Beiträge von Kintsugi

    Paul_dry dankeschön für deine Rückmeldung, das berührt mich sehr! Und damit hast du ganz genau erfasst, was dieses Wort für mich bedeutet. Schön, wenn du und andere sich da auch wiederfinden können. PS: herzlichen Glückwunsch zu deinen 6 Monaten in Freiheit! Was ich bei dir gelesen habe klingt für mich nach dem Beginn einer wunderbaren Reise!

    Heute vor zwei Jahren habe ich mich per Brief von meinem Ex getrennt. Ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen. Aber es fühlt sich an, als sei es in einem vorigen Leben gewesen. Trennen ja oder nein? Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Trennung. Für mich und meine Entwicklung war es jedenfalls die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Zu Beginn dachte ich, die Trennung könnte vielleicht etwas positives für meinen Ex bewirken. Da war ich noch sehr bei ihm in Gedanken. Er sollte sich ändern wollen/müssen. Was diese Trennung mit ihm gemacht hat: keine Ahnung. Was die Trennung mit mir gemacht hat: ich habe mich mit mir selbst auseinandergesetzt und herausgefunden, was ich mir wünsche, was ich brauche, damit es mir gut geht.

    Heute geht es mir sehr gut :) mein Leben beinhaltet mittlerweile "nur" noch die normalen Herausforderungen des Alltags.

    Hab's aber nicht gemacht

    👍 bleib dabei! Er ist ja dein Suchtstoff. Da sieht man ziemlich gut, wie man als CO in den Entzug kommt.

    Abends sind die Gedanken oft schwerer. Daher habe ich da ganz viele schöne Ablenkungsprogramme entwickelt. Puzzeln, Schaumbad, seichte Serien schauen. Trinke jeden Abend einen Tee auf der Couch und schreibe in mein Tagebuch.

    habe sogar im Auto laut Musik gehört und lautstark und schön schief mitgesungen

    Hihi, ja das hatte ich dann auch endlich wieder angefangen 😊 singen ist auch ein neues Hobby geworden.

    Hab einen schönen Abend und eine gute Nacht!

    Das allein kann kein Grund für eine kaputte Beziehung sein.

    Abgesehen davon, dass es viele Gründe gibt. Mal auf die Alkoholiker/CO Beziehung bezogen: es ist eine ungesunde Beziehung und die Dynamik ist ein ständiges Auf und Ab, mit der Tendenz nach unten. Eine Abwärtsspirale. Der Alkoholiker säuft sich zu Tode und der CO richtet sich psychisch zugrunde.

    Menschen ändern sich und Partnerschaft bedeutet doch, dass man seine/n Partner/in dabei in Liebe begleitet?

    In einer gesunden Beziehung gibt es Raum um gemeinsam zu wachsen. In Liebe begleiten? Ist das Liebe? Oder abhängig aneinander klammern?

    Wenn man in einer Beziehung irgendwann nicht mehr weiß wer man ist, dann hat man sich selbst aufgegeben. Mein Anteil daran ist, dass ich nicht authentisch für mein Gegenüber bin, ich verbiege mich für die Beziehung, ich weiß nicht mehr wer ich bin in der Beziehung. Wie kann man mit jemanden zusammen sein und wachsen und sich begleiten, wenn man nicht weiß wer man ist, wer das gegenüber ist? Wie kann ich jemanden begleiten, der gar nicht weiß wohin er will?

    Das sind meine Gedanken dazu.

    Mein Kopf weiß, dass das alles Quatsch ist und meine Eindrücke richtig waren und auch die Grenze, die ich gesetzt habe. Aber leider ist die Kopfstimme gerade ganz leise ...

    Ablenkung hat mir in den Momenten geholfen. Vielleicht schaffst du es die Ruhe und den Abstand zu genießen.

    Liebe Momo,

    fühl dich umarmt wenn du magst.

    Leider kann man oder ich halt nicht einfach einen Schalter umlegen.

    Nein, das geht leider nicht ohne Schmerz. Aber du wirst lernen: es tut weh, aber du überlebst (was in einer gewalttätigen Beziehung nicht unbedingt garantiert ist...).

    Trauern ist wichtig und es braucht seine Zeit. Wenn ich deine Zeilen lese, dann erinnere ich mich, dass ich mal an dem gleichen Punkt war. Und vielleicht tröstet es dich und schenkt dir ein bisschen Kraft wenn ich dir sagen kann: ich habe nicht nur überlebt, ich lebe! Und ich kann wieder Nähe zulassen und darf die schöne Erfahrung machen: es gibt Menschen da draußen, die dich gut behandeln. Und das hast du auch verdient!

