Tockenes Resümee eines Co's

  • schön und schwer ... ganz schön schwer ;)

    Gestern war ich auf einer Feier, von der ich im Vorfeld nicht wusste, ob sie mir gut tun wird oder eher schaden. Ich denke, sie hat mir einfach nur viele Denkanstöße gegeben und war schön.

    Der erste Umgang mit einer Gruppe Menschen, die ich sehr mag, wo Alkohol floß. Ich hatte sehr große Bedenken, wie ich auf das Plopp der Bierflasche und den Anblick einer speziellen Sorte Weinbrand reagiere. Es gab nur ein Plopp, verschmerzt ;) Die Flasche gab es nicht auf dem Tisch, auch keinen Konsum der Marke - somit mir der Geruch erspart.
    Dafür aber einiges an Likörchen und guten Weinen. Verbunden mit dem ausgesprochenen Versuch, mich berauschen zu wollen. Nun ja, bin ja selber groß und es klappte nicht :) Ein Blick auf meinen Kaffee "wie soll ich Dich denn so "abfüllen"? Klare Antwort: "ich lasse mich nicht abfüllen und hasse Kontrollverlust" kurze Diskussion und Ende des Themas.

    So, ich war ohne Auto da, meine Rückfahrer waren schon gegangen. Derjenige, der mich quasi zum Bleiben gebracht hatte war nun schon am überlegen, wie wohl die Autos bestückt werden, damit ich ja nach Hause komme. Liebes Ansinnen, aber danke - ich laufe. Wer was getrunken hat weiss ich nicht - aber dass ich selber laufen kann weil ich nicht viel getrunken habe, das weiss ich! Heute nacht um 1.30 Uhr also meine halbe Stunde Spaziergang genutzt um den sternenklaren Himmel zu betrachten.

    Sehr schmerzlich empfand ich ein Gespräch mit einem Mädel, Azubi, deren Mutter Angst hat, dass sie Alkoholikerin wird weil sie zwei Weizen zu Hause alleine trinkt. Wie gut verstehe ich die Mutter - wie gut aber auch das Mädel, welches sagt, weil ich das jetzt trinke bin ich nicht gleich Alkoholiker. Wie schwer lässt sich vermitteln, dass es schleichend gehen kann, aber keinesfalls muss? Wie schwer ist es doch jemanden zu mögen, sich Gedanken um ihn zu machen ohne sich verrückt machen zu lassen?

    Es war ein sehr, sehr schöner Abend. Wobei mir einfach auffiel wie Kontaktprobleme durch Alkohol oder "abfüllen wollen" übergangen werden können. So wohl begannen meine Beziehung zuvor, indem der Ex alkoholisiert (wofür ich natürlich die Schüchternheit verantwortlich machte) zur Tat schritt. Heute soll mein Gegenüber meine Meinung dazu kennen, erleben um sich dann zu überlegen, ob oder wie er einen Kontakt mit mir wünscht - wobei ich dann in Folge auch für mich überlegen muss/kann/darf ob eine Kombination (auf welcher Basis auch immer) möglich wäre.

    Alles das, was früher über Automatismen lief ist heute meinem Kopf und meinem Bauch untergeordnet. Da wo ich früher auf Angebote reagierte will ich heute erst das Verhalten erleben.

    Gestern gab es eine Menge von Informationen, Emotionen und Dingen, die ich erst einmal vom Hinterkopf in Herz und Bauch dringen lassen muss. Ich war auf dem Heimweg der Vermutung nahe, dass es mir heute schlecht gehen wird weil ich erst mal ganz viel sortieren muss.

    Mein Verhalten heute morgen jedoch, das schrubben der Laminatböden, welches ich über Monate hinausgeschoben habe sagt mir etwas anderes darüber, wie es in mir angekommen ist. Gefühlsmässig - kopfgesteuert - bin ich etwas unrund, aber die Aktionen/Taten von mir sprechen Bände. D. h. (aus jahrzehntelanger Erfahrung) das Putzen steht für ein gutes Vorwärts und säubern von alten Dingen oder Gedanken, die nicht mehr passen oder mir nicht gut tun (welche auch immer das waren oder sind).

