Am Anfang eines langen Weges

  • Liebe Marie,
    ich kann schon nachvollziehen, dass Du Dir das aus Deiner Perspektive zutraust.
    Für mich waren erst zwei, dann vier, dann sechs Wochen nüchtern der Hammer. Ich hätte Bäume ausreißen können - aber rückblickend weiß ich, dass ich alles andere als stabil war. Da kann Dich eine kleine Situation umhauen oder es passiert was, womit Du nicht gerechnet hast........
    Überleg mal, wie viele Jahre das Trinken dich geprägt hat. Das Hirn lernt nicht in 14 Tagen um, nur weil Du da nicht getrunken hast. Das dauert und Du brauchst Geduld.
    Viele Grüße
    Calida

  • Vielen Dank, für Deine liebe Antwort, Calida!

    Was Du schreibst, trifft völlig zu. Ich habe mein halbes Leben einen komplett unkontrollierten Alkoholkonsum gehabt.

    Und ich merke, wie wackelig ich innerlich noch bin. (Unabhängig vom Weihnachtsmarkt.)

    Etwas anderes, als das 24h Denken würde mich überfordern. Ich traue mir selbst nicht so ganz über den Weg.

    Mein Umfeld ist informiert, meine Umgebung alkoholfrei, ich kämpfe jeden Tag, hab aber große Hoffnung, dass mich dieses Denken weiterbringt. Ich möchte es von Herzen schaffen.

    Geduld gehört wohl wahrlich nicht zu meinen Stärken..aber es bringt ja alles nichts. Ich habe diesen unglaublichen Kontrollverlustwunsch, dass jedes Mal trinken in einem Desaster endet.

    Natürlich habe ich ein bisschen Furcht, dass diese anfängliche Euphorie nachlässt, aber ich erfahre viel Unterstützung durch die Therapie und die SHG. Dort habe ich heute Weihnachtsfeier und freue mich sehr darauf.

    Wann hast Du denn bei Dir gemerkt, dass sich allmählich ein gedankliches Umdenken einstellt? (Soweit man das überhaupt temporär fassen kann..)

    Hab einen guten Tag!
    Liebe Grüße
    Marie

  • Liebe Marie,
    ich selbst bin nach etwa einem halben Jahr rückfällig geworden - kannst Du bei mir nachlesen, wenn Du willst.
    Da dachte ich vorher, dass ichs jetzt geschafft habe. Aber ich bin unvorbereitet in eine Situation gestolpert. Es gab Alkohol, ich war sozial noch sehr unsicher - und habe ein Glas getrunken. Da hab ich gemerkt, dass es noch nicht reicht.
    Ich hab weiter an mir gearbeitet und vor allem mit Bedacht überlegt, was ich machen kann und möchte und was ich besser lasse. Ich verabrede mich z.B. nur mit Menschne, mit denen ich mich wohl fühle, bei denen ich so sein kann, wie ich bin. Und auch das - sein wie ich bin - musste ich erstmal lernen. Und bin immer noch dabei.
    Geduld ist auch nicht meine Stärke. Aber kann ein Alkoholiker überhaupt geduldig sein? Ich konnte es meist nicht abwarten, bis ich endlich trinken konnte.
    Vielleicht gehörts zur Krankheit. Und vielleicht müssen wir gerade daran arbeiten, wenn wir trocken werden wollen.
    Viele Grüße
    Calida

  • Zitat von Calida78

    .......................... Ich verabrede mich z.B. nur mit Menschne, mit denen ich mich wohl fühle, bei denen ich so sein kann, wie ich bin. Und auch das - sein wie ich bin - musste ich erstmal lernen. Und bin immer noch dabei.
    Geduld ist auch nicht meine Stärke. Aber kann ein Alkoholiker überhaupt geduldig sein? Ich konnte es meist nicht abwarten, bis ich endlich trinken konnte.
    Vielleicht gehörts zur Krankheit. Und vielleicht müssen wir gerade daran arbeiten, wenn wir trocken werden wollen.
    Viele Grüße
    Calida


    Ich möchte mich hier "einmischen", wenn ich darf. Mir spricht Dein Thread, Marie, so sehr aus dem Herzen. Und die Antwort von Calida trifft es bei mir auf den Punkt!
    Ganz wichtig ist für mich momentan (nach kleinen 4 Tagen) mein Umfeld. Das muss ich noch ganz viel üben. Ein Umfeld in dem ICH mich wohlfühle! Das hat für mich im Moment oberste Priorität - und wenn ich den ganzen Tag zuhause bleibe.

