mit Alkoholiker zusammen bleiben - und "Regeln" für sich setzen?

  • Hallo ihr Lieben,

    ich bin neu hier im Forum. Falls es wen interessiert, habe ich unter "Lebenskrise" im Vorstellungsbereich etwas mehr zu meiner Situation geschrieben.

    Nach Langem Hin und Her bin ich nun fast zu dem Entschluss gekommen, mit meinem Partner zusammen zu bleiben.

    Neben diesem Forum bin ich noch in einer 12 Schritte Gruppe, die sich mit Liebes-/Beziehungssucht und Co-abhängigkeit beschäftigt - also mit meiner Baustelle. Auch durch den dortigen Austausch komme ich gerade in eine Art Akzeptanz meiner eigenen (derzeitigen) Begrenzungen: Ich kann mich gerade nicht trennen. Da stehe ich im Moment und es ist ok. Ich mache Babysteps zu mehr Selbsterkenntnis und irgendwann auch zu selbstbestimmteren Handeln - momentan fühle ich mich noch sehr durch alte Muster/Programme gesteuert.

    Aber nun zum Thema meiner Überschrift: Ist es hier jemandem gelungen, die Beziehung fortzuführen, aber mit klaren Regeln/Grenzen für sich selbst? Meine würden so aussehen, so lange mein Partner noch nicht die Abstinenz anstrebt:

    * nicht zusammen wohnen (bin vor 8 Monaten ausgezogen) ...

    * ...geschweige denn heiraten

    * kein Alkohol in meiner Gegenwart

    * keine Telefonate, wenn er getrunken hat

    Er kann trinken, aber völlig losgekoppelt von mir. Funktioniert das? Es triggert mich einfach zu sehr...

    Bisher ging es ganz gut, dass er nichts getrunken hat, wenn wir zusammen Zeit verbracht haben. Aber die Telefonate, wenn er angetrunken ist, sind zT echt nicht schön.

    Zukunftspläne wie heiraten würde ich auch erst machen, wenn er eine Abstinenz zumindest aktiv ANSTREBT. Dass das nicht so einfach ist, es Rückfälle geben kann etc ist mit klar.

    Ich bin ja auch süchtig (nach meinem Partner, nach Liebe und Beziehungen überhaupt) und weiß wie schwer es ist, eine Veränderung einzuleiten.

    Herzliche Grüße

    Lea

  • Hallo Lea,

    ich kann dir deine Fragen nicht direkt beantworten, weil ich nicht in einer solchen Situation war oder bin, fühle mich aber dennoch angesprochen, ein paar Gedanken mit dir zu teilen.

    Wenn du für DICH klar hast, wo du gerade stehst, und das für DICH gerade ok ist, dann finde ich das in Ordnung.

    Ich halte es für immens wichtig, dass du DEINE Lösung findest und für DICH vertreten kannst, denn darauf kommt es doch letztlich an.

    Entscheidend ist meines Erachtens, dass du dir deiner eigenen „Erkrankung“, wie ich es mal nennen will, bewusst bist und wirklich für DICH sorgst.

    Wenn du dich mit deiner Co-Abhängigkeit und Liebes-/Beziehungssehnsucht ernsthaft beschäftigst, weißt du im Prinzip ja, was mit dir ist und worauf du unbedingt achten musst.

    Das wird meines Erachtens für dich spannend und deine Herausforderung werden.

    Ich denke, dass nichts dagegen spricht, DEINE Regeln auszuprobieren, wenn du dabei achtsam mit dir selbst bist.

    Vielleicht bringt deinen Partner das zum Nachdenken, vielleicht aber auch nicht. Dass er sich vielleicht nicht ändern wird, dessen solltest du dir unbedingt bewusst sein.

    Vielleicht wirst du, wenn du achtsam mit dir umgehst und auf deine Bedürfnisse achtest, feststellen, dass es so nicht funktioniert. Die Möglichkeit besteht ja auch, nicht wahr?

    Zukunftspläne wie heiraten würde ich auch erst machen, wenn er eine Abstinenz zumindest aktiv ANSTREBT. Dass das nicht so einfach ist, es Rückfälle geben kann etc ist mit klar.

    An dieser Stelle bin ich aufgrund der Erfahrungen mit meinem eigenen Vater hellhörig und, das muss ich gestehen, sehr skeptisch.

    Er hat die Abstinenz immer wieder „angestrebt“, ist aber immer wieder rückfällig geworden. Meine Mutter, meine kleine Schwester und mich hat das psychisch fertig gemacht und ich kämpfe noch heute, 33 Jahre nach seinem Tod, mit den Auswirkungen.

    Aufgrund dieser Erfahrungen kann ich dir immer wieder nur raten, achtsam mit dir umzugehen und darauf zu achten, was das Ganze mit DIR macht.

    Herzliche Grüße

    AufderSuche

  • Hallo Lea!

