Hallo Zusammen!
Mir geht es soweit gut und ich lebe abstinent.
Verlangen nach Alkohol habe ich keinen aber der Gedanke daran ist täglich da. Nicht der aktive Konsum, sondern vor Wochen hast du noch hier und da gesoffen, situations- und ortsgebunden. Kontakt zu trinkenden Menschen habe ich seit Ende April nicht mehr. Zu meiner Gruppensaufphase in der Öffentlichkeit komme ich ein andetes mal.
Angefangen hatte ich das regelmäßige trinken mit Wein, auch wenn der Start ne Flache Whisky war. Das ging so bis
Sommer 2012, ergo 2,5 Jahre. Ansteigende Menge über die Wochen und Monate. Endmenge sollten so 3,5 Liter/Tag gewesen sein.
Dann habe ich jemanden intensiver kennen gelernt, der Wodka soff. Geschmeckt hat er mir nicht aber Wirkung und einfacherer Transport "überzeugten" mich schlussendlich. Hab das Zeug mit Cola gemixt konsumiert. Der Kontakt zu dem Typen ist auch ein Thema, auf das ich später genauer eingehen werde.
Innerhalb der ganzen Zeit hatte ich immer wieder den Gedanken ans aufhören. Trinkpausen gab es immer mal wieder. Längste in 2010 von 3 Monaten.
Das Geld zur Finanzierung des Suffs reichte ab Frühjahr 2012 (Ende Integrationsjob) nicht mehr. Daher saß ich 5-7 Tage im Monat auf dem "trockenen" = mtl. kalter Entzug.
Bei nächstem Geldeingang ging es dann wieder von vorne los. Die 2 Tage harten Tage des Entzugs, soweit wie möglich, im Bett und Whg. verbracht. Vor dem Laden dann fester Wille keinen Stoff zu kaufen und raus kam ich mit meiner üblichen Ladung.
Hinweis: Die ganzen ungewollten kalten Entzüge waren ein Spiel mit dem Feuer. Das ich sie überlebt habe darf nicht über die Gefährlichkeit hinweg täuschen!
Um organisatorische Dinge allg. und speziell finanzieller Natur habe ich mich nicht mehr gekümmert bzw. resigniert. In der Zeit wurde mir dann auch 2x der Strom abgeklemmt und Mietschulden sind entstanden, die mich am Montag beinahe meine Mietswohnung gekostet hätten.
Leergut und Kippen auf der Straße suchen und sammeln wurden zur Normalität.
Der Leidensdruck wuchs erst dieses Jahr soweit an, dass die Auseinandersetzung an einen Schlussstrich konkreter wurde.
Durch die mittlerweile noch heftigeren Entzugserscheinungen "musste" ich mich morgens wieder auf Level trinken. Bis das wirkte hatte ich schon wieder so viel in mich reingeschüttet, dass ich mehr wollte und wohl auch brauchte. Das ging dann jeden Tag so wieder von vorne los, sofern Geld vorhanden.
Geklappt hat das Ganze dann nur durch Druck von aussen. Gesundheitsamt (hatte ich Anfang des Jahres um Hilfe gebeten), Vermieter, Nachbarin (wurde von vorgenannten als Anlaufstelle genutzt, da ich ja oft auf "Flucht" und telefonisch nicht erreichbar war und später sein wollte).
Ist der Nebel schon wieder ein Stück gelichtet! Bin weiterhin krank geschrieben, Therapieantrag ist seit ner Woche unterwegs, Besuche weiter SHG und bis zur Therapie habe ich das passende soziale Umfeld (Freunde, Familie) zum reden und ablenken.
Schönes Wochenende!
Gruß
Frank