Beiträge von Carl Friedrich

    Zitat von Hartmut

    Wenn du schon schreibst standhaft zu bleiben, gehe ich davon aus das du mit Urlaub Alkohol in Verbindung bringst. Würde ich nicht tun . Zudem empfehlen im ersten Jahr auf sowas zu verzichten.

    Hallo!

    An dem Rat, im ersten Jahr urlaubsmäßig kürzer zu treten, ist schon was dran.

    Urlaub kann das Suchtgedächtnis enorm triggern, vor allem, wenn man früher dort immer gesoffen hat. Das Hirn verknüpft dann die Komponente Urlaub mit Alkoholkonsum.

    Daher sei jedem angeraten, erst in den Urlaub zu starten, wenn eine gewisse Stabilität der Trockenheit entstanden ist.

    Auch das Urlaubsziel bedarf der Überprüfung. Ein AI-Hotel im Süden, in dem sich die Leute schon ab Vormittag einen in die Birne kippen, ist sicherlich der absolut falsche Ort.

    Ich habe meinen ersten Urlaub mit meinem ehemaligen Therapeuten abgestimmt und mir bei ihm "grünes Licht" geholt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich jedoch schon viel an meiner Abstinenz gearbeitet und schon mehrere Monate ambulante Therapie hinter mir.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Hallo!

    Das Thema, wen man einweiht, wird hier schon seit langem kontrovers gesehen und diskutiert.

    Die einen gehen sehr offen damit um und haben damit gute Erfahrungen gemacht.

    Die anderen ziehen den Kreis deutlich enger und sind damit erfolgreich und zufrieden.

    Das muss ein jeder mit sich selbst ausmachen. Eine für alle verbindliche und glückselig machende Empfehlung vermag ich nicht zu erkennen.

    Der von mir informierte Kreis ist sehr überschaubar gehalten und ich finde meine Vorgehensweise für mich angemessen und richtig. Es sind nur Herrschaften in Kenntnis gesetzt worden, die ich auch über andere schlimme und lebensbedrohliche Erkrankungen informieren würde. Meinen Kurs habe ich mit meinem ehemaligen Therapeuten abgesprochen und er hat mich ausdrücklich bestärkt.

    Relevant ist nur, dass wir schön abstinent bleiben.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Hallo!

    Das mit dem Saft war 'ne richtig gute Idee.

    Wir dürfen nicht erwarten, dass ein Nicht-Alkoholiker sich mit unserer Krankheit auskennt. Bei vielen (auch bei diversen Alkis) herrscht der Irrglaube vor, eines Tages sei man geheilt und könne wieder "normal" einen trinken.

    Daher sollte man einem "Eingeweihten" klar machen, dass wir unsere Krankheit nur stoppen, niemals heilen können.

    In der Serie "Der Trocken-Doc" (absolut sehenswert) heißt es dazu: "Alkoholismus ist eine Sackgasse". Es gibt kein zurück in ein früheres Stadium.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Zitat von Florian73


    Denn der Alkohol mit seiner Wirkungsweise ist im Prinzip "stärker als ein Mensch", sofern man ihn konsumiert. So zumindest meine Meinung.

    Hallo Florian!

    Ist Karstens thread, daher ganz kurz: Das nennt man "Kapitualtion vor dem Alkohol". Klingt zwar militärisch, wird jedoch in deinem Sinne ausgelegt.

    Und tschüss.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Zitat von HH48


    Also was hat mich wieder zur/an die Flasche gebracht?

    Nachdenkliche Grüße

    Hallo!

    Könnte nicht aus Aufeinandertreffen mehrerer Ursachen zu dem Ergebnis geführt haben?

    Du hast dich aus einen Tief herausgearbeitet und bist womöglich an einen Punkt gelangt, dass Du meintest, Du hättest es geschafft.

    Daneben hast Du dich womöglich zu wenig mit deiner Krankheit befasst. Hier im Forum warst Du längere Zeit abwesend.

    War in einem Hinterstübchen deines Hirns evt. noch irgendwie der Gedanke vorhanden, irgendwann bin ich geheilt und kann womöglich doch noch mal moderat was trinken? Hast Du immer rück- und vorbehaltlos zu deiner Abstinenz gestanden?

