Hallo,
Gestern ist etwas passiert was ich so nicht erwartet habe und ich möchte die Situation schildern,um meine Gedanken dazu zu sortieren.
Nun, nach dem letzten Streit habe ich ihm mal gesagt, dass ich aktuell noch nicht bereit bin mich zu trennen, aber an mir arbeite um glücklich zu werden und mein selbstwert Gefühl zu stärken, und dass es mit etwas mehr Selbstwertgefühl bald nicht mehr möglich sein wird in dieser Beziehung zu verharren. Das es keinen drohung ist sondern eher eine Erkenntnis.
So und gestern sagte er mir nun, er sei Alkoholiker. Er hat 4 Tage lang keinen Alkohol getrunken und gemerkt, dass er Sicht druck hat (hat dann auch etwas getrunken), er sagte das kennt er von sich, nur jetzt ist es das erste mal, dass ihm klar wird, dass das die Sucht ist, und das es ihn stört weil er in seinen gedanken und Handeln nicht frei ist. Und was ich ganz erstaunlich fand... Er sagte er ist froh das ich mir wieder mehr Grenzen setze, denn meine Grenzen tuen ihm gut.
So, dann fing er auch schon an zu erklären, der suchtvetater bei dem er mal war, hatte ihm gesagt die skandinavischen Länder seien was sucht Therapie angeht viel weiter als Deutschland, da ginge es um kontrolliertes trinken, und nicht um nie wieder trinken, und den Ansatz will er verfolgen.
Ich hab ihm gesagt, ich könnte mir vorstellen, dass dieser Ansatz ein deutlich schwieriger Weg ist, als nichts zu trinken, weil er der "Suchtstimme" immer wieder Raum gibt und dann doch wieder dagegen anzukämpfen, und nach dem 3. Bier sieht man alles auch gar nicht mehr so eng.... Aber auch, dass es sein Weg ist und er entscheiden muss wie er das angeht.
So. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass es mich gar nicht berührt und völlig irrelevant für mich ist.
Ich glaube, bei dem was er übers kontrollierte trinken etc erzählte, nicht, dass sich zeitnahe sehr viel ändern wird. Aber ja, ich freue mich darüber, dass er es erkannt hat und nicht mehr verleugnet. Und ich freue mich auch, dass es ihn stört.
Und es freut mich auch, was er über meine Grenzen gesagt hat. Ich hab so ein wenig das Gefühl, auf der Stelle zu treten... Ein paar Dinge sind mir klarer, aber mit meiner Umsetzung bin ich nicht immer zufrieden (da wären wir wieder bei Zeit und Wiederholung). Aber scheinbar hat mein Verhalten sich ja schon zum positiven verändert.
Ich Kämpfe gerade dagegen an, meine Hoffnung darein zu legen, dass sich das Problem löst.
Ich möchte weiter auf meinem Weg bleiben und optimal wäre es natürlich, wenn auch er einen anderen Weg einschlägt.
So, wie gesagt, für mich wars jetzt wichtig das alles mal zusammen zu fassen und jetzt kann ich mir überlegen, wie ich mit diesen Infos umgehe.
Ich möchte auf jedenfall vermeiden, ihn wieder an Termine etc zu erinnern. Es stört ihn, er will es anders machen, dann muss er das machen.
Ich glaube, es wäre das Schlauste, gar nichts mit dieser neuen Info zutun.
Augeschrieben, drüber nachgedacht , und jetzt weg damit. Weiter mit mir!
Ich hab die letzte Zeit viel über meine Eltern nachgedacht. Dinge, die ich beiden sehr übel genommen habe, die meine Kindheit sehr geprägt haben und die ich, besonders seit ich selbst Mutter bin, immer völlig unverständlich fand.
Dann habe ich über meine Großeltern nachgedacht und ja was soll ich sagen, meine Eltern hatten auch eine ganz ganz schlimme Kindheit.
Das erste Mal, dass ich verstehen konnte wieso die Dinge so gelaufen sind, und es ihnen nicht mehr übel nehmen muss.
Viele Dinge sind ganz schlecht gelaufen, aber das haben sie sicher nicht so gewollt oder gar geplant.
Irgendwie ein befreiendes Gefühl, nicht mehr enttäuscht sein zu müssen. Trotzdem habe ich da noch einiges aufzuarbeiten. Das irgendwann mal in etwas privaterem Umfeld 😊
So, das wars von mir heute. Habt ein schönes Wochenende