Sula - Hallo :)

  • Hallo Sula,

    Sie beruht auf DEINE Erfahrung.

    Du hast ja keine trockene Erfahrung. Deswegen bist Du doch hier um Hilfe zu bekommen oder weißt Du schon, wie es geht?

    Du musst es nicht annehmen, kannst machen, was Du möchtest, aber herumzicken und auf "Ich weiß wie der Hase läuft und auf dicke Hose machen" ist doch nicht zielführend.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Sobald Du in ärztliche Behandlung bist, wirst Du für Deine eigene Sicherheit mitteilen müssen,

    dass Du (trockene) Alkoholikerin bist, Sula.

    Denn die Ärzte sollten darüber informiert werden. Denn einiges ist doch anders in der Behandlung.

    Und Deine gesundheitlichen Probleme haben ihre Gründe. 25 Jahre täglicher Alkoholkonsum

    (Deine Worte) hinterlassen ihre Spuren.

    Und daran gibt es nichts zu beschönigen!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Kann es sein, dass ich bei Dir durch irgendetwas einen empfindlichen Punkt getroffen habe?

    Nein. Es geht hier nicht um mich, ich bin ja schon lange trocken. Danke für Deine Sorge.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Denn einiges ist doch anders in der Behandlung.

    Sprichst Du da aus eigener Erfahrung? Bitte erzähle mir doch mehr darüber, was konkret Du da ansprichst - das würde mich sehr interessieren :)

    Dass meine aktuellen gesundheitlichen Unstimmigkeiten (den Begriff "Problem" finde ich in diesem Fall zu extrem, da es sich im Grunde nur um "Zipperlein" handelt) ihre Gründe haben, steht außer Frage. Ob sie jedoch im direkten Zusammenhang mit meinem vergangenen Konsum stehen, gilt es noch herauszufinden. Ich habe da aufgrund diverser Recherchen nämlich mittlerweile eine andere Vermutung.

    LG, Sula

  • Hi.

    Es geht darum, daß du das zum Beispiel erwähnen solltest, wenn du eine Narkose bekommst. Dein Körper hat ne höhere Btm-Toleranz. Selbst bei ner Spritze beim Zahnarzt.

  • Nein, es bleibt! Dein Suchtgedächtnis bleibt auch für immer, Sula!

    Das wird sich auch nicht mehr ändern!

    Die Spritze vom Zahnarzt braucht bei mir länger bis sie wirkt. Und auch die normale Dosis an

    Kopfschmerzmitteln ist oft nicht ausreichend!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Dein Suchtgedächtnis bleibt auch für immer, Sula!

    Meinst Du das in Bezug auf Alk, oder auf alles was ich jemals an Suchtmitteln konsumiert habe? Beim Kiffen trifft das auf mich nämlich nicht zu. Nachdem ich über 20 Jahre lang täglich gekifft habe, konnte ich danach problemlos nur noch alle paar Monate mal kiffen ohne dazwischen Suchtdruck zu verspüren.

    Die Spritze vom Zahnarzt braucht bei mir länger bis sie wirkt. Und auch die normale Dosis an

    Kopfschmerzmitteln ist oft nicht ausreichend

    Das trifft auf mich merkwürdigerweise nicht zu. Ich habe schon immer sehr sensibel auf jede Art von Medikament reagiert und das ist auch nach wie vor so 🤷 Ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich 🤔

  • Ja, ich meine das Suchtgedächtnis in Bezug auf den Alkohol. Bei anderen Drogen kann ich nicht mitreden.

    In der Vergangenheit hast Du auch laufend unter Alkohol gestanden. Vielleicht hat sich das mittlerweile auch

    bei Dir verändert.

    Du bist recht frisch abstinent, Sula.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja, 64 Tage sind jetzt nicht soooo viel.

    Dennoch wüsste ich keinen einzigen Grund, warum ich wieder anfangen sollte zu trinken.

    Mir geht es ohne Alk um soooo vieles besser als mit 🤗🤗🤗

  • Ich wünsche Dir, so wie allen anderen, dass es klappt und Du schaffst, was Du Dir

    vorgenommen hast, Sula.

    Am Anfang spielt jedoch die Euphorie noch eine nicht zu unterschätzende Rolle.