    Und hey, eine neue Frisur? Klingt nach genau dem richtigen Selbstfürsorgeprogramm 😊

    Wünsche dir ein schönes Wochenende!

    LG,

    Kintsugi

    Ich habe mich vor ziemlich genau zwei Jahren hier angemeldet und dann ging es für mich in kleinen Schritten vorwärts. Auch mal einen zurück, aber stehen geblieben bin ich dann nicht mehr.

    Falls du das Gefühl hast diesen Freund gerne wieder in deinem Leben zu haben, dann würde ich mal anklopfen. Du hast jetzt verstanden, was er damals gemeint hat. Es ist für Freunde ja auch nicht einfach zuzuschauen, wie sie jemanden verlieren der sich selbst aufgibt. Nur mal eine Idee. Schau, was dein Bauchgefühl dazu sagt.

    schwierig für mich.

    Schwierig ist ein guter Ausgangspunkt, denn du weißt: es ist nicht unmöglich.

    Dieser Freund, war der dir früher sehr nah? Ich habe durch meine Beziehung zu meinem Ex auch einige Kontaktabbrüche erlebt. Allerdings waren die meisten wieder da, als ich mich geöffnet habe.

    Ein soziales Netzwerk ist so wertvoll. Und zwar gar nicht mal um sich auszuheulen (ja auch) aber vor allem um Energie zu tanken in lockeren angenehmen Situationen. Gemeinsam lachen, weinen, Zeit verbringen.

    Schaffe dir kleine Oasen wo du kannst. Für mich waren das auch Dinge wie: Schaumbad in der Badewanne, Kerzen anzünden und Puzzeln, in ein Café gehen und Kaffee mit Kuchen gönnen.

    Auch kleine Schritte ergeben einen Weg.

    Lieber NiLiHaMi,

    herzlich willkommen im Forum. Da trägst du ein großes Paket mit dir rum. Du bist hier nicht allein, viele haben ähnliche Erfahrungen gemacht wie du. Ich habe mich vor 2 Jahren von meinem Ex getrennt und bin mit den Kindern dann ausgezogen.

    Hat jemand eine Empfehlung, wie man sich von der Co-Abhängigkeit lösen kann?

    Einen ersten Schritt hast du schon getan, du suchst Hilfe. Ich habe hier im Forum begonnen und mich dann Schritt für Schritt herausgearbeitet. Mir haben folgende Dinge geholfen:

    - eine gute Selbstfürsorge

    - Austausch mit anderen Betroffenen

    - Abstand / räumliche Trennung

    - therapeutische Begleitung (zB in der Suchtberatung für Angehörige)

    - mich mit dem Thema Co Abhängigkeit zu beschäftigen und mir meiner Muster bewusst zu werden

    - den Suchtstoff (den Menschen) loszulassen

    - auf mich zu schauen

    - rechtliche Beratung

    - Coaching für alleinerziehende Eltern

    - meine Familie, Freunde einzuweihen und den nötigen Umkreis (Kinderkrippe und andere wichtige Bezugspersonen der Kinder)

    Es benötigt Kraft, aber definitiv weniger Energie, als der unmögliche Versuch eine Suchtfamilie am Laufen zu halten, geschweige denn retten zu wollen.

    Und dann kommt irgendwann die Leichtigkeit und Unbeschwertheit wieder.

    Es war nicht immer leicht, aber ich habe mein Leben zurück. Den Kindern und mir geht es sehr gut.

    Ich wünsche dir alles Gute für deinen Weg!

    LG,

    Kintsugi

    Liebe wardasalles,

    ich komm mal mit ein paar für mich im ersten Moment schmerzhaften Erkenntnissen vorbei.

    da ich ein wirklich zuverlässiger Mensch bin und mich um andere kümmere, wo es nötig ist.

    Meine Erfahrung ist, dass meine Wahrnehmung von "wo es nötig ist" völlig verschoben war und ich Verantwortung übernommen habe, die nicht meine ist.

    Mein Leitsatz ist mittlerweile: dass ich mir selbst am zuverlässigsten bin und mich um mich kümmere, weil es da am notwendigsten ist.

    Allerdings erwarte ich dann auch den Willen, sich sebst zu helfen

    Warum? Das ist das Gegenteil von Selbstlosigkeit und stellt Bedingungen an deine Hilfe. Das macht vor allem dich selbst unfrei und jede Beziehung verliert die Augenhöhe. Respekt bedeutet für mich, dass der andere immer selbst entscheiden darf, was er tut.