    Aber nun zum Thema meiner Überschrift: Ist es hier jemandem gelungen, die Beziehung fortzuführen, aber mit klaren Regeln/Grenzen für sich selbst? Meine würden so aussehen, so lange mein Partner noch nicht die Abstinenz anstrebt:

    Ich war viele Jahre mit einem Alkoholiker verheiratet und meiner Meinung nach funktioniert das nicht. Sein Trinken wird alles andere überschatten und er wird deine klar gesetzten Grenzen immer wieder versuchen einzureißen was dann sehr anstrengend wird.

    Aber vor allen Dingen wärst du mit so einer Partnerschaft zufrieden?

    Okay nicht mit ihm wohnen das heißt aber auch ihn nicht besuchen können wie man wollte, er könnte ja betrunken sein. Also ich möchte ja mit dem Mann den ich liebe irgendwann zusammen sein, geht aber bei dir nicht denn er trinkt ja.

    Er braucht gar nicht in deiner Gegenwart trinken das kann er ja vorher und nachher reichlich tun, aber wieder besteht die Gefahr dass er entweder betrunken ankommt oder dir absagt weil er lieber trinken möchte. Nasse Alkoholiker sind meistens sehr unzuverlässig.

    Keine Telefonate wenn er getrunken hat auch daran wird er sich nicht halten und behaupten er hätte gar nicht getrunken.

    So oder so würde sich alles um seine Sucht drehen.

    Wie lange würdest du so eine Art der Beziehung führen wollen, nochmal 10 Jahre, 20 Jahre oder bis an dein Lebensende? Wenn du warten willst daß er aufhört zu trinken wartest du oft vergeblich und gehst seelisch daran kaputt.

    Jetzt hätte ich mal eine Frage an dich, was ist an diesem Mann so toll daß du all diese Einschränkungen auf dich nehmen willst? Willst du jetzt einsam zu Hause sitzen und warten bis er mal etwas Zeit für dich hat und ansonsten den Alkohol bevorzugt?

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

    Einmal editiert, zuletzt von Speranza (29. Juni 2021 um 14:54)

  • Hallo Lealux

    Jetzt muss ich auch mal mich eben einschleichen und etwas von mir beisteuern.

    Letztendlich kann keiner wirklich sagen, ob dieser 'weg' dich glücklich und zufrieden machst, also ob es das so für den Rest deines Lebens ist. Aber, ich bin in einer Situation, in der ich mir ähnliche Fragen gestellt habe bzw. mit meiner eigenen Ärztin besprochen habe, wie es für MICH weiter gehen kann. Und ich habe ähnliche Entscheidungen für mich, und mein Kind, getroffen.

    Sollte mein Mann trinken, gibt es keinen Zutritt mehr zu unserem Wohnbereich. Unter Alkoholeinfluss möchte ich nicht, dass er mir oder unserem Kind gegenüber tritt, uns belästigt oder sonst was. Dafür hat er seinen eigenen Bereich, mit eigener Küche und Bad, in dem er ohne Probleme saufen könnte. Toll fände ich es nicht, das muss ich natürlich gestehen, denn ich weiß ja, was alkohol mit seinem Körper anrichtet, abwr im Endeffekt ist es so wie viele beschreiben seine eigene Entscheidung, wenn er daran zugrunde gehen will.

    Nun ist es allerdings so, dass nach der letzten Trinkperiode (mein Mann ist Quartalstrinker und hat immer Trinkpausen von mindestens 5 Wochen bis hin zu 5 Monaten) mein Mann von sich aus auf mich zukam und sagte, dass er mir das nicht weiter antun möchte und er Hilfe in Anspruch nehmen wird. Das hat er auch getan, er war bei der Suchtberatung und geht zur SHG, ob er es langfristig packt, kann ich jetzt noch nicht abschätzen. Natürlich ist das Vertrauen, das ist glaub ich nachvollziehbar, noch nicht da, das es wirklich so bleiben wird, allerdings war es dieses Mal das erste Mal, dass er sich eingestanden hat, süchtig zu sein und ein Problem zu haben.

    Aber lange Rede kurzer Sinn, mein Modell ist auch erstmal die strikte Trennung von diesem Menschen, wenn er Alkoholisiert ist. Aber ich habe für mich selber trotzdem noch im Hinterkopf, dass es möglich wäre, dass auch das mir auf Dauer nicht guttut, und ich mich ggf auch ganz trennen würde, wenn ich merke, das es mir bzw. uns dabei nicht gut geht. Nun kann ich dazu aber nichts weiter sagen, weil die Situation seitdem nicjt wieder eingetreten ist und vielleicht, mit Gottes Hilfe und viel Kraft seitens meines Mannes auch nicht mehr eintreten wird. Aber ich halte es für einen möglichen Weg für eine durchaus auch gute Beziehung, wenn es für einen selber ok ist. Das muss aber dann auch wirklich ok sein und nicht doch noch irgendwie ständig Thema in deinem Kopf sein und dich dadurch kaputt machen. Das wäre mein Gefühl dabei.

