Beiträge von Alba_tros

    Für mich als Nicht-CO ist das auch unvorstellbar, sein Kind/seine Kinder nicht zu schützen vorm alkoholkranken Vater oder Lebensgefährten.

    Mein Kind stand IMMER an erster Stelle.

    Ich bin sicher nicht kaltherzig, aber Partner sind auswechselbar, das Leid, was Kindern angetan wird in kranken Beziehungen ist aber nicht rückgängig zu machen.

    Für mich als EKA ist das auch unvorstellbar, wie meine Alkoholikerin-Mutter lieber gesoffen hat anstatt uns zuliebe aufzuhören.

    Für sie stand IMMER der Alk an erster Stelle.

    Das Leid das mir als Kind in dieser kranken Beziehung angetan wurde ist nicht rückgängig zu machen.

    Warum, Sunshine_33 , bist du trocken geworden? Wegen deinem Kind das immer an erster Stelle stand?

    Alba

    „Wie fühlt sich dein Kind damit“ oder „ Wie gehen deine Kinder damit um“ werden des Öfteren an CO Angehörige gerichtet, wenn sie noch in einer nassen Partnerschaft leben.


    Da frage ich mich. Wie soll denn da ein CO, abhängiger, der krankhaft eine Heile-Welt aufgebaut hat, das denn beantworten? Kann er diese Fragen überhaupt beantworten?

    Nein, kann er/sie nicht. Ich habe als Referenz meine Mutter - als ich und meine jüngeren Schwestern Kinder waren und sie stark co-abhängig von unserem anderweitig süchtigen, emotional labilen Vater. Alkoholikerin und depressiv wurde sie erst nach der Trennung von meinem Vater, von dem sie sich trennte um IHR psychisches Überleben zu sichern. Um uns Kinder und wie es uns ging - das hat sie nicht gesehen und schaut bis heute nicht hin.

    Ich denke, wer sich selbst so wenig fühlt dass er es sich zumutet (und damit zwangsläufig den Kindern), in einer Beziehung mit einem nassen Alkoholiker zu bleiben, kann weder bei sich noch den Kindern vollumfänglich beantworten, "wie man sich damit fühlt". Würde man/frau das emotionale Elend vollumfänglich begreifen, MÜSSTE man handeln.

    Aber praktisch, die Kinder passen sich an und verstecken ihre Not gut um das fragile System Familie oder einzelne Elternteile nicht zusätzlich zu belasten. Da ist es noch einfacher nichts zu erkennen.

    Ich habe vor ein paar Monaten, jetzt mit Mitte 30, eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung diagnostiziert bekommen. Damit wird man nicht geboren, dass bekommt man nach der Geburt von seinen unfähigen Bindungspersonen verpasst. Die Mutter legt den Grundstein (Co-Abhängige kreisen notgedrungen um den Alkoholiker und nicht um ihre Babies, die je nach Vernachlässigungsgrad/Überforderungsgrad der Mutter leicht, mittel oder schwer gestört werden).

    Der Suchtkranke sorgte in meinem Fall für den Feinschliff durch diverse traumatische Erlebnisse mit ihm / an mir. Die emotionale Vernachlässigung und Missbrauch ziehen sich durch meine gesamte Kindheit und Jugendzeit.

    Aber die ersten 12 Jahre meines Lebens waren so eine heile und schöne Kindheit. Es muss mein Fehler sein, dass ich "spinne", denn schließlich waren wir lange eine intakte, glückliche Familie *Hust, Hust* und glaubt mir, bewusst hab ich als Kind gar nichts mitbekommen, nichts gemerkt - unbewusst hab den ganzen Müll unsortiert aufgehoben.

    Keine Grüße 😑

    Alba

    Guten Abend in die Runde!

    Hätte fast verpasst, dass schon wieder ein Monat vorbei ist.

    Das Leben mit dem trockenen Vater meiner Kinder verläuft ruhig und in letzter Zeit sogar recht harmonisch. im August hatte er Zweijähriges. Ich hab ihm ein kleines Geschenk gegeben, damit er sich freut und weiß, dass ich mich mit ihm über seine Trockenheit freue.

    Ansonsten mach ich weiterhin Therapie - das ist emotional wahnsinnig anstrengend aber notwendig. Wirklich, vor einigen Monaten noch dachte ich, ich wäre und würde meiner EKA Kindheit gut entwachsen sein - da kann ich jetzt nur über mich schmunzeln. Es ist als hätte ich die Bodenluke zum Keller aufgemacht und lerne jetzt all meine Leichen kennen. Früher haben die nur gegen die Luke gehämmert, was mich genervt und zu Ignorieren Energie gekostet hat - jetzt sitzen sie in meinem Wohnzimmer und plappern die ganze Zeit 🙈


    Vielleicht schreib ich nächsten Monat mehr, liebe Grüße an euch

    Alba

    Guten Abend!

    Ein paar Gedanken möchte ich hier lassen weil sie aus meiner Sicht in den Co-Abhängigen-Bereich gehören.

    Ich habe eine erste offizielle Diagnose von einem Psychologen für mich bekommen, ein ICD-10 Code. Mein Überweisungsschein sieht fast so aus wie der von Mister X als er sich vor 2 Jahren dran machte eine ambulante Therapie für/gegen seine Trockenheit/Alkoholkrankheit zu beantragen. Nur ein anderer Code steht drauf, ich bin nicht suchtkrank, ich hab ne Persönlichkeitsstörung.

