Manchmal weiss ich nicht mehr weiter!

  • Hallo Minibine!

    Ich wollte bloss sagen: Willkommen im Forum! Und wie Du sagst, es ist wirklich eine gute Sache! :)

    Ich kann Dir leider keinen guten Rat geben, aber ich hoffe, dass Du Reaktionen bekommst und hier Antworten findest! Mir ist bloss aufgefallen, dass Du schreibst, dass Dich die Situation mit Deinem Ex so fertig macht und Dich fragst, ob eine endgültige Trennung nicht doch sinnvoll wäre. Es kling doch so, als ob sie das für Dich wäre, nicht? Und Du weisst doch, dass Du weder für ihn noch für seinen Absturz oder was auch immer sonst verantwortlich bist, oder? Und dass für ihn vielleicht wirklich nur der totale Absturz zum Auslöser werden kann, sich wirklich helfen zu lassen? Habt Ihr Euch denn scheiden lassen, weil Dein Ex-Mann Alkoholiker ist?

    Sorry, jetzt habe ich dumm rumgefragt, dabei wollte ich bloss hallo sagen! Alles Gute und liebe Grüsse,

    c.

  • Hallo Minibine,

    erst einmal ein herzliches Willkommen hier :)

    Zitat

    Aber die Angst ist halt immer da, gebe ich mir dann die Schuld, wenn er z. B. unter der Brücke schlafen muss.

    Warum wärst Du Schuld ? Ihr seid geschieden - Du hast damit einen klaren Punkt gesetzt. Fakt ist: wir sind nicht schuld ! Du stehst für Dich allein in der Verantwortung und Dein Exmann ist auch für sein Tun allein verantwortlich - einschließlich der Trinkerei und den daraus resultierenden Problemen. Er macht ja immer wieder Ansätze da rauszufinden, einiges müsste er somit nun mittlerweilen wissen und erfahren haben. Nur wendet er es noch nicht konsequent an. Ihm fehlt einfach noch die nötige Einsicht. Warum ? Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass er auf Deine Hilfe schlussendlich doch immer wieder zurückgreifen kann.

    Du kommst mit der jetzigen Situation nicht zurecht. Also musst Du etwas für Dich tun. Dir klar machen, dass Du keine Schuldgefühle haben musst. Manchmal hilft da die totale Abgrenzung für längere Zeit. Das kann auf beiden Seiten für Klarheit sorgen.

    Oft wird gesagt, das wir Co-Abhängigen die "Leidenszeit" eines Alkoholikers verlängern, da wir ihn immer wieder aus schwierigen Situation rausholen. Somit braucht er sich nicht zu ändern - er weiß ja das er schlussendlich jedesmal "gerettet" wird. Er muss nichts selber verantworten.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Minibine!

    Diandra hat es ja schon gesagt, aber ich dopple einfach nochmal nach wenn ich darf. :)

    Du darfst Dir nicht die Verantwortung für ihn und sein Suchtverhalten aufbürden - einerseits weil es Dich kaputt macht und andererseits weil es ihm die Chance nimmt, diese Verantwortung selbst übernehmen zu müssen (leider auch mit allen schlimmen Konsequenzen) und dadruch vielleicht zur Einsicht zu kommen.

    Also wäre es nicht nur für Dich sondern auch für ihn das Beste, wenn Du Dich endgültig trennst. Das fatale ist nur, dass das so schrecklich schwer ist und wenn's einfach wäre, dann wären wir ja nicht hier im Forum. :( Aber das Forum hilft enorm, dabei, Deinen Weg zu sehen und dabei, ihn dann auch zu gehen. Lies einfach viel hier mit und schreib immer und immer wieder!

    Und erzähl mehr von Dir selber, vielleicht antworten Dir dann noch mehr Leute, weil es dann mehr zu schreiben gibt oder weil sie Gemeinsamkeiten entdecken. Und vielleicht täte es Dir ja auch einfach gut, Dich auf Dich selbst zu konzentrieren?! ;)

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Hallo Minibine,
    auch ich bin recht neu hier und kann dir nicht die ultimativen Tips geben. Jedoch kann ich dir sagen, das du hier sehr sehr gut aufgehoben bist.
    Das mit dem Wissen und dem umsetzten kann ich sehr gut verstehen. Der Verstand weiss im Prinzip alles, aber das liebe Herz will da nicht so recht mitmachen.
    Ich denke du bist auf einem guten Weg, da du deinen Exmann schon aussen vor läßt, wenn du etwas unternimmst und ja auch sonst schon einiges für dich tust.


    Ich wünsche dir alles gute, liebe grüße riverdance

  • Hi Minibini,

    auch mein Mann war einfach entzückend - wenn er nüchtern war. Ich bewunderte seine handwerklichen Fähigkeiten, sein Talent den neuesten Modestil vorauszusehen und wir hatten irgendwie eine Seelenverwandschaft. Aber irgendwann musste ich erkennen, dass es genau diesen Mann nicht mehr gibt. All das was ich an ihm geschätzt und geliebt habe hat sich in den letzten zwei Jahren irgendwie "in Luft" aufgelöst. Seine Sauferei war ihm einfach wichtiger. Nach mehreren Entzügen und mehreren monatelangen Therapien hatte er immer wieder Rückfälle.

    Durch dieses Forum habe ich gelernt mich abzugrenzen - keine Schuldgefühle mehr zu haben, ein eigenes Leben zu führen und dabei sogar ganz zufrieden zu sein. Ich habe auch einen Fulltime-Job, 2 ganz liebe Mädels und gute Freundinnen und liebe Bekannte. Es hat aber viele Monate gedauert, bis ich mich Schritt für Schritt von ihm gelöst habe. Insgesamt sind es jetzt gut 2 1/2 Jahre.