    Ich schreibe auch das aus eigener Erfahrung. Ich war lange Zeit wütend, weil mein Ex meiner Meinung nach nicht seinen Beitrag geleistet hat an seiner Sucht und der Beziehung zu arbeiten.

    Jetzt sehe ich, wo ich aus Angst und Kontrolle total übergriffig mich am Leben anderer abgearbeitet habe, anstelle bei mir hinzuschauen.

    Aber genau da geht der Weg lang. Mit dem Blick auf mich gerichtet und dann vorwärts.

    LG,

    Kintsugi

    Liebe Lila,

    herzlich willkommen im Forum! Deine Geschichte liest sich fast wie meine und deinen Beitrag bei sanni1234 fühle ich sehr.

    Den Absprung haben wir geschafft.

    Ich freu mich für euch, dass ihr es raus geschafft habt, es ist nicht selbstverständlich.

    Wie könnt ihr jetzt zur Ruhe kommen?

    Während/nach der Trennung wurde es bei uns auch ziemlich heftig und ich habe nach jeder Hilfe gegriffen, die ich kriegen konnte.

    Ich habe das alleinige Sorgerecht beantragt und begleitete Umgänge anordnen lassen. Es wurde ein familienpsychologisches Gutachten erstellt und meinem Ex wurde die Erziehungsfähigkeit abgesprochen. Ein riesiger Meilenstein und die Möglichkeit den Kindern Kontakt in einem geschützten Rahmen zu bieten. Ich bin komplett raus, habe ihm Grenzen gesetzt und vehement durchgezogen.

    Wie ich die Angst losgeworden bin? Mit Coaching 😊 ich wollte frei sein, unbeschwert Leben. Nicht immer in hab acht Stellung sein.

    Es waren zwei Stellschrauben für mich. 1. Bei Gefahr in Verzug: handeln, kämpfen! Vor Gericht und mit allen Hilfsmitteln, die es gibt (Jugendamt, Kinderschutzzentrum,...). 2. Mein Mindset verändern und die Situation als Lernfeld zu sehen.

    Und jetzt? Bin ich in ruhigen Fahrwassern angekommen. Ich bin der Leuchtturm für meine Kinder. Sie haben den Vater, den sie haben. Sie lieben ihn. Und ich schütze dieses Band, indem ich den Rahmen setze, der ihnen genug Sicherheit bietet.

    Aber nochmal. Jede Situation ist individuell. Du bist die Expertin für eure Situation. Bei Gefahr gehst du aufs Ganze und dann ist no contact das Mittel der Wahl.

    LG,

    Kintsugi

    Die Erfahrung von Lila77 teile ich zu 100%

    Meine Frage an dich sanni1234 ist: du hattest mal von einer Therapie erzählt. Bist du da noch dran? Ich hatte während der Trennung therapeutische Begleitung, um mich aus meiner Co-Abhängigkeit rauszuarbeiten. Ich habe den Fokus komplett auf mich und meine Beziehungsmuster gelegt und das war für mich dir Tür in die Freiheit.

    Da draußen, bzw in dir drinnen, wartet ein erfülltes Leben auf dich. Geh los!

    Liebe Pittiplatsch,

    du suchst einen Impuls? Vielleicht reicht dir dein eigener?

    Wenn sich nichts ändert trete ich in 10 Jahren immer noch auf der Stelle und warte darauf, dass sich was ändert

    nur ICH allein kann mich da raus holen.

    Ich selbst war co-abhängig in einer Beziehung. Und diese Muster gehen bei einer Trennung auch nicht einfach mal weg. Also, vielleicht schaffst du es erstmal mit dem Schritt für dich Hilfe zu suchen. Dich mit der Frage zu beschäftigen, warum du dir diese Beziehung antust.

    Wenn du bei dir anfängst Veränderungen zu machen. Dich selbst kennen lernst, dann schaffst du eventuell den Schritt der Trennung ganz automatisch.

    Du wünscht dir was ganz anderes im Leben als dein Partner. Das lese ich in fast jedem deiner Beiträge. Suche dir einen Mann, der emotional erreichbar ist und der dich nicht in einer Warteschleife hängen lässt. Wenn du dir mit einem Partner ein Familienleben wünscht, dann gebe dich nicht mit weniger zufrieden. Sonst stehst du am Ende deines Lebens da und denkst "ja hätte ich mal..."

