Bitte um eure Mithilfe

  • Hallo frozen tears, hallo Ribanna,

    ich finde das ganze wie ein Spiel mit dem Feuer ohne zu wissen wie ich mich schützen kann.

    Nur ist das ganze kein Spiel.

    Ich muss doch erstmal für mich einiges erarbeiten und mir mit mir sicher sein bevor ich mich auf sowas einlasse. Es klingt harmlos, sich einfach mal auf ein Gespräch zu treffen. Aber es besteht nun mal ein hohes Risiko sich selber wieder zu verlieren wenn man noch nicht bei sich wirklich angekommen ist.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Wieso sollte sie ihm nicht beispielsweise mal sagen, dass sie den Eindruck hat dass er abhängig ist?

    weil das co pur ist

  • Hallo Frozentears,

    Zitat

    Wenn man durch seine Familie schon so mit coabhängigen Verhaltensmustern geprägt ist und sich auch dessen bewußt ist dann wird der Umgang mit einem Alkoholabhängigen jd. sicher nicht 'noch mehr' coabhängig sein.

    Ich selbst bin in einer Familie aufgewachsen, wo mein Stiefvater Alkoholiker und meine Mutter co-abhaengig gewesen sind. Auch ich habe leider besseren Wissens mich damals fuer einen Alkoholiker als Partner entschieden. Also kam meine Co-Abhaengigkeit, die ich schon in mir getragen hatte zum Ausbruch. Ich konnte es richtig an diesem Partner ausleben.

    Ein trockener Alkoholiker wird sich ja auch nicht bewusst der Gefahr aussetzen wieder rueckfaellig zu werden, indem er sich in einen Biergarten setzt und schaut wie lange er es aushalten kann.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Ich denke , dass diese Vergleiche nicht ganz richtig sind. Der Alkoholiker ist abhängig vom Alkohol. Der mit der Höhenangst hat Angst vor der Höhe. Da werden meines Wissens sogar tatsächlich solche Therapeiansätze gemacht. Also schonmal grad kein guter Vergleich. Aber eine Coabhängige ist ja nicht explizit auf Alkoholiker fixiert, da ists nur besonders einfach, weil er dann schön weitersaufen kann. Daher wollte ich auch nochmal deutlich dadurch machen, dass die Coabhängigkeit nach der Trennung von dem Partner (der ja eben auch nicht Alkoholiker sein bräuchte), an dem man seine coabhängigkeit ausgelebt hat , man ja immer noch diese Eigenschaften besitzt. Genausowenig ist doch ein Alkoholiker ein Auslöser für Coabhängigkeit, die besteht bereits. Das wäre doch so als würde der Coabhängige auch schuldig am Alkoholkonsum des Alkoholikers gemacht. Des einen Sucht hat nicht wirklich was mit des anderen Sucht zu tun und ein jeder hat seine eigenen Wurzeln und Baustellen.

    Dann behaupte ich auch nicht, dass die beiden eine Beziehung eingehen sollten. Werden wir aber eh nichts dran machen können......
    denn so wie ich es sehe ist Ribanna schon längst in ihrem Sog.....ihrer Sucht.......und wir können es ihr genauso wenig sagen wie wir ( oder sie) es dem nassen Alkoholiker sagen können, dass er aufhören soll zu trinken. Das kann er nur selber. Und auch das kann Ribanna sich nur selber sagen. Auch sie muß ihren Tiefpunkt erreichen. Und ich glaube sie ist noch ganz weit davon entfernt. Denn die Hilfe, die sie hier gesucht hat galt in erster Linie ihrem .....ich weiß nicht wie ich ihn nennen soll.
    Nein nein, sie wird gehen, gehen müssen, eben weil sie co ist, niemand hier wird sie davon abhalten können und sie muß sich leider ihre Nase selber verbrennen.

    Wir müssen den Co genauso sehen wie den nassen Alkoholiker. Na, wer hat es denn hier geschafft zu (s)einem nassen Alkoholiker hinzugehen zu sagen: Nun geh mal nicht mehr in den Supermarkt und kauf Dir keinen Alkohol, denn der ist nicht gut für Dich. Warum sollte das denn bei Ribanna klappen? Das ist doch genau der Punkt , der NICHT klappt.

