• Ich stieß grad auf diesen Thread, bei mir gibts auch Auf und Ab.
    Er drohte vor 3 Tagen mit - er würde sterben, - er spüre das.
    Dann hatte ich erst auch Angst, aber habe hier auch gelesen, das sind Drohungen.

  • Gotti ,

    ich freu mich, das du wieder mal bei mir warst. :lol:
    Ich mag ja die Lämmchen immer noch, genau wie du sie beschreibst, am Deich und dann noch die Nordsee, das ist eine sehr schöne Vorstellung.

    Zitat

    Gab es da keine psychologische Betreuung?


    Doch, die gab es. Es war eine psychosomatische Reha, und ich habe diese Dinge auch thematisiert.
    Aber ich war nicht bereit, etwas daran zu ändern. Mir wurde damals ( 2006 )
    angeboten, das mein Telefon gesperrt würde, aber das konnte ich nicht annehmen. Ich steckte voller Angst.
    Dabei hätte ich nur meine Hand zur Hilfe ausstrecken brauchen, aber ich war noch unfähig loszulaufen.
    Mit deinem Beitrag hast du mir noch einmal gezeigt, wo ich nie wieder sein möchte.
    Danke dir dafür.

    @Trauerkloss,
    sie wissen genau, wo sie bei uns ansetzen können, wo wir anspringen.
    Es liegt einzig und alleine an dir, etwas daran zu ändern.
    Ihn kannst du nicht ändern. Nimm dich wichtig, und tu etwas für dich.
    Es wird immer ein auf und ab geben, das ist normal im Leben.
    Aber es ist nicht mehr meine Verantwortung, was mein Mann mit seinem Leben macht.


    lg Morgenrot.

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo ihr lieben,

    will mal wieder erzählen, was sich inzwischen so alles getan hat. :wink:
    Es geht mir weiterhin gut, mit Höhen und Tiefen. Aber die positive Grundstimmung ist geblieben.

    Ende Juli konnte ich mit jemanden aus des Forums eine sehr schöne Radtour geniessen.
    Es tut mir gut, das ich wieder rausgehe, und mein Denken in andere Bahnen gelenkt habe.

    Aufpassen muß ich auf die "Mitleidsschiene".
    Da kann er mich immer noch packen, das läßt mich nicht kalt.
    Wenn er sich als der "arme Mann" präsentiert, für den niemand Verständnis hat, dann wird es für mich brandgefährlich und es fällt mir schwer, bei mir zu bleiben und mich abzugrenzen. Da muß ich sehr darauf achten, das ich nicht in meine altbekannte schützen wollen Rolle gerate.
    Dann versuche ich immer, in die Rolle eines neutralen Beobachters zu kommen. Stelle mir die Frage, wie würde er jetzt in diesem Moment auf eine neutrale Person wirken, die ihn von außen und als unbeteiligter beobachten könnte.
    Diese neutrale Person würde ihm sagen : Nimm endlich dein Leben in deine Hand, und hör auf, die Verantwortung dafür anderen in die Schuhe zu schieben.
    Spreche ich diese Worte dann aus, habe ich das Gefühl neben mir zu stehen, so als ob es nicht meine Worte sind, und ich komme mir dabei sehr kalt vor.
    Seinen Schmerz über gewisse Dinge kann ich durchaus nachvollziehen, und er ist auch berechtigt.
    Aber er hat doch die gleichen Chancen wie ich, und kann einen ersten Schritt gehen, und sich Hilfe holen.
    In der Situation fühle ich mich mit meinem Verhalten nicht besonders gut, aber wenn ich später mich und mein Verhalten noch einmal reflektiere, kommt mein Gefühl, das ich mich schützen darf, und nicht schützen muß, zurück.

    Ich habe eine Traumatherapie begonnen, um alte Dinge aufzuarbeiten, die sich immer mehr als Knackpunkt herauskristalisierten.

    Ich spüre, das mich meine Veränderungen und die Arbeit an mir auch Kraft kosten, und ich häufiger müde werde.
    Mir dann Ruhe zu gönnen, ist noch etwas ungewohnt, und fällt mir nicht ganz leicht.

    Nach 2 Jahren schlafen auf einer Couch habe ich mir endlich mein Reich wohnlich gemacht, jetzt fühle ich mich dort so richtig wohl.

