Beiträge von Sula

    Ich denke das Beste wäre erstmal abzuwarten was der neue Job bringt

    Du hast recht. Ich werde mich jetzt mal mental und emotional auf den neuen Job "einschwingen" und mich dann bei etwaigem Bedarf wieder hier melden.

    Danke für Dein Statement!

    LG, Sula

    Der blinde Fleck scheint aber ziemlich groß zu sein, denn sonst hättest Du Dich wohl kaum in diesem Forum wegen Deines Alkoholproblems anmelden „müssen“.

    Diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht (vielleicht wegen blindem Fleck?). Kannst Du sie mir bitte näher erläutern?


    Dann melde Dich bitte mit Deinem Ergebnis zurück.


    Dieses Forum richtet sich nämlich an bekennende Alkoholiker, also Abhängige.

    Ich dachte, dass ich hier vielleicht Unterstützung dabei bekomme, es herauszufinden.

    Wenn dem nicht so ist, finde ich das wirklich schade (wissend, dass das nichts daran ändert, wie hier vorgegangen wird).

    LG, Sula

    Hallo Whitewolf,

    zunächst einmal vielen Dank für Deinen einladenden, weil sachlich formulierten Kommentar, den ich deshalb auch gerne beantworten werde - soweit es mir möglich ist.

    Was ist eigentlich ein " stigmatisierter " Alkoholiker? :shock:

    Ich bin nicht sicher, ob Du diese Frage ernst meinst, denn ich gehe einfach einmal davon aus, dass Du weißt, was der Begriff "stigmatisiert" bedeutet.

    Dass Alkoholabhängigkeit zu den am stärksten stigmatisierten psychischen Krankheiten überhaupt zählt, weißt Du wahrscheinlich auch. Und ich habe einfach keine Lust auf dieses Stigma und auf alle daraus resultierenden negativen Bewertungen meiner Person. Zumal die meisten Leute ein vollkommen unrealistisches Bild davon haben, was eine alkoholkranke Person von einem Gelegenheits-Trinker, oder einem "Nicht- Trinker" unterscheidet. Warum sollte ich mir mein Leben also unnötig schwerer machen, als es tatsächlich ist, einfach bloß dadurch, dass ich in bestimmten Situationen immer wieder verkünde, ich sei trockener Alkoholiker? Dass es u. U., z.B. vor einer Operation, vonnöten ist, dies dem Anästhesisten mitzuteilen (und sich viele von Euch nachvollziehbarerweise verpflichtet fühlen, darauf hinzuweisen), leuchtet mir ja noch irgendwie ein, obwohl ich auch hier meine Zweifel habe (auf diese Zweifel werde ich aber an anderer Stelle nochmal zurückkommen).

    Zugegeben, ich bin – im Gegensatz zu vielen anderen – eine häufig äußerst kritisch hinterfragende Person. Ich persönlich sehe diese Eigenschaft jedoch eher als Stärke, als als Schwäche – auch wenn mir bewusst ist, dass ich mich dadurch nicht immer beliebt mache. Dass einige der hier Kommentierenden mein kritisches Hinterfragen scheinbar als Angriff auf deren „Autorität als allwissende, weil langjährig erfahrene Alkoholiker/trockene Alkoholiker“ empfinden, ist – mit Verlaub – deren Problem und nicht meines.

    Abgesehen davon stellen Kommentare wie:

    aber herumzicken und auf "Ich weiß wie der Hase läuft und auf dicke Hose machen" ist doch nicht zielführend.

    oder:

    Ich schon. Sogar mehre. Mit deiner Einstellung und deinen Weg, den du eingeschlagen hast, sind schon mal zwei Gründe.


    Nutzt aber nichts, User etwas aufzuzeigen, wenn er die eigene Überheblichkeit über die Sucht stellt.

    keine adäquate Hilfestellung, sondern eine ungerechtfertigt bewertende und somit untergriffige Maßregelung dar.

