht zeigt, an-
    statt einzuschreiten.

    Es hat mich sehr an meine Zeit vor meinem "Zusammen-
    bruch" erinnert. Ich habe damals in all meiner
    Sucht, meinen größer & größer werdenden Ängsten, meinem
    immer mehr schrumpfendereren Handlungsspieraum (körper-
    lich, geistig, seelisch, finanziell ...) diverse Hilfssignale ausgesandt.
    Die ganze Palette, von leise bis laut. - Nutzlos!

    Ich will hier nicht auf einzelne Beispiele eingehen,
    weil ich mich so wenig wie möglich an diese Menschen (?),
    die ich tlw. jahrzehntelang kannte und Freunde nannte,
    erinnern möchte.

    Nun, glücklicherweise hat mich ja dann meine Bauch-
    speicheldrüse erstmal aus dem Spiel genommen und ich
    hab's überlebt. Überlebt allerdings unter Einbuße meines
    bis dato fast unerschütterlichen Grundvertrauens.

    Hier kam vor ein paar Tagen die Frage, ob ich kein
    Vertrauen mehr hätte oder krankhaft misstrauisch sei?!
    Ich weiss gar nicht, ob ich mich dazwischen so ent-
    scheiden muss und möchte. Was ich weiß ist, dass es
    mir mit meinen Erfahrungen zunehmend schwerer
    fällt damit klarzukommen.

    Ich lese solche Kommentare, beobachte meine direkte,
    städtische Umwelt, die Politik und deren allgem. Stoßrichtung,
    Zunehmende Gewalt, Verarmung (13 Mio. Deutsche!!!) und Ver-
    rohung der Sprache. Ich erinnere mich an Geschäftsreisen z.B.
    nach Lateinamerika, wo jeder der Sehen kann, z.B. in Mexiko City,
    sich anschauen kann, was uns erwartet. ...

    In was oder wen soll ich denn da noch Vertrauen haben?

    Die Leute, die hier sowas posten, hätten auch mich ,ohne
    mit der Wimper zu zucken, locker abkratzen lassen.

    Alles in allem bekomme ich davon Alpträume.
    Träume, in denen ich zum Tode verurteilt und
    hingerichtet werde. Alpträume von Lagern, aus denen es
    keinen Ausweg mehr gibt. ...

    Ich muss hier abbrechen, weil ich sonst emotional den Tag
    nur ganz schlecht überstehe.

    September

    Hallo Mäuki,

    nur ne kurze Zwischenbemerkung, weil gerade wenig Zeit.

    Du warst DAMALS nicht verantwortlich & trägst keine Schuld!
    Aber Du bist für das HEUTE verantwortlich!

    Ach ja, ich glaube nicht, dass es Dir bewusst ist, wen. Du
    etwas manipulativ in Deiner Argumentatiln bist.
    So don't worry!

    Dir LG

    September

    Hallo Mäuki,

    wie habe ich Deine Antwort empfunden?!

    Wie Du es beschreibst! Erst war ich etwas "knatschig",
    habe ich eine Stellungnahme bzgl. Vater etc. doch nur
    aus "hehreren" Beweggründen verweigert. Erst mit
    und durch die Beschäftigung mit Deiner Kausalkette,
    Deiner Argumentation, wird sie verständlich.

    Ich kann sie auch in Verbindung mit Deiner neu-
    entdeckten Wut gut nachvollziehen ... trotzdem
    jetzt mein ABER: Ich finde sie perfide bzw. manipulativ!

    Du schreibst z.B. sinngemäß, dass Du "die Situation"
    damals ausgehalten hast und deswegen ja wohl auch
    erwarten könntest, dass andere "nur" was dazu sagen/
    schreiben. Wer hat Dir denn den Floh ins Ohr gesetzt?

    Ich finde, Du hast jedes Recht der Welt zu sagen, was Dich bewegt!
    Und wegen mir kannst Du es auch überall sagen, wo Du möchtest!
    Du kannst es sagen, weil Du meinst, dass Dich damals keiner gesehen hat!
    Du kannst es sagen, weil Dir keiner geholfen hat!
    Das liegt alles in Deiner Verantwortung!