    Ach so, ich denke allerdings auch, das es noch einen kleinen Unterschied macht, wenn der Mann täglich betrunken ist, morgens schon anfängt und eigentlich nie ganz nüchtern wird, oder aber wie bei meinem Mann richtige klare, wache und trockene Perioden dabei sind. Und nicht dass das jetzt einer falsch versteht, das soll nicht heißen dass quartalstrinken besser ist als spiegeltrinken o.ä.! Das soll in keinster Weise damit gemeint sein, jede Alkoholsucht, in welcher Form auch immer, ist zerstörerisch, aber für mich persönlich macht es einen Unterschied, also das ist nur mein persönliches empfinden für mich ganz allein, wenn mein Mann täglich betrunken wäre, dann wäre ich schon weg! Definitiv! Wehtun, verletzten, demütigen usw. tut auch der Quartalstrinker! Es gibt aber auch andere Phasen, die wirklich gut sind, auch wenn vermutlich viele das hier anzweifeln werden, es ist aber so. Er ist ein extrem liebevoller, fürsorglicher und engagierter Vater und Ehemann, leider mit einer Alkoholkrankheit, aber für mich immer noch lohnenswert, Liebe und Geduld zu investieren, aber nun auch auf mich zu schauen und für den Fall der Fälle die besagten Grenzen zu setzen.

    Vielleicht hat der eine oder andere Gedanke dir helfen können, weiter darüber nachzudenken und in dich zu spüren. Bleib auf jeden Fall bei dir, und deinen Gefühlen, und was du möchtest und was dir gut tut!

    LG Blume

    Lieben Gruß,

    Blume

    ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Hallo Lea,

    ich für meinen Teil bin da sehr skeptisch ob das funktioniert. Ich könnte mein Kopfkino nicht abstellen und mein Gedankenkarussell wäre ständig am kreiseln. Ich wäre nicht mehr bei mir, sondern mehr bei ihm - glaube ich zumindest. Für meine Beziehung war die Trennung gut und auch die Ansage, dass ich nicht damit leben möchte, dass er trinkt.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Lea,

    Du fragst:

    Zitat

    Er kann trinken, aber völlig losgekoppelt von mir. Funktioniert das? Es triggert mich einfach zu sehr...

    Kurze Antwort:

    NEIN, es wird nicht für einen Menschen funktionieren, der sich selbst auch nur noch einen Pfifferling wert ist!

    Meine Frage an Dich:

    Ist es Dein Ziel, Dich von einem Partner abgrenzen zu müssen, anstatt die Gemeinsamkeit zu suchen und zu finden?

    Dann halte an Deinem Säufer fest. Denn das wirst Du tun müssen.

    Der Preis ist allerdings sehr hoch.

    Du wirst sehr wahrscheinlich dabei noch kränker, als Du eh schon bist durch Deine aktiv ausgelebte CO-Abhängigkeit.

    Wenn es Dir das wert ist...

    Muss jeder selbst wissen.

    Ansonsten gäbe es auch noch ein anderes Leben "da draussen"....bunt und lebendig...und ohne einen Säufer an der Seite, der einen wie ein Klotz am Bein hängt, und so immer schwerer belastet.

    Zitat

    Zukunftspläne wie heiraten würde ich auch erst machen, wenn er eine Abstinenz zumindest aktiv ANSTREBT. Dass das nicht so einfach ist, es Rückfälle geben kann etc ist mit klar.

    Allein vom Zulesen wird mir schon ganz schlecht. Abstinenz anstreben... wie süß. Habe ich auch jahrelang "angestrebt", ist leider nix draus geworden.

    Ich hatte übrigens nie einen Rückfall, der gehört nicht zwangsweise zu einem trockenen Leben.

    Du nimmst ihn schon in Kauf, ohne das es überhaupt konkrete Hinweise gibt, das Dein Säufer das Saufen überhaupt aufgeben möchte.

    Warum eigentlich?

    Nur um ja nie und nimmer den Traum von gemeinsamen Leben aufgeben zu müssen?

    Ach komm, der is doch längst geplatzt...sieh mal genau hin. Auch wenn es weh tut.

    Sich alles selbst noch schön zu reden und so hinzulegen, das es doch noch passt, ist doch auch keine Alternative.

    Stell Dich lieber der Realität.

    Und zieh Deine Konsequenzen daraus.

    Ich hoffe sehr für Dich, das das nicht erst am St.Nimmerleinstag soweit ist. Denn die verbrannte Zeit mit einem Säufer gibt Dir auch niemand zurück.

    Ebenso wenig wie mir meine verbrannte Zeit mit der Sauferei.

    Ist leider so.

    LG Sunshine

  • Hallo liebe Leute,

    eure Antworten haben mir einiges zu denken gegeben... Toll, dass ihr euch so viel Zeit nehmt, vielen Dank!