    Ich bin hier, um mich mit dem Thema Alkohol und meinem Umgang damit auseinanderzusetzen, nicht aber um mich auf derartig unqualifizierte Art und Weise schulmeistern zu lassen.

    So und nun komme ich nochmal auf das Thema "zweifeln" zurück:

    Eine Frage, die mich schon die ganze Zeit beschäftigt (und die u.a. auch mit meiner Anmeldung hier zu tun hat) ist die, ob ich überhaupt (alokohol-) abhängig bin, oder es jemals war, oder ob mein ehemaliges Trinkverhalten nicht vielleicht viel mehr eine sehr dumme, aber leider über die Jahre hinweg sehr "liebgewonnene (und äußerst selbst-schädigende) und sehr hartnäckige Angewohnheit" wurde - u.a. einfach deshalb, weil die tägliche Dopamin-Dusche ja so angenehm war. Ich stelle mir diese Frage deshalb, weil ich mich in all den Schilderungen hier nirgends wiederfinden kann. Ich kenne die Erfahrung "Saufdruck" nicht. Zumindest nicht, seit ich nüchtern bin. Abendlich manchmal auftretende Gedanken ans Trinken, ja. Jedoch nie in einem Ausmaß, das ich als Suchtdruck bezeichnen könnte.

    Ich hatte auch keinerlei Entzugssymptome. Zumindest nicht physisch. In den ersten Tagen war ich hyper-euphorisch. Dann stürzte ich für 2 Tage (zurück) in eine tiefe depressive Verstimmung. Seither geht es psychisch (bis auf eine Ausnahme, die, wie ich mittlerweile vermute, die eigentliche Ursache für meine aktuellen physischen "Zipperlein" ist und auf die ich später noch zurückkommen werde) nur noch aufwärts.

    Auch die klassisch triggernden Situationen (jene, in denen man unweigerlich mit Alkohol konfrontiert wird), waren bis dato kein Problem für mich. Ebenso wie die immer noch im Keller lagernden "Überbleibsel" (ca. 10 Flaschen Wein) meiner vergangenen Trinkzeit. All das juckt mich NULL. #

    Ist doch eigentlich merkwürdig und ungewöhnlich für eine/n Abhängigen, oder? Deshalb auch die sich mir mittlerweile stellende Frage, ob ich tatsächlich abhängig bin :/ Ich weiß, welchen "Titel" ich mir in diesem Zusammenhang selbst gebe, ist eigentlich vollkommen wurscht, da es an meiner Situation nichts ändert, aber ich mag es eben, Dinge einordnen zu können 🤷‍♀️

    Bevor ich die Entscheidung getroffen habe, mich endgültig vom Alkohol zu verabschieden, war der Gedanke daran, nie wieder trinken zu "dürfen", auch für mich nur schwer vorstellbar (achja, doch eine Sache, die ich aus anderen Schilderungen bereits kenne). Deshalb nahm ich mir vor, die obligatorischen 4-6 allabendlichen Achteln Wein zunächst mal auf die Hälfte zu reduzieren. Dies gelang mir auch sehr gut - wenn auch mit zuweilen äußerster Selbstbeherrschung. Durch diese nötige Selbstbeherrschung wurde mir auch klar, dass der Alk mehr MICH kontrolliert, als ich ihn (was ja eigentlich ein Zeichen FÜR eine - für mich zur Debatte stehende - Abhängigkeit wäre).

    Anlass genug, um mich mit dem Thema Alkohol einmal mehr - diesmal aber sehr exzessiv und mit äußerster Konsequenz - auseinanderzusetzen.

    Im Zuge dieser Auseinandersetzung, habe ich erstmals so richtig begriffen, was ich mir und meinem Körper, über die Jahre hinweg, alles zugemutet habe.

    Was mit Leber und Gehirnzellen passiert, ist ja vermutlich jedem mehr oder weniger geläufig, aber was dieses Nervengift mit der Bio-Chemie im Gehirn anstellt (Stichwort Botenstoffe), war mir bis dato nicht bekannt.

