Ich weiß mir keinen Rat mehr

  • Geträumt hätte ich von einer normalen Trennung, Fairness, eventuell sogar noch ein abschließendes Gespräch über die Beziehung, Fehler, schöne Seiten blablabla. Einfach keinen Rosenkrieg.

    Es geht bei mir nicht !
    Liegt es am Alkohol von ihm? An seinem Narzismus und dem damit verbundenen Ego? Liegt es an vermeintlichen Gefühlen? Ich weiß es nicht!!! Werde es auch nie herausbekommen, da mein Ex-Partner über nichts reden kann außer über seine Wut und wer alles wie doof ist.

    Meinem Ex war schnuppe was mit mir ist, wie ich leide, dass die Bauarbeiten rund ums Haus, die noch viele Monate andauern werden mich nicht betreffen sondern ihn als Mieter. Er hat sich und seine Wünsche vorangesetzt um mir dann, als ich das neue Haus hatte zu sagen "es hört sich komisch an, aber ich mache mir Gedanken um Dich."
    Nein, es sind Gedanken gewesen über sich selber, da bin ich mir sicher !

    Ich muß für mich in Erwägung ziehen, dass alles von meinem Ex, der immer unter Spiegel steht, Unwahrheiten sind, dass jede der Aussagen falsch sein kann. Mir persönlich ist es zu kräfteaufreibend zu überlegen was könnte wie gemeint sein um dann doch in leeren Versprechungen zu enden.

    Ich denke, Du kennst Deinen Weg ganz genau, nur zwischendurch fabriziert Dein Lover eine Umleitung ;) Was Dich ausharren lässt? Die vermeintliche Hoffnung, der Wunsch des nahezu unmöglichen vielleicht?

    Bei mir persönlich gewinne ich auch ein bischen den Eindruck, als leide mein Ego darunter, dass "er mich abserviert" hat. So im Sinne von ich war nicht gut genug. Absoluter Quatsch und mir über den Kopf klar, aber wohl ein Punkt, der an meinem Ego naggt.... Vielleicht eine Gewinner-/Verlierer-Mentalität, die in Partnerschaften nichts zu suchen hat.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar
    ich danke dir, im Grunde ist es bei mir nicht anders, wahrscheinlich läuft es bei den wenigsten anders. Stimmt für meine Umleitungen ist einzig und allein er zuständig. Ich beisse micht fest wie ein Hund am Knochen, oder wie ein hunriger Tiger der nicht von der Beute lässt, wenn er sie erst einmal hat. So fühle ich mich manchmal, endlich ich habe wieder eine Aufgabe bin doch nicht ganz nutzlos. Als wenn mein Ego davon abhängt was ich für jemanden tun kann, dem nicht mehr zu helfen ist. Das grenzt an Selbstbetrug. Und ich habe mich in den letzten drei Wochen in denen wir uns nicht gesehen haben, gar nicht mal so schlecht gefühlt, hätte mir fast ein schlechtes Gewissen gemacht. Aber die Ruhe die ich empfunden habe, in der Zeit ohne Kontakt wird mir das endgültige Loslassen irgendwann erleichtern. Das weiss ich und es beruhigt mich, dass es so ist. Aber noch habe ich Angst. Und ausserdem finde ich, bist du eine sehr taffe Frau du hast viel geschafft auch unter grossem Leidensdruck. Am Ende wirst du der Gewiner sein.
    lg bluevelvet

  • Liebe Bluevelvet,

    auch ich schreibe heute die ersten Antworten und vielleicht verstehe ich noch nicht alles richtig.

    Ich lese große Trauer.
    Ich habe meinen Vater beim Sterben ganz intensiv begleitet und ich konnte die Trauer und den Schmerz aushalten, weil er alt und krank war und es einfach "die Zeit" war. Ich konnte es akzeptieren, dass er sterben wird - das war für mich damals "loslassen".

