Stichwort Normal

  • Hallo Ihr Lieben,
    ja nun endlich mein eigener Thread...wurde dazu ja schon mehrfach aufgefordert. Is mir auch klar, denn sonst wißt Ihr ja nicht mit wem Ihr eigentlich redet.

    Ich habe die ganz Zeit nach einem passendem Anfang gesucht...mir is aber nix eingefallen.

    Normalität. Das ist für mich immer wieder ein wichtiger Punkt. Ich weiß oft nicht was "normal" ist. Was liegt in meiner Partnerschaft am Alkohol, was an den Persönlichkeiten oder anderen Dingen. es fällt mir sehr schwer die Dinge auseinander zu klamüsern. Ich glaube ich kenne kaum jemanden der eine normale Beziehung führt. . .

    Ich bin nun schon ne Weile hier, hab viel gelesen und auch einiges geschrieben. Es hat mir unheimliche Angst gemacht das hier immer dazu geraten wurde den Partner zu verlassen und das es keinen anderen Weg gibt... Inzwischen sehe ich das, auch hier, etwas differenzierter.

    Momentan möchte ich noch mit meinem Partner zusammen bleiben. ABER ich kann mir auch vorstellen wenn es mir zu schlecht geht und die Situation sich dramatisch verschlechtern würde dann auch zu gehen - aus Selbstschutz.

    Manchmal kommt es mir hier vor als würde alles so auf die Co-abhängigkeit geschoben...das find ich nicht so gut. Aber vielleicht kann ich es auch nicht richtig einschätzen weil ich zu tief drinstecke.

    Coabhängigkeit hat für mich nicht nur mit dem Alkohol zu tun...das was ich als meine eigene Co-abhngigkeit bezeichne fing schon in meiner Kindheit an . . .

    Ich denke ich bin soweit das ich seit einiger Zeit intensiv versuche Grenzen zu ziehen und dieses so oft genannte Loslassen zu üben. Mich nicht mehr soviel um seine Sachen zu kümmern.

    Mein Freund trinkt jeden Abend Wein. Mindestens eine Flasche. Wenn er am Wochenende mal weggeht oder sich mit nem Kumpel trifft trinkt er noch viel mehr... Soweit ich das jetzt in Erfahrung gebracht habe hat er vor unserer Beziehung auch schon täglich getrunken, bzw. früher ne menge anderes Zeugs genommen. Ich habe das am Anfang leider alles nicht so mitbekommen bzw. durchschaut . . . aber das hätte wohl auch nichts genützt, weil ich mir sicher eingebildet hätte Ihm helfen zu können. Diese Einbildung habe ich noch manchmal, aber anders...
    Es ist mir klar das ich mich viel besser um mich selber kümmern muß. Etwas was ich bis jetzt in meinem Leben wohl nicht gelernt habe... und jetzt so aus der kalten damit anzufangen ist gar nicht so einfach. Was heißt sich um sich selber zu kümmern?

    Ich habe festgestellt das ich viele Sachen zu lange aushalte und mich nicht wirklich dagegen stelle... hab ich wohl auch in meiner Kindheit so gelernt.

    Naja, aufjedenfall war ich dieses Jahr eigentlich komplett krank. Mein Körper macht nicht mehr so mit...vonwegen Augen zu und durch. Versuche grad wieder fit zu werden. Mich aufzubauen und was für mich zu tun. Deshalb bin ich auch oft hier. Hab auch therapeutisch was in die Wege geleitet, aber das geht nicht so schnell.

    Habe oft das Gefühl das mir die Zeit wegläuft. Und wenn ich auf mein Leben blicke gibt es da eigentlich nicht viel mit dem ich zufrieden bin.

    Das solls erstmal gewesen sein. Freue mich auf Reaktionen.

    Danke
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    schön das du jetzt hier deinen eigenen Thread hast, das freut mich.

    Ich denke das wird dich auch weiter bringen.

    Zitat

    Was liegt in meiner Partnerschaft am Alkohol, was an den Persönlichkeiten oder anderen Dingen. es fällt mir sehr schwer die Dinge auseinander zu klamüsern.

    Das kannst du auch gar nicht, Karotte, denn der Alk verändert die Persönlichkeit.

    Erst nach einer längeren Trockenheit kannst du die Persönlichkeit wieder neu entdecken.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Karotte !

    Schön, dass Du Deinen eigenen Thread hast.

    Ich bin sicher nicht diejenige, die Dir die ultimative Antwort geben kann. Auch ich habe meinen Verlobten lange nicht verlassen....

    Ich habe trotz seiner Alkoholexzesse, Lügereien und Betrügereien immer noch an seine Liebe zu mir geglaubt.
    Und ich habe mir immer vorgestellt, ob ich den Gedanken ertragen konnte, dass WENN ich ihn verlasse, ihn lustig in einer Bar hätte saufen sehen können mit einer anderen Frau im Arm.

    Das konnte ich lange Zeit NICHT.

    Ich wollte die Frau an seiner Seite sein, die stark ist und ihn so sehr liebt, dass ihm Alkohol, Drogen und Profilneurosen nicht mehr wichtig sind.

    Irgendwann hat es klick gemacht. Ich weiß nicht was genau der Auslöser war. Vielleicht mein Afrikaurlaub, vielleicht die Tatsache, dass ich gemerkt habe, dass es auch andere Männer gibt, mit denen ein besseres Miteinander möglich WÄRE (bin nach wie vor Neu-Single) oder das ich allein einfach entspannter leben kann.....

    Er könnte mich jetzt anrufen und mir von seiner neuen Liebe berichten.. Es wäre mir egal.

    Ich habe noch immer mit meiner Wut zu kämpfen, dass ich 2 Jahre mir seine Lippenbekenntnisse angehört habe und vieles was für mich heute völlig absurd war so hingenommen habe.

    ICH werde keinem raten (auch Dir nicht) den trinkenden Partner zu verlassen. Das kommt von selbst. Irgendwann ist die Grenze der leidensfähigkeit erreicht und dann tut es auf einmal nicht mehr weh.

