Hallo zusammen,
der Einfachheit halber habe ich meine Antworten in Fettdruck in die Zitate geschrieben:
Zitat von KarstenAlles anzeigenHallo Kerstin,
wo siehst du denn den Unterschied?
Auf Feierlichkeiten kannst du Alkohol bei anderen "übersehen"?
Ansonsten, Werbung, Fernseher usw. stört es dich, obwohl da der Alkohol nicht wirklich in deiner Nähe ist?Nein, ich übersehe den Alk nicht, wie auch? Die anderen Feiernden sind ja nicht abhängig, also dürfen sie auch trinken. Ich nicht.
Kann es sein, dass du absolut nur über den Willen nüchtern bleiben möchtest und dich auf Feierlichkeiten beweisen kannst, dass du es ja bis jetzt auch schaffst?
Warum denkst du, dass der "nicht wirklich vorhandene Alkohol" ( Werbung usw. ) dich mehr belastet, als trinkende Menschen auf Feiern?
Beides stört mich. Zu Alk in der Werbung etc.: das sollte, genauso wie schon bei Zigaretten, verboten werden. Aber das meinen bzw. merken nur diejenigen, die abhängig sind.Hat es vielleicht damit zu tun, dass die letzt genannten Alkoholkontakte von dir nicht wirklich steuerbar sind ( Zeitschriften, Fernsehen und so weiter kann man ja nicht wirklich aus dem Weg gehen ). Da kannst du nur indirekt deinen Willen einsetzen. Auf Feierlichkeiten setzt du dich ja bewusst dem Risiko aus, hast aber deinen Willen, den du dem entgegen setzt.
Ich kann mich wohl kaum von sämtlichen Feierlichkeiten ausschliessen und mich zu Hause einmotten.
Gruß
Karsten
Zitat von Sunshine_33Alles anzeigenHallo Kerstin,
Du gehst auf Feierlichkeiten, wo Alkohol getrunken wird, verstehe ich das richtig?
Ja.Und das nach so kurzer Zeit Abstinenz?
Kennst Du eigentlich unsere Grundbausteine?Ja
Da raten wir ja von sowas erstmal ab.
Weißt Du, was MIR auffen Zeiger geht?
Das so frisch Abstinente den Alkohol nicht dort meiden, wo sie es könnten
und er relativ einfach zu meiden wäre, weil sie sich für so oberschlau halten.Aber sich darüber aufregen, das sie in der Werbung oder sonstwo mit den Alk rein inhaltlich konfrontiert werden.
Sorry, aber sowas will einfach nicht in meinen Kopfund da passt auch nix zusammen für mich.Wie denn bitte meiden? Er ist doch wirklich überall präsent! Dann darf ich nicht mehr fernsehen, nicht einkaufen, muss mit geschlossenen Augen Auto fahren, kein Radio mehr hören, keine Bücher lesen, keinerlei soziale Kontakte/Anlässe mehr besuchen. Ich dürfte nicht mal mehr zur Therapie gehen, da nebenan ein Kiosk ist, wo immer Säufer rumlungern. Wie oben schon geschrieben, soll ich mich zu Hause einmotten und dort rumheulen, weil ich alles meiden soll?
Wer sagt denn, das jemand seinen Mann verlassen soll und auch den ganzen Rest hinschmeissen soll?
Davon ist hier doch NIRGENS die Rede !Niemand sagt das. Der Grundsatz besagt: "Den häufigsten und größten Fehler, den die Menschen machen, ist alles in seinem Leben zu belassen wie es war, nur eben nichts mehr trinken zu wollen." Und da tat sich mir die Frage auf, was ich denn nun ändern soll!? Ausser, nix mehr zu trinken. Und genau deshalb habe ich auch euch danach GEFRAGT ("Oder wie ist das gemeint mit diesem Spruch? Kann mir da jemand was genaueres zu sagen? Vielleicht Erfahrungswerte?"). Überlesen?
Mein Eindruck ist: Du hast überhaupt nicht begriffen, was wir meinen, wenn wir von nötigen Lebensveränderungen schreiben.
Genau, denn es hat mir niemand etwas dazu gesagt, als ich gefragt habe! Was sind denn diese nötigen Lebensveränderungen? Ein Alk-freies Haus habe ich. Aber das ist ja wohl noch nicht alles!?
Und manchmal will man auch einiges nicht begreifen, weil man gar nix ändern will.
Was begreife ich nicht?Dann können wir auch nicht weiter helfen und offensichtlich ist dann ja auch keine weitere Hilfe nötig.
Es ist ja anscheinend alles "gut".Ja, es ist tatsächlich alles gut im Moment. Mein Leben ist wieder in geregelten Bahnen. Ich krieg meine Arbeit geschafft, beruflich und privat, und ich kann wieder am normalen sozialen Leben teilnehmen. Ich bin in berufsbegleitender Therapie. Alles erreicht, was ich wollte, und was dringend nötig war.