    Er lebt jetzt zum ersten Mal in seiner eigenen Wohnung, hat wieder einen Job - vorerst nur bis Ende des Jahres und muss nun für sich selber sorgen. Da wir die beiden Mädels haben, stehen wir natürlich noch im Kontakt. Aber es ist keine Beziehung mehr. Momentan kann ich mir auch gar nicht mehr vorstellen, dass wir jemals nochmal versuchen werden eine engere Beziehung im Betracht zu ziehen.

    Mir geht es so wie es jetzt ist viel viel besser. Mein Kopf ist wieder "frei" für andere Dinge, Dinge die mich betreffen. Ich bin egoistischer geworden und achte darauf, dass ich mir selber was Gutes tue. Nicht ihm - er ist für sich selbst verantwortlich.

    Und auch meinen Töchtern geht es besser. Es gibt keine Streitereien mehr, sie erleben keinen volltrunkenen Vater, hier herrscht - bis auf den normalen Zickenalarm :wink: richtige Harmonie. Das tut uns allen richtig gut.

    Aber wie gesagt - ich habe eine Menge Monate dafür gebraucht. Er trinkt schon seit vielen Jahren - als es extremer wurde habe ich mir hier Hilfe gesucht und auch gefunden :)

    Das viele Lesen hier hat mir sehr geholfen, meine Fehler wurden mir vor Augen geführt, hin und wieder gabs einen kräftigen Tritt vors Schienenbein (gott sei Dank nur virtuell :P ) - aber das hat mir sehr geholfen.

    Ich denke, auch Du wirst hier noch einiges für Dich mitnehmen können, anwenden können um langsam zu erkennen, dass jeder für sein eigenes Glücklichsein verantwortlich ist.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Oh, liebe Minibine,

    mit zunehmendem Alkoholkonsum wurde die Verletzungsgefahr meines Ex immer größer. Mal beim schweißen verbrannt, mal den Schädel angehauen, mal die Augen an Sträuchern verletzt. Klar, die Aufmerksamkeit scheint geringer zu sein, eventuell auch das Schmerzgefühl unter Alkeinfluß.

    Aber Minibine, davor muss er sich selber bewahren. Wir sind nicht die Schutzengel unserer (Ex-)Partner, die nicht selber auch sich achten wollen oder können!

    Auch ich kannte diese Ängste, ist mein Ex doch schon bewußtlos im Haus umgefallen. Aber liebe Minibine, ihr seid bereits räumlich getrennt. Dich muss also nicht interessieren was in seiner Dreckbude passiert. Ich lebe mit dem Ex noch zusammen und möchte nicht wegen unterlassener Hilfeleistung drankommen. Früher ließ ich ihn einfach liegen - hörte die Atmung - und dachte verrenk Dir nur das Kreuz wenn Du so pennst.

    Mein Ex fährt alkoholisiert Auto - die Polizei, die von Nachbarn mit Details alles zur Anzeige brachte - unternimmt nichts. Nun gut, ich hoffe, dass kein Mensch zu Schaden kommt. KOmmt er zu Schaden, so hat er das selber verursacht und wird dann auch mit den Konsequenzen leben müssen. Er nicht ich!!!!

    Hallo, wir müssen uns beschützen und nicht diejenigen, die ihr eigenes Leben und ihre Gesundheit nicht schätzen! Du bist wichtig - ich bin wichtig - und zwar müssen wir für uns wichtig sein. Unsere Ex-Partner müssten sich selber wichtig sein und auf sich aufpassen. Wenn sie das nicht können oder nicht wollen, so ist das deren Problem!

    Liebe Minibine, so schnell stürzen scheinbar nicht alle ab. Mein Ex stürzt, fängt sich wieder, es wirkt als erkenne er den Inhalt und stürzt wieder. So wird das sicherlich noch Jahre gehen, willst du Jahre an der Seite Deines Ex verbringen um das "Schlimmste" zu verhindern, was dann doch passieren könnte? also ich will das nicht - ich sehe meine Aufgabe nicht darin Zeitzeuge eines Absturzes in Etappen zu sein.

    Krass geagt, liebe Minibine, wenn er auf eine seine 1000 Pullen fliegt und sich verletzt, so hat doch er die Pullen verteilt - und damit seine Unfallgefahr, oder? Du bist kein Kindermädchen für erwachsene Menschen, die sich selber in Gefahr bringen, oder?

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Minibine,

    ich kenne diese Ängste nur zu gut. Ich versuche mich abzulenken wenn ich weiss das er unterwegs ist. Seine zahlreichen Unfälle konnte ich nie verhindern ( der letzte ist erst 2 Wochen her ). Leider kann ich die nicht sagen wie man am besten damit umgeht, das habe ich selber noch nicht unter Kontolle, manchmal werde ich fast wahnsinnig vor Sorge.
    Wie gesagt, ich versuche mich abzulenken und nicht dran zu denken was passieren könnte.
    Wir müssen nämlich zu aller erst auf uns selber aufpassen und darauf achten das UNS nichts passiert.


    viel Kraft und alles liebe riverdance

  • Liebe Minibine!

    Danke für die Infos zu Dir, das mit der Formel1 z.B. ist doch wirklich zu schräg: hast Du denn da nicht auch Angst, dass was passiert? Aber da weisst Du schon, dass Du nicht Schuld wärst, wenn was passieren würde, oder? ;)

    Sorry, das ist jetzt ziemlich patzig gewesen und ich weiss genau, dass ich keine blöden Parallelen zwischen Deinem Mann und den Herren Alonso und co. ziehen kann. Aber verantwortlich bist Du schlussendlich wirklich nicht für die Unfälle der anderen. Es sei denn, Du legst ihnen Bananenschalen in den Weg, lässt ihren Reifen die Luft raus - oder füllst sie zwangsweise mit Schnaps ab. Und das tust Du ja nicht, stimmt's?

