Guten Morgen Ruegi,
beim lesen Deines Themas ist mir immer wieder aufgefallen, dass Du dir und deiner Familie etwas beweisen möchtest, indem Du nicht trinkst. Aus meiner Sicht ist das der falsche Ansatz.
Wenn Du zukünftig abstinent leben möchtest, dann muss Dir klar werden, dass Du es ausschließlich für Dich willst, um ein besseres Leben führen zu können. Seit ich das verstanden habe, fällt mir nicht nur das Nichttrinken um ein vielfaches leichter, sondern mein ganzes Leben hat an Klarheit gewonnen.
Zudem hälst Du dir durch den Willen, es für die Familie zu tun, eine Hintertür offen. Denn was ist, wenn sie irgendwann nicht mehr hinter dir stehen sollte ( was ich Dir natürlich nicht wünsche!) ? Hättest du dann wieder einen Grund zu trinken?
Die Schuldgefühle, die dich plagen, kennen sehr viele von uns, damit bist Du nicht alleine. Ich persönlich habe dieses als Teil meiner Krankheit akzeptiert und denke nur noch selten über meine Missetaten in der Vergangenheit nach, denn ich kann sie nicht ungeschehen machen. Aber ich kann die Verantwortung für meine Zukunft übernehmen und dafür sorgen, dass sich ähnliche Katastrophen wie in meiner Saufzeit, nicht wiederholen. Und zwar nicht aus der Motivation heraus, anderen besser zu gefallen, sonder um mit mir selbst besser klarzukommen.
Bist Du eigentlich mal beim Arzt/Suchtberatung gewesen?
VG
Oliver