    Einfach ist das alles nicht für mich (zumal ich abgestoffelt bin, von einer Minute auf die andere, ohne mich beim Gastgeber zubedanken - was ich natürlich noch nachhole) aber ich spüre ich bin auf dem Weg zurück in das normale soziale Leben. Seit einem Jahr eine Veranstaltung mit rund 100 Personen um mich herum, die ich mehr oder weniger kenne oder kennen lernen kann. Ich war da - ich war ich - ich habe mich nicht versteckt und an niemanden klammern müssen. Ich bin gegangen als ich spüre ich muss, sonst überrollt mich die Müdigkeit, ich habe nicht gewartet, dass mein Prinz Eisenherz dafür sorgt das der Schimmel namens Auto mich nach Hause bringt und ich habe zuvor mit Pflanzenlichtern, die angeschaltet waren, mein Heim so gestaltet, dass das Heimkehren warm und hell war.

    Komisch, so viele ganz einfache Dinge, die doch so schwer und nachhaltig wiegen können.

    LIeben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar, wollte nicht bei Pandora schreiben, is ja Ihr Thread.

    Zitat

    Denn wir alle sind wertvoll, müssen aber als wertvoller Schmuckstein in die passende Fassung finden.

    den Satz find ich ja wunderschön.

    Zitat

    Durch diese Fragen kann ich zumindest mit Sicherheit sagen, dass der richtige Zeitpunkt nicht da ist.

    Das ist ja toll, das Du das so erkennst. Für mich war das in den Situationen nicht so die Frage. Klar habe ich mich gefragt ob das jetzt so passt und ob es nicht so früh ist. Hab eauch versucht Abstand zu halten, doch irgendwann ging es nicht mehr. Doch ich habe schon zwischenzeitlich manchmal gemerkt das ich etwas den Boden unter den Füßen verlor und habe mir dann auch immer Zeit genommen. Wir haben uns ja auch nicht ständig gesehen. Da wir beide viel gearbeitet haben. Doch hat er wohl den Boden verloren. Für Ihn gab es immer wieder viele Fragen, deshalb auch die mehrfachen Rückzüge. Leider hat er sich nicht damit auseinandergesetzt. Deswegen kann ich auch nicht behaupten das das immer wieder erneute annähern dann intensiver war. Das war nur nach der 1. Pause so.

    Trotzallem ist eben da dieser Schmerz/Liebeskummer, vorallem wenn der andere nicht bereit ist sich den Fragen/Problemen zu stellen. Klar muß ich das so hinnehmen. Es ist ja seine Entscheidung. Doch weh tut es trotzdem.

    Zitat


    Ich weiß nicht Karotte, ob die Männer das Problem sind oder wir. Können wir nicht sagen, so lange Beziehungen sich so abspielen hat der Diamant zur Fassung nicht gepasst? Muss der Diamant - wir - vielleicht noch ein bischen vom Leben geschliffen werden?


    Die beidne Männer hatten/haben auf jeden Fall ein Problem sonst wäre meiner Meinung nach ein anderer Umgang möglich gewesen und auch Gespräche.

    Zitat


    Es hat dann einfach - zum jetzigen Zeitpunkt, warum auch immer - nicht gepasst.


    Ja, so ist es wohl. Leider.

    Zitat


    Sehnsucht, liebe Karotte, nach was? Liegt nicht vielleicht hier des Pudels Kern?


    Ich weiß nicht ob diese Sehnsucht mit einer Person verbunden ist. Irgendwie sicher. Sehnsucht für mich in diesen Momenten heißt das vermissen von den schönen Momenten und Zeiten die man miteinander verbracht hat. Als da schöne Dinge waren, die ich sehr genossen habe.

    Zitat

    Nunmehr entdecke ich, dass wenn ich ein Gefühl verspüre beginne mich zu fragen, was dieser Mensch in mir bewegt bzw. was mich an ihm fasziniert oder zu ihm führt.


    Ja, ich mich auch. Und ich habe darauf auch antworten gefunden. Leider habe ich nicht so richtig eine Antwort darauf das es das was es schien wohl doch nicht war. Und das ich mir unbewußt wieder "Problemfälle" rausgesucht habe. Beide nicht Beziehungsfähig.

    Zitat

    ..dann ist dieser Mensch als Freund vielleicht wertvoller als als Partner.


    Ja, solche Gedanken hatte ich auch. Gerade bei meinem letzten bekannten. Mit Ihm wäre ich gern befreundet geblieben. Da wir uns immer amüsiert haben, zusammen lachen konnten, gemeinsame Interessen hatten und es immer schön war etwas mit Ihm zu unternehmen. Leider war das Interesse wohl nicht beiderseitig...obwohl die Herren immer so anders sprachen....
    Für mich steht am Ende immer wieder die Frage was ich glauben kann und was nicht. Es fällt mir doch irgendwie immer schwerer zu vertrauen wenn es sich im nachhinein alles als leeres Gerede raustellt... da hilft auch der Gedanke nicht das es in diesem Moment vielleicht so war...
    Es ist mir ein Rätsel.

