Beiträge von IndianSummer

    Zitat von Carl Friedrich

    Hallo!

    Das war eine sehr direkte Ansprache.

    Ich bevorzuge etwas diplomatischere Formulierungen und bin damit gut gefahren. Aber das muss ein jeder mit sich selbst ausmachen.

    Apropos: Meine Frau käme gar nicht auf die Idee, bei Fremden/Dritten über meine Krankheiten zu plaudern. Das ist meine Aufgabe und die handhabe ich sehr restriktiv.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Mein Mann auch nicht!
    Gruß Indie


    Na, wenn das mal nicht an den Tabletten liegt.......:wink:
    Niemand kann wirklich in einen Depressiven hineinblicken - weder ein Mediziner, noch ein Psychologe.
    Wir Schwermütigen sind die größten Schauspieler! Das sei gewiss.
    Gruß Indie

    Hallo Tom!
    Herzlich Willkommen auch von mir!
    Ich bin jetzt seit fast einem Jahr trocken, und mein Outing bestand bis jetzt darin „Nein Danke“ zu sagen!
    Offenes Umgehen und die Selbstverständlichkeit die Erkrankung zu akzeptieren und damit zu leben, soll doch in erster Linie einen selbst weiter bringen. Ich muss mich mit der Umsetzung auch wohlfühlen und will daher den Zeitpunkt wem gegenüber ich mich oute selber bestimmen.

    Vor zwei Wochen waren mein Mann und ich mit einem Freund mittags essen. Beide Herren haben ein Glas Rotwein getrunken. Auf die Frage hin warum ich nichts trinke, sagte mein Mann: „ Sie trinkt gar keinen Alkohol mehr“. „Ja und warum? Kannst du nicht nur ein oder zwei Gläser trinken?“ „Nein, das kann ich leider nicht. So ist das bei Alkoholikern!“ Damit war das Thema erledigt. Hätte er mehr gefragt, hätte ich mehr dazu gesagt. Hat er aber nicht. Auch gut.
    Das war mein zweites Outing einem „Fremden“ gegenüber in dem ganzen Jahr Abstinenz.
    Ich finde, es muss sich ergeben und ist kein Thema mit dem man wie mit der Tür ins Haus fällt. In einem Gespräch, in der passenden Situation. Wichtig ist doch, dass man selber weiß was man will.
    Meine Meinung
    Lieben Gruß
    Indie

    Perfekt gesagt, Penta!

    Vollwaise, Du bist noch ganz am Anfang. Sooooo abgeklärt, ausgefüllt mit geistigem Hochmut, Sprachwitz und einer gewissen Arroganz. Aber genau das finde ICH gut. Ich mag Kontroversen und muss auch nicht immer mit den anderen Schafen auf der Weide blöken. Warum nicht mal aus der Larmoyanz heraus kommen. Stimmt schon, aber manchmal gehts nicht anders......
    Gruß
    Indie

    Guten Morgen, Vollwaise!
    Warum kann ich in Deinen einzelnen Posts mal so gar nichts Positives lesen? Warum ist jeder Post mit latenter Aggressivität durchzogen?
    Warum wirkt Deine Lebenseinstellung so negativ?
    Warum finde ich mich trotzdem darin wieder?
    Seit Jahren habe ich ein Wechselspiel von Alkohol-, und Non-Alkoholphasen hinter mir. Sprich, meine Abstinenzzeiten waren immer nur Trinkpausen. Und genau in diesen Trinkpausen (damals war ich noch in einem anderen Forum) habe ich so geschrieben und so reagiert wie Du jetzt. Ich habe seitens dieses ehemaligen Forums viel einstecken müssen, denn dort herrschte ein wesentlich offensiverer und polemischer Umgang. Aber eins habe ich trotzdem gelernt, wenn auch erst viel später: den klaren Blick auf mich!
    Ich war in all den Jahren viel zu sehr mit dem Äusseren beschäftigt, habe mich mit viel zu sehr auf anderes eingelassen, als auf mich. Und wenn ich mit der Nase darauf gestoßen wurde, habe ich wütend reagiert.
    Und das fällt mir bei Dir auf, Du reagierst noch viel zu emotional auf Dinge die mit Dir direkt gar nichts zu tun haben. In meinem ehemaligen Forum hätte man Dir jetzt geschrieben: Du bist noch soweit von der Trockenheit entfernt, wie die Erde vom Mond. Und vielleicht ist was Wahres dran......?
    Du bist es doch, um den es geht!
    Gruß
    Indie