    Es gibt Einrichtungen, in denen ein Alkoholiker sogar 1 bis 2 Jahre alkoholfrei leben kann, die weiß jede Beratung. Aber er selbst muß das wollen!!! So wie jeder Krebspatient selbst entscheidet, ob er sein Leben durch eine Chemo verlängern will und vielleicht gesund wird oder auch nicht (auch diese Entscheidungen gibt es und sie werden akzeptiert)

    Die Liebe, die er nicht bekommen hat kann, glaube ich, keiner ersetzen, auch Du nicht !!! - das ist ein Fass ohne Boden.

    KAPITULATION vor der Krankheit!
    Du selbst bist Deine größte Aufgabe.

    Viel Kraft
    lg
    Hagebutte

  • Liebe Bluevelvet, ich kann sehr gut verstehen das es Dich rührt das er sowenig gutes bekommen hat...Aber am Ende muß zuerst er sich das zukommen lassen was er früher nicht bekommen hat. Er muß diese Entscheidung fällen. Ich bin nun Erwachsen und übernehme die Verantwortung für mein Leben. Ich muß mich selbst lieben...erst dann kann es weiter gehen und erst dann kann ich auch an andere denken...
    Wenn Du Ihm versuchst das zu geben was Ihm fehlt und fehlte wird es in ein Faß ohne Boden fallen. Denn er selbst hat diese Entscheidung nicht gefällt.

    Tue Dir was Gutes
    Liebe Grüße
    und nen dicken Knuddler
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • ach ihr seit so lieb, dass tut richtig gut und ihr habt soooooooo recht in allem und ich gebe mir die grösste Mühe einiges davon umzusetzen. Erschlagt mich aber jetzt nicht gleich, wenn ich erzählen muss, dass ich ihn heute wiedermal in eine Klinik bringen musste. Was heisst musste, ist kein anderer da der es macht und die Klinik liegt in der Mitte von Nichts. Taxikosten wären ins unermessliche gestiegen. Heisst: Ich hatte einen tollen freien Tag, richtig erhohlsam, grins. Er rief um 10:45 Uhr an von der Therapieeinrichtung und dort hat man ihm auferlegt eine drei bis viertägige Entgiftung zu machen bevor er wieder einsteigen kann, sonst müsse er abbrechen. Es handelt sich dabei um eine Klinik die nicht auf Entgiftung spezialisiert ist, aber die Oberärztin kennt sich mit der Problematik aus. Und der Herr wollte nicht wieder in die altbewerte Klinik, weil er sich dort nicht wohlfühlt. Das klingt so lächerlich. Jedenfalls bat er mich, ob ich ihn hinfahren könne, bitte was sollte ich tun. Therapieabbruch, oder Klinik? Ich habe ihm dann aber gesagt er müsse sich gedulden, da ich meine Therapiestunde deswegen nicht sausen lassen wollte. Also von da aus zu ihm, in ins Auto befördert und eine altvertraute Fahrt getätigt. Er noch mit zwei Flaschen Bier im Anschlag. Und ich sage euch eine tolle Klinik, im Hang gebaut mit tollem Ausblick, wunderschönen Zwei-Bett-Zimmern mit eigender Dusche, Mittagessen wurde ihm auch gleich serviert. Na, so kann "Mann" es doch aushalten. Ich begreife das alles nicht. Manchmal denke ich den Leuten wird´s auch noch schmackhaft gemacht. Wenn ich saufe, na und, alle betüddeln mich, mir wird geholfen und hab im Anschluß noch ein paar schöne Tage mit All inclusive zum relaxen. Was macht den da ein Rückfall mehr oder weniger schon aus. Ich könnte kotzen, sorry. Ich von der Klinik nach Hause schnell einen Kaffee getrunken, zum Hausarzt noch was besorgen und um 17:00 daheim. Das war mein freier Tag. Ich bin´s aber selber schuld, oder, hätte auch sagen können ist mir schnuppe wie du in die Klinik kommst, hättest du dir halt früher überlegen müssen. In Moment nervt es nur noch, aber das ist gut so. Heute dachte ich zum wiederholten Male, was für ein Schwechling, keinen Arsch in der Hose mal Saufdruck auszuhalten, immer gleich die Flasche ist doch schön bequem und einfach. Jedenfalls bin ich jetzt erstmal froh das er weg ist, weil es für mich einfach nur Ruhe bedeutet. Morgen nochmal Arbeiten und dann freue ich mich auf ein Wochenende mit mir. Meine Therapiestunde hat mich ebenfalls wieder ein Stück weiter gebracht. Soviel für den Moment, reichte auch wieder. Seit alle ganz lieb geherzt, ich danke euch.
    lg bluevelvet

