Beiträge von Carl Friedrich

    So eine alkohollastige Veranstaltung kann nachwirken. Falls sich zeitnah ein diffuses Gefühl nach Alkohol einstellen sollte, könnte ein direkter Zusammenhang mit Deinem Kneipenbesuch bestehen.


    Wer fordert denn, das Du Dein Hobby aufgeben sollst? Eine Skitour ist sicherlich etwas Feines. Apres-Ski in der Kneipe gehört m.E. nicht notwendig zu einem solchen Hobby dazu. Ein gerade mal leicht angetrockneter Neueinsteiger hat m.E. in einer Kneipe erst mal nichts verloren.


    Was machst Du, wenn Dir einer der Zecher unaufgefordert einen Wein/Schnaps oder ein Bier mitbestellt und Dir in die Hand drückt? Bist Du auf so eine Nummer vorbereitet? Wohl kaum.

    Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Gut und richtig gemacht.

    Nach den Terminen hast Du Klarheit.

    Meine Leberwerte waren nach 3-4 Wochen Abstinenz stets im Normbereich. Offensichtlich erholte sich meine Leber recht zügig.

    Bei vielen Blutwerten lässt sich durch gesunde Lebensführung und Ernährung recht schnell was zum Positiven entwickeln.

    Ich lasse mir die Werte vom Doc ausdrucken und hefte sie ab, dann kann ich mit jeder Kontrolle die Entwicklung vergleichen.


    Alles Gute

    ich merke, dass sich in mir noch kein fester Begriff von "zufriedener Abstinenz" entwickeln konnte. Ich habe das Gefühl ich manage grade noch meine Sucht.

    Das dauert ein Weilchen. Bei mir locker ein Jahr:wink:. Da wäre es sehr erstaunlich, wenn Du schon an dem Punkt eines langjährig Abstienten wärst. Und selbst bei dem ist nicht gewährleistet, ob er wirklich zufrieden mit sich und seinem Leben ist. Denn Abstinenz ist nicht alles, aber für mich ist alles nichts ohne Abstinenz.


    Gib Dir die Zeit zu reifen. Abstinenz ist ein zartes Pflänzchen, das sorgfätig kultiviert werden sollte. Es wächst nicht im Zeitraffer.

    Ich bin in den Anfangsmonaten gut mit der von Dir erwähnten 1-Tagesstrategie gefahren, bis sich diese so langsam ausschlich, weil ich stabiler unterwegs war und sich mein neues Leben festigte.

    Meine altbewährte Taktik gegen aufdringliche Trink-Animateure: Keine Hand frei lassen, in die eine ein Wasser und in die andere das Handy, Hausschlüssel oder etwas anderes. Das hat mir in den ersten beiden Jahren bei so manchem Empfang, Kollegenausstand, Abiturfeier vom Nachwuchs ..... gute Dienste geleistet.

    Wie bei allen neuen Momente, ploppte ein paar Mal der Alkohol Gedanke auf. Gerade im Apartment angekommen, plopp. Erste Wanderung und jetzt schön einkehren…. Plopp.

    Das ist das Suchtgedächtnis, es verknüpft halt bestimmte Situationen mit Alkohol. Diese Verknüpfung löst sich mit zunehmender Abstinenz mehr und mehr auf. Bei den nächsten Urlauben lässt es Dich dann irgendwann in Ruhe (hoffentlich). Bei mir war es beim ersten Urlaub ähnlich. Mittlerweile ist die Verknüpfung deaktiviert. Ich hoffe, auf Dauer.


    Mir half, mich im Vorhinein darauf einzurichten, dass Trinkgedanken aufkommen könnten und wie ich dann reagiere. Allein die Vorbereitung half, dass die Gedanken zumeist gar nicht erst aufkamen.

    Ich darf mich weiterhin im Nein sagen üben.

    Reine Übungssache. Das wird schon. Ist halt wie eine neue Sportart, die beherrscht der Neuling auch nicht auf Anhieb in Perfektion.