    Zitat

    Einfach abwartend

    Ja, das ist leider nicht so oft meine Stärke, doch ich habe es probiert und auch das hat zu wenig "Erfolg" geführt.

    Naja wenn die Liebe dann da ist, da ist es nun manchmal wirklich stürmisch. Und es ist eine hauchzarte Grenze zwischen dem Aufruhr des verliebt seins und dem was vielleicht in eine Abhängigkeit führen könnte.

    Danke für die Kraftwünsche liebe Dagmar.
    In der Hoffnung auf bessere Zeiten und neue Möglichkeiten
    Liebe Grüße
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Liebe Dagmar,
    danke für Deinen Beitrag in meinem Thread.

    Zitat

    Es ist so viel einfacher Mitmenschen oder Alltagssituationen für das eigene Unglück verantwortlich zu machen um dadurch zu verhindern "raus zu kommen"...
    Somit muss ich also versuchen das alles auf die Reihe zu bekommen und mir selber meine Zufriedenheit zu erarbeiten...
    Wenn ich dann noch in der Lage bin die Wertigkeit richtig zu setzen, dann erkenne ich, dass viel mehr schönes dem Schlechten gegenüber steht.
    Das aber entspringt meinem "wollen".

    Sicher ist die Beziehung zu einem Alkoholkranken, der es auch bleiben möchte eine der destruktivste aller möglichen Beziehungen. Also sei stolz auf Dich, dass Du genau das nicht mehr möchtest.
    Ich habe mal nur einen Teil von Deinem Beitrag zitiert, da ich genau diese Punkte meine, wenn ich sage, dass ich mir kein Gejammer mehr anhören kann ohne fast zu explodieren. Der eigene Anteil am Geschehen, der Antrieb, die Eigenverantwortung und eine positive Einstellung gegenüber Plänen sind so ein paar Dinge, die ich gelernt habe, nachdem ich mich von meinen Eltern "abgenabelt" habe. Beide haben unterschiedliche Süchte: die Mutter Alk, der Vater ist Workaholic.
    Und das eigene Wollen ist die beste Medizin. Du bist nicht Opfer sondern Schöpfer Deiner Welt, also schlag ich vor Du machst sie, wie sie Dir gefällt... (Liedtext, der sich in meinen Kopf eingebrannt hat!)

    Alles Liebe, Löwenherz.

  • Ja, liebes Löwenherz,
    und vor allen Dingen es geht.

    Vor einem Jahr habe ich mich, damals arbeitslos und ohne finanziellen Rückhalt mit 47 aus der Suchtbeziehung rausgequält und hatte nichts mehr als mein kleines Leben.

    Keine Zeit zum jammern also, weil ich einen Job brauchte, umziehen musste und eigentlich nicht wusste wie und wo ich was machen kann - welches Loch gestopft wird und wo eines aufgerissen wird. Und es ging. Aber ich wollte leben.

    Und wenn das mir gelang - damals gebrochen, klein und unsicher, dann kann es auch anderen gelingen. Und es ist so wichtig, liebes Löwenherz, um das eigene Leben wie ein Löwe zu kämpfen. Wir haben doch nur eines - und es gibt so viel schönes zu sehen, zu spüren und zu erlauben. Auch trauriges, natürlich, aber können wir das Glück vielleicht besser sehen, weil wir auch Trauer erspüren können. Gehört nicht eines auch zum anderen. Wobei das jammern nicht dazugehört :)

    Und wie gut ich Dich verstehe, und welche Probleme ich auch hier oft beim Lesen habe wenn ich merke das Rad dreht sich im Kreis - Runde um Runde - alles ist schlimm, aber Änderungen sollen nicht vollzogen werden. Nur durch Änderungen sind wir doch gezwungen etwas "anders" zu machen, nur dadurch haben wir die Chancen es besser zu machen, aus Fehlern zu lernen und negatives zum positiven umkehren.

    Weißt Du liebes Löwenherz, wenn früher etwas anders verlief als ich es mir gewünscht hatte, so war ich traurig. Heute bin ich in der Lage zu sagen, vielleicht hat es seinen Sinn. Oft, ja sehr oft, habe ich dann erkannt, die Zeit war für etwas noch nicht reif.