    Dieses neu gewonnen Wissen hat mich so sehr erschüttert, dass für mich ab diesem Zeitpunkt feststand: Nie wieder Alkohol.

    Als ich dann nach ca. 2 Wochen Nüchternheit feststellte, dass die Depressionen unter denen ich Jahrzehnte lang litt, immer weniger und weniger wurden, bestärkte mich das natürlich einerseits ungemein in meinem Vorhaben, den Alk für alle Zeit sein zu lassen und zum anderen auch in der (leider erst sehr spät aufgekommenen) Vermutung, dass der Alkohol ja vielleicht erst Auslöser bzw. "Erhalter" dieser so lange andauernden Depressionen war.

    Aus dem "ich DARF nicht mehr" wurde deswegen ziemlich schnell ein "ich WILL nicht mehr".

    Aufgrund dieses "nicht-mehr-Wollens" bin ich auch so sicher, nie wieder trinken zu "müssen".

    Ich will auch erwähnen, dass ich Alkohol nie dafür benützt habe, um unerwünschte Emotionen zu unterdrücken/vernebeln. Die insgesamt ca. 10 Jahre Psychotherapie, die ich gemacht habe, sowie 6 verschiedene Ausbildungen innerhalb des psychosozialen Bereichs, haben mich recht gut gelehrt, mich selbst zu reflektieren und mit meinen Emotionen umzugehen (blinde Flecken sind aber natürlich - genauso wie bei jedem anderen - immer noch vorhanden ;)).

    Der Hauptgrund für meinen Konsum - genauso wie der von Cannabis - (ich möchte das jetzt etwas abkürzen, um nicht zu sehr auszuufern) war vor allem der Versuch, die mit meinen Depressionen einhergehenden Schlafstörungen zumindest zu reduzieren. Das gelang ja zumeist auch recht gut. Als ich dann im Zuge meiner Nüchternheit bemerkte, dass ich ohne Alk (stattdessen aber mit einer geringen Menge an Melatonin) zumindest genauso gut ein- und auch durchschlafen konnte, wie MIT Alkohol (mal ganz abgesehen von der wesentlich besseren Schlafqualität), und dass auch meine Depressionen immer mehr schwanden dachte ich mir: "Na toll, jetzt hast Du echt gute 35 Jahre gebraucht, um draufzukommen, dass mit dem ganzen "Zeug" (vor allem Alk und Cannabis) alles nur noch viel schlimmer wird :roll: Welch eine Zeit- (und Geld-) verschwendung! 🤦‍♀️"

    Aus all diesen Hintergründen hatte ich weiter oben auch geschrieben, dass mir kein einziger Grund einfällt, warum ich wieder anfangen sollte zu trinken (ist jetzt für mache vielleicht besser verständlich).

    Abschließend komme ich jetzt noch auf die von mir w.o.s., angedeutete Vermutung betreffend meiner aktuellen physischen Zipperlein zurück:

    nach jahrelanger Arbeitslosigkeit, wurde ich Anfang Juni in eine "Zwangsmaßnahme" des Arbeitsmarktservice gesteckt. Bedeutet: täglich 3 Stunden Hin- und Rückfahrt wegen eines "Jobs", bei dem ich das Gefühl hatte geistig zu verblöden und für den es nicht mal einen Dienstvertrag, sondern nur weiterhin die Auszahlung von Notstandshilfe gab. Das frustrierte mich massiv (=Stress) - nicht zuletzt weil ich nicht einmal die Möglichkeit hatte, mich dagegen zu wehren. Zudem gab es dort nicht einmal gesetzeskonforme (Bildschirm-) Arbeitsplätze, was dazu führte, dass ich täglich solche Schmerzen hatte, dass ich - zuhause angekommen - erstmal eine Schmerztablette einwerfen musste. Daneben gab es auch noch andere Gesetzeswidrigkeiten, dies aber nur am Rande, denn es geht mir hier nicht darum zu jammern, oder um Mitleid zu heischen. Ich wollte damit nur ein paar der Faktoren aufzählen, die mich massiv gestresst haben.