    Carl Friedrich : Was war denn damals die Begründung für den Rüffel?

    Der Begriff hat halt irgendwie einen negativen Beigeschmack. Die Beschwerdeführerin ging halt mit ihrer Diagnose wesentlich offener um, insbesondere was auch noch Arbeitskollegen und Vorgesetzte anbelangt, während ich den Kreis der Eingeweihten ganz bewusst sehr eng gezogen habe und insbesondere die Arbeit außen vor lasse.


    Letztlikch klingt "hausieren" halt wie von Tür zu Tür rennen, um es ja jedem mitzuteilen.


    Die Aufregung galt halt auch meiner speziellen Vorgehensweise, die nicht in allen Punkten mit den hier favorisierten Grundbausteinen übereinstimmt. Wohl gemerkt, die Grundbausteine sind eine prima Handreichung, die schon vielen Aussteigern geholfen haben. Ich finde sie auch Klasse, benötige sie jedoch nicht in allen Punkten. Auf Details verzichte ich hier bewusst, da mein Kurs nicht für jeden geeignet ist.

    Im engsten Familienkreis habe ich darüber gesprochen, dass ich Alkoholikerin bin… aber ich gehe mit der Info nicht hausieren.

    Ich wurde hier mal vor Jahren gerüffelt, als ich den Begriff "hausieren" verwendet habe.;)


    Wen man alles einweiht, ist jedem selbst überlassen. Ich habe es so ähnlich wie Du gehandhabt und bin damit in den letzten knapp 9 Jahren gut gefahren. Andere weihen deutlich mehr Personen ein u.a. auch am Arbeitsplatz.


    Entscheident ist im Leben stets das Ergebnis und hier das der stabilen und letztlich auch zufriedenen Abstinenz. Und da gibt's schon einige Abweichungen in den Vorgehensweisen, um an das Ziel zu gelangen.


    Ich wünsche einen informativen Austausch und weiterhin ein glückliches Händchen.

    4 Monate sind schon richtig gut. Aber auch die Monate danach hatten einige Überraschungen für mich parat. Das Suchtgedächtnis schlief nie. Also immer schön Augen auf, den Alkohol nicht unterschätzen, sich den Respekt vor der Krankheit bewahren, dann wird es schon.

    allerdings ist es in meinen bekannten- und freundschaftskreisen eher so, dass es sehr gemischt ist. die vieltrinker und vielsttrinker sitzen neben den gemäßigten und ich halt nun mitten drin.

    Und das wäre für mich der falsche Ort. Ich habe mich von Anfang an bei den Nicht- und Wenigtrinkern aufgehalten. Zu den Vieltrinkern ist der Kontakt eingeschlafen. Ich habe auch nicht vor, ihn wieder aufzunehmen.


    Ich kann nur raten, sich im ersten Jahr von Ereignissen, bei denen der heftige Konsum von Alk gegeben ist, tunlichst fern zu halten.


    Ich weiß, dann setzt bei manchem sofort das Gejaule ein, dass sie sonst an sozialer Vereinsamung zugrunde gingen. Das war bei mir jedenfalls nicht der Fall. Deshalb bin ich auch noch abstinent, andere, die es haben riskanter angehehen lassen, sind rückfällig geworden z.T. mehrmals, wenn sie nicht noch immer noch an der Flasche hängen. Der Neuling sollte m.E. erst mal festen Boden unter die Füße bekommen und das ist m.E. in einem "feucht-fröhlichen" Umfeld nicht/kaum möglich.

    Mich anderweitig beschäftigen. Zum Sport, in die Sauna, einen Spaziergang oder heute Handball geschaut.


    Das mit dem "Ärgern" wird sich hoffentlich noch legen. Du bist erst ein paar Wochen dabei. Gib Dir die nötige Zeit, Deine Abstinenz zu entwickeln. Nicht umsonst sagen viele langjährig Abstinente, das erste Jahr ist das schwerste, einfach die nötige Routine, den Schliff in die Abstinenz zu bekommen. Dazu meldet sich gerne das Suchtgedächtnis, das Dich verführen will, in diesem Fall in Form des Ärgerns.