    Es ist etwas komisches passiert. Plötzlich verschiebt sich mein Lebensstandpunkt auf die gleiche Höhe wie seiner. Plötzlich sind wir beide krank… auf Augenhöhe gestört :D

    Mich amüsiert tatsächlich, wie ich es davor anders gesehen habe. Ohne offizielle Diagnose für mich war er der Kranke und ich die funktionierende Gesunde. Bullshit.

    Eines möchte ich für die Angehörigen und Cos hierlassen:

    Falls meine damalige Empfindungsweise sich für euch auch so anfühlt (er ist krank, ich bin gesund) - das Gefühl täuscht euch. Wenn ihr mit einem Suchtkranken zusammen seid und nicht geht sondern euch das alles antut, seid ihr (anders) genauso „krank“ wie der Alkoholiker.

    Ihr müsst ja nicht gleich eine Persönlichkeitsstörung haben, aber es ist ein Trugschluss zu glauben ER oder Sie wäre krank und wenn er oder sie nur gesund werden würde, dann wäre alles wieder gut. Die eigenen ungesunden Anteile an dieser Suchtbeziehung bleiben und sie gehen nicht weg, bloß weil der andere aufhört zu trinken.

    Ich war anfangs ehrlich gesagt beleidigt als mein Mister X mir eindringlich vorschlug eine Therapie zu machen, denn er wäre mit seiner fast zweijährigen Trockenheit und Therapiearbeit inzwischen weiter/gesünder als ich. (Ich hab zwar nen Hau weg aber so reflektiert und lebenstüchtig wie ich bin, kann er auf keinen Fall gesünder sein als ich :S)

    Damals dachte ich bzw. wir beide noch, ich müsste die Suchtvergangenheit mit ihm besser aufarbeiten damit es mir im Alltag und in der Beziehung wieder gut geht. Wir haben uns geirrt. Meine Problematik reicht bis in meine EKA-Kindheit hinein und mein Therapiebedarf ist ein anderer als seiner, anscheinend sehr viel umfangreicher.

    Ich hab mir nicht ohne Grund unbewusst einen Alkoholiker zum Vater meiner Kinder ausgesucht!

    Und ich behaupte, dass trifft wahrscheinlich auf 95% der hier anwesenden Cos zu. Ihr habt euch nicht zufällig einen suchtkranken Partner ausgesucht (ihr hattet bloß keine Ahnung). Das war kein Unfall, das ist euer eigener Anteil - das perfekte Gegenstück zur Sucht.

    Ist es nicht irgendwie bequem nur auf den Säufer zu schauen? Dann muss man bei sich selbst (was zugegebener Maßen sehr beschämend und beängstigen sein kann) nicht hinkucken.

    Er ist krank und deswegen bin ich gesund, wie praktisch.

    Es ergeht mir im Grunde so wie Mister X. Erst mit der Einsicht: mit mir stimmt etwas nicht, ich brauche Hilfe und ich nehme sie, ich bin bereit alles für meine (emotionale) Gesundheit zu tun, erst dann hab ich eine echte Chance auf dauerhaftes Lebensglück.

    Ich hoffe, ich hab jetzt niemanden geärgert.

    Alba

    Guten Abend in die Runde!

    Schon wieder ein Monat rum, Zeit für ein Update:

    Meine Beziehung mit Mister X plätschert friedlich dahin, wir waren als Familie im Juli 2x für ein paar Tage draußen in der deutschen Wildnis unterwegs und das hat wirklich gut geklappt. Ich hab nix zu meckern, wir haben uns gut abgesprochen und die Kinder soweit wie möglich zusammen betreut (es kann halt leider nur eine Mama geben wenn ein Kind Eckzähne bekommt). Das war im Rahmen des Möglichen wirklich gut und wird in Zukunft von uns oft wiederholt werden.

    Meine Therapie läuft jetzt dann richtig an, ich muss mich noch um etwas Papierkram kümmern und dann geht es mit 1x wöchentlicher Termin los. Ich freue mich tatsächlich, meine Zweifel von Anfang - ob ich wirklich eine Therapie nötig habe bzw. in Anspruch nehmen darf (anderen geht es schließlich immer schlechter, ich leb ja noch mittelgut bis halbschlecht vor mich hin) haben sich inzwischen zerstreut.

    Tatsächlich schulde ich unter anderem diesem Forum für mein Einschlagen in diesen Weg großen Dank!

    Hier haben mir ein paar einfühlsame Seelen gute Vorschläge gemacht. Ich hab mich verstanden und abgeholt gefühlt, da kann ich die Hilfe gut und gerne annehmen. <3

    Das Unverständnis von einigen Teilnehmern hier für mich und mein Gefühlsleben hat mir immerhin wieder mal verdeutlicht, dass ich anders ticke als der Durchschnittsmensch - was mich zu der Schlussfolgerung brachte, dass ich mir woanders (professionelle) Hilfe holen muss. Hier sind einfach nur Menschen - mit ihren Erfahrungen, Lebensgeschichten, Wertvorstellungen und individuellen Gedankengut - nicht klüger oder dümmer als ich. Das ist der Reichtum und die Begrenzung einer Selbsthilfegruppe.