    Wichtig ist, dass man gut auf sich aufpasst und sich nicht unnötigen Gefahren,

    gerade im ersten Jahr, aussetzt. D.h. dass man am Anfang erstmal alle Festivitäten

    und Orte meidet, wo der Alkohol eine Rolle spielt.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich wünsche Dir, so wie allen anderen, dass es klappt und Du schaffst, was Du Dir

    vorgenommen hast, Sula.

    Dankeschön 🤗

    D.h. dass man am Anfang erstmal alle Festivitäten

    und Orte meidet, wo der Alkohol eine Rolle spielt.

    Ich weiß, dass das für die meisten sehr wichtig ist. Ich habe mich bereits innerhalb der ersten 4 Wochen in solche Gefahrenzonen begeben und hatte zum Glück kein Problem damit 🙏

  • Hallo Sula,

    alles, was dir empfohlen wird, würgst du ab, alle Erfahrungen siehst du anders. Überheblich kommentierst du deine kurze Nüchternheit. Ist zwar Deins kannst du machen, eventuell auch deine Art und von mir aus kannst du auch wieder saufen.

    Aber es drängt sich da noch eine Frage auf. Was suchst du dann für eine Hilfe hier bei uns? Warum hast du dich hier angemeldet? Wir scheinen dir ja keine Hilfe zu sein. Weißt ja schon alles. Was ist deine Motivation hier? Rebellion?

    Dennoch wüsste ich keinen einzigen Grund, warum ich wieder anfangen sollte zu trinken.

    Ich schon. Sogar mehre. Mit deiner Einstellung und deinen Weg, den du eingeschlagen hast, sind schon mal zwei Gründe.

    Nutzt aber nichts, User etwas aufzuzeigen, wenn er die eigene Überheblichkeit über die Sucht stellt.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Wichtig ist, dass man gut auf sich aufpasst und sich nicht unnötigen Gefahren,

    gerade im ersten Jahr, aussetzt. D.h. dass man am Anfang erstmal alle Festivitäten

    und Orte meidet, wo der Alkohol eine Rolle spielt.

    Ich sehe das auch so wie Elly, auch ich bin , nach Aussage von Hartmut, nüchterner Alkoholiker (erst 8 Monate). Ich halte mich von allem fern, was mich in Gefahr bringen könnte. Warum sollte ich etwas auf´s Spiel setzen, worum ich lange gekämpft habe und immer noch tue.

    Achtsamkeit ist für mich besonders wichtig, denn das Suchtgedächtnis ist immer da, es schläft nur leicht.

    LG

    Eddi

    Beurteile niemanden so einfach, du weisst nicht ,was er schon durchgemacht hat. :/

    Was man fertig hat, kann man nicht vergessen haben! :D

  • Ich frage mich auch echt gerade, für was genau dir dieses forum dienen soll?

    Hilfe suchst du ja scheinbar nicht. Alle gut gemeinten Tipps werden direkt im Keim erstickt, denn du weisst ja schon wie es geht.

    Wozu dann das forum? Toleranzgrenze der trockenen testen? Etwas aufmischen? Nur hier deinen Weg niederschreiben, ohne dass am besten jemand etwas dazu kommentiert?

    Der Hintergrund deiner Anmeldung würde mich tatsächlich sehr interessieren.

  • Hallo Sula,

    ich habe mir den Thread mal durchgelesen und bin schon verblüfft was hier seit Freitag alles zusammengekommen ist an Aussagen.

    Ich lasse das mal so schwammig stehen und kommentiere das nicht im Einzelnen :wink:

    Was ist eigentlich ein " stigmatisierter " Alkoholiker? :shock:

    Du hast ja auch schon ein paar Reaktionen auf Deine Darstellungen / Definitionen / Verhalten bekommen, das sollte wohl erstmal reichen meine ich.

    Wie jemand seine Krankheit für sich Selbst einordnet ist eine eigene Darlegung, welche natürlich wie andere Ansichten auch, außerhalb jeder fremden Kritik stehen.

    Genauso wie Gefühle oder Schmerzempfinden auch.

    Für Dich ist das Forum wohl sinnvoll um Dich ausführlich über das Wesen und die möglichen Auswirkungen der Alkoholkrankheit zu informieren.

    Einiges davon wird hängenbleiben und Dir vermutlich beim zukünftigen Umgang mit der Krankheit helfen.

    Die Wahrnehmung von Entzugserscheinungen ist natürlich personenbezogen, klar ist aber das der Körper und die Psyche zu kämpfen haben um das Gift zu verarbeiten.