    Nachdem sich mein Mann, im Suff, auf seinem Geburtstag massiv daneben benommen hatte, habe ich es geschafft, nicht wie früher zu handeln, und mich für sein Benehmen zu entschuldigen.
    Bevor sich dieser Gedanke festsetzen konnte, es tun zu müssen, hab ich mich abgelenkt, und etwas für mich getan.
    Das war eindeutig seins, und nicht mein Problem.
    Nach diesem Tag konnte ich das erste Mal öffentlich, vor meiner Ursprungsfamilie, sagen : "Ich will hier weg. "

    Ein Thema waren auch meine Lügen.
    ch habe für ihn andere Menschen, die mir nahe standen / stehen belogen, nicht böswillig, ich dachte, ich müßte ihn schützen.

    Ich habe meine Kinder belogen, bzw. ihnen auf Fragen, was denn mit ihrem Papa sein, nicht ehrlich geantwortet.
    Habe alles daran gesetzt, ihnen eine Welt vorzugaukeln, die es nicht mehr gab.
    Mit jedem Tag wiurde mir mehr bewußt, wie ich ihre Wahrnehmungen manipuliert habe, mit meinen Aussagen.
    Ich habe genau dass mit ihnen gemacht, was er mit mir getan hat. Mir meine Wahrnehmungen genommen, bzw. sie zerredet.

    Ich will das nicht entschuldigen, aber ich frage mich, ob ich es zu dieser Zeit gebraucht habe, um mich selbst zu schützen?
    Das tat in diesem Moment sehr weh, denn ich weiß doch eigentlich am besten was aus Kindern werden kann, deren Wahrnehmungen nicht ernst genommen werden.
    Tief verunsicherte Erwachsene. Ich kann nur hoffen, das ich damit nicht
    allzuviel zerstört habe.

    Mitte Oktober war ich im Urlaub an der Nordsee. Ich hatte tolles Wetter, und habe es genossen, das zu tun, was ich wollte.
    Von diesem Urlaub möchte ich euch ein paar zeilen hierlassen:

    Mit mir alleine sein,
    ist heute gar keine Pein.

    Zu sehen was am Meeresgrund,
    lauter Schätze, klein und rund.

    Muscheln in allen Farben,
    Wattwürmer die dort graben.

    Gedanken schweifen, mit den Schiffen in die Ferne,
    schwere nahmen sie mit, ich gab sie ihnen gerne.

    Nicht zu wissen, wie der nächste Schritt wird sein,
    trägt der Wattboden, oder sink ich ein?

    Ihn trotzdem riskieren,
    im Vertrauen, mir wird nichts passieren.

    Vertrauen in mich wird wachsen,
    ob ich wandere oder raste.

    Wahrnehmen, was das Leben hält für mich bereit,
    macht mein Herz so weit.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guuten Morgen Morgenrot!

    Jetzt ist Zeit zu handeln!
    An diesem Punkt angekommen MUSSTE ich unser Leben ändern. Für mich und die Kinder. Was hatte ich ihnen alles zugemutet?
    Ich wollte endlich Stärke zeigen und die Konsequenz durchziehen, von der ich jahrelang gesprochen habe. Für die Kinder erst und dann für mich.

    Sei jetzt ganz stark! Ich stehe hinter dir! Schicke dir ganz viel Kraft und liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Danke Gotti,

    ich freue mich immer, von dir zu lesen.

    Zitat

    Sei jetzt ganz stark! Ich stehe hinter dir! Schicke dir ganz viel Kraft und liebe Grüße, Gotti.


    Es ist so vieles, wo ich sage nie wieder, willst du so handeln.
    Ich gehe weiter, denn ich habe erfahren, das es so viele schöne Dinge gibt, die ich schon vergessen hatte, im Bemühen meinen Mann vom Trinken abzuhalten.

    Auch wenn es jetzt erst einmal schwer wird, durch die Traumatherapie, es ist aber der Weg, der mich letztlich auch weiterbringen wird. Es wird sich sicher einiges auflösen, das mich Lösungen noch näher bringen wird.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo ihr lieben,

    mache ich eine Rückschau, oder mach ich keine ?Wie war mein 2009?
    Was bleibt unterm Strich?
    Ich mag keine Bilanzen ziehen, ich denke da immer noch an meine Bilanzierung, bevor ich hierher gefunden habe. Die sah verdammt schlecht aus, und der Gedanke : Das kann nicht alles in meinem Leben gewesen sein, tat weh.
    Einen letzten Versuch wollte ich aber noch starten, und gab einfach Alkohol ein. Dadurch stieß ich auf unser Forum.
    Hier saßen in meinen Augen die Fachleute, die mir helfen konnten, mir Wege zeigen würden, wie ich R. trocken bekomme.

