Beiträge von lilamond

    das habe ich mich auch schon oft gefragt. ich denke, man darf unterschiede machen.

    aber ich weiß nicht, ob das wichtig ist. was, wenn eine schwerkranke bekannte dich jeden tag anruft und dir dir stundenlang ihr leid klagt, bist du dann verpflichtet, mit ihr zu reden? nein, bist du nicht. meine meinung. du schenkst ihr soviel zeit, wie du möchtest, wie es okay für dich ist, und nicht mehr.

    bleibst du in der bahn auch sitzen, wenn sich jemand neben dich setzt, der dir unangenehm ist? vielleicht, weil er sehr unangenehm riecht oder betrunken ist? ich bin viel zu oft dann sitzen geblieben, aus höflichkeit. das mache ich nicht mehr. sein recht, zu stinken. mein recht, mich dem nicht auszusetzen, auch ohne mich vorher mit den vermutlich furchtbaren umständen auseinanderzusetzen, die dazu geführt haben.

    das ist etwas anderes, als einem hilfsbedürftigen nicht zu helfen oder hilfe zu holen. oder für hilfe zu sorgen, wenn du am telefon merkst, die betrunkene bekannte braucht dringend hilfe. weiß nicht, ob ich das richtig sehe. lg lila

    Ach herrje, ich sollte lernen das nicht persönlich zu nehmen sondern darüber zu lachen!!!!! Oder mir eine Gruppe in der Provinz suchen. Gleich nach der Stadtgrenze grüßen sich die Leute und lächeln, oh Wunder! Brauch eigentlich nur ein paar Kilometer mit dem Rad fahren und die Grantler hinter mir lassen....

    Gute Ideen. Mach das. Beides. Lieber Gruß Lila

    heute ein halbes jahr :)

    es ist so gut, mir nicht mehr das hirn zu vernebeln. es ist so gut, nicht mehr zwecks alkoholkauf wie ein zombie in den supermarkt oder zur tanke zu laufen. es ist so gut, abends keine sorge mehr haben zu müssen, dass vielleicht jemand meine hilfe braucht ("kannst du mich bitte abholen?") und ich das wegen fehlender fahrtüchtigkeit nicht tun kann. es ist so gut, nachts richtig zu schlafen. es ist gut, mir nicht die leber zu ruinieren. und dünner bin ich auch geworden.

    meine sucht hatte sich auf schokolade verlagert. der mechanismus war derselbe, nur dass schokolade nicht all diese krassen auswirkungen hatte. aber: war schokolade da, setzte das dieses merkwürdige verhalten in gang. die schokolade ist in der wohnung, im schrank, ich esse einen riegel davon, dann die halbe tafel, und schließlich die ganze. das passierte nur mit milchschokolade, mit dunkler schokolade nicht. die lösung war ganz einfach: keine milchschokolade im schrank, dann gab es auch kein suchtverhalten...

    meine umgebung hat sich daran gewöhnt, dass ich nichts mehr trinke. ich gehe nicht zu partys, bei denen es im wesentlichen ums trinken geht, trotzdem partys nie meine baustelle waren. in meiner wohnung gibt es keinen alkohol, für niemanden. ich trinke nichts außer wasser, tee und kaffee.

    das suchthirn ist mit respekt zu behandeln, es ist heimtückisch. aber es ist beherrschbar. (knock on wood)


    lg lila

    Ultimaten zwingen etwas heraus, was aus freien Willen geschehen müsste. Sonst wird es zu einem Bumerang und verursacht nur ein längeres Leiden. Es ist nicht die Aufgabe des CO Abhängen dafür zu sorgen, dass der Alkoholiker aufhört.

    Ich kann mich noch ganz gut in den nassen Jahren herein versetzen. Hätte nach einem Ultimatum nur temporär aufgehört, heimlich weiter gesoffen und die ewige Liebe geschworen ,

    bumerang ist ein gutes wort dafür. so ein ultimatum ist auch eine doppelte selbstverpflichtung. wenn du es stellst, musst du es durchziehen, falls er nicht aufhört.

    falls er temporär nicht trinkt, hast du dich selbst in eine lage gebracht, in der du indirekt das bleiben versprochen hast.inklusive eventuell folgender anschließender nachverhandlung... es war doch nur ein bier...

    Das mit den Unterstellungen, Geld geklaut u. ä., das kenne ich als eine Phase bei Demenz.

    ja, ich auch.