    Also ich denke, jetzt sollte man doch mal auf dem Teppich bleiben. Für sehr viele Menschen gehört nun mal der Schnaps nach dem Essen dazu. Dass das vollkommen kontraproduktiv für Verdauung etc. ist, ist jetzt unerheblich, aber warum sämtliche Riten, Gebräuche ff. anklagen, nur weil man selber ein Alkoholproblem hat. Lasst die Leute doch trinken was sie wollen. Wenn man es nicht aushält, dann muss man eben zuhause bleiben. Nicht jammern, wenn man ausgegangen ist, und alle um einen herum trinken.
    Tom
    Ich habe ein bisschen das Gefühl, als wolltest Du mit Deiner Erfahrung gestern bei der Einladung, kokettieren. „Was fällt der Gastgeberin ein, mir einen Brand einzuschenken, ich trinke doch nicht mehr!“ Erzählen, dass ich ein Alkproblem habe, will ich aber auch nicht. (Wurde hier ja schon moniert) Warum auch, muss sich ja auch erstmal setzen. Nein sagen, und fertig ist. Was für eine Geschichte um sie aufzuschreiben......

    Um sich nicht völlig von der Welt zu verabschieden, darf man rausgehen und teilnehmen. Und ich glaube, man kann sehr wohl vorher abschätzen wo es gefährlich werden kann, und wo nicht. Man hat doch Verstand!
    Grüße
    Indie

    Hallo Sunshine,
    vielleicht interessiert Dich diese kleine Reportage, auch wenn die Lebensumstände/Charaktere natürlich vollkommen unterschiedlich sind, aber der tenor ist doch der gleiche. Ich fand es damals sehr interessant.

    mußte leider den Link entfernen obwohl er sehr passend ist, aber ich schicke sunshine den Link per PN.
    lg Morgenrot


    Liebe Grüße
    Indian

    Hallo Jessica,
    willkommen hier (wenn auch etwas verspätet von mir!) und Glückwunsch zu Deinen 9 Monaten!
    Ich bin jetzt bei 4 1/2 Monaten "ohne", also noch weit ab von den Langzeitrockenen hier, und auch weit ab von der Berechtignung, Ratschläge zu geben.
    Meine erste sog. "Trockenzeit" die fast ein Jahr dauerte, war 2010. Dann 2011 für ein paar Wochen, dann 2012 für 2-3 Monate, dann 2013, 2014..... und so weiter.
    Diese trinkfreien Phasen waren vollkommen anders als meine jetzige trockene Zeit (von der ich hoffe, daß sie nie mehr aufhört!!! :)) und ich kann sagen, daß ich so einiges geändert habe. An mir, an meinem Auftreten, an der Fähigkeit Gefühle zuzulassen etc. Das klingt vielleicht so, als hätte ich bewußt daran gearbeitet, aber irgendwie hat es sich von allein so entwickelt. Entwickelt mit dem absoluten Wunsch nie mehr trinken zu müssen.
    Die anderen Male war ich so sehr damit beschäftigt an meiner Trockenheit zu arbeiten, darüber zu lesen UND, mich mit Gewalt! als trocken zu bezeichnen. Jetzt weiß ich, daß das wirklich innerste Gefühl der Trockenheit nie für mich spürbar war.
    Jetzt ist es das aber, bzw. es entwickelt sich.
    Wie ist das bei Dir? Fühlst Du einen wirklichen innersten Wunsch? Ausser weiter abnehmen... :wink:
    Dieses Mal war mir das Körperliche am Anfang relativ egal. Im Gegenteil, ich hatte einen fast krankhaften Appetit auf Süsses - von Gewichtsabnahme daher keine Spur. Gesunde Ernährung? Fehlanzeige. Ich habe gegessen, was mir schmeckt. Bloß keinen Stress mit der Nahrung. Stress hatte ich schon genug mit mir selber. Ich fange jetzt erst an mehr über mich, Gewicht und Körper nachzudenken. Erst kommt die Seele, dann der Rest!. Und das war die letzten Male anders - wie schon geschrieben - ich habe mich viel zu sehr um das Äussere gekümmert. Ich war regelmäßig in einer SHG - gehört eben dazu. Und habe immer darüber geredet was Trocken-sein für mich bedeutet. Ich habe Menschen die trinken schräg angeschaut nach dem Motto: "Kuck mal, die.....!"
    Jetzt ist mir das alles vollkommen egal was andere tun. Der erste Weg zur Besserung :wink:
    Und da komme ich zum nächsten Punkt (nur noch kurz)
    Ich werde es niemanden verbieten in meiner Umgebung zu trinken. ICH habe ein Problem, nicht die anderen. Mein Mann trinkt gern Wein am WE. Warum sollte ich ihm das verbieten?
    Da denke ich: Ich muss das jetzt mal aushalten. Ausserdem trinkt der auch seit einiger Zeit nix mehr, Diät!:wink:
    Auf Partys? Ich fühle mich gut, wenn es anderen so langsam schlechter geht.... :wink: Aber ehrlich gesagt, gehen wir sehr selten auf Partys. Ab 50 wird die Feierlaune geringer....
    In meinem Bekanntenkreis wird generell wenig getrunken. Ausserdem müssen die meisten ja noch irgendwie nach hause kommen.
    So, jetzt genug monologisiert.
    Ich wünsche dir noch einen weiteren guten Austausch hier, und denke dran, man kann nichts forcieren......
    Gruß
    Indian