    Wie so oft kam es ganz anders als gedacht. Ich wurde gefragt, wie es mir dabei geht, und was ich für mich tue. Das konnte ich nicht beantworten.
    Ich wußte nur, das es mir schlecht ging.
    Was mir gut tun würde, keine Ahnung. Erst mußte ich ja mal R. trocken bekommen.

    Ziemlich schnell wurde mir klar, das ich hier nicht alleine war, hier waren Menschen, die ähnliches erlebt hatten, die verstanden wie ich mich fühlte.
    Hier war alles anders, keiner forderte mich auf, mich zusammenzureißen, nach dem Motto Augen zu und durch.
    Im Gegenteil, ich spürte wie lange ich die Augen verschlossen hatte, obwohl ich davon überzeugt war, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen.

    Neues hinsehen war gefragt, wirklich offene Augen und meine Offenheit, anderen die schon weiter waren als ich einfach mal zu vertrauen.
    Ich erinnere mich daran, als ich hier das erste mal mit jemanden in den Chat wollte, weil es mir mal wieder schlecht ging.
    Mir nichts sehnlicher wünschte, als das jemand aus der CO-Ecke, mit mir in den Chat gehen würde.
    Wieder kam alles anders und ein Betroffener kam in den Chat. Ich konnte doch nicht bei einem Alkoholiker über meinen Mann jammern, meine schlechten Gedanken an diesem Abend bei ihm abladen. Damit würde ich ihn sicher kränken.
    Diesen Chat habe ich noch fast Wort für Wort parat, der hat sich eingebrannt.
    Denn ich fühlte mich auf einmal auch von dieser "Seite" verstanden.

    Ich begann einiges umzusetzen. Ging mir alles viel zu langsam. ich wollte immer schneller sein.
    Ich wollte doch hier jedem beweisen, was ich bewegen kann. Die Starke bleiben, die alles packt, in Rekordzeit.
    Wenn von kleinen Schritten gesprochen wurde, wollte ich Siebenmeilenschritte machen, und überforderte mich damit erneut.
    Hatte immer noch nichts verstanden.

    Langsam, fast unbemerkt änderte sich wirklich etwas. Immer wieder "Kleinigkeiten", bei denen ich mich güt fühlte.
    Diese Gefühl hat mir Mut gemacht, und ich habe mich weiter gewagt.
    Zuerst wackelig, aber das ist eben so, wenn man laufen lernt. Winken

    Aber ich wurde sicherer, traute mich auch im realen Leben zu öffnen.
    Ich lernte bei Menschen, die mir wichtig waren, offen über das zu sprechen, was mich wirklich bewegte.
    Wovor ich Angst hatte, trat nicht ein. Ich wurde weder verachtet, noch zog sich jemand zurück.
    Ich war überrascht, wie viele die gleichen Gedanken hatten, und ahnten, was mit R. war.
    Freundschaften konnten wieder aufleben, neue kamen dazu.

    Durch meine neue Offenheit, hat sich vieles verändert. Ich bin wieder aktiver geworden. Traue mir mehr zu, lasse mich auf unbekanntes ein.
    Ich lernte neue Menschen kennen, und bin dankbar für jeden einzelnen.
    Ich habe mich immer angenommen gefühlt. Es ist ein Miteinander, bei dem ich mich nicht verstellen mußte.

    Meine Situation an meinem Arbeitsplatz hat sich auch verbessert. Ich gehe gerne zur Arbeit, und lerne auch hier abzugeben, wenn mir etwas nicht gut tut.

    Ich könnte noch weitermachen, denn es würde mir noch vieles einfallen.
    Das wichtigste für mich ist, das ich endlich das Gefühl habe, das richtige zu tun.
    Mir geht es gut, auch wenn nicht alles gut ist
    Dieser Satz begleitet mich, und erinnert mich daran, das es mir gut gehen darf, und das ich es auch geniessen kann.
    So beendete ich das alte Jahr, zufrieden mit dem erreichten, und neugierig auf das neue, was noch auf mich wartet. Es wird kommen, alles zu seiner Zeit, wenn ich bereit dafür bin.
    Geduld war mir immer ein Fremdwort, heute ist es mir sehr viel vertrauter. Es ist ein Geschenk geduldig sein zu dürfen.
    Mein Rückblick fällt also gar nicht schlecht aus, ich bin jetzt imstande meine Veränderungen auch selbst zu sehen.
    Mit 50 wollte ich durchstarten, da sollte alles anliegenden erledigt sein.
    Ich starte jeden Tag neu, und bin gespannt was er mir bringt.
    Mein Weg geht weiter, und ich darf die Richtung bestimmen, in die ich gehe.
    Welche Freiheit!!!!!.