    "Und wenn auch durch den Nebel nicht viel zu erkennen ist, hat man doch irgendwie das selige Gefühl, in die richtige Richtung zu blicken."
    Vladimir Nabokov

  • "Ich hab weiter an mir gearbeitet und vor allem mit Bedacht überlegt, was ich machen kann und möchte und was ich besser lasse. Ich verabrede mich z.B. nur mit Menschne, mit denen ich mich wohl fühle, bei denen ich so sein kann, wie ich bin. Und auch das - sein wie ich bin - musste ich erstmal lernen." Calida

    Liebe Calida,
    die von Dir erwähnten Punkte sind auch mir sehr wichtig. Daher gehörte es zu meinen ersten Schritten in die Abstinenz, meinen engen Freundeskreis zu informieren. Meine Familie wusste durch die stationären Aufenthalte ohnehin bescheid.

    Auf meine Freunde kann ich zählen, keiner von ihnen würde guten Gewissens mit mir ein Glas Alkohol trinken. Da ich betrunken wahrlich keine Freude bin, sind sie ,denke ich eher froh, sich qualitativ gut mit mir unterhalten zu können ;)

    Betr. Geduld: also, weil ich bereits als Kind sehr ungeduldig war, schiebe ich diese negative Charaktereigenschaft meinerseits nicht dem Alkohol zu. Natürlich gilt es, daran zu arbeiten. Ich möchte wieder geduldiger mit mir selbst sein und auch die negativen Gedanken zulassen.
    Wenn ich Lust auf Alkohol habe, ist es eben so, aber mit dem Wissen, dass es sich um ein flüchtiges Gefühl handelt, packe ich meinen Notfallkoffer aus und beschäftige mich positiv.

    Jahrelang gewebte Verhaltensmuster lassen sich erst langwierig überschreiben. Ich denke, das ist die Krux :( und jeder von uns kennt den Moment, indem es schwierig ist und die Lösung so "nahe" ersscheint..

    auf die nächsten 24 Stunden :)

    Hallo IndianSummer,

    welch schöner Name :)

    ja immerhin schon vier Tage, das ist doch super! (By the way jeder abstinente Tag ist ein gewonnener..)

    Die ersten vier Tage waren bei mir die Schlimmsten. Danach wurde es eigentlich (vor allem körperlich) besser. Ich nehme zusätzlich jeden Tag eine Lecitin Kapsel, um meinen Organismus wieder etwas besser in Schwung zu bringen.

    Mir hilft die Selbsthilfegruppe, auch als ich meinen Weihnachtsmarkt-Absturz-Rückfall gebeichtet habe.
    Schlussendlich liegt es an Dir, wie Du mit Deiner Abstinenz umgehst. Ich kann Dir nur dazu raten, Dir eine Selbsthilfegruppe zu suchen, die unterstützende Gesprächsebene verstärkt (zumindest in mir) den Abstinenzwillen und ich denke, den anderen Gruppenteilnehmern ergeht es ebenso.

    Ich wünsche Dir viel Kraft!

    Alles Gute
    Marie

  • Hallo Marie,

    Etwas verspätet auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum und schöne Feiertage.

    Gute 24 Stunden.

    Hans

  • Vielen Dank für Deine Zeilen, lb. lalu!

    Gerade jetzt tun sie besonders gut, weil ich idiotischerweise seit ca. 30 Minuten richtig dämliche (sind sie immer) Rückfallgedanken habe. Natürlich habe ich nichts im Haus, aber wir wissen alle, wie kurz der Weg zur Weinflasche ist.

    Es würde sowieso perfekt ins Bild passen: am 2.1.17 bekomme ich vom Neurologen Blut abgenommen und mein CDT Wert wird u.a. getestet. Der wäre höchstwahrscheinlich sowieso hinüber, würde ich heute trinken. Heute ist mein 17. abstinenter Tag. Am 2. 1. der 26. Vielleicht hätte ich so die Aussicht, auf einen "vernünftigen" Wert. Alles gut.

    Und trotz des besseren Wissens kriege ich die Stimme nicht klein.

    Das werden harte 24h, ich danke Dir für die Wünsche.

    Hab einen guten Abend!

    Liebe Grüße
    Marie

  • Hallo Marie,

    kennst du den Grund weshalb du die Gedanken hast ?

