Beiträge von achelias

    Hallo Pusteblume,

    es gibt wohl nur eine Möglichkeit, mit ihm reden, ruhig, sachlich.

    Es wird nicht beim „heimlichen“ Trinken auf dem WC bleiben, irgendwann wird die Dosis erhöht, der Gewöhnungseffekt ist nicht zu unterschätzen, irgendwann säuft er noch mehr.

    Er hat es schon ein Mal probiert, Klinik etc. , das hat nicht funktioniert, er hat nur eine Chance, abermals einen neuen Versuch zu starten

    oder seinen Pegel so lange wie möglich zu halten und du arrangierst dich damit.

    Frage ihn, was du tun kannst, wie du ihm unterstützen kannst, und/ oder was du tun sollst, wenn er noch mehr trinkt, was aus dem Kind werden soll/ wird, wenn ein Trinker im Haus ist, das lässt sich ja nicht ewig verbergen. Eure Beziehung ...

    Vorhaltungen werden eher nicht so viel bringen.

    Überlasse ihm die Entscheidung. Suche bei ihm Rat.

    So oder so ähnlich würde ich es versuchen.

    Wenn das alles nicht fruchtet, tja … dann, weißt du`s ja, wie`s enden wird.

    Hallo Maike,

    so schlimm die ganze Sch... ist, mußt du wohl einige Kompromisse eingehen.

    Wie es aussieht, ist die Situation bereits eskaliert und du kannst nur noch retten, was zu retten ist. Wie ich bei dir herauslese, geht es „nur noch“ um materielle Dinge aus der Wohnung. ???

    Ich versuche mich in die Situation hineinzuversetzen, da fallen mir folgende Fragen ein, wer ist der Besitzer der Wohnung? Wer hat die Handlungsgewalt, darf ein Schloss auswechseln? Was sagt dein Anwalt dazu?

    Du hast dich unumkehrbar zum Auszug entschlossen bzw. bist bereits raus. Was hast du für Möglichkeiten an dein Zeug heranzukommen, in welcher Zeit? Organisatorisch.

    Du hast kein Auto, keine Kohle (Geld), die Situation ist zum Erbrechen, dein Mann mobilisiert alles, incl. Kinder – gegen dich.

    Kriegszustand. Die Fronten verhärten sich zusehends, der Stärkere bzw. der mit dem längeren Atem, den besseren, fieseren Tricks wird gewinnen.

    Was willst du, was hast du für Möglichkeiten?

    Ich gehe mal davon aus, du bist in einem Alter, wo du schon mehrere Trennung miterlebt hast, seien es eigene oder die von Anderen und weißt daher, was noch alles passieren kann/ könnte.

    Gefühle, Wünsche, Selbstmitleid sind völlig irrelevant, geht es darum heil aus der ganzen Sache herauszukommen.

    Ja, es ist wie im Krieg, den gewinnt man entweder mit sorgfältiger List oder brutaler Gewalt. Nie mit Gefühl oder Vernunft.

    Mach` dir einen Plan, berate dich (!!!) mit Verbündeten/ Freunden. Dir kann nur jemand helfen, der die ganze Geschichte kennt, das ganze Drum und Dran.

    Kopf hoch!

    Unsichere Menschen neigen eher zur Sucht.

    Ich, Kind eines Alkoholikers erkläre es mir so:

    Als Kind, also während der wichtigsten Prägephase, wurde ich immer vom Vater runtergemacht. Ich entwickelte regelrechte Minderwertigkeitskomplexe.

    So, dann mit 14 ... 15, ich war im Jugendclub sehr aktiv, alle waren älter, Anfang 20, wurde ich akzeptiert, es wurde getrunken, ich tank mit, schließlich gehörte ich dazu.

    Da wurde der Grundstein zu meiner Sucht gelegt.

    In erster Linie gilt es natürlich, die Kinder wie gesagt vor solchen Situationen zu schützen.....

    Deshalb ist es umso wichtiger, dass man als Partner von einem alkoholkranken Elternteil einfach funktioniert und reagiert. Das Wohl der Kinder geht vor, das sollte man sich immer wieder vor Augen führen.