    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    Emma

    In every heart, there ist room - A sanctuary safe and strong
    To heal the wounds of lovers past - Until a new one comes along

    (Billy Joel)

  • Zitat von Elocin

    Das kannst du auch gar nicht, Karotte, denn der Alk verändert die Persönlichkeit.

    Tja, dann weiß ich eigentlich gar nicht wie er wirklich ist. Denn solange ich Ihn kenne hat er jeden Abend getrunken. Er erzählt immer was er nicht alles tolles früher gemacht hat...kann mir das gar nicht vorstellen. Er sitzt JEDEN Abend vor dem Computer und zockt und am Wochenende will er auch am liebsten seine Ruhe haben, schlafen, zocken und sonst nix außer seine Kumpels rufen an, da springt er dann gleich. Mit mir will er nicht weggehen, da er sich mit dem Alkohol nicht zusammenreißen will und das von daher wahrscheinlich nicht gut gehn würde. Toll.
    Er erzählt mir doch echt das es Ihm Spaß macht zu trinken. Jeden Abend. Irgendwann einmal hatte er zugegeben das sein Konsum schon ungesund wäre...und jetzt nix mehr. Er will es nicht sehen. Das schlimme er trinkt auch wenn er krank ist und Medikamente nimmt...
    ja, ok es geht um Ihn das soll es ja nicht...is ja mein Thread. Aber das muß mal raus...hab niemand dem ich das erzählen kann.
    Aber ich verstehe das einfach nicht das er das nicht checkt. Er schläft schlecht, hat keine Lust, is Morgens grantig und hat gern mal Kopfweh. Hallo! Da muß man sich doch selber mal fragen...
    Auf der anderen Seite habe ich vor Ihm noch nie einen Mann kennengelernt der soviel Verständniss für mich hatte und mit dem ich so gut reden konnte und hatte auch noch nie ne Beziehung mit soviel Offenheit. Er ist total charmant und kann, wenn er will, echt nen guten Eindruck machen... bei seinen Eltern is er allerdings eher untendurch, aber wg. anderen Sachen. Ich glaub die merken nix...von wg. Alkohol, und seine Freunde auch nicht....
    Ich versuche nicht die Meckerziege zu sein und mich Gefühlsmäßig rauszuhalten wenn er z.B. mal wieder Abends draußen is...habe auch aufgehört mich um seine Wäsche, sein Aufstehn und sein Frühstück zu kümmern...Frühstück macht er jetzt bei sich...findet er auch noch gut...
    Manchmal will ich einfach nur weg. Das alles los sein.

    Mein erster fester Freund war auch Alki...als ich den kennenlernt war es aber noch nicht so...der hat sich immer am Wochenende die Dröhnung gegeben (beide Eltern Alkis)..hat Unfälle gebaut, is im Job Strafversetzt wurde... etc. Das war schon echt ne schlimme Zeit. Hab Ihn manchmal in seiner Kotze vorm Haus aufgesammelt oder kurz vor der Alkoholvergiftung hinter der Tür gefunden...oder auf der Straße...das ich damals nicht den Notarzt gerufen hab...kraß. Aber da hat ich noch weniger Plan wie heute. Na ja wir wohnten zusammen, er war dann zu oft bei ner anderen und nach einem Jahr habe ich es geschafft zu gehen...

    Aber das is jetzt alles nicht. Mein jetziger trinkt so ruhig vor sich hin und kriegt irgendwie auch noch alles auf die Reihe...
    Gut wenn er was getrunken hat kann man nicht viel mit Ihm anfangen vorallen Dingen keine Diskussionen...

    Aber mir gehts so nicht gut. Ich hab echt ne andere Vorstellung, nicht das immer alles von mir ausgeht. Und das mit Familie und Kind kann ich ja wohl auch abhaken.......

    Ach is das ein Elend.Mist.

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    Zitat

    Coabhängigkeit hat für mich nicht nur mit dem Alkohol zu tun...das was ich als meine eigene Co-abhngigkeit bezeichne fing schon in meiner Kindheit an . . .

    Diesen Satz habe ich mit Erleichterung gelesen. Denn genauso ist es und wird leider von so vielen übersehen. Was als Co-Abhängigkeit bezeichnet wird, bekommt oftmals erst in dem Zusammenhang mit dem Alkoholiker eine Bedeutung, das Kind bekommt einen Namen. Was mich jedoch dafür anfällig macht, ein Übermaß an Hilfe anzubieten, zu geben, wo gar nicht danach verlangt wird, mich selbst hinten an zu stellen oder schlimmstenfalls vollkommen zu vernachlässigen, das war schon vor dem Abhängigen da. Er nutz nur was vorhanden ist.

    Ich habe in meiner Ehe ein absolut co-abhängiges Verhalten an den Tag gelegt und war nicht mit einem Alkoholiker verheiratet. Alles für ihn und die kümmerlichen Reste oder nichts für mich.

    Zitat

    Manchmal kommt es mir hier vor als würde alles so auf die Co-abhängigkeit geschoben...das find ich nicht so gut.

    Das deckt sich mit meinem Empfinden. Gut finde ich es auch nicht, denn es verhindert leider bei vielen, dass sie das eigentliche Problem sehen, nämlich ihr eigenes Verhalten, ihre verquere Einstellung zu sich selbst. Ihr Verhalten ihrer gesamten Umwelt gegenüber, nicht nur gegenüber dem Süchtigen. Diese Selbstaufgabe zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben, es bezieht sich nicht nur auf den Alkoholiker, da sind die Freunde und Bekannten, die Nachbarn, die Eltern, der der mit dem vollen Wagen in der Schlange an der Kasse vor möchte, obwohl man selbst nur ein Teil hat. Jeder, entschuldige, Depp bekommt, was man sich selbst verwehrt.

    Oft ist jedoch der Blick darauf verstellt, weil es als normal angesehen wird, alles für alle zu machen. Man kennt es ja gar nicht seine Bedürfnisse zu berücksichtigen bzw. noch schlimmer man kennt seine eigenen Bedürfnisse vor lauter Selbstverleugnung gar nicht mehr.