    Ich verstehe sehr gut, dass Du Angst hast, dass etwas passiert und dass Du die hast, obwohl Du genau weisst, dass Du nichts dagegen machen kannst, dass etwas passieren könnte. Und Du fragst, was Du gegen die Angst tun kannst, die Angst, von der Du schreibst:

    Zitat


    Aber die Angst, dass ihm was schlimmeres passiert, hält mich gefangen!

    Was wäre denn, wenn es passieren würde? Wenn er sich "totsäuft" oder einen Unfall hat im Suff? In irgend einem Posting hier im Forum hat einmal jemand (sorry, ich weiss wirklich nicht mehr wer das war, kann also nicht zitieren!) als Tipp gegeben, man solle sich im Fall von Ängsten mit dem "worst-case-scenario" auseinandersetzen. Also sich genau überlagen, was denn wäre, wenn die beängstigende Situation Realität werden würde...

    Was wäre dann, Minibine? Wer wäre dann tot? Der wunderbare Mann, der Dir gezeigt hat, was "absolute Geborgenheit und grenzenloses Vertrauen" ist? Wohl nicht, denn der ist ja schon "gestorben". :(

    Diandra hat es sehr treffend geschrieben:

    Zitat


    Aber irgendwann musste ich erkennen, dass es genau diesen Mann nicht mehr gibt.

    Der Mann, der jetzt noch existiert ist wegen seiner Sucht der, der durch "zu viele Vertrauensbrüche und zu viele Lügen" in Dir das Gefühl der Geborgenheit zerstört hat. Du schreibst es selbst:

    Zitat


    Dieses Gefühl der Geborgenheit fehlt mir. Und ich zweifle, dass ich es jemals wieder empfinden kann: zu viele Vertrauensbrüche, zu viele Lügen....

    :cry:

    Ich will und will und will auch noch nicht loslassen. Es ist so verfl... schwer und tut so weh, aber ich muss mich auch immer wieder zwingen, genau hinzuschauen WEN ich da nicht loslassen will. Und da sehe ich eben auch, dass es der Mann ist, den ich gar nicht mehr hatte, an dem ich so hänge! Und dass der, den ich jetzt loslassen muss eigentlich einer ist, den ich so nie genommen hätte! Du kannst in meinem Thread nachlesen, wie bescheuert ich an etwas festhalte, das absolut nicht mehr festhaltenswert ist. :cry:

    Ich hoffe, Du/Ihr versteht mich nicht falsch bei dem, was ich geschrieben habe. Ich will damit nicht sagen, dass es egal ist, wenn sich jemand totsäuft, weil es ja nicht mehr DER ist, der er mal war. Es ist nie egal, wenn jemand sich totsäuft. Aber die Angst um den Partner bezieht sich doch vielleicht wirklich eher auf den "früheren", dem man sich auch wirklich verpflichtet fühlen kann, weil da eine Gegenseitigkeit in der Verpflichtung und Verantwortung da war. Aber dieser Person gegenüber war man ja auch loyal bis zum bitteren Ende! Diese Person "verrät" man nicht, wenn man jetzt den "anderen" loslässt. Im Gegenteil! Vielleicht ist gerade das die einzige Möglichkeit, dass so etwas wie eine "Rückverwandlung" stattfindet wenn wirklich der Tiefpunkt erreicht wird.

    - versteht man das, was ich geschrieben habe? :oops: Ich hab mich da hinreissen lassen...

    Ich habe auch das Gefühl, dass ich gezwungen werde, jemanden im Stich zu lassen, ihn in sein (und mein!) Unglück rennen lassen zu müssen und das macht mir grosse Mühe. Grosse Mühe, weil ich mir irgendwie auch als "Verräter" vorkomme dabei. Vor allem, weil für mich mein Verprechen "in guten und in schlechten Zeiten" nicht bloss leere Worte waren. Ein guter Freund hat mir gesagt, dass ich das falsch sehe, bzw. dass ich dabei die GEGENSEITIGKEIT vergesse. Das Versprechen bzw. die Verantwortung beruht darauf, dass beide dasselbe geben und nehmen. Wenn ein Partner sich äusserlich und innerlich aus dieser Beziehung und gegenseitigen Verpflichtung "wegstiehlt", muss dies der andere Partner nicht dulden. Und wenn es zudem noch der Gesundung des anderen im Wege steht, dann darf er es auch dem anderen zu Liebe nicht dulden!

    Ohje, das ist jetzt lang geworden. Und tönt so besserwisserisch. :( Sorry! Ich schreib da Sachen, die ich selber nicht auf die Reihe kriege. Aber vielleicht hilft es ja doch was? Mir zumindest, weil ich's schreiben konnte.

    Liebe Minibine, ich hoffe, Ihr habt bei Euch auch so schönes Wetter und Du kannst am Wochenende mit einem guten Buch auf's Rad steigen und ins Grüne fahren oder Essen gehen oder shoppen (und vielleicht fährt ja irgendwo einer Formel1? :)) und es auskosten, dass Du so viele schöne Sachen hast, zu denen Du nur Dich und vielleicht Deine Freunde und Familie brauchst und bei denen Du Deinen Mann weit weit weg lassen kannst! Pass gut auf Dich auf!

    Herzliche Grüsse,

    c.

  • Hallo, liebe Minimini,
    ich bin schon munter am packen, da ich in den nächsten Wochen wohl in mein neues Häuschen kann, zwar gibt es noch keinen offiziellen Mietvertrag, aber die schriftliche Bestätigung des Vermieters mit Termin.

    Nein wir haben keine Kinder, aber ich habe hier aus alleinigen finanziellen Mitteln ein Katzenasyl aufgebaut, und die Racker die ich für tausende von Euros gesund pflegen ließ, die will ich mitnehmen, also dauerte die Suche etwas.