    Mittlerweile ist es so, oder scheint es mir so, als ob mein Körper mir positive Veränderungen signalisieren kann, von denen ich selber nicht weiß woher sie kommen und auf was sie hindeuten. Gerade so als spüre ich einen Kraftschub von neuen kommenden Erlebnissen, egal welcher Art. Manchmal beängstigend weil es nicht dazu passt, was in mir (laut Kopf) abgehen müsste. Aber genau das ist die Kraft in uns, die wir so unbewußt aufbauen können durch ein "ja zu uns" und ein "ja zum Leben".

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Es ist schön - es ist neu - es ist ungewohnt und es bringt mich etwas durcheinander. Am Arbeitsplatz kommt mir soviel schönes entgegen, dass es wirkt, als wäre ich ein Paradiesvogel. Ich kenne Wertschätzung, auch am Arbeitsplatz. Dieses Gefühl aber gab es bei mir als Teenager zum ersten und zum letzten Mal so akzeptiert und gemocht zu werden.

    Das beginnt damit, dass ich von ganz vielen Damen Komplimente über Kleidung und Erscheinungsbild bekomme. Ich trage recht auffallende Klamotten für meine doch recht mollige Figur, dennoch: mir wird gesagt wie fröhlich das wirkt, dass ich so ganz anders wäre als die strengen Kolleginnen.

    Nun, altersmässig hatte mich die Jugend gehörig unterschätzt - und zwar rund 10 Jahre jünger, nun war da doch etwas schocking angesagt, das bei männlichen Wesen wohl etwas tiefer greift.

    Heute morgen war alles in heller Aufregung weil ich mal 10 Minuten später angefangen habe zu arbeiten. Ein kleines Kätzen lief durch die Gegend und vom Ansinnen des Fahrers bis zum Gerücht, ich nehme die Kleine Katze mit war innerhalb von nicht einer Stunde das Gerücht durch und Bäcker und Conditorei sprachen mich an oder kamen zum Arbeitsplatz, dass ich doch und überhaupt.....

    Nein, dieses Gefühl kenne ich schon lange so nicht mehr, als wäre man/frau ein ganz wichtiger Punkt einer Gruppe. Jemand, auf den gewartet wird, jemand den man/frau versucht zu treffen und wenn dem mal nicht so ist - an einem Tag - dann zu sagen, mensch, wir haben uns heute gar nicht gesehen und zu überlegen warum. Logisch, ich fange freitags später an und somit sind die Pausen auch anders.

    Es ist ein so wunderschönes Gefühl, vom Azubi bis zum Bäcker einfach gerne gesehen zu sein. Eines aber ist mir klar, es ist noch ein ganz kleines Pflänzchen, das erst einmal beginnen muss seine Wurzeln fest ins Erdreich zu schlagen. Eine Beziehung würde die Ausgeglichenheit und die positve Stimmung von mir (die genau dieses Vertrauen bewirkt) ins Schwanken bringen.

    Es ist so deutlich, wie meine Ausgeglichenheit nicht nur mir sondern auch anderen gut tut. Zwar zieht sich dadurch jemand zurück, mit dem ich monatelang engere Gespräche geführt habe. Das ist zwar ein wenig schmerzhaft, aber würde mir jetzt ähnlich gehen weil mir das zu viel Trubel wäre (als derjenige, der daneben steht und Hektik nicht so mag).

    Das ist kein neues Gefühl und auch keine neue Position innerhalb von einer Gesellschaft, aber ein jahrzehntelang nicht mehr gekanntes und gelebtes. Gerade so, als wäre ich wieder (auch optisch gleiche ich mich immer mehr an) wie vor rund 20 Jahren an einem tollen Arbeitsplatz.

    Ganz komisch für mich, denn ich bin viel älter geworden und gehöre eigentlich zum alten Eisen, also Ende 40 und eigentlich nicht mehr von Bedeutung. Gut, nachdem nun mein reales Alter bekannt ist (weil ich selber an einer Festlichkeit feststellte, nein nicht nur er ist über 40 - ich auch!!!) ist ein bischen Unsicherheit entstanden. Gerade so, als dürfe man tatsächlich keinem über 30 trauen ;) aber auch das legt sich bei der Jugend zunehmend wieder :) Aber ist ist einfach saukomisch.....

    Vielleicht komisch auch deshalb, weil ich über ein Jahrzehnt einen anderen in den Mittelpunkt stellte und mich selber dabei überging, überhörte und überspürte. Dieser jemand auf Grund seiner Krankheit nichts rüberbringen konnte, und mir das nunmehr ständig widerfährt.