    Ach Mensch, ich möchte einfach wieder lachen können und glücklich sein. Doch aktuell fühlt es sich so mies an, ich habe doch wirklich nichts getan 😞

    du hast nichts getan und du kannst auch nichts tun. gut, dass du hergefunden hast, so kannst du langsam wieder zu dir finden.

    fühl dich umarmt, lieber gruß

    lila

    Die Psychologin hat nach einer Möglichkeit gefragt, ob meine Frau gehen könnte. Da sagte ich, dass nur ich gehen könnte aber ohne die Kinder. Da meinte sie, dass das nicht geht, da meine Frau so hoch rückfallgefährdet ist, dass sie denkt, sie kann sich nicht dauerhaft um die Kids kümmern. Daher gibt es in ihren Augen nur die Option, dass sie dauerhaft geht und wenn sie die Kinder sehen möchte,sogar beweisen müsse, dass sie trocken ist.

    warum kannst du nur ohne die kinder gehen?

    Cadda Ich habe das von deiner Antwort auf Claumaus hierhin kopiert:

    Es freut mich, dass bei Dir im Kopf angekommen ist, dass Du nie wieder trinken "darfst". Es wäre total schön, wenn mit der Zeit aus dem "darf" ein "Ich will nicht mehr trinken wird".

    LG Cadda


    ich frage mich oft, welche die zutreffendste formulierung ist. das frage ich mich auch bei meiner allergie, und habe mich das gefragt, als ich früher zeitweise keine tiere gegessen habe, weil ich so oft gehört habe, ach ja, das darfst du ja nicht essen. ich habe immer gedacht: "ich darf schon, aber ich will nicht", damals bezüglich der tiere, und "was heißt, "ich darf nicht? ich kann nicht!" bezüglich der allergie.

    und beim alkohol? "ich darf nicht"? aber wer genau hat es mit verboten? wenn es mir jemand verboten hat, dann ausschließlich ich selbst - dann wäre es aber "ich will nicht". ich denke aber eher, es ist ein "ich kann nicht". denn wenn ich es täte, ginge es mir schlecht, so wie bei meiner allergie.

    dreieinhalb monate ohne - und ich fühle mich gut. heute morgen bin ich voller energie, so habe ich mich lange nicht gefühlt. ich habe inzwischen auch meine ernährung geändert, das trägt auch seinen teil zum wohlbefinden bei. ich lese immer noch täglich hier und pflege meinen "inneren hartmut", der mich daran erinnert, gefahren aus dem weg zu gehen. lg lila

    Ich habe meiner Chefin, die ich über meine Suchtproblematik und den Rückfall informiert habe, gesagt habe, dass ich morgen nach 3 Wochen wieder zur Arbeit komme. Allein bei dem Gedanken fängt mein Herz heftig an zu pochen und mir ist mega schwindlig.

    In diesem Zustand fühle ich mich gerade nicht in der Lage dieses Versprechen einzuhalten. Ich möchte meine Chefin, die total viel Verständnis hat, aber auch nicht enttäuschen. Ich weiß, dass ich als Erstes an mich und meine Gesundheit denken muss, habe aber auch Angst, das ich die diese Panik gar nicht mehr in den Griff bekomme. Ich hoffe zwar, dass sich dieses sch... Gefühl in den nächsten Stunden noch abbildet, bin gerade aber etwas verzweifelt.

    hast du früher schon solche panikanfälle gehabt? was hat dir dann geholfen? hilft bewegung?


    lg lila

    moin,

    seit siebeneinhalb wochen bin ich nun alkoholfrei, und außer, dass ich täglich hier lese und manchmal auch schreibe, habe ich kaum noch gedanken an alkohol - auch weihnachten und silvester waren ganz unkompliziert. nur gestern, da hatte ich einen wirklich anstrengenden arbeitstag und habe anschließend einen film gesehen, in dem die protagonisten zur entspannung etwas tranken - das hat schon leicht getriggert. eine leise stimme im hinterkopf... ich habe sie als solche bemerkt, es war kein schlimmer druck, nur ein leises flüstern. ich schreibe das hier, um es nicht aus den augen zu verlieren. glg lila

    Also unser österreichisches Gesundheitssystem ist echt eine Katastrophe. Wenn ich denke wie meine Fettleber zufällig entdeckt wurde bei einem Ultraschall. Der Herr Röntgenologe sagte genau 3 Worte zu mir: "Fettleber" und "auf Wiedersehen". Kein: besprechen Sie das mit Ihrem Hausarzt, nichts. Eigentlich unglaublich.

    Ich sage das alles um zu zeigen dass ich schon öfters bei Ärzten Hilferufe von mir gegeben habe aber nie ernst genommen wurde, auch nicht mit einer kranken Leber. Hier wird das Trinken sehr verharmlost. Vielleicht gilt man hier erst ab einer Flasche Vodka am Tag als Problemfall?

    das ist meiner (kleinen) erfahrung nach in deutschland nicht anders. zufallsbefund bei einer bekannten von mir beim ultraschall: fettleber. sie hat von sich aus dann ihren hausarzt darauf angesprochen. der meinte, das sei nicht schlimm. welche art von fettleber es ist, wurde nicht thematisiert.