    Gruß
    Carl Friedrich

    Zitat von MieLa


    Plötzlich war ich bei folgender Situation: Irgendwann in der Zukunft, wenn ich stabil nüchtern geblieben bin, drückt mir jemand im beruflichen Kontext ein Glas Sekt in die Hand. Wie reagieren, wenn ich nicht auffallen und Nachfragen vermeiden will? Also könnte ich ja nur nippen und mich am Glas festhalten. Das wird schon nichts auslösen, immerhin bin ich ja schon lange stabil. Das werde ich unter Kontrolle haben und selbst wenn dies Suchtdruck auslöst: sooo schlimm waren die ersten Tage des Entzuges ja nicht - das kann ich wiederholen...

    Hallo!

    Dein Suchtgedächtnis piesackt dich. Das geht fast allen Neuanfängern in den ersten Monate so. Später werden die Abstände deutlich größer. Da musst Du notgedrungen durch.

    Lenk dich mit Dingen ab, die dir Freude machen z.B. Hobbies, raus in die Natur ...

    Zur Sektglasnummer: Auf die habe ich mich auch vorbereitet und umgesetzt. Mir drückt keiner ein Sektglas in die Hand. Ich lehne dankend ab. Falls ich wider Erwarten das Glas dennoch in die Hand nähme, wird es sogleich irgendwo abgestellt.

    Ich kann nur davor warnen, an dem Zeug zu nippen. Da ist die Gefahr zu groß, das Du dir den ganzen Becher rein kippst und dann gleich noch mal Nachschub orderst, weil Du meinst, ein, zwei Gläschen sind doch nur ein Tropfen auf den hohlen Stein.

    In der Anfangszeit habe ich keine Sektempfänge besucht und ich rate von so was in den ersten Monaten auch ab. Die Veranstaltung selbst kann enorm triggern. Selbst wenn man auf der Veranstaltung brav trocken geblieben ist, kann einen das animierte Suchtgedächtnis auf dem Heimweg in einen Laden/Tanke führen, um das aktivierte Bedürfnis zu befriedigen.


    Falls Du dennoch nicht um ein solches Ereignis herumkommst, nimm sofort in eine Hand ein Wasser-/Saftglas und in der anderen befindet sich dein Handy, dann hättest Du zumindest keine Hand mehr für ein Sekt-/Weinglas frei. Wohlgemerkt: Ich würde in dem frühen Stadium auf alhohollastigen Feiern/Veranstaltungen nicht antreten. Meine persönliche Sicherheit geht mir da vor.

    Genau so wenig renne ich demnächst an Karneval zu irgendwelchen Feiern. Warum? ich genieße meine Nüchternheit/Abstinenz. Mir gehen alkoholisierte Menschen inzwischen auf die Nerven. Das tue ich mir nicht an.


    Gruß
    Carl Friedrich

    Zitat von Vollwaise


    Was mich halt beschäftigt oder mir auffällt ist die Tatsache, dass hier die meisten immer mal ne Pause gemacht haben, auch wenn ggf. die Intervalle enger wurden....

    Ich hingegen habe wenigstens die letzten 4 Jahre, eher noch länger JEDEN TAG gesoffen und mir gar nicht erst die Mühe gemacht, mal für 3 Tage oder eine Woche oder egal wie lange zu unterbrechen. Ich wusste auch immer, dass ich auf einem verhängnisvollen Weg war, aber mir war es egal.

    Hallo!

    Lange Jahre konnte ich pausieren. In den letzten beiden Jahren konnte ich nicht mehr mal das. Soweit hatte mich der Suff schon gebracht. Da habe ich täglich getrunken, in der Woche weniger, am Wochenende deutlich mehr. Dabei wusste ich spätestens in diesen beiden Jahren, dass ich abhängig bin.

    Zuvor hatte ich mir selbst in die Tasche gelogen, es jederzeit beenden zu können, wie ich es ohne Probleme geschafft hatte, nach Jahrzehnten vor Jahren die Qualmerei von jetzt auf gleich aufzugeben. Das hat mich noch 'ne Weile in falscher Sicherheit gewogen, es mit dem Alk genau so lassen zu können.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Hallo!

    Ernest :

    Es freut mich, dass dich die Beiträge erreichen. Das ist nicht bei Jedem der Fall.


    @Vollwaise: Ein schöner Vergleich, nur dürfte das grüne Gemüse nicht im Suchtgedächtnis deiner Freundin verankert sein.

    Aber als Vergleich ist er schon humorvoll.