  • Hmm, mit einem Part Deiner Schilderung habe ich ein Problem: in mein Auto kommt niemand rein mit einer Alk-Flasche (eigentlich, ja eigentlich nicht einmal ein Besoffener).

    Nochmal Hmmm, jetzt hast Du ihm aber schon mehr als einmal geholfen und ich könnte mir vorstellen, daß er Deine Besoffenen-Beförderungs-Einrichtung noch mehrfach in Anspruch nehmen möchte. Einmal ist keinmal - zwei mal ist einmal zu viel .... was danach kommt ist ......

    Und ich weiß nun nicht, ob er später noch Lust hat sich zu erinnern wie Du ihm geholfen hast, wenn es ans Eingemachte geht. Sieh Dir meinen Terror an, daß er vor einem Jahr ohne mein o.k. finanzieller Art vom Mietkonto einen Gefängnisaufenthalt verhindern konnte weiß auch er nicht mehr.

    Irgendwie habe ich bei Deinen Schilderungen das Gefühl, die Eigeninitiative fehlt ihm. Ja, er will trocken werden, aber ohne selber einen Beitrag zu leisten. Die Einrichtungen tun einen Teil, Du bietest die Beförderung und er .... na .... er läßt sich gehen. Oder sehe ich das falsch?

    Paß auf Dich auf meine Liebe, nicht dass alles für Dich von der Gefühlsseite her noch schlimmer wird. Denn dieses derzeitige Auf und Ab, welches Du erlebst, würde mich in die Klappse schicken.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,
    da hast du nicht ganz unrecht, aber ich glaube das ich da mittlerweile ein bisschen abgehärtet bin. Ob er im Auto trinkt, oder ich an der Tanke anhalte und er sich neben das Auto stellt, oder in eine Ecke und die Flasche ansetzt, lässt mich kalt, stösst mich eher ab, zeigt mir wie "ernst" es im ist. Wie du schon sagst Dagmer die Eigeninitiative fehlt ihm, hat im immer gefehlt, rückblickend. Tolernaz ist z. Z. mein Wort und ich hab keinen Bock auf verbalen Stress. Vielleicht folgt auf Toleranz die Gleichgültigkeit.

    Er kann sich schon heute an vieles nicht mehr erinnern und das ist mir mehr als bewusst, es liegt einzig und allein an mir was ich zulasse und was nicht und es gab Dinge die mich weit mehr verletzt haben, als das er mit einer Flasche Bier neben mir sitzt. Trotz allem siehst du es richtig und ich danke dir, aber meine Gefühle sind in Moment, nach dem heutigen Tag wieder ein Stück weit auf Eis gelegt. Ich kann´s nicht erklären, spüre einfach das ich auf dem richtigen Weg bin, auch wenn ich vielleicht noch den ein oder anderen Umweg nehme.
    lg bluevelvet

  • Du Bluevelvet, mir geht es nicht darum, was mein Begleiter mit seinem Körper macht, nur dulde ich das in meinem Fahrzeug nicht. Egal ob alkoholkrank oder einfach bei Laune. Für mich ist ein Auto eine Waffe, ich habe durch den Führerschein den Waffenschein. Der Alk und das Auto wären eine Bombe, somit bin ich in diesem Thema ganz, ganz übel! Schon immer gewesen.

    Ich befürchte Umwege oder "Rückfälle" bzw. ein stagnieren sind nicht unüblich. Auch die Winde, die ich verspüre sind sehr heftig. Das schlimme an solchen Co-Alkohol-Beziehungen erscheint mir zu sein, dass man nicht so einfach raus kommt wie man/frau meint.