    Die offizielle Diagnose für den Therapie-Antrag lautet:

    - Emotional instabile Persönlichkeitsstörung: Impulsiver Typ

    (Ich denke das sind die direkten Folgen meiner EKA-Kindheit gepaart mit genetischen Vorbelastungen)

    - Nervenschwäche, Erschöpfung nach geringer Belastung

    (Es ist kein Wunder dass meine Nerven nach den Ereignissen der letzten 3 Jahre ziemlich runter sind)

    Warum ich inzwischen sehr froh darüber bin eine Therapie zu beginnen um dadurch hoffentlich Besserung meines Zustandes zu erreichen liegt unter anderem daran, dass sich meine missbräuchlichen Alltagsbewältigungsstrategien lautstark äußern. Etwas in meinem Kopf wünscht sich Alkohol und Zigaretten - beides habe ich Anfang 2018 beendet und bisher war ich mit schwanger sein und stillen beschäftigt - da hat sich mir nie die Frage gestellt, ob ich wieder rauchen und saufen könnte.

    Tja, mein Jüngerer ist aus dem Gröbsten raus und BÄM! Meine Suchterinnerung schlägt zu, jetzt gibt es ja keinen Grund mehr „es“ nicht zu tun, außer mein Wille es nicht zu tun. Will ich oder will ich nicht?

    Verdammt, ich will nicht! Ich bin so froh NICHT in die Sucht abgerutscht zu sein, ich muss JETZT dringend andere Strategien entwickeln, meinen Stress mit mir selbst und meinem Alltag ohne die sedierende Wirkung von Alkohol und entspannenden Zigarettenpäuschen zu meistern.

    (Ich hab noch andere Strategien, keine Sorge ich laufe auf mehr als nur diesen zwei Krücken aber das waren meine zwei „besten Pferde“)

    Ein ganz gravierender Punkt ist dabei, meine starken emotionalen Spannungen besser zu bewältigen, weniger Stress zu erleben und dadurch weniger bis kein Verlangen nach künstlichen Downern zu haben. Dafür mach ich diese Therapie.

    Als wir „Draußen“ unterwegs waren konnte ich an mir selber hervorragend beobachten, dass es etwas länger als 24h dauert, bis ich im Kopf soweit runter gefahren bin, dass ich mich wirklich entspannt fühle. Über 24h reizarme Umgebung und nur minimalen Ansprüchen an mich als Person braucht es, damit ich in etwa den Zustand erreiche, den ich mit Alkohol innerhalb von 20 Minuten gehabt hätte. Kein Wunder dass ich suchtanfällig bin.

    Ich melde mich wieder, liebe Grüße an euch

    Alba

    Ich glaube für mich als EKA und Angehörige ist es - um bei der Suchtanalogie zu bleiben - so als würde ich kontrolliert Konsumieren wollen. Auf eine gesunde, verträgliche, angemessene Art und Weise... Obwohl ich süchtig bin. Nicht nach Alk sondern nach Liebe und Aufmerksamkeit. Das betrifft mich in jeder partnerschaftlichen Beziehung, aber ein Alkoholiker berauscht mich viel viel besser als der nichtsüchtige, liebe, bodenständige Kerl von nebenan.

    Solange ich zwischenmenschliche Partnerschaften führe und mein Leben nicht als Single verbringen will - muss ich lernen kontrolliert zu konsumieren. Für mich ist das sehr viel schwerer als einfach abstinent zu leben. Bzw. bisher bin ich einfach gescheitert, ich hoffe eine Therapie bringt mich weiter - allein schaff ich es nicht.

    Der erste Schritt ist vom harten Stoff (Alkoholiker) wegzukommen und später (wenn man mit dem Entzug durch ist) einen gesunden Konsum mit dem netten Typen von Nebenan zu lernen.

    🙈 Ich selber weiß, wenn ich auf der Straße den Kopf umdrehe um einem Typen der mir gefällt hinterher zu Kucken - der ist mit 90% Wahrscheinlichkeit Alkoholiker, die anderen 10% wären "gute" Co-Abhängige und ich ihr Suchtmittel. Die gesunden Männer nehme ich gar nicht wahr, weil ich selbst nicht gesund bin.

    So jetzt steinige mich, wer meinen Vergleich total unmöglich findet.

    Liebe Grüße

    Alba

    Nun konnte ich aus meinem Saufen heraus keine Verantwortung mehr als nasser Alkoholiker übernehmen.


    Der Vorteil von CO oder Angehörige, sie können Verantwortung übernehmen .

    Irgendwie empfinde ich diese Aussage als Schlag ins Gesicht, als ob man als Co-Abhängiger besser dran wäre als der Alkoholiker, denn man kann ja noch Verantwortung übernehmen.

    Ist das überhaupt der Punkt? Verantwortung trägt jeder einzelne von uns, für sich selbst und das eigene Leben; wenn wir Kinder haben für deren Leben bis sie selbstständig geworden sind.

    Ob wir die Verantwortung übernehmen können hängt nicht nur von einer Suchterkrankung ab sondern von so vielen Faktoren (persönliche Reife, Bewusstsein für die Verantwortung, Lebensbewältigungsstrategien usw.) und ich kenne genügend nicht-süchtige erwachsene Menschen, die Verantwortung nicht übernehmen können, weil sie es nicht können.

    Vielleicht können sie es lernen, vielleicht kann ein Süchtiger Verantwortung übernehmen wenn er trocken wird…

    Punkt für mich, als ich hier ankam und warum ich immer noch hier bin: Ich suche und suchte Hilfe. Hilfe ist etwas sehr individuelles und wenn sie für mich nicht verständlich ist, dann kann ich sie nicht benutzen. Deswegen heißt es doch auch immer, man muss die Menschen dort abholen wo sie stehen.