Leider ist es das selten. Und man wird doch an seiner Trockenheit arbeiten müssen.
Oft begreift man das aber erst nach dem zweiten, dritten oder x-ten Rückfall.
Wenn ich bei einigen Leuten hier lese, Dich eingeschlossen, denke ich, da müssen erst noch ein paar nasse Runden gedreht werden.Vergiss es, niemals wieder. Ich bin doch nicht (Entschuldigung) bescheuert! Den Schei... mach ich niemals wieder mit! Hat mich genug Zeit meines Lebens gekostet. Aber nett von dir, dass du mir das wünscht. Sagt einiges über dich aus.
Dann ist das eben so... da zucke ich heutzutage insgeheim nur noch mit den Schultern und gehe auch schon wieder meiner Wege.
Denn man kann eh nur den Leuten helfen, die Hilfe möchten und sie vor allem auch annehmen wollen.
Von daher... alles andere is verbrannte Zeit und vergebliche Liebesmüh.
Wenn ich keine Hilfe gewollt hätte, wär ich jetzt nicht trocken und hätte hier auch nicht gefragt.Ubrigens, der Alkohl ist nicht mein Feind, ich personifiziere keine chemische Droge, weil mir sowas kein Stück weiterhilft.
Ich weiß, das es ihn gibt, und vermute, das einige damit umgehen können.
Ich gehöre nicht zu diesen Menschen und werde auch nie dazu gehören.
Der Alkohol ist für mich ein zugeschlagenes Kapitel, was ich hoffentlich nie wieder aufschlagen werde.
Mir ist auch egal, ob andere ihn trinken, das kann jeder so halten, wie er/sie will.
Nur bitte nicht in meiner Gesellschaft.
Ich gebe dem Alkohol keinerlei Macht mehr über mich. Ich hasse ihn auch nicht, er ist mir egal.
Würde ich ihn als "Feind" oder "Teufel" sehen, würde ich ihm nur wieder erneute Macht geben.
Und dazu habe ich absolut kein Bock.
So sehe ich das.LG Sunshine
(Alkoholikerin, 14 Jahre trocken)
Zitat von Kussi73Alles anzeigenHallo Sunshine,
ich verstehe Kerstin zwar auch nicht mit ihrer Aussage , dass es sie nervt , aber ich lese deutlich heraus ,dass sie auf Kommunikation mit uns, über dieses Thema , im Moment nicht reden will .
Was mich wundert ist nur warum sie ihren Account hier nicht löscht ?!
Vielleicht braucht sie auch nur einen Notanker ,...hier ??
...
Ich merke, dass sich die Abstinenz in mehrere Phasen aufteilt. Anfangs die Motivation, dann die Euphorie, und jetzt offenbar die Nervphase. Kennen andere auch so. Diese Phase wird auch vorbei gehen. ich nehme es als gegeben hin und achte mittlerweile nicht weiter drauf.Für mich ist die Abstinenz keine Religion oder Sekte, und auch keine Frage des Wollens oder nicht. Ich muss deswegen auch nicht Psychologie studieren, nur um mir meine Fragen zu beantworten oder Fragen zu stellen oder Befindlichkeiten kund zu tun. Es ist ne verdammte Krankheit, so wie andere Krankheiten auch! Warum so ein Drama darum machen? Ich bin alkoholkrank. Deshalb darf ich keinen Alk mehr zu mir nehmen. Das ist nunmal Fakt, und es ist unumstößlich. Und es ist ziemlich simpel. Eigentlich! (siehe Grundsätze). Ich bin mir der Konsequenzen eines Rückfalls voll bewusst, und ich weiss auch, dass es nach einem einzigen Schluck so weit wäre. Und dieser Gedanke hält mich hauptsächlich vom Trinken ab. Und ich will es auch gar nicht mehr. Wozu auch? Es macht das Leben nicht besser, nicht lebenswerter, und schon gar nicht einfacher! Es ist vollkommen sinnlos! Warum soll ich etwas sinnloses machen? Was mich zudem wieder in die Abhängigkeit stürzen würde? Es gibt nicht den geringsten Grund! Alk ist überall. Ja, und? Nicht mehr für mich. Das ist Vergangenheit, und wird es (hoffentlich, man kann es niemals genau wissen) auch bleiben.
Allerdings merke ich, dass ich hier offenbar unerwünscht bin in diesem Forum. Warum auch immer. Vielleicht bin ich anders als ihr. Weil ich erst 7 Monate trocken bin? Weil ich keine Langzeit gemacht habe? Weil ich es eurer Meinung nach zu "lasch" nehme (was sicherlich NICHT der Fall ist), nur weil ich nicht alle Grundsätze richtig verstehe und nachgefragt habe (worauf ich aber keine Antwort bekommen habe)?
Grüße,
Kerstin