RH89 - Ich bin neu hier

  • Ich hab ganz klar gemacht familienzeit ist keine trinkzeit. Beim Essen ein Glas Wein muss mich nicht stören (das tut es noch, aber nicht weil er sich im Wesen verändert, sondern weil ich mir wünsche er gibt das Trinken auf. Aber daran möchte ich auch arbeiten, solange er nicht nach Alkohol riecht oder merklich angetrunken ist, ist es ja "sein Bier ")

    Sobald er das übertreibt, ist er raus. Das war schon früher so, dass wenn wir aus gegangen sind und er mir zu viel getrunken hat, ich die Unternehmung mit ihm sofort abgebrochen habe, und entweder nach Hause bin oder ohne ihn weiter gezogen bin. Damit habe ich kein Problem.

    Er hat den harten Alkohol zuhause selber weg geschüttet habe ich gesehen. Er hat auch schon lange kein pep mehr zuhause und konsumiert das wohl noch, wenn er mit seinen Freunden ist.

    Von denen distanziert er sich aber auch, tägliche Telefonate etc gibt es nicht mehr.

    Er möchte sie noch gelegentlich treffen, aber er wünscht sich eigentlich selbst einen neuen Freundeskreis...

    Liebe RH,

    deinen Entschluss musst du nicht rechtfertigen oder dich dafür schämen. Es ist deine Entscheidung. Und wie viele hier haben schon diese "Extrarunden" gedreht - mich eingeschlossen? Uns steht da kein Urteil zu.

    Der zitierte Teil oben macht mich allerdings traurig - denn du schreibst eigentlich, dass du schon weißt, dass es genauso weitergehen wird. Übrigens musste ich jetzt tatsächlich googeln was "pep" ist ... :lol: ... bei uns gibt's ja "nur" ein Alkoholproblem.
    Natürlich ist es "sein Bier", aber die Jahre haben dir doch gezeigt, wie sehr diese Tatsachen auch "dein Bier" sind?

    Du schreibst, dass du in 2 Jahren um 10 Jahre gealtert bist. Wie lange möchtest du das noch im Spiegel sehen? Und deine Kinder? Der Gedanke an die Kinder ist für mich das Schlimmste. Sie machen das auch weiter mit, weil du drin stecken bleibst.

    Ich wünsche dir, dass du einen Weg für dich herausfindest. Und ganz ehrlich: Eine Trennung muss nicht für immer sein, wenn dir das Angst macht. Wenn es wieder passen sollte - später, dann seid ihr doch frei wieder zusammenzukommen.

    LG <3 wardasalles

  • Natürlich ist es "sein Bier", aber die Jahre haben dir doch gezeigt, wie sehr diese Tatsachen auch "dein Bier" sind?

    Ja, dass Jahr bzw die anderthalb Jahre haben es mir gezeigt.

    Vorher trank er auch schon sehr regelmäßig sehr viel und ich bin sicher, dass er da auch schon Alkoholiker waren. Und wir waren glücklich. Ich glaube es liegt daran, dass ich mit über seinen Konsum keine Gedanken gemacht habe.

    Ich war bei mir mit meinen Gedanken, und ich war unabhängig.

    Und da möchte ich als 1. Schritt einfach wieder hinkommen.

    und dass dein Mann jetzt nicht jeden Tag telefoniert aber trotzdem Kontakt halten will zu seinen Konsumfreunden läßt doch gehörige Zweifel aufkommen..

    Ich habe keine Zweifel, dass er weiter konsumieren wird.

    Er hat auch nichts gegenteiliges gesagt, eben nur dass er es kontrollierter machen möchte, insgesamt gesünder Leben möchte, mehr bei uns sein möchte, etc....

    Ich habe ihn gefragt wie er selber die Situation einschätzt. Er findet sein Konsumverhalten (pep und Alkohol) auch seit einigen Monaten bedenklich, sieht es aber nicht als Sucht an und möchte bloß reduzieren.