    Tja, und dann ist da ja auch nach dieses nette Lächeln. Wie heißt es so schön: Die Liebe ist unsere stärkste Energie.....

    Es gibt hier einen wesentlichen Unterschied zu den meisten Coabhängigen, die hier im Forum geschrieben haben und Ribanna:

    1. Die meisten ( die die ich gelesen habe) kommen hier her, weil sie schon eine Leidensgeschichte haben und dadurch auch ihren 'persönlichen Tiefpunkt' erreicht haben, ihre Situation nicht mehr wollen , nicht mehr ertragen können und werden dann in der Regel drauf gestoßen, das sie coabhängig sind. Was oftmals nicht bekannt war, da wohl Coabhängigkeit als Krankheit/ Sucht garnicht so in aller Munde ist vermute ich.

    2. Alle die oben gennanten haben es, wenn auch manchmal nach vielen Jahren mitbekommen das ihr Partner alkoholsüchtig sind. Wir wissen ja garnichts von diesem Mann im Park in dieser Hinsicht. Vielen reichts ja schon zu hören, dass er überhaupt im Park rumsitzt und wie oft auch immer Bier trinkt. ( Mich persönlich würde das auch schon ein bißchen abstoßen, dennoch maße ich mir nicht an zu sagen, dass der Typ Alkoholiker ist.)

    Gerade frage ich mich, was wohl der 'gesunde Menschenverstand' , der nicht co-abhängige) sich sagt, wenn er eine andere Person, die er/sie äußerst attraktiv findet sieht, die/der aber Alkoholiker ist .
    Was würde ihn davon abhalten mit ihm/ ihr eine Beziehung einzugehen.

    Ich will es jetzt mal so an Ribanna weitergeben:
    Du hast eine Vergangenheit, in der Alkohol schon eine große Rolle gespielt hat. Hast also Erfahrung damit, wie negativ Alkohol ist. Irgendwo hat sich da bei Dir eine Coabhängigkeit entwickelt, Du bist gegangen, hast Dich aus der Situation entfernt , aber nicht aus Deiner Coabhängikeit.

    Ich weiß nicht, ob Du Dich bei diesem Mann eben genau deswegen angezogen fühlst, weil er in Deinen Augen vielleicht hilfebedürftig (weil vermutlich in Deinen Augen alkoholabhängig) erscheint oder findest Du ihn erstmal einfach attraktiv und bist enttäuscht oder sogar abgestoßen , gerade weil er trinkt?

    Mir scheint , dass Du irgendwie dazwischen liegst. So ganz blauäugig auf eine Beziehung läßt Du Dich ( zum Glück) nicht ein. So ganz gehen lassen kannst Du ihn auch nciht, weil er irgendwie attraktiv für Dich ist...?
    Und Deine Coabhängigkeit / Dein Helfersyndrom möchte am liebsten alles dran setzen dieses vermutete Alkoholsucht zu bekämpfn, so dass er für Dich als gesunder idealer Partner dasteht.

    Grundsätzlcih ist meine Meinung erstmal die, dass man sich NIEMALS einen Partner suchen sollte an dem man von vornherein herumdoktern möchte. Das finde ich unfair dem Menschen gegenüber. Entweder akzeptiert man jemandnen und lernt ihn zu lieben mit all seinen Macken oder man läßt es lieber.

    Kann man einen nassen Alkoholiker lieben?

    Erfüllt das Leben mit einem nassen Alkoholiker Deine Ansprüche an eine Beziehung, auch auf lange Sicht ? Hier wäre mal der typische Werdegang eines Alkoholikers im Forum interessant nachzulesen.

    Kann ein nasser Alkoholiker Dich lieben, eine Beziehung mit Dir eingehen?

    Bei vielen hier fing eine Beziehung ohne Alkohol an, oder mit anfangs kontrolliertem Trinken. Dein Mann im Park trinkt lt. Deinen Beobachtungen auf jeden Fall schonmal 'regelmäßig'.