    Ich bin dankbar, das ich hier sein kann, und danke vor allem Karsten für seinen unermüdlichen Einsatz.

    Ich wünsche uns allen, ein frohes und gesundes Neues Jahr. Lassen wir uns überraschen, was es uns bringen mag.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot!

    Freiheit!
    Da hast du ein ganz wichtiges Wort geschrieben. Ein Wort, woran wir uns alle festhalten sollten.
    Frei sein. Den eigenen Weg gehen. Sich nicht von irgendwem oder irgendwas abhängig machen lassen.
    Raus aus der Co-abhängigkeit.

    Du hast sehr viel für dich erreicht im letzten Jahr! Sei stolz auf dich, auf deine Zufriedenheit und geduldige Lebenseinstellung.
    Fürs neue Jahr wünsche ich dir auch Dranbleiben, Weitermachen und Kraft dazu.

    Alles Liebe von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo ihr lieben,

    mal wieder ein update von mir.

    Seit gestern bin ich ja nun schon 2 Jahre hier im Forum. Ich frage mich, wo ist die Zeit geblieben.
    Früher hatte ich eher das Gefühl, die Zeit schleicht. Wünschte mir sehr oft schon am Morgen, das der Tag zu Ende sei.
    Was hatte ich denn zu erwarten? Nichts, immer nur das tägliche Einerlei, immer das gleiche. Die Sorge und die Bemühungen um den saufenden Mann.
    Immer neue Anstrengungen, die Frage, was ich denn noch tun kann, damit er endlich kapiert und trocken wird.
    Dieses kreisen um ihn, hat mich ausgelaugt, müde un verbittert gemacht.
    Alle anderen um mich herum schienen ihr Leben geniessen zu können, und ich wartete mit 48 Jahren darauf, das es endlich vorbei sein möge.
    Meine Kinder waren groß, sie brauchten mich nicht mehr.
    Sicher hätte niemand bemerkt, wenn ich einfach aus dem Leben gegangen wäre.
    Aber irgendwo schien noch ein Fünkchen Hoffnung zu sein, auf ein besseres Leben, auch für mich.
    Dieses Fünkchen habe ich hier gefunden, und seitdem ist es ein großer Funke geworden.

    In meinem Lieblingssender im Radio gibt es einen Slogan:
    " Gib mir das Gefühl zurück"
    Dieser Satz bezieht sich dort, auf die Oldies die der Sender spielt.
    Aber für mich hat er auch noch einen anderen Sinn.
    Ich habe nur schweres gefühlt, die Last, die mein Leben bestimmte, die immer schwerer zu tragen wurde, die mich sicher irgendwann erdrückt hätte.
    Ich war das "arme" Opfer, dem es schlecht ging, und keiner kam um mir zu helfen. Wie sehr habe ich mich bedauert.
    Dann kamen hier, nach einer gewissen "Schonzeit", Aussagen, das ich etwas für mich ändern müsse.
    Ich weiß noch, wie ich oft mit Unverständnis reagiert habe, was sollte ich ändern?
    Er trinkt doch, und ich soll mich ändern. Also hatte er doch recht, wenn er mir vorwarf, ich sei Schuld das er trinkt?
    Etwas für mich tun, konnte ich doch gar nicht, dann hätte ich ihn ja nicht mehr beeinflussen können, indem ich auf seine Trinkmenge achtete.