    Wenn du für DICH klar hast, wo du gerade stehst, und das für DICH gerade ok ist, dann finde ich das in Ordnung.

    Ich halte es für immens wichtig, dass du DEINE Lösung findest und für DICH vertreten kannst, denn darauf kommt es doch letztlich an.

    Entscheidend ist meines Erachtens, dass du dir deiner eigenen „Erkrankung“, wie ich es mal nennen will, bewusst bist und wirklich für DICH sorgst.

    Ja genau, ich such gerade nach einer Lösung für mich, die ich vertreten kann. Auch wenn es nur ein Versuch ist und ich vielleicht nach einiger Zeit merke, dass auch das nicht geht.

    Es ist eben ein Prozess ... und klar, ich könnte viel Lebenszeit sparen, wenn ich einmal einen radikalen Schnitt mache. Aber manchmal dauert es eben. Und ich persönlich habe das Gefühl, dass man manche Prozesse nicht abkürzen kann auch wenn es rückblickend dann schön gewesen wäre.

    Aber als Co habe ich tatsächlich ja auch eine Art Krankheit - wie AufderSuche ganz richtig sagt - zumindest ist da was bei mir irgendwie was falsch verschaltet. Das ganze "retten wollen" Ding und dass er eigentlich ja so ein toller Typ mit so einem tollen Kern ist. Und so weiter ... kennt ihr ja. Aber das muss ich ja erstmal quasi umprogrammieren.

    Ich habe mich vor 10 Jahren aus einer sehr langen dysfunktionalen Beziehung getrennt mit jemandem mit stark narzisstischen Zügen. Von da bin ich direkt in die Arme meines jetzigen Partners mit Alkoholproblem gelaufen. Das bringts natürlich nicht ... Ich glaube es lag daran, dass ich mein Muster überhaupt nicht erkannt hatte. Also dieses radikale Trennen bringt auch nur was, wenn man die innere Arbeit macht, will ich damit nur sagen ...

  • Erwartest Du wirklich DAS vom Leben?

    Du fragst ob es "funktioniert".... reicht dir "funktionieren" denn?

    Ich wünsch Dir Erkenntnis. Viel davon. Bald.

    Tjaaa ... guter Einwand :/ Ich habe wohl wirklich eine sehr hohe Schmerzgrenze, was Beziehungen angeht. Was Normales, Gesundes ... muss ich erstmal lernen.

    Ich hatte neulich ein sehr gutes youtube Video gesehen über Trauma Bonding ... war ganz gut erklärt, warum bestimmte Menschen sich wie Puzzlestücke ineinander einklinken. Darf ich hier Links überhaupt posten?

    Jedenfalls ist es nicht so easy, das aufzulösen. Aber unbedingt notwendig, ja!

  • Hallo Lea!

    Es ist eben ein Prozess ... und klar, ich könnte viel Lebenszeit sparen, wenn ich einmal einen radikalen Schnitt mache. Aber manchmal dauert es eben. Und ich persönlich habe das Gefühl, dass man manche Prozesse nicht abkürzen kann auch wenn es rückblickend dann schön gewesen wäre.

    Du kannst nicht gesunden solange das was dich krank macht noch vorhanden ist, es geht dir ja auch nicht besser wenn du das "Gift" (in dem Falle die krankmachende Beziehung) nur häppchenweise konsumierst. Der Alkoholiker muss sein krankmachendes Gift den Alkohol auch ganz weglassen und kann nicht weniger trinken das klappt auch nicht.

    Man kann Prozesse durchaus abkürzen es ist nur sehr anstrengend und wird oft wie ein Entzug empfunden. Aber wenn man es schafft sich komplett zu lösen wird es besser werden, es erfordert nur viel Zeit und Geduld.

    Ich glaube es lag daran, dass ich mein Muster überhaupt nicht erkannt hatte. Also dieses radikale Trennen bringt auch nur was, wenn man die innere Arbeit macht, will ich damit nur sagen ...

    Na gut aber jetzt scheinst du das Muster ja zu erkennen du merkst ja daß dir diese Beziehung nicht gut tut. Sicher musst du deine innere Arbeit machen, evtl. mit fachlicher Hilfe aber es ist bestimmt kein Anfang wenn du immer noch überlegst wie es MIT deinem alkoholkranken Partner funktionieren könnte. Er wird dich immer wieder in seinen Strudel reinreissen denn er ist ja auch krank und handelt wie es ihm die Sucht einredet. Mit ihm zusammen wirst du keine Fortschritte machen können.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

    Einmal editiert, zuletzt von Speranza (30. Juni 2021 um 08:23)

  • Hallo Lea - aus Distanz betrachtet wirkst du auf mich wie eine Glücksspielerin mit dir als Einsatz. Oft verliest du (wenn er trinkt), aber auch dann spielst du unbeirrt weiter in der Hoffnung, dass du bald wieder einmal gewinnst (wenn er nicht trinkt), dein Moment des Glücks. Ständig unter Strom am Spieltisch fühlt sich das Leben vermutlich sehr intensiv und aufregend an, aber auf die Dauer vielleicht auch anstrengend und selbstzerstörerisch, das jegliche Träume für eine Zukunft platzen lässt - Gruss Ste