    Nur, mach Deiner Umwelt oder Deinem Gegenüber kein
    Schuldgefühl o.ä., wenn er mal nicht so reagiert, wie Du es
    Dir wünschst. Ich nehme Dich auch wahr, wenn ich
    Dir nicht sage, was Du hören möchtest! Ich nehme Dich
    also auch wahr, wenn ich Dich an einen Profi verweise und
    mich ansonsten enthalte. DAS liegt in meiner Verantwortung und
    Du widerrum kannst jetzt entscheiden, ob Du damit leben kannst
    und willst, oder nicht! Nur bitte ohne Manipulation und Verallgemeinerung
    ala "mich sieht ja niemand" etc..

    Auch wenn Du es nicht glaubst, Dich sehen ganz viele Menschen.
    Und sie machen sich Gedanken und schreiben Dir.
    Aber, i.m.h.o., kommt es letztendlich darauf an, dass Du Dich selbst mehr
    liebevoll siehst und wertschätzt ... und das an Allererster Stelle!

    Themenwechsel: Wenn Dir in der LZT die Malerei so gut getan hat, wie
    Du schreibst, dann mach sie doch weiter?! Geht doch nicht um
    tolle Bilder oder Zu-werden-wie-Picasso. Vielleicht entspannt
    es dich nur, oder Du entdeckst wieviel Farben es gibt ... ?!

    Für mich ist es die absolute Freiheit, die mir ein weißes Blatt
    Papier bietet. Welten, Höhen und Abgründe tun sich auf und da
    dürfen sie es auch. Habe schon grosse Perversionen gezeichnet.
    Lustiges, Tiefsinniges, Wünsche wahr werden lassen und die
    Welt verflucht und vernichtet. Ich habe riesig viel über
    mich gelernt und dabei haben mir meine Farben und Pinsel
    enorm geholfen. Besser 1.000 Flaschen zeichnen, als eine zu kaufen!
    Ist nicht nur gesünder, sondern auch preiswerter! ;)

    Vielleicht magst Du ja auch Deine (fürsorglich blickenden) Augen malen
    und das Bild irgendwo zentral hinhängen?! Es könnte Dich daran er-
    innern, dass Du es heute bist, die auf "die kleine Mäuki" achten muss,
    sie und ihre Bedürfnisse sieht, sich kümmert. ... Die Vergangenheit kannst
    Du nicht ändern, aber das Jetzt & Hier gestalten! :)

    Dir einen schönen Wochenanfang!

    September

    Moin Mäuki,

    schön Dich wieder zu lesen! ;)

    Zu Deiner Problematik mit Deinem Vater kann und will ich nix schreiben.
    Denke mir auch, dass das eine Thematik ist, die in Profihände gehört und nicht
    in ein Selbsthilfeforum!

    Bedenklich bzgl. Saufdruck bzw. Rückfall finde ich nicht allein schon Deine Wortwahl.
    Schon die Konstellation, definitiver Alkoholmißbrauch bei Weggang/Verlust des
    Partners lässt Dir gar keine andere Wahl. Du schreibst: "Ich werde ...!" statt "Vielleicht
    würde ich wenn ... .". S.h., dass Du es längst selber weisst, das Du dann wider
    Säufst!!! Sowas gibt sich nie. Jedenfalls nicht auf dem Weg.

    Solange Du nicht in der Gewissheit lebst, nur für Dich, Deine Seele, Körper
    und Geist nicht mehr Saufen zu wollen, sondern es von einem Dritten ab-
    hängig machst, würde ich nicht auf Dich wetten wollen.

    Was machst Du, sollte Dein Partner morgen tödlich verunglücken?
    (Was ich ihm nicht wünsche!) Säufst Du dann wieder?
    Wem wäre damit geholfen?

    Schönen Sonntag

    September

    PS.: Ich mag irgendwie, wie Du schreibst. Hat was! :)

    Ahoi,

    gerade schoss mir so der Gedanke durch den Kopf: " ...So mein Lieber, jetzt
    sortier das mal bitte richtig ein und schätze es nicht als Selbstverständlich-
    keit, denn im Laufe des Tages haben sich 4 Frauen die Zeit genommen, sich
    Gedanken um Dich / zu Dir gemacht & sie hier gepostet. So allein, wie Du wie-
    der gedacht hast, warst Du heute also gar nicht!".

    Deswegen, mein großes DANKE an Doro, Sunshine, schnuffig & RenateO!