    Alkohol wird oft getrunken, um unerträgliche Gefühle wie Wut, Sorgen, Ärger wegzutrinken. Alkohol erstickt Gefühle. Alkohol kann den Menschen dazu bringen aggressiv zu werden, verletzend, man tut Dinge die man später bereut, von denen man später vielleicht nichts mehr weiß.
    Hemmungen und Moralvorstellungen werden weggetrunken....
    Unter Alkohol wird gelogen und betrogen.....
    Wo ist da Platz für Liebe? Wie man hier oft im Forum liest: Der Alkoholiker liebt nur seinen Alkohol. Ja, so scheint es in der Tat. Ich glaube aber er liebt nicht mal den, denn seine Gefühle sind ja 'betäubt'.
    Sucht ist in meinen Augen nicht so sehr vergleichbar mit Liebe sondern eher mit Zwangsehe.
    Aber Vorraussetzungen für eine Beziehung? Sicherlich nicht. Nicht für den gesunden Menschenverstand...Der will sich das nicht antun.

    Wie hast Du Alkohol in Deinem bisherigen Leben erlebt, bei Deinem Bruder, bei Deiner Mutter, bei Dir?
    Vielleicht schreibst Du uns ein bißchen mehr von Deiner Vergangenheit und kommst so Dir selber auf die Schliche, was der Alkohol eigentlich mit DIR gemacht hat.

  • hallo frozen tears,

    hier ein paar anmerkungen von mir.

    frozen tears
    Genausowenig ist doch ein Alkoholiker ein Auslöser für Coabhängigkeit, die besteht bereits. Das wäre doch so als würde der Coabhängige auch schuldig am Alkoholkonsum des Alkoholikers gemacht. Des einen Sucht hat nicht wirklich was mit des anderen Sucht zu tun und ein jeder hat seine eigenen Wurzeln und Baustellen.

    emz
    es ist nicht zwangsläufig so, dass man bedingt durch das elternhaus beispielsweise bereits coabhängig ist und sich dann den entsprechenden süchtigen partner sucht. so eine coabhängigkeit kann sich durchaus auch in einer langjährigen partnerschaft entwickeln, in dem maße wie sich beim partner die alkoholsucht manifestiert.

    frozen tears
    Gerade frage ich mich, was wohl der 'gesunde Menschenverstand' , der nicht co-abhängige) sich sagt, wenn er eine andere Person, die er/sie äußerst attraktiv findet sieht, die/der aber Alkoholiker ist .
    Was würde ihn davon abhalten mit ihm/ ihr eine Beziehung einzugehen.

    emz
    das kann ich dir genau beantworten, aufgrund meiner erfahrungen mit männern, die ich vor meinem jetzigen mann kennenlernte. denn natürlich sind mir da auch alkoholiker untergekommen.
    abscheu und ekel haben mich abgehalten. nur noch weg von diesem mann. anfängliches verliebtsein ist da ganz von selbst vergangen. da kam bei mir auch nie das bedürfnis auf, ihm helfen zu wollen.

    frozen tears
    Der Alkoholiker liebt nur seinen Alkohol. Ja, so scheint es in der Tat. Ich glaube aber er liebt nicht mal den, denn seine Gefühle sind ja 'betäubt'.

    emz
    vielleicht ist 'liebe' nicht der richtige begriff. es ist aber tatsächlich so, dass sich sein gesamtes denken nur noch um den alkohol dreht. priorität in seinem leben hat die bevorratung mit alkohol, das verschleiern seines trinkens und das vermeintliche kontrollieren seiner sucht.

    liebe grüße - emz

  • Liebe FrozenTears,

    das hier ist eine SHG. Diese SHG wurde gegruendet fuer coabhaengige Mensch und Alkoholiker, die ihre Sucht bekaempfen wollen. Das hier ist nicht fuer Kaffeeklatsch oder Neugierige, sondern fuer Leute wirklich mit Problemen und deren Loesung.

    Hier tauschen wir uns aus und erzaehlen von unseren Erfahrungen, Suechte kannst Du weder mit Hoehenangst noch anderen Aengsten vergleichen. Kein Arzt wird einem Alkoholiker oder sonstigen Suechtigen raten sich der Sucht zu stellen und sich in Bars etc. aufzuhalten.

    Co-Abhaengigkeit hat sicherlich nicht nur mit der Abhaengigkeit von einem alkoholkranken Partner zu tun. Das hier ist aber hier eher ein Forum welches diese zu 99% anspricht. Sicherlich gibt es auch Frauen, die sich nicht von schlagenden oder kiffenden Partner loesen koennen.