    Nur weil die eigene Schmerzgrenze des Erwachsenen noch nicht erreicht ist, so ist die Schmerzgrenze des Kindes meistens schon längst erreicht. Das kann man hinterher nie wieder gut machen.

    Nur weil die eigene Schmerzgrenze des Erwachsenen noch nicht erreicht ist, so ist die Schmerzgrenze des Kindes meistens schon längst erreicht. Das kann man hinterher nie wieder gut machen.

    Ich erlebte es. Kinder können nicht damit umgehen, sie haben keine „Schmerzgrenze“ , auch nicht mit 10.

    Sie bemerken sehr wohl, den Unterschied zwischen Erzähltem und Erlebten.

    Sie bekommen so vieles mit, vor allem die Stimmung zu Hause, die feinen Nuancen, wie sich wer wann verhält.

    Genau diese Diskrepanz, macht sie unsicher, sie wissen nicht wie sie sich verhalten sollen, dem Vater gegenüber, der Mutter.

    Sie sitzen zwischen den Stühlen.

    Kinder sind sehr liebebedürftig und wollen gefallen, brauchen Aufmerksamkeit.

    Natürlich ist es nicht verkehrt, dem Kind etwas erklären zu wollen, besser als nichts tun.

    Auch ich gehörte zu den unsicheren Kindern, Vater trank und die Mama versuchte den ganzen Laden zu schmeißen.

    Zwar habe ich damals so viel mitbekommen, doch verstanden habe ich es nie.

    Wie auch? Ich war ein Kind.

    P.S. Cadda es sprudelte sehr vortrefflich aus dir heraus. Leider, leider sind es immer die Kinder, die Schutzbedürftigen die das meiste Leid abbekommen. ;(

    Hallo Helena,

    auch ich, fragte mich immer, wie konnte es so weit mit meinem Vater kommen. Bei deinem ging es erst so richtig los, nachdem er aus dem Arbeitsleben schied. Bei meinem war es ähnlich, auch er hatte immer einen „guten Alkoholkonsum“ , meist am Abend ging es los und am nächsten Morgen, hatte er noch arg zu tun.

    Das war alles „recht unauffällig“, es war zwar unangenehm, aber nicht wirklich störend, so lange man sich nicht damit beschäftigte, konfrontierte. Man wußte, wenn der Vater so war, war es besser ihn in Ruhe zu lassen, so lernte ich es als Kind. Meine Mama, konnte sich nicht so einfach davonstehlen, sie trug die Hauptlast, sie schmiss den ganzen Haushalt und versuchte ein Zusammenleben zu ermöglichen. Jahre später, meine Mama war nach 24 Jahren der Ehe geschieden, unterhielt ich mich öfter mit ihr – es muss die Hölle gewesen sein, sie ordnete sich alldem unter, zum Wohle der Kinder und verkümmerte (so mein Eindruck) zusehend, einige Jahre nach der Scheidung blühte sie so langsam auf, doch immer „etwas“ unsicher, suchend, nach etwas was sie nie erlebte.

    Als mein Vater keine richtige Aufgabe mehr hatte, nahm das Trinken arg zu, es wurde maßlos und begann schon am Tage. Auch er verletzte sich sehr oft, kein Wunder, wenn die Motorik derart betäubt war.

    Wir (Mutter, Kinder), mittlerweile alle eigene Wohnungen, konnten dem ganzen Geschehen nur fassungslos zu sehen, alle Versuche, Hilfsangebote scheiterten und wurden oft mit Beschimpfungen, Beleidigungen belohnt. Wir wendeten uns selbstschützend ab.

    Ich versuchte noch jahrelang ihn zu helfen, doch auch ich gab irgendwann auf, gegen eine (tägliche) Flasche Wodka hatte ich keine Chance.

    Er starb dann.