    Doro : Es ergeht mir schon oft so, wie Du es beschrieben hast. Ich halte
    "die Welt", meine Umwelt, mittlerweile für ziemlicb hohl. Ich jedenfalls
    leide an und unter diesem Konsumterror, Ausbeutung usw. fast körperlich.
    Ich halte es ja für einen "Tanz auf dem Vulkan", wenn ich dem allgem. Treiben
    und der Politik zuschaue. Obendrein sollen ja Zeichner nochmal ein geschul-
    teres Auge besitzen und so "zischt" das Gesehene doppelt so heftig ins verknüpf-
    ende Hirn. Aber was nützt mir das? Nix!

    Deine Anregung erinnerte mich an einen anderen, weisen Menschen, der mir
    riet, mich mit meiner "gegen den Strom schwimm"-Veranlagung abzufinden
    und mir die entsprechende Bühne zu suchen.

    Und da kommt schnuffig mit ins Spiel. Ja, ich finde es extremst schwer mir
    tgl. treu zu bleiben. Das ist halt sauschwer durchzuhalten, wenn "man" auf
    seinen Bildern sitzen bleibt. Ich interpretiere das sofort als persönliche Ab-
    lehnung ... und bin ... huschundzisch ... verschwunden. Deswegen meide ich
    solche Situationen. Es ist die Angst, nicht zu genügen.

    Vor 7 Jahre. habe icb an einem Gospelgottesdienst in San Fransisco teilge-
    nommen, ohne sonst mit Kirche viel am Hut zu haben. Leitspruch und
    Inhalt der Predigt war: "You are enough!". Simple 3 Worte für (m)ein rie-
    siges Problem. Ich habe jetzt & hier keine Lust über Kindheit und deren
    Folgen einzugehen, aber mir ist schon klar, das es damit bei mir begonnen hat.

    Es/Ich genügte fast nie. (Schonmal aufgefallen, dass die "6", als schlechteste
    Note, buchstäblich "ungenügend" ist?!) Eine Lektion, die ich schnell gelernt
    und verinnerlicht hatte. Witzigerweise sind meine damaligen, kindlichen
    Zeichnereianfänge (als Flucht in schönere Welten) durch den Frust über meine
    u.a. mathematische, fremdsprachliche & musikalische Talentlosigkeit nicht
    aufgefallen, so dass sie kritiklos überleben konnten.

    RenateO : Du passt hier gerade so gut! ;)

    Dieses Zeichentalent würde für Deine Vorschläge vollkommen ausreichen.
    Aufträge trudeln ein, Postkarten wurden gekauft. Vor 2 Wochen kam der
    briefliche Wunsch eines begüterten Hamburger Industrieprokuristen über
    den Ankauf von Bildern bei mir an. Ich hatte eine sehr gut frequentierte
    homepage, die ich mir leider finanz. nicht mehr leisten konnte. Ideen
    gehen mir nie aus und ich wage mich an spannende neue Themen, wie
    z.Zt. "Dominanz & (freiwillige?!) Unterwerfung/submission". Na ja, und
    wenn ich mal vergleiche, dann muss ich mich, technisch betrachtet, nach
    ca. 40 Jahren Übung in aquarellistischer Pigmentschubserei vor nicht
    vielen sog. "Studierten" verstecken.

    Jetzt das ABER: Ich packe es einfach nicht, mich zu verkaufen.
    Wie gesagt, bei der ersten Ablehnung oder Kritik bin ich weg und pfeiff
    mir das tagelang rein. Und tut weh & das will ich nicht mehr!
    Ich komme gegen die Macht eines "Ungenügend" lautenden Urteils
    einfach nicht gegen an. (Sehr zum Nutzen einiger meiner wissenden
    Ex-Chefs übrigens, aber dazu irgendwann evtl. mal mehr.)

    ... Was mich zu Deinem "Lichtschalter" und auch zu @sunshine33 bringt.

