Hallo zusammen

  • Hallo Jessica,

    herzlich Willkommen in unserem Forum.

    Was hast du denn sonst so verändert in den 9 Monaten ?

    Wie handhabst du es mit Feiern wo getrunken wird, wie offen gehst du mit unserer Krankheit um ?

    LG Martin

  • Hallo!

    Erst mal Glückwunsch zu deiner Einsicht und deinem bisherigen Weg.

    Du schreibst von alkoholfreiem Bier und Sekt (auch alkoholfrei?).

    Die meisten alkoholfreien Biere und auch der Sekt haben dennoch Alkohol und zwar bis 0,49 %.

    Auch das Zeug kann triggern, da es geschmacklich und optisch zu nahe an dem alten Suchtstoff dran ist. Die Gefahr besteht darin, dass Du womöglich durch die alkoholarme Brühe motiviert wirst, doch mal ein richtiges Bier zu probieren, das geschmacklich nunmal eine ganz andere Hausnummer ist, als die "kastrierte" Brühe.

    Das solltest Du bitte auf dem Schirm haben.

    Ich persönlich rühre die alkoholarme Version nicht an. Damit habe ich früher mal meine "trockenen" Phasen überbrückt und bin dann doch irgendwann wieder umgefallen und zum Original zurückgekehrt.

    Mein ehemaliger Therapeut sagte stets: "Alles was aussieht, riecht und schmeckt wie Alkohol" ist für einen Alkoholiker ungeeignet. Die Aussage habe ich verinnerlicht.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Jessica,
    so wie ich das lese, hat das, was Du machst, für mich mit einem trockenen Leben rein gar nix zu tun.
    Alkoholfreies Bier enthält meines Wissens nach übrigens geringe Mengen Alkohol.

    Für mich ist es absolut keine Stärke, mich in Gesellschaft trinkender Menschen aufzuhalten.
    Ich feiere auch Geburtstage, aber sicher gibt es da für niemanden Alkohol.
    Gab es auf Deinem Geburtstag für die anderen Gäste Alkohol?

    Deine weiteren Ausführungen zeigen mir auch, das Du Dich mit Deiner Krankheit bisher Null auseinander gesetzt hat.
    (BTW, siehst Du Dich denn überhaupt als Alkoholikerin? Denn für diese Menschen ist dieses Forum gedacht)
    Ist kein Problem, jeder fängt mal irgendwo an.
    Ich lese aber auch heraus, das Du gern alles so lassen möchtest, wie es ist.
    Nur das Du nicht mehr trinken willst.
    Das hat bisher bei den wenigsten zu einer dauerhaftes Trockenheit geführt.

    Kennst Du eigentlich unsere Grundbausteine und kannst Du Dir vorgestellen, danach ein wirklich trockenes Leben zu führen?

    Zitat

    Ich weis, dass man sehr schnell wieder zurückfallen kann in alte Gewohnheiten, das will ich aber nicht. ICh habe meine Ernährung komplett umgestellt. Koche frisch, backe Brot selber, gehe früh schlafen und mutiere zum schlimmen Spießer..


    Unserer Krankheit ist nicht nur über den Verstand und dem Willen zu steuern.
    Wäre das so, dann wäre hier kaum einer Alkoholiker geworden.
    So läuft die Nummer also nicht.
    Und Dein neues, gesünderes Leben ist auch kein Garant für Trockenheit.
    Höchstens ein "nice to have".
    Das Suchtgedächtnis schlägt mitunter absonderliche Kapriolen.
    Da möchte ich für mich lieber von vornherein erfolgreichere Methoden anwenden, und das tue ich auch heute noch.

    Ich habe nichts von dem getan, was Du beschreibst.
    Ich habe mich von vornherein an die Grundbausteine gehalten, rein aus dem Gefühl schon heraus, ehe ich sie überhaupt kannte.
    MIR war klar, das ich in einer Gesellschaft, wo Alkohol ganz selbstverständlich dazu gehört, nichts mehr zu suchen habe.
    Habe schon lange einen weitestgehenden alkoholfreien Bekanntenkreis.
    Und in meiner Gegenwart trinkt sicher niemand Alkohol.
    Ich bin übrigens seit über 15 Jahren trocken.
    Da werde ich wohl irgendwas richtig gemacht haben, sonst wäre ich kaum soweit gekommen. :wink:

    Zitat

    Am schlimmsten empfinde ich eigentlich diese Unverständlichkeit von vielen Menschen (nicht meine Freunde) sondern von den Kollegen, die das nicht verstehen, dass ich nichts trinke.


    Interessiert mich nicht die Bohne, was andere Leute meinen.
    Ist mir auch latte, ob sie verstehen, warum ich nix trinke. Warum sollte mich sowas auch interessieren?
    Ich bin nicht andere und sie sind nicht ich.