    Es geht hier auch nicht drum jemanden zu retten, sondern lediglich darauf hinzuweisen, was wir bei ihrer Erzaehlung empfinden und was unsere Erfahrungen sind. Denn wir wollen ehrlich zueinander sein, nur das bringt uns weiter.

    Bis dann,

    Jenny

  • das thema höhenangst hatte ich ins spiel gebracht. es war hier die rede davon, eine konfrontation mit einem alkoholiker könne sogar eher nützlich sein. ich kann nicht beurteilen, ob es eine konfrontations-therapie auch bei süchten gibt. eines steht jedoch fest, eine derartige therapie muss immer begleitet sein. damit wollte ich sagen, in jedem fall finger weg von irgendwelchen selbstversuchen.

    nur, damit wir uns nicht missverstehen.

  • Hiho,

    fuer mich kam Ribanna hierher, um sich zu erkundigen, ob ihr Verhalten etwas mit Co-Abhaengigkeit zu tun hat. Sie hat uns von einem Alkoholiker erzaehlt, den sie kennt, wo sie vermutet, dass er Alkoholiker ist, da er sich scheinbar jeden Tag irgendwo immer mit Alkohol zuschuettet.

    Aussagen wie:

    Ich will dem Menschen helfen zu erkennen oder ich glaube dass Menschen meine Hilfe brauchen oder das ein Abhaengiger sich jemanden aussucht, der ihn aus der Sucht befreit, laesst uns inaktiven Co's aufhorchen, da sowas die Grundbausteine und das Tor in die Co-Abhaengigkeit sein koennen. Wir haben verlernt oder eventuell nie gelernt, wie es ist bei sich zu bleiben, alleine zu sein oder Menschen nicht unsere Hilfe einfach aufzudraengen.

    Wenn nun ein Menschlein hierherkommt, welches Fragen an die SHG stellt, erhaelt es Antworten von Co-Abhaengigen, die entweder bereits raus aus ihrer Co-Abhaengigkeit sind, direkt in ihrer Co-Abhaengigkeit stecken oder sich gerade auf dem Weg raus befinden. Wir tauschen hier unsere Erfahrungen aus und teilen diese mit, nicht mehr nicht weniger. Helfen muss sich dann schon jeder selbst. Also ist das hier auch keine ich-rette-einen-Co-Abhaengigen-vor-seiner-Sucht-Forum sondern eine SHG.

    Bis denne,

    Jenny

  • Ich denke mal, dass das Treffen mit diesem Mann sicher nicht zu vergleichen ist mit einer Therapie gegen Höhenangst.
    Was soll sie tun, sich mit ihm und ihrer Psycholgin dort hinsetzen und Kaffee trinken? Ich finde solche Vergleiche einfach unsinnig und total unangebracht.
    Sie trifft sich mit jemanden, den sie sympatisch findet, der Alkoholabhängig ist und wir können sie hier nur warnen die Augen offen zu halten, sich mit ihrer Coabhängikeit auseinanderzusetzen und keien Beziehung mit diesem mutmaßlichen Alkoholiker einzugehen.
    Alles andere muß Ribanna für sich selber tun.
    Ich verstehe die ganze Aufregung auch garnicht, denn alle hier Beteiligten sind sich doch einig, dass dies nicht der richtige 'Partner' ist für Ribanna.
    Sogar schreibt sie selebr dass ihre 'innere Stimme' ihr sagt, dass es nciht der richtige ist. Dann kann ich nur sagen: Hör auf Deine innere Stimme, Ribanna.
    Dennoch läßt es sich wohl kaum vermeiden, dass Ribanna in Kontakt kommt mit Menschen, denen sie glaubt irgendwie helfen zu müssen. So ists eben, das sind die Symptome der Coabhängigkeit und da hilft es auch nicht sich zuhause einzuschließen.

    Ich denke dass Ribanna schon auf dem richtigen Weg ist, schon ein paar Schritte weiter als manch anderer hier, denn sie hat ja immerhin von selber in Erwägung gezogen, dass sie coabhängig sein könnte, ist hier im Forum um sich damit auseinaderzusetzen. Dann hat sie halt auch diese innere Stimme, Warnsignale, die sicher auch auf ihrem persönlichen Erfahrungsbereich stammen.