    Die Sichtweise eröffnet Dir eine Chance, die Chance das Übel an der Wurzel zu packen. Häufig habe ich das Gefühl, das gedacht wird, verschwindet der nasse Alkoholiker aus meinem Leben, verschwindet auch die Co-Abhängigkeit. Ein fataler Fehler, denn oft ist es nicht weit bis zur nächsten kranken Beziehung. Ich spreche da aus Erfahrung, was nach meinem Ex-Mann an Beziehungen kam war auch nicht besser und allesamt keine mit Alkoholikern.

    Zitat

    Habe oft das Gefühl das mir die Zeit wegläuft. Und wenn ich auf mein Leben blicke gibt es da eigentlich nicht viel mit dem ich zufrieden bin.

    Die Vergangenheit kannst Du nicht ändern, doch wie Deine Zukunft aussieht liegt ganz allein in Deiner Hand. Es ist nicht schön, wenn man zurück blickt und feststellt, dass man Jahre verloren hat. Jahre die einfach vorbei gezogen sind, in denen man sein Leben aus der Hand gegeben hat und die nicht wiederkommen und damit auch die Chancen nicht die man nicht genutzt hat. Ich kenne das nur zu gut, ein recht bittere Erkenntnis.

    Doch ich würde mir einen schlechten Dienst erweisen wenn ich, jetzt wo ich es sehe, die nächsten Jahre genauso vergeuden würde. Da ist auch viel Angst mit im Spiel, etwas zu wagen, schwer sich nach all den Jahren etwas zu trauen, mir selbst etwas zuzutrauen. Doch wie heißt es so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich habe inzwischen wesentlich mehr gewonnen, als ich verloren habe.

    Sieh zu das Du wieder Zufriedenheit in Dein Leben bringst. Ich finde es gut, dass Du therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen willst. Mir hat das sehr geholfen. Ich habe gelernt die Dinge auch mal von einer anderen Seite zu betrachten, von einer Seite von der ich vorher gar nicht wusste, dass sie existiert.

    Zitat

    Ich hab echt ne andere Vorstellung, nicht das immer alles von mir ausgeht.

    Dann setze die Vorstellung doch in die Tat um. Es liegt allein in Deiner Hand. Wie wär’s wenn Du Dich nur noch um die Dinge kümmerst, die Dir wirklich wichtig sind? So als Anfangsvorschlag….

    Zitat

    Und das mit Familie und Kind kann ich ja wohl auch abhaken.......

    Hallo?!? :shock: Du bist 32, da hast Du ja mal noch locker 8-10 Jahre Zeit. Ich weiß nicht, was Du Dir da so vorgestellt hast, was Du geplant hast. Pläne sind dazu da um sie zu ändern. Zurückdrehen kannst Du die Zeit nicht. Das sollte im Moment wohl das kleinere Problem sein.

    Zitat

    Mein jetziger trinkt so ruhig vor sich hin und kriegt irgendwie auch noch alles auf die Reihe...

    Ist die Frage wie lange noch. Lull Dich nicht selbst ein, damit Dir zu sagen es ist alles nicht so schlimm. Es ist schlimm, es stört Dich also ist es schlimm. Verglichen mit Deinem Ex-Freund sicherlich harmlos, doch das muss nicht so bleiben und wird es wohl auch nicht. Wenn er nicht trocken wird, führt der Weg zwangsläufig immer weiter nach unten, wo das Ende ist, wer weiß. Das ist kein Pessimismus, sondern Realitätssinn bzw. leidvolle Erfahrung.

    Verschwende nicht noch mehr Zeit indem Du Dich selbst belügst. Es stört Dich das er trinkt, egal wie viel, es stört Dich. Sorge für Dich, kümmere Dich um Dich, sieh zu, dass Du nicht weiterhin zu kurz kommst. Das soll keine Aufforderung sein ihn zu verlassen, dass musst Du ganz allein für Dich entscheiden. Das soll ein Denkanstoß sein, an Dich zu denken, Dir selbst ein emotionales Gerüst zu geben, das Dich hält und stützt. Dir selbst das Gefühl zu geben, dass Du Dein Leben im Griff hast, dass Du Dich auf Dich selbst verlassen kannst, Deinen eigenen Wert wieder zu entdecken. Alles andere, Beziehung, Kinder sind das Sahnehäubchen und die Kirschen auf Deinem Lebenskuchen. Doch wenn der keine eigene Konsistenz hat, halten auch die Sahne und die Kirschen nicht darauf.


    Zitat

    Manchmal will ich einfach nur weg. Das alles los sein.

    Das Gefühl kenne bzw. kannte ich nur zu gut. Weglaufen oder den Kopf in den Sand stecken löst auch keine Probleme, je eher man sie angeht, desto eher sind sie gelöst. Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit mal ein paar Tage irgendwo, für Dich auszuspannen, einfach mal raus, das klärt auch schon mal den Blick.

    Gruß
    Skye

  • Liebe Skye,

    Tausend Dank für deine Worte. Mir kullern grad so die Tränen. Es ist echt krass so ne Antwort bei sich selber zu lesen. DANKE

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Zitat von Skye


    Man kennt es ja gar nicht seine Bedürfnisse zu berücksichtigen bzw. noch schlimmer man kennt seine eigenen Bedürfnisse vor lauter Selbstverleugnung gar nicht mehr.

    Ja, genauso ist das - Ich weiß was ich nicht will, aber ich weiß nicht was ich will und auch nicht was ich brauche.. es ist immer wieder erschreckend.

    Zitat von Skye


    Die Sichtweise eröffnet Dir eine Chance, die Chance das Übel an der Wurzel zu packen. Häufig habe ich das Gefühl, das gedacht wird, verschwindet der nasse Alkoholiker aus meinem Leben, verschwindet auch die Co-Abhängigkeit. Ein fataler Fehler, denn oft ist es nicht weit bis zur nächsten kranken Beziehung.