    Klar Ihr LIeben, wir haben Ängste, wir verstehen den Alkoholismus nicht. Ich selber habe schon Abstand gwonnen und dennoch stehe ich oft das und denke, dass kann doch nicht sein, dass ein des Denkens befähigter Mensch sich selber die Überlebensbasis durch Job und Wohnung riskiert. Aber es scheint einfach so zu sein! Es scheint einfach so zu sein, dass aus Erleichterungstrinken irgendwann die Sucht wird. Das kann nicht zugegeben werden, somit versucht man sich im bekannten Terretorium zusammenzureißen, um dann wie mein Ex am Wochenende an anderen Orten (wo er noch unbekannt ist) die Kuh fliegen oder seinen KÖrper liegen läßt.

    Ich für mich muss sagen, dass da auch die Schwierigkeit für mich liegt, weil ich immer mein Denken, welches sehr überlebensbasiert ist, zu Grunde lege. Ich bin selber jemand, der jeden Schritt aus vielen Richtungen beleuchtet und da kann ich nun mal wirklich nicht nachvollziehen was passiert. Muss es auch nicht, stolpere aber immer wieder über die Frage "Wie kann mann nur...."

    Dennoch: Meine Angst um ihn, die gibt es nicht mehr - allerdings ist es für mich nicht verständlich, dass er als Zeitbombe mit dem Auto unterwegs sein darf - die Flasche Bier neben sich. Nachbarn haben es angezeigt, mit direkter Fahrtroute - passiert ist nichts. Er weiß das schon seit Monaten dass er regelmässig angezeigt wird. Natürlich merkt er auch das nichts passiert, was ihn vermutlich in die Selbstsicherheit bringt, die Flasche Bier neben sich im Auto zu haben.

    Alles das sind aber Dinge, die mich anekeln und bei denen ich weiß, ich will sie nicht sehen, deshalb sehe ich diesem Umzug gelassener entgegen, als es sonst meine Art ist. Auch wenn es dann nochmals hart wird, weil das letzte Band dann durchschnitten wird. Ich merke aber immer wenn er die Wochenenden weg ist, dass es mir gut tut, wenn er nicht da ist. Ich bin bei mir und konzentriere mich auf meine Dinge, was bei seiner Anwesenheit nicht so gut gelingt.

    Aber eines ist merklich und für mich irre: meine 5 Katzen im Haus sind viel, viel ruhiger, seit er oft weg ist und die Beziehung beendet ist.

    Gefahren unserer alkoholkranken Freunde - oh je Leute, Dinge die ich sehen durfte oder von denen ich erfahren durfte: in der einen Hand das Schweißgerät, in der anderen die Pulle - in einer Hand Benzin für die Motorsense in der anderen die Kippe - in der einen Hand die Lackierdose in der anderen die Pulle. Da frage ich mich nur, wie es zu keinen Verwechslungen kommt. Mit dem Fahrrad unterwegs, im Rucksack die Nahrung ;) Aber es ging immer gut - vermutlich weil Besoffene und kleine Kinder einen Schutzengel haben. Sollte der aber mal Urlaub haben, oh je, oh je.....

    Aber wir sind nicht die Schutzengel - und wir haben sicherlich früher mal angesprochen, welche Gefahren mit solchen Aktionen verbunden sind. Wer nicht hören will, der muss bekanntlich eben irgendwann mal fühlen.

    Lieben Gruß von Dagmar

    p.s. ich habe Abstand, aber noch nicht so viel wie ich möchte - mein Leben lebt sich ohne meinem Ex besser als mit ihm, aber die Gedanken sind schon noch bei ihm - wenn auch zumeist nur mit dem "wie kann mann...."

  • Hallo, liebe Minibine,
    das Glück zum Umzug kann ich gebrauchen, denn erfahrungsgemäss springen ja einige ab - der LKW von dem wir ausgingen, klappt nicht, ein anderes Paar hat sich bereits wegen Krankheit entschuldigt. Aber ich hoffe, dass meine anderen Helfer zuverlässiger sind, wenn nicht muss ich halt mit wenigen Personen und langsam voran kommen. Hauptsache es klappt irgendwie - und wenn es länger dauert, dann eben so....

    Mein Ex, hmmm, kann ich Dir nicht sagen was er denkt - sagen tut er nichts. Er sagte nur einmal er sieht das ich packe, will es aber nicht wahrhaben und liesse es deshalb nicht an sich ran.

    Er hat als Bindeglied den gemeinsamen Garten gehegt, der außerhalb des Hauses ist. Da er aber beständig abstürzt bei seinen Gesellschaftstrinkern, gehe ich nicht davon aus, dass dieses "Bindeglied" bleiben wird.

    Scheinbar, so sagt er, glauben kann ich es nicht, habe er sich über Chiffreanzeigen auf Häuser beworben, im Umfeld seiner Saufkumpane, also rund 70 km vom Job entfernt. Ich traue ihm nun ohne Drucker nicht zu solche Schreiben vom Arbeitsplatz her erstellen zu können, aber wer weiß, er ist ja erwachsen, vielleicht kriegt er das hin. Ich denke mal, sein Ego wird es schwer verkraften dass die Bewohner des Ortes, die ihn schon lautstark als A******** bezeichnen, mitbekommen dass die Freundin davon läuft. Da könnte das männliche Ego Schaden leiden. Durch seine Aggression hat er sich hier im 320 Seelen Ort zum meistgehasstesten Mann gemacht, was auch schon Zerstörung an seinem Auto bedeutete. Also sprich: er ist wirklich gehasst.