    Das Ansinnen des Forums ist keinesfalls die zwanghafte Trockenlegung der User hier.

    Du bist abstinent und willst das bleiben, das ist eine Grundlage für weitere Tipps und Erfahrungsberichte von unserer Seite.

    Das machen wir hier.

    Fragen um die Krankheit so gut als möglich beantworten, Erfahrungsberichte und der Austausch darüber, Tipps für den Umgang mit der Krankheit, mögliche Anlaufpunkte....kurz geschrieben: " Hilfe zur Selbsthilfe " um "trocken" zu werden und zu bleiben.

    Nur eine übliche Zustandsbeschreibung in Verbindung mit der Alkoholkrankheit...weil es eben mit Flüssigkeit zu tun hat. Trockene Heroinabhängige gibt es also eher weniger. Clean ist hier ja die richtigere Definition wie schon geschrieben.

    " Ich persönlich " halte es für gefährlich eine chronische Erkrankung als " erledigt " anzusehen. Das kannst Du natürlich für Dich tun wenn es dem Grundgedanken Deiner Abstinenz hilft und zum Erfolg führt.

    Wir können nur darauf hinweisen, das es nur irgendwie nicht dem üblichen Umgang mit einer chronischen Erkrankung entspricht.

    Die ist ja nunmal immer da und kann jederzeit wieder ausbrechen, wenn bestimmte Verhaltensregeln gebrochen werden.

    Ein Arztbesuch ist bei einer ( jeder ) chronischen Erkrankung unerlässlich.

    Der Arzt muss über die chronische Erkrankung informiert sein. Das damalige Verhalten gegenüber Suchtmitteln ist auch wichtig. Das da ein Suchtcharakter vorhanden ist, erkennt er dann zwangsläufig von selbst.

    Es werden dann andere ( vorzugsweise ohne Suchtpotenzial ) Medikamente verschrieben, über die veränderte Toleranz zu Schmerzmitteln und Narkosen wurde schon geschrieben.

    Die dauerhaft konsumierten Gifte bleiben eben leider nicht ohne Auswirkungen auf das Nervensystem.

    Viele User hier haben am Anfang Schwierigkeiten damit, sich mit dieser " dauerhaften Erkrankung " zu identifizieren. Das ist nichts Neues hier. Wer möchte schon krank sein.

    Es hilft vielen aber einfach zu kapitulieren und nicht mehr mit Definitionen zu spielen. " Ein wenig krank oder schwer krank " blockiert nur unnötig und verzögert.

    Grauzonen sind auch nicht hilfreich.

    Schwarz oder Weiss sind da eher zielführende Definitionen für Viele.

    Schreib uns konkret womit wir Dir helfen können abstinent zu werden oder zu bleiben.

    Darauf gibt es konkrete Antworten, welche auf medizinische Definitionen / Erkenntnissen und jahrelangen persönlichen Erfahrungen basieren.

    Nicht mehr und nicht weniger.

    Dieser Beitrag ist weder als Kritik, noch als Bewertung gedacht und oder zu verstehen.

    Evtl. ist ja was für Dich dabei und Du kannst damit etwas anfangen.

    Nur ein paar Gedanken, welche ich kurz niederschreiben wollte als ich mich so durchgelesen habe hier.

    Gruss und willkommen in einer " trockenen " Zukunft.

    WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Whitewolf,

    zunächst einmal vielen Dank für Deinen einladenden, weil sachlich formulierten Kommentar, den ich deshalb auch gerne beantworten werde - soweit es mir möglich ist.

    Was ist eigentlich ein " stigmatisierter " Alkoholiker? :shock:

    Ich bin nicht sicher, ob Du diese Frage ernst meinst, denn ich gehe einfach einmal davon aus, dass Du weißt, was der Begriff "stigmatisiert" bedeutet.

    Dass Alkoholabhängigkeit zu den am stärksten stigmatisierten psychischen Krankheiten überhaupt zählt, weißt Du wahrscheinlich auch. Und ich habe einfach keine Lust auf dieses Stigma und auf alle daraus resultierenden negativen Bewertungen meiner Person. Zumal die meisten Leute ein vollkommen unrealistisches Bild davon haben, was eine alkoholkranke Person von einem Gelegenheits-Trinker, oder einem "Nicht- Trinker" unterscheidet. Warum sollte ich mir mein Leben also unnötig schwerer machen, als es tatsächlich ist, einfach bloß dadurch, dass ich in bestimmten Situationen immer wieder verkünde, ich sei trockener Alkoholiker? Dass es u. U., z.B. vor einer Operation, vonnöten ist, dies dem Anästhesisten mitzuteilen (und sich viele von Euch nachvollziehbarerweise verpflichtet fühlen, darauf hinzuweisen), leuchtet mir ja noch irgendwie ein, obwohl ich auch hier meine Zweifel habe (auf diese Zweifel werde ich aber an anderer Stelle nochmal zurückkommen).