    Ja. Ich glaube ich hatte noch keine einzige normale Beziehung und auch das was ich von zu Hause kenne ist nicht "normal". Ich dachte aber eigentlich das ich schon weiter bin. Hatte schon mal eine Therapie und dachte auch immer das ich mich genug auseinandersetze...
    Was ich aber nicht gelernt hab...ist mich wirklich zu respektieren und ernst zu nehmen und so zu lieben wie ich bin...also ich mag mich schon, aber ich bin nicht wirklich von mir überzeugt und zweifel stark und hinterfrage mich stänig. Einer meiner täglichen Schatten heißt schlechtes Gewissen.

    Zitat


    Die Vergangenheit kannst Du nicht ändern, doch wie Deine Zukunft aussieht liegt ganz allein in Deiner Hand. Es ist nicht schön, wenn man zurück blickt und feststellt, dass man Jahre verloren hat. Jahre die einfach vorbei gezogen sind, in denen man sein Leben aus der Hand gegeben hat und die nicht wiederkommen und damit auch die Chancen nicht die man nicht genutzt hat. Ich kenne das nur zu gut, ein recht bittere Erkenntnis.

    Vorallendingen da ich dachte ich wäre in den letzten Jahren witergekommen. Aber ich habe festgestellt das ab da als ich diese beziehung einging wieder alles gestoppt hat. Ich habe mich wieder verloren und das obwohl ich den festen Vorsatz hatte dies nicht zu tun...manchmal bin ich echt naiv.


    Zitat

    Dann setze die Vorstellung doch in die Tat um. Es liegt allein in Deiner Hand. Wie wär’s wenn Du Dich nur noch um die Dinge kümmerst, die Dir wirklich wichtig sind? So als Anfangsvorschlag….

    Also hab einiges in die Hand genommen: werde demnächst was für meine Fitness tun, bin schon angemeldet...das wird mich mehr zu mir selber bringen. Außerdem mache ich noch 2 Workshops mit...da gehts auch um Selbstfindung/Stärkung etc. Bin schon sehr gespannt und hoffe das ich immer mehr zu mir finde.

    Zitat

    Dann setze die Vorstellung doch in die Tat um. Es liegt allein in Deiner Hand. Wie wär’s wenn Du Dich nur noch um die Dinge kümmerst, die Dir wirklich wichtig sind? So als Anfangsvorschlag….

    Wenn das immer so einfach wäre...ich würde so gern mal wieder was kreatives tun..da is soviel in meinem Kopf und ich komme einfach nicht ins Handeln...

    Zitat

    Hallo?!? :shock: Du bist 32, da hast Du ja mal noch locker 8-10 Jahre Zeit. Ich weiß nicht, was Du Dir da so vorgestellt hast, was Du geplant hast. Pläne sind dazu da um sie zu ändern. Zurückdrehen kannst Du die Zeit nicht. Das sollte im Moment wohl das kleinere Problem sein.

    Naja, ich wollte immer ne große Familie, aber inzwischen denke ich auch das es vielleicht gut ist keine Kinder zu haben, die würden ja meine ganzen Störungen abkriegen...
    Wenn mein Freund nun noch Jahre braucht um sein Problem zu erkennen? Oder ich mich doch irgendwann trenne und dann wieder jemand kennenlernen muß - das dauert ja auch seine Zeit... naja wahrscheinlich solls nicht sein. Ich kann grad keine Babys mehr sehen...und hier gibst viele ...

    Heute war ich zu nem Vortrag bei der Suchtberatung - war irgendwie echt komisch dort und sehr steif. Aber es war ganz interessant. Aber ich wills glaub ich immer noch nicht kapieren das ich für Ihn nix tun kann...ich merke wie ich immer wieder darauf hoffe doch noch einen Tip zu bekommen. Ich sehe die Nebenwirkungen des Alkohols - er sieht es nicht.
    Wenn ich mich nur noch um mich kümmere wird von uns wahrscheinlich nicht mehr viel übrig sein.
    Aber ich weiß auch nicht ob ich nicht zu überspitzte Erwartungen an eine Beziehung habe. Wieviel eit verbringt man denn normalerweise so... bei uns ist das sehr begrenzt - hab ich so das Gefühl.
    Ach man, ich schwanke zwischen der Euphorie das ich nun zu Beratungen gehe und bald Kurse besuche und dem Gefühl der Einsamkeit und das es vielleicht wirklich keinen Sinn macht die Beziehung aufrecht zu erhalten (um so mehr ich hier lese).

    Seid gegrüßt. Danke für alle Anworten
    Gute Nacht
    die Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo, geh jetzt gleich nochmal zu einer Partnerschaftsbeartung...da wars es aufjedenfall letztesmal besser als bei der Suchtberatung...bin mal gespannt ob wir zu einem Ergebnis kommen WIE ich mich besser abgrenzen und um mich selber kümmern kann...

    Lieben Gruß an Alle

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hi Karotte,

    ich finde es sehr gut, dass Du einen eigenen Thread eroeffnet hast.

    Ich kann Dein Verhalten verstehen, Du willst noch warten, abwarten, warten dass es besser oder schlimmer wird, einfach um endlich eine Entscheidung treffen zu koennen?

    Ich stand da auch mal wo Du standest. Irgendwann fragt man sich, warum man wenn man ungluecklich ist, trotzdem beim Partnern bleibt, irgendwo scheint bei uns Co's da was in falsche Gedankenbahnen zu geraten. Wir konzentrieren uns auf das Verhalten des Partners und machen unser Glueck davon abhaengig. Es gibt Streitgespraeche, Gespraeche in denen versucht wird zu klaeren, wer eigentlich wirklich ein Problem hat, der jenige der trinkt oder wie und somit sitzen wir da und gruebeln uns das Gehirn wund.

    Warum scheinen es einige Menschen zu schaffen, dass sie sich in ungluecklichen Partnerschaften eher trennen und anderen scheinen ewig lange in solch einer ungluecklichen Beziehung zu versauern.

    Fuer mich war das immer schon so, dass ich auf alle Ruecksicht genommen habe, immer verstanden habe, immer helfen wollte. Als Kind fing das schon an und es hat sich immer weiter bei mir eingeschlichen. Irgendwann hab ich meine eigenen Grenzen nicht erkannt und dass ich mir dann einen Alki als Freund dann noch eingefange habe, war dann irgendwo logisch. Denn ich mit meinem dicken Helfersyndrom, mit meinem verschleierten Blick was Liebe bedeutet, mit meinem eigentlich garnicht vorhandener Selbstachtung und Selbstwertgefuehl stand dann da wie eine Kuh vor nem neuen Scheunentor.