    Ich freue mich, wenn ich bald im erweiterten Bereich mehr schreiben kann.
    Habe jetzt 4 Tage geschafft. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, aber für mich ein ganz neues Gefühl. Ein Gefühl, welches auch viel mit Angst zu tun hat. Angst vor: Was mache ich in brenzligen Situationen (ich weiß: Notfallkoffer), was tun gegen die Unruhe.
    Ja, im Moment bin ich sehr unruhig, nervös und mir tut der Rücken weh. Ich konnte gestern Abend überhaupt nicht einschlafen. Die blöden Schäfchen wollten einfach nicht über den verdammten Zaun springen...... :wink:
    Fazit: Um 3h eingeschlafen und um 7h wieder munter :?
    Also ich muß jetzt raus! Ausserdem frage ich mich gerade, ob meine "oben-drüber-Nachbarn" Gummi-Twist spielen..... :x Rumms

    Bis später
    Gruß
    Indian

    Zitat von Calida78

    .......................... Ich verabrede mich z.B. nur mit Menschne, mit denen ich mich wohl fühle, bei denen ich so sein kann, wie ich bin. Und auch das - sein wie ich bin - musste ich erstmal lernen. Und bin immer noch dabei.
    Geduld ist auch nicht meine Stärke. Aber kann ein Alkoholiker überhaupt geduldig sein? Ich konnte es meist nicht abwarten, bis ich endlich trinken konnte.
    Vielleicht gehörts zur Krankheit. Und vielleicht müssen wir gerade daran arbeiten, wenn wir trocken werden wollen.
    Viele Grüße
    Calida


    Ich möchte mich hier "einmischen", wenn ich darf. Mir spricht Dein Thread, Marie, so sehr aus dem Herzen. Und die Antwort von Calida trifft es bei mir auf den Punkt!
    Ganz wichtig ist für mich momentan (nach kleinen 4 Tagen) mein Umfeld. Das muss ich noch ganz viel üben. Ein Umfeld in dem ICH mich wohlfühle! Das hat für mich im Moment oberste Priorität - und wenn ich den ganzen Tag zuhause bleibe.

    Ich habe mich eben zum erweiterten Forenzugang angemeldet. Ist mir doch lieber und sicherer............
    Kann man diesen Thread dann ins geschlossene Forum kopieren? Dann brauche ich nicht ein 3. Mal alles neu zu schreiben!!!!
    Danke und
    viele Grüße
    Indian Summer

    Guten Morgen!
    Hallo Pauline!
    Ja, ich habe den richtigen Indian Summer schon mal gesehen! Wunderschön!!! Ich war mal von September bis Dezember in Boston. Da konnte ich alle die Facetten "hautnah" erleben. Ausserdem heißt mein Pferd "Indian Summer" obwohl er ein Schimmel ist.... (war aber als Fohlen ein Fuchs)

    Ja, das liebe Gewicht... Bei mir kommen zu dem Alkohol auch noch die Wechseljahre dazu. Ich bin 1,74cm und wiege 74kg. Davon gefühlte 73kg am Bauch :? . Jahrelang kam ich mit 65kg zurecht. Dann, vor 2 Jahren ging es los.
    Zum Wein trinken kommt bei mir auch der Appetit. Habe dann nachts um 23h noch mal eben 2 Käsebrote + Kekse + Schokolade gegessen....hm. Und das bei einem ohnehin verlangsamten Stoffwechsel. Eine zeitlang nahm ich zusätzlich abends ein Antidepressivum zum besseren Einschlafen. Tja, alle AD die abends genommen werden, verlangsamen den Stoffwechsel. Das in Kombi mit den Wechseljahren - toll!