    Ich hatte mich lange gefragt, wie konnte es dazu kommen … mein Vater konnte sich nie mit zwischenmenschlichen Situationen auseinandersetzen, sie bewältigen, egal ob in der Partnerschaft, mit Kindern schon gar nicht. Ging etwas mal nicht nach seinen Vorstellungen, wurde er aufbrausend, nie gewalttätig, doch sehr verletzend. Dieses Nicht-Können führte zu zunehmender Einsamkeit, der beste Freund Alkohol konnte diesen Zwiespalt lindern, beseitigen.

    Später, dann nicht mehr verheiratet, auch ohne Arbeit, ohne Aufgabe, nahm der Suff enorm zu, alle Freunde, Bekannte nahmen enorm ab. Nun war er gänzlich allein und soff noch ein gutes Jahrzehnt weiter.

    Ich bemerkte, daß mein Vater nie das war, was ich mir wünschte, was sich ein Kind wünscht … ein Papa. Vieles redete ich mir schön, die wenigen Kindheitserinnerungen wurden idealisiert.

    Ja, recht traurig und kaum in Worte zu kleiden.

    Wie kam ich damit klar? Mein Vater konnte sehr wohl aufhören mit dem Trinken, Sucht hin oder her, er wußte was Alkohol anrichtet, er wollte nicht.

    Er war schwach, so schwach, daß er sich immer wider der Vernunft entschied, wissentlich.

    Auch wenn mir das als Kind nicht gefällt, ich muß es akzeptieren. Denn genau so war`s. Wenn er nüchtern war, begriff er es total, selbst im Suff pflichtete er mir mit einer gewissen trotzigen Überheblichkeit bei, so nach dem Motto: dann ist das eben so, lieber besoffen glücklich, als nüchtern zu Tode betrübt. Da mag man nun akzeptieren oder nicht, respektieren musste ich es.

    Wir können „die Welt“ nur im Rahmen unserer Möglichkeiten verändern.

    Wenn uns etwas nicht gefällt, liegt es nur an uns, ob wir mitmachen oder eben nicht. Ob wir uns in blinder Hoffnung gefallen oder etwas tun, für uns und die, die es zu schätzen wissen.

    Mein Vater starb schon lange bevor er seinen Körper verließ, die letzten Jahre war er nur noch ein Schatten seiner selbst, hin und wieder blitzen kleine Lebenszeichen (Hoffnung) auf.

    Ich bemerke gerade selbst, ich verhaspele mich in meinen eigenen Gedanken, ich versuche zu erklären, was eigentlich nicht erklärbar ist. Ja, es ist/ war die Realität, doch wider jeglicher Vernunft.

    Mir bleibt nur übrig die Realität zu akzeptieren und meinem Vater zu verzeihen, daß er so war, wie er war.

    Ich glaube er konnte nicht anders...

    Dann hör auf dich. Arbeite nicht gegen deine innere Stimme, die ich bis hierher schreien höre und die sagt……..GEH NICHT HIN. Ich weiß es ist hart zu wissen in welchen Verhältnissen deine Tante haust und sich davon zu distanzieren wird nicht einfach, aber du kannst ihr nicht helfen. Du kannst gerade nur dir helfen. Finde was dir GUT tut.

    Hallo Chrissi,

    ich muß Helena beipflichten. Es ist eine schwere Entscheidung, emotional sehr belastend.

    Mit meinem Vater (verstorben) hatte ich eine ähnliche Situation, ich habe immer geholfen, versucht, gemacht, getan, über Jahre hinweg.

    Es hatte sich nie etwas an der Situation geändert, nur ich veränderte mich. … irgendwann konnte ich diesen, meinen Schmerz nicht mehr ertragen und zog mich völlig (!) zurück.

    Wenn du selbst nichts mehr ausrichten kannst, wenn du selbst nur noch leidest, zerstörst du dich nur selbst – diese Erfahrung machte ich.

    Du kannst noch eine Weile hadern und dein Bestes geben. Doch was wirst du ändern?

    Viele Grüße

    Hallo Luise,

    ich kann dir nur eines raten: Brich den Kontakt zu deinem Vater ab!

    Gänzlich, egal wie weh es am Anfang tut.