  • Hallo Marie,

    ich bin ja in einem 12 Schritte Programm (SLAA) und eiere tatsächlich immer um Schritt 1 herum: Totale Abstinenz von meinem eigenen Suchtmittel

    Du kannst nicht gesunden solange das was dich krank macht noch vorhanden ist, es geht dir ja auch nicht besser wenn du das "Gift" (in dem Falle die krankmachende Beziehung) nur häppchenweise konsumierst. Der Alkoholiker muss sein krankmachendes Gift den Alkohol auch ganz weglassen und kann nicht weniger trinken das klappt auch nicht

    Ich hab da noch so meine Hoffnungen (Ausreden?), dass ...

    * er ja gar kein "schlimmer" Alkoholiker ist (2-3 Starkbier täglich oder jeden zweiten Tag)

    * ich eigentlich diejenige bin, die das alles etwas eng sieht und ich nur meine Einstellung verändern muss

    * er bald aufhören wird, da er bald etwas Geld erbt, dann finanziell stabiler und zufriedener ist (andere Jobwahl, finanzielle Spielräume etc)

    * er nochmal ins Ausland geht (teilweise mit mir zusammen) und dort intensiv sein Kampfsport Training machen wird

    Vielleicht muss ich letzteres nochmal gemeinsam mit ihm erleben, um dann entweder einen abstinenten Sportler vor mir zu haben oder eben jemanden der weiter trinkt. Und dann wäre der Punkt, dass ich wirklich gehe...

    Jetzt käme es mir gar vor, dass ich kurz vor der großen Veränderung in seinem Leben den Absprung mache. Er sagt selbst, dass er spürt, dasss er vor einem großen Wandel steht ...

  • Guten Morgen,

    genau diesen Weg wollte ich damals auch gehen und kann Dir aus eigener Erfahrung zu 120 Prozent sagen, dass das nicht funktionieren kann/wird. Zumindest nicht, ohne „nebenbei“ unglücklich zu sein.

    Bei Leuten, die selten mal einen über den Durst trinken… mag sein. Aber nicht bei Alkoholikern, wo das Trinken bereits in den Alltag gehört.

    LG Cadda

  • Ich schließe mich dem Beitrag von Sunshine komplett an. Das ist natürlich nicht das, was Du lesen möchtest, aber Du solltest hier nicht nur das für Dich einigermaßen positive herauslesen, sondern auch das. Ich meine es gut, denn je früher Du Alles realistisch siehst, umso eher hast Du die Möglichkeit, Dich zu befreien.

    LG Cadda

  • Hallo Lea!

    Ich hab da noch so meine Hoffnungen (Ausreden?), dass ...


    * er ja gar kein "schlimmer" Alkoholiker ist (2-3 Starkbier täglich oder jeden zweiten Tag)

    * ich eigentlich diejenige bin, die das alles etwas eng sieht und ich nur meine Einstellung verändern muss

    * er bald aufhören wird, da er bald etwas Geld erbt, dann finanziell stabiler und zufriedener ist (andere Jobwahl, finanzielle Spielräume etc)

    * er nochmal ins Ausland geht (teilweise mit mir zusammen) und dort intensiv sein Kampfsport Training machen wird

    Ich lasse dir jetzt einfach meine Gedanken und Erfahrungen hier in den meisten Fällen läuft es so wie ich es erlebt habe.

    Ob es schlimm oder weniger schlimm ist hängt ja nicht von der Trinkmenge ab, du weisst ja gar nicht was er wirklich trinkt wenn ihr nicht zusammen seid.

    DU fühlst DICH mit seinem Konsum unwohl und bist unglücklich, vertraue doch DEINEN Wahrnehmungen, warum willst du DEINE Gefühle unterdrücken. Dann ist er vielleicht zufrieden weil du nicht mehr meckerst und hat genau das erreicht was er will. Wieso geht denn er nicht auf dich ein wenn er doch merkt du bist unglücklich? Er kann es nicht weil er süchtig ist und nur sich und seine Sucht sieht.

    Daß jemand aufhört zu trinken weil er Geld erbt ist mir aber neu. Vielleicht ist er jobmäßig unstabil weil er trinkt? Ja wenn schon jetzt das Geld fehlt warum versäuft er es dann? Kann es sein daß er eine Co hat die ihn dann durchschleppt? Die meisten Trinker kennen keine Scham und nützen die Familie, die Partnerin oder gute Bekannte aus wenn es darum geht die eigene Sucht zu befriedigen.

    Warum geht er ins Ausland und bleibt nicht hier und macht eine qualifizierte Entgiftung mit Langzeittherapie? Das bezahlt meist die Krankenkasse und ist bestimmt effektiver als sein Kampfsporttraining. Mein Mann hat viel Sport gemacht und trotzdem viel gesoffen.