    Seit ein paar Wochen nun ist der Appetit aber erstaunlicherweise geringer geworden. Im Gegenteil, wenn ich was getrunken habe, esse ich fast nichts mehr. Mein Kalorienbedarf ist ja gedeckt. Ich habe dann auch keine Lust zu essen - keine Lust zu kochen.
    Der Heißhunger auf Süßes ist auch ziemlich gesunken. Im Alkohol ist ja jede Menge Zucker - vielleicht liegt`s daran?

    Zu deiner Frage, ob ich auch schon tagsüber getrunken habe: Also 2 Flaschen waren schon das absolute Limit und nicht täglich. Meistens sind es 1 bis 1 1/2 Flaschen und die immer erst ab 19h. Ich habe nie tagsüber getrunken. Diese Uhrzeit hatte etwas magisches. Ich habe wirklich die Stunden und Minuten gezählt, bis es endlich soweit ist.

    Ja, und mein Mann? Der hat immer mal wieder was gesagt. Zumal, wenn ich zuviel trinke unausstehlich werden kann. Ich rede dann dummes Zeug und bin ungerecht ihm gegenüber.

    Ich bin gespannt auf Deine Geschichte, Pauline!!!
    Und vielen dank für das freundlichen Willkommen hier!
    Ich habe so viel zu schreiben - auch für mich. Ich überlege mir den geschlossenen Bereich......., aber 19.-€ im Monat....??? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

    Viele Grüße
    Indian

    Nun habe ich mich angemeldet, nachdem ich soviel hier gelesen habe.
    Zuerst schrieb ich im Vorstellungsbereich, jetzt habe ich meine kurze Vorstellung einfach mal hierher kopiert.
    Also, ich bin Indian, und ich trinke zuviel!
    Mein (fast) tägliches Pensum: Bis zu 1 1/2, manchmal auch fast 2 Flaschen gut gekühlten Weißwein aus der Gascogne.
    Ich bin 51, verheiratet. Wir haben keine Kinder. Uns geht es gut.
    Mein Alltag beginnt mit Zeichnen, und endet mit Zeichnen. Ich male sehr viel, und habe so ein bisschen mein Hobby zur Profession gemacht. Dann habe ich ein Pferd und bin die meiste Zeit des Tages drausssen, wenn ich nicht male ':wink:'
    Leider ist diese selbstgewählte Isolation nicht unbedingt freiwillig. Ich leide seit meiner Jugend unter immer wiederkehrenden Depressionen. Rezidivierende depressive Störung nennt man das wohl.
    Eine Zeit war`s so schlimm, daß ich es morgens nicht geschafft habe mir die 2. Socke anzuziehen. Saß eine Ewigkeit auf der Bettkante und konnte einfach nicht aufstehen. Seit 10 Jahren nehme ich verschiedene Antidepressiva. Mit meinem jetzigen AD fühle ich mich endlich sehr gut eingestellt.
    Der Beginn meiner Abhängigkeit verlief schleichend - wie bei allen Süchten. Im frühen Erwachsenenalter, auf Partys in Clubs etc. kein Problem. Anfangs nur ein Glas, dann zwei, dann drei, dann, dann…….
    Ungefähr zeitgleich mit dem Beginn der Einnahme des AD (also seit ca. 10 Jahren) wurde mein Konsum sukzessive höher. Ich kann mir nicht erklären warum. Früher haben mein Mann und ich abends mal 1 Flasche getrunken, vielleicht auch mal eine 2. aufgemacht. Das war`s dann aber auch.
    Irgendwie hat sich dann diese Regelmäßigkeit eingeschlichen. Vielleicht kann ich auch sagen, seit man Mann beruflich in einer anderen Stadt arbeitet, habe ich hier abends "freie Bahn". Keiner sagt, jetzt aber mal ins Bett, oder macht um 23h den Fernseher aus.... neee. Ich habe mich zu einem "Night-Hawk" entwickelt. Die Nacht ist meins. Da ist es ruhig, dunkel, still. dann geht die One-Woman-Party hier richtig los. Wie oft bin ich morgens um 3h/4h sturzbetrunken ins Bett gefallen - ist doch egal. Interessiert keinen. Schnell die Promille hochgerechnet wann ich wieder Auto fahren kann. Einigermaßen ausgenüchtert, Erledigungen. Party-Time.
    Ich kann schalten und walten wie es mir passt. Kann ins Bett gehen wann ich will. Termine morgens kann man verschieben...ich kann also in aller Ruhe meinen Rausch ausschlafen.
    Am WE wenn mein Mann zuhause ist, gehe ich oft viel später als er ins Bett. Mein Mann trinkt abends mal ein Glas oder zwei. Unter der Woche eigentlich nie.
    Ich brauche mittlerweile mindestens 3 Gläser zum warm werden. Ich trinke nur Weißwein, immer die gleiche Marke mit höchstens 11% Vol.