    Ich habe schon in meinem ersten Jahr geschrieben, dass ich eigentlich in einer ganz moderaten Position bin. Ich brauche gegen meine Krankheit keine Pillen einwerfen und muss mich nicht bestrahlen lassen. Ich muss nur etwas "unterlassen", nämlich Alkohol zuzuführen.

    Den Vorsatz zu fassen, nie wieder zu trinken ist gut und wichtig. Weit aus schwieriger ist es, ihn auch durchzuhalten.

    Ich persönlich würde nicht an einer Gruppe teilnehmen, in der andere das KT huldigen und mit dem Gedanken der Abstinenz wenig oder nichts am Hut haben. Die wären mir im direkten persönlichen Austausch zu anstrengend. Auch hätte ich Sorge, dass ihr nasses Gedankengut mein glänzend funktionierendes Suchtgedächtnis aktiviert. Das will und werde ich mir nicht antun. Da würde ich Ausschau nach einer Gruppe halten, die es ähnlich konsequent wie dieses Forum hält.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Hallo Karsten!

    Danke für deinen Zuspruch.

    Man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, so meine bisherige Erfahrung.

    Das ist für mich auch eine Frage der persönlichen Einstellung zur Krankheit und die setzt notwendigerweise voraus, mich über ihre Tücken gründlich zu informieren und mich anschließend mit ihnen auseinanderzusetzen.


    Gruß
    Carl Friedrich

    viola : Danke für deinen Beitrag und deine Wünsche.

    Als ich heute nachmittag zum Bäcker ging -früher suchte ich zu der Zeit den Bierladen auf- traf ich ein bekanntes Gesicht aus meiner ambulanten Therapie. Ebenfalls ununterbrochen abstinent.

    Das stimmte mich positiv. Ihn habe ich nämlich vor Augen, als er von seinem damaligen Rückfall und dem Versuch des KT berichtete, das bei einem Alkoholiker nicht funktioniert. Aber solange irgendwo im Hinterstübchen noch der Gedanke herumgeistert, man könne eines Tages dank Heilung doch wieder moderat trinken, so lange gibt das nichts mit der Abstinenz. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Rückfall kommt.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Hallo!

    Mit deinem Willen allein wirst Du den Weg aus der Sucht wahrscheinlich nicht finden. Warum? Das liegt am Suchtgedächtnis, das in einem Teil des Hirns angesiedelt ist, der vom Willen allenfalls teilweise gesteuert werden kann.

    Du fragtest nach Ratschlägen außerhalb der Grundbausteine: Lies dich mal gründlich in die Problematik "Suchtgedächtnis" ein. Es wird dich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zukunft noch mehrfach piesacken.

    Und wenn es dich heimsucht, dann frage dich zuerst mal, ob Du dich in einer Situation befindest oder soeben durchgestanden hast, in der Du früher regelmäßig getrunken hast. Dann hast Du wahrscheinlich den konkreten Auslöser und kannst für die Zukunft Vorkehrungen treffen.

    Das Suchtgedächtnis kann man mit einer Software vergleichen, die sich nicht vollständig deinstallieren lässt. Diese Software muss überschrieben werden und zwar durch anderes Verhalten, als Trinken. Dennoch schlummert es immer weiter fort und kann sich noch nach vielen Jahren wieder melden, da es immer noch im Hirn vorhanden ist.

    Das ist jetzt ein sehr einfacher, aber zumindest für mich plausibler und transparenter Vergleich.

    Gruß
    Carl Friedrich.

    Hallo!

    Es ist unsere eigene Aufgabe, selbst auf uns zu achten. Das hast Du Karamasow, getan.

    Wir können von Dritten nicht erwarten, dass sie sich mit unserer Krankheit auskennen. Viele, auch beginnende Abstinenzler, sind oft der Meinung, nach einer Weile Karenz sei man wieder gesund und könne "normal" trinken.

    Ich würde mich mit dem Bekannten noch mal unterhalten und ihn bitten, demnächst derartige Angebote zu unterlassen.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Hallo!

    Deine Formulierung "Alkoholverzicht war kein Thema" lässt für mich nur eine Schlussfolgerung zu:Rückfall, oder?

    Dein gestriges "verpflichtendes Ereignis" ist übrigens in den Grundbausteinen ausdrücklich erwähnt. Steht weiter unten im Text.