    Apropos Trinkmenge, mein Mann hat zu Hause vor mir immer nur eine Flasche Bier getrunken, mich hat das schon genervt, dieses Zischen der Flasche, sein erster gieriger Schluck, furchtbar. Mich hat das schon aggressiv gemacht, ausserdem hatte er überall Alkohol gebunkert, im Haus in der Garage, in seinem Auto, bei seinen Eltern.

    Jetzt käme es mir gar vor, dass ich kurz vor der großen Veränderung in seinem Leben den Absprung mache. Er sagt selbst, dass er spürt, dasss er vor einem großen Wandel steht ...

    Sorry das sind Träumereien von einem Süchtigen ich könnte Bücher schreiben was mein Mann im tiefsten Brustton der Überzeugung mir versprochen hat, gehalten hat er nichts, im Gegenteil es wurde nur noch schlimmer. Vom Quartalstrinker mit gelegentlichen Abstürzen ist er zum täglichen Trinker geworden der seine Menge immer mehr gesteigert hat.

    Den Absprung könntest du ja trotzdem machen das ist ja unabhängig von ihm und seinen leeren Versprechungen es geht ja um DICH, DU bist doch eine eigenständige Person und nicht sein Anhängsel.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

    Einmal editiert, zuletzt von Speranza (30. Juni 2021 um 11:29)

  • Hallo LeaLux

    Ich hatte neulich ein sehr gutes youtube Video gesehen über Trauma Bonding ... war ganz gut erklärt, warum bestimmte Menschen sich wie Puzzlestücke ineinander einklinken. Darf ich hier Links überhaupt posten?

    nein, im offenen Bereich sind Verlinkungen nicht erwünscht. Wer es findet will, der findet es auch. Ist ja gut beschrieben .

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Lea,

    ich bin‘s nochmal.

    Natürlich verfolge ich mit, was die anderen dir antworten und was du antwortest, und auch ich mache mir so meine Gedanken, stelle Vergleiche an zu meiner eigenen Vergangenheit, zu meiner eigenen Abhängigkeit und zu dem, was ich mir am Wissen erarbeitet habe.

    Ich finde die Antworten der anderen sehr interessant, denn in ihnen findest du ganz wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse, die dich zum Nachdenken, in dich Hineinhorchen und zum Beobachten anregen können.

    Ich frage mich, wie weit du schon bei dir und deinen eigenen Bedürfnissen angekommen bist. Was tut dir selbst denn wirklich gut? Wie ehrlich bist du gegenüber dir selbst? Wie sehr vertraust du deinen eigenen Empfindungen?

    Letztlich geht es doch um DEINE Lösung, die das Beste für DICH ist.

    Jetzt käme es mir gar vor, dass ich kurz vor der großen Veränderung in seinem Leben den Absprung mache. Er sagt selbst, dass er spürt, dasss er vor einem großen Wandel steht ...

    Dieser Satz macht mich zum Beispiel nachdenklich. Ich frage mich, wo DU und deine eigenen Bedürfnisse dabei bleiben. Es klingt für mich, als ob du dich vertröstest und deine ganze Hoffnung in diesen „Wandel“ setzt.

    Ich frage mich, warum du darauf warten willst und warum du dir selbst nicht zugestehst, dass du so interessant für ihn bist, dass er sich ggf. melden darf, wenn er seinen Wandel vollzogen hat.

    Willst du ihn wirklich begleiten und ihm zusehen und hoffen, dass ein Wunder geschieht? Willst du wirklich auf der Zuschauertribune sitzen?

    Wo bleibst DU denn mit deinen Bedürfnissen?

    Ich hab da noch so meine Hoffnungen (Ausreden?), dass ...

    * er ja gar kein "schlimmer" Alkoholiker ist (2-3 Starkbier täglich oder jeden zweiten Tag)

    * ich eigentlich diejenige bin, die das alles etwas eng sieht und ich nur meine Einstellung verändern muss

    * er bald aufhören wird, da er bald etwas Geld erbt, dann finanziell stabiler und zufriedener ist (andere Jobwahl, finanzielle Spielräume etc)

    * er nochmal ins Ausland geht (teilweise mit mir zusammen) und dort intensiv sein Kampfsport Training machen wird

    Wenn er also ein weniger „schlimmer“ Alkoholiker ist, dann ist das noch ok für dich?

    Und ab wann ist das für dich nicht mehr ok?

    Du hast davon gelesen, dass es bei Alkoholikern eine Abwärtsspirale gibt, dass die Dosis sich nach und nach erhöht?

    Du hast gelesen, dass Alkoholiker ihre wahre Dosis verheimlichen, um damit nicht aufzufallen?


    Du hinterfragst dein eigenes Unbehagen, ob du seinen Konsum zu eng siehst?

    Warum nimmst du dich selbst und dein Unbehagen so wenig ernst, warum vertraust du dir so wenig?