    Hättest Du ihn aufgenommen? Häh, hätte er sich ein eigenes Leben gezimmert, so hättet Ihr ja irgendwann zusammenkommen können als glückliches Paar. Aber Du hast ihm die Chance gegeben ungeklammert sein Glück aufzubauen. Sein Leben nach eigenen Wünschen zu erfüllen, wenn er das nicht kann, so ist das irgendwie sein Problem und nicht Deins. Das richtige zuhause schaffen wir uns doch selber, oder? Ich freue mich darauf, wieder meine Wünsche umsetzen zu können und meine Farben und Schnapsideen (Schlafzimmer in Sonne/Mond/Sterne-Motiv und blau) die Treppe mit meinen ganzen Clowns behangen ect.
    Mein Ex hat ein gemüntliches zuhause nie geschätzt und ging achtlos mit Teppichen ect. um, das tat mir weh, denn jedes Stück hat mir etwas bedeutt. Nunmehr habe ich die Chance mit meinen Dingen so umzugehen, wie ich es möchte. Ich habe nichts teures oder wertvolles, aber jedes Stück habe ich gerne. Es tat mir weh, wenn neue Teppiche gleich mit öligen Schuhen kaputt gemacht wurden. Ich liebe einen stilvollen Tisch, auch wenn es günstiges Geschirr ist, aber es sollte einfach einladend sein. Nicht sein Thema - aber meines - und das kann ich nun wieder leben. Und wenn es nur für mich alleine ist.

    Ich selber habe nie Entschuldigungen für den Alk gefunden, weder beim Gerichtsvollzieher, Arbeitgeber, noch eintreibenden Finanzamt. Aber dennoch habe ich Wäsche gewaschen oder ihn an seine fälligen Rechnungen erinnert. Alles das, sind unterstützende Taten die davon abhalten andere sehen zu lassen was wirklich Sache ist. Viele vermuten es ja schon (siehe bei mir beim Friseur!) aber die letzte Gewissheit darüber, evtl. auch Konsequenzen verhindern wir durch unsere Hilfestellung.

    Schau Minibine für mich war es ganz arg schwer ihm nicht die Hilfe sein zu dürfen, die ich für jeden gesunden Bekannten wäre. Aber hier laufen die Regeln anders. Mein Nachbar braucht vielleicht heute oder morgen Hilfe, und nicht sein Leben lang. Mein Alkoholkranker Ex bräuchte meine Hilfe ein Leben lang, bzw. die anderer Co's um seinen Stand zu vertuschen. Dennoch war es mehr als schwer und ich kam mir so was von fies vor.

    Mitleid habe ich keines, die Schiene gibt es bei mir nicht, schwierig wird es für mich einfach, wenn er unter der Woche - wegen der Arbeit - relativ klar aussieht und sich MÜhe gibt auch so rüberzukommen, da habe ich anfänglich oft gezweifelt ob ich ihn im richtigen Licht sehe. Wenn ich aber die vielen leeren Kisten sehe, registriere dass er stundenlang im Keller ist mit Bierfläschchen in der Hand, dann denke ich doch, dass ich alles richtig einschätze. Auf jeden Fall weiß ich dass ich das nicht sehen will - und das reicht schon für den Umzug.

    Wie blind kann man sein? Hatte ich mich auch gefragt und mir selber die Antwort geben müssen: die Pullen auf den Augen sorgen einfach für Blindheit. Das ist ja kein nicht sehen wollen, sondern ein nicht mehr sehen können. Denn wäre es den Alkoholkranken klar, dass sie gerade alles verspielen, so würden sie sich evtl. fragen ob oder wieviel ihnen ihr Leben wert ist. Aber ich denke mal, die Gedanken reichen nur bis zum ersten Schluck (zumindest bei vielen) ist der erste Schluck dann da, dann sollte noch mehr kommen, dann muss der Vorrat gesichert werden oder Ausreden überlegt werden, alles das kostet Zeit und Kraft - da bleibt kein Platz mehr für Sehübungen.

    Ja, meine Katzenliga wird mit umziehen. Die Streunerkatzen, die sich an mich gewöhnt haben hatten hier einen alten Stall, dort bekommen sie ein Zimmer, aus dem sie direkt in den Garten können. Für mich ein Raum weniger, und alles wird sehr eng, aber ich liebe diese Tiere, die am Anfang so scheu waren, dass ich sie nicht anfassen konnte.

    Sie sind meine Familie geworden :)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Zitat von Minibine


    für heute habe ich mich einfach genug mit dem Thema beschäftigt und freue mich auf einen schönen Couchabend.

    Genau so ist's richtig!!! :) Sieh genau hin, was Du brauchst und was Dir gut tut! Und bloss nicht zu viel Forum, wenn Dir ein gemütlicher Couchabend gut tut - ich hoffe, Du hast ihn in vollen Zügen genossen! :)

    Du fragst, ob ich auch manchmal das Gefühl habe, dass Suchtkranke die egoistischsten Menschen sind, die es gibt. Hmmm... Ja, einerseits schon, so oberflächlich gesehen auf jeden Fall. Andererseits sind sie ja geradezu tragisch alles andere als egoistisch, denn sie tun ja eigentlich nichts für sich selbst, sondern alles für die verdammte Sucht! Und das macht das Ganze nochmals schlimmer. :cry: Wenn sie einfach nur ihr eigenes Wohl und Interesse im Auge hätten und das rücksichtslos und dafür auch über Leichen (auch die der nächsten Angehörigen!) gehend verfolgen würden, dann könnten wir sie mit Fug und Recht dafür verurteilen. Aber das, was sie so gnadenlos ohne jede Rücksicht sich und anderen gegenüber verfolgen ist ja nicht einmal ihr Wohl, sondern ihr Verderben! Und das ist irgendwie so unendlich viel schlimmer! :(

    Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass sie der Sucht nicht nur sich selbst opfern, sonder auch ihre Partner, ihre Kinder, was auch immer. Und Du sagst es: wir sind schon längst hängen gelassen worden. Da ist kein wahres Interesse mehr an uns, keine Fürsorge, keine Solidarität. Nicht mehr das, was Liebe eigentlich sein müsste. :cry: Und Du hast leider Recht, wenn Dir etwas passieren würde, dann wäre er nicht für Dich da. :(

    Und diese Person, der wir jetzt nichts mehr bedeuten, weil nur noch die Sucht zählt, diese Person war früher oder ist in nüchternem Zustand nicht so! Dr. Jekyll / Mr. Hyde, Du sagst es. Und den einen wünscht man zum Teufel und den anderen sehnt man sich zurück...