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php

    Wenn ich eins in meiner abstinenten Zeit gelernt habe, dann das: Wer seiner eigenen Abstinenz nicht absolute Priorität im Leben einräumt, hat es verdammt schwer, dem Klammergriff des Alkohols zu entkommen.

    Mein Rat:
    1.)Setz dich mal gründlich anhand von Fachliteratur und diesem Forum mit den Tücken der Sucht und des Suchtgedächtnisses auseinander.

    2.) Nimm Kontakt zur Suchtberatung auf.

    3.) Such dir eine SHG.

    Gutes Gelingen wünscht
    Carl Friedrich

    Zitat von PaulNewman


    Ich will auch über eine ambulante Therapie sprechen. Das könnte mich weiter und dauerhaft stabilisieren.
    Momentan habe ich einzig diese SHG, in der ich mich mitteile.

    Hallo Paul!

    Das ist m.E. ein guter Ansatz.

    Sprich mit dem Doc und anschließend mit der Suchtberatung, die das Organisatorische übernimmt.

    Ich habe auch eine ambulante Therapie durchlaufen. Wenn die konkrete Erwartungshaltung nicht zu hoch ist und die Therapeuten neben der Erfahrung auch das nötige Geschick haben, kann eine solche Maßnahme eine deutlich spürbare Stütze sein.

    Wohlgemerkt: Die Therapie und die Therapeuten machen und halten dich nicht trocken, sie können dir auf deinem Weg eine deutlich spürbare Hilfe sein.

    Für mich positiv war der Abgleich zwischen dem, was hier im Forum von erfahrenen Abstinenzlern geschrieben wird, der gelesenen Fachliteratur aus Patienten- und Therpeutensicht und den Inhalten der Therapie. Die Überschneidungen sind groß und waren für mich Beleg für die Richtigkeit vieler Punkte wie sie z.B. in den Grundbausteinen dieses Forums zutreffend beschrieben werden.

    Hinzu trat bei meiner Therapie der Kontakt zu mehreren Personen, die rückfällig wurden und mir eindrucksvoll vor Augen führten, dass für einen Alkoholiker das sog. "Kontrollierte Trinken" nicht funktioniert. Der Alkoholismus ist durch den Kontrollverlust gekennzeichnet. Wie soll ein Alkoholiker denn bitte schön kontrollieren, was er gar nicht kontrollieren kann? Ich habe heute noch die Gesichter der Betroffenen vor Augen, die mir beschrieben, wie schnell sie wieder bei den alten Schlagzahlen und mehr angelangt waren.

    Spätestens ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass mir nur dauerhafte Abstinenz hilft und ich nicht irgendwann in der Lage sein werde, wieder "normal" etwas Alkohol zu trinken.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Hallo Paul!

    Es ist wirklich schön zu lesen, dass Du erfolgreich in die Abstinenz gestartet bist und nicht missmutig nörgelst, weil Du nicht mehr trinken "darfst".

    Bei der Lektüre deiner Beiträge fällt mir auf, dass Du zumindest auf mich sehr euphorisch wirkst. Darin könnte eine Schwachstelle liegen, falls Du vor lauter Begeisterung über deinen klaren Kopf die nötige Befassung mit unserer Krankheit an sich und ihren Tücken samt des komplizierten Suchtgedächtnisses vernachlässigst. Was hast Du insoweit denn konkret unternommen?


    Ich habe mehrfach Herrschaften ähnlich begeistert und euphorisch starten sehen, die dann jedoch in arge Turbulenzen gerieten, weil sie nicht auf dem Schirm hatten, dass auch mal schlechtere Tage und heftiger Suchtdruck aufkommen können.

    Es liegt mir absolut fern, dir deine momentan gute Laune zu verderben, aber etwas Vorsorge für etwaige Rückschläge kann ich nur empfehlen, damit Du dein Schiff auch bei Sturm und Unwetter auf Kurs halten kannst.

    Bislang bin ich hinsichtlich Getränken und Speisen wie folgt verfahren: Ich mache mich schlau, was drin ist, riecht es nach Alkohol oder erinnert es mich daran, dann konsumiere ich es nicht. Vorsicht geht vor.