    Zitat

    von jetzt auf gleich aufzuhören, schafft wirklich nicht jeder und ja, die ersten Abende habe ich wirklich da gesessen und Lust verspürt oder auch geschwitzt, aber kein Zittern oder so bekommen. Ich habe halt einen guten Schutzengel gehabt bis hier her.

    Wahnsinnig toll, Du bist ja echt die GRÖSSTE ! :roll:
    Du bist unglaublich leichtsinnig gewesen, kalt zu entziehen.
    Ich hoffe nur, das liest niemand, der das nachmachen möchte und dabei zu Schaden kommt.
    Ein kalter Entzug kann tödlich enden und ich für meinen Teil möchte nicht, das hier sowas propagiert wird.
    Schutzengel... aha... so ein Blödsinn, sorry.

    So, das solls von meiner Seite auch gleich gewesen sein.
    Lies Dir mal bitte die Grundbausteine durch und denk mal drüber nach, ob das hier überhaupt das richtige Forum ist für Dich.
    Ich habe da arge Zweifel... aber vielleichgt irre ich mich ja auch.

    Ich klinke mich evtl. mal wieder ein, wenn ich von Dir lese, das Du ein wirklich trockenes Leben ansteuerst.

    Bis dahin vielleicht...
    Gruß Sunshine

  • Hallo Jessica,
    hier mal der link zu "unseren" Grundbausteinen, viellecht magst Du Dich da mal einlesen?
    Dann verstehst Du vielleicht auch meine Reaktion besser.

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php

    Die Grundbausteine sind übrigens keine "Forenerfindung", ich kenne sie so beispielsweise auch aus meiner ehemaligen realen Gruppe.

    Ab wann ist man Alkoholiker?
    Ich denke, das ist man ab dann, wo man abhängig trinkt.
    Und das kann man ja nur allein beurteilen, denn niemand anderes weiß wirklich, wie es in einem drin aussieht.
    Von der Trinkmenge ist das nicht unbedingt abhängig.

    Zitat

    Wenn man hier gleich so negativ aufgenommen wird, frage ich mich ob ich wirklich hier richtig aufgehoben bin.

    Ich sags mal so... wenn Du Deinen Weg in die Trockenheit so weitergehen willst wie bisher,
    dann hast Du hier wahrscheinlich keinen wirklich leichten Stand aufgrund von starkem Gegenwind.
    Denn hier leben die meissten der Langzeittrockenen mehr oder weniger nach den Grundbausteinen, wenn ich das richtig beurteilen kann.
    Sie haben sich bewährt und damit kann man sich gut eine stabile Trockenheit aufbauen.
    Alkoholfreien Sekt oder alkoholfreies Bier zu trinken gehört beispielsweise wohl hier für niemanden zu einem trockenen Leben.
    Wäre ja auch keins, denn wie schon erwähnt, enthalten diese Getränke geringe Mengen Alkohol.
    Desweiteren kommt hinzu, das diese Getränke enorm triggern können, sich wieder "richtigen " Alkohol zu besorgen.
    Das wurde hier aber schon ausgeführt, also erspare ich mir diese Erklärung.

    Ich weiß nicht, ob man in einem Forum "richtig" ist (bzw. sich hier überhaupt wohl fühlen wird), wenn der eigene Weg in die Trockenheit so stark von den Ratschlägen/Erfahrungen von LZT abweicht.
    Das gibt ja dauernd neue Reibereien und wer hat schon großen Bock auf sowas?

    Im Endeffekt musst Du selbst wissen, was Du tust.
    Wenn Du bereit bist, Erfahrungen von LZT für Dich anzunehmen, und grundlegende Lebensveränderungen
    durchzuführen, bist Du hier sicher richtig.
    Wenn Du aber meinst, alkoholfreier Sekt und Bier gehört beispielsweise zu einem trockenen Leben und das sei völlig unbedenklich,
    dann denke ich wirklich, das Du hier "falsch" bist.
    Denn wir hier wollen ja gar keinen Alkohol mehr zu uns nehmen.

    Es tut mir wirklich leid, das Deine Mutter an Leberzirrhose gestorben ist.

    Umso weniger verstehe ich allerdings, wie man trotzdem einen kalten Entzug starten kann, wenn man sich doch mit der Materie beschäftigt hat?
    Oder eben der Meinung ist, das alkoholfreies Bier und alkoholfreier Sekt völlig okay sind für "trockene" Alkoholiker...
    So, ich habe nun aber wirklich genug auf dieser Nummer rumgehackt mit den alkoholfreien Bier/Sekt.
    Nu muss auch mal gut sein.