    Ich war in dieser Beziehung auch immer irgendwie krank, hatte unheimlich viele schlimme Erkaeltungen, Nebenhoehlenentzuendungen. Aber ich wollte nicht loslassen, wollte in dieser Beziehung bleiben, eines Tages hat es "klick" gemacht und irgendwas in mir ist passiert. Ich bin aufgewacht, hab mir ne Wohnung gesucht, hab zu meinem Ex gesagt, dass ich die Beziehung nicht mehr weiterfuehren moechte und bin gegangen. Ruckizucki, alles abgewickelt innerhalb eines Monats.

    Die Frage, die Du Dir stellen solltest, ist, warum bleibst Du in einer Beziehung, in der Du nicht wirklich gluecklich bist? Weil Du denkst, dass es sowas nicht gibt? Ich bin in meiner jetzigen Beziehung komplett gluecklich, wir sind bereits seit 4 Jahren zusammen und ich habe gemerkt, wie es ist, wenn man Selbstachtung, Selbstbewusstsein und Selbstliebe entwickelt hat, dass man dann auch einen Partner anzieht, der das praesentiert.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Ihr Lieben,

    war heute wieder bei der sogenannten Paarberatung. Das tut gut mal mit jemand zu reden. Aber es geht doch auch wieder hauptsächlich um mich...es wird dort viel auf den Punkt gebracht...was ich irgendwie auch schon weiß, aber halt noch nicht so deutlich gesehen habe.
    Ich weiß noch nicht wohin das alles führt. Aber ich weiß das ich so nicht mehr weiter machen will und kann.
    Ich habe nun einige Dinge für mich ins laufen gebracht...mal schauen wie es mir damit ergehen wird. Werde berichten.

    Aber manchmal ist es ganz komisch. Wenn ich Gedanken habe wie: Die Beziehung raubt Dir deine Energie und Vitaliät - Du kümmerst Dich mehr um Ihn als um Dich etc. dann kommt es irgendwie das wir uns dann grad gut verstehn und es nette Begebenheiten gibt und ich plötzlich wieder ein Gefühl habe das Ihn Ihn lieb habe...also so von Herzen...echt krass. Anstatt das ich mich innerlich und äußerlich auf mehr Abstand begebe. Ich finde das total krass und weiß nicht was ich davon halten soll.

    Ja, gut, ich habe natürlich die Möglichkeit zu handeln wie ich das möchte, aber irgendwann muß ich doch dann mal ne Entscheidung fällen. Ich glaube ich bin sehr abwartend. Aber ich denke es ist nicht falsch sich immer wieder zu sagen das es ja nicht nur schwarz und weiß gibt...

    Ja, die Beratung klärt viel...und ich bin froh das ich noch einen Termin habe um noch mehr zu klären...das ist so in Gefühl von Bewußtwerden...auch wenn ich es nicht in Worte fassen kann und noch nicht so genau weiß was ich damit anfange... ich weiß ich will nicht mehr diesen Ballast. Ich will mich mal frei fühlen und gelöst und fröhlich...mal raus aus dem Grübeln. Dabei wird mir der TaiChiKurs helfen...dann kann ich vielleicht wieder etwas schweben. ..

    Viele Grüße
    an Alle

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • HalloLeute, irgendwie gehts mir total be***. Ich bin wütend und traurig und irgendwie auch mal wieder enttäuscht.

    Gestern Abend ist ungeplant ein kumpel von meinem Freund vorbeigekommen. Das hat mir gar nicht gepasst, weil es bei mir grad nicht so dolle aussah...und der is ziemlich pingelig. Aber konnt irgendwie nicht nein sagen...hätt ich aber mal machen sollen...der is dann nämlich den ganzen Abend geblieben...sind dann zwar zu meinem Freund...aber der Abend war mal wieder gelaufen. Naja, wäre er wohl sonst auch...das mein freund dan wahrscheinlich Computer gespielt hätte. Auf jeden Fall wurde ich dann mit der Frage (vor dem Kumpel) überrrumpelt ob ich heut mit weggehen will. Ich war schon ewig nicht mehr Abends weg, geschweige denn Tanzen. Ich meinte nur was von: Grad am Ende des Monats(eigentlich sind wir pleite) und so kurzfristig...Heut morgen hab ich mich wieder bzw. immernoch so überrumpelt...nie will er mit mir allein weggehen. Sein Kumpel kriegt dann also beide Abende. Es wird egal sein ob ich mitgeh oder nicht. ich fühl mich traurig und unsicher...und so wieder das alles gestern lief fühlt es sich nicht so an, als würde er zu mir stehen und mit mir ein Team bilden.
    Heute wollte er zwischen 11 und 12 zum Frühstück kommen. 14:00 hat es geklingelt. Da hatte ich schon das Mittag hiner mir...Er meinte ich hätte Ihn ja wecken können...hab aber keine Böcke Ihm ständig hinterher zu rennen. Er muß dochj selber wissen was Ihm wichtig ist...eigentlich wollten wir ins Museum...das wird wohl alles nix...

    Man in mir brodelts
    wwhhhrrrr

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    Zitat Jenny:

    Zitat

    … Du willst noch warten, abwarten, warten dass es besser oder schlimmer wird, einfach um endlich eine Entscheidung treffen zu koennen?

    Ich sehe das genauso und gehe sogar noch einen Schritt weiter. Du wartest ab und tust nichts, nicht weil noch keine Entscheidung treffen willst oder kannst angesichts der Situation, sondern weil Du Angst hast überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Denn wenn Du eine triffst könnte es die falsche sein.