    Das ist gut zu wissen für mich, denn ich brauche mich nicht mehr fragen ob es sich zeitnahe ändern wird.


    Danke für eure Gedanken, ich nehm mir das zu Herzen und denke jeden Tag neu über MEINE Situation nach...

    Es ist gar nicht, dass ich jetzt voller guter Hoffnungen bin.

    Es ist einfach, dass ich das Gefühl habe, ich habe hier noch gewisse Sicherheiten, die es mir erleichtern mich auf mich zu konzentrieren (jetzt ein Auszug - zur Zeit sieht es so aus als sie die einzige Option ein Frauenhaus, das mit 2 kleinen Kindern und allem was zu Regeln wäre, da bleibt gar keine Zeit mal mit seinen Gedanken alleine zu sein).

    Ich glaube ich muss erstmal an den Punkt kommen, wo ich es schaffe, mehr an mich als an ihn zu denken, und ich glaube danach ist der nächste Schritt die Trennung..

  • Es ist einfach, dass ich das Gefühl habe, ich habe hier noch gewisse Sicherheiten, die es mir erleichtern mich auf mich zu konzentrieren (jetzt ein Auszug - zur Zeit sieht es so aus als sie die einzige Option ein Frauenhaus, das mit 2 kleinen Kindern und allem was zu Regeln wäre, da bleibt gar keine Zeit mal mit seinen Gedanken alleine zu sein).

    Du siehst deine Situation ganz klar und das ist doch auf jeden Fall eine positive Sache. Er hat dir auch ganz klar zu verstehen gegeben, dass er nichts ändern wird. Was das "weniger trinken" bedeutet, wissen wir doch alle. Jetzt kannst du den Fokus auf dich und deine Kinder richten. Plane deinen "Ausstieg" ganz in Ruhe. Du musst ihm davon nichts erzählen, wenn du nicht willst. Suche dir Hilfe und Unterstützung - schreibe hier im Forum, wenn dir sonst niemand zuhört. Hier ist immer jemand, der/die dich versteht.

    Bei mir ist es ja auch so, dass aufgrund äußerer Umstände eine sofortige Holterdipolter-Trennung nicht möglich ist und ich das auch nicht will. Ich kann also deine Situation total nachvollziehen. Aber die Arbeit an mir selbst, an meiner Einstellung zu mir und auch zu ihm, die kann ich jederzeit machen. Die findet großteils in meinem Kopf statt und erst wenn ein Gedankenstrang fertig ist, handle ich. Keine Ahnung, ob ich das jetzt irgendwie verständlich geschrieben habe ... :/

    LG <3 wardasalles

  • Hi RH,

    ich kann dich gut verstehen! Gehe Schritt für Schritt das tue ich auch . zuerst gilt es einmal deinen Selbstwert wieder zu finden und Energie zu schöpfen und vor allem zu dir selbst zu kommen und zu deinen Bedürfnissen zu stehen und sie auch durch zu setzen! Alles Weitere so denke ich wird seinen Gang gehen so oder so.

    Ich hatte auch das Problem mit dem LIeferanten der wohnt direkt nebenan. und ist auch in der Freizeit Hobby mäßig involviert mit meinem Mann. Ich weiß das mein Mann jetzt die Finger von Pulverchen lässt. Es gibt nämlich auch ein paar Leute in der Hobby Abteilung die darauf überhaupt keine Lust haben und sich selbst vom Nachbarn entfernt haben. Das finde ich mal richtig super und mit diesen Menschen die da keine Lust drauf haben umgibt sich mein Mann gerade! Das ist nur positiv! Selbst die Frau vom Nachbarn die mich an den Pranger gestellt hat, hat wohl jetzt endlich begriffen wie süchtig ihr eigener Mann eigentlich ist. Auch das finde ich hervoragend und zeig mir das ich absolut richtig unterwegs war!

  • Hallo,

    Nochmal ein kleines Update.... Hier ist es ruhig. Sehr ruhig.