    Einem Alkoholiker kann man nur helfen wenn er aufgehört hat zu trinken und trocken werden will.

    Einem Co kann man helfen indem man ihm aus eigener leidvoller Erfahrung erzählt warum das ganze Co-Verhalten nichts bringt, ihm bei der Einsichtsfindung unterstützt damit er sich schließlich aus einer toxischen Beziehung lösen kann.

    Ich brauchte Verständnis für Alkoholismus als Krankheit um daraus logisch folgern zu können, dass ich nichts dagegen tun kann. Dieses Verständnis war mein Ausstieg aus der Familienkrankheit Alkoholismus.

    Für mich stehen Alkoholiker, Co-Abhängige und EKAs an unterschiedlichen Stellen und brauchen unterschiedliche Hilfe. Entweder ist dieses Forum hier der Ort, an dem es diese Hilfe für sie gibt oder eben nicht.

    Alba (EKA und Angehörige)

    Hallo ihr Foris,

    Tatsächlich scheine ich sogar sehr therapie-bedürftig zu sein, ich hatte ja keine Ahnung 🤯

    Der Therapeut wird versuchen mich nebenbei mit Beratungsgesprächen zu begleiten bis er wieder einen Platz frei hat. Er sagte, er arbeitet hauptsächlich mit Psychoanalyse, bei Bedarf systemisch und er macht nur Langzeittherapien.

    Ich sagte: Super! Ich weiß dass echte Veränderungen Zeit brauchen und sich tiefsitzende Schwierigkeiten nicht innerhalb von drei Wochen beseitigen lassen. Ich warte gerne auf einen Platz denn ich bin erst 36 - ich hab noch viel Lebenszeit vor mir, die ich friedlicher und glücklicher verbringen will.

    Wusstet ihr, dass man auch aktiv-depressiv sein kann? Meine Trauer und Einsamkeit bekämpfe ich indem ich Dinge tue und erledige. Das verschafft mir Erfolgserlebnisse und gute Gefühle. Nur geht die Trauer und Einsamkeit davon nicht weg und ich hampel jeden Tag in meinem Hamsterrad um wenigstens zufrieden zu sein.

    Kein Wunder dass ich so aus dem Gleichgewicht geraten bin seitdem ich Kinder habe (da ist man ganz schön fremdbestimmt durch die Kinderbedürfnisse) denn seitdem hab ich nicht mehr genügend Zeit in meinem Erfolgserlebnisrad zu rennen um meinen Beziehungsfrust und die dunkle Seite in Schach zu halten. Ich vermute stark, die Lösung ist NICHT einfach wieder mehr Zeit im Hamsterrad zu verbringen sondern vielleicht mal Licht ins Dunkle zu tragen.

    An der Beziehungsfront ist es ja vor kurzem besser geworden, mal sehen ob es so bleibt.

    Liebe Grüße an euch

    Alba

    Liebe Lea,

    Was für ein wundervoller Beitrag! Du beschreibst was ich selber oft vermute... Bei uns ist viel Bewegung in der Beziehung und ja, die Sucht hat, als sie vordergründig war, beim Vater meiner Kinder ziemlich erfolgreich verhindert dass er in seine Elternrolle zu 100% hinein wächst. Wir hinken als Elternteam hinterher und versuchen aufzuschließen.

    Es ist friedlich geblieben bei uns. Ich hab mich ziemlich entspannt und bin inzwischen zu der Gewissheit gekommen, dass ich wirklich auch auf die/meine Bedürfnisse achten muss, die ich EKA-mäßig für unangebracht halte - erst dann geht es mir gut.

    Mister X scheint sich friedlich in sein Schicksal zu fügen, jedenfalls macht er auf mich bisher einen recht entspannten Eindruck.

    Ich freu mich auf Juli, hab jetzt wirklich viel Zeit und Geld in die Vorbereitung für einen gemeinsamen Familientrip in die Wildnis investiert (je besser ich vorbereitet bin umso weniger Stress hab ich, umso weniger geraten Mister X und ich aneinander weil wir punktuell überfordert sind).

    Morgen hab ich ein Orientierungsgespräch bei einem systemischen Psychotherapeuten um überhaupt herauszufinden, wie groß mein Therapiebedarf ist... Ich kann das null einschätzen. Falls er mich nimmt, dann lass ich mich auf die Warteliste setzen, er ist zwar voll bis nächstes Jahr aber ich konnte ihn beim Telefongespräch beruhigen: Meine Probleme gehen ja nicht von alleine weg. Die sind nächstes Jahr auch noch da. ^^

    Danke nochmal für deinen Beitrag!❤️

    Alba

    Das hier ist der wohl großartigste Satz aus dem Ganzen. Denn auch wenn er vielleicht für Dich zunächst negativ aussieht, wegen des Halbsatzes, dass ihr Euch dann trennen müsstet... so zeigt dieser Satz doch, welche Priorität seine Trockenheit hat. Was Dich wiederum sehr freuen dürfte

    Das, liebe Cadda, freut mich auch sehr! Für ihn - Alkoholismus ist eine tödliche Krankheit und er muss ALLES was nötig ist tun um sie „schlafend“ zu halten! Das ist die Priorität.

    Die Crux, es kann sein, dass ich mit seiner Priorität langfristig nicht zurecht komme. Musste ich mich früher seiner Sucht unterordnen um die Beziehung am Laufen zu halten - werde ich meine Bedürfnisse heute nicht seiner Trockenheit unterordnen um die Beziehung am Laufen zu halten.