    Meine Frage mit dem gesunden Menschenverstand war schon bewußt gestellt. Denn ich glaube schon, dass Menschen die in einer Familie aufgewachsen sind schon anders auf Alkohol(iker) reagieren könnten, toleranter oder vielleicht auch noch eher angeekelt sind. Wobei dieses Gefühl von Ekel sicher auch erst dann auftritt, wenn schon ein gewisses Stadium und eine gewisse Verwahrlosung erreicht ist.
    ekelt sich sicher keiner so schnell an.

    Aber was glaube ich noch wichtiger ist, dass der gesunde Menschenverstand nicht unbedingt gleich seine helfende Hand rausnimmt und die Probleme des anderen zu seinen macht.
    Das ist ja auch eine Art Selbstschutz, der wohl auch bei Coabhängigen nicht mehr funktioniert.

    Ich glaube liebe Ribanna, dieser junge Mann im Park ist nur ein Spiegel für Dich, ein Spiegel Deiner Seele sozusagen. Ich habe den Eindruck, dass Du diejenige bist, die nach Hilfe sucht, die Hilfe braucht und die die Welt allein gelassen hat nachdem Du Deine elterliche Wohnung verlassen hast. Du schreibst die Welt ist voller Vorurteile. Aber Du bist diejenige die da einen Mann im Park sieht, den Du nicht kennst und schreibst aber: Er ist Alkoholiker darin besteht kein Zweifel. Für mich sieht das Ganze so aus, als ob er bei Dir irgendwas projeziert. Er sitzt doch im Park und lächelt noch dazu. Sieht so jemand aus, der Hilfe braucht. Ihm geht es gut, der genießt sein Bier mit seinen Kumpels in der freien Natur und wird sich schon melden, wenn das Bier alle ist. Aber DU bist es, die hinter diesem Lächeln die Katastrophe wittert. Das doch schon irgendwoher kommen......

  • Gerade habe ich nochmal den Anfang Deines Threads gelesen, da sind ein paar Zeilen, die ich beim ersten Lesen erstmal überlesen hatte, da schreibst Du:

    Kriege Angst zum falschen Zeitpunkt dass falsche zu sagen, oder mich einfach fallen zu lassen und mit ihm zu trinken.

    Und kurz vorher auch schon so eine Bemerkung.
    Das finde ich jetzt schon fast noch beängstigender, könnte es nciht sogar sein, dass Du nicht nur coabhängig bist sondern vielleicht sogar auch alkoholgefährdet.

    Du willst ihm helfen und gleichzeitig Dich einfach fallen lassen und mit ihm trinken. Hm. Alles in einem Atemzug? Du bist in der Tat ziemlich durcheinander, wie Du schon selber sagst.

    Ich glaube Ribanna, Du brauchst eine richtige Therapie, richtig professionelle Hilfe.
    Bin nun gespannt was Du uns über Dein Treffen berichtest.
    Ich wünsche Dir erstmal ganz viel Kraft und Klarehit und hoffe, dass Du in dieser Situation wachsen kannst und das Beste FÜR DICH rausholen kannst.

  • Guten Morgen Ribanna,

    heute ist Donnerstag und sicherlich ist dein Treffen inzwischen gelaufen. Magst du nicht erzählen, wie es dir ergangen ist? Ich hoffe, es geht dir gut. Lass doch mal von dir lesen.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • hallo frozen tears,

    deinen nachfolgenden satz kann ich so nicht stehen lassen, denn das ist nicht das, was ich sagen wollte:
    Wobei dieses Gefühl von Ekel sicher auch erst dann auftritt, wenn schon ein gewisses Stadium und eine gewisse Verwahrlosung erreicht ist.
    nein, dieses erkennen eines alkoholikers setzt viel früher ein.