    Ich möchte Dir einfach erstmal nur die Grundbausteine ans Herz legen und es wäre schön, wenn Du Dich nach der Lektüre wieder meldest.
    Vielleicht hast Du einiges nur nicht gewußt oder noch nicht drüber nachgedacht... kann ja auch sein :wink:

    Gruß Sunshine

  • Hallo Jessica!
    Herzlich willkommen hier im Forum!
    Schön, dass Du 9 Monate ohne Alkohol lebst.
    Die meisten Menschen (aus meier Sicht) finden hierhin, weil sie ganz am Anfang stehen, gerade erst mit dem Trinken aufgehört haben. Was hat Dich denn veranlasst, Dich hier anzumelden? Worüber möchtest Du Dich austauschen?
    Ich hatte anfangs auch gewisse Schwierigkeiten mit der Reaktion von Mitmenschen. Der Alkohol schien mich zu einem Sklaven gemacht zu haben. ICh konnte nicht wirklich zu dem stehen, was ich tue und wer ich bin. Das hat sich seit Beginn meiner Trockenheit total geändert. Durch die Trockenheit habe ich auch wieder angefangen, mich als Mensch zu entwickeln.
    Wie ist das bei Dir? Hast Du Dich auch verändert?
    Du schreibst so, Du hättest nix mehr getrunken und fertig - so kommt es bei mir an. Aber ist das wirklich fertig? Bei den meisten hier fangen mit der Trockenheit ziemlich große persönliche Veränderungen und Entwicklungen an - so meine Wahrnehmung.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Jessica,
    willkommen hier (wenn auch etwas verspätet von mir!) und Glückwunsch zu Deinen 9 Monaten!
    Ich bin jetzt bei 4 1/2 Monaten "ohne", also noch weit ab von den Langzeitrockenen hier, und auch weit ab von der Berechtignung, Ratschläge zu geben.
    Meine erste sog. "Trockenzeit" die fast ein Jahr dauerte, war 2010. Dann 2011 für ein paar Wochen, dann 2012 für 2-3 Monate, dann 2013, 2014..... und so weiter.
    Diese trinkfreien Phasen waren vollkommen anders als meine jetzige trockene Zeit (von der ich hoffe, daß sie nie mehr aufhört!!! :)) und ich kann sagen, daß ich so einiges geändert habe. An mir, an meinem Auftreten, an der Fähigkeit Gefühle zuzulassen etc. Das klingt vielleicht so, als hätte ich bewußt daran gearbeitet, aber irgendwie hat es sich von allein so entwickelt. Entwickelt mit dem absoluten Wunsch nie mehr trinken zu müssen.
    Die anderen Male war ich so sehr damit beschäftigt an meiner Trockenheit zu arbeiten, darüber zu lesen UND, mich mit Gewalt! als trocken zu bezeichnen. Jetzt weiß ich, daß das wirklich innerste Gefühl der Trockenheit nie für mich spürbar war.
    Jetzt ist es das aber, bzw. es entwickelt sich.
    Wie ist das bei Dir? Fühlst Du einen wirklichen innersten Wunsch? Ausser weiter abnehmen... :wink:
    Dieses Mal war mir das Körperliche am Anfang relativ egal. Im Gegenteil, ich hatte einen fast krankhaften Appetit auf Süsses - von Gewichtsabnahme daher keine Spur. Gesunde Ernährung? Fehlanzeige. Ich habe gegessen, was mir schmeckt. Bloß keinen Stress mit der Nahrung. Stress hatte ich schon genug mit mir selber. Ich fange jetzt erst an mehr über mich, Gewicht und Körper nachzudenken. Erst kommt die Seele, dann der Rest!. Und das war die letzten Male anders - wie schon geschrieben - ich habe mich viel zu sehr um das Äussere gekümmert. Ich war regelmäßig in einer SHG - gehört eben dazu. Und habe immer darüber geredet was Trocken-sein für mich bedeutet. Ich habe Menschen die trinken schräg angeschaut nach dem Motto: "Kuck mal, die.....!"
    Jetzt ist mir das alles vollkommen egal was andere tun. Der erste Weg zur Besserung :wink:
    Und da komme ich zum nächsten Punkt (nur noch kurz)
    Ich werde es niemanden verbieten in meiner Umgebung zu trinken. ICH habe ein Problem, nicht die anderen. Mein Mann trinkt gern Wein am WE. Warum sollte ich ihm das verbieten?
    Da denke ich: Ich muss das jetzt mal aushalten. Ausserdem trinkt der auch seit einiger Zeit nix mehr, Diät!:wink:
    Auf Partys? Ich fühle mich gut, wenn es anderen so langsam schlechter geht.... :wink: Aber ehrlich gesagt, gehen wir sehr selten auf Partys. Ab 50 wird die Feierlaune geringer....
    In meinem Bekanntenkreis wird generell wenig getrunken. Ausserdem müssen die meisten ja noch irgendwie nach hause kommen.
    So, jetzt genug monologisiert.
    Ich wünsche dir noch einen weiteren guten Austausch hier, und denke dran, man kann nichts forcieren......
    Gruß
    Indian

    "Und wenn auch durch den Nebel nicht viel zu erkennen ist, hat man doch irgendwie das selige Gefühl, in die richtige Richtung zu blicken."
    Vladimir Nabokov

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