    Ich halte es übrigens für total gefährlich, jemanden zu "verbieten" seinen Hobbys nachzugehen, weil es ja schließlich unfair wäre, wenn er nicht ständig mit bei der Familie ist.


    Also ich versetze mich in die Lage des Mannes. Wenn ich damals dem Vater meiner Kinder gesagt hätte: "Du, ich möchte, dass Du keine Alleingänge mehr machst", dann wäre sein nächster Alleingang vermutlich der Weg zum Scheidungsanwalt gewesen (um es mal so richtig überspitzt darzustellen) :saint:

    Im umgekehrten Fall übrigens genau so. Hätte mein Mann mir gesagt "Pass mal auf Cadda, ich sitze hier viel zu oft mit den Kindern allein, während Du mit Deinen Mädels um die Häuser ziehst oder Deine Abende beim Sport verbringst", das möchte ich zukünftig nicht mehr", dann hätte ich nie im Leben gesagt "Alles klar Schatz, dann bleib ich zukünftig hier".

    Ich gebe dir im vollem Umfang recht, ich will niemanden etwas verbieten - genauso wenig wie ich etwas verboten bekommen möchte! Da wäre ich ganz schnell weg!

    Das ist am Ende auch der Grund, warum ich so mit mir hadere, warum ich eine Freundschaftsbeziehung probiert habe, warum ich so wütend auf ihn werde, warum ich versuche mich zu verbiegen obwohl es sich für mich schrecklich anfühlt (Flashbacks).

    Eigentlich gönne ich es ihm von Herzen seinem Hobby nachzugehen, ich weiß jeder braucht mal Zeit für sich alleine…

    Uneigentlich ist mein Maß an Gönnertum und Gutwilligkeit sowas von leer und ausgeschöpft, dass ich es nicht mehr packe allein mit den Kindern zu Hause gelassen zu werden, damit er sich was Gutes tun kann.

    Wär ich eine Freizeitbank, dann hätte er sein Konto in der Vergangenheit sowas von überzogen und bisher noch nicht wieder genug eingezahlt um auf Null zu kommen, dass ich als Freizeitbank ihm keinen weiteren Kredit gewähren kann.

    Im Grunde prallen meine und seine Bedürfnisse sehr unschön aufeinander und er als trockener Alkoholiker und ich als EKA und seine Angehörige haben wahnsinnig zu tun, diese dysfunktionalen Beziehungsstrukturen in gesündere Bahnen zu lenken.

    Er hat (und hatte in der Sucht noch viel mehr) die Angewohnheit meine Grenzen bis zum maximum und darüber hinaus auszudehnen, ich hab/hatte die Angewohnheit meine Grenzen und Bedürfnisse nicht zu äußern und auf Einhaltung zu bestehen, weil ich Angst habe nicht wichtig genommen zu werden.

    Ich schreibe hier meistens von meinen Gefühlen und manchmal hab ich den Eindruck, ich beziehe verbale Prügel für mein daraus resultierendes Verhalten (ich meine NICHT dich, Cadda). Diese „Prügel“ kommen von trockenen Alkoholikern oder Co-abhängigen, nicht von EKAs… Gute Ratschläge konnte ich bisher nur von Menschen verwenden, die nachvollziehen können wie ich mich fühle.

    Wie war das, der Unterschied zwischen EKA und Co? Ein EKA kann auch ein Co sein, ein Co ist nur ein Co. Ich bin keine Co, ich bin ein EKA, da bin ich mir inzwischen sicher.

    Liebe Grüße!

    Alba

    Huhu ihr Foris,

    Ich wollte ein Update geben, wie es bisher weitergelaufen ist.

    Mister X wollte ein paar Tage drauf mit mir reden, er musste ja erst drüber nachdenken, wie er das findet. Die Zusammenfassung:

    Er versteht warum ich nicht mehr will, dass er abhaut und ich mit den Kindern allein da bleiben muss. Er wird sich danach richten und keine alleinigen Outdoor-Unternehmungen mehr starten. Ob er damit zurecht kommt, muss er sehen. Falls ja - alles super, falls nein und er damit seine Trockenheit gefährdet, dann müssen wir uns trennen.

    Wir werden es im Juli nochmal neu in Angriff nehmen zusammen outdoorige Unternehmungen zu machen und wenn das gut klappt (mit Übung wird´s schon) dann werden wir in Zukunft noch sehr oft zusammen draußen unterwegs sein.

    Ich fahre mit den Kindern im August eine Woche weg, Familie besuchen, in der Zeit wird er nochmal allein losziehen (das ist natürlich kein Problem für mich, ich bin ja nicht da :D).

    Wenn das ältere Kind firm genug ist mit dem Papa allein loszuziehen (wahrscheinlich nächstes Jahr) dann kann er auch gehen, das fühlt sich für mich gerecht an wenn wir die Kinder aufteilen.

    Ansonsten plane ich grob, nächsten Sommer eine gute Freundin in einer anderen Stadt für eine Woche zu besuchen. Die Kinder bleiben beim Papa, der muss sich halt Urlaub für die Betreuung nehmen. Dafür darf er dann im Anschluss auch eine Woche verschwinden und seine Dinge unternehmen, die man nur allein ohne Kinder machen kann.

    Ich persönlich komm mir mal wieder emotional ziemlich bescheuert vor. Seitdem ich meine Bedürfnisse und die daraus resultierenden Erwartungen an meine Beziehung (nicht an eine Freundschaft, mit dem Versuch bin ich kläglich gescheitert weil ich heimlich doch eine Beziehung will) auf den Tisch gelegt habe und die von Mister X akzeptiert worden sind, bin ich gut drauf. So entspannt, dass auch die Körperlichkeit zwischen uns wieder ihren Raum hat.