    Er macht gerade super mit was die Kinder betrifft, was mir unheimlich gut tut.

    Der Normalfall ist nämlich, dass ich keinen Gedanken zuende denken kann, weil ich immer unterbrochen werde von meinen süßen kleinen Mädchen 😅

    Ich verziehe mich viel ins Büro, oder schlafzimmer und schreibe und schreibe. Jeden gedankengang schreibe ich auf. Und danach überlege ich mir ob der überhaupt richtig ist. Und ob der überhaupt wichtig ist 😅

    Ich bin gerade ein wenig auf dem weg in die Vergangenheit, mir ist klar geworden dass ich immer Männer in schwierigen Situationen ansprechend fand und ihnen immer helfen wollte, sie quasi wieder aufpäppeln wollte. Und das ich irre Angst vor dem verlassenwerden habe.

    Ich bin sicher, dass das aus meiner Kindheit kommt. Darüber werd ich eines Tages mal mehr schreiben wenn ich bereit für den geschlossenen Bereich bin.

    Was mir aber schwer fällt.... Ich erkenne ein Muster, ich glaube zu wissen woher es kommt..... Nur wie werde ich es los?

    Wieder und wieder fällt mir ein welches Argument ich noch bringen könnte, dass so unumstösslich ist, das mein Mann doch merken muss, dass er Alkoholiker ist. In den meisten Fällen verkneife ich es mir, aber es kommt doch noch zu Diskussionen. Weil ich es dann einfach nicht im Griff habe. Es gibt Momente, da platzt es aus mir heraus. Als würde ich mir dabei zusehen, und hätte keine Möglichkeit das abzuwenden.

    Am Ende ärgere ich mich nur über seine so albernen Argumente (schau doch mal x an, der trinkt doch noch mehr! Etc) und anschließend ärgere ich mich über mich selbst.

    Und dann witme ich mich wieder mir, meinen Gefühlen und mache weiter mit der Arbeit an mir. Vielleicht bin ich ungeduldig, aber es gibt schon ein paar Dinge die ich bereits erkannt habe (oder glaube erkannt zu haben), aber danach zu handeln ist irgendwie nochmal eine andere Geschichte, zumindest zeitweise.

    Vielleicht braucht es einfach Zeit und Wiederholung bis es wirklich verinnerlicht ist....


    Ich versuch geduldig dran zu bleiben und hoffe das ich bald noch mehr Erfolge im Alltag erleben darf :) nächste Woche kann ich wohl einen neuen Termin bei der frauen Beratung ausmachen, da warte ich wirklich sehnsüchtig drauf.

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass alle meine Optionen ziemlich aussichtslos sind, ich hoffe das ändert sich nach dem Gespräch

  • Vielleicht braucht es einfach Zeit und Wiederholung bis es wirklich verinnerlicht ist....

    Hallo Rh89,

    ja das Gehirn braucht eine Weile bzw. das Unterbewusstsein bis es sich umpohlt und Wiederholungen spielen dabei eine große Rolle, um die festgefahrenen Strukturen im Unterbewusstsein zu durchbrechen.

    Mir ist das bei menem Mann aufgefallen, er trinkt nicht tagsüber nur am Abend seine Entspannungsbiere wie er sagt. Das ist wie ein Ritual ich sag mal so sein Unterbewusstsein sagt ihm: so jetzt ist es 17-18 Uhr und nun folgen wir dem was wir jeden Abend machen hole deine Flasche Bier weil sie entspannt dich.

    Bier heißt für sein Gehirn /Unterbewusstsein- Entspannung

    In der Werbung funktioniert das genauso. Achte einmal darauf im Fernsehen wie oft die gleiche Werbung innerhalb eines Film etc. kommt. Immer wieder wird sie wiederholt um so dein Unterbewusstsein zu beeinflussen und zu manipulieren. Sprich wenn du sie oft genug gesehen hast fällt dir das Produkt irgendwann im Supermarkt auf und irgendwann kaufst du es um es auszuprobieren. Dabei wird auf allen ebenen gearbeitet vor allem auch emmotional.

