Ich hab mich getraut Mister X mit meinen „erbärmlichsten“ Bedürfnissen zu konfrontieren. Ich will nicht alleine sitzen gelassen werden!
Jetzt komm ich mir kleinlich, übergriffig (weil ich ihn in seiner Freiheit einschränke) und klammerig vor… damit muss ich wohl leben. Das ist mein EKA: bloß nicht zu hohe Ansprüche an die wichtigen Beziehungspersonen stellen, sie könnten sich beleidigt zurück ziehen und mich verlassen.
Mir ist bewusst geworden, dass ich das selbe Problem wie immer hab. Seit ich 2018 mit dem ersten Kind schwanger war und es mir zu anstrengend wurde, bei den Outdoor-Dingern mitzumachen, geht Mister X halt alleine seinem (unserem) Hobby nach. Pech gehabt Alba, kannst halt nicht mit, musst du zu Hause bleiben. Kein Spaß mehr für dich, aber wenigstens Mister X kommt nicht zu kurz.
Das zieht sich wie ein roter Faden bis heute, erst bin ich schwanger, dann hab ich unser Baby/Stillkind, dann bin ich wieder schwanger mit Kleinkind, dann hab ich unser zweites Baby/Stillkind, jetzt Kleinkind und unser erstes Kind, das noch nicht in den Kindergarten geht.
Mister X geht arbeiten und seinen Hobby nach und ich bin rund um die Uhr mit Kindern, Haushalt, Papierkram und Garten beschäftigt. Klar hilft und unterstützt er mich ein bisschen, jetzt ist das ältere Kind ja auch soweit, dass es einfach mitlaufen kann wenn der Papa im Keller werkelt oder in seinem Garten spannende Dinge macht.
Und dann haut er wieder ab, die Kinder schlafen schlecht, ich bin echt strapaziert und Mister X gönnt sich draußen ne Auszeit. Warum sitz ich hier allein??? Sind wir nicht beide Eltern??? Wieso lädt mir mein Partner ohne mit der Wimper zu zucken seinen Anteil an Verantwortung auf und unterstützt mich noch nicht mal mental wenn es anstrengend ist? (mit kleinen Kindern ist es wunderschön und immer anstrengend)
Weil ich gesagt hab: Ich gönn dir deine Freiheit.
Das nimmt er dankbar zum Anlass gleich alles abzugeben. Alba hat ja gesagt, er kann gehen.
Und ich EKA warte immer noch sehnsüchtig darauf, er möge seiner Verantwortung mir und den Kindern gegenüber freiwillig nachkommen (Hallo Mama, Hallo Papa, ich warte immer noch dass ihr euch adäquat um mich kümmert zum Glück bin ich gehemmt genug meine anstrengendsten Bedüfnisse für mich zu behalten)
Also warte ich stumm und werde dabei immer frustrierter, wütender und resignierter.
Aber jetzt nicht mehr:
Meine Erwartung an eine Beziehung und gemeinsame Familie ist, dass wir uns gemeinsam um die Kinder und den Alltag kümmern. Das wir zusammen stehen und es gemeinsam aushalten, wenn es anstrengend ist, dass wir beide oder abwechselnd müde sind, wenn die Nacht mit den Kindern anstrengend war, dass man den anderen nicht einfach mit der Verantwortung allein zu Hause sitzen lässt weil man lieber Spaß und Entspannung haben möchte. Ich erwarte Solidarität!
Ich sagte zu Mister X, dass ich das nicht mehr will. Ich will nicht mehr, dass er alleine abhaut und wir hier bleiben müssen. Entweder wir gehen zusammen zu irgendwelchen Outdoorunternehmungen (in dem Rahmen wie das mit kleinen Kindern möglich ist) oder wir bleiben alle da.
Wenn er „sein Ausklinken“ für seine stabile Trockenheit braucht, dann ist das wichtiger als ich und die Familie - allerdings will ich nicht mehr damit zurecht kommen müssen aus Gründen allein gelassen zu werden. Ich hab mir ausreichend bewiesen, dass hier meine Schmerzgrenze ist. Das würde bedeuten, wir sind hier endgültig als Familie und Paarbeziehung am Ende. Ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr.
Ich will ihn weder in seiner Freiheit noch in seinem Spaß einschränken, ich will dass er seinen Teil der Verantwortung trägt und das bedeutet, er geht arbeiten und sonst ist er hier, mit mir bei den Kindern.
Freiräume können verhandelt werden aber ich will in Zukunft genauso viel Freiraum für MEINE Hobbies und Zeit für mich haben, wie er sich selbst zugesteht.
Er fühlt sich jetzt ungerecht behandelt, die böse Alba will ihm was wegnehmen, er muss diese Information erstmal sacken lassen und dann weiter sehen.
Soviel zum momentanen Zustand.
Alba