    Was müss eigentlich wirklich alles passieren, dass ein Co komplett loslässt? Damit meine ich mich. Die Trennung ist da, dennoch schafft er es noch mir Angst zu machen - somit schafft er es noch immer die Gedanken bei sich zu bündeln (erscheint mir ähnlich wie bei Dir) statt sie mir in meiner Stärke zu lassen. Warum lasse ich ihm diese Macht? Warum habe ich Angst vor diesen Drohungen?

    Für mich ist das sehr schwer zu begreifen, auch wenn ich spüre, dass ich immer ein bischen weiter komme. Und dennoch ....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • hallo Dagmar,
    ich weiß was du meinst, es ist ein langer steiniger Weg das Loslassen, das sich befreien. Man stolpert, fängt sich wieder, läuft weiter und irgendwann líegt man doch auf der Nase und findet sich am Boden wieder. Ja, auch er macht mir manchmal Angst, normalerweise flüchtet der Mensch vor jeder Gefahr instinktiv und hier schaffen wir es nicht, woran das liegt ist mir auch ein Rätsel. wird mich aber noch eine Zeit beschäftigen. Ich glaube diese Angst wird uns noch lange lange Zeít begleiten, selbst dann wenn wir den Partner tatsächlich und wirklich losgelassen haben. Wir sind wahrscheinlich Meister im Aushalten belastender Situationen und übersehen das uns die ganzen Umstände traumatisieren. Hätten wir auf dies alles eine logische Antwort und wären ohne Gefühl würden wir uns das nicht antun. Aber wir sind nunmal nur Menschen. Ich wünsche uns Kraft und Zuversicht und eigentlich mögen wir es gar nicht wenn jemand Macht über uns hat.
    lg bluevelvet

  • Hallo
    Tage wie heute hasse ich. Ich bin müde, kraftlos ohne Tatendrang. Möchte am liebsten nur abhängen den Tag im Bett verbringen und mir die Decke über den Kopf ziehen. Nicht sehen nichts hören. Heute ist Sonntag wäre also eigentlich kein Problem, aber ich mag es nicht wenn ich mich so hängen lasse, da komme ich nur noch schlechter drauf. Also habe ich wenigstens die Kraft gefunden hier vorbei zu schauen. Frage mich gerade was der Auslöser für mein schlechtes Draufsein ist. Gestern war ich bei ihm in der Klinik, nur kurz. Ich habe ihm noch Wäsche gebracht, weil er auf ärztliches Anraten hin eine Woche und nicht wie vereinbart 3 Tage in der Klinik bleiben soll. Er sah grauenvoll aus, schwankte durch die Gegend, lallte fast noch, was er auf die Tabletten und die Tropfen zurückführt die er dort bekommt. Habe ihn noch nie so erlebt, mutlos sein Blick starr. Dann hatte ich letzte Nacht einen schrecklichen Traum, fast schon ein Alptraum der mich immer noch beschäftigt, alles drehte sich um meine Kindheit und später um meine Teenie Zeit. Konnte ab sieben nicht mehr schlafen und habe mich noch mit dem Buch befasst, wenn Frauen zu sehr lieben. Das hat mich dann komplett runtergezogen. Hab ich denn alles falsch gemacht. Ich bin der Verfolger Typ, wie schrecklich wenn man den Spiegel vorgehalten bekommt. Hoffe das nach dem Schrecken irgendwann die Erkenntnis und anschließend der Heilungsprozess einsetzt, wenn man das denn alles so umsetzen kann. Das geht natürlich nicht in einer Hauruckaktion, dass ist mir bewusst. Ich glaube auch, dass ich Angst davor habe, dass er mich in Moment wieder ziemlich einspinnt in sein Netz, er sucht wieder verstärkt meine Nähe, dass belastet mich. Er macht das auch weil er weiss, dass ich nächsten Sonntag in Urlaub fliege und Angst hat ich könnte ihn vergessen, oder einen "lieben Mann" kennenlernen. Das ist seine grösste Sorge. Also bringt er sich mir wieder verstärkt ins Gedächtnis und zeigt mir, wie sehr er mich doch braucht. Klar durchschaue ich die Co-Knöpfchen mittlerweile, aber warum fällt es so schwer, dass das was man doch weiss, ablehnt und die Kräfte die noch da sind für sich selber zu verwenden als für den Anderen.
    Ich mag sie nicht, Tage wie diese, sie machen die Gutfühltage wieder zunichte und entmutigen
    LG bluevelvet