    Zugegeben, ich bin – im Gegensatz zu vielen anderen – eine häufig äußerst kritisch hinterfragende Person. Ich persönlich sehe diese Eigenschaft jedoch eher als Stärke, als als Schwäche – auch wenn mir bewusst ist, dass ich mich dadurch nicht immer beliebt mache. Dass einige der hier Kommentierenden mein kritisches Hinterfragen scheinbar als Angriff auf deren „Autorität als allwissende, weil langjährig erfahrene Alkoholiker/trockene Alkoholiker“ empfinden, ist – mit Verlaub – deren Problem und nicht meines.

    Abgesehen davon stellen Kommentare wie:

    aber herumzicken und auf "Ich weiß wie der Hase läuft und auf dicke Hose machen" ist doch nicht zielführend.

    oder:

    Ich schon. Sogar mehre. Mit deiner Einstellung und deinen Weg, den du eingeschlagen hast, sind schon mal zwei Gründe.


    Nutzt aber nichts, User etwas aufzuzeigen, wenn er die eigene Überheblichkeit über die Sucht stellt.

    keine adäquate Hilfestellung, sondern eine ungerechtfertigt bewertende und somit untergriffige Maßregelung dar.

    Ich bin hier, um mich mit dem Thema Alkohol und meinem Umgang damit auseinanderzusetzen, nicht aber um mich auf derartig unqualifizierte Art und Weise schulmeistern zu lassen.

    So und nun komme ich nochmal auf das Thema "zweifeln" zurück:

    Eine Frage, die mich schon die ganze Zeit beschäftigt (und die u.a. auch mit meiner Anmeldung hier zu tun hat) ist die, ob ich überhaupt (alokohol-) abhängig bin, oder es jemals war, oder ob mein ehemaliges Trinkverhalten nicht vielleicht viel mehr eine sehr dumme, aber leider über die Jahre hinweg sehr "liebgewonnene (und äußerst selbst-schädigende) und sehr hartnäckige Angewohnheit" wurde - u.a. einfach deshalb, weil die tägliche Dopamin-Dusche ja so angenehm war. Ich stelle mir diese Frage deshalb, weil ich mich in all den Schilderungen hier nirgends wiederfinden kann. Ich kenne die Erfahrung "Saufdruck" nicht. Zumindest nicht, seit ich nüchtern bin. Abendlich manchmal auftretende Gedanken ans Trinken, ja. Jedoch nie in einem Ausmaß, das ich als Suchtdruck bezeichnen könnte.

    Ich hatte auch keinerlei Entzugssymptome. Zumindest nicht physisch. In den ersten Tagen war ich hyper-euphorisch. Dann stürzte ich für 2 Tage (zurück) in eine tiefe depressive Verstimmung. Seither geht es psychisch (bis auf eine Ausnahme, die, wie ich mittlerweile vermute, die eigentliche Ursache für meine aktuellen physischen "Zipperlein" ist und auf die ich später noch zurückkommen werde) nur noch aufwärts.

    Auch die klassisch triggernden Situationen (jene, in denen man unweigerlich mit Alkohol konfrontiert wird), waren bis dato kein Problem für mich. Ebenso wie die immer noch im Keller lagernden "Überbleibsel" (ca. 10 Flaschen Wein) meiner vergangenen Trinkzeit. All das juckt mich NULL. #

    Ist doch eigentlich merkwürdig und ungewöhnlich für eine/n Abhängigen, oder? Deshalb auch die sich mir mittlerweile stellende Frage, ob ich tatsächlich abhängig bin :/ Ich weiß, welchen "Titel" ich mir in diesem Zusammenhang selbst gebe, ist eigentlich vollkommen wurscht, da es an meiner Situation nichts ändert, aber ich mag es eben, Dinge einordnen zu können 🤷‍♀️