    Zitat


    Aber man klammert sich halt an die Hoffnung, dass der geliebte Mensch irgendwann zurückkehrt. [...] Aber im Grunde meines Herzens weiss ich doch, so wie es mal war, wird es nie mehr werden, selbst wenn er trocken werden würde.

    - ich versteh Dich so gut, liebe Minibine! Und es tut so weh, das Hoffen, das immer enttäuscht wird. Und noch mehr tut das Wissen weh. :(

    Puhhh... schon wieder so viel geschrieben. Vielen Dank, dass ich durfte, so ganz ohne zu fragen, ob ich darf! :) Ich wünsche Dir einen schönen Radel-Tag und eine spannende - unfallfreie! - Formel1!

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Tja, Ihr Lieben,
    sind Suchtkranke egoistisch oder ist das einfach nur ein Schutz für sie um überhaupt noch mit sich selber klar zu kommen?

    Das Verhalten, welches ich durch meinen Ex erlebte war herzlos, kalt, berechnend und grausam. Aber als ich das so empfand habe ich ihn mit meinen Maßstäben gemessen und das Suchtpotential vergessen.

    Nunmehr frage ich mich ob ein Süchtiger sich nicht so von oben herab verhalten muss um stark zu wirken, sich selber zu stärken um nicht an die Schwachpunkte geführt zu werden, die er selber hat. Für sie bedeutet dieser Egoismus eventuell länger die befreiende Droge zu besitzen. Aber wären wir nur halb so klug wie sie, so würden wir eben diesen Egoismus für uns gesund einsetzen und und nicht mehr von ihnen beeindrucken lassen.

    Ich selber mag für mich meinen Ex überhaupt nicht mehr beurteilen oder mir Gedanken machen wie oder was er ist. Dadurch, dass er süchtig ist ist jede seiner Aussagen und Handlungen diktiert von mehr oder weniger Sucht - alles was er sagt kann wahr sein, oder auch Berechnung. Jede Lüge ist in erster Linie der Versuch sich selber in einem guten Licht darzustellen, um sich nicht selber als Aussenstehender zu entlarven.
    Ich selber schenke keiner Aussage meines Ex Bedeutung - weil alles was er sagt wahr oder gelogen sein kann, ich selber aber weder Lust zum kontrollieren habe, noch dafür meine Zeit für ihn einzusetzen.

    Laßt uns nicht den Egoismus des Alkoholkranken verurteilen sondern lasst uns daraus lernen, dass wir mit einem gesunden Egoismus ebenfalls weiter kommen. Merkt ihr was ? Deren großer Egoismus und unser kleiner - oder nicht vorhandener - Egoismus ergibt ein ganzes = Eine Suchtbeziehung wie eine Symbiose.....

    Für uns tödlich .... für Seele, Herz und Selbstbewußtsein.

    LIeben Gruß von Dagmar

  • Hallo Minibine,
    warum sich ein Alkoholkranker nicht seine Krankheit eingestehen kann? Vermutlich ganz einfach, weil es ein Eingeständis wäre nicht allmächtig zu sein. Nicht mehr alles unter Kontrolle zu haben und nicht mehr "Cheffe über sich selber" zu sein.

    Wie es zu einem Rückfall kommt - auch da gibt es viele viele Möglichkeiten oder. Ich denke schon alleine der Automatismus, den es an gewissen Orten gibt. Wenn ich mir meinen uneinsichtigen Ex-Lover betrachte, selbst wenn er aus aller Kraft aufhören wollte (was nicht! der Fall ist) so wäre ihm das meiner Meinung nach unmöglich an den Orten wo tausende von Flaschen verdrückt wurden, plötzlich ohne Flasche und Alk dazustehen....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ich persönlich würde sagen: Respekt, liebe Minibine, dass Du ihm das Geld nicht gegeben hast. Ich persönlich sehe auch die große Gefahr, dass es keinesfalls zur Fahrt in Richtung Entzug gehen sollte - ich weiss es nicht, aber es steht einfach zu befürchten. Und mal ehrlich: will er entziehen, wird es auch noch andere Quellen geben, die ihn vielleicht hinfahren....

    Er scheint mir kluge Spiele zu spielen - wirft Dir die Coabhängigkeit vor, sagt Du sollst einen neuen Partner nehmen (vielleicht in der HOffnung zu hören, nein Du bist mein "Augenstern") weil er ja so umsichtig mit Dir umgeht, ironisch gesagt.....

    Ich denke, der soziale Dienst kann ihn nicht zwangseinweisen. Nur wenn Gefahr für die Person selber oder andere besteht dürfte das möglich sein, aber auch dann sind formelle Schritte notwendig, die nicht einfach durchzuziehen sind, denn es wäre ja Freiheitsentzug.

    Hm Minibine, ich kann Dir tatsächlich die Frage nach dem Filmriß nicht so richtig beantworten.
    Mein Ex hat sich in den Jahren stark gesteigert und im Regelfall waren es immer 6 Flachen Bier, was an stärkeren Sachen dazu kam weiß ich nicht. Als die Beziehung beendet war ging er gnadenlos den Bach runter, Filmriss ect. hat sich aber in dem Punkt "gefangen".