    Also lass dir etwas Zeit, wichtig ist doch das du zuerst dein Muster erkennst... wenn du es erkennst bist du in der Lage es zu ändern. Schritt für Schritt.

    Mach doch mal ein kleines Experiment, nur so zum Erkennen welche Gewohnheitstiere wir sind.

    Ordne einmal dein Besteck Gabel, Messer, Löffel in der Besteckschublade um.......;-) und beobachte einmal was passiert, wenn du dir das nächste Mal Besteck aus der Schublade holst oder deine Mitbewohner.


    Lg

    Mg

  • Hallo,

    Gestern ist etwas passiert was ich so nicht erwartet habe und ich möchte die Situation schildern,um meine Gedanken dazu zu sortieren.


    Nun, nach dem letzten Streit habe ich ihm mal gesagt, dass ich aktuell noch nicht bereit bin mich zu trennen, aber an mir arbeite um glücklich zu werden und mein selbstwert Gefühl zu stärken, und dass es mit etwas mehr Selbstwertgefühl bald nicht mehr möglich sein wird in dieser Beziehung zu verharren. Das es keinen drohung ist sondern eher eine Erkenntnis.

    So und gestern sagte er mir nun, er sei Alkoholiker. Er hat 4 Tage lang keinen Alkohol getrunken und gemerkt, dass er Sicht druck hat (hat dann auch etwas getrunken), er sagte das kennt er von sich, nur jetzt ist es das erste mal, dass ihm klar wird, dass das die Sucht ist, und das es ihn stört weil er in seinen gedanken und Handeln nicht frei ist. Und was ich ganz erstaunlich fand... Er sagte er ist froh das ich mir wieder mehr Grenzen setze, denn meine Grenzen tuen ihm gut.

    So, dann fing er auch schon an zu erklären, der suchtvetater bei dem er mal war, hatte ihm gesagt die skandinavischen Länder seien was sucht Therapie angeht viel weiter als Deutschland, da ginge es um kontrolliertes trinken, und nicht um nie wieder trinken, und den Ansatz will er verfolgen.

    Ich hab ihm gesagt, ich könnte mir vorstellen, dass dieser Ansatz ein deutlich schwieriger Weg ist, als nichts zu trinken, weil er der "Suchtstimme" immer wieder Raum gibt und dann doch wieder dagegen anzukämpfen, und nach dem 3. Bier sieht man alles auch gar nicht mehr so eng.... Aber auch, dass es sein Weg ist und er entscheiden muss wie er das angeht.


    So. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass es mich gar nicht berührt und völlig irrelevant für mich ist.

    Ich glaube, bei dem was er übers kontrollierte trinken etc erzählte, nicht, dass sich zeitnahe sehr viel ändern wird. Aber ja, ich freue mich darüber, dass er es erkannt hat und nicht mehr verleugnet. Und ich freue mich auch, dass es ihn stört.

    Und es freut mich auch, was er über meine Grenzen gesagt hat. Ich hab so ein wenig das Gefühl, auf der Stelle zu treten... Ein paar Dinge sind mir klarer, aber mit meiner Umsetzung bin ich nicht immer zufrieden (da wären wir wieder bei Zeit und Wiederholung). Aber scheinbar hat mein Verhalten sich ja schon zum positiven verändert.

    Ich Kämpfe gerade dagegen an, meine Hoffnung darein zu legen, dass sich das Problem löst.

    Ich möchte weiter auf meinem Weg bleiben und optimal wäre es natürlich, wenn auch er einen anderen Weg einschlägt.

    So, wie gesagt, für mich wars jetzt wichtig das alles mal zusammen zu fassen und jetzt kann ich mir überlegen, wie ich mit diesen Infos umgehe.


    Ich möchte auf jedenfall vermeiden, ihn wieder an Termine etc zu erinnern. Es stört ihn, er will es anders machen, dann muss er das machen.

