Hallo Jules,
ich drehe deine Frage mal etwas um bzw. ändere die Denkrichtung:
Was hindert deinen Mann denn deiner Ansicht nach nun noch, endlich tätig zu werden?
Er hat selbst mit einem Suchtberater vom Gesundheitsamt telefoniert.
- Ich frage mich, ob er das aus eigenem Antrieb getan hat oder weil du entsprechend Druck gemacht hast.
Er war zusammen mit dir bei eurer Hausärztin.
- Auch ich stelle ich mir die Frage nach dem Antrieb.
Wenn dein Mann, wie du sagst, Krankheitseinsicht hat, warum legt er dann nicht los?
Mir scheint, dass du nun für ihn Verantwortung übernehmen willst. Stichwort „Co-Abhängigkeit“.
Natürlich könnt ihr miteinander reden und, wenn er dich fragt, ob er das oder das tun soll, kannst du mit ihm darüber beraten und in seiner Entscheidungsfindung unterstützen, aber er ist ein erwachsener Mensch, der selbst die Verantwortung übernehmen muss. Er muss das wirklich wollen, das kannst du ihm nicht abnehmen.
Wenn du ihm ein Ultimatum setzen willst, musst du bereit sein, das auch wirklich durchzuziehen, sondern wird das so ein Spielchen, bei dem er den Bogen schnell raus hat.
Wenn du ihm ein Ultimatum setzt, sollte es nicht darum gehen, ihn zu etwas zu zwingen, was du willst, - passiert auch, geht aber meist schief, weil der Abhängige nicht hinter seiner Abstinenz steht und deshalb irgendwann rückfällig wird - , sondern es sollte um DICH gehen, die die Zustände nicht mehr länger aushält und deshalb geht.
Viele Grüße
AufderSuche