    Derzeit hat er den für ihn erforderlichen Spiegel und man sieht ihm selten an dass er getrunken hat. Ich höre es eben am schnarchen, manchmal höre ich das lallen oder ähnliches.

    Ich denke, er versucht sich zusammen zu nehmen und sich gerade den Spiegel zu geben, den er benötigt. Dieses Wochenende ist er wieder bei seinen Gesellschaftstrinkern (das waren dann immer die Zeiten, nach denen die Vollbesäufnisse folgten). Ich kann Dir nicht sagen, wie es nächste Woche aussieht.

    Ich habe die letze Woche Freizeit mit ihm verbracht, was ich nicht mehr tun möchte, da dieses ihm eventuell ein Halt ist wenig zu trinken - also nicht für mich sichtbar. Sich um irgendwas kümmern, eigentlich tat er das nicht - oder wenig - ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Die meisten Wochen ließ mein Ex sich gehen, als er dann merkte ich packe riss er sich zusammen und bemühte sich ein anderes Bild zu vermitteln, aber das war nichts halbes und nichts ganzes - einfach nur eine Show wie viele.

    Auf Rechnungen ect. reagiert er erst nach Lohnpfändung, Zähneputzen war kurzzeitig auch mal möglich, scheint nun auch wieder vorbei zu sein. In der härtesten Zeit war er total versifft, als er meinte um mich kämpfen zu können hat er das auf die Reihe gebracht - natürlich wieder als Showeinlage für mich.

    Weißt Du Minibine, ich denke tatsächlich, dass man bei Trinkern verschiedene Phasen erleben muss - mal rauf mal runter - aber im Kern bleiben sie krank. Wir - Du und ich - trennen uns mit allem uns möglichen Mut in einer Horrorphase. Dann werden wir vielleicht erschüttert und in unseren Entscheidungen verunsichert weil sie sich plötzlich beginnen zu wandeln, unsere beiden Alkoholkranken. Aber ich denke Bine, das ist einfach deren Erfahrung der vergangenen Jahre. Sie haben noch so im Köpfchen, was uns nach Streitigkeiten wieder beruhigt hat.

    Denn selbst wenn ich jetzt merke die Mengen sind geringer, zuweilen sogar die Null-Versuche, so muss ich dennoch bemerken, dass alles orientierungslos erfolgt, vieles versteckt abläuft und eigentlich das ganze Leben meines Ex eine Lüge zu sein scheint. Ich bin mir manchmal nicht einmal sicher, ob er selber noch die Wahrheit kennt.

    Ich denke, liebe Minibine, mein Ex war kurz vor dem endgüligen Absturz, wurde evtl. am Arbeitsplatz angesprochen und versucht sich zusammenzureißen. Ich denke jedoch, dass das nicht lange hält weil das Grundproblem nicht weniger wird.

    Im Nachhinein sieht es für mich alles einfacher aus, auch sein derzeitiges Benehmen mir gegenüber als am Anfang. Aber genau das darf ich nicht vergessen - genau die Situationen, in denen ich Angst vor ihm hatte, in denen er druchs Haus torkelte oder stockbesoffen Auto fuhr. Diese Situationen versucht er zwar nun vor mir zu verstecken und stellt sich im besten Licht dar, aber es ist Show - er ist noch ebenso krank wie zuvor.

    Deshalb liebe Minibine versuch stark zu bleiben, wir wissen alle wie schwer das ist, aber diese Krankheit steigert sich, alles schlimme war wir erlebt haben dürfte noch schlimmer werden wenn unsere Helfehand wieder ausgefahren wird. Mein Ex ist mit seinem Leiden noch nicht am Ende und hat mit der Erkenntnis der Krankheit noch nicht einmal begonnen. Ihm meine Hand zu reichen wäre ein sofortiger Sog in die Untiefen....
    Er trinkt, ist krank, ist unzuverlässig, unehrlich - egal, ob es über einen oder mehrere Tage ist, egal mit oder ohne Filmriß, die Krankheit hat die Macht über ihn.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Minibine!

    Wollte mich bloss kurz melden bevor ich ins Bett gehe, ich hatte keinen besonders guten Tag, hab mich mit meinem Mann getroffen :( und kam nicht mehr ins Forum *PANIK* :) aber jetzt klappt es wieder, verflixtes Internet!

    Ich meld mich dann morgen (ups, ist ja schon heute!) wieder, wünsche in der Zwischenzeit gute Nacht und schliesse mich Dagmar an: gut gemacht, Minibine, dass Du ihm das Geld nicht gegeben hast! Und soll er doch sauer sein auf Dich! Er nimmt Dich wohl eher ernst, wenn er auf Dich sauer ist, weil Du ihm Contra bietest, als wenn er belächeln kann, wie Du immer kleinbei gibst - oder?

    Sorry, das tönt jetzt nicht nett und ich schreibe das vielleicht auch eher mir selber, als Dir. Mein Mann macht im Moment scheusslich Druck auf mich, damit ich ihm eine Trennungsvereinbarung unterschreibe und ich weiss nicht, ob ich unterzeichnen soll oder nicht. :( Tut hier nix zur Sache, ich wolle bloss erklären, wieso ich das so geschrieben habe.

    Bis bald und liebe Grüsse,

    c.

  • Hi Minibine,
    verfolge Deinen Thread und den Kampf mit Deinem Ego schon länger und jetzt kann ich mich einfach nicht mehr zurückhalten.

    Zitat

    Aber wieso wieder ich? Da schiebt man mir doch wieder Verantwortung zu, die ich gar nicht haben will.