    wer jemanden neu kennenlernt, der spürt einfach den unterschied, trinkt derjenige alkohol zu bestimmten gesellschaftlichen anlässen und weil er ihm schmeckt, oder aber braucht er den alkohol. der co-abhängige stürzt sich wohl genau deshalb auf den, der den alkohol braucht, um eben seine coabhängigkeit ausleben zu können. bei dem, der nicht co ist, entsteht ein gesunder, natürlicher ekel, und das habe ich nicht nur bei mir festgestellt, sondern auch bei meinen nicht co mitmenschen. denn dieses nicht nachvollziehbare trinken müssen, immer ein wenig im tran sein, immer leicht nach alkohol riechen, ist einfach nur unappetitlich. und das ist es, lange bevor eine 'gewisse verwahrlosung' erkennbar ist.

    offensichtlich streife ich mein co-verhalten immer mehr ab. denn ich spüre, wie meine antennen wieder besser funktionieren. ich will das auch gar nicht an partnerschaften fest machen, das betrifft auch das berufliche umfeld und die nachbarschaft, dass ich jetzt wieder sagen kann, abstand halten, da stimmt etwas nicht, da ist etwas krank.

  • Hallo ihr Lieben,
    unser Treffen hab ich auf den Freitag verschoben, und daher schreibe ich euch erst jetzt.

    Wir haben uns in einem kleinen netten Lokal mit Biergarten verabredet und haben auch etwas zusammen getrunken.

    Er Alster und ich Kaffee und Wasser!

    Über die ersten belanglosen Worte erzählte er mir später aus seinem Leben.
    Dieser Lebensbericht war schonungslos, offen und ehrlich.

    Ins Detail gehen möchte ich hier aber nicht, man hält ein sehr persönliches Lebenszeugnis eines anderen in den Händen, so persönlich wie wir menschlich.

    Was ich sagen kann ist folgendes:
    Er gehörte bis vor zwei Jahren noch zu den gut funktionierenden Alkoholikern und hat letztendlich doch seine Stellung verloren.
    Er hat vor 18 Jahren promoviert mit dem Abschluss "magna cum laude".
    Ein intelligenter ruhiger Mann mit viel Wissen und dem besonderen Lächeln. :wink:
    Mit anderen Worten: ein Mensch aus einer intakten, gutbürgerlichen Familie.
    Meine Vermutung dass er alkoholkrank ist, war also richtig.
    Er sagte zu mir:
    Die Beschreibung des Prozesses, der einen Menschen zum Alkoholiker macht, ist so schwierig wie die Beschreibung der Luft.
    Der Vorgang wäre rätselhaft und zu umfassend als dass man ihn definieren könnte.
    Alkohol beherrscht das Leben, er ist allgegenwärtig und man ist sich dessen fast ständig bewusst und nicht bewusst.
    Er will nun zur Entgiftung, es wäre seine Erste. Am 15.09. geht er in die Klinik.
    Ein Treffen wird es vorerst nicht mehr geben, aber wir schreiben uns per E-mail. Den Kontakt wollen wir auch zueinander behalten.
    Das war im Grunde genommen alles.

    Nochmal aber zu mir:
    Hab mir am Montag noch Literatur besorgt und zwei Bücher gefunden.
    Das erste Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen und habe es in 3 Tagen komplett gelesen und durchgearbeitet.
    Nun lese und arbeite ich an Buch 2.
    Ich weiß nun, dass ich ohne es zu merken in die Co- Abhängigkeit gerutscht bin.
    Dank nochmals an Euch alle, die ihr mich hier wachgerüttelt habt.

    Viele liebe Grüße, -Ribanna-

    Für alle die es interessiert, hier die Titel.

    Pia Mellody
    Verstrickt in die Probleme anderer
    Über Entstehung und Auswirkung von Co-Abhängigkeit
    Kösel- Verlag

    Buch 2
    Pia Mellody
    Andrea Wells Miller
    Wege aus der Co- Abhängigkeit
    Ein Selbsthilfebuch
    Kösel- Verlag

  • :D das liest sich schön (aus meiner Sicht). Er hat sich mit seinem Thema auseinandergesetzt, sucht sich jetzt Hilfe und das alles, ohne Dich, also, ohne dass Du irgendetwas hättest tun müssen. Schön. :D

    Die Bücher sind mir ebenfalls im Internet aufgefallen, dürften wirklich ziemlich gut sein.

    Super, dass Du etwas für Dich tust, ich freue mich unendlich mit Dir.