    Bevor ich die Entscheidung getroffen habe, mich endgültig vom Alkohol zu verabschieden, war der Gedanke daran, nie wieder trinken zu "dürfen", auch für mich nur schwer vorstellbar (achja, doch eine Sache, die ich aus anderen Schilderungen bereits kenne). Deshalb nahm ich mir vor, die obligatorischen 4-6 allabendlichen Achteln Wein zunächst mal auf die Hälfte zu reduzieren. Dies gelang mir auch sehr gut - wenn auch mit zuweilen äußerster Selbstbeherrschung. Durch diese nötige Selbstbeherrschung wurde mir auch klar, dass der Alk mehr MICH kontrolliert, als ich ihn (was ja eigentlich ein Zeichen FÜR eine - für mich zur Debatte stehende - Abhängigkeit wäre).

    Anlass genug, um mich mit dem Thema Alkohol einmal mehr - diesmal aber sehr exzessiv und mit äußerster Konsequenz - auseinanderzusetzen.

    Im Zuge dieser Auseinandersetzung, habe ich erstmals so richtig begriffen, was ich mir und meinem Körper, über die Jahre hinweg, alles zugemutet habe.

    Was mit Leber und Gehirnzellen passiert, ist ja vermutlich jedem mehr oder weniger geläufig, aber was dieses Nervengift mit der Bio-Chemie im Gehirn anstellt (Stichwort Botenstoffe), war mir bis dato nicht bekannt.

    Dieses neu gewonnen Wissen hat mich so sehr erschüttert, dass für mich ab diesem Zeitpunkt feststand: Nie wieder Alkohol.

    Als ich dann nach ca. 2 Wochen Nüchternheit feststellte, dass die Depressionen unter denen ich Jahrzehnte lang litt, immer weniger und weniger wurden, bestärkte mich das natürlich einerseits ungemein in meinem Vorhaben, den Alk für alle Zeit sein zu lassen und zum anderen auch in der (leider erst sehr spät aufgekommenen) Vermutung, dass der Alkohol ja vielleicht erst Auslöser bzw. "Erhalter" dieser so lange andauernden Depressionen war.

    Aus dem "ich DARF nicht mehr" wurde deswegen ziemlich schnell ein "ich WILL nicht mehr".

    Aufgrund dieses "nicht-mehr-Wollens" bin ich auch so sicher, nie wieder trinken zu "müssen".

    Ich will auch erwähnen, dass ich Alkohol nie dafür benützt habe, um unerwünschte Emotionen zu unterdrücken/vernebeln. Die insgesamt ca. 10 Jahre Psychotherapie, die ich gemacht habe, sowie 6 verschiedene Ausbildungen innerhalb des psychosozialen Bereichs, haben mich recht gut gelehrt, mich selbst zu reflektieren und mit meinen Emotionen umzugehen (blinde Flecken sind aber natürlich - genauso wie bei jedem anderen - immer noch vorhanden ;)).

    Der Hauptgrund für meinen Konsum - genauso wie der von Cannabis - (ich möchte das jetzt etwas abkürzen, um nicht zu sehr auszuufern) war vor allem der Versuch, die mit meinen Depressionen einhergehenden Schlafstörungen zumindest zu reduzieren. Das gelang ja zumeist auch recht gut. Als ich dann im Zuge meiner Nüchternheit bemerkte, dass ich ohne Alk (stattdessen aber mit einer geringen Menge an Melatonin) zumindest genauso gut ein- und auch durchschlafen konnte, wie MIT Alkohol (mal ganz abgesehen von der wesentlich besseren Schlafqualität), und dass auch meine Depressionen immer mehr schwanden dachte ich mir: "Na toll, jetzt hast Du echt gute 35 Jahre gebraucht, um draufzukommen, dass mit dem ganzen "Zeug" (vor allem Alk und Cannabis) alles nur noch viel schlimmer wird :roll: Welch eine Zeit- (und Geld-) verschwendung! 🤦‍♀️"

    Aus all diesen Hintergründen hatte ich weiter oben auch geschrieben, dass mir kein einziger Grund einfällt, warum ich wieder anfangen sollte zu trinken (ist jetzt für mache vielleicht besser verständlich).