  • Liebe Bluevelvet..nimm doch doch mal in den Arm und sei nicht so sauer auf Dich, und das Du nicht Perfekt bist....dafür hast Du jetzt ne Lebensaufgabe! Haste nicht ein gutes Buch zu Hause, einen Roman? Oder bissle was zum Rätseln oder Basteln? Oder mach Dir lecker Pfannekuchen...mit was würdest Du deinen Lieblingsmenschen jetzt trösten oder versuchen gut drauf zu bringen, da findet sich doch sicher was oder?

    Sei ganz lieb gegrüßt

    Ps.: Mein Tag fing auch nicht grad am besten an - Laß uns das beste drausmachen!!!

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo ihr Lieben
    noch heute den restlichen Tag und Morgen, dann endlich Urlaub. Ich fühle mich die letzten Tage wie erschlagen, lustlos, müde ach ich weiss auch nicht. Er ruft mich ständig, oder besser gesagt oft aus der Klinik an, bezieht mich wieder in alles mit ein, redet von gemeinsamen Urlaub im nächsten Jahr und und und. Er trieft vor Selbstmitleid. Er muss nun doch noch bis Donnerstag, eventl. bis Freitag in der Klinik bleiben und wird dann bei Entlassung von jemanden aus der Therapieeinrichtung abgeholt der ihn dann gleich wieder mit in Therapie nimmt. Damit er unterwegs nicht auf dumme Gedanken kommt. Mir soll´s recht sein, dann muss ich ihn nicht abholen. Manchmal kann ich vor lauter Kopfkino am Abend nicht einschlafen. Ich will das alles nicht, will mich nicht wieder vereinnahmen lassen. Gestern am Telefon hat er gelallt, hatte irgendwie den Eindruck als wenn er die Klinik verlassen hätte und sich irgendwo etwas besorgt hat, war nur so ein Gefühl und es machte mich ganz wuschig. Dabei darf es doch gar kein Problem für mich sein. Aber ein ganz kleines bisschen bin ich doch stolz auf mich. Er fragt seit Tagen, ob er mich zum Flughafen fahren soll, das es ihm ein Bedürfniss sei auch wenn er dann ganz traurig wäre, da ich doch ohne ihn Urlaub mache. Co-Knöpfchen. Habe wieder hin und her überlegt, wollte ihn nicht vor den Kopf stossen, aber habe ihm dann heute mitgeteilt, dass ich das nicht möchte weil ich mich damit unwohl fühle und ich Sonntag meine Ruhe haben möchte. Ich habe das ganz ruhig und lieb gesagt und er hat´s geschluckt und mir ging´s gleich besser. Ich möchte jetzt einfach in Zukunft öfter das tun was mir gut tut und mich nicht immerzu in Rücksicht auf Andere üben.
    Soweit von mir
    LG bluevelvet