    Du kannst deinem Vater nicht helfen. Wenn du weiter als Mülleimer herhalten willst, halte es aus, versuche, probiere und lass dich weiter quälen.

    Ich als Sohn, wollte meinem Vater auch immer helfen, besuchte und nahm mir alles sehr zu Herzen.

    Das war alles für die Katz, umsonst.

    Mein Vater soff „fröhlich“ weiter und der Einzige, der darunter litt und Schaden nahm, war ich.

    Nachdem ich ihn nicht mehr besuchte, soff noch mehr als ein Jahrzehnt weiter, es wurde immer schlimmer.

    Wenn er nicht freiwillig aufhört, bist chancenlos und bleibst weiter der Gedankenmülleimer.

    Mitleid und Pflichtbewusstsein, sind völlig fehl am Platz, damit hilfst du niemanden. Im Gegenteil, du läßt dich nur immer wieder verletzen.

    Viele Grüße

    Hallo neni,

    du hattest einen Rückfall, ganz einfach. Überhaupt nicht verwerflich... kann ja Mal passieren.

    Doch, wenn der ganze Zauber von Neuem beginnt, dann bist du wieder am Anfang.

    Mir sagte der Alkohol sehr oft: „... er sagte, er will nur mich und er hätte keine andere ...“

    Irgendwann, bemerkte ich, der ist nicht gut für mich, der zieht mich nach anfänglicher Euphorie immer mehr runter, fast bis zur Selbstzerstörung.

    Ich erinnerte mich daran, es gibt noch andere wohlschmeckende Getränke.

    Es hat `ne ganze Weile gedauert, bis ich vom ehemaligen Favoritengetränk loskam, ich probierte vieles andere und bemerkte, auch andere Dinge tun mir sehr gut.

    Wer jetzt eine Fabel vermutet – der irrt.

    Vielleicht. :shock:

    Hallo Steffi,

    auch ich verstand meinen Vater erst nach dem ich versuchte, IHN zu begreifen. Warum er trank.

    Auch er ein Kriegskind, das älteste, kam in Punkto Aufmerksamkeit und Liebe immer zu kurz in Kinder- und Jugendtagen.

    Er hatte es nie gelernt mit Gefühlen umzugehen. Auch später als meine Schwester und ich noch klein waren, war es schwer bis unmöglich zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen ...auch „schwach“ zu sein zu dürfen, Gefühle zuzulassen Er war immer im „Verteidigungsmodus“.

    Auf der einen Seite war er erfolgreich im Beruf, auch international (Filmbranche), in der Familie hingegen, war er zwar anwesend, doch scheute er immer die Nähe. Am Abend beflügelte dann der Alkohol seine Kreativität und vertrieb alle Sorgen. Die Sucht begann.

    Er war exzentrisch, cholerisch veranlagt, konnte nie über seine Gefühle sprechen, machte andere nieder (auch uns Kinder) , um besser da zustehen, sicherlich auch depressiv.

    Der Alkohol versprach Linderung. Egal, ob Künstler oder Nicht-Künstler – wenn Menschen nie lernten mit Problemen umzugehen, greifen gern sie zum Medikament (nicht Arzneimittel), welches hilft. Viele haben Suchtpotenzial.

    Wir Kinder sehnen uns immer nach unseren Eltern und halten an den schönen Momenten fest, denn die machten uns stark.

    Auch mein Vater starb, auch ich wendete mich Jahre zuvor von ihm ab (Selbstschutz), ich konnte das Elend nicht länger ertragen. Heute weiß ich, das was meinen Vater einmal ausmachte bzw, was ich mir wünschte, starb schon lange bevor er nicht mehr lebte.

    Ich muss heute noch heftig schlucken, wenn ich daran denke … und beobachte auch immer sehnsuchtsvoll die anderen Familien, wo`s scheinbar funktioniert.

    Ich vergab meinem Papa seine Schwäche, sein Unvermögen mit der Welt nicht zurecht zukommen.

    Loslassen wird mich das nie, doch mit seinem Tot wurde dieses traurige Kapitel beendet, zumindest für meinen Vater.