    Finde mal für dich heraus, was dich bei ihm hält. Und dann gehst du dein Problem von der Wurzel aus an. Für mich war das der game changer und mein Weg aus der emotionalen Abhängigkeit.

    LG,

    Kintsugi

    Danke für deinen Erfahrungsbericht. Ja, spannende Gedanken.

    Und dann muss ich mir Menschen suchen, die mich beim Trockenwerden unterstützen.

    Ich habe bemerkt, für mich können das nur andere trockene Alkoholiker sein. Ein Marathon in Form eines Staffellaufs. Die Erfahrungen der Langzeittrockenen sind für mich der Wegweiser.

    Liebe Mami,

    du hast jetzt für dich erkannt, dass du co-abhängig bist. Super! Denn mit dieser Einsicht beginnt dein Weg zur Unabhängigkeit.

    Für mich war es auch ein Prozess meine eigenen Anteile in der Beziehung zu erkennen und teilweise war der Weg sehr schmerzhaft. Ich habe das nicht alleine gemacht, ich hatte therapeutische Unterstützung. Und ich habe auch heute noch (2 Jahre nach der Trennung) Begleitung. Nicht wegen meinem Ex, wegen, bzw für mich.

    Es liest sich bei dir, als sei Verlustangst ein riesiger Endgegner. Ist auch meiner übrigens. Diese Angst kommt aus der Kindheit und fühlt sich existentiell an. Ich kenne das. Es klingt für Aussenstehende absurd, aber es ist eine Todesangst, die lähmt und völlig handlungsfähig macht. Aber ich will dir Mut machen! Ich bin mittlerweile handlungsfähig, trotzdem in bestimmten Situationen meine Verlustangst getriggert wird. Ich nehme sie wahr, ich gehe da durch, ich habe meinen Notfallkoffer UND ich lerne im hier und jetzt: ich sterbe nicht, wenn mein Partner mich verlässt. Diese Angst gehört in die Vergangenheit, sie ist jetzt nicht real.

    Du kannst und wirst ohne deinen Partner leben können und glücklich sein! Wenn du deine Themen angehst. Und irgendwann bist du dann bereit für eine Beziehung auf Augenhöhe und ohne emotionale Abhängigkeit.

    Lass ihn los, lass deine Ängste los und geh ins Unbekannte.

    Das Forum und die Selbsthilfe hat seine Grenzen, daher empfehle ich wie die Vorschreiber: such dir professionelle Hilfe.

    LG,

    Kintsugi

    Liebe Biene,

    herzlich willkommen im Forum.

    Ich muss stark bleiben

    Musst du das? Für wen und für was?

    Wenn ich bei dir so lese, dann kommt bei mir an, dass du dich gedanklich schon getrennt hast. Jetzt hält dich das finanzielle? Ihr seid nicht verheiratet, es kann theoretisch trotzdem zu Forderungen kommen, klar. Aber wie wäre es dahingehend mal mit einer rechtlichen Beratung?

    Anders herum wäre ich schon längst gegangen.

    Ist das so? Ich frage das so provokant, weil fast jede/r Angehörige jeweils die entgegengesetzte Position nutzt, um sein Handeln (nicht Handeln) zu rechtfertigen. "hätten wir Kinder, dann", "hätten wir keine Kinder, dann", "hätten wir nicht dies/jenes/das/mein Job/kein Job/Haus/kein Haus".

    Dass eine Trennung nicht unbedingt schön ist, kann ich bestätigen. Meine Trennung war privat/beruflich/wirtschaftlich/inkl Kleinkinder eine Wahnsinnsnummer. Und ich bin trotzdem gegangen und habe es nie bereut. Ich habe dazu alle Hilfe in Anspruch genommen, die ich kriegen konnte. Angefangen habe ich hier im Forum. Mit der Frage: was brauche ich, damit es mir gut geht?

    Was brauchst du, damit es dir gut geht? Da geht der Weg lang.

    LG,

    Kintsugi

    Du musst dich dafür doch nicht entschuldigen. Hier ist genau der Ort um das rauszulassen und zu sortieren. Ich hab ja auch mal in so einer Situation gesteckt und war sehr froh, dass hier Menschen sind, die das auch schon durch haben. Solche Gefühle gehören dazu. Das wird sich alles noch wandeln, hab vertrauen in deinen Weg. Ich hätte auch nicht gedacht, dass mir mein Ex irgendwann egal ist. Aber mit Zeit und Arbeit an meinen Themen, bin ich rausgekommen aus diesem Loch 😊