    Abschließend komme ich jetzt noch auf die von mir w.o.s., angedeutete Vermutung betreffend meiner aktuellen physischen Zipperlein zurück:

    nach jahrelanger Arbeitslosigkeit, wurde ich Anfang Juni in eine "Zwangsmaßnahme" des Arbeitsmarktservice gesteckt. Bedeutet: täglich 3 Stunden Hin- und Rückfahrt wegen eines "Jobs", bei dem ich das Gefühl hatte geistig zu verblöden und für den es nicht mal einen Dienstvertrag, sondern nur weiterhin die Auszahlung von Notstandshilfe gab. Das frustrierte mich massiv (=Stress) - nicht zuletzt weil ich nicht einmal die Möglichkeit hatte, mich dagegen zu wehren. Zudem gab es dort nicht einmal gesetzeskonforme (Bildschirm-) Arbeitsplätze, was dazu führte, dass ich täglich solche Schmerzen hatte, dass ich - zuhause angekommen - erstmal eine Schmerztablette einwerfen musste. Daneben gab es auch noch andere Gesetzeswidrigkeiten, dies aber nur am Rande, denn es geht mir hier nicht darum zu jammern, oder um Mitleid zu heischen. Ich wollte damit nur ein paar der Faktoren aufzählen, die mich massiv gestresst haben.

    Zum Glück habe ich aber nun einen "echten" Job gefunden, mit dem ich nun kommenden Montag starten werde. Leider bin ich eine Person, die sich - im Vergleich zu anderen - immer viel zu viele Gedanken und Sorgen wegen fast allem macht. Das wiederum bedeutet ja ebenfalls Stress, ich weiß aber nicht, wie ich das abstellen soll/kann. Die dahinterliegenden Ursachen sind mir zwar bewusst, es würde jedoch zu weit führen, diese hier auch noch näher zu erläutern. Da ich meine "psychsomatische Veranlagung" mittlerweile (achja, ich glaube, ich habe mein Alter noch nicht erwähnt. Ich bin jetzt 54) bestens kenne, vermute ich, dass mein geschwächtes Immunsystem vor allem auf diesen momentanen (vorwiegend selbstgemachten) Stress zurückzuführen ist.

    Trotz all dieser aktuellen Widrigkeiten verspüre ich jedoch nicht das geringste Verlangen nach Alkohol. Was mich ebenfalls sehr zuversichtlich sein lässt :)

    So, das sollte "für's Erste" mal reichen :mrgreen: ..... (sorry für den langen Text).

    LG, Sula

  • Die insgesamt ca. 10 Jahre Psychotherapie, die ich gemacht habe, sowie 6 verschiedene Ausbildungen innerhalb des psychosozialen Bereichs, haben mich recht gut gelehrt, mich selbst zu reflektieren und mit meinen Emotionen umzugehen (blinde Flecken sind aber natürlich - genauso wie bei jedem anderen - immer noch vorhanden ;) ).

    Der blinde Fleck scheint aber ziemlich groß zu sein, denn sonst hättest Du Dich wohl kaum in diesem Forum wegen Deines Alkoholproblems anmelden „müssen“.

    All das juckt mich NULL. #

    Ist doch eigentlich merkwürdig und ungewöhnlich für eine/n Abhängigen, oder?

    Nö, das ist überhaupt nicht merkwürdig, weil Du da nicht die Einzige bist, der es trotz starker Alkoholabhängig so geht.

    Außerdem bist Du doch noch ganz am Anfang Deines Weges. Kann alles noch kommen. Vielleicht auch nicht, wie gesagt, da wärst Du nicht die Einzige.

    Deshalb auch die sich mir mittlerweile stellende Frage, ob ich tatsächlich abhängig bin :/

    Dann melde Dich bitte mit Deinem Ergebnis zurück.

    Dieses Forum richtet sich nämlich an bekennende Alkoholiker, also Abhängige.

    LG Cadda

  • Der blinde Fleck scheint aber ziemlich groß zu sein, denn sonst hättest Du Dich wohl kaum in diesem Forum wegen Deines Alkoholproblems anmelden „müssen“.

    Diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht (vielleicht wegen blindem Fleck?). Kannst Du sie mir bitte näher erläutern?


    Dann melde Dich bitte mit Deinem Ergebnis zurück.


    Dieses Forum richtet sich nämlich an bekennende Alkoholiker, also Abhängige.

    Ich dachte, dass ich hier vielleicht Unterstützung dabei bekomme, es herauszufinden.

    Wenn dem nicht so ist, finde ich das wirklich schade (wissend, dass das nichts daran ändert, wie hier vorgegangen wird).

    LG, Sula

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!