    Ich weiß auch, trösten kann einen da niemand, da muß man durch … man kann aber lernen, damit umzugehen und versuchen bei seinen Kindern all die Fehler zu vermeiden, die bei unseren Vorfahren gemacht wurden...

    Zitat


    ... "denn ich habe noch nie Jemanden im "wahren Leben" getroffen, der das Gleiche oder Ähnliches erlebt hat."

    Leider gibt es so unsäglich viele, die Ähnliches erlebten und erleben, nur spricht kaum jemand darüber oder ist nicht in der Lage seine Gedanken, Gefühle in Worte zu kleiden. Weil`s eben so weh tut und die Auseinandersetzung damit auch nicht gerade schmerzfrei ist.

    ... Man entscheidet sich nicht bewusst gegen das Eine und für das Andere. Das macht die Sucht. Die Sucht lässt einen Trinken, ...

    Es ist ist die Sucht, die das entscheidet. Das hört sich ganz banal an, aber so ist es auch.

    Hallo zusammen.

    Das mag zwar stimmen, doch ist die Frage damit nicht zur Gänze beantwortet.

    Was führt uns zur Sucht? Klar, man trinkt hin und wieder mal Alkohol, dann öfter … "weil er hilft" .

    Da muss die Antwort / Frage beginnen. Warum ziehen wir es vor, uns lieber zu betäuben, den Folgen trotzend (Folgen am nächsten Tag: Übelkeit, Kopfschmerz) am Anfang der Alkoholikerkarriere.

    Das dann irgendwann der Gewöhnungseffekt auftritt, die Dosis erhöht wird usw. ist alles klar.

    Die Meisten wissen, was Alkohol mit einem macht/ machen kann … warum tun wir es trotzdem?

    Hallo CD,

    auch mein Vater starb nach jahrelangen Alkoholexzessen, zum Schluss war er auch „trocken“ .

    Auf der einen Seite war ich erleichtert, aber auch recht betrübt, es war ja mein Vater.

    Auch er hatte sich nie bei mir entschuldigt, ich sehe das mittlerweile als typische Schutzfunktion.

    Erst als ich ihm verzieh, er konnte ja nicht mit seiner Umwelt umgehen, konnte ich mit dem Thema abschließen.

    Ich mußte ihm vergeben, all seine Garstigkeiten, Verfehlungen der letzten Jahrzehnte.

    Viele Grüße

    ...

    Er soll machen, ich „kämpfe“ nicht so wie er

    Sehr gut, aus dir spricht " der listige Krieger" 8) und gleichzeitig nimmst du ihm den Wind aus den Segeln.

    Ich nehme an, daß auch das Jugendamt eher schmunzeln wird, wenn ein Mensch mit einem Alkoholproblem mir solchen "Beweisen" kommt. Bestimmt führst du ein Gedächtnisprotokoll mit all seinen Ausrastern.

    Eine gewisse Gelassenheit ist immer von Vorteil. :thumbup:

    Hallo Kiki,

    wie ich bereits bemerkte und du sicher mittlerweile feststelltest, befindet ihr euch im Krieg.

    Da sind zwar nicht alle Mittel erlaubt, doch das interessiert niemanden!

    Je unachtsamer du bist, desto mehr Angriffsfläche (Verletzungsgefahr) bietest du. Siehe Tablet. Da wird mit Sicherheit noch weiteres folgen, gerade wenn es um „verletzten Stolz“ geht. Was kann er mit den Daten auf deinem Tablet alles anfangen, ggf. zerstören? Womit könnte er dir schaden?

    Was könnte noch passieren?

    Ja, alles unangenehme Überlegungen, doch besser als alle Hätte-Sätze in Nachhinein.

    Sicher hast du das Schloss deiner Wohnung schon ausgetauscht. Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, doch rechne mit dem Schlimmsten.

    Wenn es dann doch nicht so arg wird, um so besser.