    War er nicht letztens angetrunken am Telefon reichlich unangenehm? Musst du dir sowas wirklich antun?

    Bezüglich dieser baldigen Veränderung wegen des Erbes bin ich genau so stutzig wie alle anderen.

    Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass sich das Wesen, die Denkweise nicht verändert, nur weil mal etwas mehr Geld da ist. Wenn er jetzt nicht mit Geld umgehen kann, wird das Geld schneller ausgegeben sein, als ihm lieb ist. Warum sollte er einen besseren Job bekommen und behalten, nur weil er gerade mal ein bisschen mehr Geld hat?


    Ich kann dir nur raten, dein Leben nicht auf Versprechungen eines Alkoholikers aufzubauen.

    Er glaubt das gewiss selbst, aber ich weiß von mir selbst und von den Erfahrungen mit meinem Vater, dass Alkohol das Gehirn vernebelt. Als nüchterner, wirklich klar denkender Mensch nimmt man die Dinge anders wahr, das merke ich jetzt, da ich über acht Monate abstinent bin.

    Ich finde es gut, dass du deine Gedanken hier teilst und dich damit auch der Kritik stellst.

    Es ist eine Chance für dich.

    Ich wünsche dir, dass der Austausch hier DICH weiterbringt und du gestärkt wirst, für DICH zu sorgen.

    Herzliche Grüße

    AufderSuche

  • Zitat

    Ich glaube es lag daran, dass ich mein Muster überhaupt nicht erkannt hatte. Also dieses radikale Trennen bringt auch nur was, wenn man die innere Arbeit macht, will ich damit nur sagen ...

    Nun kennst Du ja Deine Muster, liebe Lea ;)

    Du versuchst aber trotzdem die Trennung auf Teufel komm raus rauzuschieben, nicht wahr?

    Man kann die "innere Arbeit" ja auch NACH einer radikalen Trennung machen, was mir auch viel logischer erscheint.

    Dann hat man wenigstens die Ruhe dazu und nicht mehr den Säufer anner Backe.

    Sorry, wenn ich es so deutlich schreibe.

    Aber vorher wird man erstmal sicher eine Trauerphase durchmachen müssen, bin auch nicht so naiv, um nicht zu wissen,

    das auch diese Phase kommen wird, die durchlebt werden muss.

    Aber die "innere Arbeit" läuft einem auch nicht weg ;)

    Damit darf man sich befassen, wenn es soweit ist und man die Kraft dafür hat.

    Zitat

    Jetzt käme es mir gar vor, dass ich kurz vor der großen Veränderung in seinem Leben den Absprung mache. Er sagt selbst, dass er spürt, dasss er vor einem großen Wandel steht ...

    Ja klar sagt er das.

    Das ist allerdings Alkoholiker-Geschwätz, was keinen Pfifferling wert ist.

    Dient meist dazu, den CO in seiner Rolle zu halten.

    Ebenso ist es Alkoholikergeschwätz, das man bald aufhören wird mit der Sauferei...wenn dieses und jenes eintritt.

    Blödsinn, damit macht man sich nur selbst und anderen was vor. Um Zeit zu schinden, in der man weiter saufen kann und die anderen den Mund halten müssen, weil sie sonst dran schuld sind, wenn es mit der "großen Veränderung" doch nix wird.

    Zitat

    * er bald aufhören wird, da er bald etwas Geld erbt, dann finanziell stabiler und zufriedener ist (andere Jobwahl, finanzielle Spielräume etc)

    * er nochmal ins Ausland geht (teilweise mit mir zusammen) und dort intensiv sein Kampfsport Training machen wird

    Geld ändert nix, außer das man wieder lustig neuen Stoff einkaufen kann, ohne auf den Cent achten zu müssen.

    Geld macht einen nassen Alkoholiker nicht zufriedener, das ist ein völliger Trugschluss.

    Ins Ausland zusammen mit einem Trinker?

    Gott bewahre!

    Mein Mann und ich haben die letzten Jahre halb im Ausland und halb hier in D gelebt.

    Es war eine tolle Erfahrung und eine Lebensbereicherung für mich, die ich keinesfalls missen möchte.

    Aber...wir waren in dieser Zeit mehr auf einander angewiesen als je zuvor und mussten uns auch auf den anderen verlassen können.

    Das kannst Du doch mit einem nassen Alkie komplett knicken, das wird eher die Hölle auf Erden, als alles andere.

    Und Du kannst dann nicht mal einfach weg...was sehr unschöne Folgen haben kann.

    Lea, sei nicht so dumm und glaube den Geschwätz eines nassen Alkoholikers, es ist nichts wert und es wird nichts davon eingehalten werden.

    Weil Alkoholismus eine KRANKHEIT ist und keine Willensschwäche.

    Wenn man abhängig säuft, KANN man nichts mehr einhalten, was man mal versprochen hat.