    Ich glaube nicht, dass es so friedlich bleibt, Mister X hat in der Vergangenheit immer wieder versucht zu seinem Vorteil über meine Grenzen zu trampeln und wie schon oft geschrieben, ein Heiliger ist er ja auch nicht geworden. Aber es ist schön, wenn er sich zeitweilig wie einer verhält. :P

    Liebe Grüße an euch!

    Alba

    Hallo Rike! Willkommen im Forum!

    Ich habe selber eine depressive, alkoholkranke Mutter und zwei Kinder im Alter von 1,5 und 3,5 Jahren. Meine Mutter ist vor einem Jahr notgedrungen abstinent geworden (Einlieferung Psychiatrie, wegen passiv-suizidaler Depression, sie war zu depressiv um sich Alkohol zu besorgen) und fängt in den letzten Monaten zaghaft an, an einer stabilen, zufriedenen Trockenheit zu arbeiten.

    Wir haben sie auf ihren Wunsch hin in unsere Nähe umgezogen und ich habe ihr klipp und klar gesagt: an dem Tag an dem du wieder zur Flasche greifst, brech ich den Kontakt ab. Dann siehst du deine Enkel nicht mehr und kannst deine Angelegenheiten mit dem Sozialdienst regeln.

    Sie weiß also genau, so wie deine Mutter auch, was die Konsequenzen ihres Handelns wären oder sind.

    Eine besoffene Oma ist den Enkeln schlicht und ergreifend nicht zumutbar! Finde ich. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf und mag sie noch so lustig sein und toll mit den Kindern spielen. Ich würde meine Kinder ja auch nicht einer betrunkenen Kindergärtnerin anvertrauen.

    Ich lese Schmerz und Verlust hinter deinen Zeilen und verstehe es sehr gut! Man hat nur eine Mutter und die hinterlässt ein so großes Loch wenn sie sich einfach davon säuft… ;(

    Ich würde genauso handeln wie du und ich finde dich sehr stark in deinem Auftreten der Familie / Öffentlichkeit gegenüber und bin so etwas wie stolz auf dich. Du lässt nicht zu, dass sich deine Mutter hinter dem Schweigen mit ihrer Sucht verstecken kann und das erhöht die Chance, dass sich was ändert. Ihre Sucht hat Konsequenzen, die sie schmerzen… gut so, dann ist es nicht bequem weiter zu trinken und du hast ihr ja auch den Ausweg gezeigt: Hör auf zu trinken und du kannst deine Enkel sehen.

    Bei meiner Mutter haben die Geburten meiner Kinder nichts bewirkt, Depression und Alkoholsucht sind stärker als Töchter und Enkel. Sie helfen ihr höchstens trocken zu bleiben weil sie jetzt weiß, was sie verliert, sollte sie wieder trinken.

    Ich wünsch dir Frieden für dich und die Deinen.

    Liebe Grüße

    Alba

    Hey!

    Ich hab rein gar nichts sinnvolles beizutragen aber ich wollte dir ein Willkommen zuwinken.

    Ich glaub ich hätte auch du werden können, in gewissen Umfang und deswegen bist du mir so sympathisch. 😁

    Hier bin ich aber von der anderen Seite, ich hab mit Alkohol 2018 aufgehört ("nur" missbräuchlicher Konsum) und an schnelle Drogen hab ich mich nie ran getraut weil ich weiß, das wäre mein Untergang. Jetzt hab ich ein nüchternes Leben, einen trockenen Vater meiner beiden Kinder und suche weiterhin nach dem optimalen Zustand. Wenn ich Dinge unternehme, erlebe, baue, plane, mache... Dann gerate ich gerne in einem Flow-Zustand. Für mich ist das wie ein nüchterner Rausch ohne böse Nebenwirkungen. Allerdings beobachte ich an mir selbst die Tendenz danach süchtig zu werden, ich will meinen Flow am liebsten jeden Tag und immer behalten.

    Ich frage mich, ob manche Menschen schon mit einem Gehirn im Ungleichgewicht auf die Welt kommen? Ich hab jedenfalls Suchtstrukturen seitdem ich mich erinnern kann.

    Liebe Grüße

    Alba

    Für alles weitere ist ER zuständig, nicht DU!

    Es ist für mich auch übergriffig, was Du da tust. Du hast nicht über einen anderen Menschen zu befinden, was für ihn gut ist und was nicht.

    Und hast ihm auch nix aufzudrücken.

    Sunshine_33, erzählst du nicht immer wieder von dir, dass dich dein Mann zuletzt mit dem RTW auf die Intensiv hat bringen lassen, nachdem sie dich dazu überredet hatten? War das nicht höchst übergriffig von ihm?

    Oder muss der Alkoholiker erst kurz vorm Sterben sein bevor man drastische Schritte ergreifen darf weil es sonst zu übergriffig ist?

    Nur so gefragt, für mich ist da eine Grauzone.

    Alba

    Das beste für mich wäre sein schneller Auszug und damit Abstand. Ich weiß aber dass er es nicht macht. Solange er nicht ausgezogen ist hänge ich aber irgendwie immer mit drin. Deshalb tue ich das auch wenn das in euren Augen falsch ist.