    Ich habe mir in den ersten ca. 3 Jahren stets im Vorfeld eine Strategie zurecht gelegt. Die Party, das gemeinsame Ausgehen war doch sicherlich schon im Vorfeld abzusehen.;)


    ich bin anfangs stets gut gefahren, mir im Vorhinein Auswege und Alternativen zurecht zu legen, falls es brenzelig werden könnte.

    Ich las mal, dass der nicht gestoppte Alkoholismus pi mal Daumen um die 20 Jahre Lebenszeit kostet. Da scheint was dran zu sein.


    Der Verleger S. te Neues starb an den Folgen seiner Sucht (multiples Organversagen) mit 54 Jahren. Er soll seit Weihnachten, wohl viel zu spät, keinen Alkohol mehr zu sich genommen haben.


    Ich bin immer wieder froh, mich vom Alkohol -hoffentlich auf Dauer- gelöst zu haben. Damit dies nicht in den Hintergrund tritt, bin ich hier, um mir mein Problem immer wieder vor Augen zu halten. Hilfe zur Selbsthilfe halt. Daher bin ich dankbar, dass es dieses Forum gibt.

    Es dürfte die Fälle der Spontanremission auch im Alkoholbereich geben. Bei langjährigen Junkies ist sie auch schon vorgekommen. Sie haben einfach die Spritze weggelegt . Warum? Sie hatten die Schnauze gestrichen voll, um es mal salopp zu formulieren.

    Jedoch dürften diese Fälle die berühmten Ausnahmen von der Regel sein.

    Der Wille, insbesondere in Form des Durchhaltewillens, ist schon Grundvoraussetzung für die Abstinenz. Nur allein mit dem Willen ging bei mir nichts, er bedurfte schon der zusätzlichen Befeuerung von außen.

    Es gibt viele Gründe in die Sucht hinein, aber auch unterschiedliche Wege wieder hinaus, vorausgesetzt der Weg verläuft nicht direkt in Richtung der nächsten Tränke und im Oberstübchen ist nicht der Gedanke zementiert, irgendwann gehe doch noch mal was mit dem Stoff.

    Du kannst mit jeder SHG Kontakt aufnehmen und nachfragen, ob Du dort mal rein schnuppern darfst.

    Das sind letztlich lose Gruppen, die ehrenamtlich unterwegs sind. Dort benötigst Du keine Krankenkassenkarte.


    Denn Hilfe bekommst du hier ja auch. Du kannst dich in einem unglaublichen, umfangreichen Archiv von Erfahrungen durchwühlen. Du musst es nur tun. Oder wie jetzt Fragen stellen und es kommt immer zeitnah eine Antwort.

    Das ist absolut zutreffend.


    Die analoge SHG habe ich wegen Deiner umfangreichen Tagesfreizeit erwähnt. Ich war im Anschluss an meine ambulante Therapie mal in so einer Gruppe, bin jedoch schon seit Jahren nur noch hier unterwegs, um am Ball zu bleiben, damit mein Problem nicht durch bloßen Zeitablauf und Nichtbefassen in den Hintergrund rückt und mein immer noch glänzend funktionierendes Suchtgedächtnis anfängt, mich womöglich in Versuchung zu führen.

    Hallo und willkommen.


    Glückwunsch zum 1-jährigen. Aus dem Gröbsten war ich nach ca. einem Jahr raus. Ich bin jetzt im neunten Jahr abstinent und habe ebenfalls eine ambulante Therapie absolviert.


    Auch nach Therapieende ist ein Austausch sehr wichtig, um sich die Krankheit vor Augen zu halten. Ich nenne es Rückfallprophylaxe.


    Hast Du neben dem Forum noch eine weitere "analoge" SHG?


    Ich wünsche einen angenehmen Austausch.