    Natürlich bin auch ich nicht nur glücklich, natürlich kenne ich auch den Kummer, ob finanziell oder anders, aber irgendwie bringt das mich nicht mehr aus dem Gleichgewicht.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • He, Dagmar! Du lebst wieder!
    Ganz einfach ausgedrückt. Und das ist doch herrlich!!!
    Ich freu mich für dich, dass es dir so gut geht, du wieder Spaß im und am Leben hast.

    Ein wunderschönes Wochenende wünscht dir Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hey Dagmar, Du starkes Powerpaket. Wie gehts wie stehts...alles gut?
    Wünsch Dir einen schönen Tag...! :wink:
    die Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hey Dagmar, lang nix gelesen...wie gehts Dir???
    Wenn Du mal da bist kannst Du mal im Freizeitthread kucken, wollt Dich mal was zu Katzen fragen, hab da ein Problem.

    LG Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hey Dagmar, ich wunder mich das man so gar nix mehr von Dir sieht hier...schreib doch mal? Wie gehts Dir so?

    Ganz liebe Grüße
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Dagmar!

    Jetzt werd ich aber auch langsam neugierig, was bei dir so los ist!
    Hast du immer noch Probleme im /am Haus?
    Hoffe, dass es dir soweit gutgeht?! Aber darfst ruhig mal wieder schreiben. :wink: LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Ihr Lieben,
    anstrengende Wochen,schöne Wochen und noch mittendrin. Wo ich anfangen soll zu schildern weiß ich nicht so ganz.

    Auto kommt nicht durch den TÜV - Neubeschaffung eines billigen Fahrzeuges da ein Minigehalt - Toll, noch nie alleine ein Auto gekauft, zumal nicht für ein paar hundert Euro. Alleine kaufen/abmelden/ummelden. Demnächst den andern loswerden, evtl. weil Sammlermodell verkaufen können, biligste Versicherung wählen und und und.

    Nun, ich hoffe nun auf die Verlängerung meines Arbeitsvertrages - ich denke ja, aber wissen kann ich es erst wenn ich die Unterschrift und den Vertrag habe. Sicherheitshalber sind jedoch Bewerbungen angesagt.

    Holz kaufen, stapeln ect. pp.

    Dann habe ich einen Sponsor für meine Blumenlust gefunden: zwei große Blumenhäuser über deren Produkte ich berichte und nun rund 2000 Blumenzwiebeln für das Frühjahr habe. Die heisst es nun zu beschreiben, fotografieren, einzupflanzen und über die Monate im Bild zu verfolgen.

    Garten und Mühlengelände aufräumen in Sachen Kürbisse und Sommerblumen und für Weihnachten/Winter dekorieren. Außendeko ist nicht gerade billig, und dennoch es soll was her....

    Am Arbeitsplatz fühle ich mich weiterhin wohl, habe allerdings auch schon einen Riesenfehler gemacht, den ich mir schwer verzeihen konnte. Weiß aber, wo Menschen arbeiten können Fehler passieren. Wo ich neues auf den Weg bringe (was es zuvor nicht gab) könnte auch mal im alten sich der Fehlerteufel einschleichen. War so ... schade für mich und mein Ego ... aber war halt so....

    Mir geht es gut, das Reallife erfordert meine ganze Kraft und Anwesenheit somit lese ich hier zwar täglich, schreibe aber selten.

    Zumal dazu kommt dass ich bei vielen Schreibern meinen Senf zu deren Schutz nicht mehr abgebe. Wer noch so tief in Beziehungen hängt und sich selber dabei verliert, für den bin ich zu krass und wirke wie ein Gegner, wie jemand, der diese Menschen nicht versteht.

    Bin ich denselben Weg doch gegangen und weiß nur zu gut, was einen in den ersten Phasen der Erkenntnis begleitet. Dann aber musste ich handeln und genau hier kann ich schlecht denjenigen Ratschläge geben, die noch in ihrer Selbstfindung sind.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Guten Morgen Dagmar,

    wir kennen uns zwar nicht, aber ich freue mich total, wenn`s dir gut geht.

    Ich freue mich immer wieder dich zu lesen, weil du uns damit viele tiefe Einblicke schenkst.

    Klare, tiefe und einleuchtende Einsichten aus einen facettenreichen Blickwinkel und superschön geschrieben!

    Zitat

    Wer noch so tief in Beziehungen hängt und sich selber dabei verliert, für den bin ich zu krass ??