    Hast du genug getrunken ?, Durst könnte ein Grund sein.

    LG Martin

  • Hallo!

    Mach dich mal mit dem Gedanken vertraut, dass Suchtdruck in den ersten Monaten häufig auftaucht. Später werden die Abstände immer größer.

    Dagegen helfen nur die hier vielfach beschriebenen Verhaltensweisen:

    Viel Wasser trinken; mit was Sinnvollem beschäftigen; Sport treiben; einen Spaziergang machen -aber bloß nicht zu nächsten Tanke-; Freunde/Verwandte anrufen; mit dem Partner/Freund diskutieren; im Forum tummeln; Fachliteratur studieren....

    Hauptsache, du beschäftigst dich und lenkst dich auf diese Weise ab.

    Gruß Carl Friedrich

  • Vielen Dank für Eure Antworten, Martin und Carl Friedrich!

    Martin : mit dem Grund habe ich mich analytisch versucht, auseinanderzusetzen. Vllt. liegt es daran, dass mein Freund nicht da ist, oder ich eben gedanklich noch in diesem Gewohnheits-Muster drinhänge.

    Das war auch mein Moment des Notfallkoffers: ich habe einen Liter Wasser getrunken und mich mit einem Freund bewusst nach 20:00 zum Telefonieren verabredet. Er weiß von meiner Abstinenz und war bisher sehr stolz, da er meine Trunkenheitsphasen zu Genüge kennt.

    Jetzt ist der Druck auch wieder (fast) vorüber. Ohne den Tag vor dem Abend loben zu wollen, stufe ich mich wieder als verhältnismäßig sicher ein.

    Vorhin war es echt schlimm. Ich strampelte noch eine halbe Stunde auf meinem Crosstrainer, das hat auch geholfen.

    Ich hoffe tatsächlich, dass diese gedanklichen "Alkoholanflüge" weniger werden, bzw. ich meine Skills verbessere und vor allem FRÜHER einsetze. Das war echt anstrengend.

    Carl Friedrich : Danke für die vielen guten Tips! Einen Teil davon habe ich bereits (unterbewusst) befolgt ;)

    der Druck ist wieder fast vorbei, zum Glück habe ich noch richtig guten Tee hier und genieße diese herrliche Kräutermischung.

    Also so "schlimm" wie heute war es in den ersten vier Tagen der Abstinenz, soweit es hierfür überhaupt eine Abstufung gibt.

    In den ersten vier Tagen war ich total wackelig und daddelig unterwegs. Zum Glück trinkt mein Partner nicht, das wäre der Exotus gewesen.

    Es hat mich richtig erschreckt, wie plötzlich und heftig das kam.

    Das kleinschrittige 24h Denken war mir vorhin als "Notfallskill" sogar zuviel, ich habe mich von Stunde zu Stunde gehangelt.

    Jezt kann ich voller Überzeugung sagen: ich bin seit 17 Tagen abstinent!

    Vielleicht ist es gut, dass ich gleich am Anfang merke, wieviele Gefahren noch auf mich lauern, das lehrt mich Bescheidenheit.

    Habt alle einen guten Abend!

    Viele Grüße
    Marie

  • Hm, als ich das letzte Mal in der Psychiatrie aufwachte, habe ich mir versprochen, dass das mein letzter Aufenthalt war (lebensbedrohliche Situationen ausgenommen).

    Vielleicht war es auch ein bisschen mein Ehrgeiz, es diesmal besser zu machen und den Text, den ich dort auf der Geschlossenen las, wirklich ernst zu nehmen, dass ich nicht zur Flasche griff. In einer solchen Situation möchte ich nie wieder sein, wie in einer vorhin erwähnten. Vielleicht musste es ja so sein, dass dieser Text auf der Wand stand...Euch allen von Herzen viel Kraft!

    Das Loch in der Straße

    edit Martin:bitte keine fremden Texte einkopieren, danke
    (Der Text basiert auf einem Lied von Portia Nelson.)

  • Hallo Marie,

    kein Problem, jetzt ist es dir bekannt :lol:

    So hatte ich heute wenigstens was zu tun und es wurde mir nicht langweilig :P

    LG Martin

  • Hallo Marie,

    dass du durch den Suchtdruck hindurch gegangen bist, ohne zu trinken, kann beim nächsten Mal schon Teil deines gedanklichen Notfallkoffers sein. Du weißt jetzt einmal mehr, dass der Suchtdruck auch wieder vorüber geht.