    Ich habe damals in Bezug auf die Wohnung für den trinkenden Vater meiner Kinder (ich hab sie ihm organisiert damit ich ihn dorthin raus werfen konnte) so ähnlich gehandelt wie du und so wie du deine Situation erzählst, kann ich total gut nachvollziehen warum du so handelst.

    Ich hab meine Mutter damals auch in die Psychiatrie geschafft und ihr Leben in die Hand genommen - höchst übergriffig ja! Aber notwendig für meinen Seelenfrieden. Danach konnte ich loslassen denn ich habe alles getan, was in meiner Macht stand.

    Ich glaube dir geht es da mit deinem Mann ähnlich, es geht drum, dass du mit dir selbst im Reinen bist und möglichst schnell räumlichen Abstand herstellst.

    Ich wünsch dir Kraft und Nervenstärke!

    Alba

    Ich hab mich getraut Mister X mit meinen „erbärmlichsten“ Bedürfnissen zu konfrontieren. Ich will nicht alleine sitzen gelassen werden!

    Jetzt komm ich mir kleinlich, übergriffig (weil ich ihn in seiner Freiheit einschränke) und klammerig vor… damit muss ich wohl leben. Das ist mein EKA: bloß nicht zu hohe Ansprüche an die wichtigen Beziehungspersonen stellen, sie könnten sich beleidigt zurück ziehen und mich verlassen.

    Mir ist bewusst geworden, dass ich das selbe Problem wie immer hab. Seit ich 2018 mit dem ersten Kind schwanger war und es mir zu anstrengend wurde, bei den Outdoor-Dingern mitzumachen, geht Mister X halt alleine seinem (unserem) Hobby nach. Pech gehabt Alba, kannst halt nicht mit, musst du zu Hause bleiben. Kein Spaß mehr für dich, aber wenigstens Mister X kommt nicht zu kurz.

    Das zieht sich wie ein roter Faden bis heute, erst bin ich schwanger, dann hab ich unser Baby/Stillkind, dann bin ich wieder schwanger mit Kleinkind, dann hab ich unser zweites Baby/Stillkind, jetzt Kleinkind und unser erstes Kind, das noch nicht in den Kindergarten geht.

    Mister X geht arbeiten und seinen Hobby nach und ich bin rund um die Uhr mit Kindern, Haushalt, Papierkram und Garten beschäftigt. Klar hilft und unterstützt er mich ein bisschen, jetzt ist das ältere Kind ja auch soweit, dass es einfach mitlaufen kann wenn der Papa im Keller werkelt oder in seinem Garten spannende Dinge macht.

    Und dann haut er wieder ab, die Kinder schlafen schlecht, ich bin echt strapaziert und Mister X gönnt sich draußen ne Auszeit. Warum sitz ich hier allein??? Sind wir nicht beide Eltern??? Wieso lädt mir mein Partner ohne mit der Wimper zu zucken seinen Anteil an Verantwortung auf und unterstützt mich noch nicht mal mental wenn es anstrengend ist? (mit kleinen Kindern ist es wunderschön und immer anstrengend)

    Weil ich gesagt hab: Ich gönn dir deine Freiheit.

    Das nimmt er dankbar zum Anlass gleich alles abzugeben. Alba hat ja gesagt, er kann gehen.

    Und ich EKA warte immer noch sehnsüchtig darauf, er möge seiner Verantwortung mir und den Kindern gegenüber freiwillig nachkommen (Hallo Mama, Hallo Papa, ich warte immer noch dass ihr euch adäquat um mich kümmert :cursing: zum Glück bin ich gehemmt genug meine anstrengendsten Bedüfnisse für mich zu behalten)

    Also warte ich stumm und werde dabei immer frustrierter, wütender und resignierter.

    Aber jetzt nicht mehr:

    Meine Erwartung an eine Beziehung und gemeinsame Familie ist, dass wir uns gemeinsam um die Kinder und den Alltag kümmern. Das wir zusammen stehen und es gemeinsam aushalten, wenn es anstrengend ist, dass wir beide oder abwechselnd müde sind, wenn die Nacht mit den Kindern anstrengend war, dass man den anderen nicht einfach mit der Verantwortung allein zu Hause sitzen lässt weil man lieber Spaß und Entspannung haben möchte. Ich erwarte Solidarität!

    Ich sagte zu Mister X, dass ich das nicht mehr will. Ich will nicht mehr, dass er alleine abhaut und wir hier bleiben müssen. Entweder wir gehen zusammen zu irgendwelchen Outdoorunternehmungen (in dem Rahmen wie das mit kleinen Kindern möglich ist) oder wir bleiben alle da.

    Wenn er „sein Ausklinken“ für seine stabile Trockenheit braucht, dann ist das wichtiger als ich und die Familie - allerdings will ich nicht mehr damit zurecht kommen müssen aus Gründen allein gelassen zu werden. Ich hab mir ausreichend bewiesen, dass hier meine Schmerzgrenze ist. Das würde bedeuten, wir sind hier endgültig als Familie und Paarbeziehung am Ende. Ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr.

    Ich will ihn weder in seiner Freiheit noch in seinem Spaß einschränken, ich will dass er seinen Teil der Verantwortung trägt und das bedeutet, er geht arbeiten und sonst ist er hier, mit mir bei den Kindern.

    Freiräume können verhandelt werden aber ich will in Zukunft genauso viel Freiraum für MEINE Hobbies und Zeit für mich haben, wie er sich selbst zugesteht.

    Er fühlt sich jetzt ungerecht behandelt, die böse Alba will ihm was wegnehmen, er muss diese Information erstmal sacken lassen und dann weiter sehen.

