Ich fürchte mich vor den Herausforderungen die das Leben so mit sich bringt.
Natürlich erlebe ich in meinem trockenen Leben nun alles klar und deutlich. Alle Gefühle und Gedanken sind nicht mehr durch Alk benebelt. Jetzt erlebe ich mein Leben bewusst. Es gibt schönes und unangenehmes und nüchtern ist eben alles neu und es kann auch mal zu einer Achterbahnfahrt werden. Für die Zeit, in der ich getrunken habe, habe ich für Bewegung gesorgt, meditiert und andere schöne Sachen als Ausgleich und Ablenkung gemacht. Vielleicht fällt dir ja für dich auch was gutes ein. z.B Rad fahren, lesen, wandern usw.
Es ist mein Leben. Nur weil ich nüchtern bin, ist es nicht besser oder schlechter, aber ich reagiere, denke und handele anders und besser.
Zu den Ausssagen der Therapeutin habe ich eine andere Meinung. Die Aussagen von ihr klingen für mich zu halbherzig wenn man abstinent leben möchte. Als wäre ein Rückfall nur halb so schlimm.
Dabei ist ein Rückfall die Rückfahrkarte zurück in die Suchtspirale. Bei mir würde es ja nicht bei 1 Glas Wein bleiben, nein, es würde zu mindestens 1 Flasche Wein mutieren oder sogar mehr. Und am nächsten Tag ginge es weiter und am übernächsten Tag auch….never ending story, so wie es zu meiner nassen Zeit war. Ich möchte da zu 100% nie wieder hin.
Für mich ist das völliger Quatsch was sie da sagt und ich vermute, dass sie sich mit der Alkoholsucht nicht auskennt.
Es gibt nur „entweder - oder“. Entweder ist trinke und bin nasse Alkoholikerin oder ich trinke konsequent keinen Alkohol und bin trockene Alkoholikerin. Ein kontrolliertes Trinken ist für mich unmöglich.
Also du musst wissen was du willst. Wenn du nüchtern bleiben willst, dann lösch die Aussagen der Therapeutin aus deinem Kopf, das ist jedenfalls meine Meinung.