    Ich wünsche dir herzlich ein schönes Weihnachtsfest! Wie wirst du es verbringen? (Wenn du davon schon geschrieben hast, vergib bitte meine Vergesslichkeit.)

    Alles Gute für besinnliche und/oder fröhliche trockene Stunden.

    Thalia

  • Merci für Deine Antwort Martin, ich musste bisschen schmunzeln..:)

    Vielen Dank Thailia, Du hast vermutlich recht - das nächste Mal weiß ich schon, dass ich es schonmal geschafft habe, bzw. wie es mir gelang, wieder rauszukommen.

    Das verabredete Telefonat nach 20:00, das ich nicht betrunken führen wollte (einer meiner "Anker", bis dahin nichts zu trinken), war richtig schön und bereits davor war der Druck fast wieder vorüber.

    Ich habe soviele betrunkene Telefnate geführt, "peinlich" ist noch ein euphemistischer Ausdruck...ich habe oft am nächsten Morgen erstmal mein Handyprotokoll angeschaut um zu kontrollieren, wen ich alles angerufen habe, weil ich es nicht mehr wusste :(

    warum ich einen solchen Zustand wieder "gewünscht" habe, kann ich nicht verstehen. Ich schiebe es dem Suchtgedächtnis zu.

    Heute bin ich seit 18 Tagen abstinent :)

    Weihnachten bin ich bei meinen Eltern. Ich übernachte auch bis morgen dort. Das zu Hause meiner Eltern ist alkoholfrei, meine Mutter trinkt nicht. Mein Vater trinkt manchmal ein Bier, aber nicht in meinem Beisein.
    Von meinen Eltern kann ich diesen Mangel also nicht haben ;)

    Auch Dir viele frohe, besinnliche und abstinente Stunden, lb. Thalia!

    Frohe Weihnachten Euch allen!

  • Guten Abend, alle zusammen :)

    hoffe sehr, Ihr habt schöne Feiertage und die Ruhe & Besinnung, die Ihr Euch wünscht!

    Heute ist mein 19. abstinenter Tag und ich fühle mich gut. Bereits jeden Morgen nach dem Aufstehen, seit ich nüchtern/abstinent bin.
    Sogesehen hat ein (trockener) Alkoholiker dem Nicht-Süchtigen wenigstens eines voraus: er hat jeden Morgen einen Grund, stolz auf sich zu sein..

    aber mal in medias res: ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht an Alkohol denke, v.a. abends.

    Ausgerechnet heute trifft sich meine alte Clique, wie jedes Jahr bei einer bestimmten Freundin. Bisher hab ich da natürlich fleißigst dran teilgenommen, bis nachts um 4 (mindestens) und war genauso drauf, wie ich es nicht mehr will. Strunzehackedicht. Natülich war ich nicht die einzige, aber darum geht es mir nicht.

    Weil ich jetzt schon den Weihnachtsmarkt mit meiner alten Kollegschaft gut überstanden habe und es mir dort echt nicht schwerfiel (nur 2,3 Leute haben Glühwein getrunken) ist es heute anders.

    Ich weiß, dass dort JEDER trinken wird. Und ich als Angetrocknete zwischendrin.

    Es tut mir so leid, um "meine" Leute, die Meisten sind echt nur an Weihnachten hier, aber ich hab vor dem Moment "jetzt ist es grad egal" zuviel Respekt..

    und ich will meine 19 Tage nicht "opfern" :(

    Jetzt gerade ärgert es mich total, dass ich nicht trinken "kann", also den vernünftigen Umgang nicht beherrsche.

    Wenigstens weiß sie von meinem Alkoholproblem und hat mich in den ersten vier Abstinenztagen sogar vor einem Rückfall abgehalten. Die anderen wissen das eben nicht und ich muss noch absagen..

    Ich fühle mich innerlich gut mit der Entscheidung, mich der Versuchung nicht auszuliefern und mach mir gleich eine Riesenkanne Tee. Aber etwas stört mich doch.
    Trotzdem habe ich den Willen, abstinent zu bleiben.

    Oh man.

    Könnt Ihr, die schon länger trocken sind sagen, wann Ihr mal mit gutem Gefühl und innerer Sicherheit losgezogen seid?

    Euch allen einen schönen ersten Weihnachtsfeiertag,-abend!