  • Liebe Bluevelvet, das finde ich richtig gut...dann halt mal noch schön durch bis zum Urlaub und dann ist genießen angesagt. Wohin gehts denn?
    Ein Literaturtip für den Urlaub:
    Eine Reise von 1.000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt: Seelische Kräfte entwickeln und fördern von Luise Reddemann
    Und: Wilde Schafsjagd von Haruki Murakami oder Middlesex von Jeffrey Eugenides...
    Und das mit deiner Kraftlosigkeit und Stimmung...da liegt grad was in der Luft ... ich kenne kaum jemanden der das nicht spürt...is der Mond....oder das der Sommer endet...
    Liebe Grüße
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo meine liebe Karotte,
    da bin ich ja froh, dass das in der Luft liegt. Danke für deine Literaturtips muss aber die 20 kg Freigepäck beachten, bei dem was ich jetzt schon an Büchern mitnehme. Fliege Montag früh um 3:20 nach Djerba für 8 Tage. Mein erster Urlaub nach fast 22 Jahren den ich alleine, also ohne Partner an meiner Seite verbringe. Eine neue Erfahrung eben. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Ich bin leider nicht so der offene Typ, der auf die Leute zugehen kann, ich beobachte meist erst was um mich herum geschieht und da bin ich mir manchmal selber im Weg. Wäre schon gerne etwas offener. Aber wer weiss, ohne meinen Ballast neben mir, vielleicht macht das auch was aus wenn ich einfach ungezwungen sein kann. Wenn ich an den Urlaub von letztes Jahr denke, wie schrecklich der war. Er nur an der Bar, am abend oft nicht mehr in der Lage alleine auf´s Zimmer zu finden. So einen Urlaub möchte ich nicht nochmal erleben, dass war schlimm. Er ist auch noch Diabetiker, muss spritzen und leidet an Bluthochdruck. Das spritzen hatte ich übernommen, weil ihm selbst seine Blutzuckerwerte schnuppe waren, aber er hatte ja seine Krankenschwester dabei. Ich hätte damals dringend Urlaub vom Urlaub gebraucht, aber das passiert mir diesmal hoffentlich nicht. Er hat sich seit gestern nicht mehr bei mir gemeldet. Auch gut. Ist bestimmt beleidigt, weil ich ihm gesagt habe das ich nicht möchte das er mich zum Flughafen bringt und das ich Sonntag relaxen möchte, da ich die Nacht durchmachen werde. Da fällt mir gerade noch ein, dass mich letztes Jahr im Urlaub ein älters Ehepaar angesprochen hat, als ich wie so oft alleine beim Frühstück war. Sie hatten mitbekommen das mein Freund ein Alkohlproblem hat und sie sagte zu mir, sie sehen immer so traurig aus, das sei ihnen gleich aufgefallen und sie erzählte, dass ihr erster Mann am Alkohol gestorben sei. Kindchen, sagte sie, wenn sie schlau sind trennen sie sich von diesem Mann, er wird sie noch unglücklicher machen als sie schon sind. Habe an die nette ältere Dame häufiger denken müssen. Ihre Worte hallen immer noch nach.
    So wieder genug der Worte ich wünsche allen einen angenehmen und hoffentlich leichten Tag
    LG bluevelvet

  • Ja, ich denke auch das wird richtig schön. Hast Dir ja auch ein interessantes Ziel ausgesucht. Und so allein kannst Du auch offener sein, keine Bremse an deiner Seite, niemand der die Stimmung runter zieht...Beobachtenis doch auch erstmal gut....ich fahr so gut wie nie in Urlaub, weil ich kein Geld habe...aber einmal hat meine Mutter uns einen Urlaub geschenkt...Sie konnte dann nicht mit....und ich fand niemanden der die 2 Hälfte übernommen hätte...also bin ich allein geflogen...man, war das Aufregend (auch das erste mal im Flugzeug).....und es war dann so wahnsinnig schön, das ich seitdem immer wieder dorthin will....
    Ich wünsch Dir nen super super schönen Urlaub, erhol Dich und saug alles auf was Du schönes siehst und fühlst und spürst...

    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo an alle
    ich bin frustriert, weiss jetzt woher mein schlechtes Gefühl der letzten Tage herkam und es zeigt mir deutlich, dass ich noch nicht bei mir angekommen bin. Ich habe es hier nicht geschrieben, weil ich Angst hatte ich sei Paraneua, aber ich hatte in den Tagen seines Klinikaufenhaltes immer das Gefühl er sei betrunken, wenn wir am Abend telefonierten. Hörte er sich doch tagsüber ganz normal an. Ich wollte nicht wieder rumzicken, hab ihm nur einmal gesagt das er sich anhöre als wenn er lalle. Stimmte natürlich nicht, bildest du dir ein, wie soll ich denn hier an was zu trinken kommen.

    Gestern war sein Entlassungstag, die von der Klinik haben ihn abgeholt. Gestern Abend um sieben rief er mich total verstört an und fragte ob ich ihn vom Bahnhof abholen könne. Hab ich dann gemacht, aber ich ahnte böses. Meine Vermutung war die Richtige, er hat getrunken, hat sich nachmittags aus der Klinik gestohlen und ist zur nächsten Aral in der Nähe. Die Ärztin hat das natürlich auch mitbekommen. Die in der Therapieeinrichtung haben es ihm gleich gesagt, auch das er die Ambulante nicht vorsetzen kann. Sie werden jetzt den Rentenversichrungsträger anschreiben und das ganze in eine Stationäre umwandlen wollen. Er muss Montag zum Hausarzt und sich bei einer anderen Klinik zur Entgiftung einschreiben mit Wartezeit. Aus dieser Klinik ist wohl kein entkommen und im Anschluss in die Stationäre. Mir fällt dazu fast nichts mehr ein. Ich habe erst getobt und mich dann eines besseren besonnen. Ich habe ihn nach Hause gefahren, Stoff hatte er eh noch, hab ihm seine saubere Wäsche ausgehändigt, eine geraucht und bin nach 10 Minuten gegangen. Ich kann nichts mehr sagen, mir fehlen die Worte. Ich denke er wird nie von diesem Zeug wegkommen, will er glaube ich mittlerweile gar nicht, obwohl jetzt all seine Hoffnung in der Stationären liegen. Ich kann´s nicht mehr hören, auch dort wird er Mittel und Wege finden an den Alk zu kommen, dass hat er schliesslich bei seiner letzten Stationären auch geschafft. Ich bin einfach nur noch sprachlos. Er hat schon wieder gebettelt, ob er mich zum Flughafen begleiten kann. Er bekam ein deutliches Nein von mir. Ich kann gar nicht genau sagen wie ich mich fühle, es liegt zwischen Hoffnungslosigkeit und Erkennen. Auch wenn es sich vielleicht in euren Ohren schlimm anhört, oft bin ich froh das es wieder so gekommen ist, weil es die Kluft zwischen uns vergrössert. Seine Schwäche mich stärkt. Er hat nicht mal den Willen wenn ihm geholfen wird, mit dem saufen Schluss zu machen. Das ist mir zu schwach.
    Werde das Kofferpacken auf Morgen verschieben, ob ich mich freue kann ich in Moment noch nicht sagen. Wer weiss welche Neuigkeiten bei Rückkehr wieder auf mich warten.
    LG bluevelvet

  • Liebe bluevelvet,

    ja, alles Kappes.

    Zitat von bluevelvet


    Wer weiss welche Neuigkeiten bei Rückkehr wieder auf mich warten.

    Genau, wer weiß das, deshalb kann sich auch keiner Gedanken drüber machen, können schon, sind ja Deine. Was willst Du denn jetzt für Dich machen?

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut
    Stimmt, die Gedanken kann ich nicht einfach so ausschalten, sie sind da, seit gestern wieder permanent. Ich möchte diese eine Woche versuchen zu geniessen, meine Gedanken ausschalten und versuchen bei mir zu bleiben. Keine Telefonate, nur eines das ich gut angekommen bin, dann sollte ich mein Handy ausschalten wenn ich das schaffe. Es klingt seltsam, ich muss mich an den Gedanken selber erst noch gewöhnen, aber ich glaube ich möchte ihn nicht mehr, möchte keinen Kontakt mehr, es einfach so auslaufen lassen. Es zieht mich zu sehr runter. Er will mich heute nochmal sehen. Ich muss noch eine Maschine Wäsche für ihn waschen und seine Leiter braucht er. Ich weiss gar nicht wie ich mich z. Z. verhalten soll. Ich will ihn nicht verletzen, aber mich auch nicht. Er ist mir einfach zuviel in Moment, immer die gleiche Leier. Nach meinem Urlaub möchte ich mich wieder im Sportstudio anmelden, wenn ich bis dahin wieder die nötige Kraft getankt habe. Meine Therapiestunden wahrnehmen, komme gleichzeitig dann auch in eine gemischte Gruppe von Co´s und Abhängigen. In jedem Fall möchte ich meine gewonnene Freiheit sinnvoll nutzen, nicht immer nur mit dunklen Gedanken und Angstzuständen. Ich will das auch einfach ein bisschen auf mich zukommen lassen, nichts erzwingen. Ich hoffe, ich bekomme das hin. Die Bücher helfen mir, die Dinge ein wenig realistischer zu sehen, einfach vom Standpunkt der Krankheit aus. Ausserdem habe ich auch ein bisschen Angst um mich. Er tut mir nicht gut. Erdling schrieb ganz zu Anfang, dass er mich mit seinem nassen Gedankengut anstecken könnte. Da ist was Wahres dran und das möchte ich auf keinen Fall, also bin ich auf der Hut.
    LG bluevelvet

  • Liebe Bluevelvet...ich weiß es ist schwer, aber versuch mal die Gedanken an Ihn weiterzuschieben...stell Sie Dir wie Wolken vor, die über den Himmel ziehn...such Dir bessere Gedanken...konzentrier Dich auf andere Dinge, z.B. den perfekt gepackten Koffer. Lenk Dich ab....und versuch im Urlaub einfach im Urlaub zu sein. Fällt Dir dort hoffentlich leichter, da Du ja neue Eindrücke hast...ich geh wenns mir schlecht geht gerne spazieren...
    Gönn Dir was! Schönes...nur für Dich.
    Ich wünsch Dir einen richtig guten und erholsamen Urlaub...was danach ist ist erstmal egal...das kommt noch früh genug...und dann hast auch DU die Wahl damit umzugehen.

    Ganz liebe Grüße
    von Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,
    das mit den Wolken gefällt mir. Ich habe jetzt auch wieder angefangen mir Abends was zu kochen und mich Nachmittags schon mal mit einem Stück Kuchen verwöhnt. Eben hat er angerufen und ist der Meinung ich klinge kalt. Was erwartet er. Ich solle ihm Bescheid geben, wenn ich was Neues hätte. Was soll ich dazu sagen. Ich habe ihm gesagt, dass es mir nicht gut tut mich zuviel mit ihm zu beschäftigen, wegen der nassen Gedanken und so, wir hätten bald kein anderes Gesprächsthema mehr ausser Alk, Entgiftungen und Therapieeinrichtungen und das mich das nervt. Wir könnten doch über anderes reden, meint er. Auf die Frage worüber, meinte er z. B. über S...

    Da muss ich mir an den Kopf fassen, was bildet er sich ein, dass hab ich ihm auch gesagt, was er eigentlich glaubt, was an ihm in Moment noch anziehend sei. War das falsch?

    (O.K wir hatten immer guten S.. ich fand es immer aufregend mit ihm und er weiss das und es war sein bestes Instrument, was er eingesetzt hat um mich zu manipulieren, dass weis ich heute.)

    Manchmal will ich so völlig unbeteiligt klingen, aber meine innere Wut kocht dann hoch und dann muss ich das einfach loswerden. Er verletzt mich schliesslich auch seit Monaten, wenn auch anders. Naja, ich werde um zwei zu ihm rüber machen, ihm seine Wäsche bringen und dann möchte er noch zu REWE sein Leergut entsorgen. Da er kein eigenes Auto hat ist das meine letzte Amtshandlung vor meinem Urlaub. Ich weiss, selbst das müsste ich nicht. Ach ja, er fragt ob ich seine Blumen versorge wenn er in Therapie ist. Ich habe gesagt, er solle seine Nachbarin fragen, da ich heute noch nicht sagen kann, ob ich das wirklich tun will. Damit will er das Band zwischen uns bestehen lassen.
    LG bluevelvet

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