    Soviel zum momentanen Zustand.

    Alba

    Und was, wenn es völlig normal ist, wenn es einen stört, das der Vater sich im ersten Jahre Auszeiten genehmigt, man selbst das aber nicht mal eben machen kann. Schon bei einem Winzling finde ich es frech, bei Zweien erst Recht.


    Ein legitimer Wunsch, natürlich! Aber rücksichtslos der Mutter/Partnerin gegenüber.

    Persönliche Auszeiten müssen abgestimmt sein und sich die Waage halten. Ein geben und nehmen finde ich.


    Woran ich immer wieder hängen bleibe ist eher dieses - nicht vorher drüber reden (können), die eigenen Bedürfnisse nicht aussprechen (können) und hinterher sauer sein. Das finde ich dann nämlich unfair und sehr schwer aus zu halten.

    So empfinde ich es auch! Dass es normal ist, dass ich ein Problem damit habe 24/7 immer, immer, immer für die Kinder selbstverständlich allein da zu sein und Mister X halt dann, wenn er Zeit dazu hat… und geht, wenn er eine Auszeit braucht oder will. Nur ich bekomm keine Pause, höchstens stundenweise.

    Sei ´s drum, da ist noch viel im Argen und ob es so gut wird, dass ich damit zufrieden bin… fraglich.

    Wichtig ist mir im Moment vor allem Leas letzter Absatz: Wenn ich zu Mister X sage, er könne gehen weil ich es ihm gönne (in dem Moment fühle ich es so) und später dann doch sauer werde (aus den verschiedensten Gründen) dann finde ich das auch Mist. Ich bin in dieser Situation kein bisschen stringent in meinem Gefühlsleben und dadurch in meinem Verhalten ihm gegenüber unfair.

    Ich versuche es besser zu machen indem ich von Anfang an in bekannten, schwierigen Situationen noch besser hinschaue und äußere, was ich tief drin für ungute Gefühle habe. Ein Teil von mir gönnt es ihm wirklich, denn wie sunshine_33 halte ich Liebe auch für ein Kind der Freiheit… Aber ein anderer Teil von mir will nicht allein gelassen werden, mit den Kindern, mit der Verantwortung und ich zuletzt als EKA, dass gedacht hat, Liebe bedeutet, wir würden zusammen durch dick und dünn gehen und nicht, dass Mister X immer aussteigt wenn ihm zuviel wird.

    In mir ist immer noch viel los, ich bin mal wieder ordentlich am sortieren und neu ergründen, WAS ich wirklich will und nicht, womit ich „okay“ sein kann. Ich fürchte, mir reicht nur „okay“ langfristig nicht. Schade :rolleyes:

    Ich bin dran einen geeigneten Psychotherapeuten für mich und erweitert uns zu finden, hab aber noch keinen konkreten Plan, was ich wie am Ende umsetze.

    Danke Lea und liebe Grüße an euch anderen.

    Alba

    Liebe Anni 😘😘😘

    Du hast es genau verstanden und anders in Worte gefasst wie es mir oder dir geht!

    Der einzige Unterschied ist, ich frage mich nicht ob meine Gefühle eine Daseinsberechtigung haben (hätten sie keine, sollte ich sie dann einfach verdrängen obwohl ich sie habe? 🤔)

    Woher sie kommen ist die eine Sache (EKA Kindheit, Vergangenheit als Angehörige eines süchtig Trinkenden), wie ich damit gut umgehe, so dass es mir gut geht und an zweiter Stelle Mister X auch weil ich eine Beziehung mit ihm führen will... Das bringt mich absolut an meine Grenzen und sehe ich im Moment als meine Hauptbaustelle.

    Dein Beitrag ist ein echter Sonnenstrahl für mich ❤️

    Was ich bei dir lesen kann, bei mir selbst blind bin: du traust deinen Gefühlen nicht. Ich frage mal direkt: wie steht es um deine Selbstwahrnehmung?

    Das, liebe Anni, musst du mir genauer erklären. Ich verstehe die Frage nicht.

    Ich nehme mich als stark, kompetent, verantwortungsbewusst, ein bisschen stolz, authentisch, zielstrebig, selbstwirksam, humorvoll, tolerant und präsent wahr.

    Ich nehme mich auch als sehnsüchtig, ohnmächtig, traurig, einsam, verlassen, ängstlich, unsicher und misstrauisch wahr. Vor allem fühle ich mich meistens anders als die anderen Menschen, als ob ich ein Alien im Menschenkostüm wäre und getrennt von ihnen und ihrer Gemeinschaft bin.

    Was heißt meinen Gefühlen trauen? ich habe sie und ich spüre sie überdeutlich. Sie sind meine Wahrheit und echt. Ob sie mit dem zusammenpassen was ich gerade vor mir habe weiß ich in intimen Beziehungen zwischen Mann und Frau nicht immer.

    Ich denke Gefühle nicht in wahr und unwahr, richtig oder falsch, sollte man haben oder besser nicht. Ich denke sie in Gefühle die ich mag und Gefühle die ich nicht mag.

    Ich empfinde Gefühle als wahnsinnig vielschichtig, manchmal ambivalent, laute Gefühle und leise die auch noch zur selben Zeit stattfinden. Da immer den Überblick und Durchblick zu behalten, puuuh X/

    Erzähl mir bitte, wie du die Frage meinst und wie du Gefühle wahrnimmst!

    Liebe Grüße

    Alba