    Zum Glück habe ich aber nun einen "echten" Job gefunden, mit dem ich nun kommenden Montag starten werde. Leider bin ich eine Person, die sich - im Vergleich zu anderen - immer viel zu viele Gedanken und Sorgen wegen fast allem macht. Das wiederum bedeutet ja ebenfalls Stress, ich weiß aber nicht, wie ich das abstellen soll/kann. Die dahinterliegenden Ursachen sind mir zwar bewusst, es würde jedoch zu weit führen, diese hier auch noch näher zu erläutern. Da ich meine "psychsomatische Veranlagung" mittlerweile (achja, ich glaube, ich habe mein Alter noch nicht erwähnt. Ich bin jetzt 54) bestens kenne, vermute ich, dass mein geschwächtes Immunsystem vor allem auf diesen momentanen (vorwiegend selbstgemachten) Stress zurückzuführen ist.

    Trotz all dieser aktuellen Widrigkeiten verspüre ich jedoch nicht das geringste Verlangen nach Alkohol. Was mich ebenfalls sehr zuversichtlich sein lässt :)

    So, das sollte "für's Erste" mal reichen :mrgreen: ..... (sorry für den langen Text).

    LG, Sula

    Ich wünsche Dir, so wie allen anderen, dass es klappt und Du schaffst, was Du Dir

    vorgenommen hast, Sula.

    Dankeschön 🤗

    D.h. dass man am Anfang erstmal alle Festivitäten

    und Orte meidet, wo der Alkohol eine Rolle spielt.

    Ich weiß, dass das für die meisten sehr wichtig ist. Ich habe mich bereits innerhalb der ersten 4 Wochen in solche Gefahrenzonen begeben und hatte zum Glück kein Problem damit 🙏

    Ja, 64 Tage sind jetzt nicht soooo viel.

    Dennoch wüsste ich keinen einzigen Grund, warum ich wieder anfangen sollte zu trinken.

    Mir geht es ohne Alk um soooo vieles besser als mit 🤗🤗🤗

    Dein Suchtgedächtnis bleibt auch für immer, Sula!

    Meinst Du das in Bezug auf Alk, oder auf alles was ich jemals an Suchtmitteln konsumiert habe? Beim Kiffen trifft das auf mich nämlich nicht zu. Nachdem ich über 20 Jahre lang täglich gekifft habe, konnte ich danach problemlos nur noch alle paar Monate mal kiffen ohne dazwischen Suchtdruck zu verspüren.

    Die Spritze vom Zahnarzt braucht bei mir länger bis sie wirkt. Und auch die normale Dosis an

    Kopfschmerzmitteln ist oft nicht ausreichend

    Das trifft auf mich merkwürdigerweise nicht zu. Ich habe schon immer sehr sensibel auf jede Art von Medikament reagiert und das ist auch nach wie vor so 🤷 Ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich 🤔

    Denn einiges ist doch anders in der Behandlung.

    Sprichst Du da aus eigener Erfahrung? Bitte erzähle mir doch mehr darüber, was konkret Du da ansprichst - das würde mich sehr interessieren :)

    Dass meine aktuellen gesundheitlichen Unstimmigkeiten (den Begriff "Problem" finde ich in diesem Fall zu extrem, da es sich im Grunde nur um "Zipperlein" handelt) ihre Gründe haben, steht außer Frage. Ob sie jedoch im direkten Zusammenhang mit meinem vergangenen Konsum stehen, gilt es noch herauszufinden. Ich habe da aufgrund diverser Recherchen nämlich mittlerweile eine andere Vermutung.

    LG, Sula

    Hallo Harmut,

    ich empfinde diesen Begriff als sehr stigmatisierend. Als ehemalige Kifferin sage ich ja auch nicht "ich bin trockene Kifferin". Ein ehemaliger Heroin-Süchtiger bezeichnet sich auch nicht als "trockener Heroin-Abhängiger". Dafür gibt es Begriffe wie "clean". Ich sehe mich nicht mehr als Abhängige. Das Thema Alkohol hat sich für mich erledigt. Hätte ich regelmäßig mit Suchtdruck zu kämpfen, würde ich mich wahrscheinlich als trockene Alkoholikern bezeichnen, aber das ist nicht der Fall. Ich weiß, dass ich - wie man so schön sagt - "ausgetrunken" habe.