    Das ist dann uninteressant, wenn man auf Entzug kommt, dann interessiert nur der nächste Schluck, der nächste Rausch, und sonst gar nix.

    Und dem hat sich alles andere unterzuordnen, auch der Partner!

    Möchtest Du dieses Elend auch noch im Ausland mit ihm zusammen erleben? =O

    Du versuchst alles, um eine Trennung hinauszuschieben, das merkt man ja sehr deutlich.

    Uns hier brauchst Du allerdings keine Märchen erzählen, wie schön vielleicht doch alles noch werden wird.

    Dazu besteht momentan keinerlei Chance, und wir Alkoholiker hier wissen das auch.

    Weil wir das alles selbst erlebt haben. Selbst allerlei versprochen haben und nicht einhalten konnten.

    Selbst immer weiter gesoffen haben, ohne auch nur den Hauch von Rücksicht auf den Partner zu nehmen.

    Und wenn wir sowas vortäuschten, war es nur Makulatur.

    Bis zum nächsten Rausch...bis zum nächsten Schluck, DAS ist bei abhängig Trinkenden das einzig wichtige.

    LG an Dich...und Mut wünsche ich Dir ebenfalls, um Dein Leben in die eigenen Hände zu nehmen und nicht von einem nassen Alkoholiker abhängig zu machen.

    Sunshine

  • Puhhh, das ist ganz schön krass, das zu lesen und so "auseinander genommen" zu werden. Aber auch sehr heilsam!!! Vor allem auch die Meinung zu hören von Personen, die selbst mal getrunken haben. Und von erfahrenen Co's, die das alles schon hinter sich haben und jetzt mit einem anderen Blick darauf schauen.

    Ja, meinen Denken ist schon ziemlich verdreht und voller Ausreden.

    Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt,

  • Hallo Lea,

    ich kann gut nachvollziehen, was du damit „Puhhh, das ist ganz schön krass, das zu lesen und so "auseinander genommen" zu werden.“ meinst. Die direkten Antworten, die du hier bekommen hast, sind nicht ganz ohne.

    Ja, meinen Denken ist schon ziemlich verdreht und voller Ausreden.

    Nach meinem Empfinden machst du dich mit so einer Aussage klein. In ihr steckt drin, dass du irgendwie „verkehrt“ seist.

    Liege ich da richtig?

    Ich möchte dafür werben, zu lernen, dich selbst positiv zu sehen.

    Es hat seine Gründe, warum du bislang so gehandelt und gedacht hast, nun hast du neue Erkenntnisse, neues Wissen, die dazu herausfordern, anders zu denken und zu handeln.

    Und überaus positiv ist doch zu sehen, DASS du dich hier äußerst und somit Hilfe zur Selbsthilfe suchst.

    Dass du noch „Ausreden“ suchst, ist eigentlich „normal“, denn aus einer bekannten, vielleicht sogar irgendwie bequemen Situation auszubrechen, erfordert nun einmal Energie.

    Und ein Suchtmittel, ob nun für den Alkoholiker der Alkohol und für den Co-Abhängigen der Abhängige, lässt man aus bestimmten Gründen nicht einfach so los. Das Suchtmittel gibt einem ja irgendwie auch etwas. Wenn‘s nur übel wäre, wär‘s ja leichter davon zu lassen, nicht wahr?

    Dass die Ausreden hier als „Ausreden“ entlarvt werden, kann man so und so sehen. Man kann sich verletzt fühlen. Man kann aber auch die Erfahrung anderer zu diesem Thema schätzen und das, was sie einem sagen, als Chance betrachten.

    Du scheinst zu denen zu gehören, die die Chance erkennen und die Erfahrung der anderen schätzen. Ich finde das positiv, du nicht?

    Fühl dich eingeladen, dich selbst positiv zu betrachten, dich in Selbstfürsorge zu üben.

    Was macht DICH aus?

    Was macht DICH stark?

    Was tut DIR gut?

    Als ich anfangs deine „Regeln“ las, dachte ich: Gut, die grenzt sich ab, die sorgt für sich, die achtet auf IHRE Bedürfnisse.

    Und wenn er sie betrunken anrufen sollte, zieht sie ihre Konsequenzen daraus. Weist ihn in seine Schranken. Sie grenzt sich deutlich ab, gegen etwas was sie NICHT will.

    In deinem späteren Antworten schwächst du das ab. Da geht’s wieder nicht um dich, sondern dein Denken dreht sich um ihn und die Hoffnung, dass er sich wandelt.

    Mir liegt das Thema „Selbstfürsorge“ und positiv über mich Denken so am Herzen, weil ich selbst erst vor wenigen Jahren krankheitsbedingt dazu gekommen bin, das lernen zu können und zu dürfen und sich mir damit eine völlig neue Welt und Perspektive aufgetan hat, die ich inzwischen nicht mehr missen möchte.

    2 Mal editiert, zuletzt von AufderSuche (30. Juni 2021 um 16:49)

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