    Heute bin ich froh und dankbar, das ich mich darauf eingelassen habe. Das ich etwas verändert habe.
    Angefangen hat es mit einer Tasse Cappu in einem Cafè. Daran muß ich noch sehr oft denken, mit welch einer inneren Unruhe ich dort saß, und dachte, was wird wohl gerade jetzt zuhause abgehen, wenn ich nicht da bin.
    Wie sollte ich da noch größere Veränderungen bei mir schaffen?
    Es ging weiter Schritt für Schritt. Anfangs immer noch sehr unsicher, und mit allergrößten Bedenken.
    " Gib mir das Gefühl zurück"
    Ich bekam Gefühle und Gedanken zurück, als ich mich immer mehr öffnen konnte.
    Als mir bewußt wurde, das es einzig seine Sache ist, wie er sich verhält.
    Als ich das verstanden hatte, war es eine Befreiung. Ich war nicht mehr schuldig und nicht verantwortlich für sein Verhalten.
    Ab diesem Zeitpunkt ging es immer weiter. Ich konnte Dinge unternehmen, die ich mir immer gewünscht habe.
    Erst waren es die großen Highlights, die ich brauchte, um mich vom Alltag abzusetzen und mir das Gefühl gaben Glück erleben zu können.
    Heute kann ich auch die kleinen Glücksmomente erleben und geniessen.
    Mein Blickwinkel hat sich verändert, ich bin bewußter unterwegs, sehe anders hin, und dadurch ergeben sich immer neue Möglichkeiten.
    Mein Leben ist kein Gehetze mehr, es kehrt immer mehr Ruhe ein. Es geht mir gut, auch wenn nicht alles gut ist.

    Denn eines weiß ich ganz sicher, ich werde nicht nachlassen auf diesem Weg. Denn wenn das passieren würde, würde ich mich selbst wieder einengen, und die Gefahr, in mein "Gefängnis" aus Selbstaufgabe und verbiegen müssen, zurückzukehren, ist immer da, wenn ich nicht mehr auf mich und meine Gedanken achte.
    Nach 2 Jahren Arbeit kann ich sagen, es gefällt mir, was ich an mir wahrnehme.
    Das Gefühl ist zurück und es fühlt sich verdammt gut an.

    Für meine 2 Jahre habe ich mir für nächsten Sonntag ein Geschenk gemacht. Ich kann und darf mich selbst belohnen.
    Ich werde eine Fahrt mit einer Museumsbahn unternehmen, diesmal über den Rothaarsteig.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,

    ich habe ein wenig in deiner Geschichte gelesen, du hast dir deinen Weg geebnet und deine Geschwindikeit gefunden.

    So sehr sich die Geschichten ähneln, gibt es doch unzählig viele Weg die zum Ziel führen.

    Ich suche meine Geschwindigkeit noch, ich finde deinen Weg sehr gut.

    Gerade die eigenen Kontakte sind durch einen trinkenden Mann sehr gestört, mal einfach eine Freundin einladen, geht nicht!

    Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und ich werde aus deiner Geschicht Kraft schöpfen!

    Danke graupe

  • Hallo ihr lieben,
    hallo Graupe,

    Zitat

    Ich suche meine Geschwindigkeit noch, ich finde deinen Weg sehr gut.


    Danke dir für deine Worte.
    Das ist nicht so einfach, mit der eigenen Geschwindigkeit, das habe ich selbst erfahren.
    Früher mußte bei mir alles gleich und schnell erledigt werden, alles andere war Zeitverschwendung.
    Aber gerade wenn ich an mir selbst arbeite, um etwas zu ändern spürte ich oft, das ich Tempo rausnehmen muß. Mein Kopf war/ist immer weiter. Das alles nutzt mir nichts, wenn der Bauch und die Seele nicht mitmacht.
    Also nur Mut zum eigenen Tempo, auch wenn die Schritte scheinbar noch so klein sind, wichtig ist nur, in Bewegung zu bleiben.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo ihr lieben,

    will mich auch mal wieder in meinem Faden im offenen melden.
    Das passt heute sehr gut, denn heute ist ein besonderer Tag.
    Denn heute ist mal wieder ein 29.2. Zum dritten Male darf ich ihn hier verbringen, und dafür bin ich unendlich dankbar.
    Der 29.2. 2008 war hier ein trüber Tag.
    Ein Tag geschaffen dafür, sich aus dem Leben zu verabschieden. Keiner da, der mich noch brauchte, oder mich vermissen würde.
    Kinder erwachsen, Mann hört sowieso nicht auf das, was ich ihm sagte und für ihn erhoffte------------ die Trockenheit.
    Für mich erhoffte ich nichts mehr. Meine Aufgabe in diesem Leben schien erfüllt.

    Nur noch einen letzten Versuch wollte ich starten, um Hilfe für meinen Mann zu bekommen und dann wollte ich mich von allem verabschieden.