    Himmel, das klingt ja alles furchtbar. Die Sache mit dem Selbstmord: Ja, das kann funktionieren. Wenn Du den Notruf wählst und von Selbstmordabsichten erzählst, dann wird er auch gegen seinen Willen erstmal eingecacht, wenn er mit mehr als 2 Promille angetroffen wird. Das geht ungefähr für 2 Tage oder so, also, das ist leider auch keine dauerhafte Lösung.

    Wenn er ohne Führerschein Auto fährt, könnte man ihn dafür anzeigen, um ihn und vor allem andere zu schützen.

    Hallo Hanseat,

    was du vorschlägst ist doch nur Öl ins Feuer und außerst kontraproduktiv. Erstens wird es absolut nichts bringen (beides) und zweitens macht es alles noch viel schlimmer. Es geht doch nicht darum, den Alkoholiker zu bestrafen, sondern JuSe zu helfen.

    Man kann zwar (Voll-)Trunkene zeitweise (!!) in Gewahrsam nehmen, doch das war`s auch schon.

    Hallo Ihr Lieben,

    Aktuell rutscht mein Mann immer weiter in das Loch der Abhängigkeit und die nüchternen Phasen werden immer kürzer. Es ist keine vernünftige Unterhaltung mehr möglich und er redet wirre Sachen. Er fährt auch betrunken Auto...

    ...Weiss jetzt nicht was ich machen soll???!!!!

    Hallo JuSe,

    tu` alles was möglich ist. Freunde, Bekannte, Familie, Jugendamt, Frauenhaus, rausschmeißen, Anwalt, ggf. Polizei.

    Ihr, deine Tochter und Du, braucht dringend Hilfe - Schutz.

    ... räumliche Trennung.

    Wenn es solche Züge annimmt, ist die Zeit des Redens vorbei - Gefahr in Verzug.

    Augen auf, Gehirn einschalten und der Realität ins Auge schauen -so wie`s ist.

    Wie schlimm soll`s noch werden?

    Hallo zusammen,

    ich sehe es genau so wie Mona bzw. machte die gleiche Erfahrung - ich bei mir.

    Wenn man sich selbst nicht pflegt, der Partner als auch der Alkoholiker, wird das alles nix. Jeder für sich,

    Nur der Alkoholiker kann sich selbst „trocken streicheln“ … das benötig jede Menge Zeit bis man halbwegs stabil ist.

    Bei mir hat es bisher gut funktioniert, den Hauptgrund sehe ich darin, weil ich es wollte – ich, nur ich, keiner verlangte es von mir, niemand setzte mich unter Druck.

    Das sehe ich, nach einem Jahr der Abstinenz, als Grundvoraussetzung für das Gelingen. Ich habe kapiert, daß ich Alkohol eben nicht benötige, daß es eben auch ohne geht, sogar viel besser.

    Dabei ist es völlig egal, was die Anderen sagen, ob sie es verstehen oder nicht.

    Warum verfiel ich nicht dem Glücksspiel oder dem Cannabiskonsum, fragte ich mich und schloss Parallelen zum Alkohol. Es machte klick. Was ich während meiner Trunksucht verlor, war zwar sehr dramatisch, doch nicht maßgebend für meinen Entschluss. Denn weg ist weg.

    NudelTante , ich weiß nicht, ob man jemals verstehen kann, was da in so einem Suchtgehirn vor sich geht, wenn man selbst nicht betroffen ist. Du kannst deinen Haushalt alkfrei halten und dann, mit ihm, erst mal vieles meiden, was mit Alkohol zu tun hat.

    Das war`s. Den Rest kann nur er selbst entscheiden!

    ...

    Anscheinend bin ich so auf unsichere Bindungen geprägt, dass mir etwas Solides als nicht richtig und banal erscheint.

    Keine Sorge, ich halte an dem Guten fest für das ich so gekämpft habe. Hoffentlich weiß ich es auch irgendwann gefühlsmäßig zu schätzen. Im Kopf weiß ich, dass ich mich glücklich schätzen kann.

    Manchmal frage ich mich, ob es dieses propagierte Glück in einer Partnerschaft für mich überhaupt geben kann. ...