    Mir ist klar, dass solch ein Verhalten zwangsläufig zu Verletzungen und
    Enttäuschung führen muss. Weiss auch nicht, wie und ob es da Hilfe o.ä. gibt,
    die eben nicht einen Abbruch von Beziehung oder Kommunikation beinhaltet.
    Menschen wie ich es leider zu sein scheine, können einfach nicht nach-
    vollziehen, dass sie z.B. nur um ihrer selbst geliebt werden. Egal, ob sie
    Lagerhilfspacker (sorry, fiel mir gerade so ein) oder Industrieboss (sorry)
    oder Herzchirurg (auch sorry) sind. Arm, reich, schön, hässlich, geistreich,
    sportlich, faul oder sonstwie. Es hat immer mit Leistung zu tun.

    Ich bin mir relativ sicher, wenn Ihr Eure diesbezgl. Bekannten darauf-
    hin mal unter die Lupe nehmt, werdet Ihr bestimmt fündig.

    So, es ist spät bzw. früh und ich tippe hier smartphonetechnisch.
    Das dauert und deswegen ... ENDE für jetzt.

    Danke nochmal, Ihr habt mich weiter gebracht! ;)

    Einen schönen Tag wünscht

    September

    PS.: @sunshine33: Irgendwie hast Du es geschafft, mich beim 1.
    Durchlesen Deiner Antwort "in Rage" zu bringen. Weiss nicht
    genau warum, finde ich aber gut. Ich gucke mal, was es war
    und hake dann nochmal nach, falls für Dich ok!?

    LG

    Danke für Eure Antworten!

    Die letzten Tage waren nicht so toll. Mit meiner Schreiberei
    hier kam viel von dem wieder hoch, womit ich mich meinte arrangiert
    zu haben. Habe mich dann in meine Zeichnerei gestürzt. Die betäubt
    mich nicht, aber ich entrücke trotzdem irgendwie meditativ in mei-
    ne Bilderwelt.

    Wobei ich schon bei Pkt. 1 bin. Ich bemerke an mir, wie ich es mehr
    & mehr aufgebe an einem sog. "normalen Leben" teilzunehmen.
    Ich hatte vor dem Zusammenbruch schon das Gefühl, dass ich "nicht
    mithalten" kann. Um permanenten Vergleichen aus dem Weg zu
    gehen, bleibe ich halt lieber allein. Dass das nicht förderlich ist,
    weiß ich auch. Nur, gehe ich mal "unter die Leute", kommen ganz
    schnell die Gedanken, dass ich niemandem von "denen" vertrauen
    würde ... und weg bin ich.

    Dieses Gedankengang führt dann weiter dahin, dass ich anfange zu
    bilanzieren. Ich bin 47, unvermögend, solo, keine Kinder und
    ohne Freundes- und/oder Bekanntenkreis. Meine Eltern leben
    noch, aber irgendwann ... . Zu meinen Geschwistern habe ich
    Null Kontakt. Ob ich beruflich einen Neustart schaffe, wage ich
    stark zu bezweifeln. - Warum um alles in der Welt sollte ich so
    ein "Ausharren", denn Leben kann ich diesen Zustand nicht nennen,
    noch jahrelang mitmachen?

    Versteht mich bitte nicht so, dass ich mir gleich die nächste Brücke
    suche o.ä., aber ich schliesse es für irgendwann, z.B. wenn meine
    Eltern gestorben sind, auch nicht aus.

    Diese Gedankengänge führen mich übrigens nie zu dem Pkt.,
    wo ich mir wünschte, ich könne mir doch eine Flasche gönnen und
    die Welt sähe anders aus. Hab' ich gar nicht. Stattdessen, Kaffee,
    Farben ind Pinsel. ...

    Wünsche uns allen noch weitere warme & sonnige Herbsttage
    und bis demnächst ...

    September

    Ahoi,

    Liebe(r) Dorothea, Katharsis, Silberkralle & Hartmut,

    Danke für Eure Gedanken & Anregungen!

    Ach je, da stecken sooooo viele Aspekte drin, die es sich lohnen
    würde genauer zu beleuchten. Erstmal sacken lassen.

    Später/bald also mehr von mir ...

    September

    Ach ja, PS und weil ich gerade so schön "in Stimmung" bin:

    Komm' mir bitte Niemand in meinem Thread mit dem
    Allgemeinplätzchen der "alleinigen Schuld des Alkis"!
    Ich hasse jegliche Schulddiskussion perse.
    Gerne in einem Extrathread dafUr, den ich aber bestimmt
    nicht eröffnen werde!

    Gruss

    September