    Ich gab "Alkohol" bei Tante Gockel ein und landete in Karstens Forum.
    Ich begann zu lesen, konnte nicht aufhören, denn zum ersten Mal hatte ich das Gefühl nicht mehr alleine zu sein.
    Da waren Menschen die beschrieben ähnliches, wie das von mir Erlebte.
    Ich habe mich hier angemeldet und bin geblieben. Die aufgelösten Tabletten habe ich weggekippt und plötzlich kamen mir auch wieder Gedanken an meine Kinder, vielleicht würde ich ja mal Oma werden usw.

    Heute 8 Jahre später bin ich immer noch hier. Ich habe vieles für mich verändert, zwar ist nicht alles ideal, aber mein Leben ist wieder lebenswert geworden.
    Ich habe hier sehr gute Freunde gefunden, an die ich mich immer wenden kann. Ein Gefühl, was ich bis dahin nicht kannte.
    Ich war ja nur mit vertuschen beschäftigt, und damit, die Starke zu spielen.
    Schritt für Schritt habe ich mir Dinge die mir wichtig waren, zurückerobert.
    Ich habe wieder alte soziale Kontakte aufgebaut, habe mit einigen Kollegen ein fast freundschaftliches Verhältnis.

    Ich habe viel über mich gelernt und habe noch lange nicht ausgelernt.
    Geplant ist für dieses Jahr eine REHA, der Antrag geht morgen raus.
    Ich bin tatsächlich Oma geworden, und ich liebe die beiden über alles.

    Dinge, die ich immer vermieden habe mir anzusehen, sind jetzt ein Thema und auch das wird mich weiterbringen.

    Es fällt mir immer noch schwer Schwäche zu zeigen, oder zu zeigen, das ich eben nicht alles "im Griff" habe.
    Das schaffe ich aber hoffentlich auch noch.
    Dies war nur ein kurzer Abriss von dem, was sich in 8 Jahren getan hat.
    Der Weg, mein Weg geht weiter und ich kann nur jeden ermutigen, denn ersten Schritt zu tun.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,

    Dein Weg ist ja sehr beeindruckend, Erstaunlich die Kraft ins Leben zu gehen und es so zu leben.
    Chapeau.
    Du vermittelst Zuversicht.

    Konnte der Vater deiner Klnder auch seinen Weg in sein Leben gehen?

    Eine wundervolle Zeit für dich und deine Familie.
    la vie

  • hallo la vie,

    da hast du aber tief gegraben. :wink:
    Das freut mich, wenn ich Zuversicht vermittele, danke.

    Zitat

    Konnte der Vater deiner Klnder auch seinen Weg in sein Leben gehen?


    Wir haben ja immer unter einem Dach gelebt, es ist mir trotzdem gelungen mir mein eigenes Leben zurückzuholen.
    Es stand zeitweise sehr schlimm um meinen xy.
    Zeitweise hielt ich es nur noch für eine Frage der Zeit, wann er sich zu Tode getrunken hätte.
    Jetzt ist er fast ein Jahr trocken, und natürlich ist nicht schlagartig alles gut.
    Wir nähern uns langsam an, es geht entspannter zu.
    Mal sehen, wie es sich entwickelt.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,

    das ist ja sehr erfreulich, nach so vielen Jahren endlich auf dem Weg ohne Alkohol. Glückwunsch!!!
    Von Anfang an habe ich dich gelesen. Ich lerne meiner eigenen Wahrnehmung zu trauen. Meine Selbstsicherheit steigt und ich werde mutiger in meinen Handlungen.

    Richtig erschrocken war ich, als ich von der Telefonkontrolle gelesen habe. 1:1 habe ich das erlebt über die Jahre, er trank heimlich in dieser Zeit das weiß ich heut. Ich habe viel allein unternommen. Immer xy am Tel dabei, über den ganzen Tag verteilt. Sogar abends, wenn ich weiter weg war. Unglaublich. Erst jetzt kann ich es als Kontrolle verstehen. Wenn ich nicht erreichbar war, kamen ernste Vorwürfe über meine Unerreichbarkeit.
    Ich fühle mich so erleichtert ohne diese Telefonate.

    Diesen Kontrollwahn verstehe ich nicht.

    So lerne ich aus deiner Geschichte und der anderer Menschen hier. Bin sehr dankbar für dieses Forum, den Mut es zu gründen, den Mut der Menschen, hier zu schreiben. Ich bin noch nicht so angstfrei, offener zu sein. Noch nicht.


    Von Herzen Grüße und merci für deine Geschichte im offenen Bereich. Für mich sehr, sehr hilfreich.

    la vie

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