    Ein paar Beispiele, die nicht bedeuten müssen, dass es so ist, aber deutlich machen was ich meine:

    Wenn Du Dich entschließt ihn zu verlassen, was ist dann? Vielleicht wird er dann trocken und Du hättest dann den Mann aufgegeben bei dem Du das gefunden hast, was Du bisher immer vermisst hast. Oder er sackt noch weiter ab und würdest Dir dann Vorwürfe machen müssen, weil Du denkst, dass Du das zu verantworten hast. Oder Du stehst dann alleine da (was Du im Grunde jetzt schon bist) und hast niemanden mehr, Du hast Angst vor der Einsamkeit. Oder Du würdest aufatmen und Dein Leben genießen, weil Du von der selbsterwählten Einsamkeit und Aufopferung an seiner Seite erlöst bist.

    Wenn Du Dich entschließt bei ihm zu bleiben, was ist dann? Vielleicht wird er dann trocken und Du hast den Mann bei dem Du das gefunden hast was, was Du bisher immer vermisst hast. Oder er wird trocken und verändert sich soweit, dass Du ihn dann nicht mehr willst. Er trinkt auf seinem Level weiter und nichts ändert sich, Du hast zwar einen Partner, wirst aber an seiner Seite immer einsamer und verzweifelter. Oder es wird immer schlimmer, Du begleitest ihn bis er sich tot getrunken hat und hast weitere Jahre Deines Lebens verschenkt. Oder Du passt Dich der Situation immer weiter an und verlierst Dich vollkommen.

    Wenn Du etwas ohne ihn unternimmst, was ist dann? Bist Du gerade dann mit etwas anderem beschäftigt, wenn er Dich brauchen könnte oder er nüchtern ist und gerade in dem Moment mit ihm etwas unternehmen könntest. Oder was ist mit dem Geld, dass Du für Dich ausgibst, könnte man das nicht besser für gemeinsame Unternehmung ausgeben. Was ist wenn es Dir Spaß macht, was Du tust, solltest Du dann nicht ein schlechtes Gewissen haben, weil Du Spaß ohne ihn hast. Was ist wenn Du andere Menschen kennen lernst? Menschen die Dich mögen. Ist es schlimm wenn Du es genießt oder kommt dann die Angst, dass sie vielleicht rausfinden könnten was bei Dir läuft?

    Ich könnte noch weiter machen, aber ich denke das reicht. Ich habe meine Worte mit Absicht so gewählt, weitestgehend was für Folgen Deine Entscheidungen für ihn haben können und weniger für Dich. Denn so wirkt es auf mich, Du triffst keine Entscheidung, weil Du Dir Gedanken machst was es für Auswirkungen auf ihn hat. Dich lässt Du dabei weitestgehend unberücksichtigt.

    Du unternimmst zwar etwas für Dich, aber immer so, dass Du Dich nicht weit entfernst und falls mal, Du jederzeit bereit sein kannst mit fliegenden Fahnen zu ihm zurück zu gehen. Du scheust Schritte, die Dich von ihm weg führen, egal wo sie hinführen würden, aber von ihm weg, das vermeidest Du. Wenn Du wirklich etwas für Dich tun willst, dann überlege was es Dir bringt, nur Dir, nicht Euch oder ihm, sondern nur Dir. Das ist an sich denken, das ist positiver Egoismus.

    Ganz egal wie Du Dich entscheidest, es wird Folgen haben und auch diese Folgen werden wieder Entscheidungen nach sich ziehen. So ist das Leben. Man kann nur hoffen, dass man für sich die richtige Entscheidung getroffen hat. Genau aus dieser Hoffnung heraus trifft man Entscheidungen, weil man für sich etwas möchte.

    Als Kind und Jugendlicher hat man darauf gepocht seine eigene Entscheidung treffen zu dürfen. Man hat es als ungerecht empfunden, dass die Eltern einen gebremst haben. Mal hat man sich durchgesetzt, mal nicht. Ich setze jetzt einfach mal voraus, dass die Male wo man gescheitert ist, einem einfach die Weitsicht gefehlt hat, was die Entscheidung auslösen kann und das man als Kind und Jugendlicher dies aus mangelnder Lebenserfahrung noch nicht sehen konnte.

    Aus dieser Sicherheit heraus, dass die Eltern es schon richten, war man mutig und wollte Dinge, die nicht gut gewesen wären. Diese Sicherheit in der Form gibt es irgendwann nicht mehr, weil man erwachsen ist und für sich selbst sorgt. Diese Selbstsicherheit muss man sich erarbeiten und das kann man nur, wenn man Entscheidungen trifft und auch damit lebt und sein Leben dem anpasst, wenn es mal die falschen waren. Doch man wird nicht nur „falsche“ treffen, je sicherer man sich seiner Selbst wird, desto mehr „richtige“ werden dabei sein. Manche werden immer Mut erfordern, den muss man dann aufbringen oder verzichten.

    In einer Situation untätig zu verharren, ist auch eine Entscheidung. Die schlimmste die man in meinen Augen treffen kann. Man gibt sein Leben, seine Selbstbestimmung, auf die man früher so gepocht hat, einfach ab. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich die nächste. Man muss sich aber auch trauen hindurch zu gehen, sonst steht man, wie Du im Moment oder ich früher, im Niemandsland. Ich habe dieses Niemandsland als kalt, öde und lebensfeindlich empfunden.

    In einer Therapiesitzung ging es um Wünsche die ich habe und was ich für Ideen habe mir etwas Gutes zu tun. Ich hatte eine Menge, wie ich feststellte. Als es dann darum ging, wie ich mir vorstelle das alles zu verwirklichen, war ich auch noch ganz gut dabei. Als es dann weiter darum ging, warum ich denn so das eine oder andere im Alter von 38 Jahren noch nicht verwirklicht hatte, wurde ich immer ruhiger und wusste nicht mehr so viel zu sagen. Mir ging. je mehr ich erzählte, auf, dass ich das immer von Außenumständen abhängig gemacht habe. Entweder musste die Situation da sein oder ich wollte das nicht alleine machen oder dann wenn ich einen Partner habe oder, oder, oder…… Ich habe die Erfüllung meiner Wünsche, die Umsetzung meiner Ideen von anderen Dingen als mir selbst abhängig gemacht. Da saß ich nun, ziemlich kleinlaut und still, wusste nicht wirklich was mit dieser Erkenntnis und was es für mich bedeutet anzufangen.

