Hallo, jetzt will ich mich doch auchmal einbringen hier im Forum.
Kurz zu meiner Person: Ich bin 47 Jahre alt, allein lebend und ganztags berufstätig. Ich trinke jetzt seit ca. 20 Jahren regelmäßig Alkohol, im wesentlichen Bier und Wein, aber auch mal andere Sachen. Mit regelmäßig meine ich, anfangs mehrmals wöchentlich, dann aber eigentlich täglich. Immer so 2- 3 Gl. Wein oder Fl. Bier, an den Wochenenden und auf Feiern mehr ( manchmal auch sehr viel mehr - Kontrollverlust halt).
Gesundheitliche Alarmzeichen haben mich jetzt zu dem Entschluss gebracht, lieber ganz aufzuhören, weil ein " bisschen schwanger" geht nicht ( weiß ich vom Rauchen). Ich weiß, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann und wenn ich ein Glas trinke dieses viele andere nach sich zieht. Ich war beim Arzt und habe morgen mein zweites Gespräch bei der Suchtberatung. Da nehme ich dann auch die Anträge für die ambulante Therapie mit hin.
Ich bin seit 20.2. trocken und mir ist klar, dass das nichts besonderes ist. Denn solche Trinkpausen habe ich ja öfter schon gemacht ( haben mir übrigens sehr gut getan). Um für immer aufzuhören geht es nicht ohne Therapie. Bin sehr gespannt, was da auf mich zukommt.
Jetzt war ich eine Woche im Skiurlaub mit noch 8 anderen Leutchen. Ich habe gleich am Anfang gesagt, dass ich keinen Alkohol trinke, und das ist auch weitgehend akzeptiert worden. In der Gruppe hat eigentlich auch nur einer so richtig gesoffen und der hat anfangs versucht, mich immer mal wieder zu einem Schnaps zu überreden. Das war für mich kein Problem - zumal ich das auch ziemlich nervig fand dieses Gelalle. Aber typisch Alki. Wenn man nüchtern ist, wird einem da ein richtiger Spiegel vorgehalten. Ich schäm mich manchmal richtig für meine Zustände, in denen ich breit war.
Na ja, jedenfalls bin ich total erholt zurück, viel frische Luft, gutes Essen, viele Tiefschlafstunden und nette Gesellschaft. Sonnenschein u. reichlich Schnee - und alkoholfrei!!! Keine Kopfschmerzen, kein Sodbrennen, kein Kater, keine Übelkein - traumhaft
Morgen nachmittag gehts los mit der Gesprächs- und Motivationsgruppe, regelmäßig erstmal wöchentlich bis zum Beginn der ambulanten Therapie. Hoffe, dass die Rentenversicherung die genehmigt. Könnte es da Probleme geben? Ich stehe mit beiden Beinen im Job und möchte auf keinen Fall eine stationäre Therapie machen. Das würde mich karrieremäßig arg zurückwerfen. Ich muss noch sagen, dass ich meine jetztige Arbeit leidenschaftlich gern mache und nicht wegen " dem Scheißalkohol" wieder bei irgendeiner unbefriedigenden Tätigkeit lande. Auch arbeite ich auf der Stelle und in dem Team total gern, weil wir uns auch total super verstehen. Wie gesagt, hoffentlich klappt das mit der ambulanten Reha.
Erstmal schönen Abend allerseits.
Eure Leseratte