    Viele liebe Grüße
    Ingrid :D

  • Ist doch schön, dass es bei Euch so unkompliziert geht. Scheibar zur gleichen Zeit arbeitet ihr an euch. Du an Deiner Coabhängigkeit, er an sei
    ner Alkoholabhängigkeit. Vielleicht solltest Du ihm auch von Deinem Problem erzählen. Gut finde ich auch, dass ihr Euch Zeit laßt. jeder muß erstmal an seiner eigenen Baustelle arbeiten.
    Ich sehe dass Du doch ganz vernünftig mit dem Thema umgehst, sehe auch keine Gefährdung dass Du Dich nicht mit ihm treffen solltest. Der Unterschied zu mir beispielsweise ist, dass ich bei meinem Mann die Abhängigkeit nie erkannt hatte und erstmal nicht sehen wollte, auch meine Coabhängigkeit nicht. Du gehst da bewußter dran und hast Dich schon vorher mit dem Thema auseinander gesetzt. Das ist sicher ein gute Selbstschutz für Dich, kommt Dir zu Gute. Auch wenn Du noch nicht 100% so weit bist. Fang garnicht erst an in die Falle zu treten. Du hast Dich informiert und Du solltest ihn jetzt einfach machen lassen. merh als fragen und mal loben würde ich nicht. Mach ihm nichts einfacher, nimm ihm nichts ab. Wenn Du ihn jetzt unterstützen willst, dann wünsch ihm einfach viel Kraft, Mut, Erfolg, Durchhaltevermögen usw. Bei meinem MAnn hat es nicht geklappt. Aber das heißt nichts. jeder Mensch ist anders, jeder hat eine andere Geschichte.
    Ich hoffe, dass es bei euch beiden alles gut klappt.

  • Liebe Amai,
    vielen Dank für deine lieben Worte, ich freue darüber sehr.
    Ja, es stimmt wir tun beide etwas für uns, jeder tut was er für sich tun muß.
    Habe bislang garnicht gewusst, dass es so schwer ist sich allein auszuhalten.
    Ich stehe noch ganz am Anfang, sehe für mich aber die Wichtigkeit in diesem Prozess.

    Dir, liebe Amai, wünsche ich weiterhin alles alles erdenklich Gute und dass du die richtige Entscheidung für dich triffst.
    Wie auch immer sie aussehen mag. :wink:

    Liebe Grüße, -Ribanna-

  • Liebe Paddy, auch dir vielen Dank für dein Posting.

    Du hast geschrieben:

    Ich sehe dass Du doch ganz vernünftig mit dem Thema umgehst, sehe auch keine Gefährdung dass Du Dich nicht mit ihm treffen solltest.

    Ich glaube von mir selbst auch, dass ich mit dieser Thematik vernünftig umgehe, aber ob ich danach auch so handle zeigt sich später.

    Diese permanente Hilfsbereitschaft ist bei mir immer vorhanden, nur dass ich sie jetzt nicht mehr als so harmlos verstehe.

    Ich habe diese Hilfsbereitschaft immer als soziale Verantwortung gegenüber meinen Mitmenschen gesehen, und mich darüber hinaus vergessen. :roll:

    Jetzt versuche ich mir selbst zu helfen, es ist zwingend notwendig wenn ich nicht im vertrautem Elend stecken bleiben will.

    Auch dir alles alles Gute weiterhin, -Ribanna-

  • Hallo Ribanna,

    es ist schön, daß Du Dich gemeldet hast. :)

    Zitat

    Habe bislang garnicht gewusst, dass es so schwer ist sich allein auszuhalten.

    Oh ja, das ist in der Tat sehr schwer am Anfang, wenn man aus der Abhängigkeit hinaus will. Sich selbst zu sehen, seinen Wert zu erkennen, diesen zu suchen, weil er ja meist ganz weit vergraben ist.

    Ich kann Dir nur den Tipp geben, jedes Gefühl von Dir als einen Teil von Dir anzunehmen..Ängste, Zweifel, Freude, Trauer und noch vieles mehr.
    Wenn Du an einen Punkt kommst, an dem Du es nicht aushalten kannst, dann komm her. Mir hat es ganz viel geholfen, dann hier reflektiert, manchmal in die richtige Richtung gestupst zu werden.

    Ich wünsche Dir auf Deinem Weg alles Gute.

    Lieben Gruß

    das Käferlein [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

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