Hallo all ihr aus dem Forum,
in meinem Thread war es jetzt lange Zeit sehr ruhig, aber ich habe viel mitgelesen und bin dabei geblieben.
Nach dieser langen Zeit möchte ich mal ein Update geben wobei ich mich versuche kurz zu fassen (schwierig) und hoffe auf eure Einschätzung, Unterstützung, Rat und Meinungen - egal wie auch immer.
Im Juli hatte sich ja mein Mann getrennt und ich litt all die Monate sehr unter der Trennung.
Wobei mir auch klar wurde, wie mich und die ganze Familie sein täglicher Bierkonsum belastet hatte. Auf eine Art ging es mir wirklich besser, ich fühlte mich wieder mehr ich selbst und stärker.
Andererseits vermisste ich meinen Mann unfassbar und sah natürlich dann in der Trennung all seine tollen und guten Eigenschaften.
Er selbst kam immer wieder an und wollte Dinge mit uns unternehmen. Frühstücken, mal essen gehen, manchmal auch ein Gespräch unter vier Augen, bei dem ich aber nicht so recht schlau daraus wurde, was er wollte.
Bei den Unternehmungen und treffen trank er Bier, ich traute mich nichts zu sagen.
Letztendlich machte ich mir monatelang Hoffnungen, jedes Treffen bemühte ich mich und war sozusagen immer auf Abruf für ihn da. Er verbrachte auf seinen Wunsch sogar Heiligabend bei uns, wobei die Situation mich innerlich oft beinahe zerriss, weil er mich dennoch stets auf Abstand hielt und keine Gefühle mehr zeigte.
Jeder Ansatz das ganze für mich zu unterbrechen klappte einfach nicht. Ich schaffte es einfach nicht!
Eine Umgangsregelung für die Kinder hatten wir nicht, man kann sagen er tauchte auf wann es ihm gerade passte, und wir waren halt immer da.
Die Kinder litten sehr sehr unter dieser Situation und verschlossen sich auch immer mehr, wurden härter.
Wenn sie ihn nach einem Nachmittag oder Abend bei uns mal wieder anbettelten zu bleiben, hieß es immer nur nein, hier gibt es einfach keinen Platz für mich (wir schliefen jahrelang getrennt, worunter er sehr litt) die Kinder und ich in einem Bett, auch wegen Platzmangel.
Anfang des Jahres wurde die Wohnung verkauft und Eigenbedarf angemeldet, das heißt ich musste mich auch nach einer neuen Wohnung umsehen.
Über einen privaten Kontakt wurde mir ein schönes Häuschen angeboten - allerdings richtig auf dem Land, (wir wohnten in der Vorstadt) was in vielen Bereichen eine große Umstellung bedeutet -soziale Kontakte, Pendeln, komplett anderes Umfeld.
Mir war klar, dass ich da alleine nicht hinziehen würde, mein Mann erwärmte sich von anfang an aber für diese Idee, und nachdem er sich im Februar ganz überraschend mir wieder angenähert hatte und in den Wochen danach aufhörte zu trinken, sah ich einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Ich dachte, dass wir alles wieder hinbekommen könnten, in einer völlig neuen Umgebung, mit mehr Platz, wo die Kinder auch ein eigenes Zimmer haben würden.
Ich bemerkte sehr positiv dass er keinen Alkohol mehr trank, er war ruhiger, zugänglicher, offener, er zeigte einfach auch mehr Gefühle.
In dieser Phasen unterschrieben wir dann Anfang April zusammen den Mietvertrag.
Danach entwickelte sich das Ganze aber einfach wieder zum Schlechteren.
Die Wohnung räumte ich praktisch alleine aus, weil er nichts mehr mit den alten Räumlichkeiten zu tun haben wollte, auch körperlich kam ich echt an meine Grenzen. Ich erlebte ihn insgesamt auffällig zurückhaltend, sein altes Domizil hat er ebenso nicht aufgegeben.
Nachdem wir uns beim Umzug gestritten haben, war für ihn der Ofen aus. Seitdem erlebe ich ihn eiskalt mir gegenüber und teilweise richtig hasserfüllt. Nach diesem
Vorfall hatten wie weitere Streits, bei denen es schlimme Vorwürfe hagelte, warum alles in dem Jahren so schlecht gelaufen sei - natürlich weil ich mich in der Ehe so schlimm, abweisend und so fort verhalten hätte. Es fielen auch einige Beleidigung und teilweise fühlte mich mich von seiner Wortwahl und seinem Verhalten regelrecht bedroht. Wenn wir irgendwo zusammen hinfuhren, herrschte im Auto eisiges schweigen, die Stimmung war so geladen, dass ich jedes Mal in seiner Nähe schlimme Magenschmerzen hatte. Es war so fürchterlich.
In der Nacht als wir hier final die letzten Umzugskartons in das neue Zuhause schleppten und ich nach 18 Stunden auf den Beinen und den anstrengendsten Tagen, die man sich vorstellen kann, total am Ende war, eröffnete er mir, dass er nicht mir hier einziehen würde.
Er meinte er würde es mit mir nicht aushalten, es wäre so schlimm, er würde daran kaputt gehen, weitere Beleidigung wie ich wäre nicht mehr ganz dicht und so weiter folgten. Egal welches Thema - es liegt alles an mir, inklusive sein Konsum all die Jahre, weil er es eben nur mit Alkohol ausgehalten hätte! Auch dass er so wenig für die Kinder da war, alles alles meine Schuld. Nach dem Umzug bin ich hier völlig zusammengebrochen, weil ich einfach komplett körperlich und seelisch am
Ende war.
Seitdem ist er wieder etwas zurückgerudert und war wieder netter zu mir, aber ich glaube nicht dass er hier einziehen wird.
Er ist am Tag danach auf Montage gefahren und ich sitze hier und räume alles nach und nach aus, und frage mich wie es weiterhehen soll. Ich kann einfach nicht mehr!
Dieses Hin und Her von Hoffnung und dann
wieder Zurückhaltung und Distanz macht mich kaputt.
Soweit ich es mitbekomme trinkt er keinen Alkohol, allerdings in einigen Situationen, in denen er sonst getrunken hat 0,0 Bier.
Dazu habe ich nichts gesagt.