    Ich glaube, es wäre das Schlauste, gar nichts mit dieser neuen Info zutun.

    Augeschrieben, drüber nachgedacht , und jetzt weg damit. Weiter mit mir!

    Ich hab die letzte Zeit viel über meine Eltern nachgedacht. Dinge, die ich beiden sehr übel genommen habe, die meine Kindheit sehr geprägt haben und die ich, besonders seit ich selbst Mutter bin, immer völlig unverständlich fand.

    Dann habe ich über meine Großeltern nachgedacht und ja was soll ich sagen, meine Eltern hatten auch eine ganz ganz schlimme Kindheit.

    Das erste Mal, dass ich verstehen konnte wieso die Dinge so gelaufen sind, und es ihnen nicht mehr übel nehmen muss.

    Viele Dinge sind ganz schlecht gelaufen, aber das haben sie sicher nicht so gewollt oder gar geplant.

    Irgendwie ein befreiendes Gefühl, nicht mehr enttäuscht sein zu müssen. Trotzdem habe ich da noch einiges aufzuarbeiten. Das irgendwann mal in etwas privaterem Umfeld 😊

    So, das wars von mir heute. Habt ein schönes Wochenende

  • Er sagte er ist froh das ich mir wieder mehr Grenzen setze, denn meine Grenzen tuen ihm gut.

    Hallo RH,

    ich sehe das eher als Manipulation. Es ist sein Job sich um seine Grenzen zu kümmern. Tut er aber nicht. Jetzt kommt Skandinavien und "kontrolliertes Trinken".

    Mit seinem Spruch, daß ihm deine Grenzen gut tun, hält er dich in der Co-Falle drin. Ich kann es grad nicht besser formulieren, aber ich wäre mega mißtrauisch, wenn jemand sich meine Entscheidungen quasi aneignet und benutzt, um mich einzulullen. Immerhin bist du jetzt ruhig gestellt und glaubst wieder an eine Zukunft? Kontrolliertes Trinken funktioniert aber für einen Alkoholiker nicht. Wenn er auf der Schiene unterwegs ist, dauert das Elend nur Jahre länger.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo RH,

    beim Lesen Deines Beitrages dachte ich ehrlich gesagt:

    „Wie schlau von ihm die Bemerkung über das Grenzen setzen“.

    So fühlst Du Dich weiterhin berufen an seiner Seite zu bleiben um genau das zu tun.

    Und

    „Wie schlau von ihm, sich als Alkoholiker zu bezeichnen, doch gleichzeitig das Kontrollierte Trinken in den Raum zu werfen“.
    So freust Du Dich über seine Krankheitseinsicht, er darf aber schön (etwas gemäßigter vielleicht) weiter trinken.

    Kontrolliert trinken funktioniert nicht. Könnten Alkoholiker kontrolliert trinken, wären sie keine Alkoholiker.

    Bitte lass Dich nicht in die Irre führen.

    LG Cadda

  • Hallo RH,


    kontrolliertes Trinken funktioniert für Alkoholiker nicht. Mein erster Gedanke, als ich das gelesen habe, war: er versucht, Dich zu manipulieren und lässt sich schön die Möglichkeit, weiter trinken zu können. Selbst, wenn er anfangs reduziert, wird sich die Menge schnell wieder auf das jetzige Level oder dann sogar darüber hinaus steigern.


    VG Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Danke euch für die Antworten.

    Ob das jetzt berechnende manipulation ist oder ein erster Schritt in eine bessere richtung, das wird die Zukunft zeigen.

    Ich verstehe eure Skepsis gut! Und ich bin ja auch skeptisch. Es haben sich in den letzten Wochen / Monaten so viele Dinge so deutlich verbessert, dass ich nicht sicher bin, ob das alles manipulation ist.

    Aber darum habe ich auch geschrieben, und das meine ich so:

    Aufgeschrieben, darüber nachgedacht und jetzt weg damit, wieder zu mir!