    Übrigens das alkoholfreie Bier ist zumeist gar nicht alkoholfrei, sondern nur alkoholarm. Es hat fast immer 0,49%. Bis zu diesem Grenzwert dürfen Getränke in Deutschland als alkoholfrei bezeichnet und verkauft werden. Es gibt auch Biere mit dem Aufdruck 0,0% Alkohol. Die sind alkoholfrei. Dennoch trinke ich sie nicht, da sie von Aussehen, Farbe, Geruch und teilweise auch im Geschmack zu nah an richtigem Bier dran sind. Da ist mir die Versuchung zu heikel, nach dem Konsum eines solchen "kastrierten" Getränks noch mal ein "richtiges" hinterher zu bestellen. Ich bin jetzt in der zweiten Hälfte meines dritten Jahres. Da steht das Bier, egal ob mit oder ohne Alk, nicht mehr im Vordergrund. Dennoch weiß ich, dass mich ein gezapftes Bier durchaus triggern kann. Dann verlasse ich sofort den Ort des Geschehens. Zum Glück kommt dies bei mir immer seltener und in immer größeren Abständen vor.

    Schönes WE.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Zitat von torosta

    Diesmal versuche ich zu akzeptieren, das 80 % der Bevölkerung Alkohol konsumieren und ich damit leben muss. Deshalb freue ich mich für mich, dass ich mit den geschilderten Situationen bis dato gut umgehen konnte.

    Hallo!

    Woher hast Du die Zahl? Ich halte sie für zu hoch gegriffen.

    Ziehen wir mal ab: Kinder, Greise, Abstinenzler, religiös motivierte Nichttrinker, viele Leistungssportler...

    Gruß
    Carl Friedrich

    Zitat von kamarasow


    nein, keine SHG. Bisher habe ich mich ausschließlich hier, mit der Familie und mit ein paar engeren Bekannten ausgetauscht.
    Der Gedanke, sich mit Fremden über den eigenen Alkoholismus und über eigene private Angelegenheiten auszutauschen stößt mich derzeit ab. Sicherlich wird die Fremdelei in der Gruppe mit der Zeit abnehmen, aber irgendwie fehlt noch ein initialer Schubs. Auch gedanklich.

    Ein aktuelles Gedankenkarussel, das mich beschäftigt, ist folgendes: Manchmal fühle ich Scham. Scham darüber ein Alkoholiker zu sein.

    Hallo Karamasow!

    Ich finde, Du bist hinsichtlich des Themas Trockenarbeit etwas dünn aufgestellt:

    Keine Therapie (oder?), keine SHG, kein regelmäßiger Austausch hier im Forum, das sieht mir von der Papierform her nicht nach solider Absicherung der mühsam erarbeiteten Trockenheit aus.

    Ja Alkoholismus ist für den Betroffenen "schambehaftet". In dieser Gesellschaft wird fast jede Krankheit akzeptiert, eine Suchterkrankung ist dagegen nicht so gut beleumundet.

    Die Bewältigung dieses subjektiven Gefühls hat bei mir gedauert. Wir haben dieses Thema in meiner ambulanten Therapie erörtert. Das hat mir geholfen, dieses Gefühl zu verstehen und letztlich in den Griff zu bekommen. Auch hierbei hilft der Faktor Zeit. Wie heißt es so schön im Volksmund: "Zeit heilt alle Wunden."

    Denk noch mal über deine Trockenarbeit nach. Da ist noch Luft nach oben.

    Gruß Carl Friedrich

    Zitat von kamarasow

    Hallo zusammen,
    heute musste ich mal wieder an das Forum denken. Das kommt nicht mehr so häufig vor. Das war am Anfang der Abstinenz anders. Der Drang sich mitzuteilen und auszutauschen ist nur noch rudimentär.

    Hallo!

    Schön, dass Du weiterhin abstinent unterwegs bist.

    Hast Du denn neben dem Forum noch eine SHG?

    Bei deinem Beitrag dachte ich an meine Abschlussuntersuchung nach meiner ambulanten Therapie, als der sehr erfahrene Suchtmediziner mir mit auf den Weg gab: "Den ersten Schritt in Richtung Rückfall macht man dann, wenn man sich nicht mehr regelmäßig mit seiner Krankheit auseinander setzt."

    Du darfst dich hier ruhig öfter blicken lassen.

    Ganz gelegentliche Träume vom Alkoholkonsum habe ich auch noch. Das ist nichts Dramatisches. Das geht vielen Abstinenten so.

    Gruß
    Carl Friedrich