    Marie

  • Hallo Marie,
    ich denke, ich gehöre zu den etwas länger Trockenen (14 Jahre) :wink:
    Bei mir ist es wie bei Karsten, ich hatte auch nie vor, mich wieder der saufenden Gesellschaft zuzuwenden bzw. anzupassen.
    Das ist ein Kapitel meines Lebens, was für mich erledigt ist.

    Ich gehe allerdings gerne zu Feiern, sei es im Familienkreis oder auch bei Freunden.
    Nur müssen meiner Freunde nicht in meiner Gegenwart trinken.
    Sollte ich zu einer Party eingeladen sein, wo voraussichtlich Alk konsumiert wird, gehe ich da fast immer früh.
    Das hat nichts damit zu tun, das mich die Sauferei der anderen dort triggert, ich mag es einfach nicht mehr,
    mich mit Angesoffenen zu unterhalten und dabei auch noch ihre unangenehme Alk-Fahne riechen zu müssen.
    Das gibt für mich absolut nix mehr her, ich nutze diese Zeit viel lieber für mein Hobby oder anderes Schönes.

    Ich bin allerdings die ca. ersten 1,5 Jahre in meinem trockenen Leben auf gar keine Feier oder sonstige Veranstaltung gegangen, wo Alk konsumiert wird.
    Allein mein Bauchgefühl sagte mir ganz deutlich, das ich da keinesfalls hingehöre.
    Ich kannte zum damaligen Zeitpunkt noch gar keine "Grundbausteine", war auch in keiner SHG.
    Das kam alles erst später...

    Also mein Tipp an Dich kann nur sein, geh besser nicht zu diesem Treffen, egal wie groß die Sehnsucht ist, dabei zu sein.
    Das Suchtgedächtnis wird Dich vielleicht triezen und Dich die ganze Zeit volltexten a la:
    "Na komm...nur ein Glas... dann ein paar Gläser.
    Dann wieder hackedicht, eh schon alles egal.
    Und wo doch Weihnachten ist, kann man auch gleich durchzechen (und es genießen nennen :roll: )... und auch gleich noch auf ne Sylvesterparty gehen.
    Im neuen Jahr höre ich auf... und blabla..."
    Sei lieber stolz auf Deine 19 Tage ohne Alk, das ist schon ein sehr guter Anfang.
    Verspiel es Dir nicht, das ist es nicht wert.

    Aber ich kann Deine Verzichtsgedanken auch nachvollziehen, so isses ja nich.
    Allerdings hatte ich sie selbst nicht in dieser Form, aber das liegt sicher daran, das ich beinahe am Alk gestorben wäre.
    Ich hatte andere Sorgen als Verzichtsgedanken, sorry wenn sich das gerade überheblich anhört, es ist nicht so gemeint.
    Würdest Du meine Geschichte kennen, würdest Du es wahrscheinlich verstehen.
    Ich habe auf der Intensiv entgiftet, und hätte das beinahe nicht überlebt.
    Musste danach erstmal wieder Laufen und Essen lernen, es ging mir körperlich sehr schlecht.
    Und musste im wahrsten Sinne des Wortes erstmal langsam wieder auf die Beine kommen.
    Dann sehen wohl die Prioritäten etwas anders aus.
    Ein Rückfall in der damaligen Situation hätte meinen Tod bedeutet.
    Ich hatte auch keine "Komfortsorgen" wie "gehe ich auf eine Party wo gesoffen wird?" oder "gerate ich ins gesellschaftliche Abseits durch mein abstinentes Leben?"
    Ich wollte schlicht und ergreifend einfach nur überleben...was auch anfangs meine ganze Energien beanspruchte.
    Das mal so in Kurzform zu mir... :wink:

    Marie, hast Du Dir eigentlich schonmal überlegt, in den Erweiterten Bereich zu wechseln, bzw. dort auch zu schreiben?
    Ich denke, gerade so frisch Abstinenten kann das sehr helfen.
    Dort ist der Austausch sehr viel intensiver wie hier im offenen Bereich.
    Und das braucht man anfangs sehr, denke ich.
    Außerdem kann nicht das gesamte www dort mitlesen.
    Und es gibt Hobbybereiche und anderen Annehmlichkeiten.
    Es kostet ein bisschen was, aber wie viel haben wir in unseren Leben versoffen?
    Das nur mal so als kleine Anregung... weil ich denke, es würde Dir da evtl. gut tun.
    Sieh es aber bitte nicht als drängeln... vielleicht einfach mal gelegentlich drüber nachdenken?

    LG Sunshine

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