    Ich habe mehrfach versucht aufzuhören. Einmal habe ich es sogar mal ein paar Monate geschafft. das ist 5 Jahre her. Ich war bei der Suchtberatung, weil ich gelesen habe, daß man das macht. Gebracht hat´s gar nix. Ich war überhaupt nicht aufnahmefähig, und ausserdem wußte ich immer schon im voraus, was der mir erzählt. Ich bin in einer Selbsthilfegruppe gewesen. Immer mal wieder. Die gibt`s jetzt nicht mehr - kommt keiner mehr.
    Ich habe fast alles über Suchterkrankungen gelesen. Alkoholismus und Depression. Was war zuerst da, etc., etc. Wieso? Weshalb? Und ja, Gründe gibt es immer. Und immer ist die Kindheit schuld, die Eltern.....gähn.
    Seit 6 Jahren gehe ich regelmäßig zur Psychotherapie. Das tut mir gut.
    Meine Therapeutin erträgt meine ständigen Schwankungen mit ruhiger Gelassenheit, und jedes mal wenn ich sage: „Seit x Tagen OHNE…..“ schreibt sie etwas auf die Zettel, die auf ihrem Schoß liegen.
    -
    Die letzten Bemühungen zu einer dauerhaften Abstinenz endeten bereits nach spätestens 36 Stunden. Kontrolliertes Trinken - Fehlanzeige. Nur am Wochenende? Da fängt die Woche montags an und endet am Dienstag.

    Ich kann nicht nur ein Bisschen trinken und bewundere die Menschen, die den ganzen Abend an einem/zwei Gläsern Wein „rumnuckeln“. Wenn dann auch noch der Satz: „Ein gutes Buch, bei einem schönen Glas Wein“ locker aus den Mündern der selbstbewußten Karriere-Menschen fällt, kann ich nur sagen „Noch ein´ Drink, und ich lieg´ unterm Gastgeber“ (Nicht von mir der Satz, sondern von Dorothy Parker)

    Ich und mein Über-Ich sind nun zweifelsfrei der Meinung, daß das SO auf gar keinen Fall weiter gehen kann.

    Einige Schicksalsschläge haben mich dieses Jahr erreicht. Mein Vater ist Anfang Juli nach einer kurzen aber schweren Krebserkrankung gestorben. Meine Mutter ist an Demenz erkrankt und lebt in einem Heim. Nicht ganz einfach das alles, da ich auch noch 700km entfernt von ihr lebe. 700km entfernt von meinem Elternhaus, daß ich jetzt verkaufe.
    Das sind schon Schicksale, aber noch lange kein Grund sich wiederholt regelmäßig in den Vollrausch zu manövrieren.
    Meine Meinung.
    Naja, getrunken habe ich ja auch, als der eine noch lebte, und die andere noch bei Verstand war.
    Nein, es gibt überhaupt keinen Grund.

    Es sind nur Gedanken, die jeden Nachmittag mit „Vorfreude“ auf den Abend, durch mein Hirn strömen. Es sind die verdammten Gedanken die pünktlich ab 17h um`s Haus schleichen. Und immer wieder ruft es von aussen durch die Fenster: „Noch zwei Stunden….“, „Noch eine Stunde“, und DONG: „jetzt darfst Du Dich für Deinen mehr oder weniger ereignislosen Tag belohnen.“
    Nein, ich langweile mich nicht, ich bin manchmal einfach nur leer.
    Nein, ich bin nicht unglücklich, ich bin manchmal einfach nur so…. gar nicht.

    Heute ist Tag 3 ohne Wein
    Gruß
    Indian