    Denn ich möchte unbedingt weiter an meiner Co Abhängigkeit arbeiten und seine Entscheidungen, Versprechungen, und Handlungen sollen darauf keinen Einfluss haben.

    Ich werde meine Grenzen weiter festigen, und meine Optionen genauer beleuchten, damit mir die Alternativen hoffentlich nciht mehr so viel Angst machen.

    Was er währenddessen tut, und wie er es tut, möchte ich ihm überlassen. Ich arbeite weiterhin auf Unabhängigkeit hin.

    Deswegen das "weg damit". Gerade kommt es mir so vor, als sei das "typisch Co abhängigste" was ich damit machen kann, es zu analysieren.

    Entweder tut es ihm gut das ich grenzen setze (ich habe das eher so verstanden, dass er nun merkt das er nicht mit allem durch kommt und darum das 1.mal ernsthaft sorge hat uns zu verlieren), oder er sagt das um mich einzulullen.

    Aber ich möchte vermeiden, dass seine Aussagen Einfluss auf mein Handeln haben. Und das wäre nun auch ohne das Gespräch mein Vorhaben gewesen.

    Von daher.... Ich mache weiter wie bisher, und freue mich das es scheinbar in meinem Tun schon merkbare unterschiede gibt. - ob das ihn nun wach rüttelt oder ihn in die enge treibt, dass er mich zu manipulieren versucht - der Fakt, dass sich etwas in mir geändert hat, ist klasse.

    Ich bin nun seit knapp 4 Wochen hier, und das war mein Anfang an mich zu denken.

    (seit einem halben Jahr telefoniere ich 2 x mntl. Mit der Suchtberatung. Aber die fragt nur was er in der Zwischenzeit gemacht hat, und wie es mir geht, mit ihr kam ich nicht von der Stelle)


    Und auch, wenn das 'eigene tempo' hier häufig nicht gerne gesehen wird, mit baby und Kleinkind ins kalte Wasser springen und ab ins unbekannte, das traue ich mir nicht zu. Daher sind meine ersten Schritte das unbekannte genauer anzuschauen und für mich und die Kinder die benötigte Kraft zu erlangen. Und ich bin einfach mal ein kleines bisschen stolz auf mich, in den 4 Wochen so viel mehr geschafft zu haben, als in dem gesamten vergangenen Jahr.

    Mich auszudrücken hilft mir ungemein, und noch mehr hilft es mir, eure Erfahrungen und besonders Gedanken in euren Fäden zu lesen und auch eure Antworten auf meine Gedanken.

    Also nochmal Dankeschön für die denk Anstöße 🌸

  • Vielleicht tut er das auch gar nicht bewusst. Er ist suchtkrank. Da kann es schon sein, dass er sich das selbst einredet, dass es mit dem kontrollierten Trinken klappen könnte.
    Funktioniert aber nicht, wie gesagt, ausnahmslos

    Daher sind meine ersten Schritte das unbekannte genauer anzuschauen und für mich und die Kinder die benötigte Kraft zu erlangen. Und ich bin einfach mal ein kleines bisschen stolz auf mich, in den 4 Wochen so viel mehr geschafft zu haben, als in dem gesamten vergangenen Jahr.

    Das ist auch klasse und das nimmt Dir hier auch niemand, auch nicht durch das Mitteilen der ungeschönten und zugegebenermaßen manchmal sehr direkten Gedanken.

    Dafür bist Du ja auch hier und ich finde es toll, dass Du Dich diesen stellst.

    Lg Cadda

  • Und auch, wenn das 'eigene tempo' hier häufig nicht gerne gesehen wird, mit baby und Kleinkind ins kalte Wasser springen und ab ins unbekannte, das traue ich mir nicht zu. Daher sind meine ersten Schritte das unbekannte genauer anzuschauen und für mich und die Kinder die benötigte Kraft zu erlangen. Und ich bin einfach mal ein kleines bisschen stolz auf mich, in den 4 Wochen so viel mehr geschafft zu haben, als in dem gesamten vergangenen Jahr.