    Sie fragte mich dann was ich machen würde wenn ich so richtig Hunger hätte. Die Antwort war wieder einfach: essen, nätürlich! Sie fragte ob ich dann warten würde bis ich etwas ganz besonderes bekäme, worauf ich auch noch Appetit hätte? Natürlich nicht! Und hab dann hinterher geschoben: Dann würde ich doch verhungern!

    Ihre Antwort war, genau das würde ich machen, meine Seele verhungern lassen. Bei meinem Körper käme ich nicht auf die Idee zu warten, bei meiner Seele schon, ich würde sie verhungern lassen. So wie es selbstverständlich für mich war Nahrung für meinen Körper zu besorgen, sowenig war es selbstverständlich für mich auch Nahrung für meine Seele zu besorgen.

    Inzwischen versorge ich meine Seele mit Nahrung. Das kann ich Dir ebenfalls nur ans Herz legen, füttere Deine Seele damit sie nicht verhungert.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Karotte,

    noch eine Frage hinterher, es passt gerade so schön:

    Warum gehst Du nicht allein oder mit einer Freundin ins Museum?

    Gruß
    Skye

  • Hallo Skye,
    vielen Dank für deinen Beitrag an Karotte. Du hast mir damit sehr viele Denkanstöße gegeben, denn ich finde mich auch in einigen Aussagen wieder.
    Liebe Grüße auch an dich Karotte,
    Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Skye,

    Du hast mir soviel geschrieben, ich glaub auf alles kann ich grad nicht antworten. Habs einmal gelesen und drüber Nachgedacht, habs grad nochmal gelesen und es hat mich nicht weniger getroffen als beim ersten Mal.

    Füttere deine Seele. Ich glaub ich bin zu blöd dazu ich weiß nicht wie. Ich dachte eigentlich das ich grad was für mich tue . . .
    Aber stimmt schon irgendwie warte ich auch ab. Und ja ich habe Angst ne Entscheidung zu treffen...aber warum. So genau weiß ich das auch nicht. Ja es stimmt auch das ich mir mehr Sorgen darüber mache wie er es aufnehmen würde und wie es Ihm geht wenn ich sage...vorbei.
    Ich habe Angst zu früh aufzugeben. Nicht mein möglichstes gegeben zu haben. Und ich hab auch Angst das bisschen Nähe was ich noch bekomme auch noch zu verlieren..
    Ich hab mich ziemlich zurückgezogen, da ich eh nix tolles zu erzählen habe und auch nicht jeden die Ohren volljammern will...war auch lange krank (da war er immer für mich da)...ich fühl mich einfach so falsch . . .
    Auch als würde ich alles falsch machen etc. . . . das Problem is aber auch das ich eigentlich immer alleine war und mir deshalb auch ein stabiles Fundament fehlt...
    Ich glaub ich hab auch Angst davor das für Ihn alles besser würde und er dann das Kind was ich mir wünsche mit ner anderen hat und ich hab auch Angst das ich niemanden mehr finde oder das ich wieder in ne blöde Sache reinstolper...etc.
    Ich glaub es war immer so das ich dachte wenn er nen Job/ausbildung hat wird alles besser, dann habe ich gedacht wenn er ne neue Wohnung hat wirds besser...jetzt isses wenn er fertig is mit der neuen Ausbildung und ne Job hat...etc. ... ich zweifel so, fühl mich so verzweifelt und sehr traurig. Ja und auch allein.

    Ps.: Ich mach schon viele Sachen dann einfach allein, z.B. spazieren gehen oder mal ins theater oder so...das mit dem Museum wollten wir eigentlich zusammen machen...aber es war dann zu spät, auch fürs alleine gehen...irgendwie hab ich halt doch auf Ihn gewartet auch wenn ich die Zeit sinnvoll geputzt habe etc. Ich bin ne Person die immer bisschen einen Plan braucht und nicht so schnell umdisponieren kann..

    Danke für deinen Beitrag DANKE Danke...is auf jeden Fall ne Menge zum Nachdenken.

    Gruß Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    Zitat

    Du hast mir soviel geschrieben, ich glaub auf alles kann ich grad nicht antworten.

    Das musst Du auch nicht. Eine kleine Reaktion, dass man das Geschriebene registriert hat, ist grundsätzlich schon schön, so ist das nicht, es besteht hier jedoch keine Pflicht zu antworten. Wenn Du magst, ist das schön, wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Ich habe es geschrieben, weil das mein Eindruck war bzw. meine Erfahrungen sind. Wenn Du was davon gebrauchen kannst, ist es gut, wenn nicht, auch. Ich habe es nicht geschrieben, damit Du darauf antwortest, sondern weil ich dachte es könnte vielleicht helfen, Deine Gedanken und Deine Aufmerksamkeit mal in eine andere Richtung zu lenken.

    Ich habe es genauso für mich geschrieben. Meine Anwesenheit in diesem Forum ist nicht uneigennützig. Ich habe genauso Probleme wie Du, ich kann ebenso wie Du hier etwas lernen um meine Situation, mein Leben weiter zu verbessern. Mir Gedanken über Deine Situation zu machen, mich zu erinnern in was für Hamsterrädern ich mich gedanklich bewegt habe und mir Gelerntes in Erinnerung zu rufen, hilft mir z. B. auch.

    Zitat

    Ich bin ne Person die immer bisschen einen Plan braucht und nicht so schnell umdisponieren kann..

    War ich auch mal. So ganz ohne Plan geht es immer noch nicht :roll: , doch ich habe gelernt auch einfach mal spontan zu sein. Das macht richtig Spaß…:lol:


    Karotte, es ist Dein Leben, Du kannst entscheiden, Du kannst alles erreichen, was Du wirklich erreichen willst, Du musst „nur“ anfangen es Dir zu holen, von allein tut sich da nichts, bedaure…..