    Ich danke Dir :D dafür und wünsche dir
    das Allerbeste.
    LG von Emma

  • Danke, liebe Emma,
    schön, wenn Du hier schmöckern kannst und ein bischen das Gefühl bekommen wie es sein kann wenn man/frau sich freischwimmt.

    Weißt Du, es ist für mich alles andere als leicht "ich habe mir nie den Rosengarten versprochen ;) " aber es ist so ganz anders. Jetzt lebe ich reale Belastungen, die real bewältigt werden können.

    Zuvor war es ein Druck, der von einer Minute auf die andere entladen werden konnte, sich steigerte oder in Hoffnung umschlug. Mein Körper und meine Seele brannten aus - die Kräfte wurden immer weniger - meine persönliche Erscheinung war wohl unter aller Kanone. Nicht, dass ich mich damals als schlimm empfand... aber das, was ich heute zu hören bekomme und die Blicke, wenn jemand Fotos sieht, die nur zwei Jahre alt sind, die sprechen Bände.

    Die Farben die ich trage sind fröhlich, wie ich es nun auch bin - früher schwarz/weiß. Der Stil ist nicht mehr Lappershirts wie früher (ich bin Elefantensondergröße, Zeltabteilung) sondern auch Body's ect., kaschiert durch Westen oder ähnliches.

    Ich hatte letzte Woche mal eines dieser weiten Shirts an - kuckt mich ein Kollege an, den ich sehr mag, zieht an mir rum und sagt: Ey, was hast Du denn an? Wieso willst Du Dich verstecken....

    Wieso eigentlich? War das mal wieder ein komischer Tag? Neee, ich mag diese Shirts, weil sie warm sind. Aber sie passen nicht mehr zu mir - zu dem was ich bin, fühle und wie ich mich gebe.

    Das schwierige ist, ich kann das einfach nicht weitergeben weil man/frau das in sich erleben muss. Jeder, der noch drin hängt in einer solchen Beziehung und hier ist, der möchte ja, dass sich etwas ändert. Nur die Kraft selber zu ändern, die ist eben erst da wenn man/frau - wie ich - ganz unten hängt.

    Manchmal könnte ich wirklich abgehen wie ein Herbststurm wenn ich spüre dass Menschen immer kleiner werden, gemacht werden und dann irgendwann nur noch sich selber klein machen und dadurch alle Kraft, Farbe und Power verlieren. Aber ich kann nicht helfen, nicht einmal anstoßen, weil ich es ja kenne - ich kann nicht .... wie lange habe ich das gesagt?

    Wie lange habe ich Gründe gefunden? Logische Gründe, unzählige Katzen? Wo mit ihnen leben? Wo dürfen wir hin....

    In der Not fanden wir ein Hexenhäuschen, sogar bezahlbar, ein Haus für uns alleine - mit viel Grün, Brunnen und Holzbeheizung.

    Sauviel Arbeit, ich bin abends fertig, habe ganz wenig Zeit für die Dinge, die ich gerne täte. Es ist aber ein ausgefülltes Leben, mich macht es glücklich nachher wieder Holz in allen Facetten aufgefüllt zu haben, den Beistellherd zu füttern, damit er mit Wasser aus dem Brunnen kostengünstiges Spülwasser abgibt.

    Ich werde kaputt sein, wenn ich mir die Blumenzwiebeln ansatzweise überlegt habe wohin und wie und fotografiert und geschrieben habe. Aber wie wird mich jede einzelne im Frühjahr erfreuen, wenn ich den morgendlichen Gang ums Haus mache?

    Weisst Du Emma, es ist alles so anders - es ist meins - ich bin ich - ich habe keinen Partner, ich weiß auch nicht ob sich dass nochmals ergibt, aber irgendwie bin ich mir selber genug, habe liebe Freunde und tolle Menschen um mich herum, ich denke das ist soooo viel...

    In euros arm und unter dem Sozialsatz lebend bin ich doch so reich beschenkt worden....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar!

    Endlich mal wieder ein Lebenszeichen von dir. Und was für eines!!!
    Du bist echt ein Powerweib geworden!
    Du packst dein hartes, schweres Leben mit so viel "innerer" Kraft und natürlich dann auch äußerlicher an, dass ich nur verstummen kann.
    Was bin ich dagegen faul geworden.
    Ich wehre mich ja auch immer noch gegen den Schwedenofen im Wohnzimmer. :roll:
    Sag mal, hast du abends nicht Rückenschmerzen oder so?