    Hallo Alba,

    gibt es das überhaupt, auf Dauer? Nachdem die rosarote Brille der Verliebtheit langsam ihre Farbe verliert?

    Wenn der Alltag einzieht, Kinder da sind, Familienangehörige Hilfe benötigen und die Partnerschaft schon eine gefühlte Ewigkeit dauert?

    Ich glaube, das ist die Kunst nicht daran zu verzweifeln und seinem Partner zum Freund zugewinnen.

    Ich fragte oft meine Großeltern, die waren über 50 Jahre verheiratet … Jugend in der Vorkriegszeit, Krieg mit zwei kleinen Kindern usw. .

    Sie gaben mir genau diese Antwort: Man arrangierte sich mit dem Leben, versuchte das Beste daraus zu machen, lernte sich im Laufe der Jahre kennen und wurde zu Freunden. Vielleicht war es die Not, die sie zusammenschweißte, das gemeinsame Überstehen schwieriger Lebensabschnitte...

    Wenn es einem gelingt in der Partnerschaft man selbst zu bleiben, incl. eigener Freizeit, die man nur für sich haben kann, alles andere gemeinsam versucht zu meistern, hat man schon viel gewonnen.

    Friede, Freude, Sonnenschein wird wohl eine ewige Illusion bleiben.

    Auch ich rannte in meinem Leben schon diversen Bällen oder Schuhen hinterher, anfangs war es sehr freudvoll, sogar befriedigend, doch irgendwann verlor auch ich meine rosarote Brille.

    Ich selbst, EKA, konnte/ wollte mich nie fest binden. Bei schwierigen Momenten half mir oft mein treuer Freund Alkohol, den ich nun auch verließ. Ich hätte lieber einem Ball folgen sollen . :shock:

    P.S. Meine Oma übrigens trank auch ziemlich viel zum Schluss, man ließ sie gewähren.

    Hallo Eismann,

    ging es dir auch so, daß es dir vorkam, als würdest du ein neues Leben beginnen?

    Nicht unbedingt besser*, aber alkoholfrei. … die Wertigkeiten wurden bei mir verschoben, ich ging nicht mehr so schlampig mit mir um.

    Ich weiß nicht so Recht wie ich das beschreiben soll … noch trinkend, verschob ich die Probleme oder unterdrückte sie, jetzt muß ich mich ihnen stellen, zeitnah und so langsam lernte/ lerne ich damit umzugehen, tu es immer noch, auch nach einem Jahr der Abstinenz.

    Ich bemerkte bei mir, daß sich absolut nichts verändert, wenn man trinkt, außer daß man selbst arg sonderbar wurde und ein gewisser Trotz sich einstellte, über Jahre hinweg, was zu zusätzlichen Problemen mit den lieben Mitmenschen führte.

    Diese Erkenntnis half mir auf Alkohol zu verzichten … ich brauche es nicht, es ändert sich nichts. Im Gegenteil es macht alles schlimmer oder verzögert es (nur).


    Auch ich trennte mich von meiner Partnerin bzw. sie sich von mir, im Nachhinein betrachtet, eine gute Entscheidung. (es war die Luft raus!)


    * bezieht sich auf „die Welt“ , Umgebung – die blieb ja gleich

    ...Wir werden immer Alkoholiker bleiben. Das zu akzeptieren....

    Ich glaube auch, das ist das Schwierigste sich einzugestehen, daß man nicht mit Alkohol umgehen kann. Kein Maß halten kann.

    Wir, die doch sonst immer so vernünftig, auch manchmal intelligent handeln.

    Bei mir hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich die Verknüpfung aus meinem Gehirn herausbekommen habe – Alkohol = positives Gefühl. Das Alkohol eben nicht der Retter in der Not, der Sanitäter und das Rettungsboot ist. Sondern das genaue Gegenteil, man verliert sehr schnell den Überblick und rutscht ab.

    Ich bemerkte, daß sich nichts zum Positiven verändert und das Leben sogar ohne Alk möglich ist.

    Was für eine Erkenntnis ...