    LG, Sula

    und verspricht sich zusammen zu reißen für mich.

    Wenn er selbst keinen Grund dafür sieht, etwas an seinen Trinkgewohnheiten zu ändern, dann wird das nicht funktionieren. Der Wunsch nach Veränderung muss von IHM kommen.

    Ich weiß nicht, wie ich es lösen soll.

    Wichtig ist zunächst herauszufinden, was DU brauchst, damit es Dir besser geht. Wie könntest Du mit den von Dir geschilderten Situationen so umgehen, dass es DIR selbst gut damit geht? Deinen Mann wirst Du nicht ändern können, Du kannst nur Dein Verhalten ihm gegenüber ändern. Jedenfalls solltest Du ihm unmissverständlich klar machen (wenn er nüchtern ist), dass es Dir mit dieser Situation/seinem Trinkverhalten nicht gut geht und dass das für Dich eine Belastung darstellt.

    LG, Sula

    Liebe Ninala,

    Es ist für ihn auch völlig ok, wenn ich ihm zwischendurch sage, mach mal langsamer.

    Merkst Du, dass er hier seine eigene Verantwortung quasi an Dich abgibt und Du sie auch für ihn übernimmst?

    Ich Frage ihn immer, wo er denkt, dass er auf einer Skala von 1-10 sufftechnisch steht und er schätzt sich immer deutlich nüchterner ein, als ich ihn wahrnehme.

    Hast Du mit ihm über dieses Thema auch schon mal dann gesprochen, als er nüchtern war?

    Natürlich weiß ich, dass ich nicht auf ihn aufpassen muss. Aber ich kann nicht anders.

    Vielleicht magst Du Dir ja mal ein paar Gedanken dazu machen, warum das so ist. Dass man auf seinen Partner achtet, ist vollkommen normal, aber auf ihn "aufzupassen" / oder zu meinen auf ihn aufpassen zu MÜSSEN, ist etwas vollkommen anderes. Dass Du das als Belastung empfindest kann ich gut nachvollziehen. Und es ist ja wie gesagt auch nicht Deine Aufgabe als Partnerin.

    Du kannst etwas für Dich tun, indem Du den Blick mehr auf Dich richtest und dafür sorgst, dass es Dir besser geht.

    Elly hat es hier ja bereits sehr schön auf den Punkt gebracht :)

    Hallo Ninala,

    ob Alpha- Beta-, Gamma- oder Delta-Trinker ist wahrscheinlich eher unerheblich. Nach Deinen Schilderungen zu urteilen, hat Dein Mann jedenfalls ein Problem mit Alkohol. Die Tatsache, dass er keine Kontrolle mehr über die Mengen hat, die er trinkt, sind ein eindeutiges Zeichen dafür. Du schreibst, dass Du mit ihm schon oft darüber geredet hast, dass Du sein Trinkverhalten beobachtest. Was meint er denn dazu bzw. was meint er zu seinem unkontrollierten Trinkverhalten?

    Zitat

    Ich habe dann immer das Gefühl, auf ihn aufpassen zu müssen. Und sage ihm auch zwischendrin, bitte jetzt mal ein zwei Wasser zwischendurch, damit er den Abend länger durchhält.

    Nützt es denn etwas, dass Du auf ihn "aufpasst"? Ich nehme an, Du weißt, dass dieses Aufpassen nicht Deine Aufgabe als Partnerin ist und dass nicht DU die Verantwortung für ihn trägst, sondern dass er sie für sich selbst (inkl. seinem Konsum) übernehmen sollte.

    Liebe Grüße

    Sula

    Brettman :

    ok, bei Dir ging es also ums heimliche Trinken und die damit verbundene Enttäuschung, als Deine Frau draufkam? Bin immer noch nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe.