    Ne, Moment mal Minibine, bin ich anderer Meinung. Hättest du sie nicht haben wollen, dann hättest Du garnicht erst die Thera angerufen. Du hättest nach dem guten Satz, er solle in die Entgiftung gehen, Dich wieder einem anderen Thema zuwenden können, nämlich dem, was Dir gut tut. Aber Dein Unterbewusstsein scheint es irgendwo klasse zu finden, dass Du organisierst, machst, telefonierst, ihm auch noch hinterhertelefonierst, usw...und Dich dabei komplett stresst :twisted:

    Zitat

    Kann diese Dinge doch nicht vom Arbeitsplatz aus regeln!

    Dann lass es - niemand zwingt Dich dazu, ausser Du selbst! Er muss seinen persönlichen Tiefpunkt finden - solange Du jedesmal springst und Dir den A.... :oops: aufreisst, nur weil er mal nen bisschen rumheult, solange wird ja noch für ihn gesorgt, braucht er selbst nichts mehr zu tun, ausser nen paar "Co-Knöpfe" zu drücken... :twisted:

    Zitat

    Jedenfalls habe ich jetzt nochmal versucht, ihn zu erreichen, um ihm das mitzuteilen, was seine Therapeutin meinte, aber er geht wieder nicht ans Telefon.

    Mensch, Minibine, dann lass es - du hast es versucht und damit basta...sonst gehst Du echt vor die Hunde psychisch. Schau, dass Du etwas machen kannst, was Dir gut tut - er macht es ja vielleicht auch schon wieder!

    Oh man, komm Minibine, lass los...

    Liebe Grüsse
    Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Oh Minibine,
    was lese ich denn da? Wieso meldest Du Dich bei SEINER Therapeutin? Da darfst DU DICH nicht WUNDERN, wenn die Dame sagt "werde aktiv", denn dann hat die Therapeutin vermutlich auch das Wissen, dass Du "schon wieder" sein Leben in Deine Hände nimmst. DU hast Dir gerade selber den Stempel CO erneuert und nochmals einbrennen lassen. Wieso wieder Du??? WEIL DU angerufen hast!

    DU machst es zu DEINEM Problem, dass er verletzt ist. Meiner hat sich auch verletzt, sein Problem - sein Suff - sein Auge, oder? Aber hallo, sein mir nicht böse, aber jetzt gerade machst Du Dich zum besten Hofnarren, den er finden kann. Willst du das wirklich?

    Du willst nicht schuld sein wenn ihm etwas passiert? Bine - ich muss wenn mein Ex hier im Haus auf die Schnauze fällt wohl etwas tun, damit ich nicht wegen unterlassener Hilfeleistung dran bin. Wenn Dein Göttergatte nicht mehr in der Lage ist richtig zu laufen, so ist es sein Problem - oder warst Du dabei, dass Du angeklagt werden kannst wegen unterlassener Hilfeleistung?

    Du bist gerade diejenige, die ihn abhält vielleicht zu begreifen wie weit er unten ist indem Du seine Wege für ihn gehst. Mensch Bine, andere würden hoffen, dass ihre Partner in der Situation sind aufwachen zu müssen und Du breitest wieder das Mäntelchen des Helfers aus.....

    Sorry, also ich bin ja schon verrückt, was die Kontaktmöglichkeiten angeht, die ich meinem Ex biete, schon das ist zuviel und tut mir nicht gut. Aber das was Du machst ist reiner Masochismus, in meinen Augen.

    Boah Minibine, ich gehe meinem aus dem Weg wo es nur geht um sogar eine Begrüßung so weit nach hinten zu schieben wie es geht und Du ebnest ihm seinen Teppich.... Überleg mal, was Du Dir antust.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Minibine,
    dann haben die Leute aus seiner SHG auch noch etwas zu lernen: die Triangelkommunikation nicht mehr zu betreiben. Genau das wird getan, ein dritter ruft Dich an um von Nr. 2 Deinem Partner Infos zur Nr. 1 zu geben. Manno, manno, manno... lass Dich da nicht drauf ein - er muss mit Dir reden - Deine Antwort muss kommen und kein Dritter hat sich da einzumischen, meine ich persönlich.

    Du bist nicht für ihn verantwortlich, die Leute aus der SHG können sich gerne mit ihm darüber unterhalten, aber nicht mit Dir - Du trinkst nicht!

    Niemand will Dir weh tun, wir kennen alles die furchtbaren Schmerzen, die uns alle hier begleiten, aber auch eben unsere Muster - und die Mechaniker in Form von Alkoholikern, die gut an unseren Knöpfen drehen.

    Vielleicht kann hier einer vom anderen lernen und wir somit jeder für sich manch einen Fehler nicht mehr machen. Denn genau diese "Fehler" sind es, die uns an den anderen binden. Wir haben etwas falsch gemacht, wollen es richten - uns richten und ins richtige Licht rücken - und sind wieder gefangen mit uns selbst. Und die ideale Beute für unseren Alkoholfreunde.

    Toi toi toi

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hey, Minibine, so cool wie du gesagt hast:"Ruf mich aus der Entgiftung an", so cool könntest Du den SHG-Leuten doch sagen:" Sagts ihm selbst, ich bin coabhängig", dann Dich verabschieden und auflegen. :wink:

    Zitat

    Schätze mal, ist gelogen.

    :idea: Schätze ich auch so ein...

    Zitat

    werde heute abend früh ins Bett gehen, mir ein gutes Buch schnappen und mal nicht an Sorgen, Ängste und Alk denken. Und das Telefon schalte ich ab!

    :idea: jawohl, prima Idee - *applaudier-smiley*

    Wie Du ja vielleicht merkst ist es einfacher bei anderen hier im Forum die "Fettnäpfchen" zu erkennen und zu warnen, bevor der Schuh drin landet oder zumindest versuchen vorzubeugen...

    ...aber bei einem selbst :oops: - da steckste manchmal bis zum Hals im Fettnapf und merkstest erst wenn Du zu hyperventilieren anfängst :P

    Geniess die Lektüre heute abend und dann ruhe sanft!

    Liebe Grüsse
    Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

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