    Eine gute Nacht wünscht…

    Skye

  • Hallo...es ist schon spät und sehr still hier. Selbst die Katzen schlafen schon. Das war ein komisches Wochenende. Einmal so und einmal so...manchmal habe ich das Gefühl eine einzige Frage zu sein. Ja, was ist normal..was richtig was falsch. Wo bilde ich mir was ein und wo hab ich recht oder oder oder.
    Stichwort Romantik. Irgendwie glaube ich nicht mehr so richtig daran. Ja, um so jünger ich war um so mehr gab es Gefühlswallungen in dieser Richtung... und auch das verliebt sein war früher so anders...klar, manchmal habe ich schon so ein ein Gefühl "liebhaben"..aber so´n richtig romantischer Moment...oder liegt das daran das ich nicht den richtigen Partner habe. Ich glaub Romantik gibts nur im Film...da fügt sich alles immer so...irgendwie.
    Ich fühl mich manchmal so leer. Aber wie ist das denn bei anderen. Jede Beziehung hat doch wahrscheinlich auch mal Ihre Durststrecke...es kann ja nicht die ganze Zeit Rosa und Juchee sein, oder...und mit der Zeit läßt das doch sicher auch bei anderen nach mit der Nähe und dem Sex...oder?
    Rede ich mir ein das es alles besser sein könnte um dann wieder enttäuscht zu sein? Bin ich irgendwie verpeilt?
    Er will nicht hören was ich sage und wie es mir geht, hab echt das Gefühl er ist taub auf diesem Ohr...aber irgendwie nicht mal absichtlich...Tja, jeder in seiner eigenen kleinen Welt. Bin ich wirklich nur für das praktische da? Ist das echtes liebhaben von seiner Seite? Ich glaube er denkt das schon. Ich aber fühl mich mehr als vernachlässigt und finde aber auch keinen wirklichen Abstand. Er ist der vertrauteste Mensch in meinem Leben und auch mein guter Freund. Ich will Ihm nicht wehtun. Ich will das es Ihm gut geht. Ich will aber auch das er mich mal richtig sieht und das ich Ihm mal so wichtig bin das er auch mal zu nem Kumpel sagen kann...Du ich hab heut schon was mit meiner Freundin vor...aber "er kann ja nix dafür das die Kumpels sich melden...mich sieht er ja jeden Tag" etc. Und wenn schon mal jemand vorbeikommt kann er den doch nicht nach Hause schicken...und jetzt haben Sie eh was gekifft- "Schatz, da bin ich so breit ich geh jetzt schlafen"...schönes Frühstück zusammen und sogar mal wieder engerer Körperkontakt...war irgendwie schön, aber ich konnt mich nicht so richtig drauf einlassen. Dabei wöllt ich eigentlich mehr davon..oh Mann is das alles verquer. Vielleicht bin ich auch einfach nicht Beziehungsfähig? Oder kann ich das alles auf den Alkohol schieben? Auch ich hab erst mal Beziehungsbücher gewälzt. Bin auch von dem Gedanken weg das sich nichts ändert wenn beide was tun...merk nun das sich auch was ändert wenn nur ich was tue. Jetzt wo ich immer mehr darüber weiß...sehe ich die Nebenwirkungen und auch die Entzugserscheinungen des Alkohols. Er sieht es nicht - will nix wissen. Erzählt noch munter. Sieht er mich überhaupt noch? Er kann echt charmant sein . . .
    Ich hab das Gefühl so falsch zu sein und auch ständig alles falsch zu machen...sogar hier hab ich manchmal das Gefühl das wenn ich in einen Thread geschrieben habe keiner mehr antwortet. Wie verflucht. Irgendwie bin ich immer der Aussenseiter...naja gut ein paar Leute gibt es schon die mich mögen...Aber es gibt irgendwie niemand so richtig auf meiner Wellenlänge wird so gern mal wieder über Gott und die Welt reden und rumspinnen und philosophieren und auch träumen...Er findet ich bin da zu spinnert. Zu viel Träume und Ideen aber nix was passiert...ja, hat er auch recht. Aber träumen ist auch schön...
    In 10 Tagen muß ich zum Arbeitsamt - hab noch keine Bewerbung geschreiben seit ich wieder gesund bin...hab irgendwie keine Kraft dazu und dieses Gelaber was da immer rein soll kotzt mich nur noch an...is auch selten mal ne Anzeige von einem Job der was für mich wäre...wozu hab ich eigentlich studiert... :?
    ...und so weiter und so weiter... Ja, vielleicht wäre es ein erster Schritt sich zu trennen, aber ich glaub ich kann das nicht...wahrscheinlich bin ich es gewöhnt unglücklich zu sein und was will ich eigentlich? Vielleicht haben wir auch noch ne Chance...Die Liebe ist doch das Kind der Freiheit und...

    Gute Nacht
    und schöne Träume

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Zitat von Skye


    Du kannst alles erreichen, was Du wirklich erreichen willst, Du musst „nur“ anfangen es Dir zu holen, von allein tut sich da nichts, bedaure…..

    Irgendwie renn ich da immer gegen Wände ...und das nicht unengagiert und auch mal spontan...

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • halloechen...
    du schreibst - dein körper hätte komplett ausgelassen und du müsstest jetzt wieder auf die beine kommen... oft ist ein körperlicher zusammenbruch das zeichen dafür, dass es psychisch nicht mehr geht - nur wollen leute mit unsrer persönlichkeitsstruktur (- was hier als coabhängig bezeichnet wird - ich geb dir recht, das fängt schon viel früher an) nicht auf ihre psyche hören - und dann protesieren sie über ihren körper...
    mir gehts momentan auch nicht so gut (papa krank, bruder am karfreitag gestorben), abe ich bin froh, dass mein ex (alki) weg ist - nach seinem auszug gemerkt, wie schlecht mir im zusammenleben mit ihm ging, wo ich überall zurechtgesteckt habe und sinnlos gewartet, dass er heimkommt und wieviel energie ich vergeudet hab.
    du bist 32 und willst noch eine familie (ich auch 32 und hab fest vor, noch ein zweites kind zu kriegen), also dann schau bloss, dass du da raus kommst. und selbst wenn du nicht den idealen kindvater findest, ein kind kann man auch allein aufziehen ;)

    liebe grüsse und viel mut und offene augen

    reva

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