    Ich selbst habe ja nie heimlich getrunken. Heimlich zu trinken hätte für mich nämlich bedeutet, tatsächlich Alkoholikerin zu sein, aber das war ich doch nicht :mrgreen: Schöner Selbstbeschiss, gell :roll: Und ich habe auch immer nur Abends getrunken - quasi nach "getaner Arbeit". Meine Pflichten waren erledigt, also durfte ich mir doch auch meine wohlverdiente Flasche Wein genehmigen. Und mit regelmäßigem Sport habe ich mir immer wieder "bewiesen", dass es mit dem Alk ja so schlimm noch nicht sein konnte, sonst wäre ich ja nicht imstande gewesen, regelmäßig Sport zu machen....

    Ich kann von Glück sagen, dass mir das Aufhören doch ziemlich leicht fiel. Jeden Abend kamen zwar die Gedanken an meinen geliebten Wein, aber richtigen Suchtdruck hatte ich eigentlich keinen. Zumindest nicht so, wie ich mir das so vorstellte. Ich muss aber auch dazusagen, dass ich mich die Woche vor meiner beginnenden Abstinenz exzessiv mit dem Thema Alkohol beschäftigte und erstmals in meinem Leben behirnte, was Alk so alles im Körper - vor allem im Gehirn - anstellt. Dieses Ausmaß war mir zuvor nicht bewusst und ich bekam bei all den Schilderungen, die ich mir darüber so reinzog, echt Angst. Ich glaube da hat es bei mir Klick gemacht und ich wusste ab dann: ich will nie wieder Alk in meinem Leben haben. Was mir auch gewaltig dabei geholfen hat standhaft zu bleiben, war der Umstand dass ich schon nach ein paar Tagen merkte, dass sich die Depressionen, die ich seit meinem 18 LJ hatte, quasi in Luft aufzulösen schienen. Das motivierte mich natürlich unheimlich weiterzumachen.

    Was aber wirklich doof ist, ist dass mein Körper seither verrückt spielt. Ich hoffe das wird sich sehr bald wieder legen. Ansonsten wüsste ich nicht wirklich, wie ich den neuen Job ab 24.7. schaffen soll, ohne gleich innerhalb der ersten Wochen in Krankenstand zu gehen.... :rolleyes:

    LG, Sula

    Zitat

    ich bin zwischendurch mal auf die wahnhafte Idee gekommen, statt des Saufens wieder mit dem Kiffen anzufangen.

    Das würde bei mir niemals funktionieren :D Sobald ich einen Joint intus habe, steigt bei mir die Lust auf Alkohol noch mehr. Deswegen habe ich mir ja auch vorgenommen, nie wieder zu kiffen.

    weil die Sucht einfach so unfassbar lebensbestimmend geworden ist

    Darf ich fragen, welche Teile Deines Lebens inwiefern davon betroffen sind/waren? Ich kann mir das gerade schwer vorstellen, weil eben auch ich funktioniert habe und meine Sucht eigentlich nur Auswirkungen auf mich selbst (verkatert, depressiv etc.) hatte, nicht aber auf meine Beziehung zu meinem Partner.

    Die Erkenntnis, alkoholkrank zu sein, muss früh einsetzten und dann wird der Weg, tja, echt richtig scheiße.

    Was auch immer man unter "früh" versteht :mrgreen: Bei mir waren es ja einige Jahre. Und dennoch habe ich mir meinen Konsum dann noch viele weitere Jahre schön geredet ("ich funktioniere ja"). Und aus meiner persönlichen Erfahrung ist es eigentlich eher so, dass ich denke "je früher man die Erkenntnis hat, umso weniger scheiße wird der Weg in die Abstinenz" (weil man dann noch nicht so tief "im Sumpf" feststeckt, als würde man noch viele Jahre so weitermachen wie bisher).

    (Frau, Beruf, Freunde, Katzen).

    ^^ Jedenfalls scheinst Du Deinen Humor nicht verloren zu haben :thumbup:

    LG, Sula