    Ja, da stimme ich dir zu. Sei stolz auf dich! Ich bin seit 4 Monaten hier... und mir geht es wirklich viel besser, ich erkenne meine Anteile auch durch die Reflektionen hier im Forum und das lesen. Es ist ein Prozess , bei manchen dauert er sehr kurz, bei manchen dauert er länger oder es gibt keinen Absprung, ja und manchmal braucht man noch ein Klatsche!

    Ich hab die letzte Zeit viel über meine Eltern nachgedacht. Dinge, die ich beiden sehr übel genommen habe, die meine Kindheit sehr geprägt haben und die ich, besonders seit ich selbst Mutter bin, immer völlig unverständlich fand.

    Dann habe ich über meine Großeltern nachgedacht und ja was soll ich sagen, meine Eltern hatten auch eine ganz ganz schlimme Kindheit.

    Das erste Mal, dass ich verstehen konnte wieso die Dinge so gelaufen sind, und es ihnen nicht mehr übel nehmen muss.


    Das finde ich super, Weiter so! Du bist auf dem richtigen Weg

    Lg Steffi

  • Auch euch nochmal danke für die Antworten!

    Er ist suchtkrank. Da kann es schon sein, dass er sich das selbst einredet, dass es mit dem kontrollierten Trinken klappen könnte.

    Das ist auch eher mein Eindruck. Es sind so viele Dinge, er geht ja nicht nur gerne feiern, er isst auch gerne gut und liebt dazu den passenden Wein, Wein kommt auch in wahnsinnig viel Essen rein was er so zubereitet....

    Ich glaube das ist ihm einfach zu viel. Nicht "nur" nicht mehr betrinken, sondern immer und überall umdenken.

    Das betrinken und Feiern sein zu lassen ist noch das kleinste, ich muss es ja hier keinem erzählen, was für eine große Tragweite das trocken leben für einen Alkoholiker hat.


    ja und manchmal braucht man noch ein Klatsche!

    Das ist wahr! Von welcher Seite und in welcher Form auch immer, klatschen können einen auf jedenfall gut wach rütteln..

    Gestern war ich mal richtig schockiert, ich muss das los werden.

    Wir haben uns mit der Schwiegermutter und meiner Schwägerin auf Kaffee und Kuchen getroffen. Sie hatte eine Torte mit Alkohol bestellt, ich gehe auf die Toilette und als ich wieder komme füttert sie unsere 3 jährige damit.

    Mein Mann und meine Schwägerin leiden auch schon lange unter dem Alkoholkonsum der Mutter. Aber sie reagieren überhaupt gar nicht, setzen keine Grenzen, nehmen alles einfach wortlos hin.

    Auch das hat niemand kommentiert, außer mir. Ich habe mich so geärgert und werd schon wieder sauer wenn ich daran denke!

    Nunja.... Jedenfalls seine Mutter hat auch ein Alkohol Problem. Sie geht jede Woche aus, und findet wie er auch einfach kein Ende. Sie hört schon sehr lange betrunken Stimmen, fängt darum Streitereien an und hat auch schon des öfteren Leute angegriffen. Wenn sie am nächsten Mittag besoffen nach Hause kam hat sie dort regelmäßig randaliert, es gab unendlich viele ganz furchtbare Geschichten... Familienfeste enden auch immer wirklich unangenehm.

    Und da fällt es mir auf...

    Was ich über meine Eltern, und deren Eltern festgestellt habe, kann ich doch 100% auch für meinen Mann übernehmen. Er tut doch auch einfach das, was er von klein an kennt.

    Ich denke ich muss ihm vergeben, wie ich auch meinen Eltern vergeben musste.

    Was jetzt nicht heißen soll alles gut jetzt sind wir wieder happy und blicken in eine rosige Zukunft, nein.

    Nicht mehr sauer oder enttäuscht sein zu müssen, zu akzeptieren, dass er in solche Verhältnisse rein geboren wurde und einfach übernommen hat was er kennt ohne viele Gedanken darüber zu verschwenden, ist für mich wichtig, denn sauer, traurig und enttäuscht sein kostet mich meine Energie und es ist außerdem ja völlig unlogisch, diese Sichtweise nur auf meine Eltern anzuwenden, und bei meinem Mann ganz anders zu reagieren.

    Auch hier habe ich noch viel zu verarbeiten, aber ich möchte die negativen Gefühle los lassen um meine eigene Energie nicht zu verschwenden. Und ich glaube auch, dass das nötig ist, um ihn ein Stück weiter los lassen zu können.

  • Das ist auch eher mein Eindruck. Es sind so viele Dinge, er geht ja nicht nur gerne feiern, er isst auch gerne gut und liebt dazu den passenden Wein, Wein kommt auch in wahnsinnig viel Essen rein was er so zubereitet....

    Ich glaube das ist ihm einfach zu viel. Nicht "nur" nicht mehr betrinken, sondern immer und überall umdenken.

    Das betrinken und Feiern sein zu lassen ist noch das kleinste, ich muss es ja hier keinem erzählen, was für eine große Tragweite das trocken leben für einen Alkoholiker hat.

    Genau das glaube ich das mein Partner so Denkt! Und aus dem Grund nicht aufhören kann!!!

  • Was ich über meine Eltern, und deren Eltern festgestellt habe, kann ich doch 100% auch für meinen Mann übernehmen. Er tut doch auch einfach das, was er von klein an kennt.

    Und was für eine Schlussfolgerung ziehst du daraus für deine Kinder?

  • Und was für eine Schlussfolgerung ziehst du daraus für deine Kinder?

    Den Alkoholabhangigen Vater haben sie ja nunmal, jetzt Schlussfolgerungen ziehen was aus meinen kindern werden könnte, bringt ja nichts außer innere Unruhe finde ich.

    Meine Ziele habe ich ja schon formuliert, sowie meine zwischenziele, die für mich notwendig sind um erreichen zu können was ich möchte. Eine glückliche Mutter dir ihr Leben wieder selbst in die Hand nimmt wird sich wahrscheinlich auch auf die beiden positiv auswirken.

    Ansonsten denke ich ist ein offener, aber altersgerechte Umgang mit dem Thema wichtig. Und sonst kann ich ja bloß versuchen vorzuleben, was ich mir für sie auch wünsche.

    Und das ist im Moment: man kann in ein Loch fallen, aber man ist selbst dafür verantwortlich wieder heraus zu kommen.

    Heute ist mit meine Energie zu schade,um sie auf ein schlechtes Gewissen zu verwenden, weil es eben ein Weg ist, und nicht mit einem fingerschnips getan ist.

    Auch als Mutter bin ich noch Mensch, Frau und nicht über jeden Fehler erhaben. Ich gehe den Weg und das ist das wichtigste.

  • Genau das glaube ich das mein Partner so Denkt! Und aus dem Grund nicht aufhören kann!!!

    Das ist gut möglich, und ja auch das gute Recht unserer Partner.

    Was für mich klar daraus hervorgeht ist, dass Alkohol immernoch irgendwo als Freund und Begleiter gesehen wird, mit dem man es halt nicht übertreiben darf, den man trotzdem nicht missen möchte.

  • So sehe ich das auch @RH...er geht ja nicht zur Tanke und holt sich dort den Alk sondern schlägt sonst zu mit der Trinkerei...Der Franzose ist ja auch kein Alkoholiker weil er täglich konsomiert ...ist immer eine Frage Wie Wann und Wieviel.... jeder Arzt sagt einen ja auch wenn jemand nicht 2 Tage die Woche ohne Alk leben kann das ist...fertig lustig

    und bei Schnaps ist eh fertig :(!!!

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