    Ich wünsche dir noch ganz, ganz, ganz viel Kraft für DEIN gewünscht, gesuchtes Leben. Halte deine innere Einstellung bei, lass dich nicht unterkriegen - auch vom Sozialamt nicht - und dann wünsch ich einfach nur
    EIN SCHÖNES WOCHENENDE!

    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Dagmar

    das ist aber heut morgen eine schöne Überraschung zum Frühstück gewesen, mal wieder was von dir zu lesen. Hab schon gedacht, du hast dich aus dem Staub gemacht! :roll::roll::roll:

    Schön, dass es dir so gut geht und du deine Energie nicht verloren hast. Für die Verlängerung deines Arbeitsvertrages drück ich dir auf alle Fälle alle Daumen.

    Das mit dem Auto kann mir nächstes Jahr auch passieren, ein halbes Jahr hab ich noch TÜV, dann wird es spannend. Aber egal wie es kommt, irgendeine Lösung findet man doch meistens (klopf auf Holz!)

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Dagmar und alle Anderen, die sich an mich erinnern.

    Mir geht es gut. Seit drei Wochen bin ich mit einem neuen Mann befreundet, er tut mir gut, ist sehr aufmerksam, zuverlässig und fasziniert von mir. Dazu noch ein guter Tänzer. Werde sozusagen völlig mit Symphatie und Zuneigung überschüttet. Wir lassen uns Zeit, zum gemeinsamen Wachsen, ich bleibe bodenständig. Da muss ich erst hineinwachsen, völlig fremd für mich, um Zuneigung und Beachtung nicht mehr kämpfen zu müssen. Es sind völlig andere Gefühle als zuvor. Nicht diese süchtigen, euphorischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, der Himmel brennt, sich selbst verlieren, völlig durcheinander sein, sich gedanklich nur mit dieser Person beschäftigen. Nein es ist anders, völlig anders. Ich mag ihn sehr, empfinde ein Verliebtsein und eine große Sympathie, auch Vertrauen, und fühle mich völlig sicher, ohne Eifersuchtsgefühle. Zwischendurch kommen noch Suchtgedanken und Gefühle in mir hoch, indem ich meine, den nassen Vorgänger mehr und intensiver geliebt zu haben, die ich aber wieder verwerfen kann, wenn ich daran denke, wie sehr ich gelitten habe und mich verletzen ließ. An meinen neuen Freund denke ich eher mit einem gelassenen Wohlgefühl.
    Mir ist bewusst, dass ich eine Co.-Abhängige bleiben werde, von daher besuche ich weiterhin meine Angehörigengruppe und mache verschiedene Wochenendseminare mit, um weiter zu wachsen und zu gesunden. Heute ist meine Devise, alles zu tun, was mir gut tut. Von daher stecke ich nicht mehr in der nassen Problematik eines anderen drin, kann aber in anderen Bereichen auch co.-abhängig reagieren. Wenn man sich selbst entdeckt und wahrnimmt, gibt es jede Menge zu tun. Als mein vorheriger Partner von meiner neuen Freundschaft erfuhr, bombadierte er mich eine Zeitlang mit Anrufen, aus Rache schlief er mit der Freundin des Gaststättenwirtes, damit ich es erfahre, bin dort im Sparclub. Ich bin nicht mehr ans Handy/Telefon gegangen, weil es für mich nichts mehr dazu zu sagen gab. Nun ist Ruhe eingekehrt, seine Anrufe gingen ins Leere. In mir habe ich noch einen co.-abhängigen Anteil entdeckt, und zwar als ich mich trennte und meine Hilfe einstellte, wollte ich Andere davon überzeugen, ihm auch nicht mehr zu helfen, wollte sie überzeugen und manipulieren, ihn fallen zu lassen. In einem Gespräch wurde mir klar, dass ich selbst über drei Jahre immer wieder geholfen habe, was habe ich in den Entscheidungen und Erfahrungen anderer zu suchen? So geht es weiter, jeden Tag darf ich etwas mehr wachsen, auch mal zurückfallen, es von außen betrachten. Hinzu kommt, dass ich bei meinem jetzigen Freund einfach sein kann, und zwar so, wie ich gerade bin und fühle. Ich möchte mit einem Zitat enden, das mich sehr berührt hat:
    Hoffnung sei nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgehe,
    sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgehe.

    Liebe Grüße Laurina :D:wink::D

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Juhu ich lerne...

    Ich lerne etwas wegzuwerfen, ich lerne Urlaub zu machen ohne mir Gedanken zu machen, was vielleicht in meiner Abwesenheit passiert oder wer mir fehlt, wenn ich ihn/sie nicht sehe.

    Juuhuuu....
    Denn das ist garantiert eine Auswirkung der Beendigung der Suchtbeziehung!

    Aufbewahren, sammeln und nur nicht "verbrauchen", die schönen Dinge die man/frau liebt, geschenkt bekommt oder in die er/sie verliebt ist.

    Weder habe ich die mich krank machende Beziehung beendet, noch Marzipanfiguren gegessen oder die Weihnachtsmänner vor Ostern vernichtet. Resultat: mit den Marzipanfiguren hätte ich Menschen erschlagen können, die Weihnachtsmänner wären wohl langsam grau geworden, die Suchtbeziehung hätte mich gekillt und herrliche Stumpenkerzen, die aber nicht brennen, bleiben jahrelang im Schrank....

    Genau eine solche Kerze brachte nämlich eben bei mir den Aha-Effekt. Über Jahre schon gebunkert, sieht ja so schön aus.... Wie eine andere, die ich nun in adventlicher Manier auf den Wohnzimmertisch gestellt habe mit dem Gedanken "sie wird angemacht". Die andere schweren Herzens mal angebrannt, aber immer wieder erlosch diese im eigenen Wachs (so wie ich innerhalb der kranken Beziehung) Mal kurz in die Küche, wo ich auch abends Kerzenlicht habe. Nerv, nerv, hurra - Mülleimer auf Kerze rein....

    Juuhuu ... nun habe ich also angefangen (ich merke es langsam schon seit Wochen, aber nie in dieser Deutlichkeit) dass ich mich von Dingen trennen kann die nicht gut wirken. Das war früher nicht der Fall - ich habe klammernd festgehalten.

    Zwar nie ein Messi gewesen, so gelang es mir dennoch nicht mich von wertvoll erscheinendem zu trennen oder eine Trennung zu akzeptieren und den Neuanfang mit etwas anderem. Heute gelingt es mir. Auffällig war für mich schon, dass ein Herr der Schöpfung, der mir hätte gefallen könnte, von meiner Seite mit vielen inneren guten Wünschen bedacht wurde als er eine neue Freundin fand. Kein Wehmut, kein nichts, im Gegenteil: unser Draht ist besser denn je zuvor (wobei ich nicht mal weiss, ob diese Beziehung noch besteht, die Buschtrommeln hämmern mir gerade anderes ein, was aber total egal ist).

    Mensch Leute, wie Schuppen fällt mir das jetzt von den Augen - wie sehr doch eines mit dem anderen verwurzelt ist. Wie groß doch die Gemeinsamkeit zwischen einer Kerze und einem Menschen sein kann. Nein, den Menschen werfe ich nicht weg wie die Stumpenkerze, aber er leuchtet nun in anderem Licht. Wie in meiner Küche nun eine andere Stumpenkerze :)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Guten Morgen Dagmar!

    Ich freue mich aus deinen Worten ganz viel Zufriedenheit herauszulesen!
    Es geht dir gut! Fein!

    Jetzt, wo das mit dem Wegwerfen geschrieben hast, merke ich, dass bei uns auch alles viel leerer geworden ist. Ohne dass es mit dem Auszug der Kinder zu tun hat.
    Nein, für mich ist der ganze Tand nicht mehr wichtig geworden. So wie deine unnütze Kerze habe ich sehr viel entsorgt. Da steht viel weniger rum als noch vor einem Jahr.
    Und - nichts fehlt mir!

    Vlt. kommt mal wieder eine Zeit, wo wir neu "einräumen"?
    Vlt. ?!

    Dir noch eine schöne Woche - machs dir ganz oft gemütlich! - und liebe Grüße wünscht Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Guten Morgen Dagmar

    Es ist so ruhig geworden bei dir, hoffentlich nach dem Motto keine Nachrichten sind gute Nachrichten!

    Ich wünsch dir einen wunderschönen zweiten Advent mit Kerzen, die auch brennen! :lol::lol::lol:

    Schöne Grüße

    julchen

  • Da schliess ich mich doch gleich an!

    Leider hatte ich gestern nicht richtig Zeit, deine Beiträge bei den anderen zu verfolgen. Ich hoffe doch, dass es dir gut geht?!
    Vlt. hast du